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By most Western Europeans Cyprus is probably perceived as a tourist resort rather than a technologically highly developed country. Interested German visitors are informed by the travel brochure published by the Republic of Cyprus' tourist office that "in the villages old customs and traditions still exist" (Zypern. 9000 Jahre Geschichte und Kultur 1997, 11). Pictures of places of antiquity, churches, monasteries, fortresses, archaic villages and of people engaged in agricultural work and crafts convey the image of a traditional Mediterranean society. However, the Republic of Cyprus is a rapidly modernising country. It has developed recently "from a poor agrarian into a high-income service economy" (Christodoulou 1995, 11) and "radical transformation processes" are observed (cf. ibid., 18). The forthcoming accession to the European Union additionally accelerates the pace of these transformation processes. Due to its position on the extreme rim of Europe in the Eastern Mediterranean region at the crossroads of three continents, the island is perceived both as marginal (cf. Pace 1999) and as a link between Europe and the Asian and African continents (cf. Kasoulides 1999). Cyprus is conceptualised for the future as a centre and intersection: as regional hub of the modern capital market, as communications and trade centre in the Eastern Mediterranean, as "telecommunications hub for the Eastern Mediterranean and Middle East region", as "international services centre". The Republic of Cyprus has a highly developed telecommunications infrastructure, which is the basic prerequisite for the conversion into such a centre and is one of the most important factors for the economic competitiveness of Cyprus. The global nature of communication platforms today, especially the Internet, is regarded as the key to the integration of Cyprus into the world economy. By implementing information technologies and promoting necessary expertise, economic progress and modernisation of the country as well as its global competitiveness is assumed to be guaranteed. Investments in the information technology infrastructure are regarded as essential for the development of Cyprus, fostering the implementation of the information society. This aim and the necessary implementation measures feature increasingly on the agendas of scientific and economic conferences and symposia in Cyprus.
Aktuelle Studien zur internationalen Mobilität von Kompetenzen zeigen, dass klassische Konzeptionalisierungen von transnationalen Professionals als transnationale Eliten nicht ausreichen, um neue Formen transnationaler Migrationsmuster in einer globalen Wissensökonomie adäquat zu beschreiben. Es gibt zudem erst wenige empirische Studien, die die vielfältigen Bedingungen und Kontexte aktueller Wissens- oder Kompetenzmobilität berücksichtigen und Kategorien zur Verfügung stellen, um die Vielfalt von Settings transnational mobiler neuer Professionals zu erfassen. Seit einiger Zeit fokussieren qualitative und detaillierte Fallstudien und Ethnographien zu transnationaler qualifizierter Mobilität zunehmend auf Mikrokontexte von Transnationalisierung. Solche Mikrostudien machen deutlich, dass das Konzept der transnationalen Mobilität von Humankapital und Kompetenzen nicht per se mit Konzepten von Hochqualifizierten, kosmopolitischen Eliten und hochverdienenden Spitzenprofessionals in Deckung gebracht werden kann. Der häufig verwendete Begriff des Expatriate muss differenzierter eingesetzt werden, um erklärungsrelevant zu sein, denn er lässt sich nicht auf jede ausländische Weltstadtpopulation anwenden, die über ein hohes Maß an wirtschaftlichen Ressourcen und Humankapital verfügt. Es ist zu berücksichtigen, dass sich migratorische Kontexte transnationaler Professionals erheblich unterscheiden können und dass transnationale Wissens- und Kompetenzträger sehr heterogene Gruppen sind (Scott 2004). Neuere Arbeiten zur transnationalen Mobilität von Kompetenzen weisen vielversprechende Ansätze aus, darunter Konzepte von transnationalen Mittelschichten bzw. transnationalen ethnischen Mittelschichten und modernen Diasporen sowie der Institutionalisierung von transnationaler Mobilität und auch Aspekte der Normativität von Mobilität und Flexibilität in der Wissensgesellschaft.
