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Frankfurter Zeitschrift für islamisch-theologische Studien. 4/2018. Geschichte und Geschichtlichkeit
(2018)
Diversität - und mehr noch das englische 'diversity' - ist ein Zauberwort, das für die verschiedensten Anliegen verwendet werden kann: vom bloßen Lobpreis der Vielfalt über den Appell bis hin zur regulativen Idee globalen politischen Handelns. Der Anthropologe Steven Vertovec sieht in diesem Wort Potential für ein "organizing concept" der Sozial- und Lebenswissenschaften. In der Tat ist Diversität nicht nur ein Bezugspunkt verschiedener Wissenschaften. Auch Körperschaften wie Schule und Universität regeln Chancengleichheit und Zugang im Namen von Diversität, und Unternehmen betreiben ein sogenanntes Diversitätsmanagement, bei dem heterogene Belegschaften zu einer wirtschaftlichen Ressource funktionalisiert werden. Vermutlich ist es gerade der vielfachen Adressierbarkeit geschuldet, dass wir es bei 'Diversität' mit einem politisch hochgradig überformten, theoretisch jedoch weithin unterbestimmten Begriff zu tun haben.
Am 31. Januar fand am ZfL die Verleihung des Carlo-Barck-Preises an Kevin Liggieri statt. Liggieri erhielt den Preis für seine Dissertation "Zur Kultur- und Begriffsgeschichte der 'Anthropotechnik'. Eine Untersuchung programmatischer Diskurse zwischen 'Menschenzucht' und 'Menschenbehandlung'". Wir dokumentieren hier die beiden Reden von Eva Geulen und Ernst Müller anlässlich der Preisverleihung.
If one thing can be learned from the recent boom in the apparently 'new' field of the 'history of the humanities', it is that, especially in the humanities, the history of an academic discipline is never mere history, because the research questions that inaugurate a discipline continue to subsist at its foundations. Knowledge in the humanities, it seems, develops differently. In many fields, 'progress' is far less linear than in the natural sciences; indeed, research programmes may shuttle back and forth between different epochs, with interpretations of the past continually shedding new light upon the present.
Verbraucher
(2018)
Das Wort 'Verbraucher' hat einen vertrauten Klang und erfreut sich besonders in Form verschiedener Komposita wie 'Verbraucherschutz' oder 'Verbraucherpolitik' großer Wertschätzung. Abgeleitet ist es vom Verb 'verbrauchen'. Es scheint damit verwurzelt in einem anthropologischen Grundtatbestand, denn der Mensch ist nun einmal, als gesellschaftliches Naturwesen, auf den Verbrauch bestimmter Dinge angewiesen. Allerdings ist bereits das Verb 'verbrauchen' keineswegs so selbstverständlich, wie es zunächst scheint. Wer vom Verbrauchen redet, abstrahiert nämlich schon von den konkreten Formen und Zwecken der Aneignung der Dinge und stellt allein den Aspekt des Verlusts oder Endes ihrer Brauchbarkeit heraus. [...] Auch der Blick auf den Komplementärausdruck des Gebrauchens zeigt, dass es sich beim Verb 'verbrauchen' um eine Schwundform handelt. Eine weitere Reduktion wird vollzogen, wenn aus ihm das Substantiv 'Verbraucher' abgeleitet wird. Anhand der gängigen Unterscheidung von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern lässt sich das verdeutlichen. Im Vergleich zu den Gebrauchsgütern ist der Anteil der Verbrauchsgüter, also der Dinge, die zum unmittelbaren Verzehr zur Erhaltung der Existenz bestimmt sind, sehr gering. Wenn nun der Mensch als Verbraucher angesprochen wird, dann wird gerade diese elementare Erhaltungsfunktion totalisiert und zur Wesensbestimmung aufgebläht. Was umgekehrt heißt: Im 'Verbraucher' ist der Mensch als kulturelles Wesen ausgelöscht. Wie ist es dazu gekommen?
The conception of the whole as a system, that is, as a totality determined by one principle or idea, has dominated the philosophical tradition from Kant and Hegel to Marxism - and, as Louis Althusser's critique of Hegelianism shows, not without implicit social, political, and ideological consequences. The possibility of breaking with the idealist tradition in all of these respects rests on the articulation of an alternative conception of the whole. Althusser advances the notion of the social whole as a complex unity that is constituted through its own effects - what he calls "overdetermination." Such overdetermination of the whole displaces the conception of the whole as totality (Hegel) in favor of Spinoza's notion of modal unity - the whole as singularity.
Der Einsicht, dass die Zeitschrift kein simpler "cargo truck" für intellektuelles Frachtgut ist, wird inzwischen auch in der Forschung Rechnung getragen. Damit wird nachgeholt, was für die 'history of books' schon längst selbstverständlich ist: Zeitschriften weisen Eigenlogiken auf, die kultur- und wissensgeschichtlich untersucht werden können und sollten. Nicht zuletzt sind sie immer auch Interventionen in eine spezifische historische Situation. [...] Periodika sind in der Geschichte der Ideen und Theorien, der Künste und der Wissenschaften der Neuzeit allgegenwärtig, und gerade deshalb sind sie theoriebedürftig. Der Arbeitskreis Kulturwissenschaftliche Zeitschriftenforschung hat sich 2017 als Initiative von und für Nachwuchsforscher*innen gegründet, die über Perspektiven auf diesen selbstverständlich-unselbstverständlichen Gegenstand nachdenken.
Mit 'Synergie' werden kooperative Interaktionen bezeichnet, die zu einer neuen Qualität führen bzw. führen sollen. Spätestens im 19. Jahrhundert wurde auf den von 'synérgeia' ('Mitwirkung, Zusammenarbeit') abgeleiteten Gräzismus die Bedeutung des aristotelischen Satzes "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" übertragen. Nicht nur in den Natur- und Geisteswissenschaften, sondern auch in Ökonomie, Technik und Kunst haben Debatten über Synergien und ihre Effekte seit einiger Zeit Konjunktur. Dabei stellt sich die wissenstheoretische Frage, wie derartige Synergie-Modellierungen in die Generierung und Strukturierung von Wissen eingreifen und welches Innovationspotential sie für die Wissensgesellschaft mit Blick auf die Zukunft haben.
Gegründet 1988, vier Studioalben zwischen 1991 und 1996, zwei Kompilationen und eine Abschiedstournee 1998: so die Eckdaten der Berliner Band Lassie Singers. Gegründet wurde sie von den Sängerinnen Almut Klotz und Christiane Rösinger, die sich zunächst Almut Schummel und C.C. Hügelsheim nannten. Hügelsheim ist der Name des badischen Geburtsortes von Christiane Rösinger. Auch die vor ein paar Jahren früh verstorbene Almut Klotz war Mitte der Achtzigerjahre aus Baden-Württemberg, aus dem tiefen Schwarzwald, nach Berlin gekommen. Die Lassie Singers sind also ein Beispiel für den schwäbisch-badischen Kulturtransfer ins alte West-Berlin und ins Wende-Berlin um 1990.
Diverse museum diversities
(2018)
'Diversity' has become a lively key word in contemporary museum discourse and practice, with numerous policies and initiatives being conducted under its banner. Achieving 'diversity' is seen as something to be celebrated - a good thing in itself. But quite what 'diversity' refers to is itself heterogeneous, with this only rarely explicitly articulated or even recognised. As such, what exists is a shifting field of diverse diversities, which variously interlink and reinforce each other but which may also mask critical discrepancies, disconnects, incompatibilities and even contrary ambitions.
