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Einen lieben Angehörigen zu verlieren, ist schwer. Ihn zu verlieren, ohne ihm zuvor Beistand leisten zu können, ist für viele Menschen fast unerträglich. Die Kontaktbeschränkungen während der Pandemie verlangen uns allen viel ab, vor allem aber im Zusammenhang mit schweren Krankheiten, Sterben und Tod. Dies bleibt nicht ohne Folgen für den Trauervorgang.
Das illusionäre Moment des »ewigen Aufbruchs« ist durch Corona phasenweise unübersehbar geworden. Doch es mangelt, auch mit Blick auf die ökologische Krise, nach wie vor an nachhaltigem Umsteuern. Ohne ein massives Umdenken ist zu befürchten, dass deren Bedrohungen durch ähnliche Mechanismen verdrängt werden, wie es schon in früheren Krisen der Fall war. Folgenreiche Muster der Bagatellisierung und Verleugnung sind auch literarisch verarbeitet worden am Beispiel des »Schwarzen Todes«.
Seuche und Exzess : eine tödliche Epidemie im klassischen Athen prägte Europas kulturelle Erinnerung
(2021)
Eine rätselhafte Krankheit schwächte das stolze Athen zu Beginn eines Kriegs gegen Sparta. Bis heute weiß man nicht sicher, um welchen Erreger es sich handelte. Die gesellschaftlichen Auswirkungen jedoch hat der griechische Geschichtsschreiber Thukydides anschaulich beschrieben. Er schildert Verunsicherung und Regellosigkeit – und einen auffälligen Hang zum Exzess.
Wie reagiert das Filmpublikum auf die anhaltende Infektionsgefahr? Lassen sich die Menschen mithilfe von Fantasy- und Romantik-Streifen in eine andere Welt entführen, um der Realität zumindest für kurze Zeit zu entkommen? Die Filmwissenschaftlerin Isadora Campregher Paiva hat überraschende Beobachtungen gemacht.
Auch junge und gesunde Menschen können nach einer überstandenen Coronainfektion noch Wochen später an einer Herzmuskelentzündung leiden. Das hat eine Frankfurter Pionierarbeit mit hochauflösenden Kernspintomographie-Aufnahmen gezeigt. Wie es dazu kommt und welche Therapien das Herz schützen und heilen können, wird derzeit unter Frankfurter Federführung erforscht
Die Coronapandemie hat zu einem massiven Schwund an physischen Begegnungen und Treffen geführt. Was bedeutet es aber, seinen Mitmenschen nur noch in der Zoom-Konferenz, mit Maske und großem Abstand oder gar nicht mehr zu begegnen, welche Folgen hat das für das gesellschaftliche Miteinander? Und wie geht der Kulturbetrieb damit um, für den die physische Anwesenheit des Publikums immer noch essenziell ist?
In Spätmittelalter und früher Neuzeit spielten Juristen bei der Pestbekämpfung eine wachsende Rolle: Während die Mediziner darüber stritten, ob die Körpersäfte schuld waren an der Ausbreitung der Seuche oder der Kontakt mit Erkrankten, organisierten juristisch gebildete Amtsträger für ihre Obrigkeiten eine beispiellose Politik staatlicher Intervention. Diese Strategie war zwar erfolgreich, zuweilen jedoch auch gnadenlos.
Vom Boulevard bis zur seriösen Wochenzeitung, vom Lokalsender bis zu den öffentlich-rechtlichen – Mitte Juni ging eine Wissenschaftsnachricht aus der Goethe-Universität »viral«, die ein ernüchterndes Bild vom Distanzlernen in Pandemiezeiten zeichnete. Ein systematisches Review, das die Ergebnisse einzelner anderer Studien auswertete, hat ergeben, dass Kinder und Jugendliche im ersten Lockdown 2020 im Durchschnitt nicht nur weniger gelernt haben als im Präsenzunterricht, sondern dass ihre Leistungen teilweise auch zurückgegangen sind – »wie nach den Sommerferien«, beschrieb es Studienleiter Prof. Dr. Andreas Frey. Ein Interview mit dem Pädagogischen Psychologen über seine Untersuchungsergebnisse – und die Reaktionen darauf.
Bewegendes Staatsgeschenk
(2021)
Der Kultur- und Literaturwissenschaftler Ladislaus Ludescher hat in einer Langzeitstudie untersucht, wie der Globale Süden in den Nachrichten behandelt wird. Sein Fazit ist niederschmetternd: In der Tagesschau, aber auch in ausgewählten Printmedien spielten Themen der südlichen Erdhalbkugel kaum oder gar keine Rolle. Die Corona-Pandemie habe diese mediale Einseitigkeit sogar noch verstärkt.
Kunst zum drin wohnen
(2021)
Ausstellung »tinyBE • living in a sculpture« zeigt im Frankfurter Metzlerpark und an weiteren Standorten in Darmstadt und Wiesbaden bewohnbare Skulpturen international renommierter Künstler*innen. Partner und Mitgestalter des wissenschaftlich-künstlerischen Rahmenprogramms ist der Forschungsverbund »Normative Ordnungen«.
Voll gelohnt
(2021)
[Nachruf] Manfred Faßler
(2021)
Vom Campus »überwältigt«
(2021)
Langzeitarchivierung in Bibliothek und Archiv : UB setzt auf spartenübergreifende Kooperation
(2021)
Feminismus und Islam?
(2021)
Mit der Vorlesungsreihe »Whose Gender? Whose Sex? Zur Polyvalenz der Geschlechterverhältnisse im Islam« hat das Cornelia Goethe Centrum ein relativ neues, vielschichtiges und zudem auch aktuelles Themenfeld erschlossen. Helma Lutz, Marianne Schmidbaur und Meltem Kulaçatan über die Genese der Reihe, über neuere Debatten im Feminismus und über die aktuellen Bezüge zu den antimuslimischen Vorfällen in Hanau.
Diversity-Tag
(2021)
Gemeinsam mit dem Präsidium der Goethe-Universität hat das Forschungskolleg Humanwissenschaften zum Sommersemester 2021 drei Universitätsprofessor*innen als Goethe-Fellows ans Kolleg berufen: den Politikwissenschaftler Gunther Hellmann, den islamischen Theologen Ömer Özsoy und die Sinologin Zhiyi Yang. Das Goethe-Fellowship-Programm unterstützt die Wissenschaftler*innen bei der Ausarbeitung neuer Forschungsvorhaben und der Beantragung von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten, indem es ihnen u. a. die Mittel und die Infrastruktur für die Durchführung von vorbereitenden Workshops und Konferenzen mit Partnern aus dem In- und Ausland zur Verfügung stellt und sie in den internationalen Diskussions- und Arbeitskontext am Forschungskolleg Humanwissenschaften einbindet.