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Die folgenden Ausführungen beleuchten anhand ausgewählter Beispiele die Art und Weise, wie Smyrna/Izmir, die Ägäis und "Kleinasien" in der deutschen Literatur dargestellt werden. Sie stehen damit zunächst im Kontext der Imagologie, die sie aber im Sinne einer kritischen interkulturellen Literaturwissenschaft erweitern. Denn es geht hier nicht (nur) darum, "Bilder" des ägäischen Raums und seiner Metropole nachzuzeichnen, sondern der Frage nachzugehen, wie die Diskurse über den fremden Ort und die fremde Region mit Fragen und Problemen des Eigenen, des Deutschen, zusammenhängen, das heißt, welche Funktion die Bilder des Fremden im Hinblick auf das Eigene haben. Die Stichproben, die ich vornehme, bezieht sich nach einem kurzen Blick auf Wielands 'Agathon' (erste Fassung 1766/67), den wichtigsten Roman der deutschen Aufklärung, zunächst vornehmlich auf Hölderlins 'Hyperion' (1797/99). Weder Wieland noch Hölderlin […] haben […] das Objekt ihrer Beschreibung niemals in Augenschein nehmen können. Insofern ist klar, dass vor allem das Bild Wieland auf Stereotypen beruht, die aber ihrerseits von einem nicht unerheblichen Interesse sind. Wie wir zeigen werden, ist Hölderlin mehr als Wieland auf eine solide Dokumentation bedacht, und er schöpft aus zeitgenössischen Reiseberichten, zumal er ja nicht wie Wieland das antike Smyrna, sondern das Smyrna/Izmir seiner Epoche darstellt. Als reizvollen Kontrast zu den Klassikern der deutschen Literatur wenden wir uns dann Feridun Zaimoglu zu, dem "Star" und enfant terrible der deutsch-türkischen Gegenwartsliteratur, der in seinem Roman 'Liebesmale scharlachrot' (2000) seinen Protagonisten Serdar von Kiel an die türkische Ägäisküste versetzt. Dabei ist sowohl beim Protagonisten als auch beim Autor die Konstellation Eigenes-Fremdes in Bezug auf die Ägäis und die Region komplex, denn für beide ist die Türkei und damit auch "Kleinasien" fremd und eigen zugleich: Sie sind nämlich in Deutschland aufgewachsen und eher mit den deutschen Verhältnissen vertraut und kommen einerseits durchaus als Fremde in das Land ihrer Vorfahren, dem sie dennoch in spezifischer Weise verbunden sind.
An analyst who works in Germany is more likely to publish a high (low) price target regarding a DAX30 stock if other Germany based analysts are also optimistic (pessimistic) about the same stock. This finding is not biased by the fact that DAX30 companies are headquartered in Germany. In times of bull markets, price targets of analysts who regularly exchange their opinion are higher correlated compared to other analysts. This effect vanishes in a bearish market environment. This suggests that communication among analysts indeed plays an important role. However, analysts’ incentives induce them not to deviate too much from the overall average during an economic downturn.
With this paper, I propose a simple asset pricing model that accounts for the influence from social interaction. Investors are assumed to make up their mind about an asset's price based on a forecasting strategy and its past profitability as well as on the contemporaneous expectations of other market participants. Empirically analysing stocks in the DAX30 index, I provide evidence that social interaction rather destabilises financial markets. At least, it does not have a stabilising effect.
In this paper, I analyse the reciprocal social influence on investment decisions within an international group of roughly 2,000 mutual fund managers who invested in companies in the DAX30. Using a robust estimation procedure, I provide empirical evidence that the average fund manager puts 0.69% more portfolio weight on a particular stock, if his peers on average assign a weight to the corresponding position which is 1% higher compared to other stocks in the portfolio. The dynamics of this influence on the choice of portfolio weights suggest that fund managers adjust their behaviour according to the prevailing market situation and are more strongly influenced by others in times of an economic downturn. Analysing the working locations of the fund managers, I conclude that more than 90% of the magnitude of influence stems from the social learning. While this form of influence varies much over time, the magnitude of influence resulting from the exchange of opinion is more or less constant.
