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School is not the only institution that educates children and provides them with specialised information. Television also contributes substantially to education. The article deals with the question of how the authors of educational programmes for children handled the difficult task of educating children while capturing their attention at the same time. This issue is examined using the example of selected German and Czech television programmes for children with the topic of biology, and attention is paid especially to the choice of language when working with specialised terms and to the specific procedures of defining or explaining them. Also monitored is whether or not the strategy of introducing new specialised terms in the analysed children programmes is different in terms of quality from the strategies applied in popular science programmes for adults with comparable topics.
Im Aufsatz wird versucht, die Rolle und die Bedeutung der Deutschlehrer in der tschechischen Gesellschaft der zweiten Hälfte des 19. und der ersten des 20. Jahrhunderts zu erörtern. Dabei wird auf den Habitus der Deutschlehrer und die bildungs- und gesellschaftspolitischen Umstände, die ihn formten, fokussiert. Es werden zum einen die autofiktionalen Texte der Lehrer, zum anderen ihre bildungspolitische Essays analysiert, um ihr gesellschaftliches Bild und ihre Selbstverortung in unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen darzustellen. Die kulturhistorische Studie soll zu weiteren Forschungen im aktuellen bildungspolitischen Diskurs anregen.
The paper is an analysis of the literal and the idiomatic use of the German word group '(jm.) (die/seine) Zähne zeigen' and of its Czech counterpart 'ukázat (někomu) (své) zoubky/zuby' (cf. 'to show (sb) one's teeth') in German and Czech electronic text corpora. Its aim is to find possible reasons for the translation of the German idiom in a novel by a single Czech word paraphrasing its meaning. Examples from the parallel corpora seem to support the assumption the reason could be the effort of the translator to prevent misinterpretation due to the difference in the frequency of the literal and the idiomatic use of the particular word group in the given languages.
This paper has the double objective of introducing the reader to a derivational and comparative valency dictionary compiled from 2015 to 2018 at Masaryk University in Brno and of analyzing certain cross‑linguistic contrasts between German and Czech nominal derivation that are apparent from the material covered in the dictionary. The analysis suggests that there are fewer restrictions on forming verbal nominals in Czech than there are on forming nominalized infinitives in German.
Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Studie präsentiert, die in ausgewählten Märchen die Entwicklung der substantivischen Diminutiva im Deutschen und im Tschechischen von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart untersucht hat. Im Fokus der Analyse stand vor allem die Wortbildung, in Verbindung mit ihrem Kontext wurden gleichzeitig auch die Funktionen der Diminutiva im Untersuchungszeitraum verfolgt.
The paper will focus on the analysis of selected linguistic markers of argumentation structures in Czech and German. On the basis of corpus‑based analysis, I work with the assumption that argumentation structures are one of the parameters of equivalence in translation. The theoretical starting point for this analysis is the hypothesis that the linguistic form of arguments has a significant impact on their identification and potential. In my paper, I will pursue the following specific questions: 1) What are the linguistic markers of argument strength / weakness in German and in Czech? 2) How do the mutual relationships between structure and linguistic outcome change as a result of the translation? 3) Might the effects resulting from the translation of the argumentation structures be interpreted as processes of explicitation and implicitation? 4) What are the advantages and disadvantages of working with a parallel corpus as a basis for the analysis of the translation of local argumentative structures? Since the structures of argumentation are one of the elementary fundamentals of a text, issues connected to their translation represent one of the central research interests in Translation Studies.
Vom 1. bis zum 8. April 2019 fand im Übersetzerhaus Looren die erste Tschechisch-Slowakisch-Deutsche Übersetzerwerkstatt statt. Sie wurde im Rahmen der "ViceVersa"-Reihe des Programms TOLEDO veranstaltet. Neben dem Deutschen Übersetzerfonds und der Robert
Bosch Stiftung wurde die Veranstaltung vom Auswärtigen Amt, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, dem České literární centrum und dem Literárne informačné centrum gefördert.
Der Aufsatz beschäftigt sich mit der tschechischen Aufnahme der deutschsprachigen Literatur um 1900 und ihrem Anteil an der Profilierung des literarischen Experiments. Tschechische Übersetzungen und Buchausgaben dieser Zeit zeichneten sich der deutschen Literatur gegenüber durch einen traditionellen Zugang aus, durch den die eigentliche deutschsprachige Moderne eher ausgeschlossen wurde und die ausgewählten Werke im Geiste des Parnassismus interpretiert und modifiziert wurden.
Translation is a complex activity which does not involve merely the translation of the given text from the source language to the target one, but also means observing many other aspects which need to be preserved in translation. What is more, every type of text has different requirements, depending on stylistic norms, cultural aspects etc. This paper focuses on popular science literature for children. In this area, the precision of the translation is not the sole criterion, but also the degree of equivalence in the comprehension of the source and target language texts plays a substantial role. Taking the example of a popular science book entitled "Tiere im Hohen Norden" by Hensel and Thiemeyer (1994) and its translation into Czech entitled "Severská zvířata", based on Göpferich's dimensions of comprehension, it is examined how the comprehension is preserved in the process of translation. Furthermore, it explores how and where modifications occur and their impact on the resulting translation.
Aus einem ultranationalistischen Blickwinkel skizzierte Kuffner auf 32 Seiten und fünf beigefügten Karten die aus seiner Sicht notwendige territoriale Neuordnung Europas, die sowohl die allslawische Frage "od Šumavy až po Bajkal či Tichý Oceán" [vom Böhmerwald bis zum Baikalsee bzw. Pazifik] lösen als auch einen dauerhaften Frieden garantieren sollte. Die Hauptrolle dabei hatte er einem neu zu formierenden Staat zugedacht, dem er zwar den Namen "Čechy" (Böhmen) gab, der jedoch nicht nur die historischen Grenzen des Königreichs, sondern auch diejenigen der 1918 gegründeten ČSR deutlich überschritt. [...] Mit dieser überzogenen Denkschrift sollte Kuffer (unbeabsichtigt) einer antitschechischen Propaganda dies- und jenseits der 1919 sanktionierten Grenzen für 20 Jahre Dauermunition liefern: Binnen weniger Jahre avancierte sie zum meistzitierten tschechischen Werk im völkisch-deutschnationalen Schrifttum der 1920er und 1930er Jahre. Man glaubte in Kuffners Schrift "das heimliche Grundkonzept des tschechischen Imperialismus" aufgedeckt zu haben.
