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Ein halbes Jahrhundert Judaistik in Frankfurt : das »kleine Fach« feiert 50-jähriges Bestehen
(2020)
»Die Welt im Blick«
(2017)
[Nachruf] Manfred Faßler
(2021)
Der Bericht fasst den Verlauf und die vorläufigen Ergebnisse des Projekts „Gender und Romanistik: Studien- und Berufsentscheidungen Studierender am Fachbereich 10“ zusammen, welches dank der finanziellen Unterstützung durch den Ruth-Moufang-Fonds und den Fachbereich 10 der GU zwischen Dezember 2018 und September 2019 unter der Leitung von Anna-Christine Weirich durchgeführt werden konnte.
Das Interesse des Projekts besteht darin, einerseits die Entscheidungsprozesse besser nachvollziehen zu können, die bei den heutigen Studierenden der Romanistik an der GU zu ihrer Studienwahl geführt haben. Andererseits geht es darum, mehr darüber zu erfahren, welche beruflichen Ziele und Vorstellungen diese Studierenden haben und welche Ängste und Sorgen dabei zu Tage treten. Vom 1. bis 31. Dezember 2018 wurde mit Hilfe des webbasierten Umfrage-Editors EvaSys eine schriftliche Online-Umfrage unter den Studierenden der Romanistik durchgeführt, die den Titel „Luftfahrttechnik, Landschaftsbau – oder doch Romanistik? Etappen und Entscheidungen auf dem Weg ins Romanistikstudium“ trug. Der Fragebogen umfasst ca. 55 Fragen, unterteilt in 6 Fragebereiche. Neben demographischen Daten und Informationen zu den studierten Fächern handelt es sich dabei um einen Fragekomplex „Familie“, in dem es vor allem darum geht, ob wichtige Bezugspersonen Einfluss auf Studien- und Berufsentscheidungen genommen haben und falls ja, wie; einen Fragekomplex zum Thema Schule, in dem es um fachliche Neigungen, die Förderung durch das Lehrpersonal sowie Angebote zur Berufsorientierung geht. 133 Studierende beteiligten sich an der Umfrage, was einem Rücklauf von etwa 11% entspricht.
Die Dissertation widmet sich einem Aspekt der hellenistischen Lebenswelt: dem Stellenwert des Athleten und des Intellektuellen innerhalb der für männliche Polisbürger geltenden Wertprädikationen. Hintergrund der Fragestellung bildet ein für die hellenistische Zeit postuliertes abnehmendes Ansehen der körperlichen gegenüber der geistigen (Aus)bildung – eine Annahme, die sich unter anderem auch auf ein Zurückgehen von Athletenbildern in der griechischen Sepulkralkunst stützt und in der Dissertation kritisch hinterfragt wird. Dazu liegt mit dieser Arbeit eine ausführliche, lokal und chronologisch eingegrenzte Studie zur Ikonographie hellenistischer Grabstelen männlicher Verstorbener aus einem Zeitraum vom 3. Jh. v. Chr. bis in das fortgeschrittene 1. Jh. v. Chr. vor. Die Materialbasis bilden die Stelen aus Delos, Smyrna, Ephesos, Samos, Kyzikos und Rhodos.
Zur Klärung, wie sich die Darstellung von Athleten und Intellektuellen in den betrachteten Regionen quantitativ niederschlägt, wurden das Bildthema sowie die Bildzeichen auf den Grabreliefs analysiert. Hierbei sind mit Bildzeichen vorhandene Attribute, aber auch weitere Hinweise, wie bestimmte Körperhaltungen, gemeint. Unterschieden wird bei den Bildzeichen außerdem zwischen primären und sekundären Bildzeichen, wobei primäre dingliche Zeichen – wie Schriftrolle oder Strigilis – eine meist sichere Zuschreibung zur athletischen bzw. intellektuellen Sphäre gewährleisten, wohingegen etwa die in der Arbeit zu den sekundären Zeichen gezählte Bekleidung oder Haltung ohne weiter verifizierende Bildinhalte zumeist deutungsoffener sind.
Über eine ausführliche quantitative Auszählung der einzelnen Bildzeichen in Verbindung mit den vorkommenden Darstellungsschemata gelangen Rückschlüsse auf die männlichen Repräsentationspraktiken in den betrachteten Regionen. So zeigte sich beispielsweise, dass die Stelen auf Delos im Allgemeinen zwar eher attributarm sind, die Wahl für sportthematische Bildzeichen jedoch vergleichsweise häufig getroffen wurde. Der Vergleich mit Grabmälern aus den übrigen untersuchten Poleis schärfte die Aussagekraft der ikonographischen Analysen, da Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten der jeweiligen lokalen Bildsprache, ihrer Kompositionsvorlieben und Bildtraditionen herausgearbeitet werden konnten. Solche stadttypischen Ausprägungen zeigen deutlich, dass die hellenistische Kunst bzw. Kultur nicht als strenge Einheit zu begreifen ist.
