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In many regions of Central Europe, semi-natural grasslands have experienced severe vegetation changes, e.g. compositional change and overall species loss, because of land use changes, atmospheric nitrogen input and also climate change. Here we analysed the vegetation change in a dry grassland complex (Gabower Hänge) in the Biosphere Reserve Schorfheide-Chorin (NE Brandenburg, Germany), one of the driest regions of the country. We resampled four 10 m² plots of each of four typical alliances (Festucion valesiacae, Koelerion glaucae, Armerion elongatae, Arrhenatherion elatioris) about 20 years after their original sampling with a recovery accuracy of approx. 10 m. The cover of vascular plants, bryophytes and lichens was recorded in both samplings. The overall compositional change was analysed with a detrended correpondence analysis (DCA). To interpret this change, we calculated unweighted mean Ellenberg indicator values for old and new plots. Furthermore we tested differences in constancy of individual species between old and new plots as well as differences in species richness, cover of herb and cryptogam layer, ecological indicator values and unweighted proportion of species groups (vascular plants, bryophytes, lichens), floristic status (native or not), life forms, CSR-strategy types and Red List species. The results of the ordination indicated no significant vegetation change, but revealed tendencies towards more nutrient-rich conditions. Ellenberg indicator values for nutrients and soil reaction were significantly correlated with the axes of the ordination. There were 28 species exclu-sively found in the new plots and 45 species of the old plots missing. While no species decreased signif-icantly, there were seven species that increased significantly. Mean species richness was significantly increased in the new plots. There were no significant differences in mean Ellenberg indicator values. Proportions of vascular plants, neophytes, hemicryptophytes and CS-strategists decreased. We conclude that overall vegetation changes are small, indicating that the dry grassland complex at the Gabower Hänge is still in a good state and of high conservation value. This relative stability over time compared to the situation in many other dry grasslands throughout temperate Europe is likely attributable to low nitrogen deposition and the dryness of the local climate. However, the detected tendency towards more nutrient-rich conditions should be taken into account in future management.
The aim of this study is to assess the development of plant species diversity and species composition over a seven-year period in two calcareous grasslands abandoned for nearly 20 years and to find out which factors influence vegetation dynamics. In the Abava River valley, Latvia, different calcareous grasslands were studied, one on the south-west facing slope and another on the north-east facing slope. Vegetation analyses on permanent plots showed that dry calcareous grasslands can be resistant to deterioration for a long period of time – succession was slower than reported in many cases for Central and Western Europe. None of the studied communities showed a decrease neither in total species number recorded per community nor in average species richness per plot. Vascular plant species richness even increased by 3–4 species per 1-m2 plot in the grassland on the south-west facing slope. An unexpected result of the research was that Calamagrostis epigeios did not expand in this grassland. This fact can be explained by the influence of disturbances (drought, tree cutting) and local differences in soil parameters and topography. In parts of the north-east exposed grassland, with deeper soils and better water availability, species diversity (Shannon index) decreased significantly in areas overgrown by Aegopodium podagraria.
Der Offenlandcharakter und der FFH-Status vieler bisher extensiv beweideter Niedermoore Oberbayerns sind aktuell durch ein abnehmendes Nutzungsinteresse seitens der Landwirtschaft gefährdet. Bei abnehmendem Beweidungsdruck breiten sich Waldinseln in die bisher vom Weidevieh offen gehaltenen Moorflächen (Caricion davallianae, Caricion lasiocarpae) aus. Da der Zeitbedarf der progressiven Sukzession und Waldentwicklung das Zeitbudget des normalen Vegetationskundlers bei weitem übersteigt, wurden die wichtigsten Sukzessionspfade durch das Verfahren der "time-by-site-substitution" rekonstruiert. Hierzu wurden Offenland-Wald-Ökotone in noch bestehenden extensiv beweideten, großflächigen Allmendweiden (> 50 ha) auf Anmoor-, Kalkflachmoor- und Zwischenmoorstandorten untersucht. Die Sukzessionen streben über Waldpionierstadien Schwarzerlen-Fichten-Auwäldern, Fichten- Schwarzerlen-Bruchwäldern bzw. Fichten-Moorwäldern entgegen, wobei der Fichte (Picea abies) in den (bisher erreichten) Endstadien der Vegetationsentwicklung gegenüber der in den intermediären Sukzessionsstadien vorherrschenden Schwarzerlen (Alnus glutinosa) und Moorkiefern (Pinus x rotundata) in den voralpinen Standorten eine hohe Bedeutung zukommt. Die Ansiedlung nässeempfindlicher Pflanzenarten, darunter auch der Fichte, wird durch die Bultbildung der Schwarzerle bzw. der Torfmoose (auf den Zwischenmoorstandorten) begünstigt, womit die biogene Bultbildung zu einem entscheidenden sukzessionsbestimmenden Faktor avanciert. Die Beweidung wirkt auf Anmoor- und Kalkflachmoorstandorten sukzessionsbeschleunigend durch die Schaffung von Keimungsnischen für die Schwarzerle, während sie auf Zwischenmoorstandorten die Bultbildung der Torfmoose und damit die Ansiedlung von Moorkiefer und Fichte als späte Sukzessionsarten unterdrückt. Die Artenzahlen (a-Diversität) sind in den späten Sukzessionsstadien der verschiedenen Moorwaldgesellschaften aufgrund der bultbedingten Vielfalt an Kleinstandorten signifikant höher als in den frühen (Grasland betonten) Sukzessionsstadien. Trotzdem sollte naturschutzfachlich ein Nebeneinander von frühen und späten Stadien angestrebt werden, weil es sich bei den lichtbedürftigen Offenlandarten und den schattenverträglichen Waldarten um komplementäre Artengruppen handelt, womit auf kleiner Fläche außergewöhnlich hohe Gesamtartenzahlen (y-Diversität) erreicht werden können.
