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Nomenklatorische Korrekturen (nach dem Artikel 43 des Codes der pflanzensoziologischen Nomenklatur) einiger Syntaxon-Namen aus den Klassen Bidentetea tripartiti, Festuco-Brometea, Koelerio-Corynephoretea and Puccinellio-Salicornietea, die wegen falsch angewandter Artnamen notwendig waren, werden begründet und durchgeführt. Die Problematik des Namens Agropyro dumetori-Artemisietum absinthii Br.-Bl. ex Kielhauser 1954 nom. invers. wird erörtert. Für einige der Namen wird die noch ausstehende Typisierung vorgenommen.
Die Pilzflora eines über 5 Jahre untersuchten, moosreichen Luzulo-Quercetum petraeae im Hamelner Stadtforst (Landkreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen) wird vorgestellt. Es konnte eine überdurchschnittlich hohe Zahl seltener und gefährdeter Arten festgestellt werden. Die Artenzusammensetzung wird mit vorliegenden pilzsoziologischen Untersuchungen von Buchenwald-Gesellschaften des Weserberglandes verglichen. Standortfaktoren werden diskutiert. Der hohe Wert der Fläche für den Naturschutz im Bundesland Niedersachsen wird hervorgehoben.
Aus der Drauniederung südlich Szigetvár wird die für das Fraxino pannonicae-Ulmetum Soó 1960 charakteristische Moosvegetation auf lebender Borke und morschem Holz beschrieben. Von besonderem Interesse sind Assoziationen der epiphytischen Verbände Ulotion crispae Bk. 1958, Syntrichion laevipilae Ochs. 1928, Leskeion polycarpae Bk. 1958, Neckerion complanatae Sm. et Had. in Kl. et Had. 1944, Dicrano-Hypnion filiformis Bk. 1958 sowie die morsches Holz kennzeichnenden Verbände Bryo-Brachythecion Lee. 1975 em. Mar. 1987 und Nowellion curvifoliae Phil. 1965.
Vier Acker-Unkrautgemeinschaften werden aus dem Naturraum Kraichgau beschrieben, einer trocken-warmen Löß-Hügellandschaft in Südwest-Deutschland. Die Beziehung zwischen Acker-Unkrautbeständen und landwirtschaftlicher Produktionsintensität wird über „autökologische Bautypen" (z.B. Lebensformen und Wuchsformen) analysiert. Der Therophyten-Anteil und der Anteil kleinwüchsiger Arten geht mit steigendem Herbizideinsatz zurück, während relativ dazu Geophyten mit unterirdischen Ausläufern zunehmen.
Das östliche Meißner-Vorland (Nordhessen) ist geprägt durch eine kleinflächig betriebene Nebenerwerbs-Landwirtschaft. Auf Grundlage einer floristischen Kartierung seltener Kalk-Ackerwildkräuter aus dem Jahre 1973 wurden in der Vegetationsperiode 1990 die Ackerwildkraut-Bestände floristisch und pflanzensoziologisch untersucht. Im Randbereich der Felder konnten folgende Gesellschaften nachgewiesen werden, die z.T. als Fragmente ausgebildet sind: Caucalido-Adonidetum flammeae R. Tx. 1950, Thlaspio-Veronicetum politae Görs 1966, Thlaspio-Fumarietum officinalis Görs in Oberd. et al. 1967 ex Pass, et Jurko 1975, Aphano-Matricarietum chamomillae R. Tx. 1937 em. Pass. 1957, und Spergulo-Chrysanthemetum segetum R. Tx. 1937.
Das Papaveretum argemones (Libb. 1932) Krusem. et Vlieg. 1939 läßt sich im Gebiet nicht als eigene Gesellschaft fassen; seine Kennarten sind mit den Arten der Kalkäcker vergesellschaftet. Auf mehrjährig stillgelegten Flächen finden sich Sukzessionsstadien, die zu Grünland-Gesellschaften überleiten. Die Wuchsorte einiger seltener Ackerwildkräuter in den Jahren 1975 und 1990 werden anhand von Verbreitungskarten gegenübergestellt und Entwicklungstendenzen diskutiert. Das nachwievor bemerkenswert reiche Arteninventar vieler Felder ist durch Intensivierungsmaßnahmen, zunehmend aber auch durch die Aufgabe der Ackernutzung bedroht. Perspektiven einer Erhaltung der Artenvielfalt werden diskutiert.
Im Rahmen einer Untersuchung der spontanen Vegetation von Industrieflächen im Ruhrgebiet konnten größere Bestände von Puccinellia distans auf Werksflächen der Eisen- und Stahlindustrie festgestellt werden. Die Vorkommen lassen sich in drei Gesellschaften der Klassen Chenopodietea, Agropyretea und Plantaginetea einteilen. Ergänzend werden die Ergebnisse einiger bodenkundlicher Untersuchungen vorgestellt. Die Art wird durch menschliche Aktivitäten stark gefördert und dringt immer mehr in ruderale Lebensräume ein. Sie gilt als besonders immissionshart und wird wiederholt zur Kennzeichnung belasteter Standorte verwendet. Aus diesen Gründen ist sie seit Jahren für vielfältige Untersuchungen bei Ökologen, Floristen und Vegetationskundlern sehr beliebt, entsprechend groß ist die Zahl der Veröffentlichungen. Eine Stetigkeitstabelle gibt einen Überblick des Vorkommens von Puccinellia distans im ruderalen Bereich innerhalb Europas.
Die vorliegende Arbeit faßt den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse über Flora und Vegetation der Eisenbahnanlagen zusammen. Bahnflächen sind in Mitteleuropa als gut dränierte, sich leicht erwärmende und relativ nährstoffarme Sonderstandorte interessant. Die Herbizidanwendung im Frühjahr begünstigt indirekt zahlreiche Wärmekeimer, unter denen viele Adventive sind. Neben der Frage, welche Arten typisch für Eisenbahnanlagen sind, wird großes Gewicht auf die in jüngster Zeit zu beobachtende Dynamik gelegt. Nach Eragrostis minor und Amarantbus retroflexus dehnten sich Atriplex rosea, Salsola ruthenica und Senecio inaequidens aus, neuerdings Kochia scoparia ssp. densiflora. Die Verbreitung der Arten entlang der Eisenbahnstrecken wird untersucht, die verschiedenen Ausbreitungsmöglichkeiten diskutiert. Abschließend wird die Bedeutung von Eisenbahnanlagen für den Naturschutz untersucht.
