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Bücher und Zeitschriften, aber auch weitere Materialien wie Zeitungen, Notendrucke, Autographen und anderes gehören seit Jahrhunderten zum Bestand wissenschaftlicher Bibliotheken und sind gleichzeitig Objekte für Lehre und Forschung. Sie zu sammeln, zu erschließen und den Interessierten zugänglich zu machen, war und ist die Aufgabe von Bibliotheken. Nun befinden wir uns heute jedoch in einer Zeit des fundamentalen Wandels. Von Vielen wird er als Paradigma beschrieben, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Welt der gedruckten Texte und Bilder (Gutenberg-Galaxis) abgelöst wird von einer digitalen Welt (Turing-Galaxis), in der Information nicht mehr an einen und schon gar nicht analogen Träger gebunden ist. In der Folge der Entwicklung des Internets sind in den letzten zwei Jahrzehnten mit Suchmaschinen und "Discovery Systemen", mit elektronischen Zeitschriften und ebensolchen Büchern, mit Hypertexten und dem "Semantic Web" Strukturen entstanden, denen eines gemeinsam ist. Ihre informationellen Inhalte sind nicht mehr an ein physisches Objekt gebunden, sie sind nicht mehr lokalisierbar und von daher im Prinzip von überall her und zu jeder Zeit nutzbar. ...
Darlegung der strategische Entwicklung der FID der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg aus fachlicher und struktureller Sicht: in Hinblick auf ihre Rolle als Partner für die Wissenschaft, der Synergien an der UB JCS durch sechs FID und ihre Positionierung im FID-Netzwerk.
Die strategische Entwicklung der FID aus technischer Sicht wird in Hinblick auf Infrastruktur, Datenmanagement und Community-Arbeit vertieft.
FID Afrikastudien | africanstudieslibrary.org
FID Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft | avldigital.de
FID Biodiversitätsforschung | biofid.de
FID Darstellende Kunst | performing-arts.eu
FID Jüdische Studien | jewishstudies.de
FID Linguistik | linguistik.de
Teil I Bestandsaufnahme und strategische Entwicklung
Teil II IT-Umsetzung der FID-Strategie
beteiligte FID:
FID Afrikastudien | africanstudieslibrary.org
FID Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft | avldigital.de
FID Biodiversität | biofid.de
FID Darstellende Kunst | performing-arts.eu
FID Germanistik | germanistik-im-netz.de
FID Jüdische Studien | jewishstudies.de
FID Linguistik | linguistik.de
Schüttelgedichte
(1997)
Die Schüttelgedichte von Harun Dolfs werden hier zur Feier der hundertsten Wiederkehr ihres Erstdrucks neu vorgelegt. "1896", schreibt Manfred Hanke in seinem Buch Die Schüttelreimer (Stuttgart 1968), "als noch der hurtige Allgemeine Deutsche Reimverein mit seinen Almanachen Schüttelreime in die Welt setzte, erschien in Berlin auch schon die erste Einzelschrift. ... Der Verfasser nannte sich Harun Dolfs - ganz offensichtlich ein Pseudonym; wer dahintersteckte, blieb im Dunkeln. Die Gedichte waren höchst beachtenswert. Hier bewies jemand - bei langem Atem - Formtalent und investierte Geist und Witz". ...
Im Rahmen dieser Projektarbeit sollen drei Beispiele für Publikationsportale vorgestellt werden: das Bibliotheks und Informationssystem der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, der Dokumenten und Publikationsserver der Humboldt-Universität zu Berlin mit Ausblick auf das Projekt ProPrint und das Publikationsportal der Universitätsbibliothek Kassel, das für den Titel dieser Arbeit Pate stand. Um deren Entstehung und Einbindung in einen aktiven Entwicklungsprozess zu verdeutlichen, werden zunächst einige wegweisende Initiativen auf dem Gebiet des elektronischen Publizierens beschrieben, sowie die Kriterien näher erläutert, die für das elektronische Publizieren von grundlegender Bedeutung sind. Es ist noch zu bemerken, dass nur Beispiele zum Publizieren von Monografien beschrieben werden, da das Einbeziehen von Zeitschriftenartikeln zu weit geführt hätte.
Neues aus dem Archivzentrum
(1999)
Die Frankfurter Stadt- und Universitätsbibliothek bewahrt unter der Signatur S 7 die Bibliothek der Erwin-von-Steinbach-Stiftung zu Geschichte und Landeskunde Elsaß-Lothringens. Unter der Signatur S 6 führt sie diese Sammlung inhaltlich aus eigenen Mitteln fort. Beide Teile dieser wertvollen Spezialsammlung sind in den Benutzerkatalogen der Frankfurter Bibliothek alphabetisch und sachlich erschlossen. So wünschenswert ein gedrucktes Gesamtverzeichnis des Elsaß-Lothrinyen-Bestandes wäre, ist ein solches Vorhaben weder personell noch materiell in der nächsten Zeit realisierbar. Um aber einen informativen Einblick in die Arbeit für die Sammlung Elsaß-Lothringen zu geben, hat sich die Stadt- und Universitätsbibliothek entschlossen, die Möglichkeiten zu nutzen, die die Einführung der EDV-gestützten Katalogisierung für die jeweils neu erschienenen Erwerbungen im Jahre 1986 eröffnet . Im vorliegenden Ausdruck sind als Ergebnis die Neuerwerbungen der Sondersammlung über den Zeitraum 1986 - 1990 aufgeführt. Nicht enthalten sind antiquarische Käufe, da alle vor 1986 erschienenen Bücher noch konventionell katalogisiert wurden. Die so enstandene Liste präsentiert den aktuellen Bestandszuwachs in systematischer und in alphabetischer Anordnung. Neben den direkt bei den Sondersammlungen (S 6 und S 7) aufgestellten Werken enthält sie auch Titel, die für andere Sammlungen des Hauses erworben wurden, doch einen Bezug zu Elsaß oder Lothringen haben. Die Bibliothek hofft, mit diesen Informationsmittel den interessierten Benutzern einen nützlichen Hinweis auf die größte in Deutschland verfügbare Sammlung von Büchern und Zeitschriften zu dieser interessanten europäischen Landschaft an die Hand zu geben.
