Refine
Year of publication
- 2008 (133) (remove)
Document Type
- Review (133) (remove)
Has Fulltext
- yes (133)
Keywords
- Rezension (28)
- Literatur (11)
- Deutsch (6)
- Linguistik (5)
- Deutschland (4)
- Europa (3)
- Geschichte 1800-1900 (3)
- Heine, Heinrich (3)
- Kultur (3)
- Künste (3)
- Lyrik (3)
- Vergleichende Literaturwissenschaft (3)
- Vormärz (3)
- Das Fantastische (2)
- Frankreich (2)
- Geschichte (2)
- Höfische Kultur (2)
- Jelinek, Elfriede (2)
- Literaturwissenschaft (2)
- Phraseologie (2)
- Politik (2)
- Religion (2)
- Revolution <1848> (2)
- Rezeption (2)
- Wörterbuch (2)
- 1150-1520 (1)
- 1166-1203 (1)
- 1200-1500 (1)
- 1250-1500 (1)
- 1400-1600 (1)
- 1459-1461 (1)
- 1500-1600 (1)
- 1800-1990 (1)
- 1918-1933 (1)
- AdressatInnenforschung (1)
- Akadien (1)
- Altertumswissenschaft (1)
- Amerika (1)
- Amerikabild (1)
- Amis, Kingsley (1)
- Amores (1)
- Amours (1)
- Antisemitismus (1)
- Antonym (1)
- Architektur <Motiv> (1)
- Arras (1)
- Bachmann, Ingeborg (1)
- Ballard, J. G. (1)
- Baltikum (1)
- Baudelaire, Charles (1)
- Begriff (1)
- Bernhard, Thomas (1)
- Bild (1)
- Biografie (1)
- Biografieforschung (1)
- Blum, Robert (1)
- Brentano, Clemens (1)
- Briefsammmlung (1)
- Böhmen (1)
- Büchner, Georg (1)
- Bürgertum (1)
- Canzoniere (1)
- Changing places (1)
- Cholera (1)
- Christentum (1)
- Dantons Tod (1)
- Denunziation (1)
- Deutscher Einwanderer (1)
- Diplomatie (1)
- Duden, Anne (1)
- Dürrenmatt, Friedrich (1)
- Dürrenmatt, Friedrich : Der Richter und sein Henker (1)
- Dürrenmatt, Friedrich : Der Verdacht (1)
- England (1)
- Englisch (1)
- Entfremdung <Motiv> (1)
- Erzähltheorie (1)
- Ethnografie (1)
- Evangelische Willibrordikirche (Wesel) (1)
- Exil <Motiv> (1)
- Fantastische Literatur (1)
- Faust (1)
- Feuilleton (1)
- Finanzierung (1)
- Finanzwirtschaft (1)
- Florenz (1)
- Fontane, Theodor (1)
- Fotografie (1)
- Fremdbild (1)
- Fremdheit <Motiv> (1)
- Gender (1)
- Germanenbild (1)
- Germanistik (1)
- Geschichte 1831-1914 (1)
- Geschichte 1900-1990 (1)
- Geschlecht (1)
- Goethe, Johann Wolfgang von (1)
- Gothic novel (1)
- Greene, Graham (1)
- Gutzkow, Karl (1)
- Haas, Willy (1)
- Handke, Peter (1)
- Harz <Motiv> (1)
- Hello America (1)
- Herzogtum Burgund (1)
- Hesse, Hermann / Demian (1)
- Hesse, Hermann / Der Steppenwolf (1)
- Hexenprozess (1)
- Historische Sprachwissenschaft (1)
- Hochstapler (1)
- Hofzeremoniell (1)
- Huber, Therese (1)
- Hypertext (1)
- Höfische Kunst (1)
- Identität <Motiv> (1)
- Imagologie (1)
- Interkulturalität (1)
- Italienbild (1)
- Jean Paul (1)
- Jewish Central Information Office (JCIO) (1)
- Judenemanzipation (1)
- Judentum (1)
- Kafka, Franz (1)
- Kanada (1)
- Kirchenbau (1)
- Kirchenstiftung (1)
- Kongressbericht (1)
- Krieg <Motiv> (1)
- Kriminalliteratur (1)
- Kulturkontakt (1)
- Kultursoziologie (1)
- Kulturwissenschaften (1)
- Kunstmärchen (1)
- König (1)
- Lachen (1)
- Landschaft <Motiv> (1)
- Les fleurs du mal (1)
- Lewald, Fanny (1)
- Lexikographie (1)
- Lexikon (1)