Bis ins 19. Jahrhundert war Veronica filiformis nur als Endemit für das pontisch-kaukasisch-armenische Gebirge bekannt. Heute ist sie innerhalb des sommergrünen Laubholzgürtels in vielen Gebieten Europas und Nordamerikas eine häufige Art mit fortschreitender Ausbreitung. Obwohl die Pflanze bereits 1780 in England eingeführt und spontan beobachtet wurde, konnte sie sich erst mit Beginn dieses Jahrhunderts außerhalb ihres Heimatgebietes nennenswert ausbreiten. Denn seither wurde sie an verschiedenen Plätzen in Europa als Garten- und Friedhofspflanze eingeführt. Den stärksten Ausbreitungsschub erfuhr die Art allerdings erst seit der Mitte dieses Jahrhunderts, nämlich infolge der Zunahme von regelmäßig kurz geschnittenen Rasen in Parkanlagen und Gärten. Das ist damit zu erklären, daß der Fadenförmige Ehrenpreis durch seine besondere Verbreitungsbiologie optimal an die Lebensbedingungen in Parkrasen angepaßt ist. Beschrieben wird die Geschichte der synanthropen Ausbreitung von Veronica filiformis. Für Eurasien ist auf Grundlage der vorliegenden Literatur sowie einer Umfrage die heutige Verbreitung dargestellt. Ökologie und Vergesellschaftung innerhalb des synanthropen Areals werden beschrieben, sowie Prognosen zu ihrer weiteren Ausbreitung diskutiert.
In der vorliegenden Arbeit werden vor allem zwei Themenkomplexe dargestellt: einerseits die Wachstums- und Ausbreitungsstrategie von Polygonum cuspidatum, andererseits seine Vergesellschaftung sowie die phänologische Entwicklung auf gemähten und nicht gemähten Flächen. Besonders konnten die Auswirkungen der Mahd auf den Japanknöterich berücksichtigt werden.
Generative Ausbreitungsstrategie: Eine Kartierung von karpellaten und staminaten Pflanzen im Schwarzwald und der Freiburger Bucht zeigt, daß die karpellaten Pflanzen bei weitem überwiegen; bei einer Fortpflanzung über Samen müssten aber staminate und karpellate Pflanzen etwa im gleichen Verhältnis vorhanden sein. Zudem werden im Freiland nur äußerst selten Keimpflanzen gefunden. Keimexperimente ergaben, daß die Samen von Polygonum cuspidatum unter Gewächshausbedingungen gut keimfähig sind. Aus diesen Ergebnissen folgt, daß eine generative Fortpflanzung und Ausbreitung von Polygonum cuspidatum im Untersuchungsgebiet von untergeordneter Bedeutung ist.
Wachstumsstrategie und vegetative Ausbreitung: Bei der morphologischen Analyse der Rhizome unterscheiden wir drei Typen von Rhizomen: Ausläufer-Rhizome, die dem radialen Wachstum der Polykormone dienen, ältere Rhizome und verdickte Basalteile zur Reservestoffspeicherung. Auf 3 Versuchsflächen wurden die ober- und unterirdischen Teile von Polygonum cuspidatum-Pflanzen abgeerntet. Die Bestimmung der Biomasse ergab Spitzenwerte der Produktion von 25 kg Frischgewicht pro qm. Der Verteilerschlüssel der Assimilate zeigt, daß die Rhizome ca. 2/3, die oberirdischen Pflanzenteile nur ca. 1/3 der Pflanzenbiomasse ausmachen. Bei der vegetativen Ausbreitung lassen sich 2 Strategien unterscheiden: (a.) Die "Unterwanderung" angrenzender Flächen durch Ausläufer; die Wachstumsgeschwindigkeit der Ausläufer liegt hierbei in der Größenordnung von 50 cm pro Jahr. (b.) Die Etablierung neuer Polykormone an von der Mutterpflanze entfernten Orten durch Verschleppung von abgebrochenen Rhizomstücken. Diese können schon ab einer Länge von 1 - 1,5 cm austreiben, sofern sie mindestens einen Knoten besitzen.
Syntaxonomisch können die pflanzensoziologischen Aufnahmen folgenden Gesellschaften zugeordnet werden: Polygonum cuspidatum-Glechometalia-Gesellschaft (nicht gemäht); Polygonum cuspidatum-Glechometalia-Gesellschaft, Arrhenatherum-Form (gemäht); Polygonum cuspidatum-Artemisienea-Gesellschaft (gemäht); und Polygonum cuspidatum-Arrhenatheretalia-Gesellschaft (gemäht).
Eine Mahd des Japanknöterichs über mehrere Jahre hinweg, ist positiv zu bewerten: Einerseits zeigen die phänologischen und pflanzensoziologischen Untersuchungen, daß aus Polygonum cuspidatum-Dominanzbeständen wieder artenreiche Flächen entstehen. Andererseits ist eine starke Abnahme der Masse an Speicherorganen die Folge, welche langfristig auf eine Dezimierung des Knöterichs hoffen lässt.
Lianenschleier-, fluviatile und ruderale Staudengesellschaften in den planaren Elb- und Oderauen
(1993)
In den Flachlandauen (um 10-50 m NN) von Elbe und Oder werden mehrere lianen- und staudenreiche Vegetationseinheiten der Calystegietalia sepium z.T. erstmals nachgewiesen. Der Autor macht ferner auf einige in Stromtäler eindringende Artemisietalia- und Onopordetalia-Assoziationen mit ihren Besonderheiten aufmerksam. Ihre Untergliederung, Standorte, Vorkommenshäufigkeit und regionale Gliederung gehören zu den Erläuterungen. Die Verteilung der Gesellschaften auf beide Täler, Diskussion über höhere Syntaxa und eine systematische Übersicht beschließen die Untersuchung. Neu beschrieben werden: Cuscuto-Humuletum lupuli, Calystegio-Asteretum lanceolati, Calystegio-Senecionetum paludosi, Urtico-Leonuretum marrubiastri, Carduo-Dipsacetum sylvestris und Urtico-Cirsienion vulgaris.
Die nachstehende Arbeit ist als Beitrag zur Kenntnis der im bayerischen Alpenraum vorkommenden Pflanzengesellschaften konzipiert. Die Geländearbeiten sind in den Jahren 1982-1992 in den Berchtesgadener und Teilen der Chiemgauer Alpen durchgeführt worden. Die intensivste Durchforschung haben die Gebiete erfahren, welche der Verfasser als Mitarbeiter der Fortführung der Alpenbiotopkartierung in Bayern (im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums) bearbeitet hat. Es werden 22 Gesellschaften und deren Ausbildungen von der montanen bis in die alpine Stufe beschrieben, die bisher aus dem Untersuchungsgebiet oder dem gesamten bayerischen Alpenraum nicht bekannt oder nicht mit Vegetationsaufnahmen belegt sind. Es handelt sich um folgende Assoziationen und Gesellschaften: Potentilletum caulescentis, Asplenietum trichomano-rutae-murariae, Juncus jacquinii-Salicetea herbaceae-Gesellschaft, Soldanella pusilla-Homogyne discolor-Gesellschaft, Oxyrietum digynae, Juncetum alpini, Eleocharitetum quinqueflorae, Juncus trifidus-Primula minima-Gesellschaft, Caricetum ferrugineae, Carex mucronata-Gesellschaft, Festucetum noricae, Festuca pumila-Gesellschaft, Laserpitietum sileris, Cicerbitetum alpini, Carex brizoides-Gesellschaft, Acer pseudoplatanus-Fagus sylvatica-Gesellschaft, Rumicetum alpini, Cynoglosso-Chenopodietum boni-henrici, Aegopodio-Anthriscetum nitidae und Erico-Pinetum. Das Poo-Luzuletum glabratae ass.nov. und das Allietum victorialis ass.nov. werden als neue Assoziationen (ass.nov.) vorgestellt.