Abschließend ist festzuhalten, dass die Athletenpräsentation konstant im männlichen Wertespektrum verankert und etabliert geblieben ist. Folglich ist die Annahme, sportliche Repräsentation habe im Hellenismus zugunsten einer geistigen abgenommen, in dieser Deutlichkeit nicht haltbar. Vielmehr gelten geänderte Bild- und Darstellungsformen, die im Vergleich zur vorhellenistischen Praxis bisweilen recht subtil erscheinen, aber vor allem eine kombinierte Vorführung verschiedener Qualitäten, darunter sowohl geistige wie sportliche inbegriffen, anstrebten.
Die Untersuchungen zum modernen Theater in Indonesien haben sich bislang weitgehend mit den Bühnen befasst, die, von gelegentlichen Abstechern abgesehen, zumeist in den Metropolen spielen.
Ziel der Arbeit war es daher, mit dem Teater Keliling ein Ensemble vorzustellen, das als einziges konsequent seit nunmehr 39 Jahren mit seinen Theaterstücken in ganz Indonesien gastierte und gastiert und damit dem Bild der Theaterszene in der Zeit der Orde Baru und der Reformasi eine weitere Facette hinzuzufügen.
Biografische Verknüpfungen der Gründungsmitglieder mit den Theatermachern der sechziger und siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, wie Noer oder Wijaya, verdeutlichen, wie eng verflochten die Theaterszene in Jakarta in dieser Zeit war.
Die Arbeit hat dargelegt, dass sich Rudolf Puspa zur Gründung einer reisenden Truppe zu einer Zeit entschloss, da die wirtschaftliche Existenz so vieler professioneller Theatergruppen in Jakarta nicht gewährleistet war.
Die Geschichte des Teater Keliling hat ihm Recht gegeben. Die Entwicklung eines Kooperationsmodells mit lokalen Theatergruppen in vielen Teilen Indonesiens und die enge Zusammenarbeit mit kommunalen Kultusbehörden als langfristige Strategie sicherten dem Theater das Überleben.
Zu dieser Strategie gehören auch Theaterworkshops und Schauspielunterricht an Schulen und Universitäten, die in doppelter Hinsicht für Nachwuchs sorgen, zum einen als Mitwirkende und zum anderen als interessiertes Publikum.
Die Arbeit macht auch deutlich, dass ein merkbarer Zuschauerrückgang zu verzeichnen ist. Es muss offen bleiben, ob dies ein allgemeines Phänomen ist oder spezifisch für das Teater Keliling.
Das Repertoire des Teater Keliling ist, sieht man von den Produktionen der Stücke Puspas ab, ein Abbild des Programms anderer, stationärer Theater. Obwohl Syrna und Puspa das Theater auch als Unterhaltungsmedium betrachten, sind ihnen politische Themen wichtig. Beide sehen im Theater ein Mittel zur Charakterbildung und zum Aufbau einer zivilen Gesellschaft.
Dies zeigt sich auch in der Auswahl des Stückes Bendera Setengah Tiang für die Tournee im September 2011. Seine Textgeschichte nimmt in der Arbeit mehr Raum ein, als ursprünglich vorgesehen.
Sie zeigt die historische Verbindung, die über das Gedicht Negeri Para Bedebah geradewegs zu Rendras Stück Mastodon dan Burung Kondor und seinem Gedicht Sajak Burung-Burung Kondor in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts reicht.
Ein weiterer Teil der Arbeit widmete sich der Feldforschung während einer Tournee des Teater Keliling im September 2011. Er hat die Praxis der lokalen Kooperationen gezeigt. Gleichermaßen wird aber auch deutlich, wie das Umfeld das künstlerische Schaffen von Regisseur und Akteuren beinflusst.
Dennoch hat die Arbeit, auch bedingt durch den zeitlich vorgegebenen Rahmen, zahlreiche Archivalien zur Geschichte des Teater Keliling unbearbeitet lassen müssen. Dieser Tatasache ist sich der Autor bewusst.
Besonders die Theaterstücke von Rudolf Puspa, aber auch der Bereich der Theater – Workshops, verdienen Aufmerksamkeit und bieten Raum für weitere weitere Untersuchungen.
Der Begriff der Kompetenz ist allgegenwärtig und wird fast schon inflationär eingesetzt, um beispielsweise Qualität und Wertigkeit einer Dienstleistung oder eines Produktes hervorzuheben, sowie häufig verwendet, um eine besondere Bedeutung und hohe Leistungsfähigkeit zu vermitteln.
