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Die langanhaltende Faszination des Vorschlags von Leonardo da Vinci durch "verworrene und unbestimmte Dinge", als da sind "Mauerflecken, Asche im Feuer, Wolken oder Schlamm", den "Geist zu neuen Erfindungen" anzuregen, dürfte mit der Tatsache zusammenhängen, daß wir es hier mit einer Übergänglichkeit zwischen 'reiner' Projektion (bzw. Halluzination) ohne einen äußeren Stimulus und äußere, wenn auch noch so marginale Anreize zur Imagination zu tun haben. […] Auch kann man sagen, daß die Kräfte der Identifizierung und die der Entfremdung simultan ins Spiel treten[.]
Sören Kierkegaards Konzept der Verzweiflung steht im Mittelpunkt von Christiane Voss' medienanthropologischen Überlegungen. Der Beitrag behandelt und verortet die Frage nach der Lebensnot, aber auch nach dem Leiden zwischen Existenzial- und Medienphilosophie. Soll Kierkegaards Verwurzelung in der Philosophie des 19. Jahrhunderts sowie in der christlichen Ethik auch keinesfalls ausgeblendet werden, so argumentiert Voss dennoch dafür, Kierkegaards Subjektivitäts- und Freiheitsverständnis zu aktualisieren und für die Technik- und Medienphilosophie produktiv zu machen. Eine besondere Rolle spielen für Voss die Imagination und Einbildungskraft, auf die sie im Sinne einer medienanthropologischen Haltung rekurrieren will, die weder in neue Anthropozentrismen verfällt, noch einem Posthumanismus folgt, der Fragen der Normativität und Freiheit unbeantwortet lässt. Auf Grundlage der Philosophie Kierkegaards entwickelt Voss eine medienanthropologische Ästhetik, die durch ein selbstreflexives Moment gegenwärtige Technikphilosophien und Ökologien ergänzen will.