Nahe Zöblitz in Sachsen wurden am Rande ehemaliger Serpentinsteinbrüche auf Schotterflächen die Pflanzenarten erfaßt. Ansprüche, Vergesellschaftung und Gefährdung der seltenen Serpentinfarne Asplenium adulterinum, A. cuneifolium und A. x poscharskyanum und weiterer gefährdeter Arten werden kurz dargestellt.
Am Südabfall des aus Basalt bestehenden Bauersberges in der montanen Langen Rhön wird der Extremstandort "Silikatfels-Blockmeer" floristisch-vegetationskundlich analysiert. Er zeigt aufgrund seiner Azonalitat überregional ein Vegetationsmosaik mit typischem Verteilungsmuster und bietet aufgrund seiner Isoliertheit ein Refugialpotential für Eiszeitrelikte sowie ein Evolutionspotential für Endemismen. Flechten-Gemeinschaften im zentralen, offenen Blockmeer sind im Untersuchungsgebiet nach dem Mikromosaik angeordnet: das Lecideetum lithophilae auf den horizontalen, das Lecanoretum sordidae auf den vertikalen Blockflächen, das Lecideetum lucidae auf den regenabgewandten Block-Unterseiten. Die Moos-Gemeinschaften, die üppig erst in den luftfeuchteren Blockmeer-Randbereichen gedeihen, sind v.a. nach dem Makromosaik angeordnet: Das Grimmietum ovatae im zentralen, offenen Blockmeer, das Andreaeetum petrophilae mehr randlich, das Rhacomitrietum lanuginosi am deutlich luftfeuchteren Hangfuß, das Grimmietum hartmanii und das Isothecietum myuri in den stark beschatteten Randbereichen und auf Blöcken im geschlossenen Wald. Gefäßpflanzen-Gesellschaften wachsen bis auf das Asplenietum septentrionalis erst in Randbereichen oder besetzen als „Gehölzinseln" (Sambuco-Salicion- und Hasel-Gebüsche, Querco-Tilietum platyphylli) feinerdereiche Mulden im Blockmeer. Besonnte Säume werden von der Hieracium murorum-Gesellschaft, beschattete vom Epilobio-Geranietum robertiani (z.T. mit Cynoglossum germanicum) eingenommen. Am sonnigen Trauf wächst in Anklängen das Betulo-Quercetum petraeae, die angrenzende, zonale Waldgesellschaft ist das Galio-Fagetum (montane Dentaria bulbifera-Höhenform).
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Rostseggenhalden im mittleren Abschnitt des bayerisch-tiroler Nordalpenraumes um Tegernsee, Karwendel und Sonnwendgebirge. Die Bestände werden dem Caricetum ferrugineae zugeordnet und als eigene, durch Astrantia bavarica und Aposeris foetida differenzierte geographische Rasse gegen die bereits bekannten Rostseggenhalden des Nordalpenraums abgegrenzt. In diesem Gebiet - dem nordalpinen Teilareal der Sippe - weist Astrantia bavarica eine ausschließliche Bindung an das Caricetum ferrugineae auf und kann auf Grund dieses hohen Treuegrades als regionale Charakterart der Assoziation gewertet werden. Morphologische und chorologische Indizien deuten darauf hin, daß die Bayerische Sterndolde eine relativ alte Sippe ist und zumindest der nordalpine Arealteil einen ausgesprochenen Reliktcharakter besitzt. Zusammen mit der hohen Gesellschaftstreue der Art lässt dies den Schluss zu, daß das Caricetum ferrugineae hier als Überdauerungsgesellschaft von Astrantia bavarica für die Zeit der pleistozänen Vereisungen in Betracht gezogen werden muss.
Die vorliegende Arbeit behandelt die Vegetationsverhältnisse der Halbtrockenrasen im Bereich des oberfränkischen Muschelkalkes. Nach einer Einführung in die naturräumlich-standörtlichen Gegebenheiten des Arbeitsgebietes und einem Abriss der Nutzungsgeschichte der ehemaligen Schafhutungen werden kennzeichnende Pflanzengesellschaften der Halbtrockenrasen sowie deren Folge- und Kontaktgesellschaften vegetationskundlich beschrieben. Die Verteilung der Gesellschaften im Arbeitsgebiet wird in Karten dokumentiert. Gründe für das bemerkenswerte Verbreitungsmuster werden diskutiert.
Das von Ilijanic (1968) aus NO-Kroatien beschriebene, eine submediterran-subkontinentale Verbreitungstendenz zeigende Gentiano pneumonanthis-Molinietum litoralis kommt auch in Süd-Mähren und in der Südwest-Slowakei vor. Die untersuchten Molinia arundinacea ssp. litoralis-Bestände liegen im Bereich der Dyje (Thaya)-Aue und der unteren Morava (March)-Aue. Die Assoziation kommt auf flußfernen Stellen vor, wo die Überschwemmungen auf den Bestand indirekt wirken, in Form von gestautem, schlickfreiem Grundwasser. Der Boden besteht oben meistens aus leicht austrocknenden Substraten (Sand, sandiger Lehm). Der Gehalt an organischer Substanz ist niedrig, die Bodenreaktion sauer; die pH(H20)-Werte haben von oben nach unten steigende Tendenz. Der relativ große Unterschied zwischen pH(H20) und pH(KCl) zeigt das schwache Sättigungsvermögen des Bodens mit austauschbaren Kationen. Mit Ca2+ und Mg2+ ist der Boden mäßig versorgt, der Gehalt an aufnehmbaren NPK ist relativ niedrig, Al3+ fehlt. Entsprechend der Lage des Gentiano-Molinietum litoralis im Relief lassen sich drei Subassoziationen unterscheiden: G.-M. caricetosum acutiformis subass. nova, G.-M. cnidietosum dubii Bal.-Tul. 1987 und G.-M. holoschoenetosum romani subass. nova. Das Entwicklungsoptimum der Assoziation, die als Vikariante des Cirsio tuberosi-Molinietum (litoralis) Oberd. et Philippi ex Görs 1974 anzusehen ist, fällt in die Sommermonate. In dieser Zeit erreicht Molinia arundinacea ssp. litoralis eine Höhe von bis zu 230 cm. Das Erscheinen ihrer ersten Sprosse im Frühjahr kann durch niedrige Temperaturen gehemmt werden.
Es werden die Ausbreitung und der Rückgang der Englischen Kratzdistel, Cirsium dissectum, in Nordwestdeutschland dokumentiert. Hierzu dient eine Verbreitungskarte mit allen rezenten und erloschenen Fundorten. Die Verbreitung der Art wird in Nordwestdeutschland offenbar durch drei klimatische Faktoren festgelegt: Januarmittel > 0°C; Jahresschwankung der Temperatur < 16°C; jährliche Niederschlagssummen 600-800mm. Die Englische Kratzdistel profitierte im letzten Jahrhundert von der Urbarmachung der Hoch- und Niedermoore, wodurch sie sich stark ausbreiten konnte. Nach der Intensivierung, v.a. der Entwässerung aber auch der Düngung, ging sie in diesem Jahrhundert, besonders nach 1950, in erheblichem Maße zurück. Sie gehört heute zu den stark gefährdeten Pflanzenarten in Deutschland.
