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Die Bibliographie wurde als Recherchehilfe für Referate und eine Ausstellung der Studentinnen und Studenten mehrerer Lehrveranstaltungen in den Jahren 1997 und 1998 zur Mensch-Natur-Beziehung zusammengestellt. Sie enthält 1858 Literaturnachweise zu den Themen Ökologische Anthropologie, Kulturökologie, Politische Ökologie, Kulturlandschaft, Umweltgeschichte, Naturphilosophie, Natursymbolik, Ökologische Ethik, Naturbewußtsein, Naturverständnis, Naturbildung und Umweltbildung.
Nationalparke haben nicht nur den Zweck, Ökosysteme auf einer ausreichend großen Fläche sich selbst zu überlassen, damit sich ein ökologisches Gleichgewicht einstellen kann, sondern sie sind auch öffentlich zugänglich.
Umweltbildung in Nationalparken bezweckt, Kenntnisse über und Begeisterung für die Nationalparke zu vermitteln, so daß der Wert dieses Raumes erfaßt und Interesse an dessen Schutz geweckt wird. Ein Beitrag zur allgemeinen Umweltbildung wird geleistet, wenn der Besucher seine Erfahrungen im Nationalpark auf alle Lebensbereiche übertragen kann. Da nur die wenigsten Besucher personengebundene Umweltbildungsarbeit, die in Form von geführten Wanderungen in jedem deutschen Nationalpark angeboten wird, in Anspruch nehmen, ist eine geeignete Umweltbildung durch Öffentlichkeitsarbeit erforderlich.
Alle Nationalparke bieten Informationen über die naturräumlichen Gegebenheiten und über Beeinträchtigungen der Ökosysteme an. Umfang und Qualität der Ausstellungen, Printmedien, Informationstafeln in der Natur und audiovisueller Medien variieren beträchtlich. Informationsmedien sind nicht immer geeignet, auf das Erlebnis Natur vorzubereiten und umfassende Informationen zu vermitteln. In den meisten Informationshäusern wird "ein Stück Natur" in die Ausstellung geholt, die dort ausgiebig betrachtet oder angefaßt werden kann; Hören und Riechen spielen noch eine untergeordnete Rolle. Beeinträchtigungen der Ökosysteme (Müll, Giftstoffe, Tourismus) werden in allen Informationsmedien dargestellt, in den Ausstellungen z.T. sehr dramatisch. Es sollte keine "heile Welt" dargestellt werden; Ausstellungen sollten betroffen machen, gleichzeitig jedoch Begeisterung für die Natur wecken.
Lernen über die Natur in und mit der Natur stehen im Vordergrund der Bildungsarbeit und führten bereits zu Konzepten, diese Erfahrungen auch ohne Ranger-Begleitung sammeln zu können: Im Nationalpark Bayerischer Wald wurde 1995 ein Naturerlebnispfad fertiggestellt, der Vorgänge in Ökosystemen veranschaulicht (spielerisch) und Zusammenhänge bewußt macht (wissenschaftlich, ethisch), der als Konzept für zukünftige Umweltbildungsarbeit zu sehen ist. Geowissenschaftliche und kulturhistorische Themen sollten immer miteinbezogen werden, um den Nationalpark als Gesamtraum erfassen zu können.
Um möglichst viele Besucher zu erreichen, müssen alle erdenklichen Informationsmedien eingesetzt werden. Insgesamt ist dieses Angebot noch nicht groß genug; acht der zwölf deutschen Nationalparke wurden jedoch erst nach 1990 gegründet, sind also noch sehr jung.
Bildungsarbeit wird in deutschen Nationalparken überwiegend durch Umweltsponsoring ermöglicht und ebenfalls Wirtschaftsunternehmen rücken die Nationalparke durch Printmedien u.ä. ins öffentliche Bewußtsein. Weder eines der Bundesministerien noch ein übergeordneter Fremdenverkehrsverband informiert zu allen deutschen Nationalparken. Verkehrsverbände der Nationalpark-Gemeinden erwähnen Nationalparke als Möglichkeiten zur Erholung allenfalls als "Touristische Attraktion" oder "Weitere Angebote".
