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Das Fränkische Reich erreichte unter Karl dem Großen seine weiteste Ausdehnung und hatte sich in Europa als weitere Großmacht neben dem Byzantinischen Reich, den Slawen und den Arabern etabliert. Der Burgenbau spielte hierbei eine entscheidende Rolle. Wie sahen diese Burgen aus, sowohl die Befestigung als auch die Innenbebauung und –struktur? Welche Funktionen hatten die Anlagen, gab es Veränderungen in Funktion und demgemäß Struktur, eventuell neue Funktionen oder neuartig gestaltete, strukturierte Burgen? Welche Rolle spielte der Burgenbau vom 7. bis 10. Jh. ‒ auch aufgrund der politisch-sozialen Entwicklungen? Diesen Fragen wird vor allem unter archäologischen Gesichtspunkten nachgegangen, ohne dabei die historische Gesamtsituation und deren regionale und überregionale Ursachen und Auswirkungen aus den Augen zu verlieren. In einem Überblick wird zunächst auf die zeitliche und geographische Entwicklung des frühmittelalterlichen Burgenbaus eingegangen. Der Hauptteil behandelt verschiedene wichtige Funktionen mit einschlägigen Beispielen: Burgen als administrative Zentralorte, als Refugien, zur Sicherung von Verkehrswegen, in militärischer Funktion, in der Bedeutung für den Bau von Pfalzen, als fortifikatorische Absicherung von Bistumssitzen sowie von Königs- und Klosterhöfen, als frühe Adelsburgen oder die Rolle der Burgen in frühterritorialen Landesherrschaften sowie im frühmittelalterlichen Landesausbau und zuletzt bei der Herausbildung und Befestigung von Städten. Das 10. Jh. stellt eine Blütezeit für den Burgen- und Befestigungsbau dar, der wie nie zuvor im Frühmittelalter vielschichtig und differenziert-multifunktional war. Darüber hinaus waren die Burgen immer auch ein Symbol der Macht bzw. Herrschaft als Ausdruck des adligen Schutzverständnisses mit repräsentativer Funktion.
Ausgangspunkt der Dissertation bilden 2.700 keltische und römische Fundmünzen sowie zahlreiche Produktionsreste aus Bunt- und Edelmetall, die auf dem Castellberg, Kreis Bitburg-Prüm, geborgen wurden. Die Funde stammen zum überwiegenden Teil aus den großflächigen Ausgrabungen und Prospektionen, die im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogramms „Romanisierung“ durchgeführt wurden.
Nach bisherigem Forschungsstand befand sich auf dem ausgedehnten Bergplateau vom 2. bis 1. Jh. v. Chr. ein Oppidum der Treverer. Im Verlauf der römischen Okkupation entwickelten sich an diesem Platz ein gallo-römisches Heiligtum sowie eine Zivilsiedlung, welche eine Platzkontinuität bis zum Beginn des 5. Jh. n. Chr. aufweisen.
Aufgrund der komplexen Siedlungsabfolge sowie der gut dokumentierten archäologischen Kontexte nehmen die Funde vom Castellberg eine Schlüsselrolle für die Erforschung der latènezeitlichen Münzprägung Nordgalliens ein und bieten beste Voraussetzungen, Zirkulation und Funktion von Münzen in diesem Raum bis zur Spätantike zu untersuchen.
Wesentliches Ziel der Studie bilden die Erfassung und Dokumentation der genannten Funde sowie deren archäologische, archäometrische und numismatische Auswertung auf Grundlage der erschlossenen Fundkontexte.
Zu Beginn stehen methodische Überlegungen zur chronologischen Einordnung und zur histographischen Darstellung des Fundgutes.
Die anschließenden Betrachtungen widmen sich dem antiken Geldbegriff. Die Auseinandersetzung mit der Wertgrundlage des antiken Geldes stellt eine Voraussetzung dar, um das Vorkommen von Münzen aus archäologischen Kontexten historisch angemessen zu beschreiben und damit die Funktion von und den Umgang mit Geld in der Antike zu erfassen.
Einen Schwerpunkt der Arbeit stellen die nachfolgenden quellenkritischen Untersuchungen zu den Bedingungen des Zustandekommens und der Überlieferung der Münzfunde dar. Anhand des Fundmaterials vom Castellberg werden exemplarisch die Auswirkungen antiker und nachantiker selektiver Faktoren dargelegt. Durch den Abgleich mit strukturell vergleichbaren Fundplätzen wird anschließend eine Überprüfung und Erweiterung der Ergebnisse vorgenommen, wobei insbesondere Fragen nach den antiken Selektionsmechanismen im Vordergrund stehen.