Symbolischer Konsens, regionale Kohäsion und das Versagen institutioneller Innovation in Donetsk
(2000)
Die Ukraine zeichnet sich durch erhebliche regionale Disparität aus, die sich in einander verstärkenden historischen, sprachlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Unterschieden ausdrückt. Meine Betrachtung konzentriert sich auf den Oblast Donetsk in der Ost-Ukraine, der geprägt ist von sprachlicher und kultureller Russifizierung sowie dem Vorherrschen der Kohle- und Schwerindustrie. Die Region befindet sich in einer tiefen sozioökonomischen Krise, der wenig Innovation und Reform entgegengesetzt werden. Im folgenden möchte ich zwei Formen von Entwicklungsblockaden beschreiben. ...
Abrahams Enkel in Spanien : Muslime, Christen und Juden in einer Zeit des Umbruchs (1150 - 1250)
(2006)
Die Besonderheit der mittelalterlichen Geschichte Spaniens gegenüber derjenigen der anderen europäischen Länder liegt darin, dass hier zwei Geschichten ineinandergreifen. Nämlich die des christlichen Abendlandes und die der islamischen Welt. Hinzu kommt das spanische Judentum, dem ob seiner einzigartigen Bedeutung durchaus die „Merkmale einer eigenen Geschichte“ zuerkannt werden kann. Muslime, Christen und Juden lebten auf der iberischen Halbinsel nebeneinander, miteinander und immer wieder auch gegeneinander. Sie alle bekannten sich zu dem Einen Gott, der bereits mit Noah (Gen 9,8f) und Abraham (Gen 17,4) einen Bund geschlossen und Moses sein „Grundgesetz“ für menschliches Zusammenleben übermittelt hatte. Dass dieses Zusammenleben dennoch oft so schwierig war, hat vielerlei Gründe, unter denen die unterschiedliche religiös-kulturelle Entwicklung eine herausragende Rolle gespielt haben dürfte. Das erste Kapitel gibt eine geraffte Darstellung der politischen Entwicklung Spaniens im hohen Mittelalter, wobei die Zeit von der Mitte des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts in etwa der Periode almohadischer Präsenz in al-Andalus entspricht, und der „Rückfall“ Sevillas an die Christen (1248) als ein gewisser Endpunkt angesehen werden kann. Die Almohaden bilden die letzte Gruppe der aus dem Norden Afrikas nach Spanien gekommenen Anhänger des Propheten, mit ihnen endet die etwa 500 Jahre währende Dominanz des Islam im Süden der iberischen Halbinsel. Für die Reconquista brachte die Schlacht von Las Navas de Tolosa 1212 den endgültigen Durchbruch, auch wenn es noch fast drei Jahrhunderte dauern sollte, bis die letzte muslimische Herrschaft auf iberischem Boden ihr Ende fand. Für das christliche Spanien markiert die Epoche zwischen 1150 und 1250 eine Zeitenwende mit ungeahnten Auswirkungen. Kastilien konnte seine Vormachtstellung entscheidend ausbauen, die Weichen für das Katholische Spanien waren gestellt. Die jüdische Bevölkerung hatte keinen direkten Anteil am politischen Geschehen, ihr blieb nichts anderes übrig, als sich an die sich wandelnden Verhältnisse anzupassen. Das sogenannte „Goldene jüdische Zeitalter“ war bereits Vergangenheit, die massiven Verfolgungen und Vertreibungen des 14. bzw. 15. Jahrhunderts lagen noch in weiter Ferne. Jüdische Mitwirkung in der Gesellschaft beschränkte sich auf andere Felder, wovon im einzelnen noch die Rede sein wird. Das zweite Kapitel ist dann dem eigentlichen Anliegen dieser Arbeit gewidmet, denn es soll um Fragen der Religion gehen, wie sie sich unter den besonderen Umständen und Gegebenheiten jener Zeit stellten. In Anbetracht der ungemeinen Themenfülle ist es mir nicht leicht gefallen, eine Auswahl zu treffen. Ich habe mich deshalb für ein zweigleisiges Vorgehen entschieden: Zum einen werden mit al-Ghazzali, Maimonides und Petrus Alfonsi religiöse Vordenker jener Zeit vorgestellt, deren Wirkmächtigkeit bis in unsere heutige Zeit reicht, wobei allerdings nicht daran gedacht ist, in diesem Zusammenhang komplizierte kontrovers-theologische Fragen zu erörtern. Zum anderen sollen ein Stück praktizierte Religionskultur und ihre Sonderentwicklungen im spanischen Hochmittelalter aufgezeigt werden. Hier wird deutlich werden, wie eng religiöse Vorstellungen und Herrschaftsanspruch sowohl bei Muslimen als auch bei Christen miteinander verknüpft waren. Im dritten Kapitel stehen die sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse sowie die Situation der jeweiligen Minderheiten im Vordergrund. Konflikte mit religiösem Hintergrund sollen aufgezeigt, auf Gemeinsamkeiten verwiesen werden. Den Anspruch von Konfliktforschung kann diese Arbeit jedoch naturgemäß nicht für sich reklamieren. Für den Historiker gilt die Pyrenäenhalbinsel des Hochmittelalters als Kulturkontaktzone ersten Ranges. Hier fand ein Wissenstransfer ohnegleichen zwischen den drei Kulturen statt, wobei dessen Hauptrichtung zweifelsohne orientalisch-okzidental war. Im Rahmen dieser Arbeit kann darauf allerdings nicht näher eingegangen, das Thema Kulturaustausch allenfalls nur kurz gestreift werden.
