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Klassiker, Klassiker - und kein Ende? Dieser Eindruck mag einen dieser Tage beim Durchstöbern größerer Buchhandlungen beschleichen. Freilich, die Auswahl und Kanonisierung von Literatur in Leselisten, Lektüreempfehlungen und Lexika ist kein neues Phänomen. Doch seit einigen Jahren wird der Buchmarkt mit einer Fülle von reich illustrierten Klassiker- und 'must read'-Büchern überschwemmt, die sich vornehmlich an ein interessiertes Laienpublikum wenden. Neben dem Anstoß einer neuen Kanondebatte durch Ulrich Greiners Leitartikel in der 'Zeit' im Mai 1997 (Greiner 1997) scheint hier nicht zuletzt das Jahr 2000 ausschlaggebend gewesen zu sein; der Beginn des neuen Jahrtausends lädt offensichtlich ein zu einer Sichtung und Bewertung des bisher Geschriebenen: 2 Mehr als viereinhalbtausend Jahre Literatur und Schriftkultur - wenn man über das 'Gilgamesch'-Epos hinaus bis auf die ältesten sumerischen Schriftüberlieferungen zurückgeht - machen es dem Fachwissenschaftler, mehr noch den Studierenden der Philologien und wohl erst recht dem interessierten Laien nicht einfach, das Wesentliche aus der unendlichen Masse der schriftlichen Zeugnisse und literarischen Erzeugnisse auszuwählen. Angesichts einer täglich weiterwachsenden Bücherfülle scheint sich "die Sehnsucht nach einem festen Inventar" (Hage/Saltzwedel 2001, 208) herauszukristallisieren: Was bleibt, um mit Eduard Engel (1928) zu fragen, und hat über die Jahrzehnte und Jahrhunderte Bestand? Was ist mehr als eine dem Zeitgeist verpflichtete literarische Eintagsfliege und hat das Potential zum Klassiker?
In der vorliegenden Studie wird die Textsorte ‚didaktisch angelegter fachsprachlicher Text‘ einer korpusbasierten Analyse unterzogen, wobei die Perspektive 'Autor - Text' und Prozesse der Informationsübertragung im Vordergrund stehen. Die theoretische Grundlage bilden zwei Ansätze der Pragmasyntax: (1) Der Ansatz 'Attention-Information-Flow' (vgl. SCHULZE 2004: 549f.) beruht auf dem Gedanken, dass der Textproduzent die Informationen versprachlicht, die seine Aufmerksamkeit anziehen. (2) Das Konzept 'Grammatik der Szenen und Szenarien' (vgl. SCHULZE 1998: 435ff.) bezieht sich auf die Strategien der Versprachlichung, dank derer der Autor für wichtig gehaltene Informationen vermitteln kann. Die Ergebnisse der Korpusanalyse bilden ein Tableau mit Eigenschaften der zu erforschenden Textsorte und die Beschreibung ihrer Auswirkung auf Textgestaltungsprozesse unter dem Aspekt einer effizienten Informationsvermittlung.
In dem vorgelegten Beitrag werden auf Grund der Analyse der Textsortenmerkmale konventionalisierte Muster von Absageschreiben präsentiert. Das Schwergewicht wird dabei auf die Makrostruktur und die Formulierungsmuster gelegt. Den Ausgangspunkt bildet die These, dass das Merkmal der Formelhaftigkeit sowohl auf der Ebene der Form als auch auf der sprachlichen Ebene beobachtbar ist. Die Grundlage der Analyse bilden authentische deutsche Absageschreiben, die drei Formen - Aperitif-Briefe, eigentliche Absageschreiben und Eisschreiben - erkennen lassen. Die Belege wurden in den Jahren 2001–2012 gesammelt.
Der Absatz hat in der Sprachtheorie nur relativ wenig Aufmerksamkeit gefunden. In diesem Beitrag soll den Gründen für die Marginalisierung dieser schriftsprachlichen Einheit nachgegangen werden. Zu diesem Zweck wird der Absatz zunächst im Kontext 'benachbarter' Einheiten (Text, Satz, Periode) betrachtet. Danach werden einschlägige Beiträge gesichtet, und zwar sowohl ältere und neuere Absatzcharakterisierungen aus dem deutschen Sprachraum als auch Beiträge aus anderen Sprachkulturen. Anschließend wird die linguistische Relevanz dieser Einheit diskutiert. Hierbei wird unter anderem demonstriert, dass viele Beiträge zur Absatztheorie der traditionell-rhetorischen Konzeption der Periode nahe stehen, sodass es sich empfiehlt, diese beiden Konzeptionen im Zusammenhang zu betrachten.
Der Beitrag setzt sich zum Ziel, auf eine verstärkt auftretende Entwicklungstendenz aufmerksam zu machen, die sich in Texten der Textsorte Einführung beobachten lässt. Die charakteristischen Ausprägungen dieser Tendenz lassen sich den Stilmustern 'Dialogisieren', 'Attraktiv machen' und 'Selbstdarstellen' zuordnen. Im Beitrag wird gezeigt, wie spezifische Inventare dieser drei Muster - abweichend von den stilistischen Konventionen der Wissenschaftssprache - eingesetzt werden bzw. eingesetzt werden können, um eine besondere Nähe-Beziehung zur Adressatengruppe der Studierenden zu gestalten. Dies wird an Einführungen aus dem Kommunikationsbereich der Linguistik illustriert. Anschließend wird die Frage aufgeworfen, ob diese Gestaltungstendenz ein Anzeichen eines sich anbahnenden Textsortenwandels sein könnte.
Der immer stärker spürbare Bedarf nach schnell rezipierbaren kurzen Textformen hängt unter anderem mit der Erwartung einer effektiven Informationsverdichtung zusammen. Eine sehr wichtige Rolle spielen dabei Sprachökonomie und Informationskondensierung. Der Beitrag konzentriert sich auf infinite Konstruktionen mit Partizipien und Infinitiven, die in bestimmten Textsorten ein besonders effektives stilistisches Mittel darstellen. Partizipien sind dank ihres verbalen Charakters fähig, durch Ergänzungen und Angaben erweiterte Partizipialattribute zu bilden und somit eine Aussage zu verdichten. Der instruierende Infinitiv wird häufig als Ersatzform des Imperativs verwendet. Als sprachökonomisches Stilmittel trägt er zur Übersichtlichkeit des Textes bei. In Fachtexten ist es dann vor allem der modale Infinitiv, der zur Einsparung von sprachlichem Mehraufwand dient.
In Anknüpfung an die neueren Forderungen der Textlinguistik, Texte als Teile komplexerer interaktionaler Zusammenhänge zu betrachten, werden in dem Beitrag publizistische Texte unter Berücksichtigung sozialer, situativer sowie emotionaler Aspekte verbalen Handelns erfasst und analysiert. Einbezogen werden daher sozio-kulturelle und politische Faktoren als auch etwa die Bereitschaft zur Konstitution kommunikativer Gemeinschaften. Gegenstand der Analyse sind ausgewählte Texte aus deutschsprachigen Wochen- und Tageszeitungen, die in den böhmischen Ländern zwischen 1848 und 1914 herausgegeben wurden und daher nicht zuletzt in den nationalpolitischen Diskurs involviert waren. Darüber hinaus werden exemplarisch auch Texte tschechischsprachiger Periodika dieses Zeitraums herangezogen, da sie einen bedeutenden Bezugspunkt deutschsprachiger Zeitungen darstellten und Teil derselben interaktionalen Zusammenhänge waren. Bei der Analyse wird diachron vorgegangen, um die Fragen nach dem Wandel resp. der Kontinuität kommunikativen Handelns zu erörtern.
Die Textsortenlinguistik steht seit Längerem wieder stärker im Fokus der sprachwissenschaftlichen Forschung. Ein intensiveres Einbeziehen der Textsorten in den Sprachunterricht wird jedoch als ein zentrales Desiderat dargestellt. Der vorliegende Beitrag ist der empirisch-induktiven Richtung in der Textsortenlinguistik zuzuordnen, deren Ziel es ist, ausgehend von einer umfassenden Analyse und einer detaillierten Beschreibung konkreter Textsorten einzelsprachspezifische Routinen aufzudecken. Der Beitrag möchte außerdem fremdsprachendidaktische Zielsetzungen in den Vordergrund stellen und das Potenzial einer ausgewählten Textsorte für die Arbeit mit und an Texten im schulischen DaF-Unterricht aufzeigen. Zum einen wird der Frage nachgegangen, wie man solche Texte in die Grammatik- und Wortschatzvermittlung einbeziehen kann, indem man sprachliche Mittel (grammatische wie lexikalische) in Funktion für die Lernenden sichtbar macht. Zum anderen wird erforscht, wie die hier im Fokus stehende Textsorte für die Entwicklung der rezeptiven sowie produktiven Fertigkeiten genutzt werden kann.
In diesem Beitrag werden anhand eines Korpus von Paralleltexten deutscher und italienischer Reiseführer jeweils kulturspezifische stilistische Aspekte dieser Textsorte dargestellt. Reiseführer können beschrieben werden als heterogene, weitgehend gering standardisierte Großtextsorte, die aus vier Subtextsorten besteht (Orientierungstexte, Ratgebertexte, Besichtigungstexte, Hintergrundtexte) und gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllt (informieren, werben, bewerten, instruieren usw.) (Fandrych/Thurmair 2011). Der kulturellen Vermittlung des Reiseziels kommt dabei traditionell eine wichtige Rolle zu, wobei die Darstellung und Konstruktion des Reiseziels gewöhnlich nicht allein durch sprachliche Mittel erfolgt, sondern auch mittels Bilder, die kognitiv schneller und wirkungsstärker rezipiert werden (Stöckl 2011). Die im Reiseführer enthaltene Auswahl von Informationen und die Art der Darstellung (das 'was' und 'wie' im Sinne von Fix/Poethe/Yos 2003) folgt dabei kulturspezifischen Diskurstraditionen. Der Beitrag basiert auf einem funktional-pragmatischen Ansatz, der es erlaubt, die Text-Bild-Relation in die textstilistische Analyse einzubeziehen.