Im Anschluss erfolgt die Auswertung der Fundmünzen aus den Ausgrabungen und Prospektionen. Mit Hilfe von Befundanalysen, Münzkartierungen und Münzreihenauswertungen werden die einzelnen Fundkomplexe detailliert auf ihre zeitlichen und räumlichen Verhältnisse hin untersucht. Auf diesem Weg gelingt es, weiterführende Erkenntnisse zur Genese, Entwicklung und zum Ende des spätlatènezeitlichen Oppidums sowie des gallo-römischen Vicus und Heiligtums auf dem Castellberg zu gewinnen.
Am Ende der Arbeit stehen Fragen zum treverischen Münzwesen im Vordergrund. Neben dem umfangreichen Material vom Castellberg wurden zahlreiche weitere keltische Münzen von Vergleichsfundplätzen als Materialbasis für die vorgenommenen Stempelstudien, Gewichtsuntersuchungen und Metallanalysen herangezogen.
Es wird zunächst aufgezeigt, dass die bisher gebräuchliche Typologie der treverischen Silberprägung weiter zu differenzieren und präzisieren ist. Die Ergebnisse führen ferner zu Konsequenzen für die relativchronologische Fixierung der betreffenden Münztypen.
Die nachfolgenden Stempelstudien konzentrieren sich auf die beiden frühesten Silbermünztypen der Treverer; es werden Art und Umfang dieser Prägungen aufgezeigt sowie Rückschlüsse für die Fertigungstechnik der Prägestempel gezogen.
Einen zentralen Aspekt der Dissertation bildet die abschließende Auswertung der Metallanalysen an ausgewählten Münztypen der Treverer, Remer und Leuker. Die Analysen geben Auskunft über die Spezifika der betreffenden Emissionen und liefern ein ergänzendes Bild zu den numismatischen Studien. Des Weiteren wird dargelegt, inwieweit die Herkunft der ausgemünzten Erze nachvollzogen werden kann.
Ausgehend von dem bedeutenden Neufund einer Patrize sowie zahlreichen Funden von Münzschrötlingen, Fehlgüssen und Metallschmelzresten vom Castellberg wird darüber hinaus die Frage geklärt, ob auf dem Plateau eine treverische Prägestätte zu lokalisieren ist und welche Münztypen dort geprägt wurden. Weitere Funde von Prägewerkzeugen aus dem Untersuchungsgebiet werfen grundlegende Fragen zu den Fertigungstechniken auf, denen in diesem Zusammenhang ebenso nachgegangen wird.
Die Untersuchungen liefern erstmals konkrete Erkenntnisse zu Ablauf und Organisation des Münzwesens der Treverer sowie zu strukturellen Veränderungen, die im Zusammenhang mit dem Gallischen Krieg und der nachfolgenden römischen Einflussnahme zu sehen sind.
In this contribution the sub-project of the LOEWE initiative which is researching Late Bronze Age hilltop sites between the mountain ranges of the Vogelsberg and Taunus is presented. Special emphasis is placed on the first results from an evaluation of the data from archives and remote sensing as well as from geophysical examinations of particular sites.
This research investigated variation in the pronunciations of three RP vowels phonemes /e/, /ɜ:/ and /ə/, among Ewe speakers of English in Ghana. It focused on variation at both individual and societal levels, investigating how social relations within these structures influenced the use of the three vowels among the speakers. In this study, social structures were seen as a system where individual members depended on one another and were linked through multiple ties. The distribution of the vowels was in respect with the social variables: age, gender and education, including dialect and social network. The study used a corpus of word-list recorded in a face-to-face interview from 96 participants selected through stratification and networking across two dialect regions: Aŋlɔ and Eveme. Using both aural and acoustic analyses, coupled with ANOVA and t-test, the study has shown that the three RP vowels exist in Ghana Eve English as independent phonemes. Each of them however has allophonic variants; /e/ has variants [e̠], [ɪ] and [ɜ:]; /ɜ:/ has [eː] and [ɜ:], while /ə/ has [ə], [ɪ], [o] and [ʌ] as its variants. The choice of the variants of /ɜ:/ and /e/ have been found to depend on speaker age, gender, and social network. But the geographical location of the speaker will largely determine how these vowels are spoken. Phonological contexts as well as speaker idiosyncrasy are also likely to condition the choice of some of these variants, however, their effects seem less important as determinant of the differences observed than those of the social factors. It is evident that age, gender and class differentiations that have been widely reported cannot be universal, they can vary from one society to another. Also though social structures as well as social relations in a speech community can play significant roles in the individual’s linguistic repertoire, the attitude of the speaker and the phonological contexts of a segment can have a huge impact on the use of that variable.