Im Fokus dieses Beitrags steht das Verhältnis von Sprache und Gewalt, die an sich selbst ausgeübt wird, insbesondere deren Versprachlichung und der damit einhergehende Gebrauch (fach)spezifischen Wortschatzes. Bei der Analyse wird der Frage nachgegangen, wie SVV in Online-Diskussionsforen für Betroffene und deren Angehörige dargestellt wird. Der Fokus liegt dabei auf den sprachlichen Mitteln bei der Beschreibung dieser psychischen Störung und der damit verbundenen Verhaltensweisen. Eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen dabei pragmatische Komponenten der Textgestaltung, insbesondere die der Emotionalität. Dies wird aus einer deutsch-tschechischen Perspektive betrachtet, um einen interlingualen Vergleich der Darstellung des Verhältnisses von Gewalt und Sprache zu ermöglichen
In diesem Beitrag geht es zunächst um den aktuellen Stand der Forschung über das Verhältnis von Sprache und Emotionen mit besonderer Berücksichtigung der Untersuchungen zum Deutschen und Tschechischen. Anschließend werden einige Teilaspekte des Themas behandelt: die Unterscheidung zwischen emotionsausdrückender und emotionsbezeichnender Lexik, die Rolle der bildlichen Sprache sowie das Verhältnis vom Sprachübergreifenden und Einzelsprachlichen bei der Verbalisierung von Emotionen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche Konsequenzen die im Rahmen eines Projektes ermittelten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede bei der Versprachlichung von Emotionen im Deutschen und Tschechischen für die Behandlung emotionsrelevanter Lexik im DaF-Unterricht bei tschechischen Muttersprachlern haben können.
Der wissenschaftliche Artikel ist eine Textsorte, die weltweit und zahlreich von der scientific community produziert und rezipiert wird. Doch obwohl es sich um eine international bekannte und häufig verwendete Textsorte handelt, zeichnen sich wissenschaftliche Artikel je nach Herkunft und Sprache durch zahlreiche Unterschiede aus. In diesem Beitrag folgt auf eine kurze Darstellung von Unterschieden deutscher und tschechischer wissenschaftlicher Artikel eine kontrastive Betrachtung der Fußnoten innerhalb dieser Texte. Interessant ist diesbezüglich nicht nur, welche unterschiedlichen Typen von Fußnoten in deutschen und tschechischen wissenschaftlichen Artikeln Verwendung finden, sondern auch, inwiefern die sprachlichen Merkmale der Fußnoten denen der Texte selbst entsprechen bzw. von ihnen abweichen.
Die tschechische und die deutsche Wissenschaftssprache sind sich aufgrund der direkten geographischen Nachbarschaft und einer jahrhundertelangen Verbundenheit ähnlich. Dennoch bestehen Unterschiede, die im interkulturellen Kontakt zu Irritationen und Missverständnissen führen können. Agnes Goldhahn stellt kulturell bedingte Differenzen der sprachlichen Gestaltung tschechischer und deutscher Wissenschaftssprache am Beispiel Wissenschaftlicher Artikel aus dem Bereich der Linguistik vor. Neben einer Analyse des äußeren Textaufbaus geht sie auf die Sprachhandlung 'Textkommentierung' ein, was vor allem in den Bereichen der Personalität und Modalität große Unterschiede zwischen den tschechischen und den deutschen Texten offenbart.
[Goldhahn, Agnes: Tschechische und deutsche Wissenschaftssprache im Vergleich : wissenschaftliche Artikel der Linguistik / Agnes Goldhahn. - Berlin : Frank & Timme, [2017]. - 218 Seiten : Illustrationen. - (Forum für Fachsprachen-Forschung ; Band 133)
ISBN 978-3-7329-0332-0]
The article presents the first German-Czech handbook and textbook about forestry (written by Wenzel Elias Lenhardt). The text is of particular interest due to the language situation and the practical use of both German and Czech in the Bohemian Crown Lands during the 18th century. The paper also discusses several aspects of the handbook and textbook - including the author and the addressee from a pragmalinguistic perspective - and summarizes the results of an analysis of its textual characteristics, writing style, syntax and lexis.
This article deals with the literary depiction of Prince Felix Lichnowsky viewed through the lens of the Czech translation of the verse epic Atta Troll. The translation was published in 1953 and is linked to the translation work of Eduard Petiška. The aim of the study is to illuminate the correspondences or differences arising from the comparison of the original version with its translation.
Zwar hatte Loos seinen Feldzug gegen das Ornament schon um 1900 begonnen, doch entwickelte keiner seiner scharfzüngig formulierten Essays eine größere Sprengkraft als der 1908 erschienene Aufsatz "Ornament und Verbrechen", dessen Hauptthesen er zugleich erfolgreich in wirkungsvollen Vorträgen popularisierte. Er wandte sich darin gegen den historistischen Fassadenstil der Wiener Ringstraßenästhetik und gegen die Formensprache sezessionistischer Strömungen, propagierte eine an Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit orientierte Baukunst und verteufelte die seiner Meinung nach überflüssige Dekorationswut, die aus der Verbindung zwischen Kunst und Kunsthandwerk im Gefolge der Arts-and-Craft-Bewegung hervorgegangen war. Trotz oder wegen der kontroversen zeitgenössischen Aufnahme hatten die kämpferischen Thesen eine vielfältige Wirkungsgeschichte. Sie beeinflussten nicht nur nachhaltig die architektonische Praxis bei der Herausbildung des internationalen Funktionalismus, sondern auch puristische und elementaristische Strömungen in der bildenden Kunst sowie allgemeine ästhetische Theorien und hinterließen bis ins 21. Jahrhundert hinein Reflexe in literarischen Texten.
Der Beitrag ist im Rahmen der Ausarbeitung eines derivationellen Valenzlexikons entstanden, in dem Valenzträger des Deutschen und Tschechischen für verschiedene kategoriale Kontexte erfasst werden sollen. Anhand des Musterlemmas für abfallen wird diskutiert, welche Kriterien zur Festlegung von zentralen und peripheren Varianten des jeweiligen Lexems geeignet sind und welche linguistischen Besonderheiten an der Peripherie des genannten Lexems auftreten.
The article starts by giving a brief survey of the current state of German-Czech and Czech-German lexicography in the field of learners' dictionaries. It then continues with a metalexicographic examination of two translational dictionaries published since 2000. Attention focuses on the ways in which each team of authors addresses some basic metalexicographic problems in the introductory texts. The article then explores the methods of description used for fixed lexical phrases, which are critically analyzed (using as an example the dictionary entry for the lemma Kopf (head).
