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Auf Flachdächern im Stadtgebiet von Osnabrück (Niedersachsen) wurde die Araneenfauna mit Hilfe von Bodenfallen untersucht. Hierbei fanden sowohl der Gradient zunehmender Urbanität von der Peripherie zum Stadtzentrum als auch das Alter der Dächer und ihre Vegetation Berücksichtigung. Auf älteren Dächern mit reicher Spontanvegetation konnten mehr Arten und höhere Aktivitätsdichten der Individuen als auf jüngeren Dächern mit spontanem Aufwuchs nachgewiesen werden. Alle untersuchten Flächen zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Aeronauten und häufiger euryöker Species aus. Das Artenspektrum gleicht dem anderer städtischer Habitate. Ein Einfluß des Urbanitätsgradienten auf die Zusammensetzung der Araneenfauna zeigte sich nicht.
Beiträge zur Kenntnis von Halolaelaps (Halolaelaps s. str.), (Acari: Gamasida: Halolaelapidae)
(1998)
Es werden Milben der Gattung Halolaelpas Berlese & Trouessart, 1889 beschrieben und der Untergattung Halolaelaps (Halolaelaps s. str.) zugeordnet. Folgende Arten werden neu beschrieben: Halolaelaps (Halolaelaps) decemsetosus sp. nov., Halolaelaps (Halolaelaps) weberi sp. nov., Halolaelaps (Halolaelaps) hyatti sp. nov. und Halolaelaps (Halolaelaps) ishikawae sp. nov. Für die Weibchen der Halolaelaps (Halolaelaps)-Arten wird ein Bestimmungsschlüssel aufgestellt.
Im Dezember 1995 wurden aus verschiedenen Gewässertypen der Insel Hainan, China, Proben genommen, um sie auf das Vorkommen von Rotatorien (Rädertiere) zu untersuchen. Es konnten 195 Spezies nachgewiesen werden, davon 187 monogononte und 8 digononte (bdelloide) Arten. Daneben wurden Formen aus 5 Gattungen und Bdelloidae beobachtet, deren Identifikation aufgrund von Konservierungsartefakten nicht möglich war. Von den nachgewiesenen Arten ist Cephalodella qionghaiensis neu für die Wissenschaft, daneben werden von Keratella micracantha eine neue Form und von Notholca acuminata eine neue Varietät beschrieben.
In Oppenwehe, ca. 2 km östlich der Stemweder Berge, befindet sich zwischen dem Oppenweher Moor im Norden und dem Großen Dieckfluß im Süden eine ca. 3 km lange und 1 km breite Erhebung. Sie überragt das umgebende Flachland um ca. 5-6 m und bildet vermutlich das nordwestliche Ende einer bei Hille westlich von Minden verlaufenden saalezeitlichen Stauchungsstruktur, die sich anscheinend in einer Reihe von Rücken bis nach Oppenwehe fortsetzt. In der seit Herbst 1995 am Ostrand von Oppenwehe bestehenden Abgrabung der Fa. Lindemann, Lemförde, konnten detaillierte Beobachtungen zum inneren Aufbau und damit zum Entstehungsablauf dieser Struktur gewonnen werden. Es liegt hier eine glaziäre Abfolge ("Serie") von Vorschüttsanden, Grundmoräne und Nachschüttbildungen vor, die verfaltet und verschuppt ist. Daraus läßt sich eine zweimalige Überfahrung dieses Raumes durch das saalezeitliche Inlandeis ableiten. Eine wenige Meter südlich der Sandgrube abgeteufte Rammkernbohrung erbrachte darüber hinaus Aufschluß über den tieferen Teil der Schichtenfolge des Quartärs. Sie umfaßt holsteinzeitliche Ablagerungen und endet mit einer elsterzeitlichen Grundmoräne, die unmittelbar auf Tonsteinen der Unterkreide liegt.
An 3 ausgebauten Gewässern 2. und 3. Ordnung im Landkreis Osnabrück wurde von Herbst 1992 bis Frühjahr 1996 die Wirkung verschiedener Böschungspflegeverfahren auf den Nitratgehalt im Boden und die Vegetationsentwicklung überprüft. Hinsichtlich der überprüften Parameter konnten geringe Unterschiede zwischen den Varianten festgestellt werden.
Die Rotatorienfauna des Dümmers unter besonderer Berücksichtigung der sessilen Arten : Teil 1
(1998)
In dem Zeitraum von Dezember 1994 bis Oktober 1995 wurde die Rotatorienfauna des Dümmers, einem nordwestdeutschen Flachsee, untersucht. Im Abstand von ungefähr vier Wochen sind an 15 Untersuchungstagen insgesamt 95 Litoral- und Pelagialprobestellen aufgesucht und der Rotatorienbestand qualitativ und quantitativ erfaßt worden. Es konnten insgesamt 130 Arten aus 16 Familien festgestellt werden. Besondere Beachtung galt dabei den sessilen Arten, von denen in früheren Untersuchungen nur wenige genannt waren. Einige von ihnen und andere Monogononta werden im Hinblick auf ihre Taxonomie, Ökologie und Biogeographie näher charakterisiert. Veränderungen der Rotatorienzönosen des Dümmers in den vergangenen Jahren werden dargestellt, wobei sich dieser Vergleich vor allem auf die umfangreiche faunistische Untersuchung von Koste und Poltz (1984) stützt.