Auf der ostfriesischen Insel Wangerooge werden die Pflanzengesellschaften der bewirtschafteten Innengrodenbereiche untersucht und beschrieben. Hierbei kommen über 400 Vegetationsaufnahmen aus den Jahren 1990 und 1991 zur Auswertung, die sich auf 15 verschiedene Pflanzengesellschaften verteilen. Die Klasse der Sedo-Scleranthetea ist mit den Gesellschaften Violo-Corynephoretum canescentis, Agrostio-Poetum humilis und Carici-Airetum praecocis im Untersuchungsgebiet vertreten. Von den eigentlichen Grünlandgesellschaften finden sich in den Innengroden Lolio-Cynosuretum cristati, Potentillo-Festucetum arundinaceae und Ranunculo-Alopecuretum geniculati. Weiterhin werden eine Molinio-Arrhenatheretea-Basalgesellschaft sowie eine Molinietalia-Basalgesellschaft vorgestellt. In die Untersuchung mit einbezogen wurde außerdem die Vegetation einiger wassergefüllter Bombentrichter. Neben einigen anderen Gesellschaften konnte hier das Ranunculetum boudotii nachgewiesen werden. Diese im nordwestdeutschen Raum in ihrer Verbreitung stark gefährdete Assoziation ist im Untersuchungsgebiet noch relativ häufig vorzufinden. Das Vorliegen einer Vegetationskarte aus dem Jahr 1949 ermöglicht einen Vergleich zwischen damaliger und heutiger Vegetation der Innengroden. Die sich abzeichnenden Veränderungen sind in einem Sukzessionsschema dargestellt.
Vergleichende Untersuchungen zu den Standortsverhältnissen der Außengrodenvegetation auf Langeoog
(1993)
Im Herbst 1988 wurden Vegetations- und Standortsuntersuchungen auf dem begrüppten Außengroden der Insel Langeoog durchgeführt. Die 6 stetig vertretenen Pflanzengesellschaften werden beschrieben und nach ihren Standorten verglichen. Es sind die Vorlandgesellschaften Salicornietum strictae, Spartinetum anglicae, Salicornietum brachystachyae und die Salzwiesengesellschaften Puccinellietum maritimae, Halimionetum portulacoidis, Artemisietum maritimae. Erfasst wurde für jede Gesellschaft die Höhenlage, die Überflutungshäufigkeit, der Boden-pH, der Boden-Kalkgehalt, die elektrische Leitfähigkeit in der Bodenlösung und der Bodenwassergehalt. Über Mittelwertvergleiche erhaltene, signifikante Standortsunterschiede werden dargestellt. Der Überflutungsfaktor, der direkt von der Höhe (m NN) abhängt, beeinflusst die Zonierung der Pflanzengesellschaften im Untersuchungsgebiet am nachhaltigsten. Zwischen benachbarten Gesellschaften mit signifikant unterschiedlicher Höhenlage verlaufen die Wasserstandslinien "Mittleres Nipphochwasser" (MNpHW), "Mittleres Tidehochwasser" (MThw) und "Mittleres Springhochwasser" (MSpHw). Auch dem Bodensalzgehalt kommt eine große differenzierende Bedeutung zu. Mit der Entfernung vom Meer nehmen die Salzgehalte nicht kontinuierlich ab; hohe, die Leitfähigkeit des Meerwassers sogar übersteigende Werte wurden im Spartinetum anglicae und im Puccinellietum maritimae ermittelt. Zwischen dem Salz- und Kalkgehalt des Bodens besteht eine positive Korrelation. Ein deutlicher Niveauunterschied ist im unteren Teil der Salzmarsch mit einem nur geringen Unterschied der Überschwemmungshäufigkeit verbunden. Das hier siedelnde Salicornietum strictae weist eine große Vertikalamplitude auf. Dagegen bewirken in der Nähe von MThw schon kleinste Höhendifferenzen eine große Veränderung der Überflutungsrhythmik. Die Standorte der in diesem Bereich stockenden Gesellschaften haben eine geringe vertikale Streuung.
Für die Pflanzengesellschaften des Wattenmeer-Bereiches mit den Westfriesischen Inseln (Niederlande), den Ost- und Nordfriesischen Inseln (Deutschland), den Dänischen Inseln und der Festlandsküste wird eine Wertschätzung vorgelegt. Sie beinhaltet eine Rote Liste der gefährdeten Pflanzengesellschaften dieses Bereiches und stellt eine Grundlage für den praktischen Naturschutz dar. Es werden 119 Pflanzengemeinschaften aufgeführt; den meisten von ihnen kommt der Rang einer Assoziation zu, den übrigen der einer ranglosen Gesellschaft. Sie werden in erster Linie entsprechend der Serie, der sie angehören, zugeordnet: Zur Xeroserie, Haloserie, Hygroserie, Hydroserie und entsprechend auch zu den Ruderalgesellschaften ("Anthroposerie"). In zweiter Linie wird entsprechend der soziologischen Progression (als Maß für Stabilität und Strukturvielfalt) gegliedert. Die Bewertung basiert auf sechs Kriterien: I. der überregionalen Verbreitung, II. der regionalen Verbreitung, III. der Ausdehnung (lokal), IV. der derzeitigen Bestandesentwicklung, V. Aspekten der Dynamik, VI. der Anzahl seltener Taxa pro Gesellschaft. Eine integrale Gewichtung dieser Einzelwerte führt zur Gesamtwertung: 1. hochgradig schutzwürdig und schutzbedürftig, 2. schutzwürdig bzw. schutzbedürftig, 3. nicht schutzbedürftig, für den Wattbereich aber nicht untypisch, 4. nicht schutzbedürftig und untypisch. Gesellschaften der Kategorien 1 und 2 stellen die eigentliche Rote Liste dar. Mehr als die Hälfte der Gesellschaften mit der Gesamtwertung 1 gehören zur Hygroserie (feuchte und nasse Dünentäler). Dieser Typ von Biotopen ist daher insgesamt der gefährdetste von allen.
Für 70 Siedlungsgewässer von Myriophyllum alterniflorum in Mittel- und Nordeuropa wurden einige chemische Parameter (pH, GH, SBV, Leitfähigkeit) bestimmt; neben der Erfassung des Arteninventars wurden auch pflanzensoziologische Aufnahmen von Myriophyllum alterniflorum-Gesellschaften gewonnen, denen Littorelletea-Arten fehlen. Nach der Leitfähigkeit wurden drei Seengruppen gebildet. Mit steigenden Werten sinkt der Anteil der Isoetiden, während die Gesamtartenzahl steigt. In kalkreicheren Seen (Gruppe III) kommen Potamogetonetea-Arten häufig vor; die Seen sind teils von Littorella uniflora, teils von verschiedenen Charetea-Arten besiedelt. Bei weiterer Nährstoffzufuhr verschwinden die Klarwasser-Arten unter Ausbildung von zunehmend eutraphenter Vegetation. Dabei entstehen untypische Gesellschaften, deren Zuordnung zu pflanzensoziologischen Einheiten problematisch ist.