Zu gegenseitigen Begegnungen der Tschechen mit den Deutschen samt deren Kultur und Denkweise kommt es auf dem tschechischen geografischen Gebiet seit jeher. Das ist nicht nur darauf zurückzuführen, dass Deutschland Tschechiens größtes Nachbarland ist, sondern auch darauf, dass die deutsche Bevölkerung in Böhmen, Mähren und Schlesien stark vertreten war. Die gegenseitigen Beziehungen beider Nationen wurden dadurch stark geprägt. Sie kennzeichneten sich durch gewisse, oft auch dramatische Schwankungen. Es ist stets an die Licht- und Schattenseiten in den Beziehungen beider Völker zu erinnern, um die gegenseitigen Beziehungen nicht auf Emotionen und kurzfristigen Einflüssen, sondern auf gegenseitiges Verständnis und Respekt zu bauen. Dazu könnte auch das vom Brünner Germanisten Aleš Urválek verfasste Buch "Vyměřování Německa. Promluvy o podstatě němectví" [Die Vermessung Deutschlands. Reden über das Deutschsein] beitragen, das sich damit beschäftigt, wie ein Teil der deutschen Nachkriegsintelligenz über das Deutschsein etwa in den Jahren 1960‑2010 reflektierte. Das Buch basiert nicht nur auf literarischen, sondern auch auf politischen und geschichtswissenschaftlichen Texten.
Rezension zu Malý, Radek (2014): Příběhy básní a jejich překladů [Die Geschichten der Gedichte und deren Übersetzungen]. Olomouc: Univerzita Palackého v Olomouci, Filozofická fakulta (Edition Litera libera; 2), 134 S., ISBN 978-80-87895-09-2
Příběhy básní a jejich překladů nannte Radek Malý seine jüngste, im Jahr 2014 in tschechischer Sprache veröffentlichte Monografie. Der Titel suggeriert Geschichtenerzählen, Spannung und Abenteuer dort, wo man sie üblicherweise nicht erwartet: bei Gedichten und ihren Übersetzungen. Der Autor begründet dies in seiner Einleitung folgendermaßen: "Denn die Übersetzung jedweden Gedichts ist neben anderem ein Abenteuer, das der Übersetzer mit dem Text des Originals und mit seiner Muttersprache erlebt, in welcher er für das Gedicht eine optimale Gestalt sucht - und dieses Abenteuer bietet auch bei ausgesprochen lyrischen Texten spannende Geschichten an." (S. 7, Übersetzung J. H.) Die Auswahl der Texte ist offensichtlich Radek Malýs Professionen zu verdanken. Der Germanist und Bohemist, der zudem selbst erfolgreicher Autor und Übersetzer ist, kann in seinen Ausführungen zu konkreten Übersetzungen und der Problematik des gerechten Übersetzens Erfahrungen aus seinem eigenen Schaffen miteinbeziehen und dadurch die Spannung der einzelnen Kapitel steigern.
Rezension zu Bergerová, Hana/ Vaňková, Lenka et al. (2015): Lexikalische Ausdrucksmittel der Emotionalität im Deutschen und im Tschechischen. Ostrava: Universität Ostrava, 262 S., ISBN 978-80-7464-460-3
Die Publikation Lexikalische Ausdrucksmittel der Emotionalität im Deutschen und im Tschechischen entstand im Rahmen des von der Forschungsagentur der Tschechischen Republik (GA ČR) geförderten Projektes Ausdrucksmittel der Emotionalität im deutsch-tschechischen Sprachvergleich. An diesem Projekt haben Germanist(inn)en und Bohemist(inn)en der Universität Ostrava, der Masaryk-Universität in Brno und der Jan-Evangelista-Purkyně-Universität in Ústí nad Labem vier Jahre lang zusammen gearbeitet, wobei die besprochene Publikation nur einen Teil der Forschungsergebnisse vorstellt.
Zu den traditionellen Gebieten des Kontaktes zweier Sprachen gehört bekanntlich das Rechtswesen. Die Ergebnisse unserer bisherigen sprachhistorisch vergleichenden Untersuchungen anhand von Rechtstexten belegen, dass die Rezeption des sächsisch-magdeburgischen Rechts in Ost-und Mitteleuropa Spuren in den Sprachen der jeweiligen, das Recht rezipierenden Sprachgemeinschaften hinterlassen hat. Diesen Spuren wurde im Rahmen unserer Untersuchungen nachgegangen.
Ausgehend von der Verschränkung der aktuellen Diskurse von Spatial Turn und Emotional Turn wird in dem Beitrag der Frage nachgegangen, inwiefern der Begriff 'Heimat' als Raum des sozialen und symbolischen Handelns des Menschen bzw. dessen Emotionen in den Werken deutschsprachiger Gegenwartsautor(inn)en tschechischer Herkunft konstruiert wird. Während im Roman Die Fassade (Libuše Moníková) der Heimat eine symbolische Funktion eines externen Gedächtnisses zugesprochen wird, rückt in dem Roman Georgs Sorgen um die Vergangenheit… (Jan Faktor) die räumliche Komponente in den Vordergrund. Die Hauptfigur in Novemberfäden (Katja Fusek) konstruiert dagegen ihren Heimatbegriff aus der eigenen emotionsbeladenen Erinnerung heraus, wobei dessen Revision eine notwendige Voraussetzung für die eigene Identitätsbildung auf Grund der Konfrontation von 'Fiktion' und 'Realität' darstellt.
Die älteste Olmützer Universitätsmatrikel ist eine spezifische anthroponymische Quelle, in die Namen der Universitätsstudenten eingetragen wurden. Die Studenten stammten meistens aus der Oberschichten – entweder der Schicht der Adeligen oder der Bürger. Das Bedürfnis nach Prestige war in diesen Schichten sicher groß, wahrscheinlich auch deswegen erscheinen im 17. Jahrhundert in der Universitätsmatrikel so viele Fälle der Mehrnamigkeit. Daneben spielte auch die Nachbenennung nach mehreren Vorfahren eine wichtige Rolle; unter den Studenten waren auch Adelige, was die Anzahl der Vornamen beeinflussen konnte. Da es sich um die Studenten an der von den Jesuiten gegründeten Universität handelte, war die Nachbenennung nach Heiligen ein weiterer wichtiger Grund für die Vergabe mehrerer Rufnamen. Ob auch barocke Freude an einer gewissen Namenfülle oder die Einbeziehung der Paten weitere Gründe für die Mehrnamigkeit in der Universitätsmatrikel waren, kann aufgrund dieser Quelle nicht belegt werden. Die Untersuchung der Rufnamen in der Matrikel hat gezeigt, wie die religiösen Verhältnisse die Namenvergabung beeinflussten. Im Vergleich zu den Untersuchungen der Rufnamen anhand der Olmützer Stadtbücher spiegelt sich in der Matrikel eine andere Tendenz in der Entwicklung der Olmützer Rufnamen wider: Neben den traditionellen Heiligennamen lateinischer, hebräischer und griechischer Herkunft wurden in der Zeit der Gegenreformation spanische Namen von Heiligen, die erst im 17. Jahrhundert heilig gesprochen wurden, immer beliebter.
