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"Vor einem Bild", so Arthur Schopenhauer, "hat Jeder sich hinzustellen, wie vor einem Fürsten, abwartend, ob und was es zu ihm sprechen werde; und, wie jenen, auch dieses nicht selbst anzureden: denn da würde er nur sich selbst vernehmen." Es ist, als hätte Günter Eich eben diese Aufforderung ernst genommen und in ein subversives Sprachspiel verwandelt. Sein Gedicht "Munch, Konsul Sandberg" aus dem Jahre 1963 erweist sich dabei als ebenso bemerkenswerter wie eigenwilliger Beitrag zum Thema "Text und Bild". [...]Wenn Günter Eichs Gedicht aus dem Band "Zu den Akten" von 1964 etwas aus dem Bild übemimmt, was gleichsam ins Auge springt, so ist es jene genannte Ambiguität zwischen Präsenz und Entzug, zwischen Flächigkeit und Plastizität der Gestalt, die der Text nun seinerseits, in einer Art "overkill" gleichsam, radikalisiert. Eich besingt nicht das Bild, er kokettiert nicht mit der Tradition des Bildgedichtes, er treibt und hintertreibt vielmehr die Erwartung des Lesers durch die Konstruktion eines provozierenden Sprechers. Einer solchen Konstruktion scheinen Fragen vorausgegangen zu sein, wie: Kann ein Text etwas von der Spannung und Energie, die das Gemälde ausstrahlt, "übersetzen"? Läßt sich etwas von der (Nach-)Wirkung dieses Bildes fassen, ohne in gängige Register zu verfallen, mit denen Bilder in der Regel kommuniziert werden? Kann, mit anderen Worten, das Verhältnis von Text und Bild anders artikuliert werden als im Modus der Beschreibung, eines Narrativs oder einer hermeneutischen Belehrung - Modi allesamt der Bemächtigung, der Rivalität oder der Unterwerfung?
Die Arbeit untersucht Phänologie, Raumnutzung, Nahrungs- sowie Verhaltensökologie der am „Unteren Niederrhein“ überwinternden Bläss- und Saatgänse unter besonderer Berücksichtigung ihrer Konkurrenzsituation und der räumlichen Beweidungsrhythmik von Grünland durch Blässgänse. Hierzu wurden in den Wintern 1996/97 – 1999/00 innerhalb eines ca. 120 qkm großen Gebietes (Kreis Kleve, NRW) Erhebungen zu den Gänsezahlen, den besuchten Habitaten und ihrer Nutzungsintensität, zu Truppgrößen und -dichten sowie zu Verhaltensparametern und zum Graswachstum auf ausgewählten Grünlandflächen durchgeführt. Die Kartierung der Gänse in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung deckte 1997/98 und 1998/99 das gesamte Untersuchungsgebiet ab. Diese Winter bildeten die Grundlage für die Bearbeitung der Fragen zur Phänologie, Raumnutzung und Habitatwahl der Arten. Fragestellungen zur Truppgröße und -dichte, Tier- Pflanze-Interaktion, zu Aktivitätsparametern oder zur Nutzungsintensität ausgewählter Flächen durch Gänse wurden an Stichproben von ein – drei, im Einzelfall vier Untersuchungsperioden bearbeitet.
Die Blessgans (Anser albifrons albifrons) ist die arktische Gänseart, die am zahlreichsten in Westeuropa überwintert. Von 1998 bis 2002 wurden in einem internationalen Farbmarkierungsprojekt 3.740 Blessgänse mit individuell codierten Halsmanschetten gekennzeichnet, die sich im Feld mit Ferngläsern ode Fernrohren ablesen lassen. Insgesamt wurden 25.000 Beobachtungen registriert. Die Dissertation präsentiert als erste Auswertung dieses noch andauernden Langzeitprojektes 17 Kapitel, die unterschiedliche Aspekte des winterlichen Gänsezuges beleuchten. Ein großer Teil dieser Kapitel ist mittlerweile als Fachaufsätze in verschiedenen Zeitschriften publiziert. Das Zuggeschehen wird auf drei geografischen Ebenen untersucht: auf der kontinentalen Ebene (Zug von den Brut- in die Überwinterungsgebiete), dem überregionalen Niveau (Vernetzung europäischer Rastgebiete) und dem regionalen Niveau (Auswertungen der Rastbestände und Zugbewegungen in Ostfriesland, am Niederrheingebiet und dem Lauwersmeer) mit Nutzung der Rasterkartierung und der Telemetrie.