Anhand einer Analyse von authentischen Fallbeispielen soll untersucht werden, wie der mit "kein" negierte Gleichsetzungsnominativ gegenüber dem mit "nicht ein" negierten seinen Aussagewert verändert. Die Belege stammen aus einschlägigen Online-Korpora. Um das Phänomen der Negation mit "kein" oder mit "nicht ein" theoretisch zu untermauern, werden diesbezüglich verschiedene Grammatiken konsultiert und Regelmäßigkeiten, bzw. Normverstöße und Ausnahmeregelungen zusammengestellt. Meine Ausgangshypothese ist, dass diese beiden Verneinungsstrategien auch verschiedenen stilistischen Fokussierungen entsprechen. Abschließend schlage ich mehrere Übungsmodalitäten vor, die in einer didaktisch sinnvollen Progression diese Unterschiede herausarbeiten und dem Lerner klarmachen sollen.
Die Analogien zwischen der Barthes'schen Theorie und den Konzepten der deutschen Romantik sind von der Forschung durchaus registriert worden, Beobachtungen in diese Richtung haben aber bislang kaum über die Nominierung des Desiderats hinausgeführt. Das ist sicher überraschend, da in den letzten Jahrzehnten bekanntermaßen eine Vielzahl aktualisierender Romantik-Lektüren vor der Folie postmoderner Ästhetik und Erkenntnistheorie veröffentlicht wurden. Zur Behebung dieses Defizits beizutragen, ist dementsprechend das Anliegen dieses Beitrags. Im Folgenden sind Ansätze zur systematischen Aufarbeitung der vielfachen Bezüge zu konzipieren, die sich zwischen dem Text der Deutschen Romantik und den Arbeiten Barthes' aufzeigen lassen. In methodologischer Hinsicht bewegt sich ein solcher Vergleich allerdings auf nicht eben einfachem Terrain. Das resultiert zunächst aus dem beträchtlichen Volumen der theoretischen Erträge Roland Barthes' sowie der romantischen Autoren, infolgedessen eine strenge Reduktion der Textbasis notwendig wird. Hinzu kommt, dass diese Erträge jeweils in rigoros fragmentierten und hermetischen Schreibweisen codiert sind, die das Paradox und die begriffliche Unklarheit bewusst suchen. Das multipliziert die Zahl der Blickwinkel und wirft die Frage nach der Wahl der interpretativen Zugänge auf. Um diesem Dilemma zu entgehen, rekurriert das Folgende bewusst auf eine einzelne Darstellung romantischer Theorie, die sich durch ihre besondere Prägnanz und ein überdurchschnittliches analytisches Niveau auszeichnet: Walter Benjamins Dissertation zum Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik.
Aktuelle Berichte
(2014)
Repräsentationen der verlorenen Heimat in der deutschsprachigen Literatur Böhmens, Mährens und Schlesiens. Internationale Tagung in Vitoria-Gasteiz, 27.-29. Juni 2013
Transnationale Repräsentationen von Flucht und Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg (Deutschland - Polen - Tschechien - Slowakei). Internationale Tagung an der Universität Lille 3, 20.–22. März 2014
"Ende einer Ära. 1914 in den Literaturen der Donaumonarchie und ihrer Nachfolgestaaten". 22. Franz Werfel-StipentiatInnen-Tagung in Wien, 28.–29. März 2014
Projekt SpoluRosteme :: ZusammenWachsen :: 30 Jahre GFPS-Geschichte im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa. Internationales Seminar in Ústí nad Labem, 3.–6. April 2014
Zentren und Peripherien. Deutsch und seine interkulturellen Beziehungen in Mitteleuropa. Sektion: "Macht und Ohnmacht. Hegemonialität und Marginalität in den Literaturen Mitteleuropas". IV. Kongress des MGV in Erfurt, 10.–12. April 2014
Eine "Nomadisierung der Moderne"? Interdisziplinäre Perspektiven der Interkulturalitätsforschung. Internationale Tagung am Internationalen Forschungszentrum Chamisso-Literatur an der Universität München, 26.–28. Juni 2014
"Deutsch ohne Grenzen". Tagung des Germanistenverbandes der Tschechischen Republik in České Budějovice, 16.–18. September 2014
Frieden und Krieg im mitteleuropäischen Raum. Historisches Gedächtnis und literarische Reflexion. Kolloquium der Österreich-Bibliotheken im Ausland. Tschechische Republik, 20.−27. September 2014
Es steht außer Zweifel, dass die gesellschaftlich-politischen Veränderungen der 1990er Jahre für kaum eine Forschungsrichtung so große Möglichkeiten eröffnet haben, wie für die Geschichte, die damit eng verbundene Sprachgeschichte sowie für die daran anschließenden sprachwissenschaftlichen Teildisziplinen wie Kontaktlinguistik, Mundart- und Namenforschung. Länder und Regionen, die fast ein halbes Jahrhundert lang hinter dem "Eisernen Vorhang" verschwunden waren, rückten wieder in die Mitte Europas. Der Wegfall nationalpolitischer und ideologischer Tabuisierungen weiter Teile ihrer kulturellen und historischen Entwicklung eröffnete reale Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit ausländischen Forschern, des Anschlusses an internationale Wissenschaftstrends und nicht zuletzt die bis dahin kaum bestehenden Chancen für persönliche Kontakte mit den Menschen, deren Namen man zwar kannte, über ihre Bindungen zu den Ländern des Ostblocks als Germanist der Nachkriegszeit jedoch nur rätseln konnte.
Obwohl die moderne deutsche Wortbildungslehre im verhältnismäßig kurzen Zeitraum eine rasante Entwicklung mit bemerkenswerten Forschungsergebnissen und interdisziplinären Bindungen (zu Syntax, Text, Pragmatik) zu verzeichnen vermag und zu einem festen Bestandteil der universitären DaF-Curricula in fast ganz Europa wurde, konnte sie hierzulande erst etwa seit den 80er Jahren des 20. Jh. als eine eigenständige Disziplin oder im Verbund mit der Lexikologie (vorher in die formale Morphologie integriert) Eingang in das DaF-Studium finden. Die Hintergründe sind in einer durch die damals herrschende Sprachtheorie (der Generativen Grammatik/Syntax der 60er Jahre) mit einer Überbetonung der Sprachproduktion (der Erzeugung von Sätzen) und zum Nachteil der rezeptiven, die Analyse der sprachlichen Erscheinungen anstrebenden Ansätze, zu sehen. Unsere (tschecho-slowakischen) didaktischmethodischen Theorien des Fremdsprachenlehrens und -lernens hatten diese asymmetrische Auffassung der sprachlichen Kommunikation (d. h. Sprachkompetenz = Sprachproduktion) damals ziemlich unkritisch übernommen. Die Überbewertung und die damit einhergehende fälschliche Gewichtung der Erzeugungsphase von Sätzen und Texten beeinträchtigten u. a. die Prozesse der verstehenden Verarbeitung von fertigen Sprach-, folglich auch von Wortbildungsprodukten. Die Wortbildungslehre kam dabei zu kurz, sie wurde zeitweilig aus den Curricula verbannt, weil die Ausländer auch bei guter Kenntnis von Bildungsmitteln, -modellen und -regeln einer Fremdsprache meist nur noch nicht-usuelle, nichtübliche, wenn auch vom System her "richtige" Wörter zu komplettieren vermochten. Diese Argumentation ist stichhaltig: Nichtmuttersprachler bilden wirklich meist defekte Wörter in einer Fremdsprache und die Wortbildungslehre soll eben deshalb nicht als ein Instrumentarium zur selbstständigen Bildung unbekannter Wörter dienen. Bei vielen Gemeinsamkeiten von Wortbildung und Flexion bzw. Satzbildung ist die Wortbildung ja doch anders beschaffen als die Bildung von Sätzen oder Wortformen, vgl. u. a. die Unvollständigkeit/Defektivität des Wortbildungsparadigmas, verschiedene, nichtprädiktable Benennungsmotive in einer Fremdsprache, die Wahl einer Benennungsart aus dem Inventar mehrerer Möglichkeiten, einschließlich der Entlehnung, die Besonderheiten der jeweiligen sprachspezifischen onomatologischen Verarbeitung einer Einwortbenennung u. a. m.
Neologismus in Pressetexten
(2009)
Im Kontext der Untersuchung stelle ich mir [...] diese grundsätzlichen Fragen:
1) Wie verhält sich der Neologismus in Pressetexten?
2) Welche sind seine Eigenschaften in Pressetexten:
a) Kommt es zu Bedeutungsveränderungen?
b) Kommt es zu Veränderungen der Gebrauchssphäre?
c) Trägt der Neologismus eine Bewertung?
d) Kommt er in bestimmten Genres/Textsorten vor?
Mit diesen Fragestellungen befasse ich mich in erster Linie im Zusammenhang mit den Neologismen der 90er Jahre. Hier interessierte mich vor allem, ob sich diese Lexeme nach dem ungefähr zehn- bzw. fünfzehnjährigen Abstand immer noch im aktiven Sprachgebrauch befinden bzw. befanden. Von dieser Grundvoraussetzung wickelten sich die oben aufgeführten Fragestellungen zum Neologismus in den Pressetexten ab.
Die Ausarbeitung einer semantisch-funktionalen Syntax des komplexen Satzes erfordert in erster Linie eine Satzbautypologie, die eine Vorstellung davon vermittelt, welche Konstruktionen dieses oder jenes Semantikfeld im syntaktischen System der gegebenen Sprache gewährleisten. In zweiter Linie erfordert die Orientierung auf die Kommunikation, Bedingungen für die Auswahl der entsprechenden Einheit aus der in der gegebenen Sprache vorhandenen Variantenreihe zu schaffen. Mit Rücksicht auf die genannten Umstände erscheint es zweckmäßig, bei der Erforschung von komplexen syntaktischen Konstruktionen die Methodik der polyaspektuellen (aspektuellen) Analyse zu verwenden. Das Wesen der polyaspektuellen Analyse besteht in der konsequenten Betrachtungsweise der Besonderheiten des semantischstrukturellen und funktionalen Satzbaus.
