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Magazin Oper Frankfurt
(2013)
Der Schutz von Arten und ihren Lebensräumen ist sowohl mit naturschutzfachlichen Zielkonflikten, als auch mit Zielkonflikten mit anderen Bereichen wie der wirtschaftlichen Nutzung, behaftet. Forderungen nach dem besonderen Schutz von Lebensräumen und Arten sollten daher immer auf wissenschaftlicher Grundlage fußen. Neben dem Aspekt der Gefährdung, der in modernen Roten Listen zunehmend weniger gutachterlich hergeleitet wird, gewinnt das Konzept weltweiter Verantwortung an Bedeutung, und ist bei der Festlegung eines Handlungsbedarfs im Naturschutz eine wichtige Ergänzung. Laufkäfer erfüllen alle Anforderungen an eine Modellgruppe in Bezug auf die Fragestellung der Verantwortung für Lebensräume, da sie artenreich in allen terrestrischen Lebensräumen und Höhenstufen vorkommen und gut erforscht sind. Eine Auswertung der in Wäldern vorkommenden Laufkäfer Bayerns in Bezug auf Habitatbindung, Gefährdung und Verantwortung ergibt, dass es vor allem die Lebensräume auf extremen Sonderstandorten sind, die gefährdete Arten, für die wir eine besondere Schutzverantwortung haben, beheimaten. In diesen Lebensräumen müssen die Schutzanstrengungen, die auch mit den Vorgaben des §30 BNatschG (geschützte Lebensräume) und dem Anhang I der FFH-Richtlinie (und v. a. auch den prioritären Lebensraumtypen) in starkem Maße kongruent sind, in aller Konsequenz umgesetzt werden. Für die an zonale Waldtypen wie Buchen- und Eichenwälder gebundenen Arten hingegen ergibt die Analyse, dass die bestehenden Schutzbestimmungen und Schutzgebietssysteme einschließlich vorhandener Großschutzgebiete angesichts weniger gefährdeter Verantwortungsarten offenbar ausreichen. Der konsequenteste Schutz der Wälder auf Sonderstandorten mit intakten Standortsbedingungen sollte daher - zumindest gemessen an der Gruppe der Laufkäfer - höchste Aufmerksamkeit genießen.
Der Hochmoorlaufkäfer (Carabus menetriesi pacholei) ist eine prioritäre Anhang-Art der FFH-Richtlinie und Art mit hoher Schutzverantwortung Deutschlands. Seine Lebensräume liegen in noch weitgehend intakten Hoch-, Übergangs- und Hochlagen-Quellmooren einschließlich von Moorwäldern. In einem prognostizierten, wärmer und trockener werdenden Klima werden einige Vorkommen außerhalb der hier vorgelegten Klimahülle zu liegen kommen und daher für die Art voraussichtlich verloren gehen. Das gilt in besonderem Maße für die endemischen Vorkommen im Voralpengebiet. Andere Vorkommen werden nur zu halten sein, wenn jegliche Anstrengungen unternommen werden, einen naturnahen Wasserhaushalt wiederherzustellen. Die Klimahülle für die Nominatform reicht etwas weiter in den trockenen und auch warmen Bereich, erfordert aber ebenfalls sämtliche Bemühungen zu ihrem Erhalt. Zu den notwendigen Maßnahmen gehört unter anderem auch die konsequente Erhaltung naturnaher Moor- und Moorrandwälder. Eine Theorie zur Erklärung der disjunkten Verbreitung im Voralpengebiet basierend auf der Vereisungsgeschichte wird präsentiert, da die Klimaverhältnisse allein die Verbreitung nicht erklären können.
Die im Zuge des globalen Klimawandels erwarteten Veränderungen des Wärmehaushaltes werden mit großer Wahrscheinlichkeit erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung und Stabilität der brandenburgischen Waldökosysteme haben. Im vorliegenden Beitrag erfolgen zum einen die statistische Herleitung und räumliche Abgrenzung von Risikogebieten und zum anderen die Ausweisung von Flächen, die für ein Klima-Monitoring auf der ökologischen Wirkungsebene geeignet sind. Grundgedanke der methodischen Herangehensweise ist die raum-zeitliche Verknüpfung von Klimaindikatoren auf multivariat- statistischer Basis. Für die Risikobewertung wurde ein Algorithmus entwickelt, bei dem die nach dem Klimaszenario A1B zu erwartenden zeitlichen Veränderungen bis zur Mitte bzw. bis zum Ende dieses Jahrhunderts in Relation zur aktuellen räumlichen Streubreite der ökologischen Kenngrößen des Wärmehaushaltes gesetzt und dadurch in ihrem Ausmaß und ihrer Bedeutung als Störungspotenzial bewertet werden. Die errechneten Störungspotenziale werden als Rasterkarten mit einer Auflösung von 1 x 1 km Rasterweite präsentiert. Waldökosysteme sind in ihrem Ursache-Wirkungs-Verhalten komplex. Bei gleichen Einflussbedingungen sind verschiedene Systemzustände denkbar, die Vorhersagen schwer möglich machen. Deshalb erscheint es am erfolgversprechendsten, den Folgen des Klimawandels empirisch durch Beobachtung der artspezifischen Reaktionsnormen und populationsdynamischen Anpassungspotenziale der Waldökosysteme aufgrund des laufenden Witterungsgeschehens in ausgewählten Regionen zu begegnen. Aus den Beobachtungen können dann großräumige und insbesondere für die erarbeiteten Risikogebiete gültige Vorhersagen abgeleitet werden (prognostizierendes Klima-Monitoring). Für dieses Klima-Monitoring geeignete Gebiete wurden analog zum dargelegten Vorgehen bei der Risikogebietsableitung unter Verwendung der Differenz zwischen aktueller Ausprägung der ökologischen Wärmehaushaltskennwerte und deren durchschnittlicher zukünftiger Ausprägung (Dekade 2090 – 2100) auf der Waldfläche Brandenburgs ermittelt. Die Gebiete mit maximaler Ähnlichkeit zu den zukünftigen Verhältnissen werden als Rasterkarte vorgestellt. Die hier präsentierten Ergebnisse zum Wärmehaushalt sollen in bevorstehenden Auswertungsschritten mit räumlich hoch aufgelösten Risikoindikatoren zu potenziellem Wassermangel und Trockenstress (100 x 100 m Raster) verknüpft werden.
Die fortschreitende Versauerungsdynamik der Waldböden führt zu einer zunehmenden Gefährdung von Waldökosystemen durch Nährstoffmangel. Um eine Risikoabschätzung vornehmen zu können, werden flächendeckende Informationen zu den für die Bodenversauerung relevanten Waldbodeneigenschaften benötigt. Vor diesem Hintergrund ist auf der Grundlage von acht Prädiktoren/-gruppen ein wissensbasiertes Prognosemodell zur Mächtigkeit des kalkfreien Bodenbereiches in den Waldböden des Kantons Basel-Landschaft (Nordwestschweiz) entwickelt worden. Die Ergebniskarte liefert für 87 % der Waldfläche nachvollziehbare, kleinräumig differenzierte Informationen zur Ausprägung dieser Bodeneigenschaft. Mithilfe der vorliegenden Modellergebnisse lassen sich zukünftig die Basensättigung der Waldböden flächendifferenziert abschätzen und Waldstandorte mit unzureichender Nährstoffversorgung identifizieren. Langfristig stellt das Modell zudem eine wichtige Grundlage zur Beurteilung des Versauerungsrisikos dar.
Digital outdoor cameras are increasingly used in wildlife research because they allow species inventories, population estimates, and behavior or activity observations. Which camera model is suitable and practical depends on environmental conditions, focus species and specific scientific questions posed. Here we focused on testing cameras appropriate for elusive species that can be identified visually owing to individual coat patterns. Specifically the camera should be adequate for calculating the minimum population of Eurasian Lynx (Lynx lynx) during a systematic monitoring with camera traps. Therefore we tested six digital camera models with regard to trigger speed and the image quality necessary for visual identification of pacing lynx on trails. The decision if a camera model is adequate for the scientific goal was regulated due to priority levels under laboratory conditions. Only one camera model proved to be suitable for camera-trap monitoring. Our practical camera test can be used to evaluate newer models of digital cameras as they become available. This application opens an avenue for a non-invasive population monitoring of rare and elusive species in a low mountain range area.
Diese Arbeit entwickelt eine Hypothese zum entstehungsgeschichtlichen Zusammenhang von Co-Evolution/ Syngenese und Phytodiversität von Buchenwäldern unterschiedlicher Standorte. Dieser Zusammenhang wird anhand von exemplarischen Daten und davon abgeleiteten Indizien herausgearbeitet. Dazu wurden Datensätze naturnaher Buchenwälder auf nährstoffarm-sauren Böden (61 Vegetationsaufnahmen aus Steigerwald und Hochspessart) und auf basenreichen Kalkstandorten (51 Vegetationsaufnahmen aus dem Hainich) berücksichtigt und Ähnlichkeiten in ihrer Artenkombination der Waldgesellschaften, ihren Artenzahlen, Arten-Akkumulationskurven und Ellenberg-Lichtzeigerwerten analysiert. Aus der Kombination unserer Analysen zu Phytodiversitätsmustern in Raum und Zeit fanden wir folgende Zusammenhänge. Die bekannte Gefäßpflanzen-Artenarmut von Buchenwäldern auf sauren Standorten (Luzulo-Fagetum 11 Arten, Galio odorati-Fagetum 14 Arten), gegenüber jener auf Kalkstandorten (Hordelymo-Fagetum 35 Arten) wurde bestätigt, was mit der Nährstoffmangelgrenze zahlreicher Arten der Fagetalia sylvaticae hinreichend erklärbar ist. Sie erklärt allerdings nicht das ebenfalls nur sehr spärliche Auftreten von anspruchlosen Arten der Quercetalia robori-petraeae in bodensauren Buchenwäldern und deren niedrigen Diversitätswerte auf sämtlichen Skalenebenen (α-, β- und γ-Diversität). Deshalb gehen wir davon aus, dass die Phytodiversitäts-Kontraste zwischen den Buchenwäldern durch entstehungsgeschichtliche Aspekte verstärkt wurden. Während die licht- und wärmebedürftigeren Arten der ursprünglichen Eichenwälder auf bodensauren Standorten mit der holozänen Buchenausbreitung ausgedunkelt und verdrängt wurden (Schatten-Intoleranz), wurde die schattenfeste Artenvielfalt der ursprünglichen dunklen Laubwälder auf basenreichen Standorten im Buchwald konserviert (Schatten-Toleranz).
Die Ess- oder Edelkastanie (Castanea sativa) ist in Deutschland ein beliebter und weit verbreiteter Parkbaum. Am Ätna auf Sizilien sind Stammdurchmesser von über 6 m gemessen worden, womit die Esskastanie zu den dicksten Bäumen der Alten Welt gehört (DÜLL & KUTZELNIGG 2011). Unter natürlichen Bedingungen werden die Bäume normaler- weise 500 bis 600 Jahre alt. Am Nordhang des Ätna aber wurde ein fünfstämmiger Baum sogar auf 2000 Jahre geschätzt, der einen Kronenumfang von 56 m aufweist. Man nennt ihn die "Kastanie der 100 Pferde" und sagt, dass so viele Pferde unter seine Krone passen (BOTTACCI 2006, Abb. 1). In Nordrhein-Westfalen gibt es am Niederrhein eine eindrucksvolle Esskastanien-Allee bei Schloss Dyck, die wahrscheinlich 1811 gepflanzt wurde. Hier hat sich der Juchtenkäfer eingefunden (SORG & STEVENS 2010). Im Mittelmeergebiet wird die Esskastanie schon seit langem angebaut und auch in Deutschland ist sie besonders im Südwesten ein verbreiteter und eingebürgerter Forstbaum. In jüngerer Zeit breitet sich die Art in Deutschland nun auch in Gebieten aus, in denen solch auffällige Verwilderungen bisher nicht beobachtet wurden. Am bekanntesten ist die Esskastanie bei uns aber wohl in Form der Marone, die geröstet auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wird.
Das Prager Deutsch wurde schon oft erwähnt, aber wenig beschrieben. In diesem Aufsatz wird die letzte Form dieses Deutschen dargestellt, wie sie in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts gesprochen wurde, als deutsche Standardsprache der Länder der böhmischen Krone. Die Unterschiede zum neutralen Standarddeutschen sind sehr gering. Es gibt wenige tschechische Einflüsse, kaum Übereinstimmungen mit dem süddeutschen und österreichischen Substandard, aber Parallelen zum nördlichen Standarddeutschen. Heute ist das Prager Deutsch fast ausgestorben, da es nach 1945 nicht mehr weitergegeben wurde.