Die Veränderung der Vegetation eines überwiegend als Grünland genutzten Überflutungsgebietes der Elbe wird anhand von vier Vegetationskartierungen (1976, 1984, 1999, 2003) und sechs Dauerflächen beschrieben und diskutiert. Dabei wird im Besonderen auf die Änderung der Grünlandnutzung zwischen 1976 und 1999 und die Auswirkungen des extremen Sommerhochwassers im Jahre 2002 eingegangen.
Einerseits lässt sich feststellen, dass eine Umstellung von Beweidung auf Mahd weitreichendere Folgen hatte, als die langanhaltende Überflutungsperiode im Sommer 2003. Andererseits ist die Überflutungsdauer einer der wichtigsten abiotischen Standortsfaktoren für die Differenzierung des Auengrünlandes. Dies schlägt sich im untersuchten Gebiet vor allem in dem Ausfall überflutungsempfindlicher Arten nieder. Da diese weitgehend auf die Phytozönosen der am höchsten gelegenen Bereiche beschränkt sind, kommt es hier zu einer deutlichen Verarmung der Bestände. In den tiefer gelegenen Bereichen nehmen Flutrasen-Arten und Arten zu, die auf offene Böden angewiesen sind.
Die für den Naturschutz wertvollen Brenndolden-Wiesen {Cnidio-Deschampsietum cespitosae) bleiben im Gebiet erhalten. Sie werden durch die Nutzungsumstellung auf eine zweischürige Mahd gefördert. Dabei verändert sich die Lage der Brenndolden-Wiesen von Jahr zu Jahr. Eine großflächige Ausweisung von Schutzgebieten, die dieser natürlichen Fluktuation Raum lassen, ist für die Erhaltung gebietsspezifischer Sippen und Phytozönosen zwingend erforderlich.
In der stark fragmentierten Porphyrkuppenlandschaft nordwestlich von Halle (Sachsen-Anhalt) wurden vegetationsdynamische Prozesse auf kleinflächigen xerothermen Standorten (Kuppen unter 500 qm) unterschiedlichen Alters analysiert. Die Grundlage bildeten detaillierte, flächengenaue vegetationskundliche Erhebungen aus den Jahren 1992 und 2000. Hierbei konnte festgestellt werden, dass die Individuendichte der meisten der insgesamt 216 Arten Schwankungen aufwies, wobei nur für einen geringen Teil der Arten eine deutliche Ab- bzw. Zunahme (Stetigkeitsschwankungen > 10 %) registriert wurde. Während vorwiegend ruderale Arten zurückgingen, erhöhte sich die Stetigkeit einer Reihe von Arten der Trocken- und Halbtrockenrasen. Die floristische Ähnlichkeit der Kuppen zwischen den beiden Untersuchungsjahren lag im Mittel bei 62 %. Dies schlug sich z.T. auch in einem Umbau der insgesamt 28 Pflanzengesellschaften nieder. Dabei zeigten die xerothermen Trocken- und Halbtrockenrasen eine höhere Stabilität, während die stärker ruderalisierten Gesellschaften eine hohe Dynamik aufwiesen und sich auf verschiedenen Wegen zur Festuca rupicola-Gesellschaft und zum Thymo-Festucetum umbildeten. Unter den gegebenen standörtlichen Verhältnissen stellen diese beiden Gesellschaften vorläufige Endstadien der Vegetationsentwicklung dar. Dieser Trend zur Entwicklung von Trocken- und Halbtrockenrasen auf den kleinflächigen Porphyrkuppen spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Diasporenbank wider. Kleinflächige Porphyrkuppen sind nicht durch Pufferzonen vom angrenzenden Umland abgeschirmt. Daher stellen Störungen, die vorwiegend durch die Art und Weise der Bewirtschaftung gekennzeichnet sind, einen entscheidenden Einflussfaktor für die Vegetationsentwicklung dar. Je geringer das Ausmaß der jährlichen Störungen ist, desto eher tendiert die Entwicklung zu naturnäheren sowie stabileren Trocken- und Halbtrockenrasen-Gesellschaften. Dabei kann sich die Form der Umlandbewirtschaftung jährlich ändern bzw. können außergewöhnliche Ereignisse auftreten. Aus diesem Grund unterliegen die Artenzusammensetzung sowie die Vegetationsentwicklung auf den kleinflächigen Porphyrkuppen einer großen Zufälligkeit. Dies erklärt, dass die Zusammenhänge zwischen Artenzahl und Gemeinschaftskoeffizienten in Abhängigkeit von der Flächengröße der Kuppen nur eine geringe Korrelation aufweisen. Aus naturschutzfachlicher Sicht besitzen die kleinen Porphyrkuppen jedoch ein Potential an gefährdeten und geschützten Arten, welches hinsichtlich Artenzahl sowie Individuendichte mit dem Alter der Kuppen zunimmt. Somit können sie Trittsteinfunktionen in der stark fragmentierten Landschaft des unteren Saaletals einnehmen.