Insbesondere in einem sozial monogamen Paarungssystem unterliegt die Wahl des Paarpartners vielfältigen Beschränkungen. Infolge intrasexueller Konkurrenz und/oder aufgrund hoher Zeit- und Energiekosten der Partnersuche kann sich zumindest ein Teil der Weibchen nicht mit dem bevorzugten Männchen fortpflanzen. Die Reproduktion mit einem vergleichsweise schlechten (z.B. unattraktiven oder wenig lebenstüchtigen) Partner ist jedoch möglicherweise mit Fitnesskosten in Form einer verringerten Qualität der Nachkommen verbunden, falls diese die schlechten Eigenschaften ihres Vaters erben. Daher sollten die Weibchen sozial monogamer Vogelarten einem Selektionsdruck unterliegen, im Falle der Verpaarung mit einem schlechten Männchen die Qualität ihrer Nachkommen und somit ihre eigene Fitness nachträglich zu optimieren. Dies könnte beispielsweise durch Fremdkopulationen mit besseren Männchen oder eine adaptive Manipulation des Geschlechterverhältnisses der Nachkommen geschehen. Die Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, ob eine dieser beiden potentiellen Strategien zur Fitnessoptimierung von Weibchen der sozial monogamen Tannenmeise Parus ater umgesetzt wird.
Wir erstellen derzeit die erste Datenbank zum sichtbaren Frühjahrszug des mitteleuropäischen Binnenlandes. Um den Frühjahrszug zu erfassen, wählten wir eine exponierte Beobachtungsstelle am Bodenseeufer aus. Die Daten wurden in den Jahren 1984 – 1986 erhoben (an insgesamt 194 Tagen mit 831 Beobachtungsstunden von Anfang März bis Anfang Mai, jeden Morgen von Sonnenaufgang bis späten Morgen bzw. Mittag). Das Projekt lieferte 35583 Einzelbeobachtungen mit insgesamt 138543 Individuen in 96 Arten. Einige Ergebnisse lassen sich mit der langjährigen niederländischen LWVT/SOVON Studie vergleichen, besonders im Hinblick auf das Zugverhalten von Waldvögeln. Weitere Themen der Studie sind: Median-Werte und Phänologie von vierzehn “Kalendervögeln” und des Schwarzmilans Milvus migrans, das Zugverhalten von typischen Standvögeln (Türkentaube Streptopelia decaocto, Rabenkrähe Corvus corone corone, Haussperling Passer domesticus), die Hauptzugrichtung (Beutelmeise Remiz pendulinus, Wiesenpieper Anthus pratensis, Heidelerche Lullula arborea), sowie Nachweise ziehender Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla. Mit einer Wiederholungsstudie könnten möglicherweise Veränderungen im Zugverhalten der Heimzieher über die letzten Jahrzehnte festgestellt werden. Im nächsten Schritt vervollständigen wir die Endversion der Datenbank und publizieren sie online mit freiem Zugang durch das Internet, was eine Ausweitung der Analysen erlauben wird, z.B. im Hinblick auf Zugverhalten und vorherrschende Wetterbedingungen.
