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Im westlichen Unterharz werden Kleinseggenriede und ihre Kontaktgesellschaften in großflächigen Quellsümpfen vegetationskundlich untersucht und standörtlich charakterisiert. Das Caricetum fuscae Br.-Bl. 1915 ist an basenarmen Wuchsorten mit auch im Sommer hoch anstehendem Grundwasser zu finden. Bei tieferen Grundwasserständen wird es auf stark saurem Substrat (pH 3,8-4,5) vom Juncetum squarrosi Nordhag. 1923, unter mäßig sauren Bedingungen (pH 4,5-6,0) von der Calthion-Basalgesellschaft abgelöst. Artenarme Großseggenbestände wachsen auf elektrolytreichen Standorten im Überschwemmungsgebiet der Bäche. Auf nährstoffarm-basenreicherem Substrat findet sich sehr vereinzelt das Parnassio-Cariecetum pulicaris Phil. 1963
Basenreiche, nährstoffarme Sümpfe sind in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft nur noch selten und kleinflächig zu finden und werden deutschlandweit auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen geführt (RIECKEN et al. 1994). Sie sind durch das Vorkommen kleinseggen- und braunmoosreicher, produktionsschwacher Pflanzengesellschaften der Klasse Scheuchzerio-Caricetea fuscae (Kleinseggenriede im weiteren Sinne) gekennzeichnet. Im Rahmen umfassender vegetationsökologischer Untersuchungen der Kleinseggenriede des gesamten Harzes (BAUMANN 1999) zeigte sich, daß im sachsen-anhaltinischen Teil dieses Gebirges noch verschiedene Vorkommen auf basenreichem Substrat existieren, die teilweise extrem seltene und sogar bislang als verschollen geglaubte Phanerogamen- und Kryptogamen-Arten beherbergen. Die Erhaltung dieser Vorkommen
erfordert nicht nur Kenntnis ihrer Wuchsorte, sondern auch Verständnis ihrer ökologischen Bedingungen und Standortansprüche. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden daher verschiedene Aspekte der Vegetation und Ökologie basiphiler Kleinseggenriede erörtert und daraus Kriterien für die naturschutzfachliche Zustandsbewertung abgeleitet.