Der Kiezkönig bleibt ein Paradox. Ob bei City oder in den verschiedenen Rap-Richtungen: Die Identifikation mit dem Problemkiez ist in der Popmusik einerseits ein wichtiges Zeichen für Unabhängigkeit und Widerstand. Andererseits ist sie eine Gratwanderung, denn der Querulant darf sich eben nicht wie ein absolutistischer Herrscher über alles und jeden erheben, sondern muss Milieutreue beweisen - und damit auch seinen Zuhörern die Möglichkeit geben, sich als gleichberechtigten Teil dieses Milieus zu imaginieren.
Houllebecqs Science-Fiction : "Unterwerfung" und "Die zweite Invasion der Marsianer" der Strugatzkis
(2018)
Am 6. Juni 2018 wurde die deutsche Fernsehverfilmung von Michel Houellebecqs Roman "Unterwerfung" in der ARD gesendet. Auf die Erstausstrahlung folgte eine Gesprächsrunde zum Thema "Die Islamdebatte: Wo endet die Toleranz?" An der Programmzusammenstellung wird das Missverständnis deutlich, das sich in der öffentlichen Diskussion von "Unterwerfung" etabliert hat. Dieses Missverständnis besteht darin, die "Islamdebatte" als Thema des Romans zu begreifen und deshalb dessen Szenario zum Gegenstand einer politischen Debatte zu machen. [...] "Unterwerfung" (2015) ist kein Roman über die Auseinandersetzung mit dem Fremden, sondern über das Verhältnis zur eigenen Geschichte. Der exemplarische Fall materialisierter Geschichte ist in "Unterwerfung" die Literatur. Dass der Protagonist und Erzähler François ein Literaturwissenschaftler ist, der sich vorwiegend mit Texten von Joris-Karl Huysmans befasst, ist dem Roman dabei Mittel zum Zweck, die Literatur thematisch ins Zentrum zu rücken. [...] Der neuere literaturgeschichtliche Hintergrund für Houellebecqs Arbeit ist die Science-Fiction. Und tatsächlich lässt sich "Unterwerfung" als Hypertext eines Science-Fiction-Romans lesen. Dieser trägt im Deutschen den Titel "Die zweite Invasion der Marsianer", wurde von Arkadi und Boris Strugatzki erstmals im Jahr 1967 auf Russisch veröffentlicht und liegt in einer trashigen französischen Taschenbuchausgabe von 1983 als "La seconde invasion des Martiens" in der Reihe "Science-fiction soviétique" vor.
Wer vom Populismus sprechen will, darf über den Liberalismus nicht schweigen. Es macht die Analyse komplexer, weil diejenigen, die sie betreiben, sich nicht mehr als unbeteiligte Beobachter ausgeben können. Allein schon der Begriff Populismus markiert ja eine Perspektive von außen, denn heutige Populisten nennen sich gewöhnlich nicht so. Wer den Begriff verwendet, ist unter den Vorzeichen eines sich immer weiter polarisierenden politischen Feldes also in der Regel dem Gegenlager der 'Liberalen' zuzurechnen. Dessen Vertreter sind an einer beide Seiten umgreifenden Dynamik beteiligt. Insofern ist auch die Art, wie sie über den Populismus sprechen, Teil des politischen Spieles. Deshalb reicht es nicht, das 'Narrativ des Populismus' mit seinen charakteristischen Merkmalen zu isolieren und, was ein leichtes Spiel ist, als trügerisch zu entlarven. Das Bild muss ergänzt werden um eine Analyse auch des 'liberalen Narrativs': der perspektivischen Verzerrungen, die es enthält, seiner Leerstellen und Ambivalenzen, vor allem aber der Gründe für seine geschwundene Integrationskraft sowohl im nationalen als auch im Weltmaßstab.
Was bei Schrott aus seiner künstlerischen Bearbeitung der Wissens-'Tradition' geworden ist, ist nicht einfach zu sagen. Jedenfalls keine Naturreligion und keine Experimentaltheologie, sondern eine Dichtung, sehr groß dimensioniert, gewiss, aber doch stets nur "Stücke eines Epos: nicht in hehrem Anspruch, sondern als Poesie, die Welt enthält". Von Freuds Epostheorie her gesehen ist der befremdliche Titel "Erste Erde. Epos" gewissenhafte Leseanleitung: Achtung, Kunst! - Nicht beantwortet ist damit die Frage, warum Schrott die 'Tradition' von Wissenschaft und Wissenschaftsgeschichte literarisch bearbeitet hat.
An ein philosophisches Fachpublikum richtete sich Blumenberg zuerst mit "Die sprachliche Wirklichkeit der Philosophie", geschrieben 1946 und veröffentlicht im Jahr darauf in der Hamburger Akademischen Rundschau. [...] Der Essay von nur vier Seiten zeugt von Blumenbergs Hadern mit allen Versuchen, die Philosophie von Grund auf neu zu errichten. Erstaunlich daran ist nun, dass Blumenberg dabei nicht als Vertreter der Phänomenologie und Anthropologie auftritt, als der er heute vor allem gelesen wird. Stattdessen erscheint er in diesem Anfangstext als Sprachtheoretiker.
Das kürzlich erschienene Büchlein "Schalamow. Lektüren" versammelt die Vorträge eines Kolloquiums zum Werk des russischen Schriftstellers Warlam Schalamow (1907–1982), das im Mai 2016 am ZfL stattfand. Unmittelbarer Anlass war damals der 65. Geburtstag von Franziska Thun-Hohenstein. Sie hat selbst zahlreiche Lektüren seiner Texte vorgelegt - nicht zuletzt in Gestalt der Nachworte in den mittlerweile sieben Bänden der Schalamow-Werkausgabe, deren Herausgeberin sie ist. Auch wenn der zweite Band kein Nachwort enthält und das Nachwort zum dritten von Michail Ryklin stammt, sind es doch Thun-Hohensteins Nachworte, die die Werke in Einzelbänden in besonderer Weise prägen.
"There is grandeur in this view of life", so beginnt der letzte Satz von Charles Darwins "On the Origin of Species". In der ersten Auflage verzichtete Darwin noch auf einen Bezug zu Gott. Ab der zweiten Auflage von 1860 fügte er ihn dann allerdings doch ein. Großartig und erhaben ist die Ansicht aber doch vielleicht gerade ohne Gott. Darauf jedenfalls scheint Raoul Schrotts "Erste Erde Epos" hinauszulaufen. Es ist eine von den Naturwissenschaften beeindruckte Erzählung, die diese nicht als nüchtern und seelenlos inszeniert, sondern die Bedeutsamkeit naturwissenschaftlichen Wissens für uns feiert, indem sie neue Formen und sprachliche Bilder für dieses Wissens sucht. Das Ergebnis ist eine eigene dichterische Verzauberung der Welt durch naturwissenschaftliches Wissen und zugleich eine Verzauberung der Naturwissenschaften. "Reenchanting Science, Wiederverzauberung der Naturwissenschaft" - auf diese Formel ließe sich das Programm Schrotts bringen.