Standortsverhältnisse der Gesellschaften mit Dominanz einzelner Nymphaeaceen in Nordost-Polen
(1993)
Standorte von vier Gesellschaften mit Dominanz einzelner Nymphaeaceae-Arten werden analysiert und verglichen. Die Bestände mit Nuphar pumila und mit Nymphaea candida weisen eine deutliche ökologische Eigenständigkeit auf. Standörtliche Unterschiede zwischen den Beständen mit Nymphaea alba und mit Nuphar lutea erweisen sich als viel geringer. Bestände mit Nuphar pumila sind Anzeiger für Wasser und Bodensubstrate mit geringem Gehalt an Mg, Ca und Na, also für weiche Gewässer, die sich außerdem durch hohen Anteil von Gesamteisen und niedrigen Gehalt an Cl und gelöstem SiO2 auszeichnen. Bestände mit Nymphaea candida zeugen von verhältnismäßig weichem, mesotrophem Wasser. Bestände mit Nuphar lutea und Nymphaea alba erreichen ihr Entwicklungsoptimum in eutrophen Gewässern, wobei die Dominanz von Nymphaea alba auf fortgeschrittene Alterungsprozesse der Gewässer oder ihrer Fragmente hinweist.
Auf dem Kahlschlag eines Waldmeister-Buchenwaldes wurde 1985 ein 50 qm großes Dauerquadrat angelegt. Die jährlich durchgeführten Untersuchungen ergaben, daß sich auf der Schlagfläche ein krautiges Pionierstadium entwickelte, das von einem Samtbrombeeren-Gebüschstadium abgelöst wurde. Ihm folgte ein Vorwald-Stadium.
Der Kernbereich der Verbreitung des Cardamino trifoliae-Fagetum, als dessen Kennarten Cardamine trifolia und Dentaria enneaphyllos anzusehen sind, liegt am Nord- und Ostrand der österreichischen Alpen; die Assoziation kann bis in die Steiermark verfolgt werden und wird dann von dem Anemono trifoliae-Fagetum abgelöst. Im östlichen Oberbayern klingt das Cardamino trifoliae-Fagetum nach Westen hin aus und verarmt an Arten. Zusätzlich tritt hier als Trennart einer Vikarianten Aposeris foetida auf. Weiter nach Westen, nach der Verbreitungsgrenze von Dentaria enneaphyllos und Cardamine trifolia, folgt das für den mittleren Alpennordrand bezeichnende Lonicero alpigenae-Fagetum, hier z.T. ebenfalls in einer Vikarianten mit Aposeris foetida. Insofern gehören in Tabelle 2 bei SEIBERT die lfd. Nummern 11, 9,1, 8, 10, 2, 3, 4, 6, 7 und 12 zum Cardamino trifoliae-Fagetum, die lfd. Nummern 13, 14 und 15 zum Lonicero alpigenae-Fagetum, die lfd. Nummer 5 zum Galio-Abietetum (diese Aufnahmen wurden weder von OBERDORFER & MÜLLER 1984 noch von MÜLLER in OBERDORFER 1992 für die Beschreibung des Cardamino trifoliae-Fagetum verwendet).
Anhand der 119 Vegetationsaufnahmen, die in Band IV der "Süddeutschen Pflanzengesellschaften" (Oberdorfer 1992) für das Cardamino trifoliae-Fagetum verwendet wurden, wird nachgewiesen, daß der größere Teil dieser Aufnahmen nicht zum UV Lonicero alpigenae-Fagenion gehört. Die Art ist in Galio rotundifolii-Abietetum und Galio odorati-Fagetum häufiger. Andererseits fehlt Cardamine trifolia in fast 700 Lonicero-Fagenion-Aufnahmen der bayerischen und benachbarten österreichischen Kalkalpen. Deshalb wird es für richtiger gehalten, in diesem Verbreitungsgebiet des Lonicero alpigenae-Fagenion den alten Namen, Aposerido-Fagetum Oberd. 1957, beizubehalten.
"Pflanzengesellschaft" als Allgemeines beinhaltet sowohl einen Typus- als auch einen Klassenbegriff. Der pflanzensoziologische Typus (Vegetationstypus) wird als (maximales) Merkmalskorrelat begriffen, das eine bestimmte Taxakombination und deren standörtliche Bindung umfasst. Das Modell des Vegetationstypus, das einen Aspekt des Typus darstellt, wird im allgemeinen lediglich auf einer Taxaverbindung begründet. Es basiert auf der Abstraktion von ähnlichen Vegetationsausschnitten. Der Typus ist nicht durch einen einzelnen Pflanzenbestand individualisierbar. Pflanzengesellschaft als Klasse (Gruppe), hier auf den Begriff „Vegetationseinheit" festgelegt, meint demgegenüber eine Gesamtheit von ähnlichen Vegetationsausschnitten. Diese verkörpern, allgemein gesprochen, die "Elemente" der Klasse. Die Definition der "künstlichen Vegetationseinheit" erfolgt anhand eines einzelnen Merkmals oder einiger weniger Merkmale. Die "natürliche Vegetationseinheit" wird über den Vegetationstypus, d.h. über eine maximale Merkmalskombination, definiert.
Anläßlich der Jahresversammlung am 4. Juni 1993 während der Tagung in Regensburg hat die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft Herrn Professor Dr. Franz Fukarek zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. Damit wurden nicht nur seine Verdienste um die floristische und vegetationskundliche Erforschung des nordostdeutschen Flachlandes gewürdigt, sondern es wurde ihm auch gedankt für seine langjährigen Bemühungen, den Kontakt zwischen West und Ost nicht abreißen zu lassen.
Wer sich über das Bedeutungsspektrum eines literaturwissenschaftlichen Terminus technicus informieren möchte, wendet sich in der Regel als erstes an die einschlägigen Nachschlagewerke zur fachwissenschaftlichen Nomenklatur. Wer sich aber in deutschsprachigen Lexika und Handbüchern über die literaturwissenschaftlichen Verwendungsweisen des Begriffs der „Konvention“ einen Überblick verschaffen will, muß sich auf eine herbe Enttäuschung gefasst machen. Im Gegensatz nämlich zu den gängigsten angloamerikanischen Vergleichswerken führen weder das von Paul Merker und Wolfgang Stammler herausgegebene "Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte" noch Gero von Wilperts "Sachwörterbuch der Literatur" (fünfte und sechste Auflagen), weder Otto F. Bests in erweiterter Neuausgabe 1982 veröffentlichtes "Handbuch literarischer Fachbegriffe" noch Wolfgang Kaysers "Kleines literarisches Lexikon" und weder das 1984 in erster Auflage erschienene "Literatur-Lexikon" des Metzler-Verlags noch das von Claus Träger 1986 herausgegebene "Wörterbuch der Literaturwissenschaft" irgendeinen Eintrag zum Stichwort Konvention.