Wie ersichtlich gehört Saiko zu jener Schriftstellergeneration der Zwischenkriegszeit, deren Jugendjahre in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg fallen. Mit seiner Romandarstellung unterscheidet er sich trotz der prinzipiellen Ähnlichkeiten in wichtigen Punkten von seinen Zeitgenossen. Diese Details werden von Klaus Kastberger in seinem Artikel Einsam auf dem Floß. Wohin treibt George Saiko (Kastberger 2003: 9) in folgenderweise hervorgehoben: Obwohl die Autoren Robert Musil, Franz Kafka und James Joyce oftmals Bezugsautoren für George Saiko bildeten, grenzt Saiko sich in den wichtigsten Einzelheiten von ihnen ab, denn wie Kastberger auch erwähnt, wird alles, was in die Figuren 'hineingepackt' ist, im Laufe der Darstellung erzählerisch 'ausgepackt'. Treffender lässt es sich sagen, George Saiko hätte nicht wie Musil, Kafka und Joyce geschrieben, sondern er versucht in seinem Roman Auf dem Floß (Saiko 1980), ein Seelenpanorama der Hauptfigur zu zeichnen. Mit dem Leitgedanken der Freudschen Theorien schildert Saiko eine andere Realität und zeichnet sie in seinen Romanen nach. Das Aufschließen der menschlichen Seele, die Gründe und Abgründe des menschlichen Verhaltens werden anhand von Saikos Romancharakteren ans Licht gebracht. In seinem Roman wird der Zerfall anhand menschlicher Triebe dargestellt.
Der Aufbau des zweiten Romans der Braunschweiger Trilogie "Stopfkuchen" gründet sich auf eine Zweipoligkeit, die durch das Gegenüberstellen des Romanhelden Heinrich Schaumann und seines Gegenspielers Eduard entsteht. Diese zwei Figuren gehören gegensätzlichen Welten an. Dem Antagonisten wird nur ein Name gegeben, und zwar der Vorname: Eduard! Der Protagonist wird mit beiden Namen vorgestellt: Heinrich Schaumann! Der Name des Helden hat symbolische Bedeutung, wie man es oft bei Raabe findet: Schaumann ist der Mann, der schaut. So wird dieses Kennzeichen seiner Funktion gerecht. Der Held beobachtet etwas. Seine Beobachtungen gelten der Gesellschaft. Er beobachtet eine Gesellschaft, die er nicht gutheißt, in die er sich nicht integriert. Vom geographischen Standpunkt aus betrachtet: Der Held Schaumann ist einer der Einwohner des am Fuße des Berges Rote Schanze gelegenen Ortes namens Maiholzen.
[W]elche Rolle spielen […] Mythen in der Literatur? D.h. welche Funktionen sind mit der Rezeption von Mythen verknüpft? Diese allgemeine und einfache Fragestellung wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit dahingehend präzisiert, dass die Bedeutungsgehalte der Mythenkomplexe in den beiden Nachkriegsromanen 'Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende' (1946) von Alfred Döblin und 'Nekyia. Bericht eines Überlebenden' (1947) von Hans Erich Nossack auf ihre Affinität zum Geschlechteraspekt hin befragt werden. Dieser Ansatz bietet sich ganz besonders an, weil Mythen als Teil des kulturellen Gedächtnisses und somit als kulturelle Repräsentationsformen überhaupt Geschlechterverhältnisse sowie Geschlechterrollen mitprägen und demzufolge bei der Erzeugung der Geschlechterdifferenz mitbestimmend werden. Diese beiden Romane behandeln zunächst zeitgeschichtliche Problemfelder, d.h. sie setzen sich primär mit der Kriegs- bzw. Schuldfrage auseinander. Allerdings erfährt diese Fragestellung eine tiefgreifende Transformation, denn bemerkenswerterweise werden hier mithilfe der Rezeption von bestimmten Mythenkomplexen Geschlechterdiskurse, genauer Weiblichkeitsdiskurse zum Tragen gebracht, die der anfänglichen Thematik von Krieg und Schuld einen gänzlich anderen Akzent verleihen.
Im Folgenden soll es zunächst darum gehen, den Mythos aus kulturwissenschaftlicher sowie mythostheoretischer Perspektive einzuordnen. Anschließend werde ich mich auf die Analyse der genannten Romane konzentrieren.