- Liebeslyrik (1)
- Linkshegelianer (1)
- Literaturbericht 2007-2008 (1)
- Literaturbeziehungen (1)
- Literaturgeschichte (1)
- Literaturtheorie (1)
- Lodge, David (1)
- Lyrisches Ich (1)
- Macht (1)
- Malpertuis (1)
- Manierismus (1)
- Methode (1)
- Mittelalter (1)
- Mittelhochdeutsch (1)
- Mittelmeerraum (1)
- Mythos (1)
- Mörike, Eduard (1)
- Müller, Herta (Schriftstellerin) (1)
- Napoleon <I., Frankreich, Kaiser> (1)
- Nationalsozialismus <Motiv> (1)
- Nerval, Gérard de (1)
- Neuzeit (1)
- Nixe (1)
- One fat englishman (1)
- Osteuropa (1)
- Ovidius Naso, Publius (1)
- Parodie (1)
- Petrarca, Francesco (1)
- Pfarrkirche (1)
- Phonologie (1)
- Physiologie <Literatur> (1)
- Plantagenet (1)
- Politische Polizei (1)
- Politische Verfolgung (1)
- Politischer Flüchtling (1)
- Pragmatik (1)
- Preußen (1)
- Prinz (1)
- Professionsforschung (1)
- Prosa (1)
- Pädagogik (1)
- Quellensammlungen (1)
- Ransmayr, Christoph (1)
- Raum (1)
- Raum <Motiv> (1)
- Ray, Jean (1)
- Rechnungsbuch (1)
- Reisebericht (1)
- Reiseliteratur (1)
- Ronsard, Pierre de (1)
- Russisch (1)
- Russlandbild (1)
- Savoyen (1)
- Schiller, Friedrich (1)
- Schnitzler, Arthur / Fräulein Else (1)
- Schopenhauer, Adele (1)
- Schriftsteller (1)
- Sebald, Winfried G. (1)
- Selbstbild (1)
- Sensualismus (1)
- Shakespeare, William (1)
- Sonett (1)
- Stadt (1)
- Stadt <Motiv> (1)
- Stadtlandschaft <Motiv> (1)
- Stoff <Literatur> (1)
- Taoismus (1)
- Taufe (1)
- Text (1)
- Textkohärenz (1)
- The loved one (1)
- The quiet American (1)
- Theater (1)
- Tod <Motiv> (1)
- Todorov, Tzvetan (1)
- Vertonung (1)
- Vischer, Friedrich Theodor von (1)
- Waugh, Evelyn (1)
- Weerth, Georg (1)
- Weiblichkeit <Motiv> (1)
- Weimarer Republik (1)
- Winkler, Joseph (1)
- Wohnsiedlung (1)
- Wohnungsbaupolitik (1)
- Wolfsohn, Wilhelm (1)
- Zeitgenossen (1)
- Zufall <Motiv> (1)
- biography (1)
- education science (1)
- ethnography (1)
- professions and clients/addressees (1)
- Österreich (1)
Institute
Schillernde und problematische Gestalten stehen im Mittelpunkt dieser Publikation, mit der G. Lecuppre eine gekürzte Fassung seiner 2002 in Poitiers verteidigten Dissertation vorlegt. Die "falschen Fürsten" des Mittelalters haben schon mehrfach die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen, wenngleich aus unterschiedlichen Perspektiven: Während Tilman Struve die "falschen Friedriche" unter dem Paradigma der Fälschung anging, untersuchte Rainer C. Schwinges die "falschen Herrscher" des Spätmittelalters als Indikatoren einer durch Krisen geprägten Mentalität. Trotz solcher Einzelfallstudien fehlte bislang aber eine monographische Darstellung des Phämomens in breiterer und vergleichender Anlage. Lecuppres Arbeit befriedigt daher zweifellos ein Desiderat der Forschung. Ausgehend vom derzeit wieder stärker in den Vordergrund tretenden Problemfeld der Identität und der Identifikation, bemüht sich der Autor anhand von Beispielen des 12. bis 15. Jhs. um eine Typologie des politischen Hochstaplers und