The article explores the increasing gap between the cultural dynamics of transnationalization in Germany and the national self-perception of the German society. While concepts of “in-migration” (Zuwanderung) and ”integration” still stick to notions of the nation-state as being a ”container” embracing and controlling a population and a culture of its own, the various processes of material and imaginary mobility across the national borders contradict and challenge this notion as well as its political implications. By drawing on the transnational lifeworlds and the cultural productivity of migrants, anthropological research has made important contributions to render visible this challenge. It is argued, however, that an all too exclusive focus on migration may, in fact, rather conceal the wider effects of transnationalisation and cultural globalisation on the society and its cultural fabric as a whole.
The sovereignty of the European nation states in the realm of security politics is gradually eroding. At the same time the European integration to a large degree influences the level of direct bilateral police cooperation, since cross-border crime has come to be perceived not as only a national, but as a common problem for the European nation states. At the German-Polish border, "Europe's Rio Grande", these high expectations concerning security policy are put into practice. With Poland's EU accession, Polish and German border guards are no longer spatially separated, but jointly control travellers. Joint patrols and contact points have already existed since 1998. On the one hand, the enforced meeting of German and Polish border policemen may help dismantle mutual prejudices. On the other hand, other cleavages may appear, based on cultural, systemic and institutional factors, which hinder the development of mutual trust and reinforce the asymmetrical relationship between the Schengen member Germany and the "junior partner" Poland.
After more than a decade of post-socialist transition, transition theories are increasingly criticised for their inability to grasp the new post-socialist reality. However, even in the light of political, economic, social and cultural restructuring processes taking place on a global scale, the structural legacies of socialist and pre-socialist development are not erased. On the contrary, they continue to play an important role by filtering the impact of global tendencies upon post-socialist societies. With reference to a case study from the Romanian city of Timisoara I will address in the following the ambivalencies connected to the efforts of local elites in the process of implementing global-level requirements in a post-socialist environment.
During the past decade, processes associated with what is popularly though perhaps misleadingly known as globalization have come within the purview of anthropology. Migration and mobility ‐ and the footloose or even rootless social groups that they produce ‐ as well as the worldwide diffusion of commodities, media images, political ideas and practices, technologies and scientific knowledge today are on anthropology's research agenda. As a consequence, received notions about the ways in which culture relates to territory have been abandoned. The term transnationalisation captures cultural processes that stream across the borders of nation states. Anthropologists have been forced to revise the notion that transnationalisation would inevitably bring about a culturally homogenized world. Instead, we are witnessing a surge of greatly increasing cultural diversity. New cultural forms grow out of historically situated articulations of the local and the global. Rather than left-over relics from traditional orders, these are decidedly modern, yet far from uniform. The essay engages the idea of the pluralization of modernities, explores its potential for interdisciplinary research agendas, and also inquires into problematic assumptions underlying this new theoretical concept.