Innerhalb des formalisierten schulischen, aber auch des beruflichen und des universitären Bildungssystems nimmt der Kompetenzbegriff, nachdem er aufgrund seiner Popularität den Begriff der Schlüsselqualifikation ablöste, eine zentrale Stellung ein. Kompetenzorientierter Unterricht soll nicht nur dafür sorgen, dass Deutschland im internationalen Vergleich schulischer Bildungsergebnisse besteht, sondern auch ermöglichen, dass Bildung und Ausbildung an gesellschaftlichen Erfordernissen und individuellen Voraussetzungen gleichermaßen ausgerichtet werden können.
In der Kunstpädagogik ist die Kompetenzorientierung nicht unstrittig. Zwischen dem Begrüßen als Möglichkeit des Anschlusses an internationale Bildungsstandards und der vehementen Ablehnung als Versuch der Ökonomisierung und Technokratisierung von Bildungsprozessen sind nur wenige Alternativen auszumachen, die eine fachspezifische Aneignung und Reformulierung des Begriffs beabsichtigen.
Die hier vorliegende Forschungsarbeit untersucht die Anwendung, Schulung und Erweiterung von Kompetenzen in einem bildnerischen Projekt in der Jugendhilfe, einem Teilbereich der Sozialen Arbeit. In außerschulischen Bildungskontexten wird der Begriff der Kompetenz bislang noch wenig rezipiert. Was nicht zuletzt daran liegt, dass Handlungsfelder außerhalb formalisierter Lernsettings lange nicht als einflussreiche Bildungsorte in den Blick genommen wurden. Erst langsam beginnt sich eine Forschung zu etablieren, die Bildung in Bezug auf die gesamte Lebenswelt versteht. Dabei werden Kompetenzen ähnlich wie im schulischen Bildungssystem oftmals auf vermittelbare Wissensbestände, Fertigkeiten oder methodische Vorgehensweisen bezogen und somit vor allem kognitiv und domänenspezifisch bestimmt. Ein weiter gefasstes Verständnis begreift Kompetenz jedoch als Fähigkeit, subjektiv erfolgreich mit der Umwelt zu interagieren, wobei diese Fähigkeit in der Interaktion ausgebildet und modifiziert wird. Mit diesem Verständnis lassen sich auch motivationale und volitionale Aspekte integrieren.
Kompetenz wird damit als eine sowohl sachliche als auch soziale und personale Bestandteile beinhaltende Befähigung zur Lebensbewältigung betrachtet, die auf eine weitestgehende Selbstbestimmung abzielt und ein auf die Zukunft gerichtetes Handeln ermöglicht. Kompetenz ist damit nicht nur als Folge oder Ergebnis von Bildungsprozessen anzusehen, die in der erwünschten Form und Ausprägung entwickelt werden sollen. Kompetenz kann vielmehr als eine dem Individuum eigene Befähigung angesehen werden, die in Bildungsprozessen subjektiv sinnhaft aktiviert, weiter ausgebildet und verändert wird. Damit geraten sowohl die subjektiven Sinnstrukturen als auch die soziokulturellen Kontexte, in denen Kompetenz als Bewältigungskönnen ausgebildet werden muss, stärker in den Blick.
Während der Mittelbronzezeit bildet sich in Osthessen mit der Fulda-Werra-Gruppe ein eigenständiger Kulturraum heraus, der mit den Nachbarräumen in kulturellem Austausch steht. Am Übergang zur späten Bronzezeit ist ein massiver Wandel zu beobachten. Wie in weiten Teilen Europas kommt es auch in Osthessen zu einem Wechsel von der überhügelten Körperbestattung zum Brandflachgrab. In dieser Zeit zerbricht in Osthessen der einheitliche Kulturraum, stattdessen machen sich starke Einflüsse aus den Nachbarräumen bemerkbar, die offensichtlich auch mit Einwanderungen einzelner Bevölkerungsgruppen in Verbindung stehen. Der Übergang zur Eisenzeit gestaltet sich fließend. Einerseits endet die Befestigung auf dem Haimberg spätestens in dieser Zeit, andererseits werden mehrere Gräberfelder offensichtlich durchgehend belegt. Die Waffenfunde auf dem Sängersberg zeigen an, dass die verschiedenen Umbrüche auch in Osthessen offensichtlich mit bewaffneten Konflikten verbunden waren, deren Umfang jedoch bisher ebenso wenig bestimmbar ist, wie Herkunft und Zusammensetzung der Kontrahenten.
Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht der Versuch der Klärung einiger für das LOEWE-Projekt zur bronzezeitlichen Burgenforschung zentraler theoretischer Begriffe und Konzepte wie Burg/Befestigung, Gewalt und Konflikt. Sie verweisen auf drei unterschiedliche und bislang nur ungenügend miteinander verknüpfte Forschungsfelder, nämlich die prähistorische Burgenforschung, die historisch-kulturwissenschaftliche Gewaltforschung und die politik- und sozialwissenschaftliche Konfliktforschung. Im Anschluss an eine kurze Vorstellung dieser Forschungsfelder, in der auch ihre jeweilige Genese beleuchtet wird, diskutiere ich vor allem die Frage nach möglichen Schnittstellen, aber auch nach existierenden Unverträglichkeiten bzw. Widersprüchen zwischen diesen Konzepten. Ein abschließendes Fallbeispiel kombiniert Ideen aus dem Bereich des frühneuzeitlichen Festungs- und Herrschaftsdiskurses (Machiavelli) mit zeitgenössischen Erklärungsansätzen zum bronzezeitlichen Burgenbau.
