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Eine Einführung in die Didaktik nicht-linguistischer Disziplinen im DaF-Unterricht lässt es notwendig erscheinen, sich zunächst der Frage nach der Legitimation und dem Stellenwert von Landeskunde, Literatur, Musik und Kunst im Fremdsprachenunterricht im Allgemeinen zuzuwenden. Der Einsatz von Musik ist nichts Neues im DaF-Unterricht, denn schon immer wurden und werden Lieder beim Erlernen fremder Sprachen eingesetzt. Trotzdem steht gerade die Musik an der Peripherie der Fremdsprachendidaktik, obwohl es sehr wichtig scheint, die Musik im Fremdsprachenunterricht einzusetzen. Der Beitrag widmet sich dem Thema Musik im DaF-Unterricht, und anhand der Ergebnisse einer im Jahre 2016 durchgeführten Fallstudie wird die Realität in der Unterrichtspraxis an den tschechischen Schulen dargestellt, d. h. wie die Lehrer mit Musik im Fremdsprachenunterricht (künftig: FSU) umgehen.
Der Beitrag geht der Frage nach dem Umgang der tschechischen, deutsch schreibenden AutorInnen mit den stereotypen Vorstellungen über die Deutschen in ihrem Werk nach 1968 nach. Das vorwiegend negative Bild des Deutschen, bei Moníková besonders ausgeprägt (bei Filip dagegen eher positiv konnotiert), wird gezielt aufgegriffen, um es in seiner Beliebigkeit und Konstruierbarkeit zu entlarven. Mit Humor und subtiler Ironie werden Stereotype gegeneinander ausgespielt und demontiert (Stavaric, Konecny) bzw. als "nützlich" für das gegenseitige Verständnis der beiden Kulturen dargestellt (Gruša).
Vorwort
(2018)
Die zwölfte Ausgabe der Aussiger Beiträge fokussiert auf regionale und historische Identitäten und die Frage, ob und wie die historische Diskontinuität in der Selbstdarstellung und Konstruktion von dieser/n Identität(en) in den Grenzregionen Tschechiens reflektiert wird. Städte, Gemeinden, Vereine, aber auch Firmen samt ihrer berühmten Marken werden als relativ beständige Subjekte inszeniert, deren Image oft auf ihrer Tradition beruht. Der an manchen Orten in den Grenzregionen Tschechiens fast vollständige Bevölkerungsaustausch bedeutete für die davon betroffenen Städte, Institutionen oder Firmen einen beträchtlichen Einschnitt in die Kontinuität ihrer Entwicklung. In diesem Zusammenhang sind insbesondere folgende Fragen von Bedeutung: Wie gehen die Städte, Gemeinden, Vereine und Firmen mit dem Thema Vertreibung und der Diskontinuität ihrer Geschichte um? Wie wird ihre Selbstdarstellung in den repräsentativen historischen Publikationen, Informations- und Propagationsmaterialien und öffentlichen Feierlichkeiten durch die Diskontinuität des Bevölkerungstransfers geprägt? Und wie werden dabei auch ihre Darstellungen in Stadtromanen, Regionalliteratur usw. genutzt und (um)gedeutet?
Die Motivation, weshalb der bayerische Autor Bernhard Setzwein für seine Texte Tschechien ins Auge fasst, hat mehrere Ursachen. Der vorliegende Artikel geht den Spuren vom literarischen Interesse Setzweins an dem östlichen Nachbarland nach und erläutert, warum sich Setzwein Tschechien als Experimentierraum für sein Schaffen ausgewählt hat.
Ausgehend von den Zielen des Ausspracheunterrichts wird dargestellt, dass das Verstehen und Verstandenwerden in der Fremdsprache Deutsch gut entwickelte Aussprachefertigkeiten voraussetzt. Analysen an Deutschlernenden haben gezeigt, wo die Hauptschwierigkeiten liegen, diese werden im Beitrag aufgelistet. Um den oft schwierigen Lernprozess zu unterstützen und Lernende zu motivieren und zu sensibilisieren, können im Unterricht spielerische Übungen zu verschiedenen phonetischen Themen eingesetzt werden. Im Beitrag werden die Besonderheiten spielerisch angelegter, d.h. mit Spielelementen versehener Übungen erläutert und Beispiele für solche Übungen gegeben.
In dem vorliegenden Beitrag wird eine sowohl intra- als auch interlinguale Untersuchung von Phraseologismen mit Anthroponymen als Komponenten vorgenommen. Den Ausgangspunkt bildet das österreichische Deutsch als eine Varietät der deutschen Sprache, die mit dem Binnendeutschen und dem Tschechischen kontrastiert wird. Das Sprachmaterial wurde in zwei Gruppen geordnet, nämlich in determinierte und indeterminierte Einheiten. Zu einer Reihe der sprachlich analysierten Phraseologismen wird darüber hinaus eine Überlegung angestellt hinsichtlich der historischen Situation der Entstehungszeit der Phraseologismen und des sozialen, kulturellen und geistigen Zustands der Völker, in denen diese Wendungen häufig verwendet werden.