Die Anwendung dieser Methode bei der Beschreibung von Satzgefügen zeigt, dass die Niveaucharakteristiken der Kompositionsglieder (der linguistischen Einheiten) mutmaßlich ihr subordinatives Funktionieren im komplexen Satz bestimmen. Auch die Auswahl der Kompositionsglieder, die zum allgemeinen lexikalisch-semantischen Bereich gehören, vollzieht sich mit Rücksicht auf die syntaktischen Eigenschaften der Subordination. Demzufolge zeichnen sich die Satzgefüge durch eine qualitativ stabile Bestimmtheit aus, die mithilfe eines Komplexes von Differenzierungsmerkmalen gebildet wird.
Die Metapher "Zorn ist der Feind, (Kampf) Gegner und Krieg" im Tschechischen und im Deutschen
(2011)
Das Ziel dieses Beitrags ist es, verschiedene Möglichkeiten der Versprachlichung von Zorn vorzustellen, wie sie im Wortschatz (der Phraseologie) des heutigen Tschechischen und Deutschen gespeichert sind. Diese vergleichende Untersuchung zur Versprachlichung der Emotion des Zorns im neuen Tschechischen und Deutschen bewegt sich im Rahmen der kognitiven Linguistik. Im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit steht nur ein eingeschränkter Bereich des Wortschatzes beider Sprachen, und zwar Lexeme, in deren Benennungsstruktur die Emotion des Zorns als Feind, (Kampf)Gegner und Krieg erscheint. Im Wesentlichen handelt es sich also um Metaphern, mit deren Hilfe Benutzer des Tschechischen und Deutschen über Zorn als über eine Emotion, der man hilflos ausgeliefert ist, den Angriff eines Gegners u. ä. nachdenken und reden, was sich in der Sprache widerspiegelt.
Die gesellschaftliche Wende 1989 hatte u. a. einen grundsätzlichen Umbau der bisherigen Verlagslandschaft in der Slowakei zur Folge. Wenn die Lage davor und danach verglichen wird, erscheinen markante Unterschiede, die neben anderen herausgegebenen Büchern auch die Übersetzungen aus der deutschsprachigen Literatur betreffen.
Das 23 Seiten umfassende Tagebuch von Stefan Cordines befindet sich im Staatsarchiv Leutschau (Štátny archív v Levoči; Fonds "Zbierky rôznej proveniencie", sign. 143). Die Handschrift ist in korrekter deutscher Sprache geschrieben worden, nicht in Form aktueller tagtäglicher Aufzeichnungen, sondern zusammenhängend offensichtlich auf der Grundlage anderweitiger Notizen. [...] Im Folgenden werden aus dem Tagebuch von Stefan Cordines Textstücke in der ursprünglichen Sprachform der Handschrift abgedruckt, die für die Regionalgeschichte von Interesse sind. Das jeweilige Datum stammt aus den Tagebucheintragungen.
Die slowakische Germanistik erlebte nach der Wende einen großen Aufschwung. Im Zusammenhang mit der Notwendigkeit der Ausbildung fehlender Fremdsprachenlehrer kam es zur Wieder- oder Neueröffnung von germanistischen Lehrstühlen an existierenden und an neu gegründeten Universitäten. Es ergaben sich viele Möglichkeiten, an internationalen Projekten teilzunehmen, die die Lehre und die Forschung förderten. Im Rahmen dieser Projekte und der neuen wissenschaftlichen und pädagogischen Zusammenarbeit entstanden auch einige phraseologische (Ďurčo, Vajičková) und stilistische Arbeiten (Vajičková). Andere wurden dadurch angeregt (Chovan) und in weiteren kann man wiederum ein Anknüpfen an slowakische germanistische oder auch an slawistische Traditionen (Ďurčo u. a.) sehen.
Nach sehr kurzer Zeit sank leider das Interesse an der deutschen Sprache in allen Schultypen und auf allen Unterrichtsstufen, dennoch profilierten sich mehrere slowakische germanistische Sprachwissenschaftler und beschäftigten sich kontinuierlich mit interessanten phraseologischen und stilistischen oder textwissenschaftlichen germanistischen Fragestellungen . Quantitativ gesehen stehen phraseologische Arbeiten vor stilistischen, deshalb beginnen wir unsere kurze Darstellung mit den phraseologischen Arbeiten.
In dem vorliegenden Beitrag wird eine sowohl intra- als auch interlinguale Untersuchung von Phraseologismen mit Anthroponymen als Komponenten vorgenommen. Den Ausgangspunkt bildet das österreichische Deutsch als eine Varietät der deutschen Sprache, die mit dem Binnendeutschen und dem Tschechischen kontrastiert wird. Das Sprachmaterial wurde in zwei Gruppen geordnet, nämlich in determinierte und indeterminierte Einheiten. Zu einer Reihe der sprachlich analysierten Phraseologismen wird darüber hinaus eine Überlegung angestellt hinsichtlich der historischen Situation der Entstehungszeit der Phraseologismen und des sozialen, kulturellen und geistigen Zustands der Völker, in denen diese Wendungen häufig verwendet werden.
Der Status der Satzadverbien
(2010)
Satzadverbien, auch Modalwörter genannt, sind Ausdrücke, mit denen der Sprecher oder die Sprecherin eines Satzes zum Geltungsgrad des geäußerten Satzes Stellung nimmt. Es handelt sich um Wörter wie tatsächlich, wahrscheinlich, leider, hoffentlich und andere. Mit ihnen wird der Satz, in dem sie vorkommen, bekräftigt oder abgeschwächt, bewertet und in bestimmter Weise kommentiert. Sie sind ein äußerst effektives Mittel, Sätze mit solchen Stellungnahmen und Bewertungen anzureichern und dadurch die Kommunikation kompakter und beweglicher zu machen. Für den Fremdsprachenunterricht ist die Kenntnis ihrer Funktionsweise unverzichtbar. Auch die Beobachtung ihres Stellungsverhaltens ist wichtig, vor allem, wenn sie in Kombination auftreten, was nicht selten der Fall ist.
Mein Beitrag stützt sich auf die in Münster, in Nitra und in Bochum gehaltenen Vorträge zum Problem der Satzklammerverletzung am Beispiel der Subjunktoren weil und obwohl. Die Analyse der Mannheimer Korpora wies eine niedrige Anzahl von weil- und obwohl-Sätzen mit Erststellung auf, was mich dazu veranlasste, die weil- und obwohl-Erststellung als Tendenzerscheinung zu bezweifeln. Ich habe beschlossen, meine Untersuchung zu erweitern und auch die anderen kausalen Subjunktoren da, damit, wobei zu berücksichtigen. Dadurch wird fast der ganze Kausalbereich abgedeckt, was es ermöglicht, meine Thesen zu verifizieren bzw. zu präzisieren.
In diesem Beitrag geht es um den Versuch, die erste Bestandsaufnahme der lexikografischen Produktion der allgemeinen deutsch-slowakischen Wörterbücher vorzulegen, jedoch ohne Anspruch auf eine tiefere linguistische Analyse der lexikografischen Konzepte und des bearbeiteten Materials in den einzelnen Lexika. Die speziellen Wörterbücher und Fachwörterbücher werden Untersuchungsgegenstand einer Folgestudie sein. Die gesamte Produktion kann man aus Sicht des Mediums zunächst in Printwörterbücher und digitale Wörterbücher teilen.
Mit der Einbeziehung der Slowakei in die globalisierte Welt erhielten die lexikographischen Werke, die sich mit der Äquivalenz der deutschen Lexeme in der slowakischen Sprache und umgekehrt beschäftigen, größere Bedeutung. Besonders im Bereich der Wirtschaft entwickelt sich die Lexik im Laufe der Zeit rasant. Slowakische und deutsche Partner treten immer häufiger in Kontakt, um auf die mannigfaltigen Probleme, die im Laufe der Zeit zu lösen sind, einzugehen.
Negation und Modalität
(2009)
Der vorliegende Artikel behandelt die Problematik der Negation im Rahmen der Modalität. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf formale und inhaltliche Aspekte der Negation auf dem modalen Feld. Nach dem Vergleich der Ausdrucksmöglichkeiten der Negation im Deutschen und Slowakischen werden die Auswirkungen der Negation auf die semantische Ebene der Modalverben (weiter nur MV) in beiden Sprachen konkret behandelt. Es gibt mehrere Verfahren zur Skopusfestlegung des Negators. Im Artikel wird ein Modell präsentiert, das die Diskrepanz zwischen der oberflächlichen und tatsächlichen Negation in beiden Sprachen zeigt.
Unter dem schlichten Titel "Anglizismen in der Werbung" haben wir im Jahr 2000 im Rahmen einer Dissertation eine Untersuchung des Vorkommens von Anglizismen in deutschen und tschechischen Fernsehwerbespots vorgenommen. Das Ziel dieser Untersuchung bestand darin zu überprüfen, in welchem Maße in der Werbung – einem Teilbereich der modernen Kommunikation –, die Carstensen im Jahre 1965 (25 ff.) als "eines der Haupteinfalltore für Anglizismen" bezeichnete, derartige Lexeme auffindbar sind, und zwar in beiden natürlichen Sprachen gleichermaßen. Obwohl es sich um einen relativ kleinen Wirklichkeitsausschnitt handelte, konnte nachgewiesen werden, dass sich in der Werbebranche die Verwendung von Anglizismen zu einem gewissen Standard herausgebildet hat, wobei Fink bereits einige Jahre vorher das Englische als ideale Werbesprache (1980, 210) bezeichnet und in diesem Zusammenhang von deutschen Marketing- und Werbefachleuten als den "Kreatoren" so genannter "deutscher" Anglizismen (1997, 12) gesprochen hatte. Eine steigende Tendenz der Verwendungshäufigkeit war zum damaligen Zeitpunkt auch in Tschechien zu beobachten. Für die Untersuchung, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhob und sicherlich nicht repräsentativ war, wurden die Werbeblöcke vor bzw. nach den Hauptnachrichten auf jeweils einem deutschen und einem tschechischen öffentlich-rechtlichen und einem privaten Sender gewählt. Beim Vergleich der Werbeblöcke im deutschen und im tschechischen Fernsehen ergaben sich im Jahre 2000 quantitativ keine wesentlichen Unterschiede. Weiterhin konnten keine Differenzen zwischen den öffentlich-rechtlichen und den kommerziellen Fernsehsendern in Bezug auf die Anzahl von Anglizismen festgestellt werden. Auf allen Kanälen liefen Spots mit einem mehr oder weniger hohen Anteil an englischen Wörtern, Redewendungen oder anderen Kommunikationsmitteln (Musik mit englischen Texten).
Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem aktuellen Thema des Anglizismengebrauchs in der deutschen Sprache. Er konzentriert sich ausschließlich auf den Anglizismengebrauch in der Zeitschrift Marketing Journal. Verglichen werden zwei Ausgaben, und zwar das zweite erschienene Exemplar aus dem Jahr 1969 und das erste Heft aus dem Jahr 2007. Es wird herausgestellt, welche qualitativen, quantitativen und lexikalischen Veränderungen der Ang-lizismengebrauch im Laufe von 39 Jahren erfahren hat. Darüber hinaus wird auf die Schreibweise der Anglizismen näher eingegangen.
Im folgenden Artikel wird der Versuch unternommen, die Hauptmerkmale der phonetischen Forschung in der slowakischen Germanistik (teils aus kontrastiver Sicht) in den letzten zwei Jahrzehnten zu dokumentieren.
Aus verständlichen Gründen verzichten wir dabei auf Vollständigkeit: Die Ergebnisse der phonetischen Arbeiten sind in bibliographischen Abteilungen der Bibliotheken bzw. im Internet zusammengetragen. In unserer Analyse berücksichtigen wir nur diejenigen AutorInnen, die wir aus anderen slowakischen Universitäten kennen und mit denen wir im regelmäßigen Kontakt sind. Es handelt sich um folgende PhonetikerInnen: Viera Chebenová (UKF Nitra), Zuzana Bohušová (UMB Banská Bystrica), Viera Lagerová (Trnavská univerzita) und Anna Džambová (Prešovská univerzita). Es wird sich in der Zukunft sicher die Möglichkeit ergeben, die aktuelle Situation gründlich zu recherchieren (z. B. im Rahmen eines Projektes), die Liste der AutorInnen und ihrer Werke zu vervollständigen, zu analysieren und zu diskutieren. Deren niedrige Zahl beruht auf der Tatsache, dass die deutsche Phonetik nicht zu den bevorzugten Gebieten der germanistischen Linguistik in der Slowakei gehört (auf dieses Problem wiesen wir in unseren Beiträgen der letzten Jahre mehrmals hin). In der Slowakei gibt es zahlreiche GermanistInnen, die sich eher für Gebiete wie Lexikographie, Lexikologie, Phraseologie, Grammatik, Didaktik, Translatologie, Pragmatik interessieren.
Der zwanzigjährige Weg, den die Germanistik in der Slowakei nach der Wende zurückgelegt hat, spiegelt sich in quantitativen und qualitativen Veränderungen, Erfolgen und Positiva in der breitesten und allgemeinsten Auffassung (der deutschen Sprache und der Arbeit im Bereich Germanistik tätiger Fachleute) wider. Beeinflusst von politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen in der Slowakei sowie von Internationalisierungs- und Globalisierungstendenzen haben die deutsche Sprache und die Germanistik in der Slowakei Bedeutung erworben. Dies hatte eine massenhafte Vermittlung der deutschen Sprache auf allen Bildungsebenen (von Kindergärten bis zu Universitäten und Betrieben), die Gründung von germanistischen Instituten, Erweiterung von Studiengängen und Entwicklung der wissenschaftlichen und Forschungstätigkeit im Bereich der deutschen Sprache zur Folge. Zu einem in der Slowakei etablierten Forschungsbereich ist auch die deutsche Fachsprache geworden.
Die deutschsprachige literarische und publizistische Produktion aus dem Gebiet der heutigen Slowakei wurde in der germanistischen Forschung lange Jahre vernachlässigt. Besonders wenig weiß man über die Beteiligung der Frauen am Literaturbetrieb. Dabei gibt es Belege für deutsch geschriebene literarische Texte von Frauenhand bereits im frühen 19. Jahrhundert (Meier 2001:252). Um die Forschungslücke zu füllen, entstand das Projekt "Vergessene Texte, vergessene Literatur", das am Lehrstuhl für Germanistik der UPJŠ unter der Leitung von Ingrid Puchalová realisiert wird. Das Ziel des Projektes ist es, die literarische und publizistische Produktion deutschsprachiger Frauen, die dem Gebiet der heutigen Slowakei entstammten, wieder aufzudecken und ihren Beitrag zur Literatur- und Kulturgeschichte der Region kritisch zu bewerten. Der Schwerpunkt der ersten Forschungsphase wurde auf den Zeitraum um 1900 gelegt. Angesichts der vielen individuellen Schicksale deutschsprachiger Frauen scheint es sinnvoll, das Augenmerk auf den geschichtlichen sozialen und kulturellen Kontext zu lenken, in dem sie lebten und schufen. Der folgende Beitrag fokussiert deswegen drei Themenbereiche:
- Entwicklung von Ungarn und insbesondere Oberungarn um 1900
- Stellung der Deutschen in Ungarn im gegebenen Zeitraum
- Bürgerliche Frauen, ihre Stellung, Erziehung und Bildung
Ende der 1990er Jahre hat Juri Elperin für seine Verdienste um die deutsch-russischen Literaturbeziehungen, für seine verschlungene und auch von deutscher Seite aus geschlagene Biografie, zusätzlich zu seiner russischen die deutsche Staatsbürgerschaft zuerkannt bekommen – und er erhielt eine Ehrenpension des Bundespräsidenten; seit 2000 lebt er wieder, nach der Übersiedlung aus Moskau, in Berlin – in der Stadt, in der er groß geworden ist, und mit der ihn so viele Erinnerungen aus der Kinder- und Jugendzeit verbinden.
Wir möchten im Folgenden die Erforschung der österreichischen Literatur im Kontext der slowakischen (germanistischen) Literaturwissenschaft skizzieren. Was den methodischen Aufbau dieses Artikels betrifft, so gehen wir nach den einzelnen Forschern1 vor (wobei es nicht unser Ziel sein kann, alle Forscher und alle ihre Arbeiten aufzunehmen), stellen ihre Forschungsintentionen dar, ihre wissenschaftlichen Ansätze, ihre Themengebiete und ihre wissenschaftlichen Aktivitäten, die in Verbindung mit der österreichischen Literatur stehen. Dabei ist nicht nur an umfassende monographische Arbeiten zu denken, sondern auch an monothematisch motivierte Kooperationen wie Konferenzen, wissenschaftliche Seminare, monothematisch angelegte Nummern von Fachzeitschriften usf. Ein nicht unwesentlicher Aspekt unserer Reflexionen ist die historische Einbettung der wissenschaftlichen Ansätze nach 1990, d. h. es werden nicht nur die Formen der Reflexion der österreichischen Literatur erläutert, sondern auch die Voraussetzungen und Hintergründe erklärt, die sowohl institutionellen Charakter haben als auch stark an die persönlichen Interessen und Intentionen der Forscher selbst gekoppelt sind. Ein weiterer, aber mit dem zuletzt genannten Aspekt verbundener Umstand, der zu berücksichtigen ist, ist die generationelle Positionierung der Forscher selbst, ihre wissenschaftliche Sozialisation, ihre theoretische bzw. weltanschauliche Orientierung, die in ihren Arbeiten deutlich sichtbar wird.
Die vorliegende Studie setzt sich zum Ziel, eine Bestandaufnahme der literaturwissenschaftlichen Reflexion der deutschsprachigen Schweizer Literatur (DSCHL) in der slowakischen Germanistik (SG) seit 1990 durchzuführen. Die einschlägigen Publikationen wurden nach ihrer Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Textsorten literaturwissenschaftlicher Arbeiten zunächst in sechs Gruppen eingeteilt: 1. komplexe literaturwissenschaftliche Arbeiten größeren (Monographien, Dissertationen) und mittleren Umfangs (Studien), 2. Kapitel in Lehrwerken und publizierte Unterrichtsmaterialien, 3. Rezensionen von Neuerscheinungen der Gegenwartsliteratur, 4. Nachworte in slowakischen Ausgaben von literarischen Übersetzungen, 5. Begleittexte zu Übersetzungen von literarischen Texten, publiziert in literarischen Zeitschriften und 6. Sonstiges (z.B. Berichte, Rezensionen von Fachpublikationen).
Bis 1989 hatte die aus der DDR stammende Literatur in der damaligen sozialistischen Tschechoslowakei eine ideologisch bedingte Sonderstellung unter den Literaturen deutschsprachiger Länder. Nach dem geschichtlichen Umbruch 1989/90 rücken sehr schnell andere, jahrzehntelang gezwungenermaßen vernachlässigte Literaten, Werke und Themen ins Blickfeld der slowakischen Germanistik. Was noch in den siebziger Jahren als eine erwünschte Brücke zur regimekritischen Literatur wahrgenommen wurde, verschwindet aus dem Blickfeld, da der Nachholbedarf aus den bis dahin gesperrten Gebieten als dringend empfunden wird und das Versäumte besondere Aufmerksamkeit verdient. Nach 1990 begeben sich selbst die früher für DDR-Autorinnen und -Autoren begeisterten Übersetzer, Vermittler und Forscher auf andere Wege und merken erst mit deutlicher zeitlicher Distanz, dass in Ostdeutschland nach der Wende eine auch für Kultur- und Literaturwissenschaftler spannende Situation entsteht.
Diese kleine Studie wendet sich also den Leistungen der slowakischen Germanistik in einem Bereich zu, der in der Bilanz der letzten zwei Dekaden auf den ersten Blick am wenigsten interessant erscheint. Erst die Darstellung der slowakischen Forschungsarbeiten zu der in den vier Jahrzehnten vor 1990 in der DDR entstandenen Literatur kann ein komplettes Bild ihrer literaturwissenschaftlichen Reflexion in der Slowakei bieten, vor allem sollte den wissenschaftlichen Ansätzen der sechziger, siebziger und achtziger Jahre Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zu viele Mosaiksteine des Bildes fehlen, wenn man sich bloß auf die letzten zwanzig Jahre bezieht.