dessen Umfeld. Die Auswahl der exemplarischen Fälle konzentriert sich dabei auf Fürstenfiguren, so dass etwa die "falschen Jeanne d’Arcs" nur kurz in den Blick geraten (über das Register aber erschließbar sind). In vier Abschnitten widmet sich Lecuppre den kulturellen Parametern der Vorspiegelung falscher Herrscheridentitäten (Kap. 1–3), den Etappen und Praktiken des Verlaufs einer solchen Hochstapelei (Kap. 4–6), den gesellschaftlichen Hintergründen und den Reaktionen der in Frage gestellten Herrscher (Kap. 7–8) sowie der Verbindung der politischen Hochstapelei mit dem Phänomen des Messianismus (Kap. 9–10). Die strukturell orientierte Analyse zergliedert die jeweiligen Einzelfälle recht stark, so dass dem Leser nicht immer sofort ein eingehender Überblick gelingt: Das Exempel dient als Ansichtsmaterial für systematisierende Erwägungen. Zahlreiche Sprünge über Zeit und Raum hinweg, vom "falschen Balduin IX." in Flandern über den "falschen Waldemar II." von Brandenburg oder Giannino Baglione, den "falschen Johann I. von Frankreich", zu Perkin Warbeck, dem "falschen Richard von York" in England machen daher den Nachvollzug der einzelnen Geschichten im Detail nicht immer einfach. ...
Rezension zu Gero von Wilpert: Deutschbaltische Literaturgeschichte. München (C.H. Beck) 2005. 287 S.
Mit seinem 'Sachwörterbuch der Literatur' und seinem großangelegten 'Lexikon der Weltliteratur', geordnet nach 'Autoren' und 'Werken', gehört Gero von Wilpert seit einem halben Jahrhundert zum festen Bestand der Literaturwissenschaft. Hohes Lob in der Flut ähnlicher Unternehmungen fand 1998 sein 'Goethe-Lexikon'. Diese Lexika flankierend erschienen seine motivgeschichtlichen Monographien, die ebenfalls einen breiten Leserkreis erreichten: 1978 'Der verlorene Schatten: Varianten eines literarischen Motivs', 1994 'Die deutsche Gespenstergeschichte: Motiv, Form, Entwicklung'. Wenn Gero von Wilpert nun eine 'Deutschbaltische Literaturgeschichte' vorlegt, so darf er der interessierten Aufmerksamkeit einer weltweiten Leserschaft gewiss sein. Sein besonderes, hier spürbares Engagement hat einen lebensgeschichtlichen Hintergrund: Gero von Wilpert wurde 1933 in Dorpat (Estland) geboren und realisiert mit der jetzt präsentierten Monographie ein langgehegtes Vorhaben. Präzise, fundiert und auf große Linien ausgerichtet durchläuft seine Darstellung mit ihren acht Kapiteln die deutschbaltische Literatur vom Mittelalter bis ins 20.Jahrhundert.
Rezension zu Gerald Gillespie: Echoland. Readings from Humanism to Postmodernism. Brüssel, Bern, Berlin, Frankfurt a.M., New York, Oxford, Wien (Peter Lang) 2006 (=New Comparative Poetics, Vol. 19). 334 S.
'Echoland', der Titel von Gerald Gillespies rezentem Band mit Abhandlungen zur Vergleichenden Literaturwissenschaft, ist selbst ein Echo: Er wurde bei Joyce entlehnt (genauer: aus 'Finnegans Wake'), dessen Werk für Gillespie exemplarisch die neuzeitliche Literatur in ihrer Vielschichtigkeit und Polyfunktionalität repräsentiert.
