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Biodiversität und nachhaltige Entwicklung sind Leitziele zukünftigen Handelns in der Landschaft. Auf der Ebene der Vegetation heißt dies: Wie kann die größtmögliche Vielfalt von Pflanzengesellschaften in einer Region erhalten und entwickelt werden? Wie können diese Gesellschaften in eine nachhaltige Landbewirtschaftung integriert werden? Wie kann die Vegetation überhaupt wieder stärker in die Kulturtätigkeit des Menschen eingebunden werden? Das Konzept der Potentiellen Kulturlandschafts-Vegetation ist der Versuch einer Antwort auf diese Fragen. Es wird dem Konzept der potentiellen natürlichen Vegetation gegenübergestellt, indem es bewußt den Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt. Die Potentielle Kulturlandschafts-Vegetation (PKV) ist demnach diejenige Vegetation, die sich in einem Landschaftsraum gerade durch die qualitativ unterschiedlichen Tätigkeiten des Menschen entwickelt. Dabei werden vor allem diejenigen Tätigkeiten ins Auge gefaßt, die die Vielfalt von Vegetationstypen erhöhen. Bei der Ordnung der Vegetation nach Hemerobiegraden ist ebenfalls der Mensch der Bezugspunkt. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß das mehrdimensionale Nutzungsmuster der Tätigkeiten des Menschen auf eine eindimensionale Skala reduziert wird. Das Konzept der Potentiellen Kulturlandschafts-Vegetation versucht dagegen, die mehrdimensionale Ordnung menschlichen Wirkens abzubilden. Dazu wird die historische Einheit von Dorf und Dorfgemarkung zugrundegelegt. An Beispielen von Grünland-Vegetationskomplexen aus den nordwestdeutschen Geest- und Lößlandschaften wird die PKV des dörflichen Kulturgradienten sigmasoziologisch dargestellt und damit das anthropogene Vegetationspotential der verschiedenen, nutzungsbedingten Zonen herausgearbeitet. Die Begrenztheit dieses Verfahrens unter den Bedingungen der heutigen ausgeräumten Landschaften wird diskutiert und auf die Notwendigkeit der zusätzlichen Auswertung historischer Quellen hingewiesen. Die Bedeutung der Magerrasen innerhalb der PKV wird herausgestellt. Abschließend wird die Anwendungsmöglichkeit des Konzeptes der PKV für die Landschaftsentwicklung aufgezeigt.
Die Vegetationsaufnahmen des Reinhold-Tüxen-Archivs am Institut für Geobotanik der Universität Hannover werden systematisch in eine vegetationskundliche Datenbank überführt. Das umfassende Archiv von Reinhold Tüxen (1899-1980) bietet nach der Digitalisierung eines großen Teils der Daten eine wichtige Grundlage für weitere naturwissenschaftliche und landschaftsgeschichtliche Grundlagenforschung.
Durch die digitale Erfassung der vom Zerfall bedrohten Archivalien in der Datenbank izn-AIDA besteht nun sowohl ein sicherer Langzeitspeicher als auch ein modernes Zugriffs- und Nutzungsmedium. Die Vegetationsaufnahmen stammen aus 25 europäischen Staaten und Kanada, der Schwerpunkt der Aufnahmetätigkeit war Nordwestdeutschland. Sämtliche Informationen der meist handschriftlich vorliegenden Aufnahmebögen wurden erfasst. Die Eingabe der Arten geschieht konservativ unter Erhalt der ursprünglichen Taxonbezeichnung. Für die Synonyme wird eine gesonderte Datenbank erstellt, die den Bezug zur aktuellen Nomenklatur herstellt. Zusätzlich lassen sich durch die erfolgte Georeferenzierung die Daten sehr leicht an ein Geographisches Informationssystem koppeln, das weitere Visualisierungs- und Auswertungsmöglichkeiten eröffnet.
Die Pflanzensammlungen im Osnabrücker Museum am Schölerberg dokumentieren auf einzigartige Weise die Entwicklung der Flora Nordwestdeutschlands. Das Herbarium des Naturforschers Matthias Brinkmann (1879-1969) zählt mit zu diesen stummen Zeitzeugen. Die vorliegende Arbeit listet alle von Brinkmann in der Zeit zwischen 1945-1960 in Nordwestdeutschland gesammelten Belege mit ihren Fundangaben auf. Die Daten werden mit Karten aus bereits vorhandenen Verbreitungsatlanten verglichen und alle Neufunde sowie interessante Belege bemerkenswerter Arten werden kommentiert.