Die Tagung "Reinhart Koselleck und die Begriffsgeschichte des 20. Jahrhunderts" am Deutschen Literaturarchiv Marbach (14./15.6.2018) reiht sich ein in eine Kette von Veranstaltungen, die dem Werk Reinhart Kosellecks und den Perspektiven der begriffsgeschichtlichen Forschung speziell im Hinblick auf das 20. Jahrhundert gewidmet sind. Wie der Gastgeber Ulrich Raulff (Marbach) bei der Eröffnung betonte, ist das Literaturarchiv Marbach ein besonderer Ort für die Begriffsgeschichte, da es die Nachlässe bedeutender Vertreter oder Stichwortgeber wie Hans Blumenberg, Hans-Georg Gadamer, Hans Robert Jauß, Joachim Ritter oder Dolf Sternberger aufbewahrt. Im Jahre 2008 wurden der schriftliche Nachlass sowie die Bibliothek von Reinhart Koselleck angekauft, kürzlich kam dann auch der Nachlass von Karlheinz Barck, dem Mitherausgeber des Wörterbuchs der "Ästhetischen Grundbegriffe" hinzu. Das Literaturarchiv Marbach beherbergt damit eine Fülle von Materialien, die bislang noch kaum erschlossen sind und die für die leitende Fragestellung einer Begriffsgeschichte des 20. Jahrhunderts eine wichtige Forschungsquelle bilden.
2018 ist Georgien Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Zum ersten Mal nach der Wende wird die georgische Literatur damit prominent in einer fremden Sprache präsentiert. Gerade die Literaturen kleiner Nationen sind auf internationale Anerkennung dieser Art besonders angewiesen. Doch gibt es einen qualitativen Unterschied zwischen Literaturen 'kleiner' und 'großer Nationen'? Diese Frage ist im Spannungsfeld zweier Konzepte zu diskutieren, die mit dem der Nationalliteratur als lange dominierendem Ordnungsprinzip literarischer Texte konkurrieren: kleine Literatur und Weltliteratur.
Mit einiger Berechtigung könnte man das 19. Jahrhundert nicht nur als Jahrhundert nationaler Einheitstendenzen, sondern auch als Jahrhundert der Diversität beschreiben: einerseits der biologischen Diversität, insofern die Anzahl der bekannten Arten exponentiell zunimmt und die Evolutionslehre den Naturprozess selbst als Entstehung organischer Diversität bestimmt, andererseits aber auch als Jahrhundert der kulturellen und sozialen Diversifizierung: Unübersehbarkeit des empirischen Wissens, Differenzierung der Disziplinen, Vervielfältigung der kulturellen Tendenzen, Pluralisierung der Lebensformen und Weltanschauungen, die - mit Nietzsches Formulierung - "unkräftige Vielseitigkeit des modernen Lebens", all das gehört jedenfalls zu den gängigen Selbstbeschreibungen der Zeit. Dabei taucht Diversität in den Gegenwartsdiagnosen um 1900 weniger als Wert oder gar Forderung auf, sondern vor allem als krisenhaft oder ambivalent wahrgenommenes Phänomen
Kehlmann beschwört die Toten und leckt die Wunden des Dreißigjährigen Kriegs - nicht um sie zu heilen, sondern um sie offen zu halten. Durchgehend beharrt er auf dem Unabgegoltenen und Unabgeltbaren der Geschichte. Womöglich dichtet er aus dem Grund seinen gesamten Roman gegen jede potenzielle Identifikation des Dreißigjährigen Kriegs mit der gegenwärtigen Weltlage auch förmlich ab. Anspielungen auf den Nahen Osten oder auf Nordafrika sucht man in "Tyll" vergebens. Das wirft die simple Frage auf, was der Kehlmann'sche Text unabhängig von seiner offiziellen Poetik und Intention heute eigentlich anzeigt.
Im World-Heritage-Programm der Unesco sollen die als schützenswert hervorgehobenen Monumente, Naturschönheiten oder auch kulturellen Praktiken exemplarisch für das Welterbe der Menschheit insgesamt stehen. Wie aber wird deren Beispielhaftigkeit begründet? Und wie funktioniert die kulturelle Kanonbildung im Einzelfall? "Frontiers of the Roman Empire" heißt eine der 1073 Stätten (Stand: Mai 2018) auf der World Heritage List der Unesco. Zu diesen "Frontiers" gehören der Limes in Südwestdeutschland, der Hadrianswall in Nordengland und der Antoninuswall in Schottland. Es handelt sich also um eine dezentrale, transnationale, grenzübergreifende Stätte, die ihrerseits aus Grenzen besteht, noch dazu aus den hinterlassenen Grenzen eines Imperiums.
Einer gängigen Periodisierung zufolge stellt das Leben, dem Bereich der Repräsentation entzogen und als Unbestimmtheit, Pluralität oder Vermögen verstanden, die Wissenschaften und die Ästhetik um 1800 vor ähnliche Probleme. Zugleich rückt der arbeitende, sprechende und lebende Mensch, das Subjekt und bevorzugte Objekt der sich etablierenden modernen Wissensordnung, in eine aushandlungsbedürftige Doppelexistenz als Einzel- und Gattungswesen. [...] Die sukzessive Ablösung eines naturhistorischen Zugriffs auf den Menschen durch einen experimentalwissenschaftlichen sowie die Aufkündigung von dessen Fundierung in einem göttlichen Heilsplan im Verlauf des 18. Jahrhunderts lassen sich als Vorgeschichte dieses modernen Lebenswissens erzählen. Ein eklektisches Textaufkommen, das sich seit dem späten 17. Jahrhundert aus diätetischer, medizinischer, philosophischer oder literarischer Perspektive mit dem Leben des Menschen beschäftigt, erlaubt jedoch auch den Schluss, dass sich hier in der Überkreuzung unterschiedlicher formaler Traditionen und Entwicklungen Spuren eines anderen Wissens vom Leben beobachten lassen: eines Wissens, dessen Fluchtlinie nicht zwingend jenes unförmige, anonyme Leben ist, dessen Karriere 'um 1800' beginnt, sondern dessen Gegenstand und Horizont ein irreduzibel konkretes Leben ist.
Friedrich August Wolfs "Prolegomena zu Homer" (1795) waren in der intellektuellen Welt des späten 18. Jahrhunderts eine kleine Sensation. Wolf zeigte in seiner Schrift, dass die großen Epen der Antike nicht Produkt eines einzigen genialen Schöpfers waren, sondern "dieser kunstvolle Aufbau erst das Werk späterer Jahrhunderte" war. [...] Die Frage der ursprünglichen Formeinheit des Epos wurde von den Zeitgenossen heiß diskutiert. Dass das Problem der epischen Formeinheit die Gemüter er hitzte, ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass es beim "Epos als einheitsvoller Totalität" (Hegel) um nichts Geringeres geht als einen Gründungsmythos der modernen Literatur. Denn der Roman, der sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zur dominanten literarischen Gattung entwickelte, bezog sich auf das Epos als seinen Fluchtpunkt. Dabei definierte sich der Roman als heterogenes Gebilde durch den Gegensatz zu der vermeintlich homogenen Formeinheit des Epos. Diese Gegenüberstellung wurde durch Wolfs Zweifel an der ursprünglichen Einheit des Epos radikal infrage gestellt.
Das neue Jahresthema des ZfL, FORMEN DES GANZEN, knüpft an das vorangegangene Jahresthema der DIVERSITÄT in den Bereichen der Natur, des Sozialen und der Kultur mit einer gewissen Zwangsläufigkeit an. Denn wer sich mit der Vielfalt beschäftigt, kann der Frage nach der Einheit der Vielfalt und damit nach dem Ganzen nicht ausweichen. So ist etwa das Schlagwort von der Biodiversität ein absolut inkludierender Begriff und damit Chiffre eines Ganzen. Allerdings wurden Ganzheitsvorstellungen im 20. Jahrhundert von Regimen in Anspruch genommen, die nicht zufällig 'totalitär' heißen. Auch deshalb stehen die heutigen Geisteswissenschaften dem Ganzen kritisch gegenüber. Jener Geist, der sie einmal als Wissenschaften binden und von den Naturwissenschaften unterscheiden sollte, gehört ja selbst zur Sippschaft unifizierender Begriffe, die ein Ganzes meinen oder behaupten.
