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Poster Während des klinischen Studienabschnittes bildet sich der Eindruck, dass Studierende entweder stärker an eher theoretischen Gebieten wie Innere Medizin, Pharmakologie oder Klinischer Chemie interessiert sind, oder an praktisch orientierten, meist operativen Disziplinen. Wir haben diese Hypothese am Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt getestet mit den Prüfungsergebnissen für die Noten in den klinischen Fächern. Die Klausuren werden mit einem vergleichbaren Format in allen Fächern abgehalten, praktische Fähigkeiten werden durch OSCE-Prüfungen gemessen. Die derzeitige Datenbasis umfasst 300 - 1000 Studierende pro Fach. Die derzeitigen Ergebnisse zeigen eine stärkere Korrelation der Prüfungsleistungen in verwandten Fächern; die Korrelationen zwischen theoretischen und praktischen Prüfungsleistungen sind entgegen den Erwartungen nicht stark ausgeprägt. Bei der Interpretation ist zu berücksichtigen, dass die individuellen Leistungen auch durch andere Faktoren beeinflusst werden, wie die Notwendigkeit des Arbeitens, Tätigkeiten im Rahmen einer Dissertation oder extracurriculare Aktivitäten, die die Prioritäten in Klausuren oder praktischen Prüfungen von einer guten Note zum Bestehen ändern können. Auch die derzeitige Unsicherheit über die Bedeutung der Fachnoten trägt dazu bei, nicht in jedem Fall gute Noten erreichen zu wollen. Die derzeitigen Daten zeigen keine ausgeprägte Clusterung studentischer Lernleistungen; typischerweise sind individuelle Studierende entweder in allen Fächern herausragend, oder in keinem Fach.
Langzeiterfahrungen mit der ipsilateralen Elektroakustischen Stimulation (EAS) : meeting abstract
(2006)
Hochgradig hörgeschädigten Patienten mit einem Tieftonrestgehör (Steilabfall im Audiogramm) können mittels ipsilateraler EAS versorgt werden. Dabei wird der völlig taube Hochfrequenzbereich des Innenohres mit einem Cochleaimplantat stimuliert, und die tieffrequente Restfunktion der Schnecke bleibt erhalten. Voraussetzung für eine derartige Versorgung ist ein Erhalt des tieffrequenten Restgehöres bei der Cochlea-Implant-Elektrodeneinführung. Im Rahmen einer klinischen Studie wurden seit 1999 in Frankfurt 25 Patienten mit EAS versorgt. Des Weiteren wurden 16 Patienten im Rahmen einer europäischen Multicenterstudie für EAS implantiert. Ein zumindest teilweiser Erhalt des Restgehöres war in über 90% der Fälle möglich. Es wird über die Langzeitergebnisse (6 bis 70 Monate) nach EAS-Implantation berichtet. In 70% der Fälle blieb das erhaltene Restgehör stabil. Die Patienten zeigten überdurchschnittlich gute Werte bei der Sprachdiskrimination mit ihren Cochleaimplantaten, die durch zusätzliche akustische Stimulation noch verbessert wurden. Besonders deutlich waren die Hörleistungen unter Störgeräuscheinfluss. Seit Kurzem steht auch ein kombinierter Sprachprozessor für die elektrische und akustische Stimulation zur Verfügung.
Hintergrund: Die studentische Ausbildung sollte sowohl inhaltlich als auch organisatorisch auf qualitativ hohem Niveau durchgeführt werden. Während die Evidenzbasierte Medizin (EbM) auf inhaltlicher Ebene die medizinische Ausbildung optimieren kann, vermag dies auf organisatorischer Ebene das Qualitätsmanagement (QM). Aus diesem Grund führte die Arbeitsgruppe EBM Frankfurt des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt am Main ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem (QMS) ein.
