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Im FFH-Gebiet „Lausiger Teiche und Ausreißer-Teich östlich Bad Schmiedeberg“ wurde das in Sachsen-Anhalt als verschollen geltende Torfmoos Sphagnum obtusum (Warnst.) im Rahmen der FFH-Erfassung 2006 gefunden und bestimmt. Sphagnum obtusum ist die kräftigste Art der Sektion cuspidata der Gattung Sphagnum, vom ebenfalls kräftigen Sphagnum flexuosum nur durch winzige Poren in den Hyalinzellen der Astblätter unterschieden. Die Art besiedelt mesotrophe bis eutrophe Sümpfe, oft teilweise untergetaucht in Tümpeln oder an Fluss- und Seeufern. An den zwei aktuellen Fundstellen in Sachsen wächst die Art in Teichverlandungsmooren – genau wie am neuen Fundort in Sachsen-Anhalt.
Es ist Tradition, in dieser Zeitschrift die im Laufe eines Jahres neu ausgewiesenen (Natur-)Schutzgebiete vorzustellen. Diese Reihe wird mit der Vorstellung des LSG „Südliche Goitzsche“ im Landkreis Anhalt-Bitterfeld fortgesetzt. Damit werden Naturschutzbehörden und Ehrenamtlichen die naturschutzfachlich wertvollen Teile unseres Landes vorgestellt und der breiten Öffentlichkeit nahe gebracht.
Arno Kuhlig zum Gedenken
(2009)
Arno Kuhlig verstarb am 30.09.2008 im Alter von 78 Jahren in Bitterfeld. Die Nachricht von seinem Tod kam für uns alle überraschend. Arno Kuhlig wurde am 07.04.1930 in Bitterfeld geboren. Er besuchte bis 1944 die Volksschule, lernte danach Betriebsschlosser und Isolierklempner und war 25 Jahre bei einer Montagefirma tätig. Anschließend arbeitete er in seinem Beruf im damaligen Chemiekombinat Bitterfeld. Im April 1987 musste er plötzlich wegen einer schweren Krankheit aus dem Berufsleben ausscheiden. Arno Kuhlig gehörte 1949 mit zu den Gründern der heutigen „NABU Fachgruppe Ornithologie und Naturschutz Bitterfeld-Wolfen“ und war von 1979 bis 2005 ihr Vorsitzender.
Am 08.11.2009 beging Herr Klaus-Jürgen Seelig seinen 65. Geburtstag. Zu diesem Anlass gratulieren wir herzlich, erinnern uns an seinen Weg zur Ornithologie und seine Verdienste im ehrenamtlichen und beruflichen Naturschutz. In Magdeburg geboren, kam er schon in den Jugendjahren durch den Vater mit der Taubenzucht und der Singvogelhaltung in Kontakt. Von 1962 bis 1964 erlernte er den Beruf eines Forstfacharbeiters. Es entstanden erste Kontakte zu naturkundlichen Betätigungen, die sein Interesse an der Ornithologie weckten. 1967 schloss er die Fachschule für Pflanzenschutz in Halle als Staatlich geprüfter Pflanzenschutzagronom ab. Von 1970 bis 1975 absolvierte er ein Fernstudium an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und schloss als Dipl.-Agraringenieur ab. Auch dieses Studium führte ihn an die Naturwissenschaften heran. Seit 1968 arbeitete Klaus-Jürgen Seelig in der Fachgruppe Ornithologie Magdeburg, im Kulturbund mit und wurde Mitglied des Ornithologischen Arbeitskreises Mittelelbe- Börde. 1978 legte er die Prüfung als Vogelberinger ab und wurde in die Bezirksarbeitsgruppe Artenschutz Magdeburg berufen, in der er die Bearbeitung der Vögel übernahm. Klaus-Jürgen Seelig leistete einen großen Beitrag für den Naturschutz, besonders in der heimischen Vogelwelt.
Der Höhenzug des Hakel ist ein ca. 1.300 ha großer Laubwaldrest, der als herrschaftliches Jagdgebiet über die mittelalterlichen Rodungsperioden hinaus erhalten blieb und heute in eine weiträumige, großflächig strukturierte Agrarlandschaft eingebettet ist. In der Landschaftseinheit 4.4. Nordöstliches Harzvorland gelegen, ist der Hakel die östlichste der vier großen dem Harz nördlich vorgelagerten Waldinseln. Der Abstand zum Harzrand beträgt im Minimum 16 km. Auf Grund dieser räumlichen Lage wird hier die Regenschattenwirkung des Harzes am stärksten wirksam und die Nähe zum Mitteldeutschen Trockengebiet spürbar. Sowohl in vegetationskundlicher, floristischer als auch faunistischer Hinsicht gilt der Hakel seit langer Zeit als hervorragend durchforscht und dokumentiert. Die Wildkatze (Felis silvestris) wird in Sachsen-Anhalt in der Roten Liste Kat. 1 – vom Aussterben bedroht – geführt. Ihre europaweite Gefährdung kommt in der Listung im Anhang IV der FFH-Richtlinie als „Streng zu schützende Tierart von gemeinschaftlichem Interesse“ zum Ausdruck. Nach der Ausrottung der Wildkatze im Hakel gab es Mitte der 1990er Jahre erste Hinweise auf eine Wiederbesiedelung. Im Zeitraum von 1997 bis 2006 wurden 64 Wildkatzenbeobachtungen und -belege registriert, darunter befinden sich 11 gesicherte Reproduktionsnachweise. Die Habitatpräferenz wird diskutiert. Waldrandnahe, wenig beunruhigte und hinsichtlich des Totholzvorrates überdurchschnittlich ausgestattete Waldbestände müssen als bevorzugte Lebensräume der Wildkatze angesehen werden.