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Funktionen des Titels von literarischen Werken. Im Dialog verschiedener Konzepte (Arnold Rothe, Harald Weinrich, Daniela Hodrová) und eigener Ansichten wird der Versuch unternommen, Gérard Genettes Klassifikation der Funktionen zu erweitern und zu systematisieren. Die Funktionen des Titels von literarischen Werken werden am Beispiel des Erstlingsromans Agnes (1998) des deutschsprachigen Schweizer Autors Peter Stamm (geb. 1963) dargestellt. Die Wahl des genannten Textes lässt sich dreifach begründen: 1. Agnes ist eines der Schlüsselwerke der deutschsprachigen (Schweizer) Gegenwartsliteratur (zur Argumentation vgl. Jambor 2008: 28–38). 2. Paradoxerweise ist ein kurzer, nur aus dem Vornamen der weiblichen Protagonistin bestehender Titel besonders geeignet, die Polyfunktionalität des literarischen Titels zu demonstrieren, denn wie Harald Weinrich bei seinem Vergleich der Titel mit längeren Texten feststellt: "Nicht durch ein Weniger, sondern durch ein Mehr an Struktur und Funktion zeichnen Titel sich aus, selbst und gerade wenn sie kurz sind" (Weinrich 2000: 6). 3. Wie später präsentiert wird, enthüllen ausgerechnet Titel, in denen Eigennamen vorkommen, schwache Stellen Genettes anregender literaturwissenschaftlichen Klassifikation und verursachen Schwierigkeiten auch im linguistischen Diskurs (Weinrich)...
Im Beitrag werden die Tendenzen im Bereich der Bildung von kulinarischen Bezeichnungen im Deutschen untersucht. Als empirische Basis gelten Benennungen für Weihnachtsgebäck, die in ihrem Komponentenbestand sowohl Weihnachtsbegriffe als auch Lexeme enthalten, die gewisse Assoziationen mit Weihnachten wecken oder kulturell geprägte Begriffe sind. Es wird auf die Struktur, die Art der Komponentenverbindung und die Motiviertheit der gesammelten Namen eingegangen.
Der Beitrag untersucht ausgewählte rechtsextreme Internetseiten hinsichtlich der auf ihnen gebrauchten spezifischen Lexik. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit zunächst darauf, wie dort lexikalisch auf die Sprache des Nationalsozialismus Bezug genommen wird. Weitere Themen sind das Vorkommen rechtsextremer Hochwertwörter, die Umdeutung demokratischer politischer Lexik sowie die lexikalischen Mittel zur Polemisierung. Ferner stellt der Beitrag dar, wie auf den betreffenden Seiten die germanische Mythologie für die rechtsextreme Ideologie instrumentalisiert wird. Generell zeigt sich, dass die lexikalischen Spezifika rechtsextremer Internetseiten mit denjenigen traditioneller Publikationen übereinstimmen.
Als unikale Elemente werden Wörter bezeichnet, die nur innerhalb einer festen Verbindung (Phrasem) existieren, wie etwa abhanden oder vorstellig, die nur in den Phrasemen abhanden kommen bzw. vorstellig werden zu finden sind. In der vorliegenden Arbeit wird die Darstellung ausgewählter unikaler Elemente in gängigen Print- und Online-Wörterbüchern mit dem tatsächlichen Gebrauch der betreffenden Elemente in Texten kontrastiert. Aus dieser Untersuchung geht hervor, dass nicht alle als unikal eingestuften Elemente nur in einem Phrasem auftreten. Manche gehen auch Verbindungen mit anderen Wörtern ein. Die in dieser Studie gewonnenen Einsichten können dazu beitragen, die lexikografische Darstellung der unikalen Elemente in künftigen Wörterbuchgenerationen zu verbessern.
This paper employs stochastic simulations of the New Area-Wide Model—a microfounded open-economy model developed at the ECB—to investigate the consequences of the zero lower bound on nominal interest rates for the evolution of risks to price stability in the euro area during the recent financial crisis. Using a formal measure of the balance of risks, which is derived from policy-makers’ preferences about inflation outcomes, we first show that downside risks to price stability were considerably greater than upside risks during the first half of 2009, followed by a gradual rebalancing of these risks until mid-2011 and a renewed deterioration thereafter. We find that the lower bound has induced a noticeable downward bias in the risk balance throughout our evaluation period because of the implied amplification of deflation risks. We then illustrate that, with nominal interest rates close to zero, forward guidance in the form of a time-based conditional commitment to keep interest rates low for longer can be successful in mitigating downside risks to price stability. However, we find that the provision of time-based forward guidance may give rise to upside risks over the medium term if extended too far into the future. By contrast, time-based forward guidance complemented with a threshold condition concerning tolerable future inflation can provide insurance against the materialisation of such upside risks.
It has been observed from the intense discussions that the function and importance of translation in foreign language teaching have been going on since the second half of the last century. On the basis of these discussions, it has been understood, from numerous studies carried out about the subject that translation is used as a methodological means of developing language skills in foreign language teaching. Nevertheless, “Common European Framework of Reference for Languages” defines the function of translation in foreign language teaching over again and emphasizes that the translation skill is a “skill” that foreign language teachers should acquire. In spite of this fact, the changes in that subject have not been reflected in German Language Teacher Education Curriculum. Translation is still dealt with in its traditional form as teaching the grammatical rules and vocabulary in German language teaching. However, translation can be used as a multi-sided means which supports developing language skills and communication ability. Thus, with suitable exercises, translation can contribute to the development of the students’ communication skill. In this study, how translation lesson can be organized more effectively and productively in the teaching of German as a foreign language is dealt with by taking the views mentioned above into consideration.
Bu çalışmada, Türkçedeki emir kipinin bir alt ulamı olan ve Almancada Jussiv terimiyle karşılanan 3. kişilere yönelik emir-istek1 biçimleri ve bunların Almancaya nasıl aktarılabileceği konulaştırılmaktadır. Bu amaçla Yaşar Kemal’in Kuşlar da Gittiromanındaki söz konusu emir-istek biçimleri aynı kitabın Almanca çevirisi Auch die Vögel sind fort’taki çevirileriyle karşılaştırılmaktadır. Karşılaştırmanın amacı çeviri eleştirisi değildir; yalnızca durum saptaması yapılmaktadır. Saptanan çeviri olanaklarının Alman dili eğitimi öğrencilerinde nasıl yansıma bulacağını görebilmek için bir de dar kapsamlı bir çeviri anketi uygulanmıştır. Türk dilinin bu dolaylı emir-istek için somut dilbilgisel bir ulam (Ali gelsin!) geliştirmişken, Almancada bire bir karşılaştırılabilir dilbilgisel bir eşdeğerlilik saptanmamıştır. Bu ulamın işlevi Almancada özellikle 3. kişi dolaylı anlatımla (Jeder kehre vor seiner eigenen Haustür!) ve yardımcı eylemlerle (Das Feuer soll von hier mitgenommen werden) karşılanmaktadır. Anlamsal bir ulam olan kipselliğin Türkçe ifadesindeki birçok örtüşmezlik, bu konunun Almanca öğretiminde daha çok dikkate alınması gerektiğini göstermiştir. Öğrencilerle yaptığımız çeviri uygulamasındaki diğer saptamamız, çevirilerdeki yetersizliğin sözlük kullanımındaki yetersizliğe dayandığıdır.
Nikotinische Acetylcholin Rezeptoren (nAChR) sind ligandengesteuerte Ionenkanäle der pentameren Cys-Loop Familie, welche nach Bindung des Neurotransmitters Acetylcholin exzitatorische Signale in Muskeln und Neuronen vermitteln. Während die Funktion der Rezeptoren an der synaptischen Membran relativ gut untersucht wurde, gibt es bis heute kaum Erkenntnisse über die intrazellulären Prozesse und Proteine, die der selektiven Assemblierung von homologen Untereinheiten zu funktionalen Rezeptorpentameren zugrundeliegen.
Das C. elegans Genom kodiert für mehr als 29 nAChR Untereinheiten-Gene und besitzt damit die größte Anzahl bekannter Homologe innerhalb der untersuchten Arten. An der neuromuskulären Synapse (NMJ) des Nematoden sind zwei Typen von nAChR bekannt: der heteromere Levamisolrezeptor (L-AChR) und der homomere Nikotinrezeptor (N-AChR). Innerhalb dieser Arbeit wurde der funktionale Zusammenhang zwischen den nikotinischen Rezeptoren der NMJ von C. elegans und einem neuen rezeptorassoziierten ER-Proteinkomplex der Proteine NRA-2 und NRA-4 untersucht. Ihre vertebraten Homologe Nicalin und Nomo wurden zuerst im ER vom Zebrafisch im Zusammenhang mit dem TGF-β Signalweg beschrieben. Mutation der Proteine hat einen Agonist-spezifischen Einfluss auf die Aktivität von L-AChR und N-AChR. Die subzellulären Lokalisationsstudien demonstrierten, dass die beiden Proteine im ER von Muskelzellen wirken und dort mit Rezeptoruntereinheiten co-lokalisieren. Weiterhin ließ sich nachweisen, dass die relative Menge einzelner L-AChR-Untereinheiten an der synaptischen Oberfläche reduziert bzw. erhöht ist. Da die Rezeptoraktivität in Zusammenhang mit der Untereinheiten Komposition steht, wurde die Rolle von zusätzlichen Untereinheiten wie ACR-8 untersucht. Dies zeigte, dass die zusätzliche Mutation der Untereinheit acr-8 in nra-2 Mutanten den Einfluss der nra-2 Einzelmutation auf die Aktivität des L-AChR revertiert. Basierend auf diesen Ergebnissen lässt sich die Hypothese formulieren, dass der NRA-2/NRA-4 Komplex im ER von C. elegans als Kontrollinstanz fungiert welche dafür sorgt, dass nur die jeweils „korrekten“ Untereinheiten in funktionale Rezeptoren eingebaut bzw. andere vom Einbau in das Pentamer abgehalten werden. Durch Fehlen des aktiven Komplexes in Mutanten können nicht vorgesehene -Untereinheiten (z. B. ACR-8) in funktionale Pentamere mit veränderter Funktionalität eingebaut werden.
Im Gegensatz zu den vielfach kritisierten Jugendsprache-Wörterbüchern könnten allgemeinsprachliche Wörterbücher den Bestand der jugendsprachlichen Lexik auf einem höheren wissenschaftlichen Niveau kodifizieren und den lexikographischwissenschaftlichen Anforderungen, hinsichtlich der Lexik der Jugendsprache, besser gerecht werden, wie das der einschlägigen Fachliteratur zu entnehmen ist. Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, inwieweit die auf dem Wörterbuchmarkt vermehrt auftauchenden neueren Lernerwörterbücher des Deutschen als Fremdsprache den Erwartungen gegenüber einer sachgemäßen Beschreibung der Lexik der Jugendsprache (Bestand, Markierung, Semantik, Pragmatik, Kollokationen, Beispielsätze) entsprechen.
Die Literatur der Weimarer Republik ist ein diskursives Schlachtfeld, auf dem die "neuen" elektronischen Massen- und Unterhaltungsmedien den traditionellen Buch- und Menschenmedien Konkurrenz machen. Im 19. Jahrhundert findet eine Verschiebung der Medienkonstellationen statt. Die Zahl der Einzelmedien nimmt zu: Die Menschenmedien (Theater), Schreibmedien (Brief, Blatt, Wand) und Druckmedien (u.a. Zeitung, Zeitschrift, Buch) bekommen ab jetzt Konkurrenz von den elektronischen Unterhaltungs- und Massenmedien Telegraf, Fotografie, Telefon, Schallplatte und Film. Diese neuen Medien sind auch in die Literatur eingegangen, u.a. durch so genannte "Medienreflexionen", Reflexionen also über die Medien im Rahmen der literarischen Werke selbst, wie z. B. Prousts Ablehnung des Mediums Film in 'À la recherche du temps perdu'. Wenn Medienreflexionen sich auf ein einzelnes Werk beziehen, spricht man von "Einzelreferenz", wenn sie sich auf eine Mediengruppe beziehen von "Systemreferenz". Wenn Reflexionen über die mediale, ästhetische oder fiktionale Qualität eines Mediums in einem literarischen Text figurieren, spricht man von "Metamedialität". Ein weiterer Terminus, der im vorliegenden Beitrag von Belang ist, ist Transmedialität. Transmedialität wird hier in Anlehnung an Hermann Herlinghaus als das Übersetzen eines Mediums in ein anderes definiert und meint "jene Prozeduren und Wechselwirkungen, die mit einem medialen Gestalt- und Funktionswechsel verbunden sind, das heißt die Transformation von Diskursen eines Mediums in Bilder oder Texte eines anderen: Literaturverfilmungen, 'Verbuchung' von Filmen und Hörspielen, Fernsehinszenierungen nach Theater- und Erzähltexten, Videoaufzeichnungen von Theaterstücken und dergleichen mehr."