Methoden: Auf Eigeninitiative einiger Arbeitsgruppenmitglieder wurde mit Unterstützung der Stabsstelle Qualitätsmanagement des Uniklinikums Frankfurt ab Oktober 2002 ein alle Teilbereiche der Arbeitsgruppe umfassendes QMS eingeführt. Unter Führung des QM-Lenkungsteams der Arbeitsgruppe wurden für alle relevanten Prozesse des Lehrbetriebs Ablaufdiagramme, Checklisten, Prozessbeschreibungen und Mindeststandards definiert und eingeführt. Hierbei wurden alle Mitglieder aktiv und kontinuierlich in den Erstellungsprozeß eingebunden.
Ergebnisse: Durch die kontinuierliche Beteiligung aller Mitarbeiter konnte ein allgemein akzeptiertes, lebendiges, effektives und zertifizierbares Qualitätsmanagementsystem eingeführt und aufrechterhalten werden. Wichtiger als eine Zertifizierung erscheint jedoch die kontinuierliche Verbesserung des Lehrbetriebs, die sich in zunehmend besseren Benotungen des curricularen EbM-Seminars (WiSe 2003/04: 2,37 vs. SoSe 2006: 1,54) und effektiver Kursgestaltung bei geringer Personalkapazität wiederspiegelt.
Schlussfolgerung/Implikation: Die Implementierung eines QMS auf freiwilliger Basis ist in Bereichen akademischer Lehre unter Beachtung wichtiger Erfolgsfaktoren mit moderatem Personal- und Sachkostenaufwand möglich und ein effektives Instrument zur Verbesserung der von den Studierenden wahrgenommenen Dienstleistungsqualität.
Hintergrund: Die praktische Anwendung der EbM bedarf neben interner Evidenz auch einiger Basis-Fertigkeiten, die schon während der medizinischen Ausbildung trainiert werden sollten. Während die EbM seit über 3 Jahren fester Bestandteil des Ausbildungscurriculums der medizinischen Fakultät in Frankfurt/Main ist, findet sie an vielen anderen Fakultäten nur langsam Einzug.
Um diesen Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen, wurde von der Arbeitsgruppe EBM Frankfurt das Ausbildungskonzept Train the Teacher ins Leben gerufen.
Methoden: Der Train the Teacher-Kurs besteht aus zwei Teilen und basiert auf den Erfahrungen von 20 Basiskursen und über 50 curricularen Seminaren an der Universität Frankfurt. Er setzt sich aus einem „EbM-Aufbaukurs“ und einem „Didaktik-Kurs“ zusammen. Ziel des Kurses ist die Befähigung der Teilnehmer zur Konzeption eines eigenen EbM-Lehrangebotes an der jeweiligen Ausbildungseinrichtung. Beide Ausbildungsteile werden sowohl subjektiv als auch objektiv evaluiert.
Ergebnisse: Es konnten im Rahmen des Lehrkonzepts Train the Teacher mittlerweile 25 Personen aus unterschiedlichsten Fachbereichen und Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet ausgebildet werden. Sowohl die subjektiven als auch objektiven Evaluationen fallen durchweg positiv aus. Die Vorevaluation ergab bei der subjektiven Bewertung einen Score von 8,27 (Skala von 1 bis maximal 10). Bei der objektiven Evaluation wurden im Mittel 84% der gestellten Fragen richtig beantwortet.
Schlussfolgerung/Implikation: Der Train the Teacher – Kurs ist für das angestrebte Ziel Erfolg versprechend. Einige Absolventen haben bereits begonnen, an verschiedenen Ausbildungsstandorten evidenzbasierte Lehrangebote zu implementieren. Das Konzept wird erweitert und fortgeführt.