Recent investigations at the Teleac hillfort in south-western Transylvania have generated new data on the spatial organisation and history of the settlement. A combination of excavations and geophysical prospection revealed that Teleac was a dense and well organised settlement with a substantial population, and that some sections of the hillfort likely were used for different activities. It is also argued that Teleac likely dominated the open settlements and acted as a hub for transportation and trade throughout the region.
The dynamics of development of Bronze Age fortified settlements in the territory of present-day Poland reflects a general trend visible in other regions of Europe. The first period when relatively few defensive settlements were built was the first half of the 2nd millennium BC. However, intensification of the discussed phenomenon can only be noticed with the development of the Lusatian culture. The older development stage of fortified settlements in Poland is characterised by a significantly lower number of sources. The sites identified until now form a small group of settlements, clearly connected with two cultural circles. The four settlements which have been discovered in Greater Poland and Silesia so far should be linked with local groups of Únětice culture. In south-eastern Poland, in the Polish part of the Western Carpathians, there are three known sites, which are the result of northern expansion of Otomani-Füzesabony culture settlements, as well as the development of local communities of Mierzanowice culture. The text aims at detailed description of archaeological sources concerning particular features and aspects of functioning of fortified settlements. Moreover the collected information will serve to attempt to locate the discussed settlements in wider contexts regarding the roles which are most frequently assigned to the archaeological sites of this kind.
Das Anliegen des Beitrages ist es, auf wissenschaftliche Metanarrative als vernachlässigten Faktor bei der Interpretation archäologischer Funde und Befunde im Allgemeinen und bronzezeitlicher im Besonderen hinzuweisen. Diese Narrative zeichnen kohärente Bilder von Epochen, in welche neue Evidenzen eingepasst werden, denen so kaum die Möglichkeit eingeräumt wird, die voreingerichteten, in sich plausiblen und suggestiven Deutungsmuster und Deutungsroutinen in Frage zu stellen. Kontrastierend diskutiert werden die dominanten Metanarrative bezüglich des Neolithikums und der Bronzezeit: Während Ersteres das einer friedlicher Zyklizität beschreibt, ist Letzteres eines der Agonalität und des Fortschritts, dessen Wirkmächtigkeit und Hermetik anhand zweier populärwissenschaftlicher Darstellungen beispielhaft aufgezeigt wird.
Die archäologische Forschung zu befestigten Anlagen der Vorgeschichte, vor allem zu jenen Komplexen der Bronze- und Eisenzeit Mitteleuropas, basierte in der Vergangenheit maßgeblich auf Postulaten, die sich von Analogien zu antiken Quellen ableiteten. Demnach waren Befestigungen vor allem Ausdruck zentralisierter Sozialsysteme, errichtet auf Weisung von Führungspersönlichkeiten, die an der Spitze einer Hierarchie standen und mit den Befestigungen ihre Zentralorte gegen feindliche Übergriffe absicherten. In dem Beitrag wird jedoch gezeigt, dass sowohl die Notwendigkeit einer hierarchischen Sozialstruktur zur Errichtung von Fortifikationen als auch die vermutete zentralörtliche Funktion von Befestigungen im Lichte ethnographischer Quellen durchaus keine Universalien darstellen.
