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Mittels Speiballenanalyse wurde die Ernährung des Kormorans über ein Jahr hinweg (Oktober 2007 – September 2008) verfolgt. In 562 Speiballen wurden die Überreste von 10.645 Beutefischen gefunden, die 15 Arten zugehörten. Kaulbarsche, Zander, Flussbarsche und Rotaugen waren die dominierenden Beutefische, wobei starke jahreszeitliche Schwankungen in der Beutezusammensetzung beobachtet wurden. Obwohl Fische bis maximal 69 cm Länge gefressen wurden, bestand 78 % der Kormorannahrung aus Fischen unter 15 cm. Die sommerliche Nahrung der Kormorane war einzigartig: Sie wurde dominiert von Jungzandern, die mit bis zu 70 % Individuenanteil in den Speiballen vertreten waren. Eine direkte Konkurrenz zwischen Kormoran und Fischerei scheint beim Aal vorzuliegen, da beiderseits ähnliche Größenspektren genutzt werden. Die Speiballenanalyse lieferte jedoch keine zuverlässigen Daten, um den Prädationsdruck des Kormorans auf den Aalbestand eingehender zu quantifizieren. Eine Analyse von Aalen aus Reusenfängen zeigte jedoch, dass bei bis zu 68 % der untersuchten Fische Bissspuren von Kormoranen zu finden waren.