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde die Vegetation der inselartig verteilten Porphyrkuppen im unteren Saaletal bei Halle/S. pflanzensoziologisch untersucht. Insgesamt wurden 50 Pflanzengesellschaften unterschieden, von denen nur die 13 Gesellschaften, die weitestgehend das Bild dieser Porphyrkuppenlandschaft prägen, beschrieben werden. Die Übersicht beinhaltet zum einen die für diese Landschaft typischen naturnahen Xerothermrasen (Sedo-Scleranthetalia, Festuco-Sedetalia, Festucetalia valesiacae) und Zwergstrauchheiden (Vaccinio-Genistetalia) sowie die stärker anthropo-zoogen geprägten Pflanzengesellschaften (Agropyretalia repentis, Arrhenatheretalia elatioris, Sisymbrietalia officinalis). Für die wertvollen Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Zwergstrauchheiden lagen detaillierte Untersuchungen von MAHN (1965) und SCHUBERT (1960) vor, die für einen Vergleich des Strukturwandels der Vegetation innerhalb der letzten vier Jahrzehnte herangezogen werden konnten. Der sich vollziehende Klimawandel sowie der globale und lokale luftgetragene Stickstoffeintrag werden verschiedentlich für Artenverschiebungen sowie Vegetationsveränderungen verantwortlich gemacht. Obwohl auch wir eine Erhöhung der Gesamtartenzahlen, vor allem durch das Eindringen von Ruderalarten feststellen konnten, kann jedoch eine Gefährdung der Gesellschaften dadurch nicht konstatiert werden, da die eingewanderten Arten meist nur sporadisch und mit geringen Individuenzahlen auftreten. Dies liegt vor allem in der relativ hohen Stabilität der standörtlichen Verhältnisse begründet. Vielmehr scheint die flächenhafte Ausdehnung von Dominanzbeständen von verschiedenen Grasarten im Zusammenhang mit der seit 1990 aufgelassenen Beweidung im Zusammenhang zu stehen, die mittel- bis langfristig zu einem Umbau zu monotonen, artenarmen Gesellschaften führen kann. Für eine genaue Klärung müsste sich jedoch ein Biomonitoring der untersuchten Pflanzengesellschaften anschließen. Für die nachhaltige Entwicklung der artenreichen Xerothermvegetation ist die Wiedereinführung der traditionellen Bewirtschaftungsweise (extensive Schafbeweidung) dringend erforderlich.
Zusammenstellung von Begriffen, die in der Vegetations-Dauerbeobachtung eine zentrale Rolle spielen
(1999)
Fachbegriffe sind eine wesentliche Grundlage jeder Wissenschaft. Sie müssen eindeutig definiert und innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft einheitlich verwendet werden. Auf der Jahrestagung des Arbeitskreises Vegetationsdynamik der Reinhold-Tüxen-Gesellschaft 1995 in Halle wurde deutlich, daß bezüglich der Fachbegriffe aus dem Themenkomplex Vegetationsdynamik und Dauerbeobachtung erheblicher Abstimmungsbedarf besteht. Als Ergebnis eines intensiven Diskussionsprozesses innerhalb der Arbeitsgruppe werden hier zentrale Begriffe zur o.g. Thematik zusammengestellt und definiert.
Vegetationskundliche und populationsbiologische Untersuchungen im Hohendeicher See in Hamburg
(1997)
Die Zusammensetzung des Arteninventars, die Vergesellschaftung der Arten im See und die erheblichen Veränderungen im Lauf von mehr als fünfzehn Jahren werden beschrieben. Durch Erkundungen phänologischer Stadien, der Lebensgeschichte der Arten und der verschiedenen Wachstumsphasen einzelner Makrophyten im Jahresverlauf wurde versucht, Zusammenhänge zwischen der Entwicklung von Plankton, Epiphyton und Epipelon, der Detritusbildung, der Herbivorie und den beobachteten Veränderungen bei der Makrophytenvegetation zu finden.