Die Überlieferung des kulturellen Erbes, traditionell eine der Aufgaben von Bibliotheken, Archiven und Museen, ist durch die Einführung digitaler Medien und innovativer Informationstechnologien deutlich anspruchsvoller geworden. In der heutigen Zeit werden zunehmend mehr Informationen (nur) digital erstellt und veröffentlicht. Diese digitalen Informationen, die Güter des Informations- und Wissenszeitalters, sind einerseits wertvolle kulturelle und wissenschaftliche Ressourcen, andererseits sind sie z.B. durch die Kurzlebigkeit vieler Formate sehr vergänglich. Die Datenträger sind ebenso der Alterung unterworfen wie die Datenformate oder die zur Darstellung notwendige Hard- und Software. Um langfristig die Nutzbarkeit der digitalen Güter sicherzustellen, muss schon frühzeitig Vorsorge getroffen werden. Es müssen Strategien zur digitalen Langzeitarchivierung entwickelt und umgesetzt werden. ...
Hermann Hoffmann (1819-1891) gilt als Pionier der Arealkunde und der Floristischen Kartierung auf Basis von Rasterfeldern. Seine "Nachträge zur Flora des Mittelrhein-Gebietes" erschienen in acht Folgen von 1879 bis 1889 und enthalten "bezifferte Täfelchen" (Erläuterung bei HOFFMANN 1879: 4), welche Vorläufer der heute üblichen Raster-Verbreitungskarten darstellen. Das von Hoffmann bearbeitete "Mittelrhein-Gebiet" umfasst einen quadratischen Ausschnitt Deutschlands, zu dem ein großer Teil des heutigen Bundeslandes Hessen sowie Teile angrenzender Bundesländer gehören (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern, zudem in geringem Maße Saarland). Hoffmann unterteilte das Gebiet in 7 x 7 gleich große Rasterfelder, die jeweils einer Fläche von ungefähr 25 x 25 km entsprechen. Die "Nachträge" enthalten für etwa 580 Sippen Raster- Verbreitungskarten. Die erste Folge enthält nach einer Einleitung auch ein Ortsverzeichnis (S. 18-21) sowie ein "Systematisches Verzeichniß der aufgenommenen Arten" (S. 21-27). Die letzte Folge enthält ein "Schriften-Verzeichniß zur Flora des Mittelrhein-Gebietes (S. 23-32). Die Digitalisierung der entsprechenden Bände der Berichte der Oberhessischen Gesellschaft erfolgte im Rahmen des Projektes Biodiversity Heritage Library. Für das vorliegende Konvolut wurden die entsprechenden Bände heruntergeladen, die einzelnen Folgen der "Nachträge" wurden herausgeschnitten und zu einer einzigen PDF-Datei vereinigt.
Da in der heutigen Zeit Metadaten auch in der bibliothekarischen Erschließung eine wesentliche Rolle spielen und diese dann durch das Internet in der ganzen Welt genutzt werden können, ist es erforderlich, ein international anerkanntes Regelwerk zu schaffen, das einheitliche Strukturen aufweist und möglichst einfach gehalten ist. Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen des für diese Vorgaben geschaffenen Dublin-Core-Sets auf die bibliothekarische Arbeit zu untersuchen. Dabei wird sowohl auf die historische Entwicklung als auch die einzelnen Elemente des Dublin-Core-Sets eingegangen. Darüber hinaus wird untersucht, welche Rolle Bibliotheken im Hinblick auf die wachsende Präsenz der elektronisch verfügbaren Dokumente spielen und wie diese Metadaten für Bibliotheken, Bibliotheksverbünde sowie Hochschulnetze genutzt werden können. Schwerpunkt der Arbeit bildet dann die Anwendung von Dublin-Core in ausgewählten Projekten, sowie ein Vergleich der Nutzung von Metadaten nach Dublin-Core in diesen Projekten. Die daraus resultierende Frage, in wie weit sich Dublin-Core als Standard zur Erschließung von Metadaten etablieren konnte, steht dann im Mittelpunkt der Betrachtung des darauffolgenden Kapitels. Zum Abschluss der Arbeit soll dann geprüft werden, ob Dublin-Core in der Lage ist, den o.g. Forderungen Rechnung zu tragen. Darüber hinaus werden Perspektiven für die Zukunft bezüglich des Einsatzes von Dublin-Core kurz angerissen.
Elektronische Information ist ein immer wichtiger werdender Teil in der heutigen Informationsvermittlung und spielt auch für Bibliotheken eine zunehmend bedeutende Rolle. Da sie aber nicht mehr die einzigen Informationsvermittler sind, sondern auch private Anbieter diesen Markt entdeckt haben, müssen Bibliotheken dieser Konkurrenz durch Marketingstrategien entgegentreten. Dies ist eine neue Herausforderung im Bibliotheksbereich. Deshalb stellt sich die Frage, inwieweit Bibliotheken heute schon Marketing betreiben. Im Rahmen unseres Studiums an der Fachhochschule für Bibliothekswesen in Frankfurt am Main, haben wir diese Entwicklung zum Thema einer Projektarbeit gemacht, da sie eine aktuelle Bedeutung für uns als angehende Diplom-Bibliothekare hat. Unsere Ausgangsfragestellung entwickelten wir in der Auseinandersetzung mit den Thesen des Projekts Nutzung elektronischer wissenschaftlicher Informationen in der Hochschulausbildung von der Sozialforschungsstelle Dortmund zusammen mit dem Lehrstuhl für Soziologie der Universität Dortmund und der Gesellschaft für Angewandte Unternehmensforschung und Sozialstatistik mbH (GAUS) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMB+F), auch als SteFi-Studie (Studieren mit elektronischen Fachinformationen) bekannt (http://www.stefi.de/). Ziel unserer Arbeit ist es herauszufinden, welche Marketingstrategien bereits von Bibliotheken eingesetzt werden, welche Ziele damit verfolgt werden und wie diese neue Aufgabe organisiert wird. Dazu haben wir mittels eines Fragebogens eine Umfrage an zehn Bibliotheken gerichtet, an der sich neun Bibliotheken beteiligt haben. Diese befasst sich mit den Aspekten Marketingmaßnahmen, Stellenwert dieser Maßnahmen, Marketinggesamtkonzept und Finanzierung. Bei unseren Untersuchungen wurden ausschließlich Universitätsbibliotheken befragt, denen wir für ihre Mitarbeit und Hilfsbereitschaft danken.