Die Prähistorische Archäologie ist neben zahlreichen anderen Wissenschaftsdisziplinen damit befasst, menschliche Gewalt und Krieg zu beschreiben und historisch einzuordnen. Sie ist darüber hinaus in der Lage, einen Blick in vorstaatliche Zeiten zu werfen und Entwicklungen über lange Zeiträume zu verfolgen. Gleichwohl spielen Modellvorstellungen, die sich an Staaten der Antike, des Mittelalters und der Neuzeit orientieren, bei der Deutung prähistorischer Befunde eine dominante Rolle – so entsteht der Eindruck, dass Gewalt und Krieg die menschlichen Gesellschaften schon immer in ähnlicher Weise prägten, wie sie es bis heute tun. Dabei wird selten zwischen Gewaltformen unterschieden, Traumata gelten generell als Belege für Krieg, und auch die Gründe für die Kriege scheinen den heutigen zu gleichen – genannt seien Ressourcen, Territorien und Besitz. Schon ein kleiner Blick in ethnologische Quellen zeigt, dass dieses Bild nicht stimmen kann, und eine genauere Analyse archäologischer und anthropologischer Befunde ergibt erhebliche Unterschiede zwischen Zeiten und Regionen, die mit den gängigen Modellen nur schwer erklärbar sind. Diese Problematik wird anhand einiger Beispiele verdeutlicht.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der historischen Überlieferung zu Burgen und anderen Befestigungen zwischen ca. 750 und 900 u. Z. Anhand von vier Beispielen aus unterschiedlichen Quellengattungen wird gezeigt, dass Befestigungen ein zentraler Bestandteil der karolingischen Welt waren. Die Bezeichnungen für Befestigungen umfassen ein großes terminologisches Spektrum, das sich mit den Begriffen deckt, die auch für städtische Siedlungen verwendet wurden (urbs, civitas, castellum, oppidum). Dies zeigt, dass Befestigungen und städtische Siedlungsformen zeitgenössisch nicht konsequent unterschieden wurden. Sie müssen daher zusammen betrachtet werden. Im zweiten Teil des Beitrags geht es um die Träger von Befestigungen, zunächst um die fränkischen Könige, die man in der Forschung zumeist für die alleinigen Träger des Burgenbaus hält. Aber auch andere Träger waren bedeutend: Bischöfe übernahmen die Verantwortung für die Befestigungen ihrer Städte, wie an den Beispielen Worms und Rom gezeigt wird, und auch Laien, wie etwa die bayerische Familie der „Waltriche“ und der Franke Iring, verfügten über Burgen. Unterhalten und erbaut wurden Burgen in fränkischer Zeit mithilfe von Dienstverpflichtungen, die für alle Freien galten, aber auch im Rahmen von Grundherrschaften.
This paper considers archaeological evidence for warfare and conflict in Bronze Age Ireland, with specific reference to the destruction of hillforts during the later second millennium BC. These centres were built at a time of growing militarism, reflected in an increased output of bronze weaponry, including the first use of swords. The indications are of a society obsessed with power and status, with competitive tendencies that on occasion led to open warfare. Recent fieldwork has uncovered evidence of conflict at a number of hillforts across Ireland, the significance of which is considered in relation to the political landscape of the Middle and Late Bronze Age.
Osthessen ist ein stark gegliederter Mittelgebirgsraum. Fruchtbare Tal- und Beckenlandschaften eignen sich für Ackerbau, die höheren Regionen vor allem zur Wald- und Weidewirtschaft. Es gibt zahlreiche salzhaltige Quellen. Kupferschiefer steht im nördlich gelegenen Richelsdorfer Gebirge an, und Eisenerze sind aus dem Vogelsberg und in lokalen Vorkommen zwischen Kalbach um Motten belegt. Während der Bronze- und Eisenzeit vollzieht Osthessen eine vielschichtige Entwicklung. Die Fulda-Werra-Gruppe, die in der Mittelbronzezeit einen einheitlichen Kulturraum bildet, zerfällt am Übergang zur Spätbronzezeit. Stattdessen befindet sich die Region nun im Kontakt- und Übergangsbereich verschiedener Kulturen. Auch in der Eisenzeit liegt Osthessen zunächst am nördlichen Rand der Hallstattkultur, bevor es in der Frühlatènezeit vorübergehend unmittelbarer Teil der Latènekultur wird. Nach den sog. Keltischen Wanderungen während der ausgehenden Mittel- und Spätlatènezeit rückt die Region dann wieder an die Peripherie der Latène- bzw. Oppidakultur. Während der gesamten Zeit ist Osthessen eine wichtige Kontakt- und Distributionszone, die stark durch Güter- und Ideenaustausch, aber auch durch Migration geprägt wird. Bei ersten Grabungen im Jahr 2016 wurde im Rahmen des LOEWE-Projekts der Stallberg näher untersucht, der von der älteren Forschung in die Eisenzeit datiert wurde, durch die Auffindung eines spätbronzezeitlichen Messers aber eine größere zeitliche Tiefe vermuten ließ. Bei den Ausgrabungen traten überraschenderweise Funde aus der Michelsberger Kultur zutage. Einige 14C-Daten konnten ein jungneolithisches Alter bestätigen, lieferten aber auch Daten aus dem Hochmittelalter.
Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht der Versuch der Klärung einiger für das LOEWE-Projekt zur bronzezeitlichen Burgenforschung zentraler theoretischer Begriffe und Konzepte wie Burg/Befestigung, Gewalt und Konflikt. Sie verweisen auf drei unterschiedliche und bislang nur ungenügend miteinander verknüpfte Forschungsfelder, nämlich die prähistorische Burgenforschung, die historisch-kulturwissenschaftliche Gewaltforschung und die politik- und sozialwissenschaftliche Konfliktforschung. Im Anschluss an eine kurze Vorstellung dieser Forschungsfelder, in der auch ihre jeweilige Genese beleuchtet wird, diskutiere ich vor allem die Frage nach möglichen Schnittstellen, aber auch nach existierenden Unverträglichkeiten bzw. Widersprüchen zwischen diesen Konzepten. Ein abschließendes Fallbeispiel kombiniert Ideen aus dem Bereich des frühneuzeitlichen Festungs- und Herrschaftsdiskurses (Machiavelli) mit zeitgenössischen Erklärungsansätzen zum bronzezeitlichen Burgenbau.
The large earth fortification of Sântana is located in the area of the Lower Mureş Basin, ca. 20 km northeast of the city of Arad. The attribution of this fortification to the late period of the Bronze Age was confirmed through the 1963 archaeological excavations coordinated by M. Rusu, E. Dörner and I. Ordentlich. In the spring of 2009, a gas pipeline disturbed the area of the third precinct in Sântana. Rescue excavations started in the autumn of 2009 and focused on the same area as where the 1963 research had been performed. The results of our excavations in Sântana were published on several occasions, so here we shall just present several data on the fortification and on the context in which the clay sling projectiles were discovered.
The article presents an interdisciplinary project that is focussed on an important cultural monument, namely a fortified hilltop settlement in the cadastre of Hradiště near Pilsen. This fortification is attested by five phases, which correspond to the main epochs of the erection of west Bohemian ramparts during the time span from the turn of the early to the Middle Bronze Age until the early medieval period. Geophysical prospection and trial excavations conducted there in 2012 and 2013 revealed important and new information on the stratigraphy and natural environment of the site. The project is particularly directed towards collaboration between archaeology and scientific studies. Geophysical and geochemical aspects of archaeological contexts, archaeobotanical and archaeozoological finds as well as geological composition of the materials from the fortification were analysed. Special attention was given to the problematic of the so-called vitrified walls (Schlackenwälle) associated with this site.
In Böhmen kommen Burgwälle fast während der ganzen Bronzezeit vor (Bz A2-Ha B3). Ihre Anzahl kulminiert in Perioden, die ausgeprägte Kulturveränderungen begleiten, also am Übergang von der älteren zur mittleren Bronzezeit (Bz A2/Bz B1) und auch in den Umbruchsphasen der Urnenfelderzeit (Bz C2/Bz D, Ha B1 und Ha B3). Ihre Lage in der Landschaft ist variabel: Burgwälle sind Teil eines zugehörigen Siedlungsverbandes, sie liegen an Grenzen von Siedlungskammern und auch in strategisch bedeutenden Lagen ohne direkte Verbindung zu den zeitgleichen Siedlungen in der Umgebung. Diese Variabilität weist eine chronologisch-geographische Abhängigkeit auf und deutet auf unterschiedliche Funktionen der Burgwälle in den einzelnen Kulturen der Bronzezeit hin. Variabel ist auch ihre Gestaltung: Während der älteren Bronzezeit war ihre Konstruktion durch südöstliche Einflüsse inspiriert, in der mittleren Bronzezeit begegnen wir auch befestigten Siedlungen mit modifizierter primärer Funktion, in der Urnenfelderzeit ist die morphologische Variabilität der Burgwälle am ausgeprägtesten. Am Ende der Bronzezeit gibt es Burgwälle, deren Konstruktion schon die Gestalt der mächtigen hallstattzeitlichen Herrensitze hervorruft. In Böhmen kennen wir aktuell fast zweihundert Burgwälle aus der Bronzezeit. Ihre tiefergehende Auswertung ist allerdings schwierig, weil die zugänglichen Daten nur von Surveys oder kleinen Sondierungen stammen.
In dem vorliegenden Band mit dem Titel „Prähistorische Konfliktforschung – Bronzezeitliche Burgen zwischen Taunus und Karpaten“ werden die Beiträge der Ersten Internationalen Tagung zum LOEWE-Schwerpunkt „Prähistorische Konfliktforschung“ in Frankfurt/a. M. vom 7. bis 9. Dezember 2016 vorgelegt (https://www.unifrankfurt.de/61564916/LOEWE-Schwerpunkt).
Vorwort
(2018)