Deutsche Nationalparke werden auf der gleichen gesetzlichen Grundlage wie Naturschutzgebiete geschützt. Naturschutz ist Ländersache, die Länder übertragen die Zuständigkeit z.T. an die Nationalparkverwaltungen. Die zwölf deutschen Schutzgebiete von nationaler Bedeutung in acht verschiedenen Bundesländern weichen in ihrem Schutzzweck und in ihrer Öffentlichkeitsarbeit voneinander ab. Besonders ungünstig wirkt sich dies bei der Besucherlenkung aus, zumal eine zu geringe Anzahl Mitarbeiter in den fremdenverkehrsbelasteten Nationalparken zur Verfügung steht.
Die ersten Schritte zur einheitlichen Darstellung und einheitlichen Besucherlenkung wurden von der FÖNAD unternommen. Sie gab die Entwicklung eines Besucherleit- und Informationssystems, eines Nationalpark-Logos und ein Konzept für einheitlich gestaltete Faltblätter (Corporate Design) in Auftrag; die Ergebnisse der Aufträge sollen die deutschen Nationalparke als einheitlich zu schützende Gebiete darstellen und Besuchern die Orientierung und das umweltverträgliche Verhalten erleichtern. Das Besucherleitsystem ist bereits in vier Nationalparken installiert. Diese Konzepte sind jedoch nur Richtlinien, die für die Nationalparkverwaltungen nicht verbindlich sind.
Aus den Antworten auf einen Fragebogen über Interpretive Services in ausgewählten Ländern ließ sich ersehen, daß die Nationalparke in etwa der Hälfte der antwortenden Staaten (n=27) dezentral organisiert sind, sich aber doch jeweils eine übergeordnete Behörde um die Darstellung des nationalen Naturerbes bemüht. National Park Services sind in den meisten Fällen nur für das Corporate Design zuständig, d.h. sie geben Vorgaben an die Nationalparkverwaltungen, die Medien dann um die räumlich spezifischen Informationen ergänzen. Nur in den Vereinigten Staaten ist der National Park Service für sämtliche Informationsmedien der mehr als 350 Gebiete nationaler Bedeutung zuständig.
Band 2 enthält eine Nationalpark-Bibliographie mit 2224 Literaturstellen (Stand: 4.11.1995).
Nicht allzu häufig wird man in den Schriftverzeichnissen deutscher Althistoriker auf Studien zur Zeitrechnung und zum antiken Kalenderwesen stoßen, wie dies bei Jürgen Malitz der Fall ist. Im Jahr 1987 ist sein viel beachteter Aufsatz zur Kalenderreform Caesars erschienen und jüngst hat er sich unter dem Titel "Die Ordnung der Zeit", wiederum ausgehend von Caesars Reform, verschiedensten Aspekten des antiken Kalenderwesens zugewandt und einen Bogen bis in die Gegenwart gespannt. Dieses Interessengebiet des Geehrten aufgreifend, möchte der vorliegende Beitrag einen wenig erforschten Aspekt dessen beleuchten, wie Zeit in der Antike als ökonomische Ressource begriffen und instrumentalisiert wurde. ...
Es werden in alphabetischer Reihenfolge und gängiger linguistischer Zitierweise (außer bei den Duden-Wörterbüchern und Handbüchern zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft [HSK]) die vorhandenen Titel aufgeführt. Die Gliederung erfolgt nach Standorten:
1. Handapparat der DAAD-Lektorinnen und -lektoren der Tongji-Universität
2. Heinrich Pfeiffer Bibliothek der Fritz Thyssen Stiftung
3. Germanistische Bibliothek des Fremdsprachenkollegs
4. Aktuelle germanistische Fachzeitschriften aus dem Bereich Linguistik/ Deutsch als Fremdsprache in der Bibliothek des Fremdsprachenkollegs
Die vorliegende Bibliographie dient zur Beschäftigung mit Themen der germanistischen Linguistik (in interdisziplinärer Perspektive) und richtet sich explizit an Studierende, Lehrende und Gastwissenschaftler an der Tongji-Universität. Die vorliegende Zusammenstellung basiert auf einer im Herbst 2014 und Januar 2015 durchgeführten Auswertung der Bibliotheksbestände im Huiwen-Fakultätsgebäude auf dem Siping Road-Hauptcampus der Tongji-Universität. Dort hat die Deutsche Fakultät ihren Sitz. Es wurde auf die physische Verfügbarkeit der aufgenommenen Titel geachtet; ein Großteil gehört zum Präsenzbestand. Eine gesonderte Auswertung der Bestände der Zentralbibliothek der Tongji-Universität fand aus Ressourcengründen nicht statt. Interessierte seien auf den OPAC verwiesen, der hier einsehbar ist: http://www.lib.tongji.edu.cn/site/tongji/index.html.