Wegepläne sind ein wichtiges Instrument der Nationalparkleitung zur Koordinierung vorhandener Nutzungsanforderungen mit den Schutzzielen des Nationalparks. Fast jede Nutzung im Nationalpark geht von Wegen aus. Die Wegedichte und der Ausbaugrad der Wege bestimmen die Intensität der Zerschneidung des Nationalparkgebietes und damit in erheblichem Maße die Möglichkeiten zur Erfüllung seiner Aufgaben als Schutzgebiet und für den ungestörten Ablauf dynamischer ökosystemarer Prozesse in der Natur. Andererseits sind Nationalparke aufgerufen, Ihr Gebiet erlebbar zu machen und geeignete Möglichkeiten für die Erholung und Bildung anzubieten.
Der Uhu (Bubo bubo) gehört zu den Vögeln des Anhangs I der Europäischen Vogelschutzrichtlinie. Über viele Jahrzehnte in Deutschland vom Aussterben bedroht, gibt es aufgrund von Schutzmaßnahmen und Auswilderungsprojekten seit einigen Jahren einen deutlich positiven Bestandstrend. Laut Schätzungen liegen die aktuellen Brutpaar-Zahlen für die Bundesrepublik bei 1400 bis 1500. In Sachsen-Anhalt ist der Landesbestand mittlerweile auf ca. 30 Brutpaare angewachsen, wobei die Hauptvorkommen den Harz und das nördliche Harzvorland betreffen. Vom Uhu wiederbesiedelt wurde auch das Nassetal bei Wickerode im Landkreis Mansfeld-Südharz. Von dem bislang einzigen Brutpaar in dieser Region stammen mehrere Gewöllproben, die im Folgenden ausgewertet werden sollen. Die Vögel verschlingen ihre Beute in großen Teilen oder gar einem Stück. Aus den unverdaulichen Nahrungsresten, wie Knochen, Haaren, Chitinteilen und Federn entsteht im Magen ein kompakter Klumpen, der ausgewürgt wird und den man als Gewölle bezeichnet. Anhand der Bestandteile und ihrer charakteristischen Merkmale, zum Beispiel dem Zahnmuster von Säugetier-Schädeln ist es möglich, die Beutetierarten zu bestimmen und Schlussfolgerungen auf die Nahrungszusammensetzung zu ziehen. Gleichzeitig informiert der „Speisezettel“ der Vögel auch darüber, welche Säugetierarten im jeweiligen Jagdrevier vorkommen. Somit dienen Gewöllanalysen auch der Klärung faunistischer Fragestellungen.
Eine zentrale Aufgabe für den Naturschutz in Deutschland besteht darin, die Vielfalt der Arten und Biotope in unserer Kulturlandschaft zu fördern. Sie ergibt sich nicht zuletzt aus zahlreichen internationalen Verpflichtungen, wie z. B. der Konvention über die Biologische Vielfalt von 1992 oder der sogenannten Göteborg-Strategie der Europäischen Union von 2001. In der Vergangenheit wurden Artenhilfsprogramme aufgestellt, vereinzelt auch natürliche Prozesse in Nationalparks, Naturwaldzellen und einigen Naturschutzgebieten zugelassen, Vereinbarungen mit verschiedenen Nutzern getroffen und ehrenamtliche oder behördlich veranlasste Pflegemaßnahmen durchgeführt. Seit Beginn der 1990er Jahre bildete sich ein neues Konzept heraus, welches das Ziel einer naturnahen Beweidung oder einer halboffenen Weidelandschaft manifestierte, um auf diesem Wege eine „neue Wildnis“ zu schaffen. Kerngedanke war dabei immer, dass sich diese Ganzjahresweiden an der Tragkraft des jeweiligen Standortes orientieren, also nachhaltig sein müssen und möglichst dauerhaft etabliert werden können. Aus den ersten Versuchen haben sich im Laufe der letzten Jahre tragfähige, kostenextensive Verfahren entwickelt, die mittlerweile deutschlandweit und auch in Sachsen-Anhalt Anwendung finden. Vielerorts haben sich auf dieser Grundlage bereits Zentren der Biodiversität von Offenlandarten und Arten der Wald-Offenland Übergangsbereiche herausgebildet, deren Methoden und Experimente wissenschaftlich begleitet werden.