1896, kurz nach dem Tod Paul Verlaines, veröffentlicht der tschechische Künstler Karel Hlaváček seinen Gedichtband 'Pozdě k ránu' ('Spät, gegen Morgen'). Hlaváček wirkt im Kreis Arnošt Procházkas und Jiři Karásek ze Lvovices, Begründer und Herausgeber der Literaturzeitschrift 'Moderní Revue', die mit ihrer dezidiert europäischen Ausrichtung ein Gegengewicht zum nationalistisch-patriotischen Literaturbetrieb in Prag um 1900 bildet. Durch seine Verbindungen zum eher national konservativ orientierten Sokol ist das Verhältnis zu Arnošt Procházka zeitweilig angespannt, wenngleich die Missstimmung weniger konträren politischen Überzeugungen der beiden Männer als den divergierenden Attitüden von 'Moderní Revue' und Sokol geschuldet ist. Seit der Gründung der Zeitschrift 1894 entwirft der junge Hlaváček mehrere Cover für die 'Revue' und ist vorrangig an der Illustration des Blattes beteiligt. Das Oeuvre des mit 23 Jahren früh an Tuberkulose verstorbenen Tschechen ist überschaubar: neben Literaturkritiken und kürzeren Essays und den genannten Gedichtbänden sind 'Mstíva kantiléna' ('Die Rache der Kantilene') und die posthum veröffentlichen 'Žalmy' ('Psalme') seine einzigen Werke. In 'Pozdě k ránu' findet sich das Prosagedicht 'Subtilnost smutku', das nicht nur in einzigartiger Weise eine Auseinandersetzung der in Westeuropa beliebten Topoi und Schreibverfahren der Décadence darstellt, sondern darüber hinaus als kritischer Kommentar zum intellektuellen Milieu im Prag des ausgehenden 19. Jahrhunderts betrachtet werden kann. Der Wahnsinn fungiert in diesem Text im gleichen Maße als komplexe Metapher wie als strukturierendes Leitmotiv und stellt einen Knotenpunkt der verschiedenen Disziplinen, in denen der Begriff "Décadence" im Fin de siècle ungeheure Popularität erlangt, dar. Wenn der Kritiker Herben mit seiner polemischen Kritik versucht, Hlaváček als geisteskrank zu diskreditieren, so verfehlt er seine Absicht dergestalt, dass er nicht nur die Antihaltung des Künstlers befeuert, sondern er identifiziert darüberhinaus das Element, welches sich als Schlüssel zur Dechiffrierung der Stellung von 'Subtilnost smutku' in einem europäischen Rahmen erweisen soll.
Jeder, der sich mit alten deutschen Texten beschäftigt, kann bestätigen, dass deren Interpretation ohne Hilfe von historischen Wörterbüchern schwer vorzustellen ist. Dies ist einerseits dadurch bedingt, dass manche alten Wörter in der Gegenwartssprache nicht mehr verwendet werden, andererseits ist es dadurch verursacht, dass viele Wörter mit der Zeit einen Bedeutungswandel durchgemacht haben. Bei der Arbeit mit Quellen, die aus der Peripherie des deutschsprachigen Gebietes stammen, können darüber hinaus noch spezielle Ausdrücke oder spezifische Wortbedeutungen das Übersetzen erschweren. Zu solchen peripheren Gebieten gehörten auch Böhmen und Mähren: Infolge der jahrhundertelangen Koexistenz des Deutschen neben dem Tschechischen kann man in böhmischen und mährischen Archiven und Bibliotheken reichhaltige deutsche historische Quellen finden, die schon in der Vergangenheit Aufmerksamkeit der Forscher auf sich gezogen haben und die nach wie vor Aufmerksamkeit verdienen.
Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem Vergleich deutscher und tschechischer Phraseme, welche die Emotion Scham und ihre Abstufungen wie Peinlichkeit und Verlegenheit darstellen. Als Ausgangspunkt der Analyse wurde auf der Grundlage von Recherchen in zwei phraseologischen Wörterbüchern ein zweisprachiges phraseologisches Korpus zusammengestellt, wodurch die Anzahl der festen Wendungen eingeschränkt und eindeutig definiert wurde. Das Korpus wurde mit Hilfe einer weiteren Analyse von Sprachkorpora teilweise modifiziert. Im zweiten Schritt wurden die gegenübergestellten deutschen und tschechischen Phraseme entsprechend des Grades ihrer Äquivalenz klassifiziert. Wenn in den benutzten Wörterbüchern keine Entsprechung in der Ausgangs- bzw. Zielsprache angegeben war, wurden darüber hinaus Äquivalente der phraseologischen Wendungen in deutschen und tschechischen Korpora gesucht.
In dem Beitrag wird am Beispiel von zwei Emotionsverben des Deutschen und Tschechischen exemplarisch der Frage nachgegangen, wie typische Kollokationen zum Emotionswortschatz für die Belange eines zweisprachigen (tschechischdeutschen und deutsch-tschechischen) (Lerner-)Wörterbuches zu ermitteln sind. Im Mittelpunkt des Interesses befinden sich Kollokationen des Strukturtyps Verb + Adverb, weil dieser Typ von der Forschung bis jetzt nur ungenügend beachtet wurde. In einem ersten Schritt wird die Beschreibungspraxis in neueren ein- und zweisprachigen Wörterbüchern untersucht. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse der Kookkurrenzanalyse zu den ausgewählten Ausdrücken anhand des Deutschen Referenzkorpus des IDS Mannheim und des Tschechischen Nationalkorpus ausgewertet. Zum Schluss werden aus den Ergebnissen der Gegenüberstellung Beschreibungsvorschläge für die lexikographische Praxis gemacht.
Die bisherige mangelhafte Berücksichtigung der substantivierten Infinitive in zweisprachigen Wörterbüchern Deutsch-Tschechisch kontrastiert mit deren oft hoher Vorkommenshäufigkeit sowie mit den Anforderungen, die an moderne Übersetzungswörterbücher seitens ihrer Benutzer gestellt werden, u. a. auch im Bereich der Darstellung der Kollokabilität und Erfassung der Synonymie bzw. Wortbildungskonkurrenz. Die Aufnahme und Darstellung der Infinitivkonvertate im entstehenden Großen Akademischen Wörterbuch Deutsch-Tschechisch wird in diesem Beitrag aus einer Corpus-Driven-Position behandelt.
Der Beitrag setzt sich zum Ziel, die Traditionen, aktuelle Tendenzen und Aufgaben der Erforschung der historischen deutschen Stadtkanzleisprachen auf dem Territorium Böhmens, Mährens und Schlesiens vorzustellen. Der erste Teil ist dem Phänomen des tschechisch-deutschen Bilingualismus in den böhmischen Ländern gewidmet, im zweiten Teil werden Geschichte und aktuelle Aufgaben der Untersuchung der historischen Kanzleisprachen in unserem Land präsentiert und der dritte Teil zeigt Möglichkeiten einer historiolinguistischen Untersuchung an Beispielen frühneuhochdeutscher Texte der Olmützer Stadtkanzlei.