Aktuelle Berichte
(2013)
Künftige Standards wissenschaftlicher Lexikographie. Europäischer Workshop an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin, 25.–27. März 2012 (Marco Scheider, Christiane Unger)
"Bild ist Text ist Bild. Narration und Ästhetik in der Graphic Novel". Konferenz an der Universität Wien, 03.–04. Dezember 2012 (Susanne Hochreiter, Ursula Klingenböck)
Emotionalität im Text. Konferenz an der Universität Ostrava, 20.–23. Februar 2013 (Ágnes Veszelszki)
"Stiftungslehrstühle des BKM in Ost- und Mitteleuropa". Wissenschaftliche Tagung in Olomouc, 11. April 2013 (Veronika Opletalová)
21. Franz Werfel-Tagung "Reise und Raum. Ortsbestimmungen der österreichischen Literatur" in Wien, 26.–27. April 2013 (Zdeněk Pecka)
Trotz zunehmender Verbesserungen in der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen leiden onkologische Patienten häufig unter gravierenden tumorund therapiebedingten Symptomen und Nebenwirkungen wie Fatigue, Reduktion der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität (Courneya, 2003a; Crevenna et al., 2002; Ferriset al., 2009). Zahlreiche Untersuchungen und Übersichtsarbeiten zeigen, dass körperliche Aktivität in den verschiedenen Phasen der Krebstherapie möglich ist und zu einer Reduktion der Nebenwirkungen sowie zu einer Verbesserung der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit führen kann (Cramp & Byron-Daniel, 2012; Jones & Peppercorn, 2010; Mishra et al., 2012b; Schmitz et al., 2010). In aktuellen Leitlinien wird körperliche Aktivität deshalb als wichtige supportive Therapiemaßnahme während der Akuttherapie und im Rahmen der Nachsorge sowie Rehabilitation empfohlen. Analog der zunehmenden Individualisierung medizinischer Diagnostik- und Therapiestrategien in der Onkologie (z. B. vergleichbare oder sequentielle Therapieregime, targeted therapies, Patientenwunsch), gibt es inzwischen auch im Bereich der Sportmedizin Forderungen nach individuell angepassten, effektiven körperlichen Trainingsprogrammen (Jensen et al., 2011). Bei der Erarbeitung dieser Bewegungsangebote sollten Informationen zur Einschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie zu den individuellen persönlichen und medizinischen Voraussetzungen der Betroffenen berücksichtigt werden. Entsprechend muss bei der Planung der körperlichen Aktivität auch die aktuelle Behandlungsphase im Rahmen der onkologischen Therapien einbezogen werden. Neben der zeitlichen Einteilung der Therapiephasen in Akut- oder Rehabilitationsphase gibt es die Möglichkeit, den Therapieprozess in Abhängigkeit der Heilungsaussicht einzuordnen. Dabei wird die Prognose einer Tumorerkrankung in Abhängigkeit des Tumorstadiums, des Lymphknotenbefalls und der möglichen Metastasierung in einen heilbaren (kurativen) und nicht heilbaren (palliativen) Therapieansatz eingestuft. Während ein Großteil der Studien die Wirkung bewegungstherapeutischer Interventionen bei Patienten mit kurativem Therapieansatz untersucht, gibt es bisher nur sehr wenig Untersuchungen bei unheilbar kranken Tumorpatienten (Albrecht & Taylor, 2012). Infolgedessen sind Aussagen zu prognosebezogenen Informationen über die individuelle Leistungsfähigkeit und zu unterschiedlichen physischen und psychischen Reaktionenaufgrund körperlicher Aktivität bei dieser Patientengruppe bisher nur bedingt möglich und erlauben folglich keine zielgruppenspezifischen Empfehlungen.
Angesichts dieses Forschungsdefizits ist das Kernziel der vorliegenden Arbeit, mögliche Unterschiede von Lebensqualität, Fatigue und aerober Kapazität (VO2peak) in Abhängigkeit der Heilungsaussicht (kurativ/palliativ) initial zu identifizieren und gleichzeitig die jeweiligen Veränderungen im Rahmen der Intervention über den Gesamtuntersuchungszeitraum zu überprüfen.
Initial konnten 300 onkologische Patienten (histologisch gesichertes Malignom) mit unterschiedlichen Krebsentitäten, in verschiedenen Behandlungsphasen, mit bekannter klinischer Heilungsprognose (kurativ/palliativ) und unter Berücksichtigung definierter Ein- und Ausschlusskriterien in die Untersuchung eingeschlossen werden. Mit dem Ziel einer individuellen Sportberatung und Trainingsplangestaltung absolvierten die Studienteilnehmer eine sportmedizinische Gesundheits- und Leistungsdiagnostik zur Ermittlung der Ausdauerleistungsfähigkeit und Bestimmung des Trainingsbereichs. Die Messungen erfolgten auf dem Fahrradergometer (0W; 25W Inkrement; 3 Minuten) und umfassten Herzfrequenz, Blutdruck, maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2peak), Laktatkonzentration und subjektives Belastungsempfinden (Borg Skala). Baseline- und identische Wiederholungs-untersuchungen nach 4-6 und nach 16-20 Wochen dienten gleichzeitig der Erfassung der subjektiven Parameter Lebensqualität und Fatigue (EORTC QLQ-C30) (Aaronson et al., 1993). Der Trainingsplan wurde unter Einbeziehung persönlicher Präferenzen, individueller Leistungsfähigkeit und Empfehlungen zur Gesundheitsprävention der WHO (als Orientierung für den Trainingsumfang von 150 min/Wo.) erstellt und dem Patienten in einem ca. 20minütigen Beratungsgespräch erläutert. Art, Umfang und Häufigkeit des mindestens mit moderater Intensität absolvierten Ausdauertrainings wurde durch die Patienten in einem Trainingstagebuch dokumentiert. Die Gruppenzuteilung erfolgte in Abhängigkeit der Heilungsprognose (kurativ/palliativ) unter Verwendung des TNM-Systems. Patienten mit der Prognose „heilbar“ wurden der kurativen Stichprobe zugeteilt, während Patienten mit histologisch gesichertem Nachweis von Metastasen (M1) als palliativ eingestuft wurden.
Referenzwerte waren für die VO2peak: alters- und geschlechtsentsprechende Normdaten (Median) des American College of Sports Medicine und für die Daten des EORTCQLQ-C30: das Manual „EORTC QLQ-C30 Reference Values“ einer EORTCArbeitsgruppe (Scott, 2008). Die Dateneingabe und die Aufbereitung der Rohdaten erfolgte mit Hilfe von Microsoft Excel. Für die statistische Auswertung wurden alle statistischen Analysen anschließend mithilfe der Statistikprogramme SPSS 19.0 (SPSS Inc., Chicago, IL, USA) und „BIAS für Windows“, Version 10, 2012, Universität Frankfurt) durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde a priori auf p<0,05 festgelegt.
Insgesamt 158 Patienten (99 kurativ, 59 palliativ; 54,9±11,1 Jahre, 108 ♀, 50 ♂) nahmen an allen drei Untersuchungen teil. Der parameterfreie Mann-Whitney-Test zeigte sowohl für Lebensqualität als auch Fatigue-Symptomatik keine signifikanten Unterschiede bei der Eingangsuntersuchung zwischen kurativen und palliativen Teilnehmern. Für die VO2peak ergab der parametrische T-Test ebenfalls keine Unterschiede bei den Initialwerten. Nach Abschluss der Intervention zeigten sich in beiden Patientengruppen sowohl bei der Lebensqualität als auch der Fatigue-Symptomatik signifikante Verbesserungen über den gesamten Untersuchungszeitraum. Anschließende post-hoc-Tests ergaben keine signifikanten Gruppenunterschiede bezüglich der Entwicklung während der verschiedenen Untersuchungszeiträume und der Differenz von Initial- und Abschlusswert. Die Varianzanalyse mit Messwiederholung (Anova) zeigte sowohl für Kurativ- als auch Palliativpatienten signifikante Veränderungen der VO2peak über die Zeit. Einen Haupteffekt im Bezug auf die Gruppe oder eine Interaktion von Zeit und Gruppe gab es dabei nicht. Folglich entwickelten sich beide Gruppen über den Untersuchungszeitraum vergleichbar.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass die Heilungsprognose, kurativ oder palliativ, keinen unterschiedlichen Einfluss auf die Trainierbarkeit der Betroffenen zu haben scheint. Körperliches Training führte bei beiden Patientengruppen dieser Studie zu signifikanten Verbesserungen der Zielparameter. Ein Vergleich der vorliegenden Daten mit bisherigen Untersuchungsergebnissen ist aufgrund der aktuell geringen Anzahl an Studien mit Palliativpatienten und einer bisher nicht einheitlichen Palliativ-Definition schwierig.
Die sporttherapeutische Beratung, welche neben der Vermittlung von Trainingsumfang und –intensität insbesondere Trainingsziele und deren Wirksamkeit aufzeigen soll, kann Patienten und ihrem Umfeld helfen, den Stellenwert von körperlichem Training zuverstehen und bestenfalls die Compliance erhalten. Darüber hinaus kann die allgemeine Leitlinien-Empfehlung von 150 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche als grober Richtwert bestätigt werden. Unterschiedlich hohe Trainingsumfänge in Abhängigkeit initialer Leistungsfähigkeit weisen indessen darauf hin, dass individuelle Trainingsempfehlungen zu bevorzugen sind. Als Konsequenz aus diesen Ergebnissen ist zu empfehlen, dass sich zukünftig körperliche Aktivität als unverzichtbarer Bestandteil des supportiven Therapieangebotes für Krebspatienten mit fortgeschrittener Erkrankung, speziell bei palliativ eingestuften Patienten, etabliert.
Weitere Untersuchungen zu diesem Thema sollten insbesondere darauf abzielen, Dosis-Wirkungs-Zusammenhänge zu ermitteln und diese in symptom- und entitätsspezifische Empfehlungen zu integrieren.
Der Aufsatz untersucht am Beispiel des Märtyrerspiels "Catharina von Georgien" die Charakteristik der Gryph'schen Trauerspielsprache zwischen "erhabenem Stil" und sermo humilis. Unter Rückgriff auf die einschlägigen Studien Auerbachs wird besonderes Augenmerk auf das problematische Verhältnis zwischen dem christlichen Gegenstand - der Passion als Erniedrigung des Gottessohnes - und der barocken Stillehre gelegt: Solange das Trauerspiel dem "erhabenen Stil" den Vorzug gibt, kann es das christliche Heilsgeschehen nur verfremdend wiederholen.
With reference to the martyr-play "Catharina von Georgien," my paper examines the rhetorical characteristics of Gryphius' mourning-plays as a movement between "elevated style" and sermo humilis. Drawing upon Auerbach's important studies on this subject, it highlights the problematic relationship between the play's Christian subject - the passion as humiliation of the divine Son - and baroque notions of (stylistic) elevation: As long as the mourning-play gives preference to "elevated style," it can only restage Christian salvation through its distortion.
Das 18. Jahrhundert ist in vielen Belangen der Kunst und des Wissens weniger modern als gemeinhin angenommen. Trotz aller Unterschiede zwischen den verschiedenen Phasen der Aufklärung und der Romantik basieren Sprach- und Bildkonzepte, Körper- und Subjektvorstellungen sowie Wissens- und Kunstfragen noch auf einem metaphysisch, moralisch und auf Ganzheit gerichteten Natur- und Wirklichkeitsbegriff. Für die Künste bedeutet das weiterhin eine enge Verschränkung mit Wissens- und Erkenntnissystemen im Sinne der klassischen 'artes'- und 'techne'-Komplexe. Kunst und Literatur stehen daher weitgehend im Kontext mit und in direkter Abhängigkeit von den Wissenschaften und den angewandten artes. Sie gelten noch lange als lehr- und erlernbar. Das bedingt auch, dass Ordnungsverhältnisse der Künste und Fragen der funktionalen, medialen und gattungsbezogenen Vergleichbarkeit, Legitimierung und Abgrenzung sowohl innerhalb des Kunstsystems als auch gegenüber anderen Diskursen verhandelt werden müssen. Diese Prozesse der Verschiebung und Verständigung, Abgrenzung und Zusammenführung von künstlerischen und nicht-künstlerischen Diskursen tragen die Künste.
Background: A number of scientific papers on yellow fever have been published but no broad scientometric analysis on the published research of yellow fever has been reported. The aim of the article based study was to provide an in-depth evaluation of the yellow fever field using large-scale data analysis and employment of bibliometric indicators of production and quantity.
Methods: Data were retrieved from the Web of Science database (WoS) and analyzed as part of the NewQis platform. Then data were extracted from each file, transferred to databases and visualized as diagrams. Partially by means of density-equalizing mapping makes the findings clear and emphasizes the output of the analysis.