Even though tourism has been recognised as an important field for transnational research today, there are few attempts to place tourism in the context of transnational theories or to think about transnationalism from the perspective of tourists. I argue that in researching tourist practices one can add important aspects to transnational approaches. The prerequisites of mobility and interaction for example are the features chosen by backpackers to describe what their Round-The-World-Trip is about. A form of tourism is adopted, or created, that itself confronts many aspects of globalisation: First of all there is the immense dynamic that is involved. Backpackers try to cover as many places and experiences as possible, travelling at high speed. They adopt all kinds of touristic experiences ranging from beach to adventure to culture tourism. They don't focus on a specific area or country but travel the world. They cross national borders perpetually. Additionally they form a transnational network in which they interact with strangers of similar backgrounds (other backpackers, tourist professionals). This network helps them interacting with people from different backgrounds (the socalled hosts or locals). Considering my research Backpackers forge a certain identity from these transnational practices which I want to name globedentity. Globedentity expresses a type of identity construction that not only refers to the individual (I) but reflects the world (globe) in this identity. This globedentity is not fixed but is perpetually re-created and re-defined. It also embraces the increasing popular awareness of globalisation which backpackers, coming from highly educated middle class backgrounds, in particular have identified with. Due to the constant awareness of the latest global social, cultural and economic developments in these educated milieus they know exactly which tools to use to become successful parts of their societies.
Der Artikel untersucht Wahrnehmungsformen des Kapitalismus bei ex-sowjetischen Migranten nach ihrer Auswanderung nach Deutschland. Dabei konzentriere ich mich auf ihre Erfahrungen mit materiellen Gütern im allgemeinen und mit Konsum von Nahrung im besonderen. In der vorliegenden ethnographischen Studie stütze ich mich auf Interviews und teilnehmende Beobachtung, die ich zwischen 2002 und 2004 mit 45-60jährigen Migranten durchgeführt haben, die im Zeitraum zwischen 1990 - 1995 ausgewandert sind. Alle Befragten kommen aus zwei der europäischen Republiken der ehemaligen SU: Russland und Ukraine. Es handelt sich bei ihnen um eine Gruppe hochqualifizierter jüdischer Migranten.2 Da sie allerdings nicht religiös gebunden sind, spielt ihre Zugehörigkeit zum Judentum eine viel geringere Rolle als ihre sowjetische Erfahrung und ihre Zugehörigkeit zu den gebildeten Schichten der sowjetischen Intelligenz. Wahrscheinlich gilt das hier beobachtete Phänomen ganz allgemein für die ex-sowjetischen Migrantengruppen. ...
Spacially dispersed transnational professional communities can be perceived of as cultural formations living in a global frame of reference, transgressing existing political and cultural boundaries. In their capacity as members of local technical and knowledgebased elites, they take part in circulating and connecting cultural meanings that are both locally produced, and continuously re-working non- local flows. I argue that those elites can be described as actors at cultural interfaces, taking part in shaping and mediating social change. The aim is twofold: one, to point to mutually opposed tendencies, and ambivalences in the framework of a „culture of change“, and two, to look into the question how such situations and groups can be methodologically approached.
The imagination has become a major site for studying transnational cultural flows. Yet it is mainly the mass media that are explored as channels directing the imagination from "the West" towards "the rest". And there is still little empirical "testing" of this field. How do such ‐ and other ‐ imaginary sources work into social practice? And what does such "practised imagination" imply for the practice of transnational anthropology? This article attempts to address these questions from the perspective of fieldwork in progress. In and between Crete and Germany I traced transnational networks based on the reciprocal mobilities of migration, remigration, and tourism. Here, multiple domains of imagination are drawn upon by various audiences, thus effectively contributing to the creation of these relations and the places in which they localise. Anthropological research on tourism and migration has tended to separate the imagination ‐ as being an external impact ‐ from local practice. Yet, transnational ethnography needs to challenge this opposition and is in itself a strategy to do so, in that it perceives the imagination as a practice of transcending physical and cultural distance.