Die medizinische Ausbildung wird gegenwärtig zunehmend mit E-Learning-Elementen angereichert. Die Orientierung in der in verschiedenste Netze zersplitterten Lernlandschaft erweist sich häufig als problematisch und zeitaufwändig, und dies bereits innerhalb einzelner Universitäten und Fachbereiche. "FAUST" - Frankfurter Ausbildungs - und Studienangebote der Medizin im virtuellen Raum (http://www.med.uni-frankfurt.de/faust/index.html) - löst dieses Problem. FAUST bietet einfache und schnelle Zugangsmöglichkeiten zu allen instituts- und klinikeigenen elektronischen Informationsquellen (z. B. Vorlesungsskripte) und E-learning Projekten (e!uro; fanatomic.de; HistoPathOnline, E-learning-Academy) sowie zu überregionalen medizinischen Lernplattformen (z. B. k-med, LaMedica), die in Frankfurt entwickelt bzw. mitentwickelt wurden und bereits curricular eingesetzt werden. Schneller Zugang wird auch zum Lernmanagementsystem WebCT vermittelt, das zunehmend zur Kommunikation, strukturierten Präsentation von E-Content sowie zur Durchführung elektronischer Klausuren eingesetzt wird. Das Portal wurde von einem im E-Learning erfahrenen Team (Kliniker, Vorkliniker, Designer, Informatiker) mit Mitteln des Lehr- und Studienausschusses entwickelt. Es ist seit dem Sommersemester 2005 freigeschaltet. FAUST versteht sich zudem als Anlaufstelle für Lehrende des Fachbereichs Medizin, die am E-Learning interessiert sind. Sie können Beratung bei didaktischen und technischen Fragen, sowie Unterstützung bei der Realisierung ihrer Projekte erhalten. FAUST möchte auf diesem Wege die Vernetzung der E-Learning-Akteure unterstützen.
Hintergrund Die chronische Herzinsuffizienz erfordert als Systemerkrankung hausärztliche sowie spezialärztliche Versorgung. Die evidenzbasierte DEGAM-Leitlinie (LL) zur hausärztlichen Versorgung der Herzinsuffizienz wurde formal interdisziplinär konsentiert, nachdem der Entwurf ein mehrstufiges internes und externes Reviewverfahren durchlaufen hatte. Methode Wissenschaftliche Fachgesellschaften und Organisationen (FG/O) wurden zu einem Nominalen Gruppenprozeß (NGP) eingeladen und entsandten autorisierte Teilnehmer. Diese erhielten den LL-Entwurf inkl. Methodenreport sowie eine Liste zentraler LL-Empfehlungen für ein persönliches Ranking (44-Items; 6-stufige Likert-Skala). Beim Konsentierungstreffen wurden aus dem 1. Ranking Themen ohne deutliche Übereinstimmung (Likert =4) identifiziert, unter Hinzunahme weiterer Themenvorschläge in priorisierter Reihenfolge diskutiert und erneut abgestimmt. Der überarbeitete LL-Entwurf wurde in einem zweiten Ranking im Delphi-Verfahren konsentiert. Ergebnisse Im Abstimmungsprozess mit 10 Vertretern aus 11 FG/O wurden ~35 Themen diskutiert. Bei zwei Empfehlungen mit fehlender Evidenz wurde ein von internationalen LL abweichender Konsens getroffen (z.B. ß-Blocker bei asymptomatischen Patienten nur nach durchgemachtem Herzinfarkt). Vier Formulierungen bewertenden Charakters zur BNP-Bestimmung wurden zugunsten einer Negativempfehlung gestrichen, eine Empfehlung mit der STIKO harmonisiert (Pneumokokkenimpfung), bei weiteren wurden ergänzende Konditionen im Wortlaut eingefügt oder sprachliche Änderungen vorgenommen. Fünf Themen wurden neu erstellt (z.B. kontraindizierte Pharmaka). Bis auf drei (z.B. Flussdiagramme nicht vollständig konsensfähig: unangemessene Vereinfachung vs. fehlende Praktikabilität) wurden alle Empfehlungen der LL konsentiert. Schlussfolgerungen Der NGP ist für evidenzbasierte LL eine geeignete Vorgehensweise. Interdisziplinarität ist insbesondere bei Entscheidungsunsicherheit (fehlende oder inkonsistente Evidenz) und zur Schnittstellendefinition wertvoll.