Schon seit geraumer Zeit werden wir von Benutzern unserer Bibliothek immer wieder auf deutsche Übersetzungen afrikanischer Literatur angesprochen. Naturgemäß wird der Zugang zur afrikanischen Belletristik durch die Notwendigkeit einer Übersetzung weit mehr eingeschränkt, als dies beispielsweise im englischen oder französischen Sprachraum der Fall ist. Die in deutscher Sprache zugängliche afrikanische Literetur macht daher leider nur einen Bruchteil der tatsächlich existierenden Literatur aus. Es besteht jedoch die begründete Hoffnung, daß sich dies ändert, angeregt durch die Buchmesse 1980. Deren Schwerpunkthema "Schwarzafrika" hat bereits jetzt eine erfreuliche Anzahl von neuen deutschsprachigen Titeln veranlaßt . Die hier vorgelegte Übersetzungsbibliographie stützt sich auf die Bestände der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt arn Main. Ergänzt wurde dieses Material für die Zeit bis 1970 aus der Bibliographie von J.Jahn/C.P.Dressler: Bibliography of Creative African Writing, Nendeln 1971. Für den darauf folgenden Zeitraum wurden alle in dieser Übersetzungsbibliographie angeführten Autorennamen zusätzlich an der Datenbank der Deutschen Bibliothek Frankfurt auf möglicherweise existierende weitere Werke überprüft. Redaktionsschluß war im Juli 1980. Da bisher nur eine geringe Anzahl afrikanischer Autoren mit vollständig übersetzten Titeln auf dem deutschen Buchmarkt erschienen ist , wurden auch Sammelwerke ausgewertet. Dadurch konnten den 95 Autoren mit selbständig erschienenen Titeln weitere 280 Namen hinzugefügt werden, die nur in diesen Sammelbänden publiziert wurden. Weiße Autoren Südafrikas wurden dann mit aufgenommen, wenn sie in den genannten Sammlungen enthalten waren. Das Prinzip "schwarzafrikanischer" Literatur wurde also in einigen wenigen Fällen durchbrochen. Bei einer Analyse des vorliegenden Materials übersetzter Titel Iäßt sich feststellen , daß der größte Teil in den Jahren 1961-63, 1969/79 und 1979/80 publiziert wurde. Der Schwerpunkt lag bei den Ländern Südafrika (28), Kamerun (19), Nigeria (18) und Senegal (11). Die Publikation deutscher Übersetzungen südafrikanischer Literatur begann bereits in den fünfziger Jahren. Mitte der sechziger Jahre folgten die anderen Länder nach. Wertet man hingegen die Sammelwerke aus, so zeigt sich eine Häufung am Anfang der sechziger Jahre, dann erst wieder von Mitte der siebziger Jahre durchgehend bis heute. Auch hier findet man eine Betonung siidafrikanischer Autoren, gefolgt von Nigeria, Senegal und Ghana. Bei Südafrika zeigt sich weiterhin im Laufe der Jahre eine deutliche Abkehr von "weißen" Schriftstellern . Die Titel in dieser Übersetzungsbibliographie sind sortiert nach den Alphabet der Autoren, innerhalb eines Autors nach dem Originaltitel und wo dieser nicht genannt war, nach dem deutschen Titel. Bücher, die bei Redaktionsschluß in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt a.M. vorlagen, sind durch eine Buchsignatur am Ende der Titelaufnahme kenntlich. Diese Bücher können über jede deutsche Bücherei i n der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt a. M. per Fernleihe ausgeliehen werden. Es besteht die Absicht, diese anläßlich der Buchmesse 1980 vorgelegte Übersetzungsbibliographie laufend weiterzuführen. Bei einer Neuauflage sollen dann auch Texte berücksichtigt werden, die in Zeitschriften erschienen sind. Für den Hinweis auf neue - und ggf. zurückliegende - Titel sind wir jederzeit dankbar.
Der Katalog der Judaica- und Hebraica-Sammlung ist schon seit Jahren für den Druck vorbereitet worden. Sein Erscheinen wurde bereits in der Vorrede des "Katalogs der Neueren Bestände" 1908 in Aussicht gestellt. Der Druck anderer Zweige, wie der der Abteilung Frankfurt, sollte aber erst zum Abschluss kommen, bevor mit dem vorliegenden Band begonnen wurde. Er enthält die über Juden und Judentum in abendländischen Sprachen verfassten Bücher. Die in hebräischer Sprache über den gleicheil Gegenstand gedruckten Schriften soll ein zweiter Band enthalten. ...
Band 1 beinhaltet die alphabetische Gliederung und Band 2 die Gliederung nach der ehemaligen Aufstellung des Kataloges der Bibliothek der deutschen Kolonialgesellschaft. Diese Bibliothek bildet heute die größte und wichtigste geschlossene Gruppe der Sammlung ist die Deutsche Kolonialbibliothek. Sie war im 2. Weltkrieg in einem Thüringer Bergwerk ausgelagert, und wurde nach dem Krieg mit nur relativ wenig Verlusten dem Haus übergeben. Das unschätzbare Grundmaterial der Kolonialbibliothek gab 1964 der Deutschen Forschungsgemeinschaft Anlaß, die Sondersammelgebiete "Afrika südlich der Sahara", "Ozeanien" und teilweise auch die "Allgemeine und vergleichende Völkerkunde" auf die Bibliothek zu übertragen. Dadurch wurde die zeitgerechte Basis zur ständigen Ausweitung der Bestände geschaffen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Vereine, die sich um die Betreuung deutscher Auswanderer sowie die Verbreitung kolonialer Ideen bemühten. 1887 verschmolzen die beiden wichtigsten konkurrierenden Vereinigungen, der Deutsche Kolonialverein und die Gesellschaft für Deutsche Kolonisation zur "Deutschen Kolonialgesellschaft" (DKG). Die Mitgliederzahl stieg von 14.800 am Anfang auf 42.600 im Jahre 1914. In den dreißiger Jahren schließlich wurden alle Institutionen der deutschen Kolonialbewegung unter dem Namen Reichskolonialbund zusammengefaßt. 1943 wurde der RKB wegen kriegsunwichtiger Tätigkeit aufgelöst. Die Deutsche Kolonialbibliotbek besteht aus den Bibliotheken mehrerer Kolonialverbände; den größten Bestand brachte die Bibliothek der Deutschen Kolonialgesellschaft ein. Die Kolonialbibliothek enthält etwa 18.000 Monographien zum Kolonialwesen sowie zahlreiche Zeitschriften, die in den allgemeinen Zeitschriftenbestand der StuUB überführt wurden. Der Originalkatalog der Bibliothek existiert noch in seiner alten Form; eine Konkordanz zwischen den Originalsignaturen und den Signaturen der Stadt- und Universitätsbibliothek ist vorhanden. Inhaltlich gliedert sich die Kolonialbibliothek in zwei Bereiche: Literatur zum allgemeinen Kolonialwesen (einschließlich Wirtschaft, Bergbau und Mission) und zu einzelnen Regionen (davon befassen sich ca. 40 Prozent mit Asien, der Südsee und Amerika und ca. 60 Prozent mit Afrika, davon wiederum etwa die Hälfte mit "Deutsch-Afrika"). Es handelt sich bei dem Material um amtliches Schrifttum der europäischen Kolonialmächte sowie um Amtsdrucksachen der Kolonien selbst. Zum anderen enthält die Bibliothek eine Literatursammlung zu allen Fachbereichen, bezogen auf das jeweilige kolonisierte Land: von der Geographie und Wirtschaft bis zur Völkerkunde, einschließlich Vokabelsammlungen und Texten in einheimischen Sprachen, sowie Trivialliteratur, sogenannte Kolonialromane. Die deutsche Kolonialzeit sowie die deutschen Kolonien sind hier in einer Vollständigkeit vertreten wie wohl kaum in einer anderen Bibliothek. Die anderen Kolonialmächte dürften nur jeweils im eigenen Land besser dokumentiert sein. Das Bildarchiv, das zusammen mit. der Bibliothek übergeben wurde, ist digitalisiert und über das Internet ansehbar. Da in der Bibliothek das Portugiesische Kolonialreich praktisch nicht berücksichtigt war, wurde 1973 eine ca. 4200 Titel zählende Sammlung zur portugiesischen Kolonisation in Afrika erworben. Das Bildarchiv ist im Internet verfügbar unter http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de .