The present article explores perceptions and cultural constructions of the terms capitalism or capitalistic West among ex-Soviet, highly qualified Jewish migrants from Russia and Ukraine after their emigration to Germany between 1990 and 1996. It seems that migration offers a unique opportunity to migrants to realise knowledge that is normally taken for granted, behaviour schemes and values, and to reflect on them. How do they acquire such presumed capitalist knowledge of the new society and new social world, how do they create it, and with what concrete contents do they connect the illusion about monolithic cultural, economic and political capital, the illusion which contributes to group formation and which serves as action orientation? As my research shows, immigrants try to disparage much of what appeared to them in the Soviet Union as normative, right and appropriate; now they often act by way of categories, which were defined in the previous context as "capitalist" and were interpreted as immoral. Without exact ideas or knowledge about behaviour codes, unspoken norms and silent values from the new society, many immigrants orient themselves towards the opposite of what was counted as morally proper in the origin society. Simultaneously they revive old system through the establishing and development of a Russian language enclave. Nevertheless this enclave is not located in a vacuum of "dusty" memories from the past, but build transnational cross-border space connected and corresponding to the processes of to-day's CIS and with the life of those relatives and friends who still live there, und with whom the emigrants share intensive social networks.
This paper focuses on Eastern European migrants who, since the beginning of the 1990s, are entering the Republic Cyprus as “artistes”. This is a visa permit status as well as an euphemism for short-term work permits in the local sex industry. In addition to exploring the migrational experiences of these women and their living and working conditions in the Republic of Cyprus, the paper reconstructs, empirically and analyt ically, the connection between immigration and the local sex industry. Here, several categories of social actors and institutions in Cyprus are actively involved. The rhetoric of government representatives, entrepreneurs and clients in the sex business on the one hand is contrasted with the discourse of local NGO representatives concerned with immigrants’ rights on the other hand. The paper comes to the conclusion that all of these discursive positions ultimately do not do justice to the complex process of decisionmaking that women undergo who migrate into the sex industry. Either, freedom of choice is emphasized – such as by entrepreneurs and the government – or the domination of women – as in the public statements of the NGO. In order to analyze the ambivalent tension between freedom of choice and submission to force by which the women’s decision is characterized, the author employs Michel Foucault’s concept of governmentality, which describes forms of political regulation that use the individual’s freedom of action as an instrument to exercise power.
Challenging and confirming touristic representations of the Mediterranean : migrant workers in Crete
(2006)
From the perspective of Western Europe the Mediterranean is shaped by the imagery of tourism and migration. During the time of the “guest worker”-migration in the 1960s and 70s the notion of the hopelessly underdeveloped South of Europe which pushes “guest workers” towards the rich North became prevalent here. It offered a contrast which let the beginning prosperity in the North appear even clearer. (see von Osten 2006) Besides the attractions “sea, sun and sand” it was exactly this conception of backwardness which – reinterpreted in authentic and traditional Mediterranean lifestyle – made the area attractive for tourist consumption. Today it is again pictures of the Mediterranean, which represent migration dynamics in Europe. In the meantime, however, the countries of origin of the “guest workers” have become countries of immigration and European Union member states or candidates for accession. The representation of the Mediterranean as an area of migration is dominated now by pictures of desperate refugees and illegal immigrants, who risk their life by crossing the sea, in order to enter the “fortress Europe”. In these current representations the “colonial narrative of migrants as members of a territory of underdeveloped” is continued (ibid.). A translation of the migrant area into the tourist area seems, however, more difficult than at the times of the “guest worker”-migration. What constitutes the Mediterranean as a tourist destination seems to have no longer anything in common with the Mediterranean as an area of migration.....
„Une école pour la joie d´apprendre“ lautet das Motto, mit dem das GTZ-Entwicklungshilfeprojekt „Projet Education de Base en 5e Région (PEB)“ in der 5. Verwaltungsregion von Mali, Westafrika, seit 2005 im Auftrag der Consulting ECOEducation, für seine Inhalte wirbt. Während Deutschland um seine schulmüden Jugendlichen kämpft, gibt es andere Orte auf der Welt, wo der „Hunger nach Bildung“ groß ist und viel Engagement in großen Teilen der Bevölkerung hervorruft. „In die Schule gehen“ ist oftmals ein Privileg, das nicht allen Kindern zuteil wird. Das übergeordnete Ziel des Grundbildungs-Projektes, mit dem sich diese Arbeit beschäftigt, lautet: „Eine größere Anzahl von schulfähigen Kindern hat Zugang zu einer qualitativ verbesserten Grundbildung innerhalb der Interventionszonen des Projektes“ (Ministere de l´Education national, Données du Projet Education Base, 2002)....