Dieser Beitrag setzt sich zum Ziel, die Kurzwörter zu klassifizieren und statistisch auszuwerten. Die Belege, die beim Lesen der deutschen Alltagspresse gewonnen wurden, verglich die Autorin mit anderen Belegen aus der deutschen Fachpresse und der tschechischen Presse. Statistisch gesehen, bilden die partiellen Kurzwörter, die auch als gebundene Kurzwörter bezeichnet werden, die meist benutzte Kategorie der Kurzwörter in der deutschen Presse. Das deutsche und das tschechische Sprachsystem unterscheiden sich voneinander in der Flexion, was die Variabilität in der Position der gekürzten Form im deutschen Sprachsystem ermöglicht.
Konventionalisierte Routineformeln sind standardisierte Ausdrücke, die in verschiedenen Situationen der täglichen Kommunikation verwendet werden. Für das Fremdsprachenlernen ist es sehr wichtig, solche Routineformeln und Ausdrücke zu lernen, die in einer bestimmten Situation adäquat sind und erwartet werden. Die Routineformeln werden im Hinblick auf ihre Semantik, Syntax und ihre kommunikative Funktion beschrieben. Abschließend werden konventionalisierte Routineformeln im Tschechischen und im Deutschen im Hinblick auf ihre grammatische Struktur und ihre lexikalischen Komponenten verglichen.
Im vorliegenden Aufsatz werden vor dem Hintergrund der bisherigen germanistischen und bohemistischen Phraseologieforschung und in Anlehnung an die Herangehensweise von PIIRAINEN (2001) bzw. DOBROVOĽSKIJ/PIIRAINEN (2009) einige Phraseme benannt, die eine Art verstärktes Potenzial für eine geschlechtsbedingte Restriktion aufweisen. Die Überlegungen zu der Auswahl dieser Phraseme, ihrer phraseographischen Verarbeitung, der Ermittlung erforderlicher Angaben zur Geschlechtsmarkierung und einem eventuellen interlingualen phraseologischen Vergleich werden an verbalen Phrasemen mit Substantivkomponenten aus dem semantischen Bereich der Somatismen illustriert.
This article examines the expression and description of fear in German and Czech phraseology. Fear – one of the primary emotions – is viewed in a broad sense. The analysis of this semantic field also includes such variations as anxiety, panic, fright, horror, and terror. As it is impossible to cover the full phraseological range for this semantic field in both languages, the boundaries of the corpus were set with reference to the repertoire of expressions included in selected phraseological dictionaries. The use of these idiomatic expressions in practice was verified with reference to large-scale corpora in the individual languages. The article offers an analysis of the corpus from a cognitive perspective. For each of the languages, the first step was to identify the concepts which are mediated via selected phraseological expressions. The concepts were then compared, revealing similarities and differences between German and Czech in this respect.
Words ending with the suffix -ost are very common in Czech business language. In German the corresponding words are words derived using different suffixes, created by implicit derivation without suffixes, or formed as compounds. These particularly involve words indicating share, frequency or intensity. Moreover, the Czech negation ne- is expressed in various ways in the German equivalents. There exists a wide variety of equivalents to Czech words derived with the suffix -ost, so it is advisable to familiarize students of translation courses with this fact. Students tend to create these words mostly by using the suffixes -heit or -keit.
This article focuses on the means of expressing emotionality in internet commentaries written in German and Czech; the commentaries consist of reactions to news items on political topics. The author applies a contrastive approach. Politics is a field holding a strong potential for emotionality, which significantly affects text production. Internet commentaries in German and Czech are characterized by the use of verbal and non-verbal means that are typical of "cyberslang". The article also focuses on emotional nomination (of politicians and parties), offers a comparison of the cognitive concepts underlying this nomination in both languages, and examines the means of expressing the emotion "anger" - which is closely related to politics.
The Přemyslid King Otakar II is one of the most prominent figures in Czech (and Central European) history. However, he is also a highly controversial figure, primarily due to his unflagging support for the German-speaking communities on his territory, which figures such as František Palacký considered to be excessive. The theme of German medieval colonization and Czech/German coexistence naturally appears in literary works dealing with Otakar's life. The Austrian dramatist Franz Grillparzer's play "König Ottokars Glück und Ende" is no exception. The topic of German colonization is relatively peripheral within the work, however the brief scene featuring the King and the burghers of Prague (who protest at Prague Castle against the expulsion of the Czechs and the settlement of Germans in their place) so incensed the Czech literary scene that the work has still not yet been translated into Czech. This article aims to analyze the scene in question, comparing Grillparzer's drama with the novel "Královský úděl" by the Czech author Nina Bonhardová.
This paper focuses on the emotion fear in film reviews of horrors and thrillers. The author analyzes the texts of three German and Czech reviews of the films 'The Ghost Writer' (Roman Polanski) and 'The White Ribbon' (Michael Haneke) to determine which linguistic means are used by the reviewers in their description and interpretation of the films in order to describe and evoke an atmosphere of fear.
Die Metapher "Zorn ist der Feind, (Kampf) Gegner und Krieg" im Tschechischen und im Deutschen
(2011)
Das Ziel dieses Beitrags ist es, verschiedene Möglichkeiten der Versprachlichung von Zorn vorzustellen, wie sie im Wortschatz (der Phraseologie) des heutigen Tschechischen und Deutschen gespeichert sind. Diese vergleichende Untersuchung zur Versprachlichung der Emotion des Zorns im neuen Tschechischen und Deutschen bewegt sich im Rahmen der kognitiven Linguistik. Im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit steht nur ein eingeschränkter Bereich des Wortschatzes beider Sprachen, und zwar Lexeme, in deren Benennungsstruktur die Emotion des Zorns als Feind, (Kampf)Gegner und Krieg erscheint. Im Wesentlichen handelt es sich also um Metaphern, mit deren Hilfe Benutzer des Tschechischen und Deutschen über Zorn als über eine Emotion, der man hilflos ausgeliefert ist, den Angriff eines Gegners u. ä. nachdenken und reden, was sich in der Sprache widerspiegelt.
The contribution deals with a selected lexical field related to the emotion 'anger'. It is treated from a German-Czech perspective and with respect to its underlying psychological aspects. It begins by investigating the nature of lexical fields, and explains the framework of the chosen field in terms of its content and form. On this basis the author tries to find an answer to the question whether this particular field can in fact be considered to be a lexical field. In conclusion the paper discusses the question of whether psychological findings on emotions generally, and on the emotion of 'anger' in particular, can be of help in establishing both an outer delimitation and an internal structuring of the field.