Unter Schüttelreimern ist bekannt, daß seit Ende des 19. Jahrhunderts in Familienblättern, Wochenschriften und humoristischen Zeitschriften immer wieder Schüttelreime abgedruckt wurden. Manfred Hanke nennt in seinem Buch "Die Schüttel-reimer" (1968) auf Seite 43 beispielhaft den Kladderadatsch, die Fliegenden Blätter, die Meggendorfer und die Lustigen Blätter, Ulk, Simplizissimus und die Jugend. Zusammengestellt und veröffentlicht wurden diese frühen Einzelschöpfungen unseres Genres bisher nirgendwo. Gründe dafür gibt es genug: Die Schüttelreime sind sehr verstreut, fast nie regelmäßig abgedruckt und kaum über Register aufzufinden, was eine Durchsicht ganzer Jahrgangsbände erforderlich macht. Erschwerend kommt hinzu, daß das Zeitschriftenmaterial nur in wenigen Bibliotheken - und dort nicht immer vollständig - vorhanden ist. Die in diesem Bändchen zusammengetragenen Texte erheben deshalb nur insofern Anspruch auf Vollständigkeit, daß sie alle Schüttelreime umfassen, die in den durchgesehenen Zeitschriften in den angegebenen Zeiträumen abgedruckt wurden. Man kann sicher sein, daß auch noch in weiteren Blättern Schüttelreime aufzufinden sind - eine Aufgabe für später. Die Auswahl orientierte sich an den mir leicht zugänglichen Bänden der im Titel genannten Zeitschriften. Überprüft wurde hierbei auch der Simplizissimus, der allerdings bis zum Jahrgang 1920 keine Schüttelreime enthält. Weitaus die meisten Texte sind anonym oder nur mit Initialen abgedruckt worden. Soweit Verfassernamen vorhanden sind, ließ sich nur in wenigen Fällen in biographischen Nachschlagewerken etwas über den Autor ermitteln - es wird von Fall zu Fall mitgeteilt. ...
Die vorliegende, von Studierenden der Fachhochschule für Bibliothekswesen in Frankfurt am Main erstellte Projektarbeit befaßt sich mit Fragen, Aspekten und Möglichkeiten der Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Arbeitsformen in Bibliotheken. Im ersten Teil der Arbeit werden die wichtigsten Arbeitsteilzeitmodelle vorgestellt und deren Vorteile für Arbeitgeber und nehmer herausgearbeitet. Anschließend erfolgt eine durch Graphiken und Tabellen veranschaulichte Untersuchung von drei ausgewählte Universitätsbibliotheken (Gießen, Marburg, Mainz) in bezug auf bereits existierende Arbeitszeitflexibilisierung. Ein Ausblick geht der Frage nach, ob die dargestellten Teilzeitmodelle für Bibliotheken notwendig und ausreichend sind. Der zweite Themenkomplex befaßt sich mit der Telearbeit als einer innovativen Arbeitsform in Bibliotheken. Ausgehend von einer Begriffsbestimung werden verschiedene Formen der Telearbeit sowie deren Vor und Nachteile geschildert. Es wird erläutert, welche Bedingungen an den Telearbeiter und seinen Arbeitsplatz geknüpft sind, welche rechtlichen Voraussetzungen erfüllt werden müssen, welche finanziellen Aspekte eine Rolle spielen und welche Anwendungsmöglichkeiten für Telearbeit in Bibliotheken bestehen. An drei konkreten Beispielen wird dann geschildert, wie Telearbeit in Bibliotheken bereits verwirklicht wurde. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche Perspektiven der Einsatz von Telearbeit in Bibliotheken hat. Der dritte Abschnitt der Ausarbeitung stellt das bibliothekarische Call Center als neue Form einer benutzerorientierten Einrichtung vor. Zielsetzungen und Dienstleistungsformen des Call Centers werden ebenso abgehandelt wie Aspekte der Planung, Einrichtung und Arbeitsplatzergonomie sowie des Einsatzes von Telearbeit. Anhand des Beispiels der Zentral und Landesbibliothek Berlin wird schließlich dokumentiert, wie sich ein bibliothekarisches Call Center in der Praxis bereits bewährt hat.
Aus Anlaß des Kongresses der "Deutsch-Pazifischen Gesellschaft" im Juni 1981 in Düsseldorf legt die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfuxt am Main ein Verzeichnis ihrer Bestände zum Raum "Neuguinea" vor . Dabei umfaßt der Katalog sowohl die Literatur zu "Papua-Neuguinea" (Niugini)" als auch zur indonesischen Provinz "West-Irian (Irian Jaya)". Aus Gründen des geographischen Zusammenhangs werden in einem Anhang allgemeine Publikationen zum Raum Melanesien in den Katalog aufgenommen. Die gezielte Sammlung der Literatur zu diesem Raum ist ein Ergebnis der Zuweisung des Sondersarnmelgebietes "Ozeanian" durch die Deutsche Forschungagemeinschaft an die Frankfurter Stadt- und Univeraitätsbibliothek. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Sammlung historischer und ethnologischer Literatur. Grundlage des Katalogausdruckes ist der Länderteil des Sachkataloges der Bibliothek, der nach feststehenden Länderkennziffern, Fachgruppen und Schlüsselnummern gegliedert ist. Unter jeder Schlüsselnummer sind die Eintragungen chronologisch geordnet. Auf jeder Titelkarte befindet sich rechts oben die Signatur, unter der das Buch über Fernleihe bei der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main bestellt werden kann.