Results: In the study period from 1900 to 2012 a total of 5,053 yellow fever-associated items were published by 79 countries. The United States (USA) having the highest publication rate at 42% (n = 751) followed by far from Brazil (n = 203), France (n = 149) and the United Kingdom (n = 113). The most productive journals are the "Public Health Reports", the "American Journal of Tropical Medicine and Hygiene" and the "Journal of Virology". The gender analysis showed an overall steady increase of female authorship from 1950 to 2011. Brazil is the only country of the five most productive countries with a higher proportion of female scientists.
Conclusions: The present data shows an increase in research productivity over the entire study period, in particular an increase of female scientists. Brazil shows a majority of female authors, a fact that is confirmed by other studies.
Traditionell gehören die Lexikologie und die Lexikografie zu den am stärksten vom Sprachwandel betroffenen Disziplinen der Linguistik. Insofern sind sie in ständiger Veränderung, und dies nicht nur in inhaltlicher, sondern auch in methodischer Hinsicht. So ist kaum eine Teildisziplin der Sprachwissenschaft derart facettenreich wie die Lexikologie, keine Teildisziplin so stark aktuellen Anforderungen unterworfen und über die engere Domäne der Sprachwissenschaft hinauswirkend wie die Lexikografie. In den letzten Jahrzehnten haben elektronische Möglichkeiten, sei es bei der Erstellung und Auswertung von Korpora, sei es bei der Realisierung und Nutzung von Wörterbüchern, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Auch den gewandelten Anforderungen und Gegebenheiten der Sprachverwendung und Sprachdidaktik müssen Wörterbücher gerecht werden. Überdies erweitert sich das Spektrum lexikologischer Fragestellungen und lexikografischer Lösungen ständig, so dass ein Überblick nur noch schwer möglich ist. Kenntnis über aktuelle Entwicklungen und Problemstellungen einzelsprachlich, aber auch kontrastiv zu gewinnen, das erscheint heute dringlicher denn je.
Diese dynamische Entwicklung und das daraus resultierende besonders breit gefächerte Forschungsfeld von Lexikologie und Lexikografie spiegelt auch das hiermit vorgelegte Themenheft der Aussiger Beiträge "Lexikologie und Lexikografie – Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen" wider. Die versammelten Aufsätze zeigen die Bandbreite der anstehenden Fragen und Herausforderungen, lassen Chancen neuer Möglichkeiten, aber auch die Probleme deutlich werden. Neben Beiträgen, die sich in traditioneller Weise eng umgrenzten Detailfragen widmen, stehen solche, die von Projekten und deren Konzeptionen berichten, sowie weitere, die Einblicke in interdisziplinäre und zukunftsweisende Einsatzgebiete beider Disziplinen bieten.
Background: Tobacco is a leading environmental factor in the initiation of respiratory diseases and causes chronic obstructive pulmonary disease (COPD). Suppressor of cytokine signaling (SOCS) family members are involved in the pathogenesis of many inflammatory diseases and SOCS-3 has been shown to play an important role in the regulation, onset and maintenance of airway allergic inflammation indicating that SOCS-3 displays a potential therapeutic target for anti-inflammatory respiratory drugs development. Since chronic obstructive pulmonary disease (COPD) is also characterized by inflammatory changes and airflow limitation, the present study assessed the transcriptional expression of SOCS-3 in COPD.
Methods: Real-time PCR was performed to assess quantitative changes in bronchial biopsies of COPD patients in comparison to unaffected controls.
Results: SOCS-3 was significantly down-regulated in COPD at the transcriptional level while SOCS-4 and SOCS-5 displayed no change.
Conclusions: It can be concluded that the presently observed inhibition of SOCS-3 mRNA expression may be related to the dysbalance of cytokine signaling observed in COPD.
Vasoactive intestinal polypeptide (VIP) is a putative neurotransmitter of the inhibitory non-adrenergic non-cholinergic nervous system and influences the mammalian airway function in various ways. Hence known for bronchodilatory, immunomodulatory and mucus secretion modulating effects by interacting with the VIP receptors VPAC1 and VPAC2, it is discussed to be a promising target for pharmaceutical intervention in common diseases such as COPD and bronchial asthma. Here we examined the expression and transcriptional regulation of VPAC1 in the lungs of allergic mice using an ovalbumin (OVA) -induced model of allergic asthma. Mice were sensitized to OVA and challenged with an OVA aerosol. In parallel a control group was sham sensitized with saline. VPAC1 expression was examined using RT-PCR and real time-PCR studies were performed to quantify gene transcription. VPAC1 mRNA expression was detected in all samples of OVA-sensitized and challenged animals and control tissues. Further realtime analysis did not show significant differences at the transcriptional level.
Although the present studies did not indicate a major transcriptional regulation of VPAC1 in states of allergic airway inflammation, immunomodulatory effects of VPAC1 might still be present due to regulations at the translational level.
We show that market discipline, defined as the extent to which firm specific risk characteristics are reflected in market prices, eroded during the recent financial crisis in 2008. We design a novel test of changes in market discipline based on the relation between firm specific risk characteristics and debt-to-equity hedge ratios. We find that market discipline already weakened after the rescue of Bear Stearns before disappearing almost entirely after the failure of Lehman Brothers. The effect is stronger for investment banks and large financial institutions, while there is no comparable effect for non-financial firms.
Die Transkription ist ein entscheidender Schritt in der Transition der genetischen Information, welche durch die DNA codiert und im Genom hinterlegt ist, zu dreidimensionalen Funktionseinheiten in der Zelle, den Proteinen. Während der Transkription wird die Information von der Ebene der DNA in RNA umgewandelt, welche in der Zelle zusätzlich zu dessen Rolle als Informationsmediator in Form der mRNA eine Vielzahl von Funktionen ausübt. Die Transkription benötigt in Hinblick auf ihre essentielle Rolle in der Errichtung des Proteoms und der notwendigen Adaption von Genexpressionsprogrammen an externe zelluläre Stimuli, den Zellzyklus etc. eine präzise und gleichzeitig flexible Regulation. Besonders für die Transkription von mRNA dient die eukaryotische RNA-Polymerase II (RNAP II) in diesem Prozess als eine zentrale Einheit, die einer Vielzahl regulativer Mechanismen wie post-translationaler Modifikationen und der Assemblierung dynamischer Proteinkomplexe unterliegt. Während Komponenten dieser Regulation wie die Zusammensetzung und Dynamik des Prä-Initiationskomplex bereits seit Jahrzehnten beschrieben sind, ist eine besondere Form der RNAP II-abhängigen Regulation erst in den letzten Jahren Gegenstand genauerer Untersuchungen geworden. So erfährt die RNAP II bei einer Vielzahl von Genen unmittelbar nach der Initiation einen Arrest, der das Enzym nicht weiter über die DNA prozessieren lässt und somit die produktive Elongation des Gens blockiert. Die Aufhebung dieser Blockade wird durch den positiven Transkriptions-elongationsfaktor b (P-TEFb) dominiert, der durch distinkte post-translationale Modifikationen der C-terminalen Domäne der RNAP II und assoziierter Faktoren die produktive Elongation ermöglicht. P-TEFb selbst unterliegt dabei einer strengen Regulation durch eine inaktivierende Assoziation mit Speicherkomplexen. P-TEFb wurde abseits dieser Komplexe in einer Vielzahl von Elongations-assoziierten Proteinkomplexen identifiziert, der Mechanismus der Transition aus dem inaktiven Speicherkomplex zur aktiven Form an der RNAP II war jedoch unbekannt.
Ein zentrales Element aller aktiven Komplexe ist die Anwesenheit von Proteinen der AF4/FMR2-Familie, darunter das AF4 Protein. Bemerkenswerterweise war die genaue Rolle dieses Proteins in den Komplexen bisher unbekannt oder wurde lediglich auf die strukturelle Integrität der Komplexe beschränkt. AF4 und speziell dessen N-Terminus ist über diese Rolle hinaus als Bestandteil des Fusionsproteins AF4-MLL eng mit der onkogenen Zelltransformation im Falle einer durch die t(4;11)(q21;q23) chromosomalen Translokation bedingter, akuter lymphoblastischer Leukämie assoziiert.
In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass das AF4 Protein und im Speziellen sein N-Terminus in der Lage ist, die zelluläre Transkription durch die Aktivierung und Rekrutierung von P-TEFb zu aktivieren. In Anwesenheit von AF4 wird die Kinase-Untereinheit CDK9 des P-TEFb post-translational an Lysinresten modifiziert und damit aktiviert sowie die C-terminale Domäne der RNAP II im Kontext stärker phosphoryliert. Gleichzeitig wurde das P-TEFb inaktivierende Protein HEXIM1 stärker exprimiert. AF4 und AF4-MLL waren weiterhin in der Lage ein Elongations-kontrolliertes Reportergen zu aktivieren. Gleichzeitig führte die Überexpression des AF4 zu einer Erhöhung der zellulären RNA Menge. Zur genaueren Untersuchung der AF4-abhängigen Mechanismen wurden zwei Zelllinien erstellt, die zum Einen eine induzierbare und reproduzierbare Überexpression und Reinigung des AF4 erlaubten (TCZP-AF4ST) und zum Anderen durch lentiviralen knock-down eine an AF4-Mangelsituation nachstellten (AF4kd V100). Es konnte so gezeigt werden, dass AF4 über P-TEFb hinaus eine regulative Funktion gegenüber Transkription-assoziierten Faktoren wie CDK7, MENIN und NF?B besitzt und dass diese Faktoren vorrangig, analog zu P-TEFb, mit dem N-Terminus des AF4 interagieren. Die Überexpression von AF4 führte über die Bindung an die 7SK snRNA und deren Degradation zur Rekrutierung des P-TEFb aus den Speicherkomplexen in distinkte AF4-assoziierte Komplexe und zu einer Umverteilung des Faktors auf distinkte Loci im Zellkern, wobei der AF4 N-Terminus für sich alleine jedoch nicht in der Lage war, diese Funktion auszuüben. Im Falle eines Mangels an AF4 kam es zur Wachstumsretardierung der Zellen sowie zu einem völligen Aktivitätsverlust in Reportergenversuchen.
Die Tatsache, dass AF4 ein zentrales Element in der Elongationskontrolle darstellt führte zu der weitergehenden Vermutung, dass virale immediate early (IE) Proteine zur Kontrolle viraler Genexpression auf der Ebene der Elongation ebenfalls auf dieses Wirtsprotein zugreifen können. Es konnte vor diesem Hintergrund gezeigt werden, dass AF4 tatsächlich mit den IE-Proteinen IE1 (HCMV) und Zta (EBV) aus der Familie der Herpesviren interagiert und durch die Stabilisierung des AF4 Proteins eine kooperative, transaktivierende Funktion auf ein ALOX5 Reportergen ausgeübt wurde. Es wurde gezeigt, dass die viralen IE-Proteine dabei Komponenten der AF4 Komplexe sind und in der Zelle zur epigenetischen Regulation des ALOX5 Gens führen. Weiterhin konnte in diesen Experimenten dargestellt werden, dass AF4 über seine Rolle in der Elongationskontrolle hinaus auch distinkte Effekte in der Aktivierung von Promotoren und damit in der Initiation der Transkription zeigt. Damit konnte in dieser Arbeit zum ersten Mal die essentielle Rolle des AF4 Proteins in der Elongationskontrolle und der Initiation der Transkription als auch in der Infektion durch Herpesviren gezeigt werden.
Der "Beratungs-Wegweiser, Beratungsstellen und Adressverzeichnis" wird vom Studien-Service-Center (SSC) als ergänzendes Angebot zum „Wegweiser für Erstsemester“ sowie der Internetseite der Goethe-Universität herausgegeben und enthält studiengangbezogene Informationen und Kontaktdaten. Vertiefende Informationen zu diversitätsunterstützenden Angeboten der zentralen sowie fachübergreifenden Einrichtungen und der Fachbereiche können in der Broschüre "Diversity kompakt. Angebote für Studierende in unterschiedlichen Lebens und Studiensituationen" - herausgegeben von Di3 - nachgeschlagen werden.
