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Bereits im November 2013 verstarb Prof. Dr. phil. Gundi Gompf, die sich große Verdienste um den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule erworben hatte. Gundi Gompf wurde 1976 auf eine Professur für „Didaktik der Englischen Sprache und Literatur“ an der Goethe-Universität berufen. Diese Tätigkeit nahm sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 2005 wahr.
Der diesjährige Preis wurde an Ehrlichs 160stem Geburtstag von Professor Dr. Harald zur Hausen in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Er gehört zu den international renommiertesten Auszeichnungen, die in der Bundesrepublik auf dem Gebiet der Medizin vergeben werden. Den gleichnamigen Nachwuchspreis erhielt eine Forscherin aus Bonn.
Zubin Mehta mit Fledermaus im Gepäck : Geburtstags-Konzert in der Alten Oper begeistert Publikum
(2014)
Das Jahr 1914 markiert im kollektiven Gedächtnis den Einstieg in die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts: Mit seinen 10 Millionen Todesopfern, mit den gewaltigen Materialschlachten und dem Einsatz neuer Waffen und Kampfstoffe sollte der 1. Weltkrieg alles bis dato Gekannte in den Schatten stellen. Bei Gründung der Goethe-Universität am 18. Oktober ist der Weltkrieg bereits ausgebrochen, der Kaiser muss seinen Besuch absagen: „Die notwendig gewordene Verteidigung des Vaterlandes gegen ruchlose Angriffe unserer Feinde hat Mir dringendere Pflichten auferlegt“, telegrafiert Wilhelm II. aus Charleville-Mézières.
Die ersten Jahre dieser jungen Hochschule und auch die Nachkriegszeit hat der Krieg in nicht unerheblichem Maße geprägt. Mit verschiedenen Ausstellungen und Vorlesungsreihen soll im Jubiläumsjahr auch des Kriegsbeginns gedacht werden.
Prof. Benjamin Ortmeyer, Leiter der Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Goethe-Universität, hat am 27. Januar, dem weltweiten Gedenktag der Opfer des Holocaust, einen viel beachteten Vortrag zum Thema „Jenseits des Hippokratischen Eids: Dr. Mengele und die Goethe-Universität“ gehalten. Der Vortrag war der Auftakt zur Veranstaltungsreihe „Die Goethe-Universität in der NS-Zeit“ im Rahmen des Jubiläumsprogramms.
Kindheit im Kiez, in der Nachbarschaft von Drogen und Prostitution? Wer Frankfurt und sein berühmt-berüchtigtes Bahnhofsviertel kennt, wird zuerst einmal stutzen. Denn dieser mit 0,5 Quadratkilometern recht klein geratene Stadtteil im Schatten des ICE-Bahnhofs scheint nicht gerade kinderfreundlich zu sein: Neben zahlreichen Schnellrestaurants, Kneipen, Bars und Supermärkten sind es vor allem Drogenkonsum und Prostitution, die den Kiez prägen. Städtische Grünflächen oder Parks fehlen weitgehend.
Lust auf Vorsprung
(2014)
Ihr Auftritt beim Science Slam Berlin (2012) ist mit über 130.000 Klicks ein Renner auf Youtube. Nun hat sie ein Buch zum Thema veröffentlicht, das bereits auf der Buchmesse Leipzig für Aufsehen gesorgt hat. Giulia Enders forscht für ihre Doktorarbeit am Institut für Mikrobiologie an der Goethe-Universität.
Bildungswirklichkeit erklären : über 1.000 Teilnehmer auf Tagung zur Empirischen Bildungsforschung
(2014)
Maryam Jafri – "Staged Archive" : die Studiengalerie 1.357 kooperiert mit dem Deutschen Filmmuseum
(2014)
Fundstücke aus dem UniReport
(2014)
Wer sind die eigentlich? Was genau tun sie? Und wie viele sind es überhaupt? Fragen über Fragen, die nie jemand gestellt hat, weil man manche Dinge für so selbstverständlich hält, dass man vergisst, sich darum zu kümmern. Aber genau wie der gesamte Wissenschaftsbetrieb hat sich eine seiner wichtigsten Komponenten so stark verändert, dass es schon nicht mehr reichte, die Fragen nur zu stellen. Es war Zeit für die Antworten, um endlich Aufklärung zu erlangen über die „große Unbekannte“ der deutschen Wissenschaft: die Promotion.
Faszinierender Vortrag krönt die Veranstaltung "100 Years of Mathematics at the Goethe University"
(2014)
Ein Novum mit Symbolwert: Erstmals fand der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt Frankfurt in der Paulskirche statt. Nicht zuletzt mit dem überraschenden Ortswechsel setzte die Stadt in diesem Jahr ein deutliches Zeichen in Richtung Jubiläumsjahr der Goethe-Universität. Festredner war diesmal Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl.
Zu Beginn der Dagmar-Westberg-Vorlesungen in diesem Wintersemester stand auch die Namensgeberin selbst im Mittelpunkt. Dagmar Westberg wurde von Prof. Matthias Lutz-Bachmann herzlich im Hörsaal begrüßt – und der Vizepräsident der Goethe-Universität gratulierte ihr gleichzeitig zum 99. Geburtstag. Als Stifterin ermöglicht Dagmar Westberg die Gastprofessur, bei der jährlich