Es sind diejenigen linguistischen Titel aufgenommen worden, die Verf. a) im Rahmen seiner Berufung auf eine Professur für Germanistische Linguistik im Jahr 2014 anschaffen durfte (zumeist Titel von 2011 oder später) bzw. in Zusammenarbeit mit der DAAD-Lektorin Kerstin Salewski-Tessmann angeschafft hat oder die b) bereits vorhanden waren und im einschlägigen Fachdiskurs wenigstens (noch) relevant. Frau Salewski-Tessmann gilt es an dieser Stelle für ihren Einsatz zu danken. Die Signaturen sind jeweils in Klammern hinter dem Titel angegeben. Vollständigkeit wird in der vorliegenden Darstellung nicht angestrebt. Die vorliegende Online-Publikation wird laufend erweitert. Ich danke meiner Frau Agnieszka Bitner-Szurawitzki für ihre kritische Durchsicht des Typoskripts. Abschließend gilt mein Dank der Bibliothekarin des Fremdsprachenkollegs, Frau Gu Wenjing, für ihre Assistenz bei der Recherche.
Innerhalb des DFG-Verteilungsplans zur überregionalen Literaturversorgung betreut die Frankfurter Universitätsbibliothek seit über sechzig Jahren das Sondersammelgebiet "Germanistik, Deutsche Sprache und Literatur". Der Beitrag stellt dieses kurz vor, ebenso die vom SSG verantworteten Informationsdienstleistungsangebote "Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (BDSL)", "OLC Germanistik" sowie die "Virtuelle Fachbibliothek Germanistik – Germanistik im Netz (GiN)".
Die vorliegende Bibliographie gedenke ich, in einer verkürzten Fassung meinem Forschungsbericht 'Die Bedeutung der kontrastiven Linguistik für den Sprachunterricht', der demnächst erscheinen wird, beizufügen. Die Bibliographie beschränkt sich im Gegensatz zu (1) - (4) auf die wichtigsten westeuropäischen Schulsprachen, hat aber gegenüber (3) und (4) den Vorteil, daß sie nach Ausgangssprachen geordnet ist. Die kontrastive Analyse (kA) im eigentlichen, d.h. sprachdidaktisch orientierten Sinne ist ein Novum in der angewandten Linguistik, wenn wir von Robert LADOS Schriften absehen. Ich habe dennoch viele ältere Publikationen aufgenommen, da sie sich häufig als wertvolle Datenlieferanten für Analysen nach modernen linguistischen Theorien erweisen.
In den gut eineinhalb Jahrzehnten, die seit der Bibliographie von Hans-Harald Müller und Wilhelm Schernus (Nr. 140) vergangen sind, hat sich die Perutz-Forschung etabliert. Dies zeigt schon ein flüchtiger quantitativer Vergleich. Der Abschnitt "Wissenschaftliche Untersuchungen" bestand damals aus einer Handvoll Magisterarbeiten und Dissertationen; in der vorliegenden Bibliographie nimmt die Sekundärliteratur mehr als die Hälfte des Raums ein. Die Rechtfertigung einer neuen Perutz-Bibliographie liegt denn auch vor allem darin, ein aktuelles, möglichst vollständiges Verzeichnis der wissenschaftlichen Literatur zu Leo Perutz (unter Einschluß der vor 1990 erschienenen Titel) vorzulegen. Der Abschnitt "Primärliteratur" schließt dagegen chronologisch an Müller und Schernus an.
Die Frage, was die Goethe-Bibliographie für die Goethe-Edition leisten kann, setzt stillschweigend voraus, daß sie etwas leisten kann. Es geht also um das Ausmaß und die Art und Weise, in denen bibliographische Information für die editorische Arbeit förderlich, ja unentbehrlich ist. Unmittelbarer Anlaß, dieser Frage erneut nachzugehen, ist die Erarbeitung und Veröffentlichung der Goethe-Bibliographie 1950-1990.