Unter 9 Exoskelett-Merkmalen zeigen das Ende des Aedeagus und die Skulptur der Elytren eine starke Differenzierung zwischen Populationen beider Formen, die aus weit von einer Kontaktzone entfernten Regionen stammen (untersuchte Populationen: purpuraseens aus den Pyrenäen und der Normandie, violaceus aus Nord- und Nordost-Deutschland, Polen und Rumänien). In Südwest-Niedersaehsen wurden Populationen beider Formen als auch Populationen festgestellt, die sich durch intermediäre Werte des Aedeagus und der Elytrenskulptur auszeichnen. Das Auftreten solcher Populationen zeigt eine Hybridzone in dem Untersuchungsgebiet an. Für eine weitergehende Beschreibung der Hybridzone (z. B. ihre geographische Ausdehnung) in Südwest-Niedersachsen und anderer Kontaktzonen müssen die beiden trennenden Merkmale in weiteren Populationen analysiert werden. Nichtsdestoweniger zeigen die isolierten und teilweise von purpuraseens umgebenen vio/aceus-Populationen (Eifel, Schwarzwald), daß beide Taxa eine Mosaik-Hybridzone in Mitteleuropa ausbilden. Die postglaziale Populationsgeschichte beider Formen und ihrer Hybridzone wird diskutiert.
Der Beitrag untersucht mir drei Prosachroniken und einem gereimten Heiligenleben des eisenachischen Autors Johannes Rothe (um 1360-1434) Texte, die jeweils auch von der hl. Elisabeth erzählen. Dabei wird insbesondere nach Zusammenhängen gefragt zwischen der jeweiligen Selektion historisch-hagiologischer Wissensbestände sowie der Verwendung je spezifischer literarischer Darstellungsformen einerseits und andererseits den möglichen kommunikativen Funktionen der Texte in eng verschränkten, gleichwohl distinkten Verkehrskreisen zeitgenössischer Rezipienten.
Die ‚Neue Mythologie’ ist, so wie sie sich in Friedrich Schlegels Notizheften und seinem „Gespräch über die Poesie“ darstellt, ein literarischer Kunstgriff theoretischer Selbstbehauptung. Er macht seinen Anspruch, die überlieferte wie die zeitgenössische Philosophie und Wissenschaft zu überbieten, zugleich als rhetorische Strategie durchsichtig.
St. Stephanstag zu Pfingsten : einige Bemerkungen zu Enikels Weltchronik Verse 28447 und 28471
(1998)
In einem kurzen Aufsatz aus dem Jahre 1888 beschreibt Oswald Redlich eine eigentümliche Erscheinung in der mittelalterlichen Chronologie. In österreichischen Urkunden des späten Mittelalters werden gelegentich die Namen der Festtage nach Weihnachten auf die entsprechenden Tage nach den beiden anderen kirchlichen Hochfesten Ostern und Pfingsten bezogen. Die wichtigsten Feste der Weihnachtswoche sind: Dezember 26 - St. Stephan Dezember 27 - St. Johannes Dezember 28 - Unschuldig-Kindleintag "Stephan" ist also liturgisch synonym mit dem zweiten Weihnachtstag, "Johannes" mit dem dritten, usw. Redlich erkannte als erster, daß im 14. und 15. Jahrhundert in Österreich die Feste der Oster- und Pfingstwochen analog genannt werden, wobei der "Kindleintag zu Ostern" den Mittwoch nach Ostersonntag oder "Johannes zu Pfingsten" den Dienstag nach Pfingstsonntag bezeichnen, obwohl die benannten Heiligen an diesen Festen in Wirklichkeit nie geehrt wurden. Grotefend, der die Belege zuerst anders gedeuter hatte, zog seine frühere Ansicht zurück und akzeptierte diese Ergebnisse. Interessant für unsere Zwecke ist der Terminus "St. Stephan zu Pfingst" für den Pfingstmontag, der in zwei Urkunden - 1361 in Buchsenstein und 1416 in Pankraz im Ultenthal - vorkommt.
The avifauna of the island of Flores and its satellite islands from Komodo to Alor is reviewed, combining historical data with recent observations. Recent surveys have added substantially to the data base, especially of the resident forest species, and endangered and endemic taxa, as well as adding a number of migrant and maritime species to the island list. Of particular interest are the rare forest endemics Wallace's Hanging-parrot Loriculus flosculus, the almost unknown Flores Scopsowl Otus alfredi, Flores Monarch Monarcha sacerdotum and Flores Crow Corvus florensis. An appeal is made for further surveys over the eastern part of the island and the eastern island chain.
In this study the rich variety of fossil microorganisms and other ultrastruchlres in the Messel oil shale is documented. The taphonomy of the micro- and the macro organisms is discussed and a basic model for microbial life in the Eocene Lake Messel is proposed. Documentation of the Messel microbiota was made using a scanning electron microscope fitted with an energy-dispersive X-ray analyzer, and a transmission electron microscope. The most common objects discovered were fossil bacteria in the form of cocci, coccobacilli, bacilli, curved rods and filaments, preserved as moulds, crusts, casts, encrusted casts and clay-coated casts. The main lithifying mineral is apatite, followed by siderite. The bacteria occur on fossil remains of macroorganisms. Sideritic bacteria are usually found on keratinous substrates, whereas apatitic bacteria occur preferentially on fish remains. Lithification of the bacteria was selective. It is suggested that the preserved bacteria were heterotrophic, Gram-positive anaerobes, which may have belonged to the group of clostridians.