Im Folgenden werden zunächst die verschiedenen Weisen erforscht, in denen Prophetie und Prognose sich mit der Zukunft und mit der entsprechenden Unsicherheit auseinandersetzen, um sie dann auf die Formen der Beobachtung erster bzw. zweiter Ordnung zurückzuführen. Die Divination realisiert, wie dann gezeigt wird, eine Beobachtung erster Ordnung, die ein doppeltes Verhältnis zu den Objekten artikuliert, indem sie eine tiefere Ebene unterhalb der Oberfläche der Dinge liest. So produziert sie eine unendlich bedeutsame Welt, die mit bestimmten Techniken entziffert werden muss. Die divinatorische Technik geht vom Bewusstsein ihrer Grenzen und der Möglichkeit von Fehlern aus, was aber gerade dazu führt, dass Prophezeiungen unabhängig vom faktischen Verlauf der Dinge immer bestätigt werden können. Demgegenüber lokalisiert die Prognose die Unsicherheit innerhalb der Welt, die sie von außen beobachtet – in einer Beobachtung zweiter Ordnung – und mit Planung und Wissen zu kontrollieren versucht. Das Ergebnis (charakteristisch für die heutige Informationsgesellschaft) ist die Unfähigkeit, der Zirkularität der Vorhersage und ihren Folgen für die zu antizipierende Welt angemessen Rechnung zu tragen; so werden Vorhersagen produziert, die dazu tendieren, sich selbst zu sabotieren, wie abschließend dargestellt wird. Die Argumentation zielt darauf, die Verbindungen zwischen Prognose und Prophetie zu berücksichtigen. Die Erkenntnis des Umstandes, dass eine einmal formulierte Prognose als Prophetie wirkt, könnte zur besseren Kontrolle des Nicht-Wissens führen – und somit zur genaueren Reflexion darüber, wie wirksam oder wirkungslos unsere Vorbereitungen für die Zukunft sind.
Gesichter sind in der modernen Gesellschaft zwiespältig geworden: Einerseits ist von einer "facialen Gesellschaft" die Rede, entsprechend der Leitfunktion, welche Gesichter als Vorbilder in der Medienkultur einnehmen, ob nun bei Stars, Politikern, Sportlern, Promis - Berufsgruppen für die face lifting selbstverständlich zur Vorbildfunktion mit Nachahmungseffekten hinzugehört. Fernsehformate wie Casting- Shows beruhen auch darauf, dass Gesichter zur Nachahmung vorgegeben werden. Selbstverständlich sind diese Gesichter nie natürlich oder wahrhaft, wie dies die Anthropologie seit dem 18. Jahrhundert behauptet hatte, sondern künstlich und verstellt. Aber der Topos des natürlichen Ausdrucks wird gleichwohl aufrecht erhalten und rhetorisch angewendet. Die biopolitische Diskursmacht führt dazu, dass trotz der maskenhaften Verstellung der Mediengesichter der empathisch-emotive Effekt eintritt. Es handelt sich um eine bemerkenswerte Leistung von Medienkultur, Indikator einer anthropologischen Macht der Medien. Michael Taussig spricht unter Berufung auf Benjamin vom mimetischen Vermögen, das durch Medien zustande kommt und Fremdheit durch Nachahmung minimiert, entsprechend dem antirassistischen Leitmotiv von Kafkas "Wunsch, Indianer zu werden". Insbesondere Gefühle wie Liebe oder Angst werden dabei im Gesichtsausdruck der Medienbilder präsentiert und unter Zuhilfenahme der anthropologischen Topik einer Entsprechung des Äußeren im Inneren vom Zuschauer mimetisch hervorgebracht oder ihm zur Nachahmung angeboten.
Um dos capítulos mais importantes da recepção do teatro alemão no Brasil se iniciou em 1958, com a montagem de "A alma boa de Setsuan". A encenação de muitas entre suas obras a partir de então colocou novas questões dramatúrgicas e teóricas num cenário aberto à experimentação estética e marcado pela dialética entre o teatro e o turbulento contexto social brasileiro da época. Grupos como o Arena, o Oficina e o CPC discutiram, atualizaram e articularam a obra de Brecht com suas próprias pesquisas. Como essa recepção, ontem como hoje no Brasil, é feita a partir dos mais diferentes referenciais teóricos e críticos, faz-se necessária a revisitação da crítica esclarecedora de Anatol Rosenfeld sobre Brecht. Profundo conhecedor de estética teatral, da teoria do teatro épico, da obra de Brecht e do teatro brasileiro, Rosenfeld tem papel decisivo em vários debates em torno de sua obra e de sua influência no teatro brasileiro. Nesse artigo, a partir de questões que surgem da recepção contemporânea de Brecht, pretendemos acompanhar algumas etapas desse percurso na obra de Rosenfeld, que é tanto teórico como histórico e crítico e se constitui como um dos mais lúcidos e atuais estudos sobre Brecht e o teatro brasileiro.
In einer besonderen politischen Situation befanden sich die Architekten der russischen Avantgarde. Nach der Oktoberrevolution im Jahre 1917 bekamen sie (neben anderen Künstlern) die seltene Chance, sich an den gesellschaftlichen Entwicklungen – am Aufbau des staatlichen Sozialismus – zu beteiligen. Sie entschieden mit über die Einrichtung neuer Kunstinstitutionen, entwickelten Lehrprogramme und Aufklärungsprojekte, gestalteten die Infrastruktur der Städte, machten sich Gedanken über Wohnprobleme. Dabei waren sie in der paradoxen Situation, dass sich die sozialistische Bevölkerung, für die sie handelten, erst noch herausbilden musste. Im Zuge der Bürgerkriegswirren und Inflation strömten um 1920 große Menschenmengen aus den ländlichen Regionen in die Städte, die vom Wandel hin zum Sozialismus noch nicht viel gehört hatten. Für diese Bevölkerung moderne Wohnverhältnisse zu schaff en war eine doppelte Herausforderung: Es galt nicht nur die Gebäude der neuen politischen Ideologie gemäß zu gestalten, sondern auch die überforderten und meist ungebildeten Ankömmlinge so zu beeinflussen, dass sie überhaupt Zugang zu den veränderten sozialen Verhältnissen fanden. Neben den sozialistischen Gebäuden waren also auch ihre Bewohner erst noch zu entwerfen, denn es gab Anfang der 20er Jahre in Russland weder sozialen Wohnungsbau noch die für diesen vorgesehenen Arbeitermassen.
Türk üniversitelerindeki Alman dili ve edebiyatı bölümleri bir süredir kriz içinde. Zira ülkemizde Alman dili ve edebiyatı bölümü mezunlarının iş arama ve bulmada yaşadıkları maddi ve manevi sıkıntılar, üniversiteye girme aşamasındaki Almanca bilen gençlerimizin bu bölümlere olan ilgilerinin giderek azalmasına, mezun olduktan sonra kendilerine daha iyi olanak sunacak farklı bölümlere girmeyi tercih etmelerine neden olmaktadır. Ülkemizde üniversiteye girecek olan öğrencilerin Alman dili ve edebiyatı bölümlerinden aldıkları diplomaları ile ulusal ve uluslararası alanlarda arzu edilen şartlarda iş bulabilmeleri için Alman dili ve edebiyatı bölümlerinin programları yeniden gözden geçirilmektedir. Bu yazıda da Alman dili ve edebiyatı bölümlerinin konumu, bu bölümlerde okuyan öğrencilerimizin sorunları, nedenleri ve bu sorunların üstesinden gelmek için önerilen düşünceler tartışılacaktır.
[Nachruf] Klaus von See
(2013)
In der vorliegenden Arbeit wurden mikroskopische Studien zur Äquilibrierung von partonischer und hadronischer Materie im Rahmen einer Nichtgleichgewichts-Transporttheorie durchgeführt, die sowohl hadronische als partonische Freiheitsgrade enthält und den Übergang zwischen beiden Phasen dynamisch beschreibt. Des Weiteren wurden die thermischen Eigenschaften des Gleichgewichtszustandes der stark wechselwirkenden Materie untersucht, insbesondere Fluktuationen in der Teilchenzahl wie auch höhere Momente von Observablen und deren Verhältnisse. Besonderes Interesse galt dabei den Transportkoeffizienten wie Scher- und Volumenviskosität sowie der elektrischen Leitfähigkeit.
Die Methode der Nichtgleichgewichts-Green'schen Funktionen - initiiert von Schwinger sowie Kadanoff und Baym - wurde vorgestellt um hochenergetische Kern-Kern Kollisionen zu beschreiben. Weiterhin wurde der Schwinger-Keldysh Formalismus benutzt um im Sinne einer Zweiteilchen-irrediziblen Näherung (2PI) die Dynamik von 'resummierten' Propagatoren und Kopplungen in konsistenter Weise zu beschreiben. Des Weiterhin wurden generalisierte Transportgleichungen auf der Basis der Kadanoff-Baym Gleichungen (in Phasenraumdarstellung) abgeleitet und ein Testteilchenverfahren zur Lösung dieser Gleichungen vorgestellt. Damit wurde der formale Rahmen der Parton-Hadron-String Dynamik (PHSD) abgesteckt.
Das PHSD Transportmodell wurde sodann für die Lösung der expliziten Fragestellungen in dieser Arbeit verwendet. Die 'Eingangsgrößen' des Modells wurden in Kapitel 3 aufgeführt. Weiterhin wurde aufgezeigt, dass das Transportmodell alle Phasen einer relativistischen Schwerionenkollision konsistent beschreibt, d.h. angefangen von den primären harten Stoßprozessen und der Bildung von 'Strings' zur Formierung einer partonischen Phase, den Wechselwirkungen in dieser Phase sowie die
dynamische Beschreibung der Hadronisierung. Weiterhin enthält das Modell zudem die hadronischen Endzustandswechselwirkungen bis zum Ausfrieren der hadronischen Freiheitsgrade bei geringer Dichte. ...
ß1-integrins are essential for angiogenesis but the mechanisms regulating integrin function in endothelial cells (EC) and their contribution to angiogenesis remain elusive. BRAG2 is a guanine nucleotide exchange factor for the small Arf-GTPases Arf5 and Arf6. The role of BRAG2 in EC and angiogenesis and the underlying molecular mechanisms remains unclear. siRNA-mediated BRAG2-silencing reduced EC angiogenic sprouting and migration. BRAG2-siRNA-transfection differentially affected a5ß1- and aVß3-integrin function: specifically, BRAG2-silencing increased focal/fibrillar adhesions and EC adhesion on ß1-integrin-ligands (fibronectin and collagen), while reducing the adhesion on the aVß3-integrin-ligand, vitronectin. Consistent with these results, BRAG2-silencing enhanced surface expression of a5ß1-integrin, while reducing surface expression of aVß3-integrin. Mechanistically, BRAG2 mediated recycling of aVß3-integrins and endocytosis of ß1-integrins and specifically of the active/matrix bound a5ß1-integrin present in fibrillar/focal adhesions (FA), suggesting that BRAG2 contributes to the disassembly of FA via ß1-integrin-endocytosis. Arf5 and Arf6 are promoting downstream of BRAG2 angiogenic sprouting, ß1-integrin-endocytosis and the regulation of FA. In vivo silencing of the BRAG2-orthologues in zebrafish embryos using morpholinos perturbed vascular development. Furthermore, in vivo intravitral injection of plasmids containing BRAG2-shRNA reduced pathological ischemia-induced retinal and choroidal neovascularization. These data reveals that BRAG2 is essential for developmental and pathological angiogenesis by promoting EC sprouting through regulation of adhesion by mediating ß1-integrin internalization and associates for the first time the process of ß1-integrin endocytosis with angiogenesis.
The biogenesis and function of photosynthetically active chloroplasts relies on the import of thousands of nuclear encoded proteins via the coordinated actions of two multiprotein translocon machineries in the outer and inner envelope membrane. Trafficking of preproteins across the soluble compartment of InterMembrane Space (IMS) is currently envisioned to be facilitated by an IMS complex composed of outer envelope proteins Toc64 and Toc12, a soluble IMS component, Tic22 and an IMS-localized Hsp70. Among them, currently Tic22 is the only component that stands undisputed in terms of its existence. Having two closely related homologs in A. thaliana, their biochemical and functional characterization was still lacking. A critical analysis of Tic22 knockout mutants displayed growth phenotype reminiscent of ppi1, the mutant of Toc33. However, both the genes have similar expression patterns with no clear preference for photosynthetic or nonphotosynthetic tissues, which explained the absence of a detectable phenotype in single mutants. In addition, transgenic complementation study with either of the homolog affirmed the identical localization of both proteins in the IMS which characterizes the two homologs as functionally redundant. Based on the pale-yellow phenotype exhibited by the double mutant plants, an attempt to analyze the import capacity of a stromal substrate in the double mutant revealed threefold reduction when compared to wild-type acknowledging the essential role of Tic22 in the import mechanism. Initially, Tic22 was identified together with another protein, Tic20, which has been heavily discussed as a protein conducting channel in the inner membrane. Despite being characterized, in A. thaliana, two out of four homologs of Tic20 are differentially localized with one being additionally localized in mitochondria and the other, exclusively residing in the thylakoids.
According to in silico analysis, for all the Tic20 proteins, a four-helix transmembrane topology was predicted. Accordingly, its topology was mapped by employing the recently established selfassembling GFP-based in vivo experiments. Astonishingly, the expression of one of the inner envelope localized Tic20 homolog enforces inner membrane proliferation affecting the shape and organization of the membrane. Therefore this study focuses on analyzing the effects of high envelope protein concentrations on membrane structures, which together with the existing results, an imbalance in the lipid to protein ratio and a possible role of signaling pathway regulating membrane biogenesis is discussed.
