Refine
Document Type
- Article (3) (remove)
Has Fulltext
- yes (3)
Is part of the Bibliography
- no (3)
Keywords
- semi-dry grassland (3) (remove)
Succession and management of calcareous dry grasslands in the Northern Franconian Jura, Germany
(2009)
The massive decline of calcareous grasslands in the Franconian Jura is caused mainly by land use abandonment and afforestation. In the district Lichtenfels, the northernmost part of the Franconian Alb, management measures were put in action since the middle of the 1980s to conserve or restore those threatened ecosystems. Important actions were removal of trees (mainly Pinus sylvestris) and shrubs as well as reintroduction of sheep grazing. This study analyses the success of restoration measures taken at two Natura 2000 sites. Based on vegetation relevés from 70 sites with different land use histories, we investigate the influence of the successional status of the woodlands prior to clear-cutting and the time period of subsequent grazing on the actual vegetation. The results suggest that both factors influence species composition. On formerly dense pine woodland sites, it takes at least five years of grazing until the number of target species increases. On formerly more sparsely wooded sites, target species establish faster after reintroduction of grazing. Our results show that keeping sites open by tree and shrub removal followed by seasonal grazing are important measures to maintain and restore plant communities of calcareous grasslands in the Franconian Jura.
In der vorliegenden Studie werden Heuschreckengemeinschaften durch quantitative Erfassungen in feinstrukturell untersuchten Habitaten detailliert beschrieben. Wichtige Merkmale sind dabei Stetigkeit und Dominanz einzelner Heuschreckenarten bzw. Deckung, Höhe und Dichte der Vegetation in den Lebensräumen.
Für sechs Strukturtypen aus Silikatmagerrasen und Grünland trockener Standorte erfolgt die Abgrenzung von Heuschreckengemeinschaften nach dem Leitartenprinzip. Die „Gemeinschaft der Schiefergrusfluren“ (Typ 1) besiedelt sehr lückige Magerrasen und ist artenarm mit Myrmeleotettix maculatus als eudominanter Leitart. Weitere fünf Zönosen unterscheiden sich durch das Vorkommen der phytophilen Differentialarten Chorthippus parallelus und Omocestus viridulus von den Schiefergrusfluren: Die „Gemeinschaft der offenen, niedrigen Horstgrasrasen“ (Typ 2) wird charakterisiert durch die hochstete, eudominante Leitart Stenobothrus stigmaticus. Zwei Zönosen, in denen Stenobothrus lineatus als gemeinsame Leitart hochstet vorkommt, lassen sich für „dichte, niedrige Horstgrasrasen“ (Typ 3) abgrenzen. Auf extensiv beweideten Flächen (Typ 3.1) kommen Stenobothrus nigromaculatus, S. stigmaticus und Decticus verrucivorus als weitere Leitarten vor; diese Arten fehlen auf Brachen (Typ 3.2). Mit Chorthippus parallelus und C. biguttulus sind zwei eurytope Heuschrecken in „dichten, hohen Horstgrasbeständen“ (Typ 4) hochstet; Leitarten hat dieser Strukturtyp nicht. Metrioptera roeselii kennzeichnet als Differentialart „dichte Obergrasbestände“ (Typ 5).
Die Besiedlungsschwerpunkte einzelner Arten in verschiedenen Strukturtypen sind auf die Habitatpräferenzen der Heuschrecken zurückzuführen. Auch die Bewirtschaftung ist entscheidend. Sie beeinflusst die Raumstruktur und damit das Mikroklima und wirkt sich auf die Populationsdynamik der Heuschrecken aus. Mit steigender Nutzungsintensität kommt es zu einer starken Abnahme der Individuendichten.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde die Vegetation der inselartig verteilten Porphyrkuppen im unteren Saaletal bei Halle/S. pflanzensoziologisch untersucht. Insgesamt wurden 50 Pflanzengesellschaften unterschieden, von denen nur die 13 Gesellschaften, die weitestgehend das Bild dieser Porphyrkuppenlandschaft prägen, beschrieben werden. Die Übersicht beinhaltet zum einen die für diese Landschaft typischen naturnahen Xerothermrasen (Sedo-Scleranthetalia, Festuco-Sedetalia, Festucetalia valesiacae) und Zwergstrauchheiden (Vaccinio-Genistetalia) sowie die stärker anthropo-zoogen geprägten Pflanzengesellschaften (Agropyretalia repentis, Arrhenatheretalia elatioris, Sisymbrietalia officinalis). Für die wertvollen Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Zwergstrauchheiden lagen detaillierte Untersuchungen von MAHN (1965) und SCHUBERT (1960) vor, die für einen Vergleich des Strukturwandels der Vegetation innerhalb der letzten vier Jahrzehnte herangezogen werden konnten. Der sich vollziehende Klimawandel sowie der globale und lokale luftgetragene Stickstoffeintrag werden verschiedentlich für Artenverschiebungen sowie Vegetationsveränderungen verantwortlich gemacht. Obwohl auch wir eine Erhöhung der Gesamtartenzahlen, vor allem durch das Eindringen von Ruderalarten feststellen konnten, kann jedoch eine Gefährdung der Gesellschaften dadurch nicht konstatiert werden, da die eingewanderten Arten meist nur sporadisch und mit geringen Individuenzahlen auftreten. Dies liegt vor allem in der relativ hohen Stabilität der standörtlichen Verhältnisse begründet. Vielmehr scheint die flächenhafte Ausdehnung von Dominanzbeständen von verschiedenen Grasarten im Zusammenhang mit der seit 1990 aufgelassenen Beweidung im Zusammenhang zu stehen, die mittel- bis langfristig zu einem Umbau zu monotonen, artenarmen Gesellschaften führen kann. Für eine genaue Klärung müsste sich jedoch ein Biomonitoring der untersuchten Pflanzengesellschaften anschließen. Für die nachhaltige Entwicklung der artenreichen Xerothermvegetation ist die Wiedereinführung der traditionellen Bewirtschaftungsweise (extensive Schafbeweidung) dringend erforderlich.