Die kyprischen Grabreliefs
(1974)
Diese Arbeit verfolgte zwei Zielsetzungen. Zum einen sollten die bislang nur verstreut und unzureichend oder überhaupt nicht publizierten antiken Grabreliefs von Kypros im Sinne des Pfuhlschen Corpus möglichst geschlossen vorgelegt werden. Zum anderen waren die Eigentümlichkeiten dieser Gattung zu untersuchen. Diese ergaben sich aus dem Wesen der kyprischen Kultur, einer Randkultur, die wechselnden kulturellen Einwirkungen ausgesetzt war. Seit dem späteren 6. Jh. v. Chr. gewinnt der griechische Einfluß langsam an Boden. Gleichzeitig sind Einflüsse aus dem syrischen und phönikischen Bereich wirksam. Die kyprischen Grabreliefs weisen einige stilistische Besonderheiten auf, die teilweise als Ausdruck des überwiegend provinziellen Charakters der kyprischen Kunst zu werten sind. Die Neigung zur Frontalität ist stark ausgebildet. Das Verständnis für räumliches Empfinden ist unterentwickelt. Dementsprechend sind die Figuren häufig unplastisch, die ist Gewandfältelung überwiegend mit graphischen und nicht mit plastischen Mitteln gebildet. Unverkennbar ist eine konservative Grundeinstellung. Dies kommt am deutlichsten in dem langen Fortbestehen eines subarchaischen Stils, in der unveränderten Tradierung der Gelagereliefs, überhaupt in dem Festhalten an einmal eingeführtem Formengut zum Ausdruck. Daneben sind noch drei spezielle Phänomene hervorzuheben: 1. Das Gelagerelief. Es macht fast die Hälfte der erhaltenen Grabreliefs aus. Es ist seit dem frühen 5. Jh. v. Chr. für Golgoi typisch und findet auch außerhalb von Kypros keine Parallelen. Seine geistigen Wurzeln sind zweifelsfrei im späthethitischen und syrischen Bereich zu suchen, ikonographisch ist es möglicherweise aus der phönikischen bzw. syrischen Ikonographie abzuleiten, nicht jedoch vom griechischen Totenmahlrelief. Stockwerkstele und Löwenbekrönung sind mit dem Gelagerelief verbunden. 2. In Marion zeigt sich im ausgehenden 5. und 4. Jh. v. Chr. ein anderes Phänomen. Hier war der griechische Impuls von ausschlaggebender Bedeutung. Alle von griechischen Künstlern gearbeiteten Reliefs stammen aus Marion. Auch die von einheimischen Künstlern nach griechischen, d.h. überwiegend nach attischen, vereinzelt aber auch nach jonischen Vorbildern gearbeiteten Reliefs kommen bis auf wenige Ausnahmen aus dem weiteren Umkreis von Marion. Demzufolge ist für diese Stadt eine wichtige Rolle im Hellenisierungsprozeß der kyprischen Plastik zu vermuten. 3. Der runde, schlanke, mit Basis und Kapitell versehene Grabaltar ist die Grabmalform der Kaiserzeit. Im ihm liegt eine kyprische Sonderform des Grabaltars vor. Gelegentlich ist auf dem Säulenkörper die Büste des Toten in einer Rundbogennische angebracht. In der Zeit, der die kyprischen Grabreliefs angehöhren, nahm die kyprische Kunst zahlreiche Impulse verschiedener Art von den Nachbarkulturen auf. Zu einem ebenso starken gegenseitigen Austausch kam es aber nicht. So blieben auch die an den Grabreliefs zu beobachtenden Eigen- bzw. Weiterentwicklungen auf Kypros beschränkt.