Retroviral vectors are powerful tools in clinical gene therapy as they integrate permanently into the target cell genome and thus guarantee long-term expression of transgenes. Therefore, they belong to the most frequently used application platforms in clinical gene therapy involving a broad range of different target cells and tissues. However, stable genomic integration of retroviral vectors can be oncogenic, as reported in several animal models and in clinical trials. In particular, γ-retroviral vectors, which derive from naturally mutagenic γ-retroviruses, integrate semirandomly into the host genome with regard to the target sequence, but have a preference for regions of active transcription and regulatory elements of transcriptionally active genes. The integration can result in overexpression of adjacent genes or disruption of ‘target’ gene expression. Moreover, γ-retroviral integration can cause modified transcripts and proteins through alternative or aberrant splicing or through premature termination of transcription.
Initially, the event of insertional mutagenesis and subsequent induction of leukemia by the genotoxicity of a γ-retroviral vector was described in a mouse model after genetic modification of hematopoietic stem cells (HSCs). Vector-related activation and overexpression of the oncogene ecotropic viral integration site-1 (Evi1) fostered clonal outgrowth and leukemogenesis. Additional genotoxic events of γ-retroviral vectors were observed in clinical HSC gene therapy trials for X-linked severe combined immune deficiency (SCID-X1), chronic granulomatous disease (X-CGD), and Wiskott-Aldrich Syndrome (WAS). But, genotoxicity induced by γ-retroviral vectors has never been described in clinical gene therapy trials involving adoptive transfer of genetically modified mature T lymphocytes. This fact is surprising, since T cells are long-lived and have a high capacity of self-renewal.
In a previous study, the susceptibility towards oncogenic transformation of mature T cells and HSCs after genetic modification was compared. It could be demonstrated that T-cell receptor (TCR)-polyclonal mature T cells are far less prone to transformation after γ-retroviral transfer of (proto-)oncogenes in vivo than HSCs. Additional experiments revealed that TCR-oligoclonal (OT-I and P14) mature T cells are transformable in the same setting and give rise to mature T-cell lymphomas (MTCLs).
In the present thesis, the susceptibility of mature T cells towards insertional mutagenesis was investigated. Within the first part of the thesis, retroviral integration sites (RISs) from 33 murine MTCLs were retrieved and subsequently analyzed in terms of integration pattern, detection of common integration sites (CIS) and gene ontology (GO). As these bioinformatic results demonstrated that insertional mutagenesis most likely contributed to mature T-cell lymphomagenesis, the susceptibility of mature T cells was directly assessed in a mouse model. Therefore, murine TCR-oligoclonal OT-I T cells were transduced with an enhanced green fluorescent protein (EGFP) encoding γ-retroviral vector and gene-modified T cells were transplanted into RAG1-/- mice. After 16 months, including one round of serial transplantation, a case of MTCL emerged. Tumor cells were characterized by CD3, CD8, TCR and ICOS expression. Integration site analysis via ligation-mediated polymerase chain reaction (LM-PCR) revealed a proviral insertion in the Janus kinase 1 (Jak1) gene. Subsequent overexpression of Jak1 could be demonstrated on transcriptional and protein level. Furthermore, T-cell lymphoma cells were characterized by an activated Jak/STAT-pathway as signal transducer and activator of transcription 3 (STAT3) was highly phosphorylated. The overexpression of Jak1 was causally implicated in tumor growth promotion as specific pharmacological inhibition of Jak1 using Ruxolitinib significantly prolonged survival of mice transplanted with these Jak1-activated tumor cells. A concluding systematic metaanalysis of available gene expression data on human mature T-cell lymphomas/leukemias confirmed the relevance of Jak/STAT overexpression in sporadic human T-cell tumorigenesis.
This was the first reported case of an insertional mutagenesis event in mature T cells in vivo. Thus, the results obtained in this thesis underline the importance of long-term monitoring of genetically modified T cells in vivo and the evaluation of vector toxicology and safety in T-cell based gene therapies. In particular, the transduction of T cells with a recombinant TCR or CAR (chimeric antigen receptor) bears a risk enhancement, as normal T-cell homeostasis is perturbed besides the general risk of insertional mutagenesis.
Ribosome biogenesis is best understood in the yeast Saccharomyces cerevisiae. In human or mammalian ribosome biogenesis, it has been shown that basic principles are conserved to yeast, but additional features have been reported. Our understanding about the interplay between proteins and RNA in human ribosome biogenesis is far from complete.
The present study focused on the analysis of the human ribosome biogenesis co-factors PWP2, EMG1 and Exportin 5 (XPO5) to understand the degree of conservation of ribosome biogenesis. The proteins were characterized in respect to their localization and interaction partners. For the early 90S co-factor, PWP2, it was possible to pull down and identify the human UTP-B complex with MALDI mass spectrometry. Besides the orthologues of the members of this complex known in yeast (TBL3, WDR3, WDR36, UTP6, UTP18), the human UTP-B complex is not only conserved from yeast to humans, but contains also additional components, like the DEAD-box RNA helicase DDX21, which lacks a yeast orthologue. DDX21 was localized to the nucleus, assembled to the native UTP-B complex and co-precipitated also with other UTP-B complex members, presumably extending the functions of this complex in ribosome biogenesis.
This phenomenon was also observed for the 90S co-factor EMG1, an RNA methyltransferase, whose mutant form causes the Bowen-Conradi syndrome, if aspartic acid is mutated to glycine at position 86. This study revealed that the mutant, EMG1-D86G, clearly lost its nucleolar localization and co-precipitated to histones for unknown reasons.
A participation of the nuclear export receptor XPO5 in human ribosome biogenesis was shown in this study. Pulldown analysis, sucrose density gradients and UV crosslinking and analysis of cDNAs of XPO5 revealed the involvement of XPO5 in pre-60S subunit maturation. Moreover, besides the known pre-miRNAs and tRNAs as substrates for nuclear export, XPO5 crosslinked to snoRNAs. XPO5 was further demonstrated to interact with the miRNA Let-7a, which has an important regulatory function for MYC, a transcription factor required for ribosome biogenesis.
All results support a role of these proteins in human ribosome biogenesis and therefore it seems that the biogenesis of ribosomes in human cells requires additional components, like DDX21 and XPO5.
In this thesis, Hanbury-Brown-Twiss (HBT) interferometry is used together with the Ultrarelativistic Quantum Molecular Dynamics (UrQMD) to analyse the time and space structure of heavy-ion collisions.
The first chapter after the introduction gives an overview of the different types of models used in the field of heavy-ion collisions and a introduction of the UrQMD model in more detail. The next chapter explains the basics of Hanbury-Brown-Twiss correlations, including azimuthally sensitive HBT (asHBT).
Results section:
4. Charged Multiplicities from UrQMD
5. Formation time via HBT from pp collisions at LHC
6. HBT analysis of Pb+Pb collisions at LHC energies
7. HBT scaling with particle multiplicity
8. Compressibility from event-by-event HBT
9. Tilt in non-central collisions
10. Shape analysis of strongly-interacting systems
11. Measuring a twisted emission geometry
This thesis covers the standard integrated HBT analyses, extracting the Pratt-Bertsch radii, at LHC energies. The analyses at these energies showed a too soft expansion in UrQMD probably related to the absence of a partonic phase in UrQMD. The most promising results in this thesis at these energies are the restriction of the formation time to a value smaller than 0.8 fm/c and furthermore, the results from the asHBT analyses. In simulations of non-central heavy-ion collisions at energies of Elab= 6, 8 and 30 AGeV the validity of the formulae to calculate the tilt angle via asHBT has been checked numerically, even for the case of non-Gaussian, flowing sources. On this basis has been developed and test in the course of this thesis that allows to measure a scale dependent tilt angle experimentally. The signal should be strongest at FAIR energies.
The title compound, C12H20N4O, undergoes a phase transition on cooling. The room-temperature structure is tetragonal (P43212, Z′ = 1), with the methoxybornyl group being extremely disordered. Below 213 K the structure is orthorhombic (P212121, Z′ = 2), with ordered molecules. The two independent molecules (A and B) have very similar conformations; significant differences only occur for the torsion angles about the Cbornyl—Ctetrazole bonds. The independent molecules are approximately related by the pseudo-symmetry relation: xB = −1/4 + yA, yB = 3/4 - xA and zB = 1/4 + zA. In the crystal, molecules are connected by N—H⋯N hydrogen bonds between the tetrazole groups, forming a pseudo-43 helix parallel to the c-axis direction. The crystal studied was a merohedral twin with a refined twin fraction value of 0.231 (2).
[Nachruf] Abbas Gholami
(2013)
Dr. Abbas Gholami ist am 28. August 2013 verstorben. Geboren 1945 und aufgewachsen in Quchan, Persien, führte ihn seine Sehnsucht als 18-Jährigen nach Deutschland, nach Frankfurt. Hier nahm er das Chemiestudium an der Goethe-Universität auf und beendete es als Diplomchemiker. Eine Dissertation auf dem Alkaloidgebiet bei Prof. Teuber folgte und 1979 wurde er promoviert.
U radu se analizira opis rječotvornih procesa u hrvatskim dopreporodnim gramatikama. Istraživani korpus čine dvije najstarije hrvatske gramatike – Kašićeva čakavsko-štokavska i Križanićeva koja opisuje tronarječni hibridni jezik ozaljskoga kruga – i gramatike kajkavskoga književnog jezika.
Cilj je bio utvrditi istosti i razlike u poimanju i prikazu tvorbe riječi u hrvatskim slovnicama koje opisuju različite književne jezike.
Aus dem umfangreichen Spektrum möglicher Themen, die sich im Zusammenhang mit Internet, Computer und Kommunikation für die verschiedenen Bereiche der Sprachwissenschaft ergeben, konzentrieren wir uns in unserer Untersuchung auf die Frage nach dem Vorkommen von konzeptioneller Mündlichkeit beim Kommunizieren mittels des vernetzten Computers. Bei dieser Analyse beschränken wir uns auf Texte in Blogs sowie auf Tweets und Kommentare, die im Zusammenhang mit Online Versionen von Zeitungen und Zeitschriften ins Netz gestellt werden.
Wir lassen uns bei diesem Vorgehen von der Überzeugung leiten, dass es uns durch diese Analyse gelingen wird herauszufinden, welche situativ-technischen Voraussetzungen es genau sind, die diese Tendenz zur Mündlichkeit jeweils begründen. Um den Einzelsprachen überschreitenden Charakter unserer Studie veranschaulichen zu können, beziehen wir uns bei unseren Interpretationen auf einen Korpus, der aus portugiesischen Äußerungen besteht. Diese Interpretation nehmen wir im Rahmen der Analyseparameter "Rolle, Zeit, Situation, Code und Medium" sowie einer Reihe von universalen Verfahren der Diskursgestaltung wie z.B. "Sequenzierung der Rede" oder "aggregative Strukturierung des Informationsflusses" vor. Diese Parameter und Verfahren entnehmen wir dabei dem von uns modifizierten Modell des Nähe- und Distanzsprechens von Ágel&Hennig (2006a, 2006b, 2007), das die Leser in seiner schematischen Darstellung im Anhang dieses Artikels finden. Wir benutzen dieses Modell, weil es eine exakte und hierarchisch streng gegliederte Erklärung und Interpretation der Merkmale der Netzkommunikation erlaubt.
A survey on sensory organs of both sexes of the harvestman Dicranopalpus ramosus classifies structure and frequency of campaniform sensilla, falciform setae, sensilla basiconica, slit sensilla, solenidia, spines, sensilla chaetica, trichomes (simple hairs) and plumose setae. Sensilla are equally distributed on the pedipalp tarsi of both males and females, but females show higher counts of campaniform and falciform setae than males. Females furthermore have about 1000 glandular plumose setae on each pedipalp, that at the same positions in males are replaced by sensilla chaetica. The walking legs of both sexes show a similar distribution of sensory organs, with females showing more sensilla basiconica at the legs I and II and more solenidia on the first pair of legs. Males have a large number of bipterate setae (about 2200 per specimen) at the metatarsi and tarsi of the third and fourth pair of legs. In females these are replaced by simple hairs. Although females show a similar (or slightly higher) number of leg sensilla than males, their density is higher due to their shorter legs. In both sexes the second pair of legs has the largest number of falciform setae, sensilla basiconica, chaetica and solenidia, followed by the legs I, III and IV. The first pair of legs has the highest density of falciform setae, sensilla basiconica and solenidia, followed by the legs II, III and IV. The genital operculum, sternites and tergites show a multitude of slit sensilla. The slit sensilla of the genital operculum and sternites are associated with insertion plaques of muscles operating the penis/ovipositor and regulating opisthosomal volume and hemolymph-pressure.