Im Folgenden soll kurz geklärt werden, was Genus ist (Kap. 2) und – auch wenn diese Frage nicht mit unserem derzeitigen Wissen beantwortbar ist – woher Genus kommen könnte (Kap. 3). Hauptsächlich stellt sich jedoch die Frage: Was tun mit Genus, das heute das Endstadium einer langen Grammatikalisierung darstellt (Kap. 4)? Hier wird die wichtigste Antwort lauten: Genus hat eine neue, eine syntaktische Nutzung erfahren, indem es maßgeblich daran beteiligt ist, unsere berühmten Nominalklammern zu bauen (4.1). Außerdem gibt es weitere "Recyclingmöglichkeiten" von Genus, nämlich: a) Objekte, die Namen tragen, zu klassifizieren (die Kaiser Wilhelm), b) Beziehungen zwischen namentragenden und namenverwendenden Personen zu qualifizieren (der Peterle, das Anna) oder sogar c) Personen zu degradieren (das Merkel). Mit Punkt a) begebe ich mich in die Onomastik, mit Punkt b) in die Dialektologie, und mit Punkt c) werde ich mit der Genderlinguistik enden.
Contemporary German abounds in doubtful cases where linking elements alternate with zero elements, such as Seminar(+s?+)arbeit 'term paper', Respekt(+s?+)person 'person who commands respect'. This variation indicates a profound language change in the course of which the linking +s+ has spread continuously since Early New High German and is replacing the zero element more and more often. Today, +s+ is the most productive, progressive and most frequently occurring linking element. In this paper, we provide an explanation for the doubtful cases. Most often, the linking +s+ depends directly on the phonological quality of the first part of the compound: the worse its phonological structure, the more likely the occurrence of the linking +s+. It occurs most regularly after first parts of compounds containing a suffix or an unstressed prefix (Verkáuf+s+gespräch 'sales conversation'), while words with an ideal phonological structure (monosyllabic or trochaic words) rarely attract the linking +s+. The variation concentrates on compounds whose first parts feature a stressed prefix (Éinkauf(+s?+)führer 'shopping guide'). There is, however, a further factor which leads to fluctuation in the occurrence of the linking +s+. In cases where the second part of synthetic compounds such as Auftrag(+s?+)geber 'client' contain a high degree of verbality, the linking +s+ blurs the syntactic relation between the immediate constituents, strengthening the morphological character of the compound.
Zu dem Strauß der Bindestrichlinguistiken gesellt sich derzeit ein weiteres, besonders interessantes und vielversprechendes Exemplar, die sog. Zweifelsfall-Linguistik. Ihre Entstehung kann man mit dem "Linguistik online"-Heft "Sprachliche Zweifelsfälle. Theorie und Empirie" [...] auf das Jahr 2003 datieren. [...]
Aus historisch-linguistischer Perspektive handelt es sich sehr häufig um Fälle sich gegenwärtig vollziehenden Sprachwandels, d.h. was heute an seismischen Bewegungen registriert wird, hat seinen Herd, um in diesem Bild zu bleiben, oft im Frühneuhochdeutschen oder noch früher. [...] Gerade für die zukünftigen LehrerInnen ist es wichtig, von der richtig/falsch-Zentriertheit von Zweifelsfällen wegzukommen und stattdessen der Ratio dieses Phänomens näherzukommen (um dann bessere Anleitungen geben zu können). In Veranstaltungen zu Zweifelsfällen erlangt man übrigens eine beträchtliche diachrone Tiefe, d.h. die Bereitschaft, sich in das Problem, seine Genese und seine Hintergründe einzuarbeiten, ist erfreulich hoch. Interessant (und noch nicht erforscht) ist dabei die unterschiedliche Salienz grammatischer Zweifelsfälle: Während die Fugensetzung sofort als Zweifelsfall erkannt und bestätigt wird, ist es bei der schwankenden Flexion zweier koordinierter Adjektive im Dativ ohne Determinans ("unter großem finanziellem?/finanziellen? Aufwand") anders. Auch wenn die Korpora die Schwankung zwischen Parallel- und Wechselflexion zweifelsfrei als Zweifelsfall ausweisen (ca. zwei Drittel Wechselflexion, ca. ein Drittel Parallelflexion), so erreicht diese Flexionsunsicherheit keinen hohen Bewusstheitsgrad. Die höchste Salienz erreichen übrigens orthographische Zweifelsfälle [...], danach Wortbildungsprobleme wie die (Un-)Trennbarkeit von Präfixen vom Typ "gedownloadet/downgeloadet".
Im Beitrag werden die Tendenzen im Bereich der Bildung von kulinarischen Bezeichnungen im Deutschen untersucht. Als empirische Basis gelten Benennungen für Weihnachtsgebäck, die in ihrem Komponentenbestand sowohl Weihnachtsbegriffe als auch Lexeme enthalten, die gewisse Assoziationen mit Weihnachten wecken oder kulturell geprägte Begriffe sind. Es wird auf die Struktur, die Art der Komponentenverbindung und die Motiviertheit der gesammelten Namen eingegangen.
Im vorliegenden Aufsatz werden vor dem Hintergrund der bisherigen germanistischen und bohemistischen Phraseologieforschung und in Anlehnung an die Herangehensweise von PIIRAINEN (2001) bzw. DOBROVOĽSKIJ/PIIRAINEN (2009) einige Phraseme benannt, die eine Art verstärktes Potenzial für eine geschlechtsbedingte Restriktion aufweisen. Die Überlegungen zu der Auswahl dieser Phraseme, ihrer phraseographischen Verarbeitung, der Ermittlung erforderlicher Angaben zur Geschlechtsmarkierung und einem eventuellen interlingualen phraseologischen Vergleich werden an verbalen Phrasemen mit Substantivkomponenten aus dem semantischen Bereich der Somatismen illustriert.
Die bisherige mangelhafte Berücksichtigung der substantivierten Infinitive in zweisprachigen Wörterbüchern Deutsch-Tschechisch kontrastiert mit deren oft hoher Vorkommenshäufigkeit sowie mit den Anforderungen, die an moderne Übersetzungswörterbücher seitens ihrer Benutzer gestellt werden, u. a. auch im Bereich der Darstellung der Kollokabilität und Erfassung der Synonymie bzw. Wortbildungskonkurrenz. Die Aufnahme und Darstellung der Infinitivkonvertate im entstehenden Großen Akademischen Wörterbuch Deutsch-Tschechisch wird in diesem Beitrag aus einer Corpus-Driven-Position behandelt.
Der Beitrag untersucht ausgewählte rechtsextreme Internetseiten hinsichtlich der auf ihnen gebrauchten spezifischen Lexik. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit zunächst darauf, wie dort lexikalisch auf die Sprache des Nationalsozialismus Bezug genommen wird. Weitere Themen sind das Vorkommen rechtsextremer Hochwertwörter, die Umdeutung demokratischer politischer Lexik sowie die lexikalischen Mittel zur Polemisierung. Ferner stellt der Beitrag dar, wie auf den betreffenden Seiten die germanische Mythologie für die rechtsextreme Ideologie instrumentalisiert wird. Generell zeigt sich, dass die lexikalischen Spezifika rechtsextremer Internetseiten mit denjenigen traditioneller Publikationen übereinstimmen.
Dieser Beitrag basiert auf dem Forschungsprojekt DICONALE, das sich die Erstellung eines konzeptuell orientierten, zweisprachigen Wörterbuchs mit Online-Zugang für Verballexeme des Deutschen und Spanischen zum Ziel gesetzt hat. Das Anliegen dieses Beitrags ist es, die relevantesten Eigenschaften des geplanten Wörterbuchs exemplarisch anhand von zwei Verblexemen aus dem konzeptuellen Feld der KOGNITION vorzustellen. Neben der Beschreibung der paradigmatischen Sinnrelationen der Feldelemente zueinander wird besonderer Wert auf die syntagmatischen Inhalts- und Ausdrucksstrukturen und auf die kontrastive Analyse gelegt. Es wird versucht, einerseits einen Überblick über die wichtigsten Besonderheiten des Wörterbuchs anzubieten und andererseits die Relevanz solcher Kriterien für die heutige kontrastive Lexikographie Deutsch-Spanisch nachzuweisen.
Im folgenden Beitrag handelt es sich um die Entwicklung eines semantischen Wörterbuches der deutschen Sprache für maschinelle Sprachverarbeitungssysteme im Rahmen des Projektes "Compreno" bei dem russischen IT-Unternehmen ABBYY. Es wird eine kurze Übersicht über andere elektronische Quellen zur deutschen Sprache gegeben, ferner werden ihre Unterschiede im Vergleich zum Projektwörterbuch analysiert. An einigen Beispielen werden aktuelle Probleme der Computerlexikografie (Bedeutungsunterscheidung, Komposita-Analyse u.a.) und ihre mögliche Lösung in Bezug auf das Projektwörterbuch betrachtet.
Im Gegensatz zu den vielfach kritisierten Jugendsprache-Wörterbüchern könnten allgemeinsprachliche Wörterbücher den Bestand der jugendsprachlichen Lexik auf einem höheren wissenschaftlichen Niveau kodifizieren und den lexikographischwissenschaftlichen Anforderungen, hinsichtlich der Lexik der Jugendsprache, besser gerecht werden, wie das der einschlägigen Fachliteratur zu entnehmen ist. Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, inwieweit die auf dem Wörterbuchmarkt vermehrt auftauchenden neueren Lernerwörterbücher des Deutschen als Fremdsprache den Erwartungen gegenüber einer sachgemäßen Beschreibung der Lexik der Jugendsprache (Bestand, Markierung, Semantik, Pragmatik, Kollokationen, Beispielsätze) entsprechen.
Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung, in der 120 verbale Phrasembelege aus 17 Leitartikeln des Mährischen Tagblatts (MT) vom August 1880 mit den Einträgen in ausgewählten Wörterbüchern der Gegenwartssprache verglichen wurden, um Informationen über die Entwicklung dieser Phraseme zu gewinnen. Die formalen und semantischen Unterschiede wurden nach dem Vergleich mit den Belegen im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm und ggf. im Deutschen Referenzkorpus in 20 Fällen als ältere Varianten bestimmt, siebenmal ging es um kontextbedingte Modifikationen und dreimal wahrscheinlich um unbeabsichtigte Kontaminationen mehrerer Phraseme. Bei 23 Belegen kann man erst nach einem Vergleich mit weiteren MT- bzw. anderen zeitgenössischen Texten ihre Konnotationen bestimmen und entscheiden, ob es sich um ältere Varianten handelt oder ob ihre Verwendung schon der heutigen Kodifizierung entspricht. Mehr als die Hälfte der Phraseme (67 Tokens) wurden in der heutigen Form und Bedeutung verwendet.