U prilogu se s kontrastivnog aspekta analiziraju frazemi hrvatskoga i češkoga jezika kojima je sastavnica zoonim. Životinja je još od pradavnih vremena najbliži čovjekov suputnik. U svim se narodima životinjama pripisuju simbolična značenja i ljudske osobine i to najčešće one negativne što ćemo i pokušati dokazati ovim prilogom. Naime, ljudi su kroz povijest pripisivali životinjama određene stereotipe. Tako se pozitivno određuju domaće životinje i to one od kojih čovjek ima više koristi, za razliku od divljih prema kojima je puno kritičniji i skloniji negativnome određenju. S obzirom na to da zoonimska frazeologija obuhvaća širok dijapazon različitih značenja u ovome ćemo se prilogu baviti onim frazemima koji svojim značenjem ulaze u koncept ljudskih osobina, stanja, izgleda, načina kretanja te odnosa prema jelu i piću. Pri tome se objašnjava i simbolika pojedine životinje jer se time razumije i pozadinska slika pojedina frazema. Također u prilogu se provodi i kontrastivna analiza izdvojenih hrvatskih i čeških frazema s obzirom na navedene koncepte te se utvrđuju podudarnosti i razlike.
Ključne riječi: frazem; zoonim; frazemska pozadinska slika; kontrastivna analiza; hrvatski jezik; češki jezik
V lingvistickém výzkumu byla malá pozornost věnována onomatopoickým výrazŧm ĉasto uţívaným zvláště v komiksech a v dětské literatuře jako nástroj k vyjádření emocí. Ĉlánek, jehoţ cílem je vyplnit mezeru ve výzkumu, nejprve podává přehled o vztazích mezi onomatopoi a emocemi. Autor zdŧrazňuje, ţe konkrétní realizace onomatopoických slov je v kaţdém jazyce jiná a závisí na jazykových konvencích. Následně jsou srovnána německá a ĉeská onomatopoická slovesa s emoĉními konotacemi. Srovnání ukazuje širokou škálu rozdílŧ, které se týkají nejen formálních aspektŧ, ale také významu těchto sloves. Závěrem vyplývá, ţe emoce jsou vázány na jazykový kontext, a proto nemohou být přesně přeloţeny.
Autor se soustředí na uţití emocionálních prvků výpovědi dvou barokních kázání. Ta vznikla při oslavě 50. výročí manţelského slibu Johanna Josefa Antona Eleasara Kittela a Anny Marie 25. 11. 1777 v Šumburku. Ani české, ani německé kázání nebylo nikdy publikováno zcela. Jde o homiletické texty, proto měli oba kazatelé omezenou moţnost pouţití emotivních jazykových výrazů a prostředků. Ty slouţily k podchycení pozornosti posluchačů. Kázání měla dvojí funkci: věroučnou a poučnou. Upevņovala povědomí o Boţích zákonech a uváděla je do kaţdodenního ţivota. Kazatelé cíleně zaměřovali své proslovy na posluchače a prezentovali společný ţivot oslavovaných manţelů jako vzor. Šlo zde o objektivní, racionální prvek kázání s výkladem částí Bible (exegezí). Druhá rovina proslovů se obracela na subjektivní, emocionální pozornost posluchačů.
Příspěvek zkoumá roli emocí v konstrukcích identity, jak je nacházíme okolo roku 1900 v německém a ĉeském tisku ze Znojma, města s německy i s ĉesky mluvícím obyvatelstvem. Po analýze konstrukcí identity v básni vyjadřující protest proti Badeniho jazykovým nařízením z roku 1897 je pozornost věnována konstrukcím identity také v dalších textech. Konstrukce identity v německých a ĉeských periodikách v mnohém korespondovaly a byly jednou z dŧleţitých strategií nacionalistické propagandy. Jako její základní sémantickou jednotku – propagém – je v německých i ĉeských novinách moţno identifikovat existenciální ohroţení vlastního národa. K internalizaci konstrukcí identity a k úspěšné cirkulaci propagandy významnou měrou přispělo právě zapojení emocionality do těchto konstrukcí.
Příspěvek se věnuje problematice adekvátního uchopení a popisu frazémŧ v dvoujazyĉných slovnících na základě kritické analýzy jednoho elektronického německo-ĉeského a ĉesko-německého slovníku. Rŧzné lexikografické aspekty (objasnění pouţívané terminologie v lexikografických metatextech, makro- a mikrostruktura, urĉení základního tvaru, problémy ekvivalence, typografické ztvárnění, význam lexikografických příkladŧ) jsou osvětlovány na vybraných frazémech ze sémantického pole ZLOST.
Der Ausdruck von Emotionen in der deutschen und tschechischen Phraseologie am Beispiel von Scham
(2010)
Ĉlánek se zabývá vyjádřením emoce „stud“ v ĉeských a německých frazeologismech. Z nejrozsáhlejších ĉeských a německých frazeologických slovníkŧ byly nejprve vyexcerpovány frazeologismy týkající se studu, které byly následně dohledány v korpusech jednotlivých jazykŧ a poté analyzovány z hlediska jejich konceptu. Výzkum shromáţděných textŧ poukázal i na některé situace, ve kterých se emoce studu u jedince objevuje, např. je-li přistiţen nahý. Analýza ukázala, ţe stud je v obou jazycích spojován s konceptem ĉervené barvy a konceptem neviditelnosti. Realizace posledně zmiňovaného konceptu spoĉívá v tom, ţe se chce osoba ukrýt např. pod zem, popřípadě nechce být jinak viděna ani se sama dívat na ostatní. Několik německých frazeologismŧ navíc poukazuje na koncept smrti, který nebyl v ĉeské frazeologii vázající se ke studu doloţen.
Tento ĉlánek se zabývá sémantikou německých ĉástic wohl a vielleicht a ĉeské ĉástice snad ve zvolacích větách. Uvádí se argumenty pro analýzu, podle které si v těchto typech vět – na rozdíl od jiných – zachovaly tyto ĉástice svoje pŧvodní "zesilující" významy, a proto by tento kontext měl být povaţován za autonomní. Dále ĉlánek podává vysvětlení pro toto sémantické/pragmatické chování.
Příspěvek z oblasti kontrastivní lingvistiky se zabývá jednotlivými typy ĉeských etických dativŧ, popisuje jejich funkce, sémantické a syntaktické vlastnosti a protějšky v němĉině. Výzkum se opírá o autentická jazyková data vytěţená z elektronických korpusŧ.
Příspěvek zkoumá, v jakém rozsahu je kontaktová funkce titulkŧ jedněch německých, jedněch rakouských a dvou ĉeských internetových novin realizována pomocí lexikálních prostředkŧ popisujících nebo vyjadřujících emoce.