Den Menschen als vernunftbegabtes Wesen, als animal rationale, zu begreifen heißt, ihn als rechtfertigendes Wesen anzusehen. Die Vernunft ist die Fähigkeit, sich anhand rechtfertigender Gründe in der Welt zu orientieren. Denn „ratio, raison, reason bedeutet“, wie Tugendhat hervorhebt, „ebenso sehr ‚Grund‘ wie ‚Vernunft‘. Das Vermögen der Vernunft ist die Fähigkeit, für seine Meinungen und für seine Handlungen Rede und Antwort stehen zu können; lat. rationem reddere, griech. logon didonai.“ Dieses Rede-und-Antwort-Stehen ist eine soziale Praxis kulturell und historisch situierter Wesen, die einerseits frei sind, ihre Gründe zu wählen und zu prüfen, andererseits aber daran gebunden, welche Gründe ihnen zur Verfügung stehen und welche als gut oder rechtfertigend gelten. Der Raum der Gründe ist ein Raum der Rechtfertigungen, die nicht nur Einzelhandlungen, sondern auch komplexe Handlungsordnungen, also soziale Verhältnisse und politische Institutionen, legitimieren.
Menschen sind aber auch erzählende Wesen. Der Raum der Gründe, in dem sie sich orientieren, ist kein nackter Raum einzelner Sätze oder gar Normen, sondern bevölkert von Narrativen.
Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung, in der 120 verbale Phrasembelege aus 17 Leitartikeln des Mährischen Tagblatts (MT) vom August 1880 mit den Einträgen in ausgewählten Wörterbüchern der Gegenwartssprache verglichen wurden, um Informationen über die Entwicklung dieser Phraseme zu gewinnen. Die formalen und semantischen Unterschiede wurden nach dem Vergleich mit den Belegen im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm und ggf. im Deutschen Referenzkorpus in 20 Fällen als ältere Varianten bestimmt, siebenmal ging es um kontextbedingte Modifikationen und dreimal wahrscheinlich um unbeabsichtigte Kontaminationen mehrerer Phraseme. Bei 23 Belegen kann man erst nach einem Vergleich mit weiteren MT- bzw. anderen zeitgenössischen Texten ihre Konnotationen bestimmen und entscheiden, ob es sich um ältere Varianten handelt oder ob ihre Verwendung schon der heutigen Kodifizierung entspricht. Mehr als die Hälfte der Phraseme (67 Tokens) wurden in der heutigen Form und Bedeutung verwendet.
Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem Vergleich deutscher und tschechischer Phraseme, welche die Emotion Scham und ihre Abstufungen wie Peinlichkeit und Verlegenheit darstellen. Als Ausgangspunkt der Analyse wurde auf der Grundlage von Recherchen in zwei phraseologischen Wörterbüchern ein zweisprachiges phraseologisches Korpus zusammengestellt, wodurch die Anzahl der festen Wendungen eingeschränkt und eindeutig definiert wurde. Das Korpus wurde mit Hilfe einer weiteren Analyse von Sprachkorpora teilweise modifiziert. Im zweiten Schritt wurden die gegenübergestellten deutschen und tschechischen Phraseme entsprechend des Grades ihrer Äquivalenz klassifiziert. Wenn in den benutzten Wörterbüchern keine Entsprechung in der Ausgangs- bzw. Zielsprache angegeben war, wurden darüber hinaus Äquivalente der phraseologischen Wendungen in deutschen und tschechischen Korpora gesucht.
The present article focuses on the preservation of identity in the works of three Romanian-born authors (two of them of German origin – Herta Müller and Hans Bergel and the third of Jewish origin – Norman Manea). Their existence has been highly influenced on the one hand by being born in Romania, by the interaction with Romanian people, on the other hand by the oppressive communist regime under Ceaușescu, having to undergo censorship, imprisonment and even deportation. Therefore, all three authors have chosen to leave Romania and emigrate to Germany or America. These experiences have added new dimensions to their concept of identity. At the same time, they act as intermediaries between cultures, and keepers of their own multi-layered and complex identity.
The present article focuses on the typological similarities and differences at Herta Müller and Gheorghe Crăciun. As a basis serves the work of the renowned Slovak comparatist Dionýz Ďurišin, “Comparative Literature. Attempt of a methodical-theoretical framework”(1972). Unlike the genetic relationships that relate to the contact within a nation or even the world literature, the typological relationships are linked to the structure of the compared works and their internal dynamics. In this regard three kinds of typological relationships can be found between Herta Müller and Gheorghe Crãciun: social, literary and psychological-typological similarities and differences.
The Romanian folk poetry, especially the Romanian folk ballad raised the interest of German translators in the 19th century, who proved the size of their talent by translating the ballads in German and by popularizing them among the German readers in the country and abroad. The paper focuses on aspects of translation motifs of five German authors (W. von Kotzebue, C.F.W. Rudow, A. Franken, A. Forstenheim, Carmen Sylva) taking into account their life experiences, professional commitments and friendship for the Romanians. The study aims to highlight the principles and difficulties of translation as a result of the authors’ wish to translate the original text as accurately as possible and as close as possible to the spirit of the Romanian folk poetry.
The lively debate about the biblical topics and motifs in search for words and „unwords” represents the subject of the present study, which treats the poetry of two authors: Nelly Sachs and Nichita Stănescu. Jacob’s Wrestling with the Angel (chapter 32 of Genesis) turns out to be, for the two poets, a motive, which describes their own writing, a wrestling with the insufficiency and commonplaceness of language, a wrestling for the word, because poetry is doubtless creation, but first of all mystical revelation.
Alle germanischen Sprachen haben in den nachchristlichen Jahrhunderten eine phonologische Umlautphase durchlaufen, allerdings mit je unterschiedlichen Resultaten. Dieser Umgang mit den Umlautprodukten wurde bisher nie vergleichend in den Blick genommen; vielmehr bekommt man in jeder Einzelphilologie den Eindruck, als habe die Umlautentwicklung nur so und nicht anders verlaufen können. Erst die historisch-kontrastive Perspektive erweist, dass sich drei Pfade systematisieren lassen: Der Umlaut wird konserviert (Isländisch), er wird eliminiert (Englisch, Niederländisch) – Schwedisch nimmt hier eine Zwischenposition ein –, oder er wird funktionalisiert (grammatikalisiert) und damit morphologisch ausgedehnt (Deutsch, Luxemburgisch).
Im Folgenden werden diese drei Wege nicht nur beschrieben, sondern auch begründet. Der konsequente Sprachwandelvergleich ermöglicht dabei das Verständnis von Zusammenhängen und erlaubt es, aus den Einzelphilologien abgeleitete Annahmen zu revidieren.
Using fiscal reaction functions for 3a panel of actual euro-area countries the paper investigates whether euro membership has reduced the responsiveness of countries to increases in the level of inherited debt compared to the period prior to succession to the euro. While we find some evidence for such a loss in prudence, the results are not robust to changes in the specification, as for example an exclusion of Greece from the panel. This suggests that the current debt problems may result to a large extent from pre-existing debt levels prior to entry or from a larger need for fiscal prudence in a common currency, while an adverse change in the fiscal reaction functions for most countries does not apply.
June 4th, 2013 marks the formal launch of the third generation of the Equator Principles (EP III) and the tenth anniversary of the EPs – enough reasons for evaluating the EPs initiative from an economic ethics and business ethics perspectives. In particular, this essay deals with the following questions: What are the EPs and where are they going? What has been achieved so far by the EPs? What are the strengths and weaknesses of the EPs? Which necessary reform steps need to be adopted in order to further strengthen the EPs framework? Can the EPs be regarded as a role-model in the field of sustainable finance and CSR? The paper is structured as follows: The first chapter defines the term EPs and introduces the keywords related to the EPs framework. The second chapter gives a brief overview of the history of the EPs. The third chapter discusses the Equator Principles Association, the governing, administering, and managing institution behind the EPs. The fourth chapter summarizes the main features and characteristics of the newly released third generation of the EPs. The fifth chapter critically evaluates the EP III from an economic ethics and business ethics perspectives. The paper concludes with a summary of the main findings.
Die Vorkommen des Haarstrang-Wasserfenchels (Oenanthe peucedanifolia) wurden bei einer umfassenden Bestandsaufnahme der ehemaligen und aktuellen hessischen Nachweise erfaßt. Im Taunus und im Messeler Hügelland konnten zum Teil sehr individuenreiche Bestände gefunden werden. Dennoch gehört der Haarstrang- Wasserfenchel unter Berücksichtigung der noch in der jüngeren Vergangenheit verlorenen Wuchsorte zu den gefährdeten Pflanzenarten Hessens, für die es notwendig ist zum Überleben geeignete Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen.
In der Forschung ist immer wieder darauf hingewiesen worden, dass dem Leser in Ludwig Tiecks "Der blonde Eckbert" (ED 1797) verschiedene Lesarten angeboten werden, die auf den ersten Blick streng voneinander getrennt scheinen, sich aber bei naherem Hinsehen als indifferent erweisen. In einem ersten Schritt soll in diesem Aufsatz eruiert werden, worin die verschiedenen Lesarten bestehen und wie sie miteinander verbunden sind, bevor eine besondere, nämlich die des (zeitgenössisch zu denkenden) Verfolgungswahns, herausgehoben und auf ihre hereditaren und kindheitsmemorialen Aspekte befragt wird; all dies unter besonderer Berücksichtigung der romantischen Allegorie, innerhalb deren die verschiedenen Lesarten angeboten werden.
Der Aufsatz präsentiert einen der historiographischen Texte aus den böhmischen Ländern, der am Ende des 16. Jahrhunderts vom Humanisten Matthaeus Meisner (1543–nach 1600) verfasst wurde. Das Manuskript über die Geschichte der Stadt Brüx (Most) in Nordwestböhmen ist zurzeit im Archiv der Prager Burg als Bestandteil der Bibliothek des Metropolitankapitels von St. Veit deponiert. Der Aufsatz behandelt die textologische Charakteristik des Manuskripts und die Aspekte, die für die Wahl der im Manuskript vorkommenden, also der lateinischen, deutschen und tschechischen, Sprachen relevant waren.
Hochschuldidaktische Weiterbildungsveranstaltungen haben häufig nur eine geringe Akzeptanz bei etablierten Hochschullehrenden. Es wird angenommen, dass der Nachweis wissenschaftlicher Evidenz hochschuldidaktischer Maßnahmen deren Akzeptanz in Hochschulen erhöht. Zur Verknüpfung von empirischer Forschung und hochschuldidaktischen Weiterbildungen schlagen wir ein Spiralmodell vor. Praktisch werden ausgehend von theoretischen und empirischen Grundlagen relevante Ergebnisse für die Bearbeitung in hochschuldidaktischen Weiterbildungen entwickelt. Die Anwendung des Spiralmodells wird an einem Praxisbeispiel zum Themenfeld "Interkulturelle Kommunikation in der Hochschule" illustriert.
We study the impact of nonequilibrium effects on the relevant signals within a chiral fluid dynamics model including explicit propagation of the Polyakov loop. An expanding heat bath of quarks is coupled to the Langevin dynamics of the order parameter fields. The model is able to describe relaxational processes, including critical slowing down and the enhancement of soft modes near the critical point. At the first-order phase transition we observe domain formation and phase coexistence in the sigma and Polyakov loop field leading to a significant amount of clumping in the energy density. This effect gets even more pronounced if we go to systems at finite baryon density. Here the formation of high-density clusters could provide an important observable signal for upcoming experiments at FAIR and NICA.We conclude that improving our understanding of dynamical symmetry breaking is important to give realistic estimates for experimental observables connected to the QCD phase transition.
Background: Interferon and ribavirin therapy for chronic hepatitis C virus (HCV) infection yields sustained virological response (SVR) rates of 50–80%. Several factors such as non-1 genotype, beneficial IL28B genetic variants, low baseline IP-10, and the functionality of HCV-specific T cells predict SVR. With the pending introduction of new therapies for HCV entailing very rapid clearance of plasma HCV RNA, the importance of baseline biomarkers likely will increase in order to tailor therapy. CD26 (DPPIV) truncates the chemokine IP-10 into a shorter antagonistic form, and this truncation of IP-10 has been suggested to influence treatment outcome in patients with chronic HCV infection patients. In addition, previous reports have shown CD26 to be a co-stimulator for T cells. The aim of the present study was to assess the utility of CD26 as a biomarker for treatment outcome in chronic hepatitis C and to define its association with HCV-specific T cells.
Methods: Baseline plasma from 153 genotype 1 and 58 genotype 2/3 infected patients enrolled in an international multicenter phase III trial (DITTO-HCV) and 36 genotype 1 infected patients participating in a Swedish trial (TTG1) were evaluated regarding baseline soluble CD26 (sCD26) and the functionality of HCV-specific CD8+ T cells.