Als unikale Elemente werden Wörter bezeichnet, die nur innerhalb einer festen Verbindung (Phrasem) existieren, wie etwa abhanden oder vorstellig, die nur in den Phrasemen abhanden kommen bzw. vorstellig werden zu finden sind. In der vorliegenden Arbeit wird die Darstellung ausgewählter unikaler Elemente in gängigen Print- und Online-Wörterbüchern mit dem tatsächlichen Gebrauch der betreffenden Elemente in Texten kontrastiert. Aus dieser Untersuchung geht hervor, dass nicht alle als unikal eingestuften Elemente nur in einem Phrasem auftreten. Manche gehen auch Verbindungen mit anderen Wörtern ein. Die in dieser Studie gewonnenen Einsichten können dazu beitragen, die lexikografische Darstellung der unikalen Elemente in künftigen Wörterbuchgenerationen zu verbessern.
Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem Vergleich deutscher und tschechischer Phraseme, welche die Emotion Scham und ihre Abstufungen wie Peinlichkeit und Verlegenheit darstellen. Als Ausgangspunkt der Analyse wurde auf der Grundlage von Recherchen in zwei phraseologischen Wörterbüchern ein zweisprachiges phraseologisches Korpus zusammengestellt, wodurch die Anzahl der festen Wendungen eingeschränkt und eindeutig definiert wurde. Das Korpus wurde mit Hilfe einer weiteren Analyse von Sprachkorpora teilweise modifiziert. Im zweiten Schritt wurden die gegenübergestellten deutschen und tschechischen Phraseme entsprechend des Grades ihrer Äquivalenz klassifiziert. Wenn in den benutzten Wörterbüchern keine Entsprechung in der Ausgangs- bzw. Zielsprache angegeben war, wurden darüber hinaus Äquivalente der phraseologischen Wendungen in deutschen und tschechischen Korpora gesucht.
In dem Beitrag wird am Beispiel von zwei Emotionsverben des Deutschen und Tschechischen exemplarisch der Frage nachgegangen, wie typische Kollokationen zum Emotionswortschatz für die Belange eines zweisprachigen (tschechischdeutschen und deutsch-tschechischen) (Lerner-)Wörterbuches zu ermitteln sind. Im Mittelpunkt des Interesses befinden sich Kollokationen des Strukturtyps Verb + Adverb, weil dieser Typ von der Forschung bis jetzt nur ungenügend beachtet wurde. In einem ersten Schritt wird die Beschreibungspraxis in neueren ein- und zweisprachigen Wörterbüchern untersucht. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse der Kookkurrenzanalyse zu den ausgewählten Ausdrücken anhand des Deutschen Referenzkorpus des IDS Mannheim und des Tschechischen Nationalkorpus ausgewertet. Zum Schluss werden aus den Ergebnissen der Gegenüberstellung Beschreibungsvorschläge für die lexikographische Praxis gemacht.
Redensarten sind für die Deutsch als Fremdsprache Studierenden im hohen Grad interpretationsbedürftig. Auch der Muttersprachler braucht für sie häufig eine nähere Erklärung, die im vorliegenden Fall formal (Redensart veraltet und wegen antisemitischer Sicht nicht verwendbar) und inhaltlich (Zusammenhänge, die kaum einer ahnt) sein muss. Redensarten können einen weitreichenden kulturellen Hintergrund haben und sie sind selbst, entsprechend analysiert, Quelle zur Sprach- und Kulturgeschichte. Die Redensart "... wie in der Judenschule" verrät uns zudem überraschenderweise etwas über die Frühform literarischer Entwicklung im Kulturprozess von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit.
Das Ziel dieser Arbeit ist über historische und soziale Beziehungen zwischen Brasilien und Deutschland zu diskutieren, die bei den frühesten iberischen Expeditionen im 16. Jahrhundert, bei der Entdeckung Brasiliens, stattfanden, und sich mit dem offiziellen Beginn der deutschen Auswanderung nach Brasilien, im Jahr 1824, mit der Gründung der Kolonie von São Leopoldo im Bundesstaat Rio Grande do Sul, verstärkte. Im Hinblick darauf, dass die Deutschen ihre Traditionen, Sprache und Kultur, deren Unterschiede die brasilianische Heterogenität intensivierte, nicht vollständig verloren haben, bezieht sich der zweite Teil dieses Textes auf ein konkretes Beispiel einer brasilianischen Stadt namens Marechal Câdido Rondon. Die Stadt liegt in Südbrasilien und wurde von deutschstämmigen Auswanderern gegründet. Trotz diesen germanischen Wurzeln, welche sich durchaus in der Architektur und den Volksfesten bemerkbar machen, zeigt die Gemeinde keine Auffälligkeiten hinsichtlich der deutschen Sprache aufgrund der Förderung der Zweisprachigkeit.
This article deals with the topic of dyslexia in adults and its consequences for learning German during university studies; the author explores the extent to which an optimized German text influences understanding. The results of research on dyslexia and psycholinguistic research on text understanding show that depending on the text structure and the simplicity of the linguistic means used, different levels of text understanding may be expected. The main tool of the research is text optimization based on a practical application of the "Hamburg concept of understandability", involving four text properties which make the text understandable to different extents.
Textkompetenz in mehreren Sprachen : Forschungsergebnisse und weiterführende Forschungsansätze
(2014)
The article presents results of an empirical study which examines productive transfer in the area of text skills competence and the associated writing skill which could be attributed to the learners' contact with several languages. The research was conducted within the research project "Multilingualism in the Czech Republik: Learning and Teaching German after English." After a short presentation of the key concepts in the development of the study and a presentation of selected results, implications and a modell for further research in multilingual writing and on transfer processes between languages are introduced.
The article focuses on two objectives. First it addresses current trends in the lexical development of the German language. This investigation is based on changes within the section Fernsehabend to Fernsehzuschauerin in the "Duden – Deutsches Universalwörterbuch" between 1996 and 2011. Secondly, on the basis of the given section, the article examines to what extent this dictionary reflects current vocabulary.
This article examines the use of the standard German language in German speaking Switzerland with focus on the spoken language. It brings to attention sociolinguistic concepts of the Swiss language environment and the role of the standard German language in Switzerland. The goal of the article is to evaluate the role of the standard German language in German speaking Switzerland on the base of theoretical assumptions and empirical research. The article presents the results of an analysis which was performed on the examples of TV broadcast of the Swiss television.
Der Aufsatz untersucht das syntaktische Verhalten nicht-satzförmiger Adverbialia im Deutschen und im brasilianischen Portugiesisch in vergleichender Perspektive. Behandelt werden Adverbialia aus sechs Klassen, deren semantische Funktionen von der Sachverhaltsbeschreibung bis zur Beschreibung von Handlungsabsichten des Sprechers reichen. Insgesamt zeigen sich große Ähnlichkeiten zwischen den Vergleichssprachen. Im Deutschen scheint eine etwas stärkere Tendenz zu bestehen, Adverbialia syntaktisch zu integrieren, während es im Portugiesischen mehr Möglichkeiten gibt, sie desintegriert zu verwenden.
Unter der aus dem deutschen Feuilleton stammenden Bezeichnung "literarisches Fräuleinwunder" wurden Ende der Neunziger Jahre deutsche Autorinnen nach außerliterarischen Faktoren unter einem Etikett zusammengefasst. Judith Hermann war eine der ersten, die vom Kritiker Volker Hage im Zuge der Veröffentlichung ihres Debüts "Sommerhaus, später" mit dem Begriff in Verbindung gebracht wurde. Charlotte Roches Debüt "Feuchtgebiete" bedeutete für Dirk Knipphals knapp zehn Jahre später das Ende des literarischen Fräuleinwunders. Einige der Autorinnen, die mit der Bezeichnung in Berührung kamen, hatten mit ihren Werken große kommerzielle Erfolge und wurden in mehrere Sprachen übertragen. Ihre literarischen Texte wurden auch für den amerikanischen Markt übersetzt und fanden Beachtung in der Presse, auch wenn die Etikettierung hier keine Rolle spielte, sondern diese unabhängig voneinander rezipiert und kontextualisiert worden sind – wie in diesem Aufsatz, der dafür in einigen Fällen auch vergleichende Seitenblicke auf die deutsche Rezeption wirft, dargestellt wird.
Im vorliegenden Aufsatz geht es um die Frage, inwiefern sich Kategorien postkolonialer Theoriebildung und der Ansatz einer Universalisierung der Holocausterinnerung auf die deutsch-jüdische Gegenwartsliteratur übertragen lassen und welche Probleme mit diesem Theorietransfer und einem Verlust historischer Spezifizierung vor dem Hintergrund der deutsch-jüdischen Geschichte verbunden sind. In einem zweiten Schritt steht die Selbstpositionierung deutsch-jüdischer Autoren im Verhältnis zur Transkulturalität im Vordergrund. Skizziert werden die Position von Vladimir Vertlib, die er in seinen Chamisso-Poetikvorlesungen entfaltet, sowie die literarischen Ansätze von Maxim Biller und Doron Rabinovici.
In diesem Beitrag gehe ich der Frage nach, welche Bedeutung der Herkunft von Autorinnen und Autoren, die in die deutsche Sprache eingewandert sind, im literaturwissenschaftlichen Diskurs, in Rezensionen ihrer Bücher und in biographischen Darstellungen beigemessen wird. Ich nehme dabei sowohl auf ihre Selbstpositionierungen in Essays und Interviews als auch auf die biographischen Darstellungen im Diskurs über sie und ihre Literatur Bezug. Wie wird der Zusammenhang zwischen den jeweiligen Lebensgeschichten und den Texten wahrgenommen und dargestellt? Welche Bedeutung hat ihre Migrationsbiographie für ihre Position im deutschsprachigen literarischen Feld? Letztlich stellt sich dabei die Frage nach den Möglichkeiten, einen transkulturellen bzw. transnationalen literarischen Raum zu schaffen, für den Mehrfachzugehörigkeiten konstitutiv sind und in dem die Herkunft von AutorInnen keine bestimmende Rolle spielt.