Wenn heute vom Kulturerbe die Rede ist, ob im europäischen oder im globalen Maßstab, wird die Vorstellung eines aus der Vergangenheit stammenden Vorrats betont, den man zu inventarisieren, zu bewahren und an kommende Generationen weiterzugeben habe. Das gilt für das 'materielle' wie für das 'immaterielle' Erbe, das im EU-Beschluss eigens erwähnt wird und dessen Erhalt sich auch die Unesco bereits seit 2003 widmet. Die Berufung auf künftige Generationen ist eine stehende Formel, nicht nur in den Konventionen von EU und Unesco, sondern überhaupt in Rhetoriken der Bewahrung auf den unterschiedlichsten gesellschaftspolitischen Feldern - mit fließenden Übergängen zu dem, was man heute 'Nachhaltigkeit' nennt. Damit wird das Erbe als eine denkbar weit reichende Logik der transgenerationalen Übertragung erkennbar.
Fröhliche Wissenschaft - traurige Theorie? : lose Bemerkungen zu einem spannungsreichen Verhältnis
(2018)
Im Rückblick auf seine langjährige Teilnahme an den Kolloquien von "Poetik und Hermeneutik", der institutionell wie theoretisch in Deutschland sicher erfolgreichsten geisteswissenschaftlichsten Gruppierung nach 1945, kam der bekannte Romanist Karlheinz Stierle jüngst auf die gemeinsamen Wurzeln der ehemaligen Mitglieder zu sprechen. Gegenteiligen Bekundungen zum Trotz dürften solche nicht etwa in einer eigenständigen "Theorie", sie müssten vielmehr in einem bestimmten Gebrauch des Deutschen als Wissenschaftssprache gesucht werden. [...] Stierles Beobachtungen stehen in ihrer prononcierten Ausrichtung auf Darstellungsfragen und Sprachgebrauch in einer langen wissenschafts- wie theoriegeschichtlichen Tradition. Wenn Stierle der Poetik und Hermeneutik-Gruppe eine "gemeinsame Theorie" abspricht und er ihren "Pep" und ihren Zusammenhalt allein in ihrer Sprache verortet, dürfte dies zunächst von dem schlechten Leumund zeugen, den die 'Theorie' derzeit in weiten Teilen der geisteswissenschaftlichen Debatte besitzt. Seine Bemerkungen sind für das heutige Verständnis der Beziehung von Theorie und Wissenschaft vor allem in den Philologien symptomatisch. Die Zeit eines "Pep" gerade der Theorie selbst scheint längst verflogen, ihr "langer Sommer" endgültig vorbei.
Der Proust'sche Fragebogen dient traditionell dazu sich kennenzulernen, sei es in einem französischen Salon, wo er einst entstand, sei es auf der letzten Seite eines deutschen Magazins. Wir haben unseren eigenen Fragebogen für den ZfL BLOG entworfen. Hier antwortet jetzt Barbara Picht, die seit Ende 2017 im Forschungsprojekt "Theorie und Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte" arbeitet.
Unterm Rettungsschirm
(2018)
Macht sich die Zweideutigkeit des "Rettungsschirms" im Deutschen vor allem in Gestalt seiner visuellen und metaphorischen Figurationen bemerkbar, fällt sie im Englischen schon auf wörtlicher Ebene auf. Denn das Englische kennt zwei unterschiedliche Worte für die benannte Sache, sodass der Schirm entweder als 'umbrella' ("Regenschirm") oder als 'parachute' ("Fallschirm") auftreten muss. So finden sich denn auch beide Varianten in der englischsprachigen Berichterstattung über die Eurokrise. Die entsprechenden Formulierungen 'rescue umbrella' oder 'rescue parachute' lassen sich dabei in der Regel als Übersetzungsversuche aus dem Deutschen erkennen. Darüber hinaus finden sich beide Varianten häufig in englischsprachigen Einlassungen deutscher Krisenkommentatoren, die für diese Einrichtung werben oder sie kritisieren wollen. Viele englischsprachige Fachpublikationen, in denen explizit von 'rescue umbrella/parachute' die Rede ist, stammen auch aus der Feder deutscher Autorinnen und Autoren. Dieser Befund lässt die Vermutung zu, dass es sich bei dem Rettungsschirm um eine genuin deutsche Wortschöpfung handeln könnte. Die Vermutung lässt sich durch eine Reihe sprachwissenschaftlicher Untersuchungen bestätigen, die sich mit der Metaphorik der Finanzkrise beschäftigt haben. Das Gesamtbild der unterschiedlich angelegten empirischen Studien lässt recht klar erkennen, dass der Rettungsschirm eine der dominierenden Metaphern im deutschen Krisendiskurs und offenbar auch ein spezifisch deutsches Sprachgebilde ist.
Doris Sava (Hermannstadt/Sibiu): Erinnerndes Bewahren: Vergessenes der Vergessenheit entreißen. Dr. Sigrid Haldenwang zum Geburtstag gewidmet : S. 11
I. Literaturwissenschaft und Landeskunde
Roxana Nubert (Temeswar): Interkulturelle Aspekte der Banater Heimatliteratur – Mit besonderer Berücksichtigung von Adam Müller-Guttenbrunn : S. 27
Delia Cotârlea / Carmen Elisabeth Puchianu (Kronstadt/ Braşov): Zwischen politischem Kompromiss und ästhetischem Anspruch: Rumäniendeutsche Lyrik der 1980er und 1990er Jahre im Spiegel der Kronstädter Wochenschrift Karpatenrundschau Teil I : S. 48
Delia Cotârlea / Carmen Elisabeth Puchianu (Kronstadt/Braşov): Zwischen politischem Kompromiss und ästhetischem Anspruch: Rumäniendeutsche Lyrik der 1980er und 1990er Jahre im Spiegel der Kronstädter Wochenschrift Karpatenrundschau Teil II : S. 65
Lucian Buciu (Bukarest): Erinnerungskultur und Kollaboration bei den Siebenbürger Sachsen unter der Militärdiktatur Antonescus. Zu Ursula Ackrills Roman Zeiden, im Januar : S. 79
Andreea Dumitru (Sibiu/Hermannstadt): Mischehen in Siebenbürgen. Der Dialog zwischen den Kulturen in der eigenen Familie : S. 91
Adeline-Alexandra Berdie (Hermannstadt/Sibiu): Die Kopftuchdebatte in Deutschland : S. 108
II. Sprachwissenschaft
Amira Amin (Kairo): Das phraseologische Potenzial innovativer metaphorischer Wendungen in den Kurzgeschichten von Christoph Peters : S. 117
Joanna Smereka (Breslau): Die Konvention und Varietät der Anredeformen im Roman Simplicissimus (1669) von H. J. C. Grimmelshausen : S. 131
Sigrid Haldenwang (Hermannstadt/Sibiu): Wortbildungen, die im Siebenbürgisch-Sächsischen aufgrund von lateinischen Lexemen entstanden sind : S. 151
Adina Lucia Nistor (Jassy): Der Name Fleşer und seine Varianten in Rumänien. Herkunft, Bildung und Verbreitung : S. 170
Doris Sava (Hermannstadt/Sibiu): Gehegt und gepflegt: Das Rumäniendeutsche in der Neuauflage (2016) des Variantenwörterbuchs des Deutschen : S. 180
Adriana Dănilă (Bukarest): Sanktionierung des Fehlverhaltens in den Online-Diskussionsbeiträgen : S. 198
Günter Lobin (Paderborn) / Sara Konnerth (Hermannstadt/Sibiu): Ein Sprachmodell für den Fremdsprachenunterricht : S. 214