Die Säuger
(1993)
Die stark strukturierte Niederungslandschaft des Drömlings bietet über 40 Säugetierarten Lebensraum. In der Roten Liste der Säugetiere des Landes Sachsen-Anhalt (Stand: Mai 1992) sind 21 der bisher festgestellten Arten als gefährdet. stark gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht geführt. Charakteristisch für das Gebiet ist das Vorkommen des Fischotters (Lutra lutra). Zum Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Art wurde 1979 im Drömling eine Fläche von 1.917 ha als Fischotterschongebiet ausgewiesen (338 Weber). Heute wird der Otterbestand im Naturpark auf der Grundlage der Verteilung aktueller Nachweise auf 2-3 Reviere geschätzt.
Die Fische
(1993)
Prägendes Element für die Ichthyofauna des Drömlings sind neben der Ohre die vielen größeren und kleineren Entwässerungsgräben. Letztere bieten allerdings nur wenigen euryöken Fischarten gute Lebensbedingungen. Einige Meliorationsgräben fallen über Sommer periodisch trocken oder sind so stark mit Schwimmblattpflanzen (bes. Lemna spec.) bedeckt, dass durch Lichtmangel in den tieferen Wasserschichten und am Gewässergrund Dissimilationsprozesse überwiegen. Der damit verbundene Sauerstoffschwund ist oft tödlich für alle Lebewesen. Ähnliche Sauerstoffmangelsituationen treten auch im Winter bei Eis- und Schneebedeckung auf. Diese Entwässerungsgräben werden daher nur periodisch von Fischen besiedelt.
Die erste schriftliche Erwähnung des Drömlings datiert aus dem Jahre 938. Sie stammt vom Corveyer Mönch Widukind. Er berichtet über den Einfall der Hunnen: Die Hunnen sind über die Bode (superlitus badae) nordwärts gezogen und haben ein Lager aufgeschlagen. Ein Haufen zieht gegen Stederburg (Stediraburgl. ein anderer weiter nordwärts. Der letztere wird von listigen Bewohnern in das Gebiet des Drömlings (Locus Thrimening) geführt und dort teils durch die Ungunst der Örtlichkeit, teils durch die Waffen der Gegner aufgerieben.
Flora und Vegetation
(1993)
Die Flora und Vegetation des Drömlings wurde bisher nicht zusammenfassend untersucht und beschrieben. Neben einer Reihe von floristischen Veröffentlichungen (367 Brennenstuhl, 379, 380, 381, 382, 383 Rattey, 370 Hartwich, 373 Laue, 386 Schmidt), liegen über Teilgebiete (Westdrömling) floristisch-vegetationskundliche Übersichten vor (387 Seewald, 223 Döscher). Neuere vegetationskundliehe Erhebungen aus Teilflächen des Ostdrömlings teilt Boison (222) mit.
Vorwort
(1993)
Mit der "Verordnung über die Festsetzung von Naturschutzgebieten und einem Landschaftsschutzgebiet von zentraler Bedeutung als Naturpark Drömling" vom 12. September 1990 erhielt das Land Sachsen-Anhalt einen durch Kapitel XII, Nr. 30, m, des Anhangs zum Einigungsvertrag vom 23. September 1990 rechtsgültig übergeleiteten Naturpark moderner Prägung. Seit dieser Zeit ist die Landesregierung auf der Grundlage des deutschen Nationalparkprogrammes (von 1990) und des Beschlusses über die Zuordnung der Naturparkverwaltung Drömling zum Umweltministerium (vom 3. September 1991) sowie des Landesnaturschutzgesetzes (vom 11. Februar 1992) und der Schutzgebietskonzeption des Umweltministeriums (von 1992) bemüht, den überregional bemerkenswerten Naturraum im Naturpark Drömling als großräumige Vorbildlandschaft zu gestalten, in der gleichrangig sowohl Natur- und Landschaftsschutz mit landschaftsbezogener Erholung als auch ökologisch orientierte Land- und Forstwirtschaft bzw. ökologisch verträgliche, endogene Regionalentwicklung eine Bedeutung haben. Mit dieser Zielstellung und den bisher erreichten Ergebnissen einer Koordinierung zwischen den einzelnen Nutzungsformen gilt der drei Jahre junge Naturpark bereits als das vorbildliche Modellobjekt für die weiteren geplanten Naturparkvorhaben im Land Sachsen-Anhalt.
Die Geschichte des Drömlings ist eng mit den in und am Drömling wohnenden Menschen verbunden. Sie schufen durch ihre Tätigkeit das sich heute bietende Gesicht dieser Landschaft. Mehr als 200 Jahre stand die bedingungslose Nutzbarmachung der Natur im Vordergrund. Prof. Dr. H. Dathe gehörte zu den ersten, die auf den Drömling und seine landschaftliche Schönheit hinwiesen. Er zeichnete seine avifaunistischen Beobachtungen, die er während des Freiwilligen Arbeitsdienstes vom 24. Februar bis 5. Mai 1934 im Bereich Jahrstedt machte, auf (285, 286 Dathe). Dathes Anregung ist es zu verdanken, dass Bruno Weber aus Haldensleben auf den Drömling aufmerksam wurde.
Die Insekten
(1993)
Die Insektenfauna des Naturraumes Drömling ist sowohl durch die an Wasser und Feuchtgebiete gebundenen hygrophilen Arten als auch durch die an Trockenheit auf den Horsten ("Sandinseln") gebundenen xerophilen Arten gekennzeichnet. Derartige hochspezialisierte Arten sind als typische Repräsentanten ihrer Biotope zur Bioindikation für intakte Lebensräume geeignet. Zwischen beiden "Extremen" leiten die in ihren Ansprüchen wesentlich variableren mesophilen Arten über, die als euryöke Artengruppe weniger zur Charakterisierung der Lebensraumsituation geeignet sind.
Mit Beschluss des Ministerrates der DDR über das Nationalparkprogramm Nr. 30/14/90 vom 12. September 1990 erfolgte die Ausweisung des Drömlings als Naturpark. Am 1. Oktober 1990 trat die Verordnung über die Festsetzung von Naturschutzgebieten und einem Landschaftsschutzgebiet von zentraler Bedeutung als Naturpark "Drömling" in Kraft. Durch die Aufnahme in den Einigungsvertrag vom 20. September (Gbl. I Nr. 64 S.1982) sowie das Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt vom 11. Februar 1992 (§ 59(1)) blieb die Verordnung fortgeltendes Recht. Grundsätzlicher Schutzzweck für den gesamten Naturpark ist die Sicherung der Arten- und Formenvielfalt naturnaher Ökosysteme der Nass- und Feuchtstandorte. Gefördert werden sollen insbesondere Tier- und Pflanzenarten extensiv bewirtschafteter Wiesen und Weiden sowie der Erhalt der kulturhistorisch bedeutsamen Moordammkulturen.