Das Zugvorkommen des Ortolans an der Deutschen Bucht hat1964-2000 deutlich abgenommen. Die Art tritt alljährlich in beiden Zugperioden auf. Die Jahressummen schwanken zwischen 5 und 76 Individuen (durchschnittlich 34). Der Heimzug dauert vom 29. März bis 6. Juni (8 Dekaden), der Wegzug vom 4. August bis 28. Oktober (10 Dekaden, Abb. 2). Aus dem Gesamtmaterial (n = 1030) beträgt die Relation Heimzug zu Wegzug 1 zu 1,7. Im großräumigen Vergleich (südliche Bundesländer bis Nordjütland) ergibt sich überall ein starkes Überwiegen der Heimzügler (73-93%). Dieses Phänomen wird einerseits als Schleifenzug, andererseits als Heimzugprolongation (z.B. für NW-Niedersachsen) gedeutet. Die Diskussion zu den enormen Brutbestandsverlusten (in Fennoskandien) ergibt, dass die aktuelle klimatische Situation überregional kaum als bedeutender Faktor anzusehen ist. Demgegenüber sind Habitatveränderungen in den Brutund Durchzugsräumen gewichtiger, ferner menschliche Verfolgung, worauf allein jährlich 50.000 getötete Ortolane in Südfrankreich hinweisen.
Erste Zweitbruten beim Kleiber Sitta europaea in der Langzeit-Populationsstudie bei Braunschweig
(2005)
Im Braunschweiger Raum werden Daten von in künstlichen Nisthöhlen brütenden Kleibern in zahlreichen Untersuchungsgebieten bereits seit den frühen 1950er Jahren erfasst. 2004 gelangen erstmals für die Untersuchungsregion Zweitbrut-Nachweise. In beiden Fällen war der Ausfliegeerfolg in der ersten Brut nur gering. Zweitgelege folgten jeweils auf eine frühe Erstbrut.
Der globale Klimawandel beeinflusst die Phänologie des Zugverhaltens von Vögeln. Es ist zu erwarten (und andernorts gezeigt worden), dass (1) die Zugvögel im Frühjahr früher im Brutgebiet ankommen und dass (2) dieser Effekt bei Kurzstreckenziehern stärker ist als bei Langstreckenziehern. Um dies zu überprüfen, wurden langfristige Beobachtungsreihen (1970-2003) analysiert, bei denen (1) mindestens acht Erstankünfte aus den Zeiträumen 1970-1986 und 1987-2003 vorlagen, (2) der Beobachter keinen Wohnortwechsel vorgenommen hatte und (3) mindestens drei unabhängige Beobachtungsreihen für eine Art vorhanden waren. Insgesamt wurden die Erstankunftszeiten von 17 Zugvogelarten an 13 verschiedenen Orten in Südwestdeutschland untersucht. Die Analyse der Ankunftszeiten erfolgte mit Hilfe der linearen Regression und durch den Vergleich der Mediane für die Perioden 1970-1986 und 1987-2003 (U-Test nach Mann-Whitney). Von 103 ausgewerteten Beobachtungsreihen wurde bei 96 ein Trend zur früheren Erstankunft festgestellt, während nur bei sieben Reihen das Gegenteil der Fall war. Betrachtet man die Steigung der Regressionsgeraden als Maß für die jährliche Veränderung der Ankunftszeiten, wurde bei 58 Beobachtungsreihen eine signifikant frühere Erstankunft festgestellt. Durchschnittlich verfrühte sich die Ankunft um 0,3 Tage (max. 2,9) pro Jahr. Hingegen konnte nur bei einer Art eine signifikant spätere Ankunft festgestellt werden. Der U-Test führte zu sehr ähnlichen Erkenntnissen. Eine Varianzanalyse ergab, dass die Effekte bei Kurzstreckenziehern stärker waren als bei Langstreckenziehern. Es wird vermutet, dass die frühere Ankunft überwiegend darauf zurückzuführen ist, dass sich die Überwinterungsgebiete vieler Arten nach Norden verschoben haben.