Fachkatalog Afrika
(1976)
Bd. 1 Teil: 1 : Geschichte ; 1. - Stand Dezember 1975. - 1976. - 273 S. ISBN: 3-88131-002-9 Bd. 1 Teil: 1 : Geschichte ; 1. - Neuaufl., Stand Juni 1986. - 1987. IX, 349, 7 S. ISBN: 3-598-20921-5 Bd. 1 Teil: 2 : Geschichte ; 2. - Stand Juni 1986. - 1987 - V S., S. 350 - 765, 7 S. ISBN: 3-598-20922-3 Bd. 2. Politik. - Stand September 1977. - 1979 - IX, 269 S., ISBN: 3-598-02852-0 ; 0-89664-070-1 ; 2-86294-018-6 Bd. 3. Literatur, Literaturwissenschaft. - Stand Dezember 1977. - 1979 - IX, 358 S., ISBN: 3-598-02853-9 ; 0-89664-073-6 ; 2-86294-019-4 Bd. 4. Kulturanthropologie : (Völkerkunde, Kulturgeschichte, Religion, Kunst, afrikan. Völker). - Stand Dezember 1978. - 1980 - VIII, 589 S., ISBN: 3-598-20924-X ; 0-89664-074-4 ; 2-86294-054-2 Bd. 5. Geowissenschaften, Sozialwissenschaften. - Stand Dezember 1980. - 1981 - X, 579 S. ISBN: 3-598-20925-8 Bd. 6. Sprachen, Linguistik. - Stand Dezember 1981. - 1982 - IX, 460 S., ISBN: 3-598-20926-6 Bd. 7. Buch- und Bibliothekswesen, Erziehung, Wissenschaft. - Stand Dezember 1982. - 1983 - IX, 414 S. ISBN: 3-598-20927-4 Bd. 10. Ostafrika ; 1. (Ostafrika, Kenia) - Stand Dezember 1983. - 1984 - IX, 712, 21 S. ISBN: 3-598-20929-0 Bd. 10. Ostafrika ; 2. (Tanzania, Uganda) - Stand Dezember 1983 - 1984 - S. 714 - 1343, 21 S. ISBN: 3-598-20929-0 Bd. 11. Indischer Ozean. - Stand Dezember 1987. - 1988 - IX, 300 S. ISBN: 3-598-20931-2 Bd. 12. Westafrika ; 2 (Binnenstaaten) - Stand Dezember 1990 - 1992 - IX, 259 S. ISBN: 3-598-20933-9 Bd. 12. Westafrika ; 3. (Nigeria) - Stand Dezember 1994 - 1995 - IX, 414 S. ISBN: 3-598-20934-7
Zacharias Conrad von Uffenbach, Schöff und Rathsherr der Stadt Frankfurt am Main, geboren den 22. Februar 1683, hatte bekanntlich eine für die damalige Zeit sehr bedeutende Privatbibliothek zusammengebracht, und insbesondere weder Kosten noch Mühe gescheut, eine Sammlung von Handschriften anzulegen, deren Anzahl so sehr anwuchs, dass er im Jahre 1720 in Halle ein Verzeichniss derselben in einem starken Foliobande herauszugeben sich veranlasst sah. Noch bei Lebzeiten entschloss er sich, einen Theil seines grossen Bücher- und Manuscripten-Schatzes zu veräussern, und liess aus diesem Grunde einen aus vier starken Bänden bestehenden Katalog in 8° erscheinen. So behielt er nur den kleinsten Theil seiner Bücher und die werthvollsten Manuscripte bis zu seinem 1734 erfolgten Tode, „um, wie er sich selbst ausdrückt, sich seinen Verlust wegen der Übrigen erträglich zu machen." Unter den zurückbehaltenen Manuscripten befanden sich die unten näher verzeichneten, die die Geschichte der Stadt Frankfurt betreffen, welche durch Vermächtniss des Besitzers auf die hiesige Stadtbibliothek gelangten. Die bei seinem Tode noch vorhandenen Bücher und Manuscripte wurden dahier öffentlich verkauft und füllte der Katalog vier Bände in 8°. Es hat zwar schon Kirchner in der Einleitung zu seiner Geschichte der Stadt Frankfurt (1. Band. S. 32—36) ein Verzeichniss der von Uffenbach'schen Handschriften gegeben, allein eine Vergleichung mit dem untenstehenden wird zeigen, dass dasselbe sehr mangelhaft und unzureichend ist; daher wohl dem Forscher auf dem Gebiete vaterstädtischer Geschichte ein Dienst durch die Herausgabe des nachfolgenden vollständigeren Verzeichnisses dieser Handschriften geleistet sein möchte.
Die vorliegende Projektarbeit beschäftigt sich mit der komplexen Thematik der funktionalen Einschichtigkeit an hessischen Hochschulbibliothekssystemen. Dargestellt werden sowohl die historisch politischen Gründe für die Prägung des Begriffs funktionale Einschichtigkeit sowie auch die Zielstellung der mit der Umsetzung verbundenen Veränderungen. Im Bezug darauf nehmen die Bearbeiter Empfehlungen des Wissenschaftsrates und der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie auch andere historische Dokumente genauer unter die Lupe. Um Veränderungsprozesse deutlich erläutern zu können, werden Fallbeispiele geliefert. Hiefür wurden die Bibliothekssysteme Frankfurt am Main, Marburg und Darmstadt untersucht, wobei die Sonderrolle des Marburger Modells in der Arbeit herausgestellt wird. Nach dem Versuch, die Komplexität der Thematik und die damit verbundenen Schwierigkeiten deutlich zu machen, werden letztendlich Schlussfolgerungen gezogen und Ansätze für Lösungen gegeben.