Der Naturraum Drömling
(1993)
Am Südwestrande der Altmark gelegen, bildet die 320 km2 große Drömlingsniederung eine eigene naturräumliche Einheit. Als Grenze wird allgemein die 60 m Höhenlinie angesehen. Mit 26.000 ha befinden sich rund 4/5 der Drömlingsfläche auf dem Gebiet von Sachsen-Anhalt, die restlichen 6.000 ha auf niedersächsischem Gebiet. Die Oberfläche des Drömlings liegt größtenteils bei 55-58 m über NN und ist damit 10-30 m in die sie umgebenden pleistozänen Hochflächen eingesenkt.
Die Amphibien und Reptilien
(1993)
Obgleich die Zeiten, "... in denen der einsame Wanderer von Adter (Otter) Geziesche erschreckte ... " seit Riedel nunmehr 200 Jahre zurückliegen, weist der Drömling heute mit 13 Amphibien- und 4 Reptilienarten noch eine relativ reiche Herpetofauna auf. Besonders die individuenreichen Populationen der Rote Liste-Arten Kreuzkröte, Laubfrosch und Ringelnatter besitzen dabei landesweite Bedeutung.
Das Weißstorchschutzprojekt
(1993)
Der Drömling, eine Niederungslandschaft mit ausgedehnten, grundwassernahen Grünlandbereichen, bietet dem Weißstorch gute Lebensbedingungen. Die differenzierte Grünlandnutzung in Form von Mahd und Weide sowie großzügige Randstrukturen sichern der Art das für die Jungenaufzucht notwendige Nahrungsangebot. Bezeichnend für die Schutzbedürftigkeit des hier ansässigen Weißstorchbestandes ist die Ausdünnung der Bestände in den angrenzenden Bereichen. Heute stellt der Drömling mit seinen über 30 Paaren das Gebiet mit der größten Weißstorchbrutdichte im westlich der Eibe gelegenen Teil Mitteleuropas dar.
Die Vögel
(1993)
Das Naturschutzgroßprojekt
(1993)
Die Landkreise Klötze, Gardelegen und Haldensleben sowie die Umweltstiftung WWF-Deutschland schlossen sich im Zweckverband "Naturschutzprojekt Drömling/Sachsen-Anhalt" zusammen. Der Zweckverband stellte am 02.10.1991 den Antrag, das Naturschutzprojekt in das Bundesförderprogramm "Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung" aufzunehmen. Am 24.06.1992 kam es zur Bestätigung des Projektes durch den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Das Projektgebiet umfasst den gesamten Naturpark Drömling.
Der publizierte Nachweis von Lepidurus apus (L.) in der Elbtalaue bei Rühstädt (Bulow 1992) gibt Anlass, auf das Vorkommen dieses Blattfußkrebses (Phyllopoda) im Mittelelbegebiet bei Wittenberg hinzuweisen, da diese Art von Heidecke und Neumann (1987) wegen ihres erdgeschichtlichen Alters und ihrer ökologischen Spezialisierung als "Naturschutzobjekt" bezeichnet wird.
Vorkommen und Verbreitung der Fischarten im südlichen Sachsen-Anhalt und ihre Schutzsituation
(1993)
Die Verbreitung der Wirbeltierarten in Deutschland ist im Wesentlichen bekannt. Nur die Kenntnis über die Fischarten ist nach wie vor sehr lückenhaft, obwohl die Fische seit altersher das Interesse der Menschen fanden. Allerdings war dieses Interesse stark nutzungsorientiert, so dass es fast unbemerkt blieb, dass die wirtschaftlich und angelsportlich uninteressanten Arten - besonders die sogenannten "Kleinfische" - immer seltener wurden. Für das Gebiet der ehemaligen DDR musste Paepke bereits 1981 ca. 70% der nachgewiesenen Arten als verschollen, stark gefährdet oder gefährdet einstufen. Die in der Bundesrepublik Deutschland (Bless; Lelek 1984) und in allen alten Bundesländern erstellten "Roten Listen" (Bless 1989) belegen, dass auch im westlichen Deutschland der gleiche Anteil der autochthonen Fischarten bedroht ist.
Der Große Eichenbock (Cerambyx cerdo L.) wird in der früheren forstwirtschaftlichen Literatur wegen der durch ihn verursachten großen Holzentwertung als erheblicher Schädling bezeichnet (z. B. Eschrich 1923 und Rudnew 1936). Heute ist er nach der Roten Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen der Bundesrepublik Deutschland (1984) eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Aktuelle Angaben zur Bestandssituation des Großen Eichenbocks für das Gebiet der ehemaligen DDR existieren nur von Neumann und Kühnel (1980) und von Neumann (1985). Nach diesen Angaben stellt das Mittelelbegebiet einen der wenigen Verbreitungsschwerpunkte im Osten Deutschlands dar.
Die Herausgeber des Buches Herr Ernst-Wilhelm Rabius (1991 bis 1992 Abteilungsleiter für Naturschutz im Umweltministerium des Landes) und Herr Dr. Rainer Holz (ehemals Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz, jetzt am Landesamt für Umwelt und Natur) fassten Beiträge von insgesamt 51 Autoren, die überwiegend in den verschiedenen Naturschutzbehörden des Landes Mecklenburg-Vorpommern tätig sind, zusammen. Beschrieben wird die Arbeit der Naturschutzverwaltung des Landes in 10 Kapiteln.
Für uns alle unfassbar, starb am 02.11.1992 Herr Dr. Andreas Teichmann im Alter von 40 Jahren. Andreas Teichmann wurde am 02.03.1952 als Sohn eines Rechtsanwaltes in Merseburg geboren. Schon als Kind interessierte er sich für die Vorgänge in der Natur. Als die Fachgruppe Ornithologie und Vogelschutz Merseburg in der Altenburger Oberschule eine Schülerarbeitsgemeinschaft gründete, wurde er dort Mitglied. Fortan galt sein spezielles Interesse der heimischen Vogelwelt.
Die Naturschutzstation Ostharz gehört zu den ersten im Land Sachsen-Anhalt entstandenen Naturschutzstationen. Sie wurde am 01.10.1990 durch die damalige Bezirksverwaltungsbehörde als Naturschutzstation "Nordharz" gegründet. Bedingt durch die Neuzuordnung des Landkreises Quedlinburg zum Regierungsbezirk Magdeburg im November 1990 führt die Station seitdem den Namen "Ostharz", da eine weitere, ebenfalls im Regierungsbezirk Magdeburg befindliche Naturschutzstation sich "Nordharz" nennt. In der Naturschutzstation Ostharz sind 3 hauptamtliche Mitarbeiter tätig.
Bei der Untersuchung von zwei Speiballen der Blauracke (Coracias garrulus), gefunden am 22.06.1984 in der Colbitzer Heide, ca. 5 km nordwestlich Colbitz (leg. NICOLAI, fielen unter anderem Chitinteile der Elytren und des Thorax von großen Laufkäfern auf, die mit dem vorhandenen Vergleichsmaterial nicht determiniert werden konnten. Trotzdem die gefundenen Bruchstücke relativ klein waren, musste es sich nach den Schulterstücken um mindestens 5 (!) verschiedene Exemplare handeln. Die Bestimmung, die freundlicherweise durch Herrn Müller-Motzfeld (Greifswald) vorgenommen wurde, erbrachte den Nachweis von Calosoma reticulatum (Retikulierter Puppenräuber).
