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Thema der vorliegenden Studie ist die Evaluation der Betazellfunktion bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, für deren Bestimmung es bisher keine einfach anwendbare Methode gibt. Die Clamp-Methode erfordert eine kontinuierliche Überwachung und ist daher nicht geeignet für die Anwendung in der täglichen Klinikroutine. Nateglinide ist ein Derivat der Aminosäure D-Phenylalanin, das durch direkte Wirkung an den Betazellen der Langerhanns’schen Inseln des Pankreas die Insulinsekretion vor allem in der frühen Phase der Freisetzung stimuliert. Ziel der Arbeit war die Überprüfung eines Nateglinide-stimulierten oralen Glucosetole-ranztests als Instrument zur ambulanten Bestimmung der stimulierbaren Betazellkapa-zität sowie sekundär die Bestimmung von Grenzwerten für Blutzucker und Insulinsek-retion für die Entscheidung der Therapieeskalation einer oralen Therapie hin zu einer Insulin(unterstützten) Therapie. Im Rahmen dieser Studie führten wir an 30 gesunden Kontrollpersonen und 45 Patien-ten mit Diabetes mellitus Typ 2, die entweder diätetisch oder mit oralen Antidiabetika behandelt wurden, einen modifizierten oralen Glucosetoleranztest (50g) von dreistün-diger Dauer durch, der mit der Gabe von 120mg Nateglinide kombiniert wurde. Es erfolgte die Bestimmung der Basalwerte von Glucose, Insulin und C-Peptid sowie der Spiegel nach 30, 60, 120 und 180 Minuten. Aus den Ergebnissen wurden der HOMA-IR, HOMA-ß-cell-Index sowie die AUC von Insulin, C-Peptid und Glucose bestimmt. Die gesunden Kontrollpersonen wiesen zu allen Testzeitpunkten signifikant niedrigere Glucosewerte auf als die Patienten mit Typ-2-Diabetes (Maximum Glucose: 125,05±25,97 vs. 234,78±64,58mg/dl, p<0,001 und AUC Glucose: 15197,25±2798,9 vs. 34022,05±11142,17mg/dl, p=0,02), die zudem ihr Blutzuckermaximum zu einem späteren Testzeitpunkt erreichten (35,25±17,61 vs. 63,33±31,76 min, p<0,001). Zum Testzeitpunkt 120 Minuten konnte bei 18 Patienten mit Typ-2-Diabetes ein norm-wertiger Blutglucosespiegel <120mg/dl bestimmt werden, 7 hatten Werte vereinbar mit einer IGT und 20 wiesen diabetische Blutglucosespiegel >200mg/dl auf. Es fiel eine signifikante Korrelation vom Zeitpunkt der maximalen Insulinsekretion und dem Blutglucosemaximum auf. Je später der Zeitpunkt der maximalen Insulin- bzw. C-Peptid-Sekretion erreicht wird, desto höher ist die maximale Blutglucosekonzentration. Adipöse Patienten (BMI >30kg/m2) hatten während des gesamten Testverlaufs höhere Blutglucosewerte und eine geringere stimulierbare Insulinsekretionsleistung als die Patienten mit einem niedrigeren BMI. Die untersuchten Patienten mit Typ-2-Diabetes lassen sich in drei Gruppen unterteilen: eine mit vorherrschendem Insulinsekretionsdefizit (Maximum C-Peptid <4ng/ml, n=6), eine mit führender Insulinresistenz (HOMA-IR>2,5, n=16) und eine Gruppe mit einer Kombination aus beiden Störungen (n=3). Die Patienten mit kombinierter Störung hat-ten einen höheren HbA1c als die anderen Gruppen (10,2%±2,38 vs. 6,66%±0,46 und 6,91%±1,24, n.s.) und wiesen über den gesamten Testverlauf höhere Blutglucosewerte auf. Mit dem Ziel, eine Hilfestellung bei der Entscheidung einer Therapieintensivierung bzw. –umstellung auf eine Insulintherapie zu geben, wurde ein Score aufgestellt, der die Parameter Blutzuckerspiegel zum Testzeitpunkt 120 min, maximaler C-Peptidspiegel, HOMA-IR sowie den Steigerungsfaktor von basalem zu maximalem C-Peptidspiegel umfasst. Beurteilt anhand der dort erreichten Punktzahl zeigen einerseits 23 der unter-suchten Patienten ein suffizientes Ansprechen auf die orale antihyperglykämische The-rapie, was die Fortführung der oralen Diabetestherapie unterstützt. Andererseits er-reichten auch 6 Patienten einen Punktebereich, bei dem von einer unzureichenden Betazellsekretion auszugehen ist und somit ein hohes Risiko für ein Sekundärversagen der oralen Diabetestherapie besteht, so dass eine Therapieumstellung auf eine Insu-lin(unterstützte) Therapie empfohlen wird. Basierend auf der limitierten Anzahl an Daten, die wir erhoben haben, empfehlen wir die Umstellung auf eine Insulintherapie, wenn im Nateglinide-Test mindestens drei der folgenden vier Punkte zutreffen: • Blutglucose zum Zeitpunkt 120min >200mg/dl • HOMA-IR >4 • Maximales C-Peptid <4ng/ml • Stimulierte C-Peptid-Steigerung <2fach Die hiesige Studie zeigt, dass der Nateglinide-Test ein in der täglichen Klinikroutine praktikables Instrument zur Evaluation der residualen Betazellfunktion darstellt. Er er-möglicht die gleichzeitige Beurteilung der noch vorhandenen Insulinsekretionskapazität und der Insulinresistenz bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. In Kombination mit dem vorgestellten Score kann er helfen, eine Progression des Diabetes mellitus Typ 2 zu verhindern, indem der Zeitpunkt für den Beginn einer Insulintherapie genauer definiert wird.