Trotz des enggefassten Titels bietet die vorl. Arbeit mehr als nur eine Untersuchung der angesprochenen "Waldenserprozesse", die in den Jahren 1459–60 die Einwohner von Arras und über die Stadt hinaus auch die umgebenden Territorien erschütterten. In einem breiten Panorama versucht der Autor eine Neudeutung der Häretiker- und Hexenprozesse, die über eine rein ideologiekritische Analyse materieller Interessen der Verfolger hinausgeht. In drei großen Abschnitten zum "Trugbild der Verfolgung", zum "Weg der burgundischen Herzöge zur Souveränität" und zur "Logik der Inquisition" werden Ablauf und Umfeld der Prozesse entwickelt, in denen 34 Personen verschiedenster sozialer Situierung eines Paktes mit dem Teufel beschuldigt und als Ketzer verurteilt wurden. Von besonderem Interesse mag hier die über weite Gebiete ausgreifende Entwicklung des Imaginaire eines "Hexensabbats" sein, welche den behandelten artesischen Raum mit den Randgebieten Savoyens verbindet, wo ebenfalls die Figur des magischen Flugs auf einem Stock und des Bündnisses mit dem Teufel früh präsent wird. Grundlage der Ausführungen zu Arras sind u. a. der jüngst neu edierte "Waldensertraktat" des Johannes Tinctorius sowie die bereits von Hansen publizierte Recollectio casus, status et condicionis Valdensium eines anonymen Autors, der Mitglied des Inquisitionstribunals war und vielleicht mit Jacques du Bois identifiziert werden kann, dem Dekan des Domkapitels von Arras. Wie aber lässt sich die frenetische Verfolgung von randständigen Personen ebenso wie von städtischen Honoratioren erklären, die der Stadt als ganzer massive Nachteile brachte, da die unsichere Situation ihren Ruf soweit schädigte, dass auswärtige Händler den Kontakt vermieden? Folgt man Mercier, so stand mehr im Hintergrund als eine spontane Aufwallung religiösen Fanatismus’ oder der Versuch, sich einzelner Personen unter einem unangreifbaren Vorwand zu entledigen. Detailliert geht er dem Prozessverlauf nach (soweit dies angesichts der großen Brandverluste des lokalen Archivs möglich ist), über weite Passagen anhand der chronikalischen Überlieferung Jacques du Clercqs. Diese Quelle zeigt in Verbindung mit der anonymen Recollectio den Weg zu einem geradezu entgrenzten juristischen Verfahren auf, in dessen Verlauf das Wort der Angeklagten immer mehr an Zeugniswert verlor und lediglich das gesuchte Eingeständnis der dämonischen Verbindung als vollwertige und wahrheitsgemäße Aussage akzeptiert wurde. Wenn hier die üblichen Schranken und Vorsichtsmaßnahmen beim Einsatz der Folter fallen, so ist dies in erster Linie mit dem Stellenwert zu erklären, den die Vorstellung der Majestätsbeleidigung, der "lèse-majesté", erhält. ...
Die gesammelten Briefe des Peter von Blois waren ein außerordentlich erfolgreiches Werk, in mehr als zweihundert Handschriften bis ins 15. Jh. weit verbreitet, 1519, 1600, 1667 gedruckt und in dieser letzten Fassung Vorlage für die bis heute einzige Gesamtausgabe im 207. Band von Mignes Patrologia latina . Diesem Briefwerk verdankt Peter seinen Ruf, und trotz moderner Kritik am unvollkommen und unsystematisch gebildeten, zum Plagiat neigenden Urheber sind sie doch eine erstrangige, äußerst vielseitige Quelle für die westeuropäische Geschichte der zweiten Hälfte des 12. Jhs., bieten nicht nur Material für die Bildungs- und Kulturgeschichte, für das Studium höfischen Lebens, für die Charakteristik der Monarchie Heinrichs II., sondern reflektieren eine ganze Welt mit ihren Veränderungen in den persönlichen Erfahrungen einer ehrgeizigen, an vielen Machtzentren mit Großen der Zeit verbundenen Hochbegabung, die in ihren Erwartungen jedoch oft enttäuscht worden ist. Peter von Blois war gewiss kein origineller Kopf, aber ein großer Vermittler der Wissenschaft seiner Zeit an die Höfe der Bischöfe und an alle, die lateinischen Ausdruck auf hohem Niveau beherrschen wollten, ein intellektueller Repräsentant seiner Epoche, dem wir das beste zeitgenössische Porträt König Heinrichs II. verdanken und die kulturgeschichtlich überaus wertvolle Hofkritik (hier Nr. 49). ...