Die bedeutendste Entdeckung der letzten 30 Jahre in Bezug auf das Fortpflanzungsverhalten von Vögeln war die Erkenntnis, dass es bei mehr als 80% aller sozial monogamen Singvogelarten regelmäßig zu Kopulationen außerhalb des Paarbundes kommt („extra-pair copulations“; EPCs). In der Folge setzte sich eine beeindruckende Zahl von Untersuchungen mit verschiedenen Aspekten dieses Verhaltens auseinander. Neben Studien, die sich mit Unterschieden in der Häufigkeit des Auftretens von „Fremdvaterschaften” bei verschiedenen Vogelarten beschäftigten, wurden vor allem Untersuchungen zum Kosten und Nutzen von EPCs für Männchen und Weibchen durchgeführt. Auf der Basis eigener Untersuchungen, die dazu dienten, das genetische Paarungssystem von sozial monogamen Kohl- und Tannenmeisen (Parus major and P. ater) zu ergründen, werden hier einige Resultate dieser Bemühungen und auch die ihnen zugrundeliegenden Überlegungen dargestellt. Kosten von EPCs beinhalten für Weibchen möglicherweise eine Reduktion in der Brutfürsorge durch die Männchen, weil die Anzahl eigener Nachkommen und damit der Fortpflanzungswert einer Brut für „betrogene“ Männchen abnimmt. In Übereinstimmung mit dieser Hypothese fanden wir, dass sich die Brutverteidigung männlicher Kohlmeisen nach der Anzahl eigener Nachkommen und nicht nach der Brutgröße richtet. Außerdem fütterten „betrogene“ Männchen ihre Bruten weniger als nicht „betrogene“ Männchen. Wenn EPCs den Weibchen Kosten verursachen, so muss auf der anderen Seite ein entsprechender Nutzen vorhanden sein, da Selektion sonst zum Verschwinden dieses Verhaltens führen sollte. Während männliche Kohl- und Tannenmeisen ihren Fortpflanzungserfolg durch EPCs direkt erhöhen können, ist ein Nutzen für die Weibchen nicht derart offensichtlich. Bei der Analyse einer großen Zahl von Tannenmeisenbruten konnten wir keinerlei Hinweis dafür finden, dass die vieldiskutierten „Gute Gene”-Modelle den Nutzen von EPCs für Weibchen erklären. Würden Weibchen durch EPCs „bessere“ oder „kompatiblere“ väterliche Gene für die betreffenden Nachkommen erhalten, wäre zu erwarten, dass EPY ihren Halbgeschwistern in irgendeiner Form überlegen sind. Zwischen den beiden Halbgeschwistergruppen fand sich jedoch weder in Bezug auf die Überlebenswahrscheinlichkeit noch in Bezug auf den Fortpflanzungserfolg im ersten Brutjahr ein Unterschied. Aus diesen und anderen Befunden wird geschlossen, dass „Gute Gene”-Modelle das weit verbreitete Auftreten von EPCs bei Vögeln alleine kaum erklären können und dass wahrscheinlich mehr als ein einzelner Selektionsfaktor die Evolution dieses Verhaltens bei Vögeln beeinflusst hat.
Von 1994 bis 2003 erfassten wir in einem Braunschweiger Untersuchungsgebiet die Brutbesiedlung von Nistkastenrondellen (jeweils 8 Höhlen rings um einen Eichenstamm). Wenn ein Rondell im selben Jahr von 2 Brutpaaren genutzt wurde, ging in die Auswertung nur die Wahl des Erstbesiedlers ein. Erstbesiedler waren 74 x Kohlmeisen Parus major, 7 x Blaumeisen Parus caerulus, 28 x Kleiber Sitta europaea, 34 x Trauerschnäpper Fidecula hypoleuca und 4 x Stare Sturnus vulgaris. Die meisten dieser Paare wählten Nisthöhlen, deren Eingang nach Osten (NE, E, SE) zeigte. Die stärkste Bevorzugung für den wetterabgewandten Ostsektor ließ sich bei Fidecula hypoleuca feststellen. Bei Nistkästen mit nach Osten weisendem Einflugloch dürfte das Risiko für Brutverluste durch Feuchtigkeit und/oder Überhitzung minimiert werden. Allerdings kann das Ergebnis der experimentellen Studie nicht auf die Situation von Naturhöhlen übertragen werden. Denn in benachbarten Waldparzellen waren die vom Star zur Brut genutzten Naturhöhlen (n = 72) bevorzugt in westliche Richtungen orientiert. Sekundäre Höhlenbrüter können ihre Präferenz hinsichtlich der Ausrichtung des Höhleneingangs unter natürlichen Verhältnissen offenbar nur eingeschränkt oder gar nicht realisieren, weil sich das Naturhöhlenangebot witterungsbedingt vor allem im S/SW-Sektor befindet.
