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Die Forschung verortet Hebbels erstes Drama "Judith" im Spannungsfeld zwischen der Philosophie Hegels und Schopenhauers bzw. dem Denken Freuds, zwischen einem idealistischen Diskurs, der dem Geist in gesellschaftlichen Verhältnissen den Vorrang gewährt, und einer modernen Perspektive, die dem Willen das Primat vor der Ratio zuerkennt. In Abgrenzung zur dominierenden Forschungstradition wollen wir die These vertreten, dass die vor allem in der Figur des Holofernes verkörperten Willenskräfte nicht irrational sind und keiner Sublimierung bedürfen, da sie einer klar erkennbaren Eigenlogik folgen. Ausgehend von einer Dekonstruktion der Hegel‘schen Dialektik von Herr und Knecht soll vor dem Hintergrund von Nietzsches Logik der Willen-zur-Macht die moderne Rationalität der Philosophie von Holofernes aufgezeigt werden. Die Lektüre wird dabei von der von Bataille und Derrida in die Diskussion eingebrachten Differenz zwischen Souveränität und Herrschaft geleitet.