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Wenn man sich an die Frage eines möglicherweise spezifischen Schreibstils der sozialen Medien und seiner Auswirkungen auf Literatur heranwagt, sollte man nicht nur das 'Endprodukt', also den fertigen (Buch-)Text untersuchen, sondern vor allem auch die Bedingungen seiner Hervorbringung. Denn für das Entstehen eines neuen Stils der sozialen Medien spielt die Funktion des Kollektivs eine zentrale Rolle. In Analogie zur soziologischen Beschreibung aktueller urbaner Entwicklungen lassen sich die Beziehungen im Social-Media-Kollektiv als eine Form neuer Nachbarschaft beschreiben: Über die beschleunigte und intensivierte Interaktion in sozialen Netzwerken entstehen neue Geflechte und (virtuelle) Orte, an denen sich dieselben Personengruppen wiedertreffen, lesen und rezensieren - auch wenn sie in völlig unterschiedlichen Stadt- oder Weltteilen leben. Entsprechend können selbstverstärkende und selbstreferentielle Effekte durch Social Media auch für die Literaturproduktion und -rezeption untersucht werden: Markieren Retweets, angeheftete Posts und Hashtags neue Interessen- oder 'Stilgemeinschaften', die eigene Formen, aber auch Regeln und Zwänge ausbilden?
Ein Geigenbogen streicht im bedrohlichen Gleichmaß über eine Saite, synthetische Beats treiben pulsierend nebenher, dann setzt der leiernde Klang eines Theremins ein. Stöhnen, Flüstern, Rascheln. Noch bevor der Besucher Nathalie Djurbergs bizarren Fiebertraum aus Perversion und Lust, Märchen und Urangst, Verdrängtem und Begehrtem zu Gesicht bekommt, nimmt ihn die bedrückende Geräuschkulisse Hans Bergs gefangen. ...
Mit dem DFG-Netzwerk werden Bestrebungen aus der Literaturwissenschaft, der Theaterwissenschaft und der künstlerischen Forschung zusammengeführt, um die theoretische Erforschung von deutschsprachiger Gegenwartsdramatik produktiv voranzutreiben. Ziel ist es, in transdisziplinärer Absicht nach neuen Impulsen für eine zeitgemäße Theatertexttheorie zu suchen und den analytischen Austausch über die Dramatik der Gegenwart zu intensivieren.