Die Bibliographie zum Literatursymposium und zur Ausstellung umfaßt 30 Autoren. Sie bilden den Kreis derjenigen, die für die Teilnahme am Symposium vorgesehen waren und eingeladen worden sind. Naturgemäß haben sich im Laufe der Vorbereitungsarbeiten Änderungen ergeben, die nur bis etwa Ende August in dem vorliegenden Katalog haben berücksichtigt werden können. Insofern kann hier in doppelter Hinsicht nur eine Auswahlbibliographie vorgelegt werden, zum einen den Kreis der Autoren betreffend, zum anderen hinsichtlich der biographischen und bibliographischen Daten. Ziel des Kataloges ist es, die Werke und die Wirkung derjenigen afrikanischen Autoren zusammenzustellen, die auf dem Podium des Literaturseminars zu Wort kommen und in der Ausstellung mit ihrer Literatur vorgestellt werden. Die bibliographischen Angaben werden jeweils durch einen kurzen Lebenslauf des Schriftstellers eingeleitet. Diese biographischen Abrisse sind einschlägigen Werken und anderen gedruckten Informationen entnommen und machen am meisten anschaulich, wie unterschiedlich und teilweise gering die Kenntnisse über afrikanische Autoren sind. Der bibliographische Teil des Kataloges verzeichnet zu jedem der benannten Autoren die Primärliteratur - sowohl die selbständig als auch die in Zeitschriften erschienenen Schriften -, die Sekundärliteratur und teilweise auch Rezensionen. Ebenso sind Herausgebenverke berücksichtigt worden. Die nicht selbständig erschienenen Schriften und die Rezensionen wurden vorwiegend aus den Literaturzeitschriften aus und über Afrika ermittelt. Allgemeinere Zeitschriften und Rezensionsorgane wurden kaum berücksichtigt. Grundlage der Verzeichnung ist der Bestand der Stadt- und Universitätsbibliothek. Daher sind allen bibliographischen Angaben die Signaturen beigegeben, so daß dem Interessierten ein direkter Zugang zu der zitierten afrikanischen Literatur ermöglicht wird.
Einleitung: Die Geschichte der Stadt Bochum ist ein Teilstück der Entwicklung des gesamten Ruhrgebietes, mit dem die Stadt durch wirtschaftliche Verflechtung eng verbunden ist. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Bochum eine unbedeutende Landstadt, die nur für die nähere Umgebung als zentraler Markt und Verwaltungsort Bedeutung hatte, im weiteren Raum jedoch von Dortmund und Essen überragt wurde. Für die kleine Ackerbürgerstadt war die Zeit um 1850 ein Wendepunkt in ihrer Entwicklung. Durch das Vorrücken von Bergbau und Eisenindustrie über die Ruhr hinaus nach Norden nahm sie innerhalb weniger Jahre den Charakter einer großen Industriestadt an, die sich allmählich zu einer echten Großstadt entwickeln konnte. Die Zahl der Bewohner stieg steil an und ließ die Stadt über ihre Grenzen hinaus wachsen. Sie schloß sich allmählich räumlich und wirtschaftlich mit den benachbarten Gemeinden zusammen, bis es schließlich 1904 zur ersten Eingemeindung kam. Erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg begann der Versuch, Bochum zu einer modernen Großstadt umzuwandeln. Von 1914 bis 1924, d.h. also bis zum Ende der Inflation, unterblieb jedoch fast jede Weiterentwicklung. Lediglich Planungen wurden nach Kriegsende in umfangreichem Maße vorgenommen. Durch die Eingemeindungen von 1924 und 1929 wurde der heutige Gebietsstand erreicht. Die Zeit der Entwicklung zur Großstadt war davon erfüllt, der Stadt durch Schaffung entsprechender Anlagen und Einrichtungen einen großstädtischen Charakter zu verleihen. Die vorliegende Arbeit wurde bewußt nicht als Stadtgeographie von Bochum angelegt, wie sie vor dem Krieg schon mehrfach geschrieben wurde, sondern es wurde versucht, den am intensivsten von großstädtischen Funktionen genutzten Stadtbezirk, den Raum innerhalb des Bochumer Gleisdreiecks, zu analysieren. Es sollte untersucht werden, ob und wie sich die Innenstadt an die wachsende Größe der Stadt, an besondere Funktionen und an die sich verändernde Zusammensetzung der Bevölkerung anpaßte. Darum wird die Entwicklung des Zentrums in allen erreichbaren Einzelheiten, in seiner räumlichen, physiognomischen und bevölkerungsmäßigen Entwicklung beschrieben werden. Es sollte versucht werden zu zeigen, ob sich im Zuge einer immer deutlicher werdenden Großstadtwerdung zunächst eine immer klarer abgrenzbare City bildete, schließlich ob und wann es möglich wurde, die City ihrerseits in Teilgebiete mit besonderen Funktionen zu untergliedern.
Vorwort Daß ein einzelnes Kleineisengewerbe zum Gegenstand einer eingehenden Untersuchung gemacht wurde, mag zunächst überraschen. Der Ausspruch von Kaser (K. Kaser, Eisenverarbeitung und Eisenhandel [Wien-Berlin-Düsseldorf 1932], S. 165), daß das eigentliche Haupt- und Prachtstück des gesamten Eisenwesens die Sensenfabrikation gewesen ist unterstreicht schon die Bedeutung dieses Handwerks im österreichishen Gewerbewesen. Innerhalb der einzelnen Sensenschmiedezünfte nahm aber die von Kirchdorf-Micheldorf in Oberösterreich eine führende Stelllung ein. Durch die Anzahl der bei dieser Zunft einverleibten Werkstätten, durch technische Verbesserungen sowie durch besondere Privilegien hatte sich diese Zunft eine Stellung verschafft, die über die Bedeutung hinausgeht, die sonst allgemein einem Kleineisenhandwerk zukommt. Sie erzeugte wie die übrigen österreichisch-steirischen Sensenschmiedzünfte die ,,blauen Sensen", deren Blautönung das allgemein bekannte Herkunfts- wie auch Unterscheidungsmerkmal zu den „weißen Sensen" der norddeutschen Werke bildete. Obzwar hauptsächlich die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Handwerks berücksichtigt werden sollte, war es doch unumgänglich notwendig, kulturelle, verfassungsgeschichtliche und rechtliche Fragen hereinzuziehen. Soweit es möglich war, wurde in der Untersuchung versucht festzustellen, ob das Handwerk gedieh oder mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und welche Stellung es im Rahmen des gesamten Eisenwesens im allgemeinen und unter