III. Übersetzungswissenschaft
Joachim Wittstock (Sibiu/Hermannstadt): Als Übersetzer zugange in den literarischen Beständen Rumäniens : S. 231
IV. Bücherschau
Alexandra Tudor (Kronstadt/Braşov): Rezension : S. 249
Verzeichnis der AutorInnen : S. 255
Dana Dogaru – Professor Dr. Konnerth zum 80. Geburtstag
Maria Sass (Sibiu/Hermannstadt): “Ich bin ein Sachse, protestiere aber nicht, wenn mich ein bodenständiger Deutscher für einen Rumänen hält.” Das (inter-)kulturelle Portrait Paul Schusters
Grazziella Predoiu (Temeswar): Grenzerfahrungen: Zu Dimitré Dinevs interkulturellem Roman Engelszungen
Sunhild Galter (Sibiu/Hermannstadt): Das Bild der zornigen jungen Frau in Fatma Aydemirs Debütroman Ellbogen
Johannes Teichmann (Viena/Wien): Vorkämpfer der literarischen Moderne? Adolf Meschendörfer (1877-1963) und sein Roman Leonore
Ana Karlstedt (Bucureşti/Bukarest): „Die deutsch-rumänische Freundschaft trägt offensichtlich Früchte”. Fremd- und Selbstbilder im Film Offset
Alexandra Nicolaescu (Bucureşti/Bukarest): Das Emigrantenschicksal im Roman Arc de Triomphe von Erich Maria Remarque
Ileana Panţu (Bucureşti/Bukarest): Aspekte der Interkulturalität in der Lyrik von Rolf Bossert und der rumäniendeutschen Autoren der Anthologie Vînt potrivit pînă la tare (1982)
Nadjib Sadikou (Flensburg): Literatur und kulturelle› Wir-Phantasmen ‹in Europa. Überlegungen am Beispiel Iris Wolffs Roman So tun, als ob es regnet
Anne Türk (Sibiu/Hermannstadt): Die verlorene Generation und die Deportation in Siebenbürgen. Abgrenzung oder Austausch
Iulia Petrin (Iaşi/Iassy): Robert Flinkers Romane und die Erfahrung der Psychiatrie
Sprachwissenschaft
Doris Sava (Sibiu/ Hermannstadt): Scherz, Satire & Ironie - Internet-Meme als öffentliche Kritikform
Gerhild Rudolf (Sibiu/ Hermannstadt): Zur Sprachsituation der Schulen mit deutscher Unterrichtssprache in Rumänien – Entwicklung, Probleme, Perspektiven.
Carmen Popa (Sibiu/ Hermannstadt): Die Rechtspflege in Siebenbürgen im 16. und 17. Jh. anhand der Magistrats- und Judikatsprotokolle
Cristina Mihail (Sibiu/ Hermannstadt): Die rumänische Heimat und der Tod in deutschen Landen. Todesanzeigen in der Siebenbürgischen Zeitung
Im Rahmen der Zusammenstellung unserer germanistischen Zeitschrift liegt es uns am Herzen, mannigfaltige Themenbereiche germanistischer Forschung zu erfassen, und daher ist das vorliegende Heft linguistisch fokussiert, wobei in vielen Beiträgen Interdisziplinarität in Bezug auf Geschichte, Soziologie und Marketing festzustellen ist. Im Mittelpunkt dieses Heftes steht die unbegrenzbare Macht der Sprache.
VJD Newsletter (1-12-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-11-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-10-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-9-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-8-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-7-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-6-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-5-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-4-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-3-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-2-2018)
(2018)
VJD Newsletter (1-1-2018)
(2018)
Das Reichsgesetz, betreffend die Grundrechte hat aus der Kritik an der französischen Menschenrechtserklärung gelernt, dass es Menschenrechte weder ohne System der Rechte und Pflichten des Bürgers noch ohne Verankerung in der einschlägigen Organisation der Staatsorgane geben kann, die gleichzeitig die Freiheit und die Einheit des Volkes sichern. Außerdem sieht die den Reichsgesetzen zugrunde liegende Auffassung keine Grundrechte ohne Verankerung im zu schützenden geistigen Leben des Volkes vor. Unter dem Einfluss der Rechts- und Staatsphilosophie J. G. Fichtes und Hegels wurden im Vormärz rechtsphilosophische Theorien entwickelt, die individuelle Menschenrechte nicht abstrakt, sondern nur in einem "System des Rechts" aufeinander bezogener Komponenten gelten lassen, das den Menschen grundsätzlich als gesellschaftliches Wesen betrachtet und dem eine organische und geistige Auffassung der Gesellschaft zugrunde liegt. [...] Das Jahrbuch erforscht diese Zusammenhänge; neben der – vor allem – rechtsphilosophischen Inspiration der einzelnen spezifischen Aspekte der Grundrechte geht es um die folgenreiche Besetzung des politischen sowie imaginativen Ausdrucksraumes der Vormärz-Zeit durch die Idee der Menschenrechte, die sowohl in Bezug auf einzelne Grundrechte wie auch im Blick auf ihre Fundierung in der Klassischen Deutschen Philosophie, die Frage nach Frauenrechten als Menschenrechten, Protagonisten wie Friedrich Hecker oder den Zusammenhang von Menschenrechtsidee und Musik betrachtet werden.
Programm 2018/19 Wintersemester, Frankfurter Bürger-Universität, Goethe-Universität Frankfurt
(2018)
Weimarer Beiträge 64/2018
(2018)
Die Weimarer Beiträge sind eine Zeitschrift für Literaturwissenschaft, aktuelle ästhetische Theorie und Kulturwissenschaft. Zu Ihren Schwerpunkten gehören moderne Literatur im Rahmen anderer Künste und Medien, die Wechselbeziehungen von Literatur, philosophischer und ästhetischer Reflexion sowie die kritische Analyse der Gegenwartskultur.
Diyalog 2018/2
(2018)
Im Fachbereich der Deutschen Literatur beschäftigt sich der erste Artikel mit der Vielfältigkeit der Methoden und stellt einen neuen Ansatz zur Interpretation von Texten deutschsprachiger Volkslieder in den Mittelpunkt. Der zweite Beitrag fokussiert die historischen Figuren (Süleyman, Zrínyi und Theodor Körner) aus dem deutschen Knabenbuch von 1862 von Ludwig Eichrodt. Im dritten Beitrag lässt sich eine literaturpsychologische Annäherung an das Asberger-Krankheitsbild des Protagonisten Buchmendel von Stefan Zweig lesen. Im vierten Artikel dieser Rubrik steht der Roman "Der falsche Nero" von Lion Feuchtwanger als ein Roman im Un-Wandel der Zeiten im Fokus. Antisemitismus in Europa und seine Auswirkungen in der Literatur machen das Thema des fünften Beitrags aus. Die Rubrik Migrantenliteratur beinhaltet zwei Beiträge. Der erste Artikel hat die Romane von Rafik Schami als Ausgangspunkt und beschäftigt sich mit der Begegnung orientalischer Kultur und orientalischen Denkmustern in ihnen. Im zweiten Artikel geht es um "Ver-rückte Sprache im Berliner Ballhaus Naunynstrasse". [...]