Hans von Hentig war ein impulsiver Abenteurer mit wenig Respekt vor Autorität. Und er war ein extrem schreibfreudiger Wissenschaftler, der zu den Begründern einer modernen, durch die Verbindung juristischer und medizinisch-psychologischer Kenntnisse und Zugänge bestimmten Kriminologie gehörte. Hans von Hentig wurde 1887 als Sohn des Rechtsanwalts Otto Hentig geboren. Dieser hatte zunächst in Berlin praktiziert, bevor er als Spezialist für Wirtschaftsrecht 1893 zum Verwalter der Güter Karl Egon IV. zu Fürstenberg und 1900 zum Staatsminister des Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha wurde; letzteres Amt brachte der Familie die Nobilitierung ein. ...
Die umfangreiche Studie zum Angestelltenwohnungsbau in der Weimarer Republik muss in zweifacher Hinsicht als bemerkenswertes Novum gelten: zum einen ist ein Gesamtüberblick in dieser Perspektive bisher höchstens ansatzweise geleistet, zum anderen handelt es sich um den in der Kunst- und Architekturgeschichte bislang seltenen Fall, dass ein Spezifikum der Weimarer Republik – der kollektive Siedlungsbau – nun in kompetenter Weise von der französischen Forschung beleuchtet wird. Das fachübergreifende Interesse steht außer Frage: Denn es ist eben die soziale Schicht der Angestellten als essentiellem Bestandteil der gesellschaftlichen Modernisierung, die über ein neues Berufsverständnis und neue Mentalitäten entscheidenden Anteil an den Transformationen in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jhs. hat bzw. diese hervorbringt. Entsprechend kann der berühmte, aber soziologisch bislang unzureichend differenzierte Siedlungsbau zu Recht einer spezifischen Angestellten-Wohnkultur zugerechnet werden. ...
Rezension zu Carolin Fischer: Der poetische Pakt. Rolle und Funktion des poetischen Ich in der Liebeslyrik bei Ovid, Petrarca, Ronsard, Shakespeare und Baudelaire. Heidelberg (Winter) 2007. 349 S.
Der Titel von Carolin Fischers soeben erschienener Studie über Liebeslyrik (mit der sie sich an der Universität Potsdam habilitierte) klingt nicht zufällig an Philippe Lejeunes "autobiographischen Pakt" an: Beschreibt Lejeune damit eine durch textuelle und paratextuelle Signale ausgelöste implizite Übereinkunft zwischen Text und Leser/-in über den Status des Textes als Autobiographie, so meint Carolin Fischer eine Übereinkunft, die "die Trennung zwischen Text- und Autorebene immer wieder verschwimmen lässt".
Rezension zu Beate Burtscher-Bechter, Peter W. Haider, Birgit Mertz-Baumgartner u. Robert Rollinger (Hg.): Grenzen und Entgrenzungen. Historische und kulturwissenschaftliche Überlegungen am Beispiel des Mittelmeerraumes. Würzburg (Königshausen & Neumann) 2006 (=Saarbrücker Beiträge zur vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft, Bd. 36). 372 S.
Cette somme (722 pages!) est une double synthèse sur une double recherche, celle d’une source et celle d’une institution: les comptes de fabrique médiévaux. L’auteur prend bien soin, à bon droit, de ne pas dissocier son objet: il n’est point de fabrique sans comptes ni de comptes sans fabrique dans la paroisse médiévale. L’étude érige dès lors la fabrique en observatoire de trois phénomènes à la fois financiers, institutionnels, sociaux et spatiaux: l’administration même de l’église par la fabrique, son insertion dans le tissu et la société de la ville, les relations sociales et culturelles de ses membres non seulement entre eux mais aussi avec les autres communautés et regroupements de la cité. L’analyse progresse par cercle concentrique en partant d’abord de la source, constituée non en produit de l’activité des médiévaux ou en simple matériau pour les médiévistes, mais en témoin et facteur d’une construction sociale et culturelle; pour rejoindre le cercle des personnes de la fabrique en passant par son organisation d’abord, ses œuvres ensuite (tant monumentales que sacramentelles) et ses finances enfin. ...