den Sensenschmiedezünften im besonderen sowie in der Wirtschaft des Sensenschmiedebezirks innegehabt hat. Gleichzeitig galt es, das Funktionieren und die Bedeutung des zünftischen Lebens für die Handwerksmitglieder darzustellen. Die zeitliche Abgrenzung der Arbeit nach unten war mit den ersten Nachrichten über das Aufkommen der Sensensschmiedewerkstätten ziemlich klar vorgezeichnet. Nach oben erfolgte die Abgrenzung durch die Mitte des 18. Jahrhunderts, oder genauer durch das Jahr 1748. Wenn auch in dieser Zeit für die allgemeine Gewerbegeschichte keine einschneidende Zäsur vorliegt, so ist diese Abgrenzung in der Geschichte des Kirchdorf-Micheldorfer Handwerks selbst vorgezeichnet. Es zeigt sich nämlich gerade in den 40er und 50er Jahren des 18. Jahrhunderts eine Änderung nicht nur in den Produktionsbedingungen, sondern auch im Handel und in der gesamten Lebensordnung des Handwerks, so daß dieses Datum vollkommen gerechtfertigt erscheint. Daß das Jahr 1748 als Abgrenzung genommen wurde, hat seine Ursache in äußeren, allgemein staatlichen Umwälzungen, die das Kirchdorf-Micheldorfer Handwerk nur indirekt berührt haben. Mit der Unterstellung des Eisenobmanns unter das 1747 geschaffene Oberkarnmergrafenamt und mit der Übertragung aller Zunftangelegenheiten an das Directorium in publicis et cameralibus und an die ihm unterstellten Repräsentationen in den Landern im Jahre 1748 begannen nämlich jene Reformen, die zunächst zur Auflockerung und schließlich zur Aufhebung des gesamten staatlichen Montansystems unter Josef II. führten. Ein weiterer Grund für die Abgrenzung der Arbeit in dieser Zeit ergab sich aus der Fülle des Quellenrnaterials, die die Bearbeitung eines größeren Zeitraumes im Rahmen einer Dissertation schwer zuließ. Reiche Aufschlüsse ergab vor allem die stattliche Reihe von Faszikeln des Archives der Kirchdorf-Micheldorfer Zunft. Daneben wurden besonders die verschiedenen Herrschaftsarchive herangezogen. Einige Aufschlüsse ergaben auch die Landschaftsakten und Akten aus dem Hofkammerarchiv. Das Eisenobmannschaftsarchiv sowie einige Stadt- und Marktarchive boten ebenfalls interessante Einzelheiten. Für die Feststellung des Exportes der Sensen wurde hauptsächlich das Stadtarchiv Freistadt und das Depot Harrach sowie das Stadtarchiv Steyr herangezogen. Die Angaben über die Vermögen wurden aus den Verlassenschaftsabhandlungen der Herrschaften Spital am Pyhrn und Klaus gewonnen. Als äußerst wertvoll bei der Benützung der Literatur erwies sich die Wirtschaftsgeschichte von Oberösterreich von Hoffmann. Sie ließ stets die Zusammenhänge erkennen, die bei der Einordnung einzelner Fakten in einen allgemeinen Rahmen notwendig sind. Auf dem Gebiet der Spezialliteratur waren ohne Zweifel die Arbeiten von E. Frieß, H. Holter, F, Tremel und J. Zeitlinger am ergiebigsten. Wertvolle Hinweise gaben auch die Arbeiten von E. Baumgartinger. Erfreuliche Seitenblicke zu anderen Eisengewerben boten eine Reihe von Grazer Dissertationen. Die Arbeiten von L. Bittner und A. Pantz über das Innerberger Eisenwesen bildeten von vornherein eine Grundvoraussetzung für die ganze Arbeit. Daneben wurde noch die allgemeine, für die Abrundung des Bildes über das Handwerk notwendige Literatur benützt. Wenn manche Einzelheiten zu ausführlich und andere wichtige Faktoren zu wenig oder überhaupt nicht behandelt wurden, so liegt dies nicht zuletzt an der Oberlieferung der Quellen, die über bestimmte Tatsachen (religiöse Bedeutung der Zunft) überhaupt nichts bieten. Für die Oberwindung von Schwierigkeiten während der Arbeit und für wertvolle Hinweise fühlt sich der Verfasser vor allem Herrn Universitätsprofessor Dr. Franz Huter sowie den Damen und Herren des oberösterreichischen Landesarchivs in Liiz zu Dank verbunden. Die hier gedruckte Arbeit fußt auf des Verfassers Innsrucker Dissertation vom Jahre 1962, die in mancher Hinsicht ergänzt, jedoch in anderen Teilen auch gekürzt wurde.
Der vorliegende Bildband soll einen Eindruck vom Leben in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika geben. Es wird nur Bildmaterial aus den Beständen der Deutschen Kolonialgesellschaft gezeigt, und zwar aus der Zeit bis etwa 1918. Da die Ziele der Gesellschaft ein möglichst positives Bild der Kolonien bedingten, gibt es so gut wie keine Bilder von Aufständen oder Kriegen, zumindest nicht aus Deutsch-Südwest. Dargestellt werden daher überwiegend die wirtschaftlichen Errungenschaften der Kolonialzeit und die deutschen Leistungen zur Entwicklung der Infrastruktur des Landes, die teilweise bis heute nachwirken.
Enthalten: 1. Bibliotheksordnung, Januar 1888, Frankfurt a. M. : Knauer, 1888 2. Benutzungsordnung, 15. Oktober 1888, Frankfurt a. M. : Knauer, 1890 3. Benutzungsordnung, 15. Oktober 1888, Frankfurt a. M. : Knauer, 1891 (!) 4. Statut der Bibliothek, 28 December(!) 1892, Frankfurt a. M. : [Druck Knauer], 1892 5. Benutzungsordnung vom 14 Juni 1893, Frankfurt a. M. : Knauer, [o.J.] 6. Bibliotheksordnung vom 14 Juni 1893, Frankfurt a. M. : Druck Knauer, [o.J.] 7. Statut der Bibliothek, August 1896, [o.O.],[o.V.], [o.J.] 8. Benutzungsordnung vom 20. März 1900, Frankfurt a. M. : [Druck Doell, Kassel], [o.J.] 9. Benutzungsordnung vom 27. September 1901, Frankfurt a. M. : [Druck L. Doell, Kassel], [o.J.] 10. Benutzungsordnung vom 6. Mai 1902, Frankfurt a. M. : [Druck L. Doell, Kassel], [o.J.] 11. Benutzungsordnung vom 8. November 1902, Frankfurt a. M. : [Druck L. Doell, Kassel], [o.J.] 12. Bibliotheks- und Hausordnung vom 6. Februar 1903, Frankfurt a. M. : [Druck L. Doell, Kassel], [o.J.] 13. Benutzungsordnung vom 12. November 1909, Frankfurt a. M. : [Druck Knauer], [o.J.] 14. Benutzungsordnung vom 24. Oktober 1913, Frankfurt a. M. : [Druck Knauer], [o.J.] 15. Benutzungsordnung vom 10. März 1916 nebst Anleitung zur Benutzung, Frankfurt a. M. : Knauer, [o.J.] 16. Bibliotheksordnung vom 10. März 1916, Frankfurt a. M. : Druck Knauer, [o.J.]