Results: Genotype 1 infected patients achieving SVR in the DITTO (P = 0.002) and the TTG1 (P = 0.02) studies had lower pretreatment sCD26 concentrations compared with non-SVR patients. Sixty-five percent of patients with sCD26 concentrations below 600 ng/mL achieved SVR compared with 39% of the patients with sCD26 exceeding 600 ng/mL (P = 0.01). Patients with sCD26 concentrations below 600 ng/mL had significantly higher frequencies of HCV-specific CD8+ T cells (P = 0.02).
Conclusions: Low baseline systemic concentrations of sCD26 predict favorable treatment outcome in chronic HCV infection and may be associated with higher blood counts of HCV-specific CD8+ T cells.
Zürich, 22. März 1937 - im ersten Stock des renommierten Herrenausstatters "London House" probiert Thomas Mann gerade einen neuen Anzug an, als ihn ein Verkäufer informiert, dass im Erdgeschoss Gerhart Hauptmann eingetroffen sei. "Möchten Sie ihn sehen?" Nach kurzem Zögern lehnt Thomas Mann ab - mit den Worten: "Ach, da wollen wir vielleicht doch andere Zeiten abwarten." Replik des Verkäufers: "Genau das hat Herr Hauptmann auch gesagt." Die Zürcher Nicht-Begegnung der beiden Nobelpreisträger ist in verschiedener Hinsicht bemerkenswert. Schließlich handelte es sich nicht nur um die international bekanntesten deutschen Schriftsteller, sondern auch um alte Bekannte. Und jeder von beiden hatte dem anderen manches zu verdanken. Warum also wollten die beiden einander nicht begegnen?
Um die literaturgeschichtliche Bedeutung der Situation im Zürcher Herrengeschäft einschätzen zu können, muss man die gesamte Beziehung zwischen beiden in den Blick fassen. Sie könnte wechselvoller kaum sein. Nach dreißig Jahren kollegialer, phasenweise nahezu freundschaftlicher Verbundenheit brach der Kontakt abrupt ab und wurde bis zu Hauptmanns Tod 1946 nicht mehr aufgenommen. Nach dem Ableben des älteren Kollegen ändert sich Thomas Manns Sicht auf Gerhart Hauptmann jedoch wieder. Und – soviel vorweg – dabei spielten Jubiläumsgeburtstage stets eine wichtige Rolle. Ich gehe zunächst auf die Phase der engen Bekanntschaft ein; im zweiten Teil dann auf die Umstände des Abbruchs der Beziehungen. Dabei soll vor allem der letzte Kontaktversuch genauer analysiert werden. Ein resümierender Blick auf die dritte Phase steht am Ende dieser Überlegungen. ...
This contribution outlines the evolutionary history of aesthetic illusion, drawing on both its biological and its cultural evolution. Unlike other 'biocultural' accounts of human behaviour, however, the present considerations strictly distinguish between these two processes by resorting to the system-theoretical reformulation of evolutionary theory as offered by Niklas Luhmann. After introducing the theoretical framework, two core elements of aesthetic illusion are described as biological predispositions: the ability to become 'illuded' (as deriving from a biological adaptation for play behaviour in mammals) and the ability to take an interpretive, quasi-communicative attitude toward artifacts (which might be a by-product of the human capacity for symbolic cognition). Particular emphasis is given to the competency for cognitive metarepresentation which emerged together with play and other capacities in fundamentally intelligent animals, and which, in combination with the evolution of language in the human species, has developed into a complex cognitive apparatus called 'scope syntax' by Leda Cosmides and John Tooby. In the last part of the present article several cultural processes are pointed out which have influenced the cultural concepts that, as a cognitive 'scope' tag, guide the experience of aesthetic illusion, the most important among them being the idea of autonomous art as brought about in Western modernity.
Der literarische Mythos des Dr. Faust – Ansätze und Eckpunkte einer Phänomenologie im Überblick
(2013)
Due to its multidimensional model of identity, the literary myth of Dr. Faustus is suitable for a phenomenological analysis. This paper investigates this identity model as well as the most important aspects that must taken into account in this respect: its modulations, interpretations and variations, the instances of relevant expression that the literary myth of Dr. Faustus has adopted in its transformations across cultures and time.
Derzeit kommen 28 % aller 1.151 GRADEDoktorandinnen und -Doktoranden aus dem Ausland. 27 – 33 % internationale Promovierende erreichten ihren Abschluss in den Jahren 2010 – 2012 an der Goethe-Universität – deutschlandweit liegt ihr Anteil bei 14 %. Die britische Geisteswissenschaftlerin Harpreet Cholia und der iranische Naturwissenschaftler Majid Moradmand stehen kurz vor dem Abschluss ihrer Dissertationen.
On a close examination, the Romanian cultural space suggests the existance of a spiritual and cultural incompatibility between Romanian existential feeling and the Faustian man, endowed with the personality and character of Faustus. The Faustian character, Faustus and his literary myth have been imported in Romanian culture. Under the circumstances, this paper investigates the manner in which Faustian aspects and motives reflect in Romanian literature.
Structural determinants for substrate specificity of the promiscuous multidrug efflux pump AcrB
(2013)
Opportunistic Gram-negative pathogens such as Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter Baumanii and Pseudomonas aeruginosa are becoming more and more multiresistant against many commonly available antibiotics [39, 40]. An important resistance mechanism of Gram-negative bacteria is the efflux of noxious compounds by tripartite systems [39, 41-44]. The best studied and most clinically relevant tripartite system is the AcrA-AcrB-TolC system of Escherichia coli, where substrate recognition and energy transduction takes place in the inner membrane protein AcrB. AcrB has a remarkably huge substrate spectrum and can recognize structurally diverse molecules, such as hexan in contrast to erythromycin, as its substrates [45]. Therefore, overproduction of the tripartite system can render a Gram-negative pathogen resistant against multiple antibiotics at once. The mechanisms of how AcrB is able to recognize such an enormous spectrum of molecules as substrates, without compromising its specificity (e.g. by neglecting essential compounds like lipids or gluclose as its susbtates), remained puzzling. Structural insight into substrate specificity was so far limited to two co-crystal structures of AcrB, where minocycline and doxorubicin, respectively, were identified bound to an internal binding pocket of AcrB. This binding pocket is particularly deeply buried into internal parts of the T monomer of AcrB and was, therefore, denoted deep binding pocket (DBP). Analysis of several AcrB co-crystal structures with substrate molecules bound to the DBP [4, 23, 25] indicated that the substrate promiscuity involved multisite binding modes within the DBP. Multisite binding modes, where different substrate molecules can bind to slightly different positions and orientations to the same binding pocket, is a common feature of multidrug recognizing proteins such as QacR or BmrR [27-29]. Nevertheless, AcrB's substrate spectrum is much broader than substrate spectra of most other multidrug recognizing proteins. Therefore, it is likely that additional mechanisms are involved in mediating the observed high substrate promiscuity of AcrB. In our recently published high-resolution AcrB/doxorubicin co-crystal structure (pdb entry: 4DX7 [23]) we were able to identify two additional substrate binding pockets in the L monomer of AcrB: i) the access pocket (AP), with an opening towards the periplasm, and ii) a putative binding site in a groove between transmembrane helices 8 and 9 (TM8/TM9 groove), accessible from the lipid layer of the inner membrane. Both binding pockets are likely to be access sites for substrates towards AcrB. Furthermore, each of the binding pockets are possibly specialized to recognize a specific subset of the entire substrate spectrum of AcrB, i.e. highly hydrophobic substrates (e.g. n-dodecyl-ß-d-maltoside or sodium dodecylsulfate) might access AcrB towards the TM8/TM9 groove and water soluble substrates (e.g. berberine) might access AcrB towards the AP. Since substrates will accumulate in the membrane or the periplasm according to their hydrophilic or hydrophobic nature, substrates will be "pre-selected" by the medium, rather than by the protein itself, and guided to their appropriate access site. This process is proposed to be called "medium- mediated pre-selection". The AcrB/doxorubicin co-crystal structure (pdb entry: 4DX7 [23]) furthermore revealed that the AP and DBP are in next neighborhood to each other and are separated by a switch loop. This switch loop adopts distinct conformations in the L, T and O monomers. Specific switch loop conformations are strongly involved in coordinating the selective occupation of both binding pockets, the AP and the DBP. The conformation of the switch loop in the L monomer (L-switch loop) opens the AP and closes the DBP, whereas the conformation of the switch loop in the T monomer (T-switch Loop) opens the DBP and closes the AP. An analysis of all asymmetric AcrB structures indicated that the L-switch loop is able to adopt multiple distinct conformations, whereas the conformation of T-switch loop remained largely congruent in all crystal structures. Moreover, each distinct switch loop conformation, observed in co-crystal structures of AcrB with occupied AP [4, 23], was perfectly adapted to the bound substrate molecule. Therefore, the putatively flexible switch loop is likely to act as an adaptive module and mediates a high binding pocket plasticity without altering the global protein structure. This binding mode is called adaptor-mediated binding mechanism, where an flexible adaptive module (like the switch loop) is able to adapt the surface shape of an binding pocket to different substrate molecules. Furthermore, structural and biochemical analyses of an AcrB G616N variant, revealed the involvement of specific switch loop conformations in the substrate specificity of AcrB. A substitution of G616, located on the switch loop, to N616 was able to alter the conformation of the switch loop exclusively in the L monomers of AcrB, whereas the switch loop conformations in T and O monomers remained congruent to the conformations observed in crystal structures of wildtype AcrB. Moreover, cells producing the AcrB G616N and MexB, both bearing the G616N amino acid substitution, exhibited a reduced resistance against certain substrates, whereas the resistance against most other substrates remained on the level of wildtype AcrB. Correlations of the phenotypes with minimal projection areas, a novel 2-spatiodimensional parameter which approximates the size of a substrate molecule, revealed that AcrB variants with a G616N substitution have a reduced efflux activity for exclusively large substrate molecules. The rejection of large substrates is most likely connected with altered L-switch loop conformations....
We introduce a new measure of systemic risk, the change in the conditional joint probability of default, which assesses the effects of the interdependence in the financial system on the general default risk of sovereign debtors. We apply our measure to examine the fragility of the European financial system during the ongoing sovereign debt crisis. Our analysis documents an increase in systemic risk contributions in the euro area during the post-Lehman global recession and especially after the beginning of the euro area sovereign debt crisis. We also find a considerable potential for cascade effects from small to large euro area sovereigns. When we investigate the effect of sovereign default on the European Union banking system, we find that bigger banks, banks with riskier activities, with poor asset quality, and funding and liquidity constraints tend to be more vulnerable to a sovereign default. Surprisingly, an increase in leverage does not seem to influence systemic vulnerability.
Die Begegnung zwischen Odysseus und den Sirenen lässt sich als allegorisches Szenario einer poetischen Kommunikation lesen. Darauf verweist die Etymologie, die den Namen der Sirenen auf die semitische Wurzel für ‚Gesang‘ (sir) und das griechische Wort für ‚Strick‘(σειρτί) zurückführt. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die bestrickende Lieder zu Gehör bringen, auf der anderen Seite diejenigen, die sich von den Liedern fesseln lassen. Die Kommunikationssituation ist als Geschlechterverhältnis kodiert. Der Gesang wird von verführerischen Frauen produziert und von verführbaren Männern rezipiert. Diese vermögen der Versuchung nur mithilfe einer spiegelnden Vorsichtsmaßnahme, der Bindung an den herkömmlichen Standpunkt, zu trotzen. Odysseus muss sich an den Mast fesseln lassen, um dem verderblichen Zauber der weiblichen Stimme nicht zu erliegen. Die Pointe des Geschlechterverhältnisses, das im Sirenenmythos modelliert ist, liegt in der Vertauschung der Rollen von Penetration und Rezeption. Es ist die Frau, deren Lied in den Mann eindringt, und der Mann, der das Lied der Frau empfängt. Das Medium, in dem sich die ästhetische Kommunikation vollzieht, ist signifikant. Am Hören, nicht am Sehen entscheidet sich das fatale Geschlechterverhältnis. Die Attraktion der Sirenen vermittelt sich auf dem Wege der Akustik, was auch als Hinweis auf die Oralität der für den mündlichen Vortrag bestimmten Dichtung lesbar ist. Im Folgenden soll die literaturgeschichtliche Reichweite dieser Konstellation exemplarisch skizziert werden. Drei Texte stehen im Mittelpunkt: Homers Odyssee als antiker Basistext und zwei mittelalterliche Quellen, die sich in gegensätzlicher Weise auf ihn beziehen: einerseits - als Fallbeispiel einer literarischen Rezeption - der Tristan Gottfrieds von Straßburg und andererseits - als Fallbeispiel einer hermeneutischen Rezeption - das Buch der Natur Konrads von Megenberg.