Der vorliegende Text ist eine leicht überarbeitete Fassung des Vortrags, der am 27. Juni 2006 beim Workshop der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena zum Thema „Digitalisierung, Erschließung und Online-Präsentation der Zeitschriften des Weimar-Jenaer Literaturkreises um 1800“ gehalten wurde. Die bibliographische Erschließung hat in der Weimar Bibliothek eine bis 1959 zurückreichende Tradition. Mehr als fünfzig verschiedene Bibliographien sind von Mitarbeitern der Weimarer Bibliothek seither erstellt worden. Diese Arbeiten können als Spiegelbilder des gewandelten Selbstverständnisses von der Landesbibliothekszeit (bis 1969), über das der Institutsbibliothek bis zu demjenigen der seit 1991 etablierten Forschungsbibliothek gelten. Die Bibliographien sollen zur Förderung kulturwissenschaftlicher Studien dienen, indem sie herausragende Bibliotheksbestände erschließen.
Die zentrale Figur des Films ist der Versicherungsvertreter Truman Burbank, der – ohne davon zu wissen – der Hauptdarsteller einer Fernsehserie ist, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Leben eines Menschen von Geburt an zu dokumentieren und live im Fernsehen zu präsentieren. Zu diesem Zweck hat Christof, der Produzent der Serie, Truman als Baby von seiner Firma adoptieren lassen und eigens Seahaven, eine von Wasser umgebene Küstenstadt unter einer riesigen Kuppel – dem OmniCam-Ecosphere-Gebäude – bauen lassen, eine Art 1950er Jahre Spießer-Idylle mit simuliertem Wetter, Sternenhimmel, Sonne und Mond. Die Kuppel befindet sich auf den aufgeschütteten Hollywood Hills, oberhalb des Hollywood-Schriftzuges. Hier wächst Truman auf, umgeben von Schauspielern, täglich beobachtet von über 5.000 Kameras. Finanziert wird die Truman Show, die 24 Stunden täglich live übertragen wird, hauptsächlich durch Product Placement.
Gefängnisfilm
(2010)
Der Gefängnisfilm bildete sich als Subgenre des klassischen Gangsterfilms parallel zu dessen Entstehung zu Beginn der 1930er Jahre heraus. Die Haftanstalt nimmt in diesem Genre eine ebenso mythische wie notwendige Position ein, da der Gefängnisaufenthalt entweder das Ende einer Gangsterkarriere bedeutet oder eine Fortsetzung dieser Funktion unter veränderten Voraussetzungen. „Gefängnis und Gangster-Existenz bedingen einander so sehr, daß das eine ohne das andere kaum vorstellbar erscheint“, wie es in Kellners Gangsterfilm (1977) heißt. Der Gefängnisfilm ist letztlich ein Gangsterfilm, der seinen Haupthandlungsschauplatz in die Haftanstalt verlegt hat und dort entweder von der Läuterung des Gangsters, von dem Schicksal eines zu Unrecht Verurteilten oder einem Gefängnisaufstand erzählt.
Die Möglichkeiten zum Recherchieren von botanischer Literatur über Hessen in sieben Online-Datenbanken werden vergleichend betrachtet. Unter anderem werden Testrecherchen zu Beiträgen in den Zeitschriften Hessische Floristische Briefe und Botanik und Naturschutz in Hessen ausgewertet. Es stellt sich heraus, dass im Feld der getesteten Datenbanken die Hessische Bibliographie sowie Biological Abstracts jeweils eine besondere Stellung einnehmen; mehrere weitere, überwiegend lizenzfrei nutzbare Datenbanken liefern ebenfalls substanzielle Beiträge. Die von der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main aufgebaute Virtuelle Fachbibliothek Biologie (vifabio) erleichtert den Zugang zu einigen wesentlichen Ressourcen; unter anderem können Hessische Bibliographie und Biological Abstracts sowie weitere Datenbanken in vifabio mit einer einzigen Suchanfrage parallel durchsucht werden.
Das Phänomen Terrorismus ist regelmäßig Gegenstand aktueller Berichterstattung in den Nachrichten und tritt hierbei deutlich als von Medien abhängige aggressive Taktik in Erscheinung. Seit den Anschlägen auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001 hat es in verstärkter Form eine zentrale Rolle im öffentlichen Diskurs inne. Darüber hinaus stellt der Themenkomplex ein wiederkehrendes Motiv in den Unterhaltungsmedien dar. Diese nehmen Bezug auf zeitgeschichtliche Kontexte, welche oft in fiktionalisierter Form Ver- oder wenigstens Bearbeitung finden.
