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Die Strobe (Pinus strobus) ist in Mitteleuropa eine der forstwirtschaftlich bedeutendsten nichteinheimischen Baumarten. Einleitend wird in dieser Arbeit die Einfuhr- und Ausbreitungsgeschichte in Mitteleuropa dargestellt. Im speziellen Teil wird für Österreich eine Analyse der Ausbreitung durchgeführt. Derzeit kommt die Strobe in Österreich nur selten verwildert vor. Die Vorkommen beschränken sich auf einige Gebiete in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten. Im Kobernaußer Wald treten Verwilderungen der Strobe auf etwa 150 km2 auf, in den übrigen Gebieten sind sie auf kleine Flächen beschränkt. Vorkommen sind aus 17 Quadranten der Kartierung der Gefäßpflanzen Österreichs bekannt. Die Ausbreitung begann in Österreich spätestens ca. 1965. Die Anzahl der besiedelten Quadranten der floristischen Kartierung nimmt seit den 1960er Jahren linear zu. Die pflanzensoziologische Charakterisierung der besiedelten Lebensräume erfolgte mit 25 Vegetationsaufnahmen. In Österreich treten Verwilderungen besonders in Nadelbaum-Forstgesellschaften auf. Unter den naturnahen Waldbeständen sind bodensaure Buchenwälder (Luzulo-Fagetum) vom Eindringen der Strobe betroffen. Altere Kahlschläge mit Nadelbaumjungwuchs und Forststraßenböschungen stellen ebenfalls wichtige Standorte dar. Auf Grund der Erfahrungen zum Ausbreitungsverlauf im übrigen Mitteleuropa und den naturräumlichen Gegebenheiten erscheint für einige Gebiete Österreichs eine Ausbreitung in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich. Dies sind v. a. submontane Lagen in den Hauptanbaugebieten, v. a. im Kobernaußer Wald und angrenzenden Gebieten.
Die naturnahen Waldökosysteme mit Pinus sylvestris auf Sandsteinfelsen im Nationalpark Sächsische Schweiz sind durch die Ausbreitung der Weymouth-Kiefer potenziell gefährdet. Wachstum und Etablierung der Verjüngung sind besonders in lichten Beständen vorzugsweise auf oligotrophen Standorten erfolgreich. Die biologischen und ökologischen Eigenschaften der nichteinheimischen Baumart begünstigen ihre Ausbreitung: häufige Fruktifikation, hohes Regenerationspotenzial, weiter Samenflug und rasches Wachstum. Die Weymouth-Kiefer findet im Nationalpark klimatisch und standortökologisch beste Wuchsbedingungen vor. Erste Anzeichen einer erfolgreichen Ausbreitung sind erkennbar. Aufgrund ihres Konkurrenzpotenzials wird die Baumart sich auch in den naturnahen Beständen des Nationalparkes etablieren können. Die Streuakkumulation ist Ursache eines Rückganges der Kraut- und Moosschicht in den Fels-Kiefernwäldern. Effekte der Ausbreitung, die irreversible Folgen für das Ökosystem hervorrufen können, werden unter Bedingungen eines differenzierten Managements im Nationalpark diskutiert (Entwicklungsszenarien).