Heinrichová, Naděžda/ Dědičová, Helena et al. (Hgg.) (2015): Německá próza po roce 2000 [Deutsche Prosa nach dem Jahre 2000]. Červený Kostelec: Pavel Mervart, 166 S., ISBN 978-80-7465-183-0
Im April 2013 fand an der Universität Hradec Králové eine tschechisch-deutsche Autorentagung unter dem Motto Passagen - Literatur im Übergang statt, die sich der Literatur und dem literarischen Leben in der Tschechischen Republik und in Deutschland widmete und neben Autorenlesungen und Workshops zur Gegenwartsliteratur auch Podiumsdiskussionen über den tschechischen wie deutschen Literaturmarkt bot. Sie wurde zum Impuls für die vorliegende Publikation zur deutschen Prosa des 21. Jahrhunderts der Literaturwissenschaftlerin Naděžda Heinrichová, der Sprachwissenschaftlerin Helena Dědičová (die hier auch als Übersetzerin von Milena Oda figuriert) sowie der Studentinnen der Pädagogischen Fakultät der Universität Hradec Králové.
Der Beitrag untersucht das Thema des kulturellen Zentrums Mitteleuropa in einer Reihe von literarischen und essayistischen Texten des Schriftstellers und Diplomaten Jiří Gruša. Die Texte beziehen sich auf politische und kulturpolitische Auseinandersetzungen während der gesamten Lebenszeit des Autors. Am Beginn steht die Reminiszenz des Autors an die Symbiose zwischen der deutschen und tschechischen Kultur in Prag bis zum Jahre 1938, auf die die Beobachtung der Zerstörung durch die faschistische und die sozialistische Diktatur folgt ('Gebrauchsanweisung für Tschechien und Prag'). Danach werden die Gesellschaftskritik des Autors im Roman 'Der 16. Fragebogen' und die Auseinandersetzung um die 'Charta 77' in der Polemik seiner Essays behandelt. Gezeigt wird, dass in den Texten, die der Autor noch in seiner Zeit als Botschafter in Deutschland und Österreich schrieb, dieses Thema des geistigen Zentrums Mitteleuropa und seiner Gefährdung in Vergangenheit und Gegenwart durchgehend präsent war. Am Ende wird eine Würdigung Grušas als zweisprachiger Schriftsteller in der besten Tradition Mitteleuropas wiedergegeben.
In den schriftlichen Äußerungen der Wirtschaftsstudenten kommen wiederholt lexikalische Fehler vor. Sie werden im vorliegenden Artikel zusammengefasst, kommentiert und analysiert. Sie gehen größtenteils auf die Interferenz des Tschechischen zurück. Sie kommen vor allem bei polysemen Wörtern im Tschechischen, bei Wörtern mit unterschiedlicher semantischer Kombinierbarkeit in beiden Sprachen, festen Wortverbindungen, präpositionalen Wendungen und Fremdwörtern vor. Dabei konzentrieren wir uns auf Fehler, die mehrfach festgestellt wurden. Weniger häufig oder gelegentlich vorkommende Fehler, die der Peripherie unseres Corpus angehören, wurden außer Acht gelassen.
The author of the study examines the relations between the poetry of the German expressionist Georg Heym (1887–1912), the Austrian expressionist Georg Trakl (1887–1914), and Czech literature, especially poetry. Both these authors are representatives of early expressionism. Heym is also known in the Czech lands through the translations of Bohuslav Reynek, František Vrba, Ivan Slavík, Ludvík Kundera and Radek Malý. Trakl's work affected the development of modern Czech poetry through translations by Bohuslav Reynek. Specific and significant manifestations of Trakl's influence can already be found in the work of Bohuslav Reynek and in the first two collections by František Halas. In varying degrees, the authors have left traces in the poetry of František Hrubín, Vilém Závada and Jan Zahradníček. The echoes of Trakl's poetry can be heard in the 1960s in the work of the poet Zbyněk Hejda.
Certain important contours of German language early acquisition in the third grade of Czech basic schools are presented. The research is discussed in the context of the result of evaluation required by the European Commission.
Germanistik kann aus geographischen Gründen Grenzwissenschaft sein. In diesem Sinne ist sie ebenfalls die Wissenschaft von der Nachbarschaft. Das gilt im Hinblick auf das Fach in der Tschechischen Republik, deren Nachbarn zum Beispiel Österreich, Sachsen und Bayern heißen. Als Grenzwissenschaft hat es im Rahmen von Tschechien noch keine Konturen, obwohl eine solche Orientierung – zusätzlich zu den bestehenden – aus politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Gründen naheliegen würde. Das Fach Wirtschaftsdeutsch an der Universität Pardubice versucht seit einigen Jahren, sich intensiv mit der westlichen (bayerischen) Peripherie im Rahmen von Projekten, Publikationen, Vorträgen, Konferenzen und studentischen Abschlussarbeiten zu befassen. Und es ist ihm tatsächlich gelungen, abseits vom Strom der allgemeinen germanistischen Tendenzen und Interessen eine Basis für die eigene Profilierung zu schaffen. Der vorliegende Beitrag will dazu Themen nennen, die inhaltlich auf das Grenzland und über die Grenze hinaus weisen.