Die Fachdaten für die nach Naturschutzrecht geschützten Gebiete und Objekte des Landes Sachsen-Anhalt werden mit den Naturschutzbehörden jeweils zum Jahresende abgeglichen. Die nachfolgende Tabelle 1 gibt eine statistische Übersicht der nach Naturschutzrecht geschützten Gebiete und Objekte des Landes Sachsen-Anhalt mit Stand 31.12.2008.
Der Umgang mit der Agro-Gentechnik ist eine der wichtigsten Zukunftsfragen des Naturschutzes. Die einschlägigen Rechtsgrundlagen sind jedoch oftmals unbekannt oder unklar, so dass diese Materie in ihren entscheidenden Details zu einer reinen Expertenangelegenheit zu werden droht, obwohl viele Bürger durchaus eine klare und oft skeptische Einstellung zur Agro-Gentechnik hegen. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf dem direkten Konfliktfeld zwischen Naturschutzbelangen und dem Gentechnikrecht, wobei auch indirekte Mobilisierungspotentiale aus anderen Regelungszusammenhängen aufgezeigt werden. Die Studie ist auf das deutsche und europäische Verwaltungsrecht ausgerichtet und wendet sich hauptsächlich den Rechtsschutzmöglichkeiten derjenigen zu, die sich mit Naturschutzbezug gegen den Einsatz von Gentechnik zur Wehr setzen möchten.
Das Buch ist in 14 Kapitel gegliedert, von denen die ersten sechs schwerpunktmäßig einen geographisch- ökologischen Überblick über die Schweiz und allgemein-botanische Informationen (Kap. 3) geben. Hierzu gehören 1. Die Landschaften der Schweiz, 2. Flora und Vegetation, 3. Pflanzenverwandtschaft und Pflanzennamen, 4. Die Flora der Schweiz, 5. Ursprung der Schweizer Flora und 6. Höhenstufen. Die folgenden Kapitel befassen sich dann näher mit der Ökologie, Flora und Vegetation einzelner Biotope bzw. Biotopgruppen: Kap. 7 Von Bäumen und Wäldern, Kap. 8 Wiesen: nicht nur Gras, Kap. 9 Feuchtgebiete: Moore, Riede, Sümpfe, Kap. 10 Gewässer und Ufer, Kap. 11 Alpenpflanzen, Kap. 12 Moose und andere vernachlässigte Pflanzen und Kap. 13 Exotische Pflanzen.
Buchbesprechung: HEMPEL, W. (2009): Die Pflanzenwelt Sachsens von der Späteiszeit bis zur Gegenwart
(2009)
Den einleitenden Bemerkungen sowie den Quellen für das vorliegende Werk und ihren Bewertungen folgt ein Kapitel zu den Grundlagen der Floren- und Vegetationsgeschichte. Näher beleuchtet werden zum einen die Floren- und Vegetationsgeschichte unter natürlichen Bedingungen mit Ausführungen zu vegetationsgeschichtlichen Aspekten, Florenelementen sowie Relikten und Zeugen der Vegetationsentwicklung und zum anderen die Florengeschichte unter anthropogenen Bedingungen.
Es wird die Verbreitung der in Deutschland 38 bekannten Armleuchteralgen-Arten der Gattungen Chara (21 Arten), Lamprothamnium (2 Arten), Lychnothamnus (1 Art), Nitella (9 Arten), Nitellopsis (1 Art) und Tolypella (4 Arten) mit Bezug auf die Messtischblatt-Verbreitung dargestellt. Außerdem wurde die Zahl der Arten in Deutschland pro Messtischblatt bis 1989 und nach 1990 kartographisch erfasst.
Schwerpunkt des Buches ist die Beschreibung von etwa 970 Arten. Die meisten vorgestellten Arten sind mit Farbfotos illustriert. Von den etwa 6000 Pflanzenarten der kaukasischen Region wurden insbesondere auffällige zweikeimblättrige Stauden (keine Farne, Süßgräser, Sauergräser), Bäume und Sträucher mit Vorkommen über 1000 m NN dargestellt.
Sprachliche Erscheinungen wie Phraseologismen sind in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung: Ermöglichen sie doch einerseits über ihre Herkunftsgeschichte häufig kulturhistorische Einblicke in die jeweilige Gesellschaft, die im Deutsch als Fremdsprache (DaF-)Unterricht vielfältig genutzt werden können. Andererseits werden diese Fertigteile nicht selten sprachspielerisch genutzt und erlauben dadurch Einblicke in den kreativen Umgang mit sprachlichen Mitteln: Sie lassen sich u.a. wortwörtlich lesen bzw. durch Modifikation, d.h. durch Abwandlung für textuelle Zwecke, abändern, wodurch sie ausgezeichnet zur Förderung von Sprachbewusstheit eingesetzt werden können. All dies kann auf der Folie des plurizentrischen Charakters der deutschen Sprache geschehen.