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Die Waldgesellschaften des Naturraums Harth der elsässischen Rheinebene (Frankreich, Haut-Rhin) werden ausführlich auf der Basis von 161 Vegetationsaufnahmen charakterisiert und verglichen. Es wird zunächst die vegetationsprägende Nutzungsgeschichte der bis heute größtenteils im Mittelwaldbetrieb genutzten Wälder dargestellt. Das Klima des Gebietes ist semi-humid und schwach subkontinental, den Untergrund bilden grobe Rheinschotter. Die Vegetation wird vor allem durch pflanzenverfügbares Wasser differenziert. Das Potentillo albae-Quercetum petraeae ist im Gebiet auf einen Bereich mit durchschnittlichen Jahresniederschlägen unter 600 mm und grundwasserferne Standorte mit geringer nutzbarer Feldkapazität beschränkt. Die syntaxonomischen Ergebnisse umfassen die Charakterisierung der naturräumlichen Einheiten des Potentillo albae-Quercetum petraeae mit der regionalen Abgrenzung einer neuen Subassoziation von Primula veris. Es erfolgt eine syntaxonomische Einordnung der Bestände des Galio sylvatici-Carpinetum betuli. Im regionalen Vergleich gut differenziert ist eine Carex fritschii-Quercus petraea-Gesellschaft. Die Aufnahmen werden mit Hilfe der Correspondence Analysis (CA) bearbeitet und mit den Ergebnissen der Tabellenarbeit verglichen. Abschließend wird die zukünftige Entwicklung des heute noch in den Wäldern vorhandenen Artenreichtums diskutiert.
Innerhalb geschlossener Waldbestände existieren im Naturraum Harth der elsässischen Rheinebene (Frankreich, Haut-Rhin) Lichtungen, die von artenreichen Trockenrasen-Gesellschaften bewachsen sind. Nachdem bisher von einer weitgehenden Natürlichkeit der Trockenrasen-Lichtungen in den Wäldern ausgegangen wurde, kann dieser Sachverhalt anhand von eigenen pedologischen Transektuntersuchungen und einer Aufarbeitung der vegetationsprägenden Nutzungsgeschichte differenziert betrachtet werden. Das trockene Klima wirkt im Naturraum als prägender Faktor für die Vegetation und Bodenentwicklung und läßt das pflanzenverfügbare Wasser zur entscheidenden Größe werden. Im Gebiet liegt die Grenze für lückige Waldbestände mit Lichtungen innerhalb der Colmarer Trockenzone mit durchschnitlich 600 mm Jahresniederschlägen bei rund 50 mm/m3. Die Bodenbildung wurde durch die Vegetation stark beeinflußt. Schwach saure, skelettreiche Pararendzinen und Basenreiche Braunerden ohne Kalkausfällungshorizont und mit fehlender Rubefizierung weisen bei gleichzeitig sehr geringer nutzbarer Feldkapazität (rund 50 mm/m3) auf natürlich waldfreie Standorte hin. Nur ein geringer Teil der Bodenprofile unter Lichtungen entspricht diesen Kriterien, die überwiegende Zahl der Freiflächen ist deshalb anthropogen. In zwei untersuchten Wäldern sind nach einem Luftbildvergleich 75-80% der Trockenrasen in den letzten 40 Jahren von Gebüschen bewachsen worden, was den zooanthropogenen Ursprung der Lichtungen unterstreicht. Die Trockenrasengesellschaften werden auf der Basis von 250 Vegetationsaufnahmen charakterisiert und verglichen. Im Zentrum der Untersuchung steht das Agrostio-Brometum Issler ex Oberdörfer et Korneck 1978 (V Koelerio-Phleion), das neu gefaßt wird. Syntaxonomisch gefaßt wurden aus der Klasse Festuco-Brometea das Mesobrometum Br.-Bl. ap. Scherr. 1925, eine Xerobromion-Fragmentgesellschaft und das im Gebiet an seiner westlichen Verbreitungsgrenze stehende Adonido-Brachypodietumpinnati (Libb. 1933) Krausch 1961. Das Festuco-Genistetum sagittalis Issl. 1927 (Nardo-Callunetea Prsg. 1949) des Naturraums wurde in eine eigene Subassoziation von Filipéndula vulgaris gestellt und vermittelt zu den Trockenrasen der Festuco-Brometea. Stark basen- bis kalkliebende Arten können im Naturraum nur durch die Veränderung der natürlichen Bodenhorizontierung Vorkommen. Die entsprechenden Pflanzengesellschaften (Xerobromion-Gesellschaft, Adonido-Brachypodietum pinnati) wurden durch den Menschen stark überformt. Abschließend diskutiert wird die zukünftige Entwicklung der Waldlichtungen mit Trockenrasen.
Kalihalden in Mitteleuropa sind in den letzten Jahrzehnten von zahlreichen Halophyten neu besiedelt worden. Aktuelle Daten zum Vorkommen von 35 ausgewählten Halophyten werden für 84 Kalihalden in Deutschland (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Baden-Württemberg) und 12 in Frankreich (Elsass) zusammengestellt und ausgewertet. Von diesen Arten kommen Spergularia media (68 Halden), Spergularia salina (62 Halden) und Hymenolobus procumbens (58 Halden) am häufigsten an Kalihalden vor. Die jüngste, spektakuläre Ausbreitung von Halophyten an Kalihalden wird am Beispiel von Hymenolobus procumbens besonders deutlich. Niedersächsische Kalihalden weisen die meisten Halophyten auf, im Vergleich zu anderen Regionen sind Apium graveolens, Atriplex pedunculata und Triglochin maritimum hier besonders häufig. In Sachsen-Anhalt wurden überdurchschnittlich oft Atriplex tatarica und Scorzonera laciniata an Kalihalden gefunden, in Thüringen Atriplex rosea und Bassia scoparia. Für Hessen ist einerseits eine späte Besiedlung der Kalihalden mit interessanten Halophyten auffällig, andererseits die hohe Stetigkeit von Hordeum jubatum. Für Baden-Württemberg konnten erstmalig Salicornia europaea ssp. brachystachya und Suaeda maritima nachgewiesen werden. An den Kalihalden im Eisass nördlich Mulhouse kommen nur wenige Halophyten vor, aber mit Chenopodium botryodes und Dittrichia graveolens zwei Arten, die in Deutschland an Kalihalden fehlen. Neu für Frankreich ist Atriplex longipes, die am Fuß einer Kalihalde bei Wittelsheim gefunden wurde. Die Bedeutung von Kalihalden für den botanischen Artenschutz ist groß, da an 90% der Kalihalden in Deutschland gefährdete Halophyten Vorkommen. 18 Kalihalden weisen sogar mehr als vier Rote-Liste-Arten auf, darunter hochgradig gefährdete Arten wie Bupleurum tenuissimum und Plantago maritima.