In der Schachthöhle mit dem Namen Mušja jama/Fliegenhöhle bei Škocjan im Hinterland der Triester Bucht an der nordöstlichen Adria sind mehrere Hunderte von Metallfunden zu Tage gekommen, überwiegend aus Bronze, einige wenige auch aus Eisen. Ihr Erhaltungsstand ist sehr unterschiedlich. Überwiegend handelt es sich um Reste von prachtvollen Waffen und Bronzegefäßen, während Elemente des Trachtzubehörs und andere Geräte unterrepräsentiert sind. Unter den Funden finden sich nur wenige Objekte lokaler Provenienz, es überwiegen erstaunlicherweise solche, deren Verbreitungsradius weit über die Region um das Caput Adriae hinausgeht, manche kommen sogar von sehr fern. Anhand der Verbreitungskarten von einigen kennzeichnenden Waffentypen erweist sich Škocjan als ein bemerkenswerter Schnittpunkt im „globalen“ Sinne der europäischen Urnenfelderkultur, aber auch noch in der frühen Eisenzeit. Vergleicht man z. B. insgesamt die Verbreitung von Glocken- und Kegelhelmen gegenüber der von Kammhelmen, zeigt sich eine Zweiteilung zwischen der östlichen und westlichen Ausrüstung der Elitekrieger in Europa, wobei die Trennlinie vom Caput Adriae, d. h. von Škocjan, entlang der Ostalpen und Elbe bis zur Ostsee verläuft. Man kann annehmen, dass es sich in der Mušja jama/Fliegenhöhle um die Weihungen mehrer Kriegsbeuten an Gottheiten martialischen Charakters handelte, wobei sich offenbar im Laufe der Zeit das Glücksrad zwischen den östlichen und westlichen Akteuren – Feldherren – gedreht hat.
Das bronzezeitliche Kampfgeschehen im Tollensetal – ein Großereignis oder wiederholte Konflikte?
(2018)
In den 1990er Jahren wurden am Ufer der Tollense in Mecklenburg-Vorpommern wiederholt Menschenreste entdeckt. Eine erste Sondierung ergab 1996 eine flächig erhaltene Fundschicht mit Menschenresten und wenigen Pferdeknochen (Fundplatz Weltzin 20) aus der Zeit um 1300 v. Chr. Ein Schädel mit Impression verstärkte den Verdacht auf einen Gewaltkonflikt. Die seit 2008 durchgeführten Untersuchungen (u. a. Grabungen, Unterwasserarchäologie, Detektorbegehungen, osteoarchäologische Untersuchungen) liefern zunehmend Argumente für ein bronzezeitliches Gewaltereignis an der Tollense. Inzwischen können kleinräumig verlagerte Menschenreste an verschiedenen Stellen auf über 2,5 km Länge im Flusstal nachgewiesen werden. Unter den zahlreichen Bronzefunden fallen Waffenfunde auf, vor allem bronzene Tüllenpfeilspitzen. Sie korrespondieren gut mit den Verletzungen an den Knochen der ca. 140 Mindestindividuen, fast ausnahmslos junge Männer. Als Ausgangspunkt für den postulierten Konflikt wird eine befestigte Talquerung angenommen. Für seine Dimension ist es von großer Bedeutung, ob die Opfer auf ein Ereignis oder wiederholte Kampfhandlungen zurückgehen. Zahlreiche AMS-Daten sprechen für eine Datierung der Funde in die Zeit von 1300 bis 1250 v. Chr. Insgesamt erlauben die absoluten Daten keine nähere zeitliche Eingrenzung der Ereignisse. Vor allem die ähnliche Zusammensetzung der Funde, das ähnliche Erscheinungsbild der einzelnen Fundplätze, die Dominanz junger Männer, die ähnlichen Verletzungen und das Fehlen von Karnivorenverbiss an den Knochen werden als starke Argumente dafür gesehen, dass die verschiedenen Fundstellen auf ein großes Gewaltereignis zurückgehen. Eine hypothetische Hochrechnung führt zu einer Zahl von ca. 1600-2200 beteiligten Kämpfern, was auf um eine überregionale Auseinandersetzung kampferprobter Männer schließen lässt. Für eine Herkunft der Männer aus unterschiedlichen Regionen sprechen auch die Sr-Isotopen-Analysen.