Dieser Aufsatz führt in Grundbegriffe der deutschen Intonation ein und diskutiert ihre Relevanz für den Unterricht des Deutschen als Fremdsprache, vor allem in Brasilien. Für Muttersprachler des Portugiesischen, die Deutsch lernen, ist die Intonation wahrscheinlich eine größere Herausforderung als die Phonetik der Einzellaute. Das System der Töne, Tonbewegungen und Äußerungsakzente sowie ihre Beiträge zur Äußerungsbedeutung werden am Beispiel von Aussage- und Fragesätzen dargestellt. Den Abschluss bilden konkrete Übungsvorschläge zur Intonation im DaF-Unterricht.
The article focuses on linguistic means used by professionals when defining specific emotions in psychological texts. Based on a linguistic analysis of selected passages of text, the author describes the metaphorical concepts used in order to make it easier for recipients to understand phenomena whose perception is purely subjective. The role of metaphors in professional language is frequently neglected or underestimated.
This study addresses new trends in translation studies and translation teaching, focusing on the possible use of database applications by translators. The article responds to the increasing market penetration of translation software designed to make the translation process – especially in professional and technical texts – more effective and efficient. The process includes the use of existing translations as a basis for new translations, consistent handling of terminology, simplification of the writing process, and the use of dictionary-type databases. After offering a basic theoretical discussion of CAT tools, the article focuses on their use by translators, especially in terms of how to teach user skills to translation students. The author draws on his experience of teaching the use of CAT tools (the application TRANSITNXT®) at the Department of German Studies, Faculty of Arts, University of Ostrava.
The aim of this article is to explore semantic relations within somatic phraseology using concepts from cognitive linguistics and prototype theory. The typicality or atypicality of representatives of the category of somatic phraseologisms is determined on the basis of 12 features of idiom irregularity according to Dobrovoľskij. The analysis results in a table of "good" and "bad" representatives of the category. Individual parameters are evaluated, but the value of individual criteria is also considered. This method makes it possible to determine the status of individual somatic phraseologisms with regard to each other, as well as the entire group of somatisms against other phraseologisms. The results enable conclusions to be drawn regarding the degree of motivatedness of somatisms.
Not only business correspondence, but the language of foreign trade as a whole is rich in various types of phraseological phenomena. The article deals with the most common nominal, verbal and adverbial structures, phrases and sentences specific to business correspondence and collocations in the field of professional communication. When studying a certain type of professional language, knowing how terms, specific phrases and whole sentences may be linked is of paramount importance.
Analyse ausgewählter (sprachwissenschaftlicher) Nachschlagewerke und ihrer Benutzerfreundlichkeit
(2013)
This metalexicographic study compares four selected (linguistic) dictionaries. The results will potentially assist teachers in choosing a dictionary for students of German in the early phase of their studies. Selected lemmas are analyzed in a case study from the perspective of linguistic, academic and additional information; these lemmas are taken from the categories of phonetics and phonology, as these disciplines are generally covered first in a German degree programme. The selected dictionaries are also compared in terms of the range of phonetic and phonological concepts covered.
Zur Problematik der Konnektoren im Satz und im Text aus der Perspektive der Textverständlichkeit
(2013)
Linguistic analyses have shown that connectors perform various functions: besides connecting separate clauses, clauses within clause complexes, and other parts of a text, they can also play a major role in text comprehensibility. However, further examination of this issue requires a more precise delineation of the term "connector", which is understood in various ways. The article presents these various conceptions in tabular form and carries out a comparison. The author then moves on to examine how connectors can affect (or increase) the comprehensibility of a text. Here too it is difficult to reach clear conclusions, as various authors approach the issue from various perspectives. In order to present the full variety of connectors, the various approaches to connectors and their optimizing function are formulated as arguments in favour and against, which are summarized, compared and evaluated.
The research focuses on the narrative verbalization of mental reactions to the official announcement of 9 November 1989 stating that citizens of the GDR were henceforth permitted to travel to the West. This announcement differs from the type of unexpected information which is readily believable and comprehensible, to which we respond with interjections (change-of-state tokens: oh, ach, ach so) and certain formulations (das glaub ich, ich verstehe). Respondents from both East and West Berlin represented in the "Wende-Korpus" reacted from the cognitive perspective with mistrust and incomprehension, and from the emotional perspective with surprise, which was reflected both in syntactic structure and in the frequent use of metaphors. The report was more frequently interpreted as a joke than as a real event.
Und wieder Fachsprachen?
(2013)
This article focuses on the development of LSP research in Germany in order to determine desiderata and to establish priorities for further research projects. Since the 1960s lexicon and grammar of LSP have been described. As a result we now have extensive and mostly even statistically proved results in the fields of morphology, word formation and syntax. In the 1980s research was oriented to a pragmalinguistic description of texts, which made it possible to characterize texts in situational context. Since the 1990s cognitive linguistics has been given more priority, but the results achieved so far are not yet satisfactory. This leads to the question, which topics our attention should be devoted to. There are three groups of problems: Key problems of the theoretical description and systematization of LSP, LSP on conditions of digitalization and globalization, LSP in different contexts (scientific, technical, economic, cultural, administrative etc.).
The article characterizes the stylistic tendencies found in academic economic texts with a high degree of abstraction presenting economic theory from the end of the 18th century to the present day. At the centre of the author's attention are changes that are visible on the microstructural level of the text. In this connection, the author also describes quantitative methods that can be used in the diachronic analysis of academic texts.
Das Zusammenspiel der Valenz- und Konstruktionsgrammatik auf dem Feld der syntaktischen Analysen
(2013)
Many linguistic discussions have focused on the question whether construction grammar represents an alternative descriptive grammatical model to valency grammar. The aim of this paper is to evaluate the pros and cons of valency grammar-based and construction grammar-based models using actual linguistic data, demonstrating that both models are mutually complementary and thus represent a suitable framework for syntactic and semantic analysis.
The Přemyslid King Otakar II is one of the most prominent figures in Czech (and Central European) history. However, he is also a highly controversial figure, primarily due to his unflagging support for the German-speaking communities on his territory, which figures such as František Palacký considered to be excessive. The theme of German medieval colonization and Czech/German coexistence naturally appears in literary works dealing with Otakar's life. The Austrian dramatist Franz Grillparzer's play "König Ottokars Glück und Ende" is no exception. The topic of German colonization is relatively peripheral within the work, however the brief scene featuring the King and the burghers of Prague (who protest at Prague Castle against the expulsion of the Czechs and the settlement of Germans in their place) so incensed the Czech literary scene that the work has still not yet been translated into Czech. This article aims to analyze the scene in question, comparing Grillparzer's drama with the novel "Královský úděl" by the Czech author Nina Bonhardová.
Wie öffentlich ist die Hand? : Über Sinn und Unsinn eines Signifikanztests in der Korpuslinguistik
(2012)
In this article it will be shown that the use of a special statistical method for testing the significance of the co-occurrence of the type öffentlich+Hand (the Chi square test) does not make sense in a very large corpus. That means that one main test for measuring the significance of a collocation cannot be applied under standard conditions.
This article examines changes to street names in the city of Oppeln before the transformation to Polish names in 1945. The research is based on a corpus comprising a complete official register of streets and squares in Oppeln/Opole from the beginnings of the town's history to 2010. The author focuses on the changes in the use of language over the centuries, the form of the hodonyms (on the morphosyntactic level), and the motives for the changes in individual street names.
This article focuses on the means of expressing emotionality in internet commentaries written in German and Czech; the commentaries consist of reactions to news items on political topics. The author applies a contrastive approach. Politics is a field holding a strong potential for emotionality, which significantly affects text production. Internet commentaries in German and Czech are characterized by the use of verbal and non-verbal means that are typical of "cyberslang". The article also focuses on emotional nomination (of politicians and parties), offers a comparison of the cognitive concepts underlying this nomination in both languages, and examines the means of expressing the emotion "anger" - which is closely related to politics.
The paper presents an analysis and a comparison of the meanings and functions of proverbs in two editorials by the lawyer and journalist Dr Jakob Eben. The texts comment on the situation and the relations between nationalities in the Habsburg Monarchy in July 1880. One proverb is used in its normal form by the author (directly), while the other appears in a modified form, in a quotation (indirectly). In both cases the proverbs are used as part of a persuasive strategy in the text type of the editorial, for the purpose of provoking antipathy against the "others", i.e. the Czech politicians as political rivals, by means of their negative characteristics. In their specific co-text and context, the proverbs acquire additional semantic-pragmatic components of meaning, enabling them to participate in various isotopic chains and to contribute significantly to textual coherence. Additionally, their positioning marks important points in the argumentative structure of the text. The analysis also indicates some possibilities for the specification of semantic and pragmatic information in dictionaries.
Words ending with the suffix -ost are very common in Czech business language. In German the corresponding words are words derived using different suffixes, created by implicit derivation without suffixes, or formed as compounds. These particularly involve words indicating share, frequency or intensity. Moreover, the Czech negation ne- is expressed in various ways in the German equivalents. There exists a wide variety of equivalents to Czech words derived with the suffix -ost, so it is advisable to familiarize students of translation courses with this fact. Students tend to create these words mostly by using the suffixes -heit or -keit.
This article examines the expression and description of fear in German and Czech phraseology. Fear – one of the primary emotions – is viewed in a broad sense. The analysis of this semantic field also includes such variations as anxiety, panic, fright, horror, and terror. As it is impossible to cover the full phraseological range for this semantic field in both languages, the boundaries of the corpus were set with reference to the repertoire of expressions included in selected phraseological dictionaries. The use of these idiomatic expressions in practice was verified with reference to large-scale corpora in the individual languages. The article offers an analysis of the corpus from a cognitive perspective. For each of the languages, the first step was to identify the concepts which are mediated via selected phraseological expressions. The concepts were then compared, revealing similarities and differences between German and Czech in this respect.