Alle Leistungsnachweise des klinischen Studienabschnittes nach neuer Ärztlicher Approbationsordnung müssen benotet werden; hierzu sind in der Regel schriftliche Prüfungen notwendig. Bisher erprobte Methoden beinhalten die Prüfung passiven Wissens (Einfachauswahlfragen, multiple choice-Fragen, progress test-Fragen) und aktiven Wissens (short essay questions, long essay questions). Vor- und Nachteile dieser Verfahren werden diskutiert, sowie die zur Erstellung, Durchführung und Auswertung schriftlicher Prüfungen notwendigen Ressourcen.
Im Jahr 2019 wurde ein etwa 500 m langer Abschnitt der Trattnach in Schlüßlberg (Bundesland Oberösterreich) restrukturiert. Ziel der libellenkundlichen Untersuchungen in den Jahren 2016 und 2021 war die Bewertung dieser ökologischen Aufwertung durch ein Prae- und ein Post-Monitoring. Die Verbesserungsmaßnahmen führten zu einer Verdopplung der Artengesamtzahl (von fünf auf zehn) und der Zahl der sicher, wahrscheinlich und möglicherweise bodenständigen Arten (von vier auf acht). Es konnten im Jahr 2021 vier der fünf gewässertyp-spezifischen Leitarten nachgewiesen werden: Calopteryx splendens, Calopteryx virgo, Gomphus vulgatissimus und Onychogomphus forcipatus. Das bodenständige Vorkommen dieser Arten bestätigt den hyporhithral/epipotamalen Übergangscharakter der Trattnach in diesem Bereich und indiziert die Ausprägung von geeigneten Strömungs- und Substratverhältnissen sowie von entsprechenden Vegetationsverhältnissen im Uferbereich. Durch die wasserbaulichen Eingriffe wurden insbesondere die rheophilen Spezies gefördert, limnophile Begleitarten waren nur vereinzelt nachzuweisen. Grund dafür ist der weiterhin in überwiegendem Maß gestreckte Verlauf des Flusses und das damit verbundene weitgehende Fehlen lenitischer Bereiche.
Die Funde von Exuvien und Sichtungen frisch emergierter Individuen von G. vulgatissimus und O. forcipatus belegen, dass das Gewässer unmittelbar nach Fertigstellung der Bauarbeiten von diesen Arten mit zweijähriger Entwicklungszeit besiedelt wurde. Die Bewertung des libellen-ökologischen Zustandes basierte auf der Berechnung des Odonata-Fließgewässer-Zonations-Index, in dem allfällige Abweichungen des aktuellen Odonatafauna von einem gewässertyp-spezifischen Referenzzustand (Klasse 1, „sehr guter libellen-ökologischer Zustand“) verrechnet werden. Das Ergebnis ist die Grundlage für die Einstufung in eine der fünf Klassen des ökologischen Zustandes gemäß EU Wasserrahmenrichtlinie. Die Restrukturierungen führten zu einer Verbesserung der libellen-ökologischen Zustandes: der betroffene Abschnitt (vormals Klasse 3, „mäßig“) wurde genauso wie die drei darin liegenden Einzelstrecken (vormals Klassen 4, „unbefriedigend“, und 3, „mäßig“) mit „gut“ (Klasse 2) bewertet. Auch der libellen-ökologische Zustand einer von den Aufwertungsmaßnahmen nicht betroffenen regulierten und in beiden Jahren kartierten oberstromig liegenden Kontrollstrecke veränderte sich von „unbefriedigend“ auf „mäßig“. Aus dem Restrukturierungsbereich wirkende Strahleffekte dürften für diese Verbesserung verantwortlich sein.