Im vorliegenden Artikel werden drei kürzlich entdeckte Depotfunde vorgestellt, die einen Einblick in die Ideologie der kriegerischen Häuptlingstümer der Spätbronzezeit in Ungarn geben. Darüber hinaus spezifizieren sie die Identität der führenden Krieger und stellen sie in eine neue Perspektive. Das Schwertdepot von Mezőberény ist ein Beispiel dafür, wie der Akt der Deponierung einem anscheinend unbedeutenden Teil einer Landschaft eine neue Bedeutung verleihen kann. Die Schwertdepots in dem endlosen Weideland spiegeln vermutlich die Bemühungen der Viehzüchter-Clans, die um die natürlichen Resourcen konkurrierten, wider, das von ihnen genutzte Gebiet auch symbolisch in Besitz zu nehmen. Die Zusammensetzung der Hortfunde aus Pázmándfalu zeigt eine enge Verbindung mit Grabbeigaben der Elitekrieger in Mitteleuropa und in den Alpen. Daher ist davon auszugehen, dass diese drei repräsentativen Fundkomplexe im Rahmen einer komplexen Zeremonie niedergelegt wurden, die indirekt mit dem Grabritus in Verbindung steht. Die Zusammensetzung und die Platzierung der Horte erlauben auch eine andere mögliche Interpretation: ein Grabritual in Verbindung mit dem Heroenkult. Das Beispiel der goldenen Beinschiene aus Gyálarét veranschaulicht den Prozess, in dem die Attribute der Krieger in der transzendenten Sphäre Bedeutung erlangen: in der Welt der mythischen Vorfahren, Seelen und Götter. Die Einzigartigkeit der goldenen Beinschiene impliziert, dass dieses Stück den sozialen Status seines Besitzers repräsentierte; zudem könnte es ein mit spirituellen Kräften durchdrungenes Objekt gewesen sein, das eine besondere Behandlung erforderte. Es ist auch möglich, dass die Beinschiene keiner lebenden Person gehörte, sondern stattdessen als Teil einer Kultstatue versteckt worden ist.
Die Normativität des Korans
(2021)
Der Koran hat eine besondere Bedeutung für Menschen muslimischen Glaubens. Er gilt als göttliche Offenbarung, die mit dem Propheten Muhammad als Medium der Menschheit übermittelt wurde. Dem hohen rituellen, ästhetischen und religiös-emotionalen Wert des Korans als Wort Gottes steht allerdings ein weniger stark verbreitetes grundlegendes theologisches Wissen zu seiner Erschließung gegenüber. Die Entstehungsgeschichte und der Offenbarungskontext sind beim Verständnis und der Auslegung des Texts von essentieller Bedeutung. Vor allem aber die wissenschaftlichen Diskurse in den Jahrhunderten seit der Offenbarung des Korans, aus denen das unendliche Spektrum an Auslegungen und deren Wandel über die Jahrhunderte hervorgeht, sind wenig bis gar nicht bekannt...
Die Normativität des Korans
(2021)
Der Koran hat eine besondere Bedeutung für Menschen muslimischen Glaubens. Er gilt als göttliche Offenbarung, die mit dem Propheten Muhammad als Medium der Menschheit übermittelt wurde. Dem hohen rituellen, ästhetischen und religiös-emotionalen Wert des Korans als Wort Gottes steht allerdings ein weniger stark verbreitetes grundlegendes theologisches Wissen zu seiner Erschließung gegenüber. Die Entstehungsgeschichte und der Offenbarungskontext sind beim Verständnis und der Auslegung des Texts von essentieller Bedeutung. Vor allem aber die wissenschaftlichen Diskurse in den Jahrhunderten seit der Offenbarung des Korans, aus denen das unendliche Spektrum an Auslegungen und deren Wandel über die Jahrhunderte hervorgeht, sind wenig bis gar nicht bekannt...