Etwa seit dem Jahre 2000 lässt sich eine Tendenz an vielen portugiesischen und anderen Hochschulen feststellen: Sprachkurse finden regen Zulauf, aber die damit verbundenen Philologien klagen über einen Rückgang der Studierenden. Die Gründe dafür sind vielschichtig und nicht verallgemeinerbar, werden doch die Studiengänge sogar in demselben Land oft sehr unterschiedlich strukturiert, und dass es nicht eine Germanistik, Romanistik oder Anglistik gibt, ist gewiss zutreffend. Die siebte Ausgabe der portugiesischen Germanistikzeitschrift REAL nimmt sich dieses Themas aus verschiedenen Blickwinkeln und Länderperspektiven an. Und auch wenn die Beiträge aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten stammen, wird doch deutlich, wie allgemein eine Reihe von Schwierigkeiten sind.
In der Zeitschrift Studia Germanistica werden Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen auf dem Gebiet der germanistischen Linguistik, Literaturwissenschaft und DaF-Didaktik publiziert, die den Stand der Forschung in Tschechien sowie im Ausland dokumentieren. Bestandteile der Zeitschrift sind kulturwissenschaftliche Studien und Rezensionen. Alle Beiträge werden in Deutsch - mit einer Annotation und Schlüsselwörtern in Englisch - publiziert.
The new genus Thaicypridopsis gen. nov. described here belongs to the tribe Zonocypridini Higuti & Martens, 2012 in the subfamily Cypridopsinae Kaufmann, 1900. It is the first record of the Recent representatives within this tribe in Southeast Asia and Oriental regions. Thaicypridopsis gen. nov. has a number of remarkable characters that distinguish it from other genera in the subfamily: a submarginal row of distinctive tubercles on the postero-ventral part of the right valve in the interior view, a strong serrated claw G2 on the second antenna with an apical concavity, large bristles with hirsute endings and spatula-shaped apexes on all three maxillular endites and a bifurcate tip on the terminal claw of the second thoracopod. One new species, Thaicypridopsis longispinosa sp. nov., is described under this new genus in the present contribution. Apart from the above diagnostic characters, the new species also has long spines on the valve surface as its outstanding feature. The new taxon is morphologically compared with other related species and genera within and outside the subfamily Cypridopsinae. In addition, due to the new genus belonging to a group of genera with the left valve overlapping the right valve in the subfamily, a key to the genera within this group is given.
The Australian genus of Eurybrachidae Stål, 1862 (Hemiptera, Fulgoromorpha) Olonia Stål, 1862 is redescribed and reviewed. Seven new species are described: O. bourgoini sp. nov. (N Queensland, Chillagoe), O. danielsi sp. nov. (N Queensland, Cape York Peninsula), O. guillaumei sp. nov. (N Queensland), O. hochae sp. nov. (N Queensland, Undara), O. monteithi sp. nov. (Queensland), O. rylandae sp. nov. (N Queensland, Chillagoe) and O. soulierae sp. nov. (Queensland). Platybrachys nobilis (Stål, 1863) is transferred to Olonia and the new combination Olonia nobilis (Stål, 1863) comb. nov., is proposed. Olonia ornata Lallemand, 1928 and O. apicalis (Walker, 1851) are removed from Olonia and transferred to Platybrachys Stål, 1859 and Maeniana Metcalf, 1952, respectively. Hence, the new combinations Platybrachys ornata (Lallemand, 1928) comb. nov. and Maeniana apicalis (Walker, 1851) comb. nov. are proposed. The new genus Stalobrachys gen. nov. is described to accommodate Olonia alboapicata Jacobi, 1928 and the new combination S. alboapicata (Jacobi, 1928) gen. et comb. nov. is proposed. The male genitalia are illustrated and photographs of habitus, a distribution map, biological data and an identification key are provided. The genus Olonia currently contains twelve species and the genus Stalobrachys gen. nov. has one species.
Aussiger Beiträge 12/2018 : regionale und korporative Identitäten und historische Diskontinuität
(2018)
Die zwölfte Ausgabe der Aussiger Beiträge fokussiert auf regionale und historische Identitäten und die Frage, ob und wie die historische Diskontinuität in der Selbstdarstellung und Konstruktion von dieser/n Identität(en) in den Grenzregionen Tschechiens reflektiert wird. Städte, Gemeinden, Vereine, aber auch Firmen samt ihrer berühmten Marken werden als relativ beständige Subjekte inszeniert, deren Image oft auf ihrer Tradition beruht. Der an manchen Orten in den Grenzregionen Tschechiens fast vollständige Bevölkerungsaustausch bedeutete für die davon betroffenen Städte, Institutionen oder Firmen einen beträchtlichen Einschnitt in die Kontinuität ihrer Entwicklung. In diesem Zusammenhang sind insbesondere folgende Fragen von Bedeutung: Wie gehen die Städte, Gemeinden, Vereine und Firmen mit dem Thema Vertreibung und der Diskontinuität ihrer Geschichte um? Wie wird ihre Selbstdarstellung in den repräsentativen historischen Publikationen, Informations- und Propagationsmaterialien und öffentlichen Feierlichkeiten durch die Diskontinuität des Bevölkerungstransfers geprägt? Und wie werden dabei auch ihre Darstellungen in Stadtromanen, Regionalliteratur usw. genutzt und (um)gedeutet?
Hofmannsthal 26/2018
(2018)
Species commonly assigned to the cheilostome bryozoan genus Onychocella Jullien, 1882 are numerous in deposits of Late Cretaceous age. Among these are 15 species with wide stratigraphical and geographical distributions that are better placed in the genus Rhagasostoma Koschinsky, 1885. These are used here to show similarities between Late Cretaceous bryozoan associations from Western Europe and Central Asia. Type and additional material was examined of several species from the Turonian to the Maastrichtian of Western Europe, including material studied by R.M. Brydone, E. Voigt and T.A. Favorskaya and undescribed material from the Campanian and Maastrichtian of several localities in Eastern Europe and Central Asia. The new species Rhagasostoma brydonei sp. nov., R. aralense sp. nov. and R. operculatum sp. nov. are introduced. New and published data on the morphology and the stratigraphical and geographical distributions of R. inelegans (Lonsdale, 1850), R. gibbosum (Marsson, 1887), R. gibbosulum Brydone, 1936, R. rowei (Brydone, 1906) and R. mimosa (Brydone, 1930) is presented.