Einen gegebenen Stoff erneut zu verfilmen, einen Erfolgsfilm zu verdoppeln, eine schon verfilmte Geschichte in anderem Milieu neu vorzustellen, sie zu variieren und sie auf die besonderen Gegebenheiten der dargestellten Welt hin anzupassen: Das ist Praxis des Films, wohl seit seinem Beginn. Daß immer die gleichen Stoffe den Anlaß boten zu immer neuen Versuchen, das Zeitgenössische oder das Ewig-Menschliche zu zeigen, zu präzisieren oder überhaupt erst zu finden, ist beileibe keine filmische Angelegenheit, sondern auch in der Literatur - und erst recht: in der Volksliteratur - gängige und bekannte Praxis. Man ziehe die verschiedenen Stoff- und Motivgeschichten zu Rate: Diese sind voller Hinweise auf Geschichten, die in immer neuen Annäherungen und Variationen erprobt wurden. Ein ‚Remake‘ ist, wollte man flapsig formulieren, ganz einfach eine Neuverfilmung eines schon verfilmten Stoffes. Bezugnahmen von Texten aufeinander gibt es viele - dazu rechnen u.a. Fortsetzungen, Parodien, Kompilationsfilme und lediglich im Titel auf ein Original anspielende Filme. Die Frage, was ein Remake ist, bleibt virulent: Wieviele stoffliche Ähnlichkeiten müssen zwei Filme aufweisen, daß man von einem ‚Remake‘ sprechen darf? Das texttheoretische Problem der sich Remake nennenden Ähnlichkeitsbeziehung von Filmen, die sich mehr oder weniger detailgetreu auf den Vorgänger beziehen und oft sogar denselben Titel tragen, ist unklar. Geht es um Ähnlichkeiten oder um die Beschreibung der Unterschiede im Gleichen - vieles spricht dafür, dass in einem historischen und in einem kulturwissenschaftlichen Interesse die Beschreibung der Differenzen wichtiger ist als die Feststellung der stofflichen, narrativen und dramatischen Nähe von zwei oder mehr Texten. In der Differenz manifestiert sich historischer Wandel und kulturelle Unterschiedlichkeit. In der Differenz manifestiert sich aber auch die Anpassungsleistung, weil nicht jede Neuadaption eines Stoffes das „Original“ nur ausbeutet, sondern es aktualisiert, neu ausrichtet, thematisch veränderte Akzente setzt.
Jan Marie Lambert Peters
(2009)
Darüber können viele, die in der Bildungsarbeit der Akademien versuchen, mit allgemeinem Publikum über Themen ins Gespräch zu kommen, die tabuisiert, traumatisiert, intimisiert oder sonstwie blockiert sind, berichten: Setzt man Filme als Katalysatoren des Gesprächs ein, wird es vielen möglich, über Dinge zu sprechen, die ihnen sonst unzugänglich sind. Und sie können anders darüber sprechen, als ermögliche der Film eine Spiegelung und dadurch eine Abmilderung der eigenen Behinderungen im Umgang mit einem Thema. Dass Psychiater sich dieser eigentümlichen Fähigkeit des Films versichert haben, sie zu therapeutischen Zwecken ausnutzen, nimmt nicht wunder. Zwar ist die Film- oder Cinetherapie erst seit wenigen Jahren auch Thema theoretischer Reflexion, doch spielt Film im therapeutischen Prozeß schon lange eine gewichtige Rolle. Film and andere Künste, müßte man ergänzen, weil gewisse Spielformen der narrativen Therapie, die Bibliotherapie und die Kunsttherapie sehr viel längere Traditionen auch theoretischer Reflexion kennt, manchmal zur Grundlage ganzer Therapieformen geworden ist.