Mysticism means the verbalization of mystic experiences, or more precisely the verbalization of "unio mystica – the unification of the religious "I" with the absolute, and, in Christianity, with God. An interesting body of German mystic literature has survived from the medieval period, beginning with the "St. Trudperter Hohenlied" (around 1160). In "conjugal mysticism", the "unio" is viewed and verbalized as an experience of love, while speculative mysticism (especially as represented by the Dominicans) formulates a "different" theology, written primarily in German. These new mystical experiences require a new approach to language, i.e. methods of nomination which recall the principles of naming based on the use of metaphor and word-formation in professional language.
One of the means of expressing emotional content is the naming of people. Many negative personal names are created using derivation (suffixes); the goal of this study is to determine which suffixes are frequently used and whether any German suffixes have primarily negative meanings.
This article focuses on the roles of temporal adverbs in the linguistic expression of emotions. Emotions are phenomena which we experience subjectively, and which we are unable to grasp without respect to time. The intersubjective linguistic expression of emotions in the novel involves the use of temporal adverbs accompanying the narrative structure of the text and helping to intensify the expression of emotions.
In this paper, the author describes the use of the prepositions "laut", "zufolge" and "gemäß". These phrases are used exclusively when adopting parts of a text in another one. Thus, phrases with these prepositions are understood here as explicit intertextuality markers. Furthermore, the paper examines the nouns from these phrases, as well as some text-pretext relations arising from them.
The article deals with emotionality in marginal (disjunct or adjunct) syntactic structures. This issue is explored in the text of the first German translation of Karel Čapek's novel 'Hordubal', in which it is a characteristic feature. The analysis shows that those parts of the text expressing emotionality feature particularly right dislocation (with structures known in German as Nachtrag, Rechtsversetzung and Ausklammerung); the emotional content of these syntactic structures is frequently intensified by their expressive lexical form.
The article deals with the analysis of linguistic structures which are used in the language of contemporary drama to intensify the expression of emotion. A corpus of four postmodern dramas was compiled for this purpose: 'Tätowierung' by Dea Loher (1992), 'Herr Kolpert' by David Gieselmann (2000), 'Schwimmen wie Hunde' by Reto Finger (2004), and 'Ein Teil der Gans' by Martin Heckmanns (2007). The article is based on the hypothesis that the emotional level of a text can be expressed via linguistic means displaying strong intensity. A theoretical justification of this hypothesis is followed by the analysis of the corpus texts.
This paper focuses on the emotion fear in film reviews of horrors and thrillers. The author analyzes the texts of three German and Czech reviews of the films 'The Ghost Writer' (Roman Polanski) and 'The White Ribbon' (Michael Haneke) to determine which linguistic means are used by the reviewers in their description and interpretation of the films in order to describe and evoke an atmosphere of fear.
The article describes phraseological collocations concerning death and dying in the German and Polish languages. The basis for the analysis is the assumption that phraseological collocations relating to this topic tend to involve euphemism. The contrastive analysis of the collected lexical material proves the existence of the phenomenon in both languages.
The contribution deals with a selected lexical field related to the emotion 'anger'. It is treated from a German-Czech perspective and with respect to its underlying psychological aspects. It begins by investigating the nature of lexical fields, and explains the framework of the chosen field in terms of its content and form. On this basis the author tries to find an answer to the question whether this particular field can in fact be considered to be a lexical field. In conclusion the paper discusses the question of whether psychological findings on emotions generally, and on the emotion of 'anger' in particular, can be of help in establishing both an outer delimitation and an internal structuring of the field.
Při vyjadřování emocí v ústní komunikaci hraje hlas významnou roli. Článek se zabývá otázkou, jak je hlas v souvislosti s emocemi popisován v psaných textech, a sice německých románech. Na ukázkách z německého korpusu Cosmas II je ukázáno, jaké strategie volí spisovatelé, aby čtenáři přiblížili emoce prožívané postavami románu a která slovesa a přídavná jména používají nejčastěji při znázornění emoce "hněv".
Was ein Titelkopf verraten kann oder Zur Entwicklung des Titelkopfes dreier Minderheitszeitschriften
(2011)
Článek poukazuje na důležitost typografických prostředků při recepci psaných textů. Na příkladu záhlaví tří časopisů vydávaných v Polsku představiteli německé menšiny demonstruje, jak se význam psaného slova může měnit v závislosti na jeho okolí a jak může být účinek na čtenáře ovlivněn barvou, velikostí a typem písma, velikostí mezer a dalšími typografickými prostředky.
Der vorliegende Beitrag fokussiert sich auf die Widerspiegelung der Konzeptualisierung der Emotion "Ärger" in bildlichen Ausdrücken (Metaphern und Metonymien) des Deutschen. Nach einer Einführung in das Forschungsthema "Sprache und Emotionen" aus linguistischer sowie emotionspsychologischer Perspektive und der Klärung des dem Beitrag zugrundeliegenden Metaphernverständnisses wird auf die Frage eingegangen, wie ausgewählte Aspekte der Emotion "Ärger" im Deutschen versprachlicht werden, welche Rolle dabei Metaphern bzw. Metonymien spielen und um welche konkreten Metaphern und Metonymien es sich bei den einzelnen Aspekten handelt.
Autor se soustředí na uţití emocionálních prvků výpovědi dvou barokních kázání. Ta vznikla při oslavě 50. výročí manţelského slibu Johanna Josefa Antona Eleasara Kittela a Anny Marie 25. 11. 1777 v Šumburku. Ani české, ani německé kázání nebylo nikdy publikováno zcela. Jde o homiletické texty, proto měli oba kazatelé omezenou moţnost pouţití emotivních jazykových výrazů a prostředků. Ty slouţily k podchycení pozornosti posluchačů. Kázání měla dvojí funkci: věroučnou a poučnou. Upevņovala povědomí o Boţích zákonech a uváděla je do kaţdodenního ţivota. Kazatelé cíleně zaměřovali své proslovy na posluchače a prezentovali společný ţivot oslavovaných manţelů jako vzor. Šlo zde o objektivní, racionální prvek kázání s výkladem částí Bible (exegezí). Druhá rovina proslovů se obracela na subjektivní, emocionální pozornost posluchačů.
Tento článek se zabývá následující otázkou: Jsou [Ə] a [ɐ] německé fonémy nebo ne? Hlavní myšlenka se zabývá rozmezím testu minimálních párů jako metody k určení fonematického system jazyka. Tento test je úspěšný do té doby, pokud nejsou dané prvky přesně předvídatelné. Ty jsou předpověditelné, pokud existují fonologická pravidla, která vysvětlují výskyt fónu. Zde se argumentuje, ţe /Ə/ je německý foném, ale [ɐ] není.
I kdyz se dnes v restauracích ve většině případů stále uţívá běţná základní makrostruktura jídelního lístku Polévky – Studená jídla a předkrmy – Saláty – Hlavní jídla – Moučníky, můţeme pozorovat i změny této makrostruktury, které souvisí se změnami ve funkci jídelního lístku, tj. slouţit i k pobavení a zvýšení obratu. Tyto změny se také zrcadlí v modifikaci ztvárnění nadpisů jednotlivých oddílů jídelníčků, přičemţ jsou zvoleny různé strategie.
Příspěvek pojednává o výrazových prostředcích emocí uţitých v internetových komentářích, které reflektují jedno z nejvýznamnějších fotbalových utkání mistrovství světa roku 2010 – semifinále mezi Německem a Španělskem. Fotbal skýtá ohromný emoční potenciál, který přímo ovlivņuje textovou produkci. V komentářích je jednoznačně patrná polarita emocí. Intenzivní emoční proţitek se v korpusu projevuje velkou variabilitou jazykových prostředků, z nichţ nejčastější jsou zejména lexikální prostředky a také rétorické figury, zejména pak metafory. Internetová komunikace pak nabízí další, nonverbální prostředky vyjádření emocí, které jsou typické pro tzv. cyberslang.
V němčině se můţeme setkat s různými druhy výpůjček z angličtiny. Nejčastějším druhem výpůjčky je přímá výpůjčka, která bývá převzata do němčiny beze změny významu a pravopisu (vyjma velkého písmene u podstatných jmen). Anglická slovesa, která mají v němčině v infinitivu koncovku -en a časují se, jsou zpravidla rovněţ začleņována mezi přímé výpůjčky. Zajímavé jsou pseudoanglicismy, které často způsobují u rodilých mluvčích anglického jazyka nedorozumění. U výpůjček, které nejsou sloţeny z anglických morfémů, se někdy pochybuje o jejich správném zařazení mezi výpůjčky. Tyto výrazy jsou však rovněţ součástí vlivu anglického jazyka na německý.
Kauzativní sloveso "lassen" patří mezi dvacet nejčastěji pouţívaných sloves v němčině. Snad proto se vyznačuje tak hojným počtem významových nuancí. To se odráţí také v jeho pouţití jako součásti frazeologismů, u nichţ však lze i přes proces lexikalizace stale vystopovat velmi úzký vztah k volným syntaktickým konstrukcím. Následující studie proto na základě korpusové rešerše vysvětluje postavení těchto jazykových jevů na pomezí lexikonu a gramatiky.
Příspěvek se zabývá jazykovým zpracováním emocionálního konceptu "láska". Jako formy jeho negativní realizace jsou na základě textů německé populární hudby zkoumány lexémy ţárlivost a láska. K prokázání toho, ţe jsou tyto lexémy součástí jazykové realizace konceptu "láska", jsou evidovány a popsány různé sémantické vztahy. Pomocí konceptu inference je kromě toho předvedeno zpracování těch emočních obsahů textu, které se vztahují k negativním aspektům lásky.
Smutek jako jedna ze základních emocí podstatně ovlivňuje ţivot jedince. Emoce pŧsobí na budoucí jednání ĉlověka ve spoleĉnosti a mají vliv na vnímání okolního světa a jeho utváření. Někdo, kdo je smutný, hodnotí své okolí spíše kriticky a toto negativní nazírání světa se pak odráţí v jeho postojích. Jedním z autorŧ, který reflektuje ve svém díle smutné záţitky z dětství, je rakouský spisovatel Thomas Bernhard. Ve svém románu "Ein Kind" líĉí emocionální izolaci a traumatické záţitky nechtěného dítěte.