The Oriental species of the genus Sphegina Meigen, 1822 are revised. The following 43 new species are described: Sphegina (Sphegina) abbreviata sp. nov. (Nepal), S. (S.) angustata sp. nov. (Nepal), S. (Asiosphegina) albolobata sp. nov. (Vietnam), S. (Asiosphegina) amplistylus sp. nov. (Philippines), S. (A.) atrimanus sp. nov. (Vietnam), S. (A.) bifida sp. nov. (Sabah, Malaysia), S. (A.) bracon sp. nov. (Vietnam), S. (A.) brevipilis sp. nov. (China), S. (A.) clavigera sp. nov. (Vietnam), S. (A.) collicola sp. nov. (Malaysia), S. (A.) crinita sp. nov. (Java, Indonesia; Malaysia), S. (A.) dentata sp. nov. (Taiwan), S. (A.) distincta sp. nov. (Vietnam), S. (A.) exilipes sp. nov. (Java, Indonesia), S. (A.) farinosa sp. nov. (Sabah, Malaysia), S. (A.) fimbriata sp. nov. (Thailand), S. (A.) furcillata sp. nov. (Vietnam), S. (A.) ghatsi sp. nov. (India), S. (A.) gigantea sp. nov. (China), S. (A.) granditarsis sp. nov. (China), S. (A.) hamulata sp. nov. (India), S. (A.) hauseri sp. nov. (Nepal), S. (A.) incretonigra sp. nov. (Vietnam), S. (A.) inflata sp. nov. (Philippines), S. (A.) inventum sp. nov. (Sabah, Malaysia), S. (A.) karnataka sp. nov. (India), S. (A.) licina sp. nov. (Thailand), S. (A.) lobulata sp. nov. (Vietnam), S. (A.) lucida sp. nov. (Vietnam), S. (A.) nigrotarsata sp. nov. (Vietnam), S. (A.) nubicola sp. nov. (Thailand), S. (A.) ornata sp. nov. (China), S. (A.) perlobata sp. nov. (Taiwan), S. (A.) plautus sp. nov. (China), S. (A.) prolixa sp. nov. (Malaysia, Thailand), S. (A.) setosa sp. nov. (Nepal, India), S. (A.) spathigera sp. nov. (Philippines), S. (A.) spenceri sp. nov. (Vietnam), S. (A.) strigillata sp. nov. (Vietnam), S. (A.) taiwanensis sp. nov. (Taiwan), S. (A.) umbrosa sp. nov. (China), S. (A.) verrucosa sp. nov. (Vietnam) and S. (A.) vietnamensis sp. nov. (Vietnam). Sphegina. (A.) tenuis Brunetti, 1915 is not a synonym of S. (A.) javana de Meijere, 1914. The males of S. (A.) apicalis Shiraki, 1930, S. (A.) tricoloripes Brunetti, 1915 and S. (A.) varidissima Shiraki, 1930 and the females of S. (A.) achaeta Hippa, van Steenis & Mutin, 2015, S. (A.) index Hippa, van Steenis & Mutin, 2015, S. (A.) mirifica Hippa, van Steenis & Mutin, 2015 and S. (S.) quadriseta Huo & Ren, 2006 are described for the first time. Sphegina (S.) quadriseta is recorded for the first time in the Oriental region. A key to all the Oriental species of Sphegina is provided. The Oriental fauna of Sphegina now comprises 94 species.
The present paper deals with two new species, Yaginumaella pulchella sp. nov. and Yaginumaella hubeiensis sp. nov. Distributional data, as well as illustrations of body and copulatory organs, are provided. Descriptions of their morphology are given. The differences between the new species and their related taxa are discussed.
A large sample of Siphonophoridae from Brazil was studied; two morphological groups could be distinguished. Here species considered to be from the genus Columbianum Verhoeff, 1941 are examined in detail. The genus is known from Central and South America (Guatemala, Panama, Honduras, Guiana, Colombia, Peru and Brazil) and is characterised by a clear demarcation between head and rostrum in combination with long antennae, clearly surpassing the tip of the rostrum. A list of previously described species considered to belong to the genus is given; three new species are described: C. major sp. nov. has a large body size and a small head, C. nahvalr sp. nov. has a particularly pronounced domed head and a more castellated appearance to the body, C. adisi sp. nov. has a small body size and a very characteristic hind margin to the pleurites. Variation in the state of preservation of specimens hinders a diagnosis, but the examination of the accessory claw and details of the metazonital limbus and pleurite edges are helpful. Unusually for Diplopoda, the male gonopods are not very useful for identification. Ecological comments are given for each new species, one of which, C. adisi sp. nov., is from the seasonally flooded forest and appears to avoid inundation by climbing trees.
We present an overview of the morphological diversity and geographical distribution of the anostracan genus Dendrocephalus Daday, 1908, and describe two new species: D. aranai sp. nov. from Jequitinhonha in the state of Minas Gerais and D. xikrini sp. nov. from the Carajás Mountains (Serra dos Carajás) in the state of Pará. These species have important similarities to D. goiasensis Rabet & Thiéry, 1996 and D. thieryi Rabet, 2006, respectively, but differ from them and each other through a combination of characters that are essentially unique to the endopods, and frontal appendage branch 2A and branch 2D. We also partly redescribe D. carajaensis Rogers, Gomes & Vieira, 2012, which shows a particular intra-populational variability in branch 2A and 2D III of the frontal appendage, a type of polymorphism that was also recently observed in D. orientalis Rabet & Thiéry, 1996 and which must now be taken into account in taxonomy. In terms of the distribution of species of Dendrocephalus in Brazil, we suggest that several other species are probably present in the Amazonian, Cerrado and Pantanal Biomes, which remain largely unexplored. A new taxonomic key for the identification of males of the Brazilian species is provided.
A new species of Neostygarctus Grimaldi de Zio et al., 1982 is described from the Great Meteor Seamount summit plateau in the Northeast Atlantic. Neostygarctus grossmeteori sp. nov. is characterized by the number and position of dorsomedian spines (five spines on the cephalic plate and each body plate and on the caudal plate, the spines decreasing in length backwards); the presence of eyes and of one or two pairs of ventral cervical spines; a transversal row of two to five short but strong spikes on the ventral side of the lateral body processes; only the internal claws of each leg provided with a normal accessory spine. The new species is related to N. acanthophorus Grimaldi de Zio et al., 1982 but differs by details of the dorsal body spines and the sculptures, the presence of ventral neck spines and ventral spikes on lateral body projections. Neostygarctus grossmeteori sp. nov. differs from two other known species of Neostygarctus, N. oceanopolis Kristensen et al., 2015 (Condor Seamont, NE Atlantic) and N. lovedeluxe Fujimoto & Miyazaki, 2013 (submarine cave NW Pacific), even more obviously by the number and position of dorsal body spines.
The genus of Neotropical frogs Pseudopaludicola Miranda-Ribeiro, 1926 includes 23 species, which occur throughout South America. Herein we describe a new species of Pseudopaludicola from the central region of the state of Minas Gerais (southeastern Brazil). This new species is distinguished by the adult morphology, the advertisement call, and molecular data. It is diagnosed mainly by its small size, terminal phalanges knobbed (lack of any expansion of the digital tips), proportionally short hind limbs, and its advertisement call composed of series of two-pulsed notes, emitted at a high repetition rate. In addition, we report the occurrence of the new species in the southern foothills of the Serra do Cipó National Park, at elevations lower than 800 m above sea level (a.s.l). The sister species of this new taxon is P. mineira Lobo, 1994, which occurs in rupestrian grasslands above 1200 m a.s.l. at the Serra do Cipó National Park and in Serra do Cabral, both in the state of Minas Gerais, Brazil. We also redescribe the advertisement call of P. mineira based on recordings from topotypical males and compare it to calls of related species.