Im Jahre 1947 erschienen im Lenneper Ad. Mann Verlag die „Sagen und Erzählungen aus dem alten Lennep“, gesammelt und herausgegeben von Carl vom Berg. Der Bergische Geschichtsverein „Abteilung Lennep-Lüttringhausen“, der sich in der Nachkriegszeit mit diesen Sagen als „Jahrbuch 1“ gerade neu zu konstituieren versuchte und hoffnungsfroh in die Zukunft blickte, schrieb ein Geleitwort, in dem der Zweck der Jahrbücher u.a. dahin bestimmt wurde, „die um das Wohl der Heimat verdienten Männer und Frauen zu würdigen“, was im Falle des Carl vom Berg keiner vertiefenden Begründung bedurfte, war der Heimatforscher doch, er starb dann im Jahre 1948, im Bewusstsein der Bevölkerung nachhaltig präsent. Er hatte übrigens einige der Sagen bereits 1894/95 in der Monatsschrift des Bergischen Geschichtsvereins veröffentlicht. Im Vorwort der Ausgabe von 1947 weist Carl vom Berg darauf hin, dass das Bergische Land an Sagen sehr reichhaltig sei, dass man sogar von einem bergischen „Sagenwald“ spreche. Manche Sagen gehen weit in die Vergangenheit zurück, oft sogar in die „Mythologie der deutschen Vorwelt“, trotzdem beruhen sie in manchen Fällen auf wahren Begebenheiten. „Wenn die langen Winterabende kamen“, so schrieb seinerzeit Carl vom Berg, „dann pflegte man im Bergischen Lande, namentlich in den Dörfern und Höfen als einen beliebten Unterhaltungsstoff alte Sagen zu erzählen“. Großvater und Großmutter überlieferten dann der aufmerksam horchenden Jugend Erzählungen aus längst vergangenen Tagen. Dabei mussten schon damals die Erzählungen gar nicht alt sein, um als sagenhaft und altehrwürdig zu wirken. Und so gänzlich vergangen waren auch nicht alle Geschichten, die Carl vom Berg seinen Lesern damals bot. Genau genommen war es sogar so, dass mindestens eine erwähnte Person im Jahre 1947 noch lebte und selbst der Herausgeber der heutigen Ausgabe hat sie noch gekannt. Auch der Lenneper Baurat Albert Schmidt, dessen Name bei Carl vom Berg an mehreren Stellen auftaucht, war damals gerade erst fünfzehn Jahre verstorben. Er kannte viele Lenneper Geschichten, seine Lebenserinnerungen sind voll davon, und er war schon zu Lebzeiten selbst für manche Geschichte gut. Vielleicht sieht man gerade an derartigen Personen, wie schnell sie sich ins Legendäre verwandeln und gerade erst Geschehenes zur Sage mutiert. Auf diese Weise legitimiert, hat sich denn auch der heutige Herausgeber entschlossen, den Kreis der seinerzeit erzählten Geschehnisse durchaus zu erweitern, neben die Sagen und Legenden unserer „Vor“-zeit und die „historischen“ Erzählchen treten Geschichten aus dem Überlieferungsschatz Lenneper Familien, in der Hoffnung, dass damit nicht nur an die Erinnerung dieser Familien, sondern auch an die Erinnerung der Lenneper Bevölkerung gerührt wird. Manche Begebenheiten wurden im übrigen einer Artikelserie des „Lenneper Kreisblatts“ entlehnt, die insbesondere im Jahre 1922 erschien und bezeichnen derweise „Aus der Vergangenheit – Aus dem alten Lennep“ betitelt war. An ihr waren außer Albert Schmidt und dem die Serie anregenden Professor und Oberlehrer am Realgymnasium Georg Maria Herrmann als „Berichterstatter“ auch C. W. Vollmer, Rektor W. Philipp und ein gewisser H. L. (Lausberg oder Linden?) beteiligt. Weitere Erinnerungen an das alte Lennep, seine Geschichte und seine Originale stammen von Heinrich Neuhaus, Otto Seufzer sen., Paul Windgassen und zuletzt von „Fritz aus dem Wieschen“ , dem langjährigen Hauptschriftleiter des „Lenneper Kreisblatts“. So manches „Erzählchen“ entdeckte der Herausgeber in den Unterlagen des „Lemper Heimatsammlers“ Bernhard Koch. Dies alles schmälert nicht die Bedeutung der ursprünglichen Überlieferer, denen Carl vom Berg seinerzeit auch ausdrücklich dankte. Dazu gehört vor allem der bergische Heimatforscher und Schriftsteller Vinzenz von Zuccalmaglio, der unter verschiedenen Pseudonymen schrieb, und dem wir die Überlieferung einer großen Menge von Sagen und Bräuchen verdanken, dazu gehören auch die Zeitgenossen Carl vom Bergs, nämlich Herrmann Busatis, Julius Vollmer sen., Richard Thielmann und schließlich Paul Windgassen, dessen kurzgefasste „Geschichtliche Mitteilungen über die 700jährige Stadtgeschichte“ aus dem Jahre 1934 hier ebenfalls wiedergegeben werden. Wie so manche „Quelle“ sind diese Mitteilungen, ob wohl existent, vielfach zitiert und in Bibliographien verzeichnet, in Wirklichkeit gar nicht „erschienen“, sondern sie wurden mithilfe des aus Lennep stammenden Zeitungsverlegers Isenburg gedruckt und als Privatdrucke verteilt. Die genannte Ausgabe der „Sagen und Erzählungen aus dem alten Lennep“ enthielt seinerzeit trotz durchaus nützlicher Hinweise auf die Herkunft der erzählten Geschichten und so mancher sinnvollen und erläuternden Anmerkung zahlreiche Fehler. Die jetzige erweiterte Ausgabe hat hier zwar manches stillschweigend verbessert, sie will aber den Anspruch derartiger Genauigkeit von vorneherein gar nicht erwecken. Sie ist als Lese- oder Vorleseausgabe gedacht und lässt von daher die gelehrten Anmerkungen weg bzw. formuliert sie als zusätzliche Geschichten. Wenn auf diese Weise die Lenneper Sagen und Erzählungen wieder ein Publikum bekommen, dann ist die damit im Zusammenhang stehende Arbeit gut belohnt. Um die historische Genauigkeit und die stoffgeschichtliche Herkunft mag sich die Wissenschaft bemühen. Die diesem Buch beigegebenen Fotografien entstammen überwiegend dem Privatarchiv von Jürgen Schurig, Innsbruck. Die Bildautoren waren Mitglieder der Lenneper Familien Lüns, Dr. Fritz Schultz und Fritz Schurig, der in Lennep in den Jahren 1932-1963 ein Fotohaus betrieb. Die Abbildungen zeigen das Leben ungefähr zwischen 1910 bis 1920 (Lüns), während des Belagerungszustands 1919 (Schultz), der dreißiger Jahre und der ersten Jahre nach dem zweiten Weltkrieg (Schurig). Sie sind, abgesehen von einzelnen Bildern Fritz Schurigs, bislang unveröffentlicht.