Gemeinsam mit dem "Institut für Weiterbildung und Beratung im Umweltschutz e.V." (IWU) Magdeburg organisierte das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU LSA), Abt. 6 Naturschutz, eine erste Tagung zur fachlich-rechtlichen Umsetzung der Eingriffsregelung gemäß BNatSchG §§ 8,9 und NatschGLSA §§ 8-16. Zur Veranstaltung waren die Mitarbeiter der Naturschutzbehörden und -verwaltungen Sachsen-Anhalts sowie Interessenten aus Landschaftsplanungsbüros und von Umweltverbänden geladen.
Wickler der Sandtrockenrasen bei Halle (Saale)-Nietleben und ihre Bedeutung für den Naturschutz
(1993)
In den Jahren 1988 bis 1992 wurden die nordöstlich des Heidesees bei Halle (Saale)-Nietleben gelegenen Streuobstwiesen, die als geschützter Landschaftsbestandteil nach NatSchG LSA einstweilig gesichert sind, ziemlich eingehenden kleinschmetterlingskundlichen Erhebungen unterzogen. Die Untersuchungen erfolgten mit freundlicher Genehmigung der zuständigen Behörden. Der Schwerpunkt lag in der Ermittlung derjenigen Schmetterlingsarten, die als typisch für die die Streuobstwiesen kennzeichnenden Sandtrockenrasen anzusehen sind. Um eine leichtere Zuordnung der aufgefundenen Arten zu ermöglichen, wurden insbesondere Tagesexkursionen in das Gebiet durchgeführt. Von den beobachteten Arten wurden Belege eingesammelt bzw. die Spezies, die im Freiland sicher bestimmbar waren, an Ort und Stelle notiert. Die nachfolgende Auswertung berücksichtigt neben den Daten des Autors auch die Aufsammlungen von Herrn T. Süssmuth, Radeberg, aus dem gleichen Zeitraum.
Der Storchenhof Loburg
(1993)
Am 1. Mai 1991 wurde der Storchenhof Loburg zu einer Naturschutzeinrichtung des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz des Landes Sachsen-Anhalt ernannt. Das Hauptziel der Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtung ist es, der Vogelart Weißstorch die Überlebenschancen zu sichern und darüber hinaus Beziehungen zu vielen anderen Natur- und Umweltschutzproblemen aufzuzeigen.
Fledermäuse gehören zu den besonders gefährdeten Wirbeltierarten unserer Heimat. Alle Arten sind bedroht und deshalb gesetzlich geschützt. In der Roten Liste des Landes Sachsen-Anhalt (Heidecke; Stubbe 1992) sind alle 19 Arten enthalten, von denen 5 vom Aussterben bedroht, 2 stark gefährdet, 6 gefährdet und weitere 3 potentiell gefährdet sind. Eine Art, die Große Hufeisennase, gilt als ausgestorben. Weitere 2 gefährdete Fledermausarten, die Rauhhaut- und die Teichfledermaus, treten in Sachsen-Anhalt nur während ihrer Wanderphasen auf.
Zwei neue Naturschutzgebiete
(1993)
Paul Markmann : 85 Jahre
(1993)
Am 26. April 1993 beging der langjährige Kreisnaturschutzbeauftragte des Landkreises Hohenmölsen, Herr Paul Markmann, seinen 85. Geburtstag. Die Natur und der Naturschutz sind sein Lebenselixier. Es vergeht kein Dienstag, an dem er nicht im Landratsamt vorbeischaut und aus dem reichen Schatz seiner Erfahrungen zur Bewältigung akuter Probleme beiträgt.
Der vorliegende Tagungsbericht mit seinen Informationen zum Wert des Naturraums Eibe ist in einer Zeit, in der Ausbaumöglichkeiten für die Schifffahrt auf der Elbe überdacht, eine Staustufe an der Saale projektiert und Reparaturen an Buhnen und Deckwerken in der Elbe vorgenommen werden, besonders wertvoll.
Statistische Übersicht der Schutzgebiete Sachsen-Anhalts nach Anzahl und Größe : Stand 01.01.1993
(1993)
Aufgrund verschiedener Präzisierungen, die sich seit dem Redaktionsschluss für Heft 1/1993 ergeben haben, wird die Schutzgebietsstatistik, Stand 01.01.1993, noch einmal veröffentlicht. Dabei erfolgt auch die Berichtigung der in Heft 1 als Flächengröße (ha) angegebenen Anzahl der Naturdenkmale, Flächennaturdenkmale, Geschützten Landschaftsbestandteile und Geschützten Parks. Die Änderungen betreffen die Abkürzungen für die Schutzkategorien, die neu abgestimmt wurden, eine Präzisierung der Größenangaben zum Nationalpark und den Europäischen Vogelschutzgebieten und die Aufnahme der Kategorie Europareservate.
Unter dem Rahmenthema "Naturschutz und Landschaftsplanung" fand am 10. und 11. September 1993 in Bad Schmiedeberg die 2. Naturschutzkonferenz des Landes Sachsen-Anhalt statt. Vor über 250 Teilnehmern sprachen Fachleute aus Verwaltung und Privatwirtschaft über die Umsetzung von Erfordernissen des Naturschutzes in konkrete Planungen.
Bergwiesen gehören aus ethischen und ästhetischen Gründen zum Kulturlandschaftsbild des Harzes. Ihre Entstehung geht auf die Zeit der großen Rodungen zurück. Es wurden zunächst Hutungen für das Nutzvieh gewonnen, später nutzte man einen Teil dieser Flächen für die Winterheugewinnung. Bergwiesen unterschiedlicher pflanzensoziologischer Zugehörigkeit und Struktur entstanden.
Dr. Bernd Rossel : 65 Jahre
(1993)
Das am 7. Mai 1991 in Havelberg eröffnete von Bernd Heinze geleitetem Heimat-Naturmuseum "Untere Havel" begründet mit Herausgabe dieses ersten Heftes die Schriftenreihe "Untere Havel, Naturkundliche Berichte". Zielstellung des Herausgebers ist es, in den Heften der Publikationsreihe "ein möglichst breites Spektrum naturkundlicher Themen" zu behandeln.
Der Bundesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) initiierte eine Inventur der Baumalleen mit dem Ziel, eine "Schnellinventur" durchzuführen, der eine systematische Erfassung folgen soll. Mit der "Schnellinventur" sollen die vorhandenen Alleen dokumentiert werden, damit ein Nachweis über unberechtigte Rodungsaktionen im Zuge von Straßenbauarbeiten geführt werden kann.
In unserer weitgehend intensiv genutzten und anthropogen überformten Kulturlandschaft kommt den Truppenübungsplätzen und sonstigen militärisch genutzten Flächen ein hoher ökologischer Stellenwert zu. Diese herausragende und aus Sicht des Naturschutzes so bedeutende Rolle wird durch einen großen Komplex verschiedenster Faktoren verursacht (Bliss; Stöck 1993), deren Zusammenspiel in der Regel eine große Artendiversität ermöglicht.