Zur Übersetzung literarischer Titel : Titelübersetzungen aus sprachwissenschaftlicher Perspektive
(2013)
Literarische Titel dienen nicht nur zur Identifizierung und Anpreisung eines Werkes, sondern sie geben oftmals auch direkte Hinweise zur Aufschlüsselung des Geschehens, des Themas oder des Werksinnes, ehe noch eine Aufklärung des Lesers durch den Text stattgefunden hat (vgl. Hellwig 1984: 6, Lämmert 1993: 144 u. Schweikle 1990: 465). Bei der Wahl der Überschrift für sein Werk zeigt der Autor daher größte Sorgfalt, um die Bedeutung und Aussagekraft zu intensivieren. Auch bei der Titelübersetzung sind diese Aspekte zu berücksichtigen. Die Übersetzungen von literarischen Titeln werden jedoch meist kritisiert, weil sie angeblich dem Original nicht entsprechen (vgl. Tanış Polat 2007a: 580ff.). Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, anhand einer qualitativen und quantitativen Analyse Titelstrukturen nach Form, Frequenz und Distribution zu untersuchen, um Aufschluss über besondere übersetzungsstrategische Entscheidungen bei Werken der zeitgenössischen Literatur zu liefern und auf diese Weise mit einer wissenschaftlichen Argumentation der erwähnten Kritik entgegen zu treten. Der Beitrag ist folgendermaßen strukturiert: zunächst werden relevante Eigenschaften der literarischen Titel umrissen, danach folgt die Darstellung der Probleme, die die Titelübersetzung von literarischen Texten betrifft. Im Anschluss werden mit Hilfe einer Korpusanalyse, die sich auf übersetzte Titel aus dem Deutschen ins Türkische konzentriert, übersetzungsstrategische Entscheidungen untersucht. Die Analyse stützt sich auf die Gegenüberstellung von 270 zeitgenössischen Titeln. Mit einer Auswertung der Analyseergebnisse wird die Untersuchung abgeschlossen.
Der Titel dieses Beitrags variiert den berühmten Titel eines der Hauptwerke Nietzsches "Also sprach Zarathrustra". In seiner englischen Übersetzung lautet der Titel meist wie folgt: "Thus spoke (spake) Zarathrustra". Thus kennzeichnet Konklusivität, eine Schlussfolgerung aus einem zuvor genannten Umstand oder Sachverhalt. Das englische also, in seiner Schreibung dem deutschen also identisch, beinhaltet semantisch keine Konklusivität, sondern drückt Additivität aus. Der formgleiche Konnektor ist also (!) semantisch unterschiedlich im Deutschen und Englischen. Um diesen Unterschied und seine Bedeutung für türkische DaF-Lerner soll es im folgenden Artikel gehen.
In 'Mein Jenseits', der dritten Novelle innerhalb Walsers umfangreicher literarischer Produktion, werden uns von Walsers früheren Büchern bekannte Themen aus einer neuen, einem "Spätwerk" entsprechenden Perspektive dargeboten, wie im Laufe dieser Analyse gezeigt werden soll. In diesem Zusammenhang soll besonders die zentrale Rolle, die hier einem Bild für das Textganze zukommt, beleuchtet werden.
Wie bekannt, besitzt neben der literarischen Übersetzung auch die fachsprachliche Übertragung einen wichtigen Platz in der übersetzungswissenschaftlichen Forschung. In Rahmen des Themas Übersetzung und Bearbeitung soll in diesem Beitrag festgestellt werden, welche satzstrukturelle Abwandlungen das neue Strafgesetzbuch der Türkei (YTCK) vollzogen hat.
Einen Witz oder eben auch eine Geschichte gut zu erzählen ist ein risikoreiches Unterfangen und verlangt nach bestimmten Kompetenzen. Literaturwissenschaftliche wie auch sprach- und übersetzungswissenschaftliche Beiträge haben sich mit dem Erzählen beschäftigt, und das Fazit scheint berechtigt, Erzähltexte als Schnittstelle fachlicher Entwicklungen anzusehen. Sie erweisen sich als besonders günstige Anschlussstelle für Fragestellungen, die intradisziplinäre Grenzziehungen überschreiten. Dies soll in der folgenden kleinen Skizze aus linguistischer Sicht genauer entfaltet werden.
Ortak ve Suni dil üzerine
(2013)
Ortak ve Suni dilin ayrıştığı nokta bir toplum içerisinde bireylerin sağlıklı iletişim kuramamaları sonucu birbirlerini anlamadıkları ve iletişimin abartılı bir durumda değerlendirilmesidir. Bireyler arasında sağlıklı iletişimin sağlanması, aralarında ihtilafın giderilmesi gibi konular dilbilimcilerin başlıca araştırma alanlarını oluşturmaktadır. Diğer bir ifade ile yapay dil ile ortak bir dilin amaçlanması, geliştirilmesi 16.y.y. dan itibaren günümüze değin sürdürülmüştür. Ne var ki konuyu sadece art zamanlı olarak değerlendirmek yerine, aynı toplum içerisinde eş zamanlı olarak nasıl irdelenebilir? Zira ortak dilin "evrensel" bir dil olduğu varsayımından hareketle aynı toplum içerisinde, iletişimin genellikle "yapay" bir dille gerçekleştiği savını da öne sürebiliriz. Bir toplum içerisinde ortak dile ulaşmanın yolu analiz-sentez yolu ile kavrama kültürünün doğru orantılı olmasıdır.