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Hudelandschaften stellen im nordwestdeutschen Tiefland Lebensräume besonders hoher biologischer Diversität dar. Während einer über lange Zeiträume andauernden extensiven Bewirtschaftung durch den Menschen entstand ein vielfältiges Mosaik unterschiedlicher Vegetationseinheiten. Die von geobotanischer Seite gut untersuchten Pflanzengesellschaften und Vegetationskomplexe bieten sich als Objekte biozönologischer Forschung an. Von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung ist das Studium von Reliktarten-Gemeinschaften alter Wälder. Unter den Carabiden, Chilopoden und Limaciden können Reliktarten benannt werden. Freilandexperimente zum Ausbreitungsverhalten und populationsgenetische Untersuchungen an Cerabiden wurden durchgeführt, um Unterschiede zwischen einer Reliktart und einer weit verbreiteten Art untersuchen zu können. Strukturreiche, ehemalige Hudewälder besitzen im Vergleich zu den strukturarmen Wirtschaftshochwäldern unterschiedliche Artengemeinschaften an Chilopoden, Diplopoden und Carabiden. Die Hudelandschaften weisen eine Reihe von Teil-Lebensräumen auf, die heute landesweit hochgradig gefährdet sind. Hierzu gehören z.B. die Tot- und Altholzbestände, die durch besonders typische Zersetzer-Gemeinschaften unter den Arthropoden charakterisiert sind; auch diese sind Gegenstand unserer biozönologischen Untersuchungen. Ein Schwerpunkt unserer Forschung liegt in der Charakterisierung einzelner Zoo- Taxozönosen (Coleoptera, Lepidoptera, Diptera, Orthoptera) auf der Basis des pflanzensoziologischen Rasters. Im Bereich der Ornithofauna haben wir uns bisher intensiver mit den Meisen-Gemeinschaften ausgewählter Hudegebiete befaßt und die verschiedenen Bindungsgrade an spezifische Ressourcen der Standorte analysiert. Im Rahmen dieser Arbeit wird gezeigt, daß die Erforschung von Biozönosen unter Landschaftsbezug und unter Berücksichtigung von Pflanzengesellschaften und Vegetationskomplexen wichtige Ergebnisse liefert. Im Falle der Hudelandschaften kommt auch kulturgeschichtlichen Zusammenhängen eine große Bedeutung für das Verständnis des Aufbaues solcher Ökosysteme zu.
Organisms are complex entities whose study has necessitated an increasingly reductionistic stance in modern biology (CAPLAN 1987). As a consequence, biology as a science has been split up into numerous sub-disciplines. However, this extremely reductionistic philosophy must not be taken as marking the endpoint of biological research but should be reappraised as the beginning of a new integrative approach encompassing the entire organism (SAUER 1992). This view has been promoted since the second half of the 20th century with the rise of new disciplines such as ecophysiology and ethoecology. Moreover, in morphology, an integrative approach with regard to the form and function of organisms in their relationship to the external environment is becoming increasingly important (e.g. KARR & JAMES 1975, MOTTA & KOTRSCHAL 1992, REILLY & WAINWRIGHT 1994).