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An Hand von Vegetationsaufnahmen auf Dauerflächen in den beiden Naturwaldreservaten „Hasbruch“ und „Pretzetzer Landwehr“ läßt sich die Waldvegetation auf den stau- und grundwasserbeeinflußten Böden dem Luzulo-Fagetum, Galio odorati-Fagetum (nur Hasbruch) und Stellario-Carpinetum zuordnen. Mit Hilfe der Angaben aus der Forstlichen Standortaufnahme und der Zeigerwerte nach Ellenberg wurde der Einfluß von Bodenfeuchtigkeit, Basen- und Stickstoffversorgung sowie der Bewirtschaftung auf das Vorkommen und die Dominanz von Stieleiche (Querem robur), Hainbuche (Carpinus betulus) und Rotbuche (Fagus sylvatica) geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass im atlantisch geprägten nordwestdeutschen Tiefland Fagus sylvatica auch stärker vernässte, grund- und stauwasserbeeinflußte Böden nicht meidet, sondern sich bei fehlender Bewirtschaftung sogar zur konkurrenzstärksten Baumart entwickeln kann. Mit zunehmender Vernässung, Basen- und Nährstoffversorgung nimmt der Buchenanteil in den untersuchten Wäldern zwar deutlich ab, dies ist allerdings eher als Ausdruck für die Geschwindigkeit der Sukzessionsprozesse zu werten, die mit der Zeitdauer einer fehlenden Bewirtschaftung verknüpft ist.
Das Sumpf-Greiskraut (Senecio paludosus) zählt in Deutschland zu den ausgeprägten Stromtalpflanzen und hat in den letzten Jahrzehnten in seiner Häufigkeit stark abgenommen. Ziel der Studie war eine Untersuchung der Vergesellschaftung und standörtlichen Bindung dieser bundesweit gefährdeten Art. Dazu wurden ein 39 Vegetationsaufnahmen umfassender Datensatz von der Unteren Wümme und ein um Literaturaufnahmen von weiteren vier Flüssen bzw. Flusssystemen (Donau, Rhein, Elbe, Oder) ergänzter Datensatz aus Deutschland mit Hilfe numerischer Klassifikations- und Ordinationsverfahren analysiert. S. paludosus weist eine nur geringe soziologische Amplitude auf und kommt fast ausschließlich in Phragmitetalia- und Calystegietalia-Gesellschaften vor. Wichtigster differenzierender Umweltfaktor ist die Bodenfeuchte, die einen Gradienten von sehr nassen Feuchtröhrichten und Großseggenrieden bis zu weniger nassen Landröhrichten und Feuchtstaudenfluren bedingt. Die Art ist kaum mit weiteren Arten des Senecionion fluviatilis oder anderen Stromtalpflanzen vergesellschaftet. Neben der Lebensraumzerstörung der flussbegleitenden Biotope sind vermutlich auch die mangelnden Regenerationsmöglichkeiten in den Röhrichten der nur noch wenig gestörten Auenbereiche für den Rückgang der Art verantwortlich.