Raumnutzung und Vergesellschaftung von Alpenschneehühnern Lagopus mutus im grönländischen Sommer
(2005)
In den Jahren 1996-1999 wurden auf der Insel Traill (Nordost-Grönland) insgesamt 15 Alpenschneehühner (7 M, 8 W) zwischen Anfang Juni und Mitte August telemetrisch überwacht, wodurch umfangreiche Daten zu Raumnutzung und Vergesellschaftung während der Brut- und Aufzuchtzeit gesammelt werden konnten. Neu sind die Angaben über die räumliche Nähe von Paarpartnern zueinander und von Hennen zum Neststandort. Je nach Fortpflanzungsstatus der Vögel ergaben sich unterschiedliche Streifgebietsgrößen. Reproduzierende W zeigten eine relativ starke Bindung an den Neststandort und bewegten sich mit ihren kleinen Küken auf 30-60 ha Fläche. Hennen, die ihr Gelege verloren, konnten bis 3,5 km abwandern. Die Streifgebiete von Hähnen waren zumeist deutlich größer (68-745 ha), der maximale Abstand zwischen zwei Ortungen eines Hahnes betrug knapp 7 km. Hähne, die eine brütende Partnerin hatten, entfernten sich zeitweise mehr als 1 km vom Nest und wurden gelegentlich mit anderen Hennen angetroffen. Nach Schlupf der Küken hielten einige Hähne Kontakt zu den Familien und halfen bei der Feindvermeidung. Als Paarungssystem ist fakultative Polygynie anzunehmen, die den jährlich wechselnden ökologischen Bedingungen Rechnung trägt. Ab Mitte Juli etwa erlischt die Territorialität der Hähne, und die Alpenschneehühner bilden kleine M- oder größere gemischte Gruppen, die sich auf der Suche nach neuen Nahrungsressourcen über mehr als 5 km verlagern können.
Im Vergleich zu Schilderungen aus dem 19. Jahrhundert und überlieferten Daten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben Rotsternige Blaukehlchen als Durchzügler auf Helgoland sehr stark abgenommen. In den letzten Jahrzehnten ist der Rückgang stärker als der Durchschnitt anderer durch Mitteleuropa nach Afrika ziehenden Singvogelarten. Während der Wegzug inzwischen fast völlig erloschen ist, erscheinen Heimzügler heute in kleiner Zahl. Es wird vermutet, dass heute weniger skandinavische Blaukehlchen eine südsüdwestliche Zugrichtung einschlagen, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Verschwinden einer langflügeligen Population in Süd-Norwegen. Ob dafür Gründe in Brut-, Durchzugs- oder Überwinterungsgebieten verantwortlich sind, ist unklar. Das einst regelmäßige und heute so gut wie erloschene Auftreten von nach S-SW ziehenden Blaukehlchen wurde im Frühjahr offenbar schon immer von Einflügen der Südostzieher überlagert. Diese Frühjahrseinflüge gibt es noch heute, erreichen jedoch bei weitem nicht das Niveau früherer Zeiten. Die Mediane von Heim- und Wegzug liegen in neuerer Zeit später als in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Weißsternige Blaukehlchen L. s. cyanecula sind erheblich seltener als die Nominatform und erscheinen auf dem Heimzug deutlich früher (vor allem März/April).
Drei zugunerfahrene Wespenbussarde wurden nach zehn- bzw. zwölfjähriger Volierenhaltung unter mitteleuropäischen Naturtagbedingungen in Bezug auf ihr jahresperiodisches Verhalten untersucht. Registriert wurde die Flugaktivität von zwei Weibchen. Zusätzlich wurde an diesen und einem Männchen die individuelle Körpermasse im Jahresverlauf aufgezeichnet. Der Anstieg der Flugaktivität mit einem signifikanten Anteil im Oktober wird als Zugunruhe gedeutet. Die Wespenbussarde entwickelten eine deutliche Herbstzugdisposition mit individuellen Charakteristiken im zeitlichen Ablauf. Das jahresperiodische Verhalten nach der langen Volierenhaltung unter falscher Fotoperiode im Winter ist ein Indiz für das Vorliegen einer endogenen Rhythmik.