Der Artikel beschäftigt sich mit der Problematik der Mehrsprachigkeit. In der Einleitung wird die nicht eindeutige Auffassung des Begriffs Bilingualismus inklusive seiner Typologie geklärt. Die Aufmerksamkeit wird auch der Situation des bilingualen Lehrens und Lernens auf dem Territorium der Tschechischen Republik gewidmet. Zuerst werden einzelne Formen des bilingualen Unterrichts aufgelistet, die in Tschechien im Deutschunterricht angewendet werden. Außerdem werden die Ergebnisse einer Untersuchung präsentiert, die die Autorinnen im Jahre 2008 im Rahmen der Entwicklungsprojekte des Schulministeriums durchgeführt haben. Aufgrund der Ergebnisse werden Schlussfolgerungen für die Innovation der Studienprogramme zur Ausbildung der künftigen Deutschlehrer/innen formuliert.
Für die deutsche Minderheit spielte die deutschsprachige Presse immer eine bedeutende Rolle. Über sie bewahrte man die deutsche Sprache und wurde es möglich, Informationen in der Muttersprache zu bekommen. Für die tschechoslowakischen Deutschen übernahmen diese Rolle seit 1951 zuerst die Blätter Aufbau und Frieden und seit 1964 die Prager Volkszeitung. Der vorliegende Aufsatz behandelt die Rolle der Prager Volkszeitung für die Identitätsbildung der deutschen Minderheit. Er befasst sich mit der historischen Entwicklung dieser Zeitung bis zu ihrer Einstellung im Jahr 2005 und verfolgt, wie in den einzelnen geschichtlichen Abschnitten, vor allem in jenem bis 1968, dann von 1968 bis 1989 und schließlich seit 1989 das genannte Blatt die Existenz der Deutschen beeinflusst bzw. widergespiegelt hat.
Der Aufsatz befasst sich mit dem Einfluss der Grenze auf die Entwicklung in den deutsch-tschechischen Grenzgebieten. Er zeigt diesen am Beispiel der Daten aus der Befragung, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 unter Bürgermeistern von ausgewählten tschechischen Gemeinden der Euroregionen Böhmerwald/Bayerischer Wald/Mühlviertel und Neiße durchgeführt wurde. Ziel der Befragung war festzustellen, wie sich die Bürgermeister zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit stellen, wie sie die Grenzlage beurteilen und welche Positiva und Negativa sie in der heutigen Europäisierungsphase der grenzüberschreitenden Kooperation sehen. Denn es sind gerade die Bürgermeister, die die Kontakte anknüpfen und pflegen, die über gegenwärtige Probleme informiert sind und die sie auch bewältigen können. Die Erhebung wird von der Theorie der regionalen Entwicklung umrahmt, konkret wird die Entwicklung innerhalb der Nationalstaaten berücksichtigt. Es wird von der Theorie der 'learning regions' ausgegangen, deren Autoren auf die Veränderungen der Bedingungen für die Entwicklung von Regionen in den letzten 20 Jahren reagiert haben.
Seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts läuft in der jetzigen Tschechischen Republik eine Reformdiskussion, die Anfang des neuen Jahrhunderts zu einer Schulreform führte. Die Studie behandelt die Veränderungen des Curriculums in der Tschechischen Republik. Ihr Ziel ist es, die Meinungen der Lehrer über die neuen Curricula mit dem Fokus auf die Fremdsprachen zu thematisieren. In diesem Zusammenhang spricht man über die heutige Curriculumsreform, die mit der Einführung der Rahmencurricula zusammenhängt. Der Text ist in vier Teile gegliedert. Im ersten Teil werden die Begriffe Curriculum und Lehrplan und eine kurze Analyse der Dokumente der Reform vorgestellt. Im folgenden Teil wird kurz die Geschichte der Curricula skizziert. Im dritten Teil werden die Ergebnisse der Forschung präsentiert, die die Ansichten einiger Akteure auf dem Gebiet der schulischen Bildung, vor allem Direktoren und Lehrer, über die Reform und die Veränderungen der Zahl der Schüler, die eine Fremdsprache lernen, analysiert. Im letzten Abschnitt werden die größten Probleme der Reform thematisiert und Schlussfolgerungen gezogen.
Vom 15. bis 16. November 2018 fand in Prag die erste internationale Fachtagung mit dem Titel "Wie schreibt man transkulturelle Literaturgeschichte?" statt. Veranstaltet wurde sie von der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik anlässlich der Gründung der Germano-bohemistischen Forschungsgruppe 2017.