Die Medialisierung des wissenschaftlichen Wissens im Studien- und Lehrfilm : eine Bibliografie
(2009)
In den Diskussionen um die methodische und institutionelle Perspektivierung der Visuellen Kultur wurden bis heute Bewegtbilder und audiovisuelle Medien eher als Randphänomene betrachtet. Diese Fokussierung erstaunt angesichts des Umstands, dass Massenmedien wie etwa Film und Fernsehen bis in die Gegenwart visuelle Erinnerungskulturen auf unterschiedliche Weise schichten- und klassenspezifisch geprägt haben. Nach einem Leitsatz der Theorie der Visuellen Kultur präformiert Visualität kulturell bestimmende Bedeutungen und dominiert die Möglichkeiten historischer und sozialer Wahrnehmung. Doch wenn es darum ging, das Gegenstandsfeld innerhalb der methodischen Beschränkungen der jeweiligen Fachdisziplinen abzustecken, rückten oft die Medien- und Methodengrenzen überschreitenden Fragestellungen in den Hintergrund. Von Jonathan Crary wurde die methodenkritische Frage aufgeworfen, ob nicht das Visuelle bloß ein "Effekt andersartiger Kräfte und Machtverhältnisse sei" (Crary 2002: 14). Nach seiner Argumentation ist Visualität eine in der Forschung privilegierte Kategorie, die oft als "ein autonomes und sich selbst begründendes Problem verstanden worden sei" (ebd.). Demgegenüber geht es ihm um den Nachweis, dass "das Sehen lediglich eine Schicht im Körper darstellt, der von einer Reihe externer Techniken ergriffen, geformt und kontrolliert werden kann, der jedoch auch imstande ist, sich einem institutionellen Zugriff zu entziehen und neue Formen, Affekte und Intensitäten zu erfinden." (ebd., S. 15)
Stanley Cavell
(2009)
Inhalt: Herbert Schwaab: Stanley Cavell Der Philosoph Der Skeptiker Der Filmphilosoph Hans J. Wulff: Stanley Cavell zum Film: Eine Arbeitsbibliographie Bücher zur Filmtheorie, zur Poetologie, zur Methodologie Artikel Über Cavells Arbeiten zum Film Über Cavells philosophischen Arbeiten Autobiographisches
Rockumentary ist ein Kunstwort aus rock und documentary, das wohl zum erstenmal in Rob Reiners Mockumentary This Is Spinal Tap (1984) erwähnt wurde. Die Bezeichnung weist zurück auf die Blütezeit des Direct Cinema, in der nicht nur einige Porträts von Dirigenten und Pianisten sowie Aufzeichnungen klassischer Konzerte entstanden, sondern in der vor allem in den USA Rock-Musiker und ihre Konzerte ein beliebtes dokumentarisches Sujet waren. Die Filme fanden ein hochstrukturiertes vorfilmisches Ereignis vor, in das sie sich nach Art der Programmatik des Direct Cinema einschmiegen konnten. Sie verbanden Bühnenshows, Aufnahmen des Publikums, manchmal Interviews mit Beteiligten und atmosphärische Bilder der Geschehnisse am Rande des Konzerts. Lonely Boy (USA 1961, Roman Kroiter, Wolf Koenig) über Paul Anka ist der wohl erste Film in dieser Art. D.A. Pennebakers Bob-Dylan-Film Don‘t Look Back (USA 1966), sein Konzert-Film Monterey Pop (USA 1967) und vor allem Michael Wadleighs mit großem Aufwand gedrehte Dokumentation Woodstock (USA 1970) brachten einen enormen wirtschaftlichen Erfolg und stießen eine ganze Reihe weiterer Filme an. Dazu rechnet die Dokumentation des desaströsen Auftritts der Rolling Stones 1969 in Altamont, bei dem die Hell‘s Angels einen Besucher erstachen (Gimme Shelter, USA 1971, David Maysles, Albert Maysles, Charlotte Zwering). Äußerst erfolgreich war auch Martin Scorseses Film The Last Waltz (USA 1978) über das Abschiedkonzert von The Band. Obwohl Filme im Stil der Rockumentaries immer noch weiter produziert werden (man denke an Jonathan Demmes Talking-Heads-Film Stop Making Sense, USA 1984), feierte Rob Reiner in der Pseudo-Dokumentation This is Spinal Tap (USA 1984) einen parodistischen Abgesang auf die erste Hochphase des Genres.