Wölfe in Bayern : was tun?
(2005)
Rudelnachrichten
(2005)
Die Mitgliederzeitschrift "Rudelnachrichten" informiert über Aktivitäten, Veranstaltungen und Interna der "Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V." (GzSdW). Desweiteren werden wissenschaftliche Berichte und aktuelle Artikel zur Thematik Wolf publiziert. "Rudelnachrichten" erscheint bis zu dreimal im Jahr. Die ebenfalls verfügbaren Flyer der GzSdW informieren über den Umgang mit den Wolf in Deutschland sowie über Herdenschutzhunde. Aus der Selbstdarstellung der "Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V.": Wir schützen die deutschen Wölfe durch Aufklärung vor Ort, intensive Kooperation mit den beteiligten öffentlichen und nichtöffentlichen Stellen sowie durch praktische Hilfsmaßnahmen für die örtliche Bevölkerung. * Wir versuchen, deutschlandweit das schlechte und zudem falsche Image des Wolfes durch Aufklärung der Bevölkerung, z. B. durch die Herausgabe von Informationsbroschüren über die ökologische Rolle des Wolfes in der Natur zu verändern. * Wir fördern den Einsatz von Herdenschutzhunden als natürliche "wolfsfreundliche" Abwehrmaßnahme zur Vermeidung von Schäden an Haustieren. * Wir versuchen, die Haltung von Wölfen in Gehegen, die für die Aufklärung der Bevölkerung wichtig ist, zu verbessern und möglichst effektiv zu gestalten. * Wir haben ein Schulprogramm mit Unterrichtsmaterialien über Wölfe für Lehrer und ein Aktionsheft für Schüler erarbeitet. * Wir veröffentlichen Informationen über Presse, Rundfunk und Fernsehen. * Wir besuchen mit unserem mobilen Informationsstand Wolfsgehege, Heimtiermessen, Hundeausstellungen, Hundesportveranstaltungen u. ä. * Wir veranstalten Seminare, Diavorträge und Workshops mit renommierten Referenten.
Das Zustandspassiv : grammatische Einordnung – Bildungsbeschränkungen – Interpretationsspielraum
(2005)
Tagging kausaler Relationen
(2005)
In dieser Diplomarbeit geht es um kausale Beziehungen zwischen Ereignissen und Erklärungsbeziehungen zwischen Ereignissen, bei denen kausale Relationen eine wichtige Rolle spielen. Nachdem zeitliche Relationen einerseits ihrer einfacheren Formalisierbarkeit und andererseits ihrer gut sichtbaren Rolle in der Grammatik (Tempus und Aspekt, zeitliche Konjunktionen) wegen in jüngerer Zeit stärker im Mittelpunkt des Interesses standen, soll hier argumentiert werden, dass kausale Beziehungen und die Erklärungen, die sie ermöglichen, eine wichtigere Rolle im Kohärenzgefüge des Textes spielen. Im Gegensatz zu “tiefen” Verfahren, die auf einer detaillierten semantischen Repr¨asentation des Textes aufsetzen und infolgedessen für unrestringierten Text m. E. nicht geeignet sind, wird hier untersucht, wie man dieses Ziel erreichen kann, ohne sich auf eine aufwändig konstruierte Wissensbasis verlassen zu müssen.
Die Krupps
(2005)
Die dem pädagogischen 18. Jahrhundert vorausliegende Bildungs- und Erziehungsgeschichte stellt keinen Gegenstand dar, der in einem disziplinenübergreifenden Forschungs- und Diskussionszusammenhang bearbeitet würde. Ein Überblick über den Stand der Forschung ist indes nicht nur auf grund der disziplinären Streuung der zahlreichen Forschungsbeiträge von einschlägiger Relevanz kaum zu gewinnen, die historisch arbeitende Erziehungswissenschaftler beibringen, Mittelalter- und Frühneuzeithistoriker, Literaturwissenschaftler, die sich mit Texten oder Kunsthistoriker, die sich mit anderen einschlägigen Artefakten dieses Zeitraums befassen.