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die postulierte operationale Komplementarität von Selbstkonstruktion und Selbstorganisation. Den Ausgangspunkt der Überlegungen hierzu bilden die sich mehrenden Hinweise seitens der Neuro- und Kognitionswissenschaften, die auf die Wichtigkeit sozialer und kultureller Realitäten für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Bewusstsein und speziell Selbstbewusstsein im Sinne von Metakognition deuten. Das zentrale Erkenntnisinteresse dieser Arbeit gilt dabei der Frage nach der Viabilität des Selbst. Theoriegrundlage ist damit das radikal-konstruktivistische Viabilitätskonzept, welches als instrumentale Perspektive die Gangbarkeit oder Funktionalität von Wirklichkeitskonstruktionen adressiert. Entscheidend ist damit nicht die Klärung des ontologischen Status des Selbst, nicht die Frage, was das Selbst ist, sondern wann oder wozu es ist. Selbstkonstruktion, so wird in dieser Arbeit grundlegend vorausgesetzt, vollzieht sich prinzipiell in Abhängigkeit der Konstruktion aller anderen Lebenszustände des Menschen. Verbunden damit ist die Grundannahme, dass Selbstkonstruktion aufgrund der operationalen Komplementarität zur Selbstorganisation nicht nur eine alleinige Angelegenheit des isolierten Individuums ist, sondern synchron in Mikro- und Makroebenen aller menschlichen Lebenszusammenhänge fließt. Entwicklungsgeschichtlich finden diese Zusammenhänge ihren Widerhall in Zwecksetzung und Antizipation und resultieren in der Erschließung neuer Existenzbereiche. „Selbstorganisation“ als kreative, selbstreferentielle Wahrnehmungstätigkeit äußert sich dabei in dem menschlichen Hinzufügen oder Verwerfen von Bedeutungszusammenhängen und der Konstruktion von Selektivität. Das „Verhältnis“ zwischen Selbstkonstruktion und Selbstorganisation definiert sich über koevolutionäre Entwicklungsprozesse und ist damit eine Dimension struktureller Kopplungen. Vor dem fachlichen Hintergrund der Kulturanthropologie versteht sich die vorliegende Arbeit als Beitrag zur holistischen Untersuchung von Veränderungsdynamiken menschlicher Selbstorganisation und den daran geknüpften Bedeutungskonstruktionen.
Das menschliche Leben erscheint heute als in vielfältiger Weise mit seiner Umwelt verbunden. Bio- und neurowissenschaftliche Forschungen über die Interaktionsweisen mit der Umwelt verändern dabei das Bild des Körpers von einem hierarchisch aufgebauten Organismus zu einem organisch-kognitiv-verteilten Netzwerk. Nicht zuletzt Forschungen zur künstlichen Intelligenz haben gezeigt, dass das menschliche Gehirn nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern verkörpert, vernetzt und damit in einer wechselwirkenden Abhängigkeit zu Körpern steht (embedded und extended mind). Epigenetische Forschungen haben ebenfalls auf die Umweltabhängigkeit auch genetischer Prozesse verwiesen (Postgenomik) und damit auf komplexe Wechselwirkungen zwischen Biotischem und Abiotischem aufmerksam gemacht. Diese komplexen Wechselwirkungen und Umweltabhängigkeiten zwischen Lebendigem und Nicht-Lebendigem werden inzwischen zusehends zum Gegenstand menschlicher Selbstorganisation. Sie tauchen in veränderter Form in den Plänen zu den sogenannten Industrien 4.0 auf, wenn es darum geht, intelligente Umgebungen mit dem Menschen interaktiv zu vernetzen. Die hierfür notwendigen digitalen Datenmengen stehen aber nur zur Verfügung, wenn Menschen sich aktiv vernetzen. Die Entstehung digitaler Daten- körper wird dadurch zu einem essentiellen Bestandteil sozialer Teilhabe, wodurch Soziales zum entwicklungsoffenen und unbestimmten Prozess wird. Wie sich Menschen wann und wo vernetzen, ist nicht vorherbestimmt. Digitalisierung ist dabei, so die These der Arbeit, sich zur grundlegenden Praxis menschlicher Vernetzung zu entwickeln.
Die Arbeit geht Digitalisierung aus einer Perspektive koevolutionärer Entstehungs- und Entwicklungszusammenhänge nach und zeigt, dass digitale Praxen zu einer neuen Form menschlicher Selbstorganisation weltweit geworden sind. Angesprochen wird damit, dass Digitalisierung nicht als etwas dem Menschen Äußerliches betrachtet werden kann, sondern in einen größeren kulturellen Entstehungszusammenhang eingebettet werden muss, der bis zu den Anfängen der Menschheit zurückreicht. Um dies zu veranschaulichen, werden in der Arbeit drei verschiedene Wissensformationen benannt, die sich jeweils in unterschiedlicher Art und Weise mit den aktuellen Veränderungen digitalisierter Lebenswelten auseinandersetzen.
Die erste Wissensformation (Kapitel 2) benennt den Humanismus, der im Aufkommen neuer Medientechnologien eine Bedrohung für den Menschen sieht. Eine zweite Wissensformation (Kapitel 3) widmet sich dem „Ende des Humanismus“, indem Ansätze der Science and Technology Studies (STS), der Akteur-Network-Theory (ANT) und des Agentiellen Realismus von Karan Barad diskutiert werden. Mit einer „neuen Ökonomie für eine neue Menschheit“ wird eine dritte Wissensformation (Kapitel 4) benannt, die, von postoperaistischen Ansätzen ausgehend, die These eines „dritten“ oder „kognitiven Kapitalismus“ diskutiert. Hier geht es um die These des Zusammenfallens von Ökonomischem und Sozialem, aus dem neue offene Sozialformationen entstehen. Schließlich wird eine vierte Wissensformation (Kapitel 5) formuliert, die, ausgehend vom Ansatz einer Anthropologie des Medialen (AdM) und dem Modell der Erweiterung kultureller Kapazitäten (EECC) versucht, die als digitalen Wandel bezeichneten Veränderungen in einen größeren Zusammenhang zu stellen.