Unter dem schlichten Titel "Anglizismen in der Werbung" haben wir im Jahr 2000 im Rahmen einer Dissertation eine Untersuchung des Vorkommens von Anglizismen in deutschen und tschechischen Fernsehwerbespots vorgenommen. Das Ziel dieser Untersuchung bestand darin zu überprüfen, in welchem Maße in der Werbung – einem Teilbereich der modernen Kommunikation –, die Carstensen im Jahre 1965 (25 ff.) als "eines der Haupteinfalltore für Anglizismen" bezeichnete, derartige Lexeme auffindbar sind, und zwar in beiden natürlichen Sprachen gleichermaßen. Obwohl es sich um einen relativ kleinen Wirklichkeitsausschnitt handelte, konnte nachgewiesen werden, dass sich in der Werbebranche die Verwendung von Anglizismen zu einem gewissen Standard herausgebildet hat, wobei Fink bereits einige Jahre vorher das Englische als ideale Werbesprache (1980, 210) bezeichnet und in diesem Zusammenhang von deutschen Marketing- und Werbefachleuten als den "Kreatoren" so genannter "deutscher" Anglizismen (1997, 12) gesprochen hatte. Eine steigende Tendenz der Verwendungshäufigkeit war zum damaligen Zeitpunkt auch in Tschechien zu beobachten. Für die Untersuchung, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhob und sicherlich nicht repräsentativ war, wurden die Werbeblöcke vor bzw. nach den Hauptnachrichten auf jeweils einem deutschen und einem tschechischen öffentlich-rechtlichen und einem privaten Sender gewählt. Beim Vergleich der Werbeblöcke im deutschen und im tschechischen Fernsehen ergaben sich im Jahre 2000 quantitativ keine wesentlichen Unterschiede. Weiterhin konnten keine Differenzen zwischen den öffentlich-rechtlichen und den kommerziellen Fernsehsendern in Bezug auf die Anzahl von Anglizismen festgestellt werden. Auf allen Kanälen liefen Spots mit einem mehr oder weniger hohen Anteil an englischen Wörtern, Redewendungen oder anderen Kommunikationsmitteln (Musik mit englischen Texten).
Der Artikel beschäftigt sich mit der Problematik der Mehrsprachigkeit. In der Einleitung wird die nicht eindeutige Auffassung des Begriffs Bilingualismus inklusive seiner Typologie geklärt. Die Aufmerksamkeit wird auch der Situation des bilingualen Lehrens und Lernens auf dem Territorium der Tschechischen Republik gewidmet. Zuerst werden einzelne Formen des bilingualen Unterrichts aufgelistet, die in Tschechien im Deutschunterricht angewendet werden. Außerdem werden die Ergebnisse einer Untersuchung präsentiert, die die Autorinnen im Jahre 2008 im Rahmen der Entwicklungsprojekte des Schulministeriums durchgeführt haben. Aufgrund der Ergebnisse werden Schlussfolgerungen für die Innovation der Studienprogramme zur Ausbildung der künftigen Deutschlehrer/innen formuliert.
The following paper deals with the phenomenon of religious terminology in fiction. Katharina Beta’s novel Katharsis was analyzed with regard to the translation of the relevant lexical material into Czech language. The theoretical basis for the analysis was provided by works of both Czech and foreign linguists and translatologists.
Der vorliegende Beitrag stellt eine linguistische Studie vor, die zwei nicht nah verwandte Sprachen auf dem Gebiet der Wortbildung vergleicht – das Deutsche und das Tschechische. Das Forschungsziel der Arbeit stellt die Untersuchung deutscher Determinativkomposita und der ihnen entsprechenden Wortbildungskonstruktionen im Tschechischen dar. Es wird eine relativ junge sprachwissenschaftliche Disziplin, die Korpuslinguistik, rein praktisch vorgestellt und die konkreten Ergebnisse der kontrastiven Untersuchung werden präsentiert.
Die Frau als Beute
(2009)
Obsahem popsaného výzkumu jsou stereotypy spojené s muņským a ņenským pohlavìm, konkrétně koncept odráņejìcì se jak v německých tak českých frazeologismech- "ņena jako kořist". K ověřenì tohoto tvrzenì je vyuņito dvou účelově různých korpusů. Prvnì představujì frazeologické slovnìky, na jejichņ základě jsou stanoveny frazeologismy vyjadřujìcì daný koncept. Tato ustálená spojenì jsou pak vyhledávána v jazykových korpusech (pro německý jazyk byl zvolen COSMAS II, české doklady pocházì z Českého národnìho korpusu).
Výzkum dokázal, ņe tvrzenì o ņeně jako kořisti je v jazyce jen částečně podloņeno. Podle korpusových dokladů se také ņena "vydává na lov" a muņi pak často "uvìznou v jejìch sìtìch".
The present article considers how and to which extent the correct German pronunciation is to be entered into the "German-Czech Academic Dictionary" (LGCAD) being written. The authors state that the codified pronunciation of the German Standard ("deutschländisches Deutsch") is the most suitable pronunciation norm because it represents most German speakers despite its many existing variations. This norm, represented by DUDEN, vol. 6 ("Das Aussprachewörterbuch"), is commented with special regard to the role of the German standard in foreign language teaching in the Czech Republic. The authors claim that the teachers ("model speakers" according to Ulrich Ammon’s model of four social forces) as well as dictionary users have to follow a single codified pronunciation norm. For practical reasons, regional varieties shall be selected only according to the "Duden Universalwörterbuch" and "Variantenwörterbuch". In addition, dictionary authors have to focus on the most striking interferences between German and Czech as researched and described by Marie Maroušková.
Mehrsprachigkeit und diversifizierte Fremdsprachenangebote werden in einem Atemzug genannt, wenn es darum geht, junge Menschen auf die sprachlichen Anforderungen in einem zusammenwachsenden Europa vorzubereiten. Es geht dabei nicht allein um das Erlernen des Englischen als weltweite 'lingua franca', sondern im Sinne europäischer Sprachenvielfalt, um Anreize für das Erlernen der Nachbarsprachen in Grenzregionen. Eine Besonderheit stellen in diesem Kontext Schulen dar, die unterschiedliche Nationalitäten einbinden. Dazu zählen Gymnasien mit bilingualen-binationalen Zweigen. Der deutsch-tschechische Bildungsgang am Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna, 30 km von der tschechischen Grenze entfernt, existiert bereits über 10 Jahre. Der folgende Beitrag möchte der Frage nachgehen, wie die Schüler auf die Teilnahme am bilingualen Sachfachunterricht vorbereitet werden und dazu auf Punkte zur Entwicklung einer Didaktik des bilingualen Unterrichts eingehen.
Zum Schwerpunkt dieses Beitrags wird erstens das Wesen der "sakralen Interjektionen" und ihre Beziehung zum übersetzungstheoretischen Bereich, zweitens die Anwesenheit dieser in repräsentativsten deutsch und tschechisch geschriebenen Wörterbüchern behandelt. Da die Beziehung der drei Größen Usus, Norm und Kodifizierung immer im Einklang stehen muss, wird die Untersuchung durch konkrete Analyse der unter ausgewählten tschechischen Studenten verteilten Fragebögen ergänzt.