Eine theoretische Auseinandersetzung mit fiktiven Figuren begann spätestens vor gut 2000 Jahren mit Aristoteles’ Poetik und dem indischen Natyashastra. Wie in diesen einflussreichen Poetiken des Theaters standen Jahrhunderte lang normative Konzepte im Vordergrund, bis sich die Forschungsschwerpunkte Ende des 19. Jahrhunderts auf die psychologische Interpretation von Figuren und in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf ihre formale Analyse verlagerten. Ein Fokus der heutigen Forschung liegt auf dem Bemühen, solche unterschiedlichen Perspektiven zu integrieren. Grundlage dafür ist oft eine Beschäftigung mit der Rezeption: Wie verstehen wir Figuren, und auf welche Weisen reagieren wir emotional auf sie?
Das Werk des Philosophen und Filmtheoretikers Noël Carroll ist außerordentlich vielgestaltig, über mehrere Disziplinen verstreut, umfaßt allgemeine Arbeiten zur ästhetischen Theorie (auf diesem Gebiet ist Carroll vor allem in den letzten Jahren aktiv gewesen) ebenso wie Arbeiten zur Filmtheorie, zur formalistischen Beschreibung des Films, zu Affektstrukturen in verschiedenen Genres, zum postmodernen Kino. Carroll war an zahlreichen Disputen mit anderen Philosophen beteiligt (die ich hier soweit möglich mitdokumentiert habe, denen ich aber keine eigene Aufmerksamkeit habe zukommen lassen). Und es finden sich - zur Überraschung auch solcher Leser, die Carrolls Arbeit seit Jahren verfolgen - Arbeiten zum Tanz und zur Tanztheorie. Inhalt: Bücher Herausgeberschaften Artikel Rezensionen Artikel zu Carroll, Unklassifizierbares
Bibliographie der Filmmusik
(2008)
In die folgende Bibliographie sind Hinweise von Claudia Bullerjahn, Michael Hergt, Ludger Kaczmarek, Ingo Lehmann und Mirkko Stehn eingegangen. Die namentlich gekennzeichneten Annotationen sind uns freundlicherweise vom Projekt „Bibliographie für die Musikwissenschaft“, hrsg. v. Staatlichen Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz, Berlin, überlassen worden (online: http://www.sim.spk-berlin.de/start.php). Wir danken Herrn Carsten Schmidt für seine Kooperationsbereitschaft.
Überlange Filme : eine Liste
(2007)
Eine Suche nach den längsten Titeln der Filmgeschichte erweist sich als recht mühsame Sammeltätigkeit. Ohne Hinweise von Freunden wäre vieles hier nicht genannt worden. Dank gilt Caroline Amann, Britta Hartmann, Tobias Sunderdiek, Bodo Traber und Hans J. Wulff. Es sei an alle Leser die Bitte ausgesprochen, fehlende Titel an uns weiterzumelden.
Die kleine Bibliographie versammelt Arbeiten, die sich der filmischen Darstellung und Dramatisierung des Lebens und der Arbeit von Komponisten annehmen. Dabei werden ausschließlich Komponisten klassischer Musik (bis in das 20. Jahrhundert) berücksichtigt. Rezensionen zu einzelnen Filmen wurden nur dann aufgenommen, wenn sie für ein allgemeineres Interesse von Belang sind. In die folgenden Listen sind Hinweise von Claudia Bullerjahn, Guido Heldt, Willem Strank und Hans J. Wulff eingegangen.
Diese Bibliografie enthält ausgewählte Titel, die für eine Beschäftigung mit dem pornografischen Film von Relevanz sind. Sie enthält Monografien, Aufsätze aus Periodika und Sammelbänden, sowie graue Literatur. Nicht verzeichnet sind Bildbände, Jahrbücher und Publikationen ohne wissenschaftlich verwertbare Fakten. Die Bibliografie ist sachlich gegliedert und alphabetisch geordnet. Sie enthält stellenweise Annotationen.
Die folgende Arbeitsbibliographie entstand im Kontext eines Seminars zu den Filmen Altmans. Sie versteht sich als eine erste Durchsicht des Materials und soll fortgeschrieben werden. Die Oscar-Verleihung im März 2006 wird auch das akademische Interesse an Altmans Filmen beleben - insbesondere für diesen Kontext versteht sich die folgende Sammlung. Wir bitten, uns Ergänzungen und Korrekturen, Abstracts und Hinweise auf Mehrfachabdrucke zuzusenden, wir werden sie in die Bibliographie einfügen und sie gelegentlich in erweiterter Fassung online zugänglich machen.