Mit beiden Ansätzen kann schließlich gezeigt werden, dass sich Veränderungen menschlicher Selbstorganisation immer in der biologischen, individuellen, kulturellen und historisch-sozialen Entwicklungsdimension zugleich vollziehen. Dies lässt sich auch für die Prozesse der Digitalisierung zeigen. Nämlich, dass sich der Mensch als Teil der Natur in einem fortwährenden koevolutionären Prozess befindet. Weder Kultur, noch Soziales, noch Technologien sind unnatürlich. Sie können als „indirekte Biologie“, als „Künstliches“ oder als „Kultur der Biologie“ bezeichnet werden, die der Natur aber nie entkommen. Die Erweiterung kultureller Kapazitäten ist deshalb nicht als eine Ausdehnung des Menschen in die Natur hinaus zu verstehen, sondern bezeichnet die im Laufe der Menschheitsgeschichte komplexer werdenden Reichweiten und Zeittiefen menschlicher Selbstorganisation, die immer auf den drei Ebenen von Phylogenese, Ontogenese, Technogenese und der damit verbundenen Soziogenese basieren.
Die Wandreliefs aus dem Nordwest-Palast Aššurnasirpals II. (883-859 v. Chr.) in Nimrud zählen zu den forschungsgeschichtlich frühesten und bedeutendsten Funden des Alten Orients. Sie befinden sich heutzutage in zahlreichen Sammlungen weltweit und bieten durch ihre Darstellungen einen tiefgreifenden Einblick in die assyrische Kultur. Insbesondere Kontext und Position der Reliefs bieten Hinweise zur Bedeutung der dort angebrachten Figuren. Zwar ist eine ‚Schutzfunktion‘ vergleichbarer Repräsentationen textlich bezeugt – jedoch bisher nur unter Vorbehalt auf die Reliefdarstellungen zu übertragen. An dieser Stelle kann die Systematisierung ikonographischer Details in Abhängigkeit von ihrem Anbringungsort konzeptionelle Aspekte erkennbar machen.
Durch eine relationale Datenbank und dreidimensionale Visualisierungstechniken wird geprüft, ob die stilistische Variationsbreite ikonographischer Details eine potentielle Systematik aufweist; ebenso, bis zu welchem Grad die jeweilige Form eines bestimmten Zeichnungsdetails einem intentionalen Anbringungskonzept entspricht. Als Teil dieser Vorgehensweise fungiert die in diesem Zusammenhang generierte 3D-Rekonstruktion als methodisch unterstützende Maßnahme. Sie ermöglicht sowohl eine moderne Zusammenführung ehemals benachbarter Reliefplatten unabhängig ihres gegenwärtigen Aufbewahrungsortes als auch die Wiederherstellung heute kaum noch sichtbarer Gewandverzierungen und Pigmentreste.
Anhand der Ergebnisse wird deutlich, dass eine Systematisierung der Reliefdetails mittels 3D-Modell einen erweiterten Erkenntnisfortschritt impliziert und – nicht zuletzt aufgrund der zurückliegenden Zerstörungen der Palastruine und der damit verbundenen unwiederbringlichen Verluste – auch weitere Untersuchungen unterstützen können.
Zu den zentralen Fähigkeiten, die im Rahmen eines musikwissenschaftlichen Studiums erworben werden, gehört die Verschriftlichung musikalischer Einsichten. Das eigene Hörverhalten zu reflektieren und dabei Hörerfahrungen schriftlich zu fixieren, ist ein wichtiges Teilziel innerhalb des langwierigen und komplexen Lernprozesses, der das Schreiben über Musik zum Inhalt hat. Studierende in der Entwicklung dieser Fähigkeit anzuleiten und zu unterstützen gehörte zu den Zielen zweier Lehrprojekte, die im Wintersemester 2015/16 am Institut für Musikwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt wurden und über die hier berichtet werden soll.
Beide Projekte fanden im Rahmen der propädeutischen Pflichtveranstaltung »Einführung in die musikalische Analyse« statt – das heißt im Seminar »Hören und Analysieren: Klaviermusik des 20. Jahrhunderts« von Marion Saxer. Die 32 TeilnehmerInnen belegten das Seminar innerhalb des ersten Studienjahres. Zu beiden Lehrprojekten wurde Datenmaterial erhoben und ausgewertet. Von je 20 Studierenden im Haupt- und Nebenfach liegen jeweils anonyme Rückläufe zu den Projekten vor.
