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Critical discourse hardly knows a more devastating charge against theories, technologies, or structures than that of being reductive. Yet, expansion and growth cannot fare any better today. This volume suspends anti-reductionist reflexes to focus on the experiences and practices of different kinds of reduction, their generative potentials, ethics, and politics. Can their violences be contained and their benefits transported to other contexts?
Der Aufsatz stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Topografien und experimentellen sprachlichen Verfahren bei Gert Jonke mit Blick auf seine Textsammlung 'Himmelstraße - Erdbrustplatz oder das System Wien' (1990) und interpretiert die Topografie Wiens beziehungsweise die Raumsemantiken, wie sie in dem aus Fragmenten eines Wien-Romans entstandenden Band Jonkes auftauchen, als Modelle. Die Topografie und der Raum haben, so die These, für Jonkes eigentümliche Bedeutungserweiterungen, -verschiebungen und Gegenüberstellungen eine modellierende Funktion und geben seine semantischen 'Experimente' gleichsam methodisch genau vor. Anhand verschiedener Begriffe von 'experimenteller Literatur' wird gezeigt, dass Jonkes Texte sich trotz ihrer widersprüchlichen Zuordnungen zur (post-)experimentellen Literatur mit Fragmenten einer wissenschaftlichen Sprache und Denkweise auseinandersetzen.
Der Psychologe Albert Michotte setzte sich in technisch gestützten Experimentalanordnungen mit philosophischen und psychologischen Sehstörungen auseinander, wie der Text von Sigrid Leyssen darstellt. Michotte bemühte sich, Sehstörungen experimentell festzuhalten, um 'reines' Sehen von wissendem, glaubendem und durch jede Art von Erfahrung beeinflusstem Sehen zu unterscheiden. Was Helmholtz gerade für unmöglich gehalten hatte - reines Sehen des sinnlich Gegebenen - war für Michotte dank eines erweiterten Wahrnehmungskonzeptes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder das, was es zu entdecken galt. Die Einflüsse von Erinnerungen sowie durch Wissen oder Glauben entstandenen Vorstellungen verfolgte Michotte mit dem Ziel, verbreitete wissenschaftliche Sehstörungen offenzulegen.
A different take on knowledge, history, and totalization is presented in Jamila Mascat's essay 'Hegel and the Ad-venture of the Totality', which aims at exploring the controversial notion of the Hegelian totality. Countering Louis Althusser's critique of Hegel's 'expressive totality', where every part is thought to expresses the whole, it proposes to consider such a speculative figure as a temporalizing instance situated at the entanglement of Knowing and History. Firstly, it illustrates the paradoxical inclination of Hegel's totality to being both complete and a never-ending task. Secondly, it analyses the accomplishment of totality at the peak of the Science of Logic, focusing on the temporal circularity of the Concept ('Begriff'). Thirdly, drawing on the readings of Alexandre Koyré, Alexandre Kojève, and Jean Hyppolite, the essay illustrates the peculiar relation between becoming and eternity that is located at the heart of Hegel's conception of time. Finally, it approaches the last section of the "Phenomenology of Spirit" devoted to Absolute Knowing in order to highlight the twofold movement of seizure ('Begreifen') and release ('Entlassen') that characterizes the activity of the Spirit and that is constitutive of the contingent ad-venture of the totality as a philosophical achievement. In other words, it is by embracing contingency as its limit that Absolute Knowing reaffirms the status of its absoluteness precisely because of its capacity to sacrifice itself and let it go. Critically engaging with Catherine Malabou's reading of plasticity in Hegel, Mascat highlights that Absolute Knowing is a process of totalization that entails cuts and interruptions. The essay shows that the Hegelian totality may be interpreted and actualized as a theoretical construct densely charged with temporal and historical implications: on the one hand, totality expresses a timely standpoint for thought - the standpoint of Hegel's age, which is, as claimed by the philosopher at the end of his "Lectures on the History of Philosophy", 'for the time being completed', as well as the standpoint of the present time to be speculatively accomplished; on the other hand, Hegel's idea of a speculative totalization sets for the philosophies yet to come the never-ending task of constituting and re-constituting wholes.
Vom Wünschen
(2016)
Es freut mich, dass ich bei der Gelegenheit meiner Antrittsvorlesung über ein Thema sprechen kann, das es mir schon lange angetan hat: das Wünschen. Ich werde gleich in einem einleitenden Abschnitt skizzieren, wie ich den Umfang und Inhalt des Themas bestimme und welche Fragen sich für mich daran anschließen. Hauptsächlich möchte ich mich dann auf einen Aspekt konzentrieren, der meiner Professur hier am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin besonders entspricht. Das Fachgebiet lautet "Kulturforschung mit Schwerpunkt Wissensgeschichte", und deshalb möchte ich in dieser Antrittsvorlesung vor allem über den Zusammenhang von Wünschen und Wissen sprechen, und somit auch über die Spannungen zwischen beidem. Es soll um die Frage gehen, was man vom Wünschen wissen kann, um die Frage, wie Wünschen das Wissen initiiert oder antreibt, aber auch darum, wie es das Wissen behindern oder sogar verhindern kann.
Wissenspopularisierung
(2013)
Unter dem Titel "Die Begrenzung der Wissensfelder bei Kant, Canguilhem und Foucault" fragt David-Ménard nach der Beziehung, die zwischen der Problematik der Grenzen des Wissens und dem In-Rechnung-Stellen der Illusionen besteht, von denen sich das Wissen - folgt man der Richtung der kritischen Philosophie Kants - abzugrenzen hat.
Professionelle Fehlerkompetenz von Lehrkräften – Wissen über Schülerfehler und deren Ursachen
(2011)
Die Ergebnisse nationaler und internationaler Vergleichsstudien rücken das Thema Bildungsqualität in den letzten Jahren vermehrt in den Blickpunkt öffentlicher und wissenschaftlicher Diskussion und führen zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit Bedingungen des Ge- bzw. Misslingens von Schülerlernen. Als bedeutsamer Einflussfaktor auf den Lernerfolg wird dabei die Lehrperson bzw. deren Kompetenz ausgemacht (vgl. bspw. Blömeke, Kaiser & Lehmann 2008; Lankes 2008; Schaper & Hochholdinger 2006; Zlatkin-Troitschanskaia, Beck, Sembill, Nickolaus & Mulder 2009). In der Folge dieser Diskussion werden deshalb nicht mehr nur Leistungs- und Kompetenzerwartungen als Standards für Lernende, sondern auch für Lehrende definiert (vgl. bspw. Terhart 2006). Die in diesem Zusammenhang aufgeworfenen Fragen sind allerdings nicht neu (vgl. z.B. Cochran-Smith 2001), stellt doch das Expertenparadigma bereits seit den 1980er Jahren eine der zentralen Leitlinien der empirischen Bildungsforschung dar. ...