Four new species of the tribe Clytrini Kirby, 1837, Labidostomis bcharrensis sp. nov. (Lebanon), Tituboea friedmani sp. nov. (Israel), Tituboea harteni sp. nov. (United Arab Emirates) and Tituboea radeki sp. nov. (Yemen, Oman), and the formerly unknown females of Labidostomis damavandensis Rapilly, 1984 and Saudiclytra wittmeri Medvedev, 1979 are described. The following new synonyms are proposed: Coptocephala coptocephaloides (Lacordaire, 1848) = Coptocephala furthi Medvedev, 1992 syn. nov., Labidostomis rufa (Waltl, 1838) = Labidostomis rufa (Lacordaire, 1848) syn. nov., Tituboea olivieri (Lacordaire, 1848) = Tituboea femoralis Medvedev, 1962 syn. nov., Saudiclytra wittmeri (Medvedev, 1979) = Saudiclytra spinifemorata Medvedev, El Torkey & Al Dhafer, 2014 syn. nov. A neotype is designated for Clythra (Tituboea) olivieri Lacordaire, 1848. Tituboea decemguttata Walker, 1871 is considered as nomen dubium. The variability of the elytral pattern of Afrophthalma arabica (Bryant, 1957) is delimited. New country records and comments on distribution of Clytrini species from the eastern Mediterranean, the Near East and the Arabian Peninsula are presented.
The South American genera of the Cimbicidae are reviewed. Five genera and nine species are recognized. Redescriptions of all genera and an identification key to all species are provided. All species are illustrated, including both sexes and aberrant specimens when relevant. The South American Cimbicidae are grouped in the subfamily Pachylostictinae, but there is substantial morphological divergence at the genus level. This and the isolated geographic and phylogenetic position relative to the other subfamilies of Cimbicidae indicates that the Pachylostictinae have evolved in isolation for a substantial amount of time. Host plant records are known for only one species, Pseudopachylosticta subflavata, which is mainly found in the Chacoan subregion. The distribution of the remaining species falls almost exclusively within the range of the Parana subregion forest provinces, a biome that has been much reduced by human activity in the past half millennium. It is likely that these rarely collected wasps are threatened by habitat degradation.
The Swedish species of Enicospilus are reviewed. Three species are described from Swedish material; Enicospilus cederbergi sp. nov., Enicospilus intermedius sp. nov. and Enicospilus ryrholmi sp. nov. Four species: Enicospilus cerebrator Aubert, 1966, Enicospilus combustus (Gravenhorst, 1829), Enicospilus merdarius (Gravenhorst, 1829) and Enicospilus myricae Broad & Shaw, 2016, are reported from Sweden for the first time. An illustrated key to the Swedish species of Enicospilus is provided. Validity of the new species is supported by DNA barcoding.
Muscid species of the 'Spilogona contractifrons species-group' (Spilogona alticola (Malloch, 1920), S. arctica (Zetterstedt, 1838), S. contractifrons (Zetterstedt, 1838), S. orthosurstyla Xue & Tian, 1988) and of the 'Spilogona nitidicauda species-group' (S. nitidicauda (Schnabl, 1911), S. hissarensis Hennig, 1959, S. imitatrix (Malloch, 1921), S. platyfrons Sorokina, 2018) are notoriously difficult to distinguish. In this paper, their morphological features are analysed, images of the male head, frons and abdomen of all the species are given, and the male terminalia are figured. The study of extensive material has shown that all the morphologically recognised species in each of these groups are valid species. An identification key is provided for both groups of species. To confirm the morphological differences, genetic differences in the cytochrome oxidase I gene of flies of the 'Spilogona contractifrons speciesgroup' and of the 'Spilogona nitidicauda species-group' were analysed. It is shown that members of both groups of species have not only distinguishing morphological characters but also fixed substitutions in the DNA sequences. Since a low interspecific polymorphism is known in the Muscidae Latreille, 1802, the revealed genetic distances confirm the existence of separate species or subspecies in each of the groups studied.
The Central Asian spider genus Anemesia Pocock, 1895 is rediagnosed and revised. The genus was found to contain 14 species: ♂♀ A. andreevae sp. nov. (Uzbekistan, Tajikistan); ♂♀ A. birulai (Spassky, 1937) (Turkmenistan); ♂♀ A. castanea sp. nov.; ♂♀ A. incana Zonstein, 2001, ♂♀ A. infumata sp. nov.; ♂♀ A. infuscata sp. nov.; ♂♀ A. karatauvi (Andreeva, 1968) (all Tajikistan); ♂ A. koponeni Marusik, Zamani & Mirshamsi, 2014 (Iran); ♂♀ A. oxiana sp. nov.; ♂♀ A. pallida sp. nov.; ♂ A. parvula sp. nov. (all Tajikistan); ♂♀ A. pococki sp. nov. (Turkmenistan); ♂♀ A. sogdiana sp. nov. (Uzbekistan, Tajikistan) and ♂♀ A. tubifex (Pocock, 1889), the type species (Afghanistan, Turkmenistan). Nine species are newly described; others are redescribed from types and/or conspecific material. Males of A. tubifex and females of A. birulai, hitherto unknown, are described for the first time. Data on the variability, relationships, distribution, and ecology of all considered species are provided.
The Neotropical fauna of Gyponini is very diverse and still poorly known. Many new species have characters that do not fit with the currently recognized genera, which makes it necessary to propose new ones. Herein, we propose two new Brazilian genera of Gyponini: Acuthana gen. nov., based on A. transgressa gen. et sp. nov. from the State of Mato Grosso, Central-West Brazil and Rectapona gen. nov. based on R. nigrifascia gen. et sp. nov. from the states of Paraná and São Paulo, South and Southeast Brazil, respectively. Diagnosis, detailed description and illustrations of male and female are provided for each taxon, as well as comparisons with closely related genera.
In order to consider the effects of online publishing on the career of researchers, as well as to encourage both its recognition and its improved positioning within the field and beyond, the CETAF Membership organized two workshops during which specific questions about scientific publishing in taxonomy were addressed: authorship citation and Open Access. The present opinion paper is the result of those workshops held on 19 October 2016 in Madrid and on 4 October 2017 in Heraklion. The discussions were aimed at reconciling the requirements of the relevant nomenclatural codes with recommendations for best practices that are adapted to the evolving landscape of e-publishing. By evaluating the different policies of a range of journals regarding authorship citation, we were able to recognise the conflicting and incoherent practices related to the citation of taxon authorships; an issue that is important to clarify for scientific (explicit source), practical (findability of source) and reputational (citation index) reasons. A collective policy on authorship citation also fits into the wider challenge faced by researchers and institutions, whereby interoperability and traceability become key priorities, both for facilitating access to scientific resources and for generating metrics that accurately represent the activities and output of the community. Publications resulting from publicly-funded research should be considered as an essential part of the research process and there has been a strong move towards Open Access, which increases visibility, citability, innovation and impact. Diverse models of Open Access have appeared in scientific publishing but while they each promote free access to the end user, they are not always equitable for the authors and funders of the original research. Herein we formulate recommendations for the relevant research communities and outline the advantages behind adopting a collective strategy towards the issues of authorship citation and Open Access.
Three new species of Rhizomyces Thaxt., parasitic on African stalk-eyed flies, are described. These are R. forcipatus W.Rossi & Feijen sp. nov., parasitic on various species of Centrioncus Speiser from Ivory Coast, Kenya and Malawi and Teloglabrus Feijen from South Africa; R. ramosus W.Rossi & Feijen sp. nov., parasitic on Diopsina nitida (Adams, 1903) from Uganda; R. tschirnhausii W.Rossi & Feijen sp. nov., parasitic on Diopsina africana (Shillito, 1940) from Uganda. All previous records of species of Rhizomyces are presented in tabulated form with updated host names. A key is presented to all species of Rhizomyces. The occurrence of Rhizomyces and other taxa of the Laboulbeniales Lindau in the genera of the Diopsidae Billberg is discussed.