Beide Lehrprojekte beanspruchen keinesfalls den Rang empirischer Untersuchungen, es handelt sich tatsächlich lediglich um erste »Sondierungen«, wie im Titel des Beitrags angedeutet, die neben der Anbahnung des Schreibens über Musik zugleich das Ziel verfolgten, etwas über die Hörweisen der Studienanfänger im Fach Musikwissenschaft zu erfahren. Einige Aspekte jener anfänglichen Sondierungen erscheinen jedoch so interessant, dass sie an dieser Stelle in die Diskussion um das Hören in der musikwissenschaftlichen Lehre eingebracht werden sollen.
Am Institut für Archäologische Wissenschaften ist der Generationenwechsel in vollem Gang. Außer den Professoren Jan-Waalke Meyer, Hans-Markus von Kaenel und Wulf Raeck ist auch die Kustodin der archäologischen Sammlungen, Ursula Mandel, in Ruhestand gegangen. Erfreulich für das Institut und die Goethe-Universität: Alle vier Stellen konnten neu besetzt, eine Lichtenberg-Professur konnte verstetigt werden, so dass insbesondere die Vorderasiatische Archäologie, die Archäologie der römischen Provinzen und Numismatik und die Klassische Archäologie nun neu in die Zukunft blicken. Der UniReport stellt »die Neuen« vor, die die Frankfurter Archäologie künftig mit prägen werden.
Diese Magisterarbeit befasst sich mit der archäologischen Fundsituation von Terrakottafiguren der Nok-Kultur in Zentralnigeria (1500 v. Chr. – 1 n. Chr.). Seit 1928 werden solche anthropomorphe und zoomorphe Skulpturen aus gebranntem Ton im Verbreitungsgebiet entdeckt. Nur wenige stammen jedoch aus systematischen Ausgrabungen. Mit Beginn der Frankfurter Forschungen 2005 (seit 2009 im Rahmen eines DFG-Langfristprojekts in Zusammenarbeit mit zwei nigerianischen Universitäten und der NCMM in Nigeria) erweiterten sich die Erkenntnisse zum Kontext der Figuren und der assoziierten Funde stetig.
Im Fokus der Arbeit stehen acht Befunde mit Terrakottafragmenten von sechs Nok-Fundstellen. Sie werden dank der Frankfurter Daten beschrieben, analysiert und im Hinblick auf den finalen Umgang mit den Funden interpretiert. Unter den intentional angelegten Befunden sprechen bestimmte Kriterien für einen profanen Charakter der Niederlegungen, andere sprechen für rituelle Deponierungen. Letztere sind vermutlich im Rahmen von Aktivitäten angelegt worden, welche mit der Glaubenswelt der prähistorischen Gesellschaft in Verbindung stehen. (An English summary is included.)
Die archäologische Forschung zu befestigten Anlagen der Vorgeschichte, vor allem zu jenen Komplexen der Bronze- und Eisenzeit Mitteleuropas, basierte in der Vergangenheit maßgeblich auf Postulaten, die sich von Analogien zu antiken Quellen ableiteten. Demnach waren Befestigungen vor allem Ausdruck zentralisierter Sozialsysteme, errichtet auf Weisung von Führungspersönlichkeiten, die an der Spitze einer Hierarchie standen und mit den Befestigungen ihre Zentralorte gegen feindliche Übergriffe absicherten. In dem Beitrag wird jedoch gezeigt, dass sowohl die Notwendigkeit einer hierarchischen Sozialstruktur zur Errichtung von Fortifikationen als auch die vermutete zentralörtliche Funktion von Befestigungen im Lichte ethnographischer Quellen durchaus keine Universalien darstellen.
Die hier vorgelegte empirische Untersuchung der Fokuspartikeln im Georgischen zeichnet sich u.a. durch die sprach¬immanente Tatsache aus, dass die Fokusstrukturen im Georgischen mit expliziten Partikeln markiert werden können. Die in dieser Arbeit untersuchten Fokuspartikelgruppen ( ġa, c und c+ḳi) sind entsprechend den semantischen Implikationen der Restriktion, Addition und der Skalierung gegliedert worden.
Trotz gewisser Unterschiede im Einzelnen ergab sich folgendes gemeinsames Modell für die Stellungseinschränkungen in Relation zum Prädikatsverb:
• Durch Fokuspartikeln fokussierte Wörter stehen im Georgischen in der Regel unmittelbar vor dem Prädikatsverb.
• Die Skopi der Fokuspartikeln (wenn die fokusmarkierten Worte grammatische Köpfe der NPs sind) stehen im Georgischen in der Regel vor dem Prädikatsverb.
• Die nächstmögliche optimale Interpretationsposition für fokusmarkierte Wörter ist in der Regel die unmittelbare Verbnachstellung.
• Die nächstmögliche optimale Interpretationsposition der
Fokusgruppe ist in der Regel die unmittelbare Verbnachstellung.
Aufgrund der herausgearbeiteten Stellungseinschränkungen entwerfe ich das pragmatische Modell der informationsgliedernden Verbfinalität als Basisabfolge im georgischen Satz.