Da die kontrastierenden Analysen zum Deutschen und zum Tschechischen, die auf einem zusammengestellten Korpus basieren, unter der vergleichenden phraseologischen Sprachforschung recht selten vertreten sind, wurde zum Objekt meiner Untersuchung die weibliche und männliche Rolle in den tschechischen und deutschen Redewendungen. […] Die Phraseologismen wurden unter diesem Aspekt bisher noch nicht verglichen und es ist höchst interessant an diesen festen Wendungen, die sich auf das praktische Leben beziehen, zu zeigen, wie sich die männliche und weibliche Rolle voneinander unterscheiden und hauptsächlich, wie diese Rollen in Tschechien und Deutschland differieren.
Das Tschechische und das Deutsche gehören zwar beide in die indogermanische Sprachfamilie, das Tschechische wird aber den westslawischen Sprachen zugeordnet, wobei das Deutsche in die Gruppe der westgermanischen Sprachen eingereiht wird. Bei der vergleichenden Betrachtung der Wortbildung dieser nichtnahverwandten Sprachen kann festgestellt werden, dass sich die Sprachen bei dem Prozess der Begriffsbenennung der gleichen Möglichkeiten bedienen. Bereits auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, dass es ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gibt: die Frequenz. Das Ziel unserer Untersuchung ist es zu ermitteln, welche Wortbildungsmuster bei der Begriffsbenennung in den zwei verglichenen Sprachen bevorzugt werden. Die für die konfrontative Forschung dieser Art notwendigen sprachlichen Daten wurden durch die Analyse eines parallelen Textkorpus gewonnen, das aus den gegenwartssprachlichen belletristischen Texten besteht. Die gewonnenen Frequenzlisten haben wertvolle statistische Informationen geliefert, die in dem folgenden Beitrag präsentiert werden. Das Hauptresultat der erwähnten Untersuchung heißt: die am meisten bevorzugte Struktur im Tschechischen ist die adjektivische Wortgruppe, das Deutsche bedient sich dagegen besonders gern der Komposition.
Die kontrastive Sprachwissenschaft spezialisiert sich auf den Vergleich von unterschiedlichen Sprachsystemen. Aus dieser Perspektive gesehen stellen die bi- bzw. multilingualen Korpora in allen ihren Erscheinungsformen eine effiziente Vergleichsbasis für die Konfrontation von zwei oder mehreren Sprachsystemen dar. Die konkreten Ergebnisse werden von der mehrsprachigen Lexikographie oder in der Übersetzungswissenschaft angewandt, da die korpuslinguistische Sprachbetrachtung den authentischen Sprachgebrauch beobachtet. Zur Feststellung der andersprachigen
Äquivalenz, sowohl grammatikalischen als auch lexikalischen, ist es notwendig, das jeweilige Sprachelement im aktuellen Kontext, d. h. im Korpus, zu betrachten.
Das Ziel dieses Artikels ist es nicht, alle theoretisch-methodischen Wege zu beschreiben, die sich dem Thema "der Werbetext und seine Translation" gewidmet haben. Umso mehr sei unser Ziel die Übersetzungsanalyse eines konkreten Werbetextes, welcher von mehreren StudentInnen auf eine unterschiedliche Art und Weise übersetzt wurde.
(Non)retroflexivity of slavic affricates and its motivation : Evidence from polish and czech <č>
(2005)
The goal of this paper is two-fold. First, it revises the common assumption that the affricate <č> denotes /t͡ʃ/ for all Slavic languages. On the basis of experimental results it is shown that Slavic <č> stands for two sounds: /t͡ʃ/ as e.g. in Czech and /ʈʂ/ as in Polish.
The second goal of the paper is to show that this difference is not accidental but it is motivated by perceptual relations among sibilants. In Polish, /t͡ʃ/ changed to /ʈʂ/ thus lowering its sibilant tonality and creating a better perceptual distance to /tɕ/, whereas in Czech /t͡ʃ/ did not turn to /ʈʂ/, as the former displayed sufficient perceptual distance to the only affricate present in the inventory, namely, the alveolar /t͡s/. Finally, an analysis of Czech and Polish affricate inventories is offered.
This paper evaluates trills [r] and their palatalized counterparts [rj] from the point of view of markedness. It is argued that [r]s are unmarked sounds in comparison to [r ]s which follows from the examination of the following parameters: (a) frequency of occurrence, (b) articulatory and aerodynamic characteristics, (c) perceptual features, (d) emergence in the process of language acquisition, (e) stability from a diachronic point of view, (f) phonotactic distribution, and (g) implications.
Several markedness aspects of [r]s and [rj] are analyzed on the basis of Slavic languages which offer excellent material for the evaluation of trills. Their phonetic characteristics incorporated into phonetically grounded constraints are employed for a phonological OT-analysis of r-palatalization in two selected languages: Polish and Czech.
The focus of the present paper is on the difference between English and German learners‘ use of perfectivity and imperfectivity. The latter is expressed by means of suffixation (suffix -va-). In contrast, perfectivity is encoded either by suffixation (-nou-) or by prefixation (twenty different prefixes that mostly modify not only aspectual but also lexical properties of the verb).
In the native Czech data set, there is no significant difference between the number of imperfectively and perfectively marked verb forms. In the English data, imperfectively and perfectively marked verb forms are equally represented as well. However, German learners use significantly more perfective forms than English learners and Czech natives. When encoding perfectivity in Czech, German learners prefer to use prefixes to suffixes. Overall, English learners in comparison to German learners encode more perfectives by means of suffixation than prefixation.
These results suggest that German learners of Czech focus on prefixes expressing aspectual and lexical modification of the verb, while English learners rather pay attention to the aspectual opposition between perfective and imperfective. In a more abstract way, the German learner group focuses on the operations carried out on the left side from the verb stem while the English learner group concentrates on the operations performed on the right side qfrom the verb stem.
This sensitivity can be to certain degree motivated by the linguistic devices of the corresponding source languages: English learners of Czech use imperfectives mainly because English has marked fully grammatical form for the expression of imperfective aspect – the progressive -ing form. German learners, on the other hand, pay in Czech more attention to the prefixes, which like in German modify the lexical meaning of the verb. In this manner, Czech prefixes used for perfectivization function similar to the German verbal prefixes (such as ab-, ver-) modifying Aktionsart.
Rezension zu Elke Mehnert (Hg.): Landschaften der Erinnerung. Flucht und Vertreibung aus deutscher, polnischer und tschechischer Sicht. Berlin, Bern, Bruxelles, Frankfurt/Main, New York, Oxford (Peter Lang) 2001 (= Studien zur Reiseliteratur und Imagologieforschung; Bd. 5). 464 Seiten.
Das Buch vereint Aufsätze deutscher, polnischer und tschechischer Wissenschaftler zu dem Themenkomplex der literarischen Gestaltung von Flucht und Vertreibung und konzentriert sich dabei auf Schlesien, Ostpreußen, Königsberg und das Sudetenland.