Die Analyse Matissescher Malerei hat erbracht, daß sich das Dekorative sowohl aus formalen, als auch aus inhaltlichen Faktoren zusammensetzt. Neben dem Bildaufbau sind Ornament und Format wichtige Konstruktionselemente der dekorativen Komposition. Durch die Verwendung dekorativer Gestaltungsmittel innerhalb des Kompositionellen entwickelt Matisse eine Malerei, die sich durch die Harmonie und Ordnung der einzelnen Bildelernente auszeichnet. Innerhalb ihrer gegenseitigen Beziehungen soll eine autonome Wirkung angestrebt werden. Aus der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und der Herauslösung der wesentlichen Wahrnehmungen aus diesem, entwickelt Matisse die dekorative Sprache. Die dekorativen Darstellungsmittel entsprechen in der Art ihrer Anordnung den geläuterten, gefilterten Emotionen des Künstlers und sind Ausdruck seiner subjektiven Interpretation der Natur. Matisse strebt nach einer Wirklichkeit, die hinter der sichtbaren Erscheinung des Gegenstandes liegt, nach einer Konzentration von Form und Inhalt auf einen überzeitlichen Ausdruck. Das Ornament ist wesentliches Gestaltungselement der Matisseschen Kunst. Es wird aus seiner traditionellen Rolle des schmückenden Beiwerks befreit und von Matisse als konstruktives Kompositionsmittel eingesetzt. Mit dem immer mehr reduzierten Gegenstand in Form des Zeichens der Scherenschnitte entwickelt sich das Ornament in Form des ornamentalen Zeichens zu immer größerer Autonomie. Es bleibt zwar dem Gegenständlichen verbunden (z. B. "Die Negerin", Abb. 32; "Die Lagune", Abb. 241), löst sich aber zunehmend von der Funktion des Gestaltungsmittels und wird selbst zum Bildinhalt. Das Dekorative, das sich traditionell auf den Bereich der Wandmalerei beschränkt, hat für Matisse eine auf die Staffeleimalerei übergreifende Bedeutung. Mit der Verschmelzung dekorativer gestalterischer Kriterien und solchen, die in der Regel der hohen Kunst vorbehalten sind, z B. die expressive Farbe schafft er einen neuen Bildtypus, der signifikant für die Bildgestaltung der Moderne, besonders für die amerikanische Malerei der fünfziger und sechziger Jahre ist. Bei Matisse setzt sich diese Verbindung von grofiern Format, dekorativen Kompositionsmitteln und "expressiven" Qualitäten besonders in den dreißiger Jahren in seinen monumental wirkenden Staffeleibildern durch, deren Gestaltungselemente in den monumentalen Scherenschnittdekorationen kulminieren. Die künstlerischen Inhalte Matisse' erweisen sich als eng verbunden mit der islamischen Kunst, die ihn mit dem Gedanken einer sinnvollen Einheit von Kunst und Dekoration vertraut macht. Darüber hinaus ist er inhaltlich und formal von den zeitgenössischen Strömungen des Jugendstils und den theoretischen Grundlagen der dekorativen Gestaltung seit Ende des 19. Jahrhunderts beeinflußt. Matisse stimmt im wesentlichen mit den inhaltlichen Zielen der Dekoration überein. Er strebt danach, in seinen Bildern eine Atmosphäre der Freude, Ruhe, Entspannung zu schaffen. Darüber hinaus verfolgt er das Ziel, durch die Malerei sich und dem Betrachter das Erlebnis eines Raums jenseits der Realität, eines geistigen Raums, zu vermitteln. Die islamische Kunst, die ihre religiösen Inhalte durch das Dekorative ausdrückt, verdeutlicht Matisse die Möglichkeit, durch die dekorativen Gestaltungsmittel zu geistigem Ausdruck zu gelangen. Indem Matisse den grenzenlosen geistigen Raum, den er mit der Erweiterung des malerischen Raums zu erreichen sucht, mit der Unendlichkeit des Glücksgefühls gleichsetzt, das der Betrachter empfindet, erhebt er seine Malerei in eine "philosophische Dimension", die sich von den eher funktionalen Zielen der Freude in der Dekoration entfernt. Die Verkörperung des Glücks durch die Vorstellung des irdischen Paradieses ist folglich eng verbunden mit der Bildkomposition. ...
Die Foto-Skulpturen von Klaus Kammerichs haben seit ihren ersten Ausstellungen in den frühen siebziger Jahren immer wieder Verblüffung und Irritation hervorgerufen. Zwischen zwei vermeintlich verschiedenen Medien stehend, dem der realistisch abbildenden Fotografie und dem des dreidimensionalen, abstrakten Objektes, schienen sie sich traditioneller kunsthistorischer Kategorisierung zu entziehen, so daß sie nur zögernd in die großen Kunstsammlungen Eingang fanden. „Fotografie“ fiel nicht unter den klassischen „Kunstbegriff“, eine Einstellung, die inzwischen grundlegend revidiert wurde. Doch bis heute ist Klaus Kammerichs eher in Nachschlagewerken über Fotografie als in „Künstler“-Lexika zu finden, obwohl er als „Bildhauer“ internationalen Bekanntheitsgrad hat: Seine Skulpturen stehen auf öffentlichen Plätzen in Düsseldorf, Bonn, Yokohama, Bad Segeberg und Gifu (Japan), wo sie zum Teil den Charakter von Wahrzeichen und „landmarks“ entwickelt haben. Die Aufarbeitung der beiden Werkgruppen „Foto- und Film-Skulpturen“ von Klaus Kammerichs wird nicht mit einer generellen Fragestellung begonnen, die an den Objekten untersucht wird. Hier geht es vorerst um die Analyse der einzelnen Exponate, die jeweils einen autonomen Inhalt aufweisen. Deswegen geben also die Objekte den Inhalt der Magisterarbeit vor und nicht eine Fragestellung, für welche die Skulpturen instrumentalisiert werden. Eine Arbeitshypothese läßt sich dennoch formulieren: Der Darstellungsmodus der Foto- und Film-Skulpturen bleibt mehr oder weniger immer der gleiche, es wechselt nur das Motiv. Jedoch besteht keine der Skulpturen nur aus ihrem Darstellungsmodus, sondern gerade in der Interaktion von Darstellungsmodus und Motiv. Sobald Das Motiv wechselt, entfaltet der Darstellungsmodus wieder ganz neue Bedeutungen, die auf keine andere Skulptur zu übertragen sind. Diese Bedeutungsvielfalt bei den Foto- und Film-Skulpturen soll in dieser Magisterarbeit untersucht werden. Gleichzeitig gibt es charakteristische Eigenschaften, die auf alle Skulpturen oder zumindest auf einige zu übertragen sind. Diese sollen im Laufe der Magisterarbeit herausgestellt werden. Es geht also um die Charakterisierung von Differenzen in den stereotypischen Systemen der Foto- und Film-Skulpturen bei gleichzeitiger Klassifizierung der stereotypischen Systeme selber. Begonnen wird mit dem Stand der Forschung. Die Darstellung des Forschungsstandes dient der thematischen Abgrenzung und der Entwicklung neuer Fragestellungen. Beiden großen Werkgruppen wird je ein eigenständiges Kapitel gewidmet. In beiden Kapiteln wird der Besprechung der Exponate ein chronologischer Überblick über die Werkgruppe vorweggeschickt, um eine Einbettung zu gewährleisten. Das Kapitel der Foto-Skulpturen beginnt mit der Explikation ihrer Konzeptionierung. Es folgt die Besprechung zweier subkategorischer Werkgruppen, der Portraits und der Maschinen bzw. readymades. Im Kapitel über die Film-Skulpturen wird zuerst exemplarisch die Skulptur „Ascending-Descending“ analysiert. Aus dieser Beschreibung heraus wird die Konzeption der Film-Skulpturen entwikkelt, z.B. der spezifische Modus, in dem sie produziert wurden. Nach diesem allgemeinen Teil geht es um die diversen Variationen der Film-Skulpturen. Es folgt die Explikation einzelner Aspekte, die auf alle Film-Skulpturen zu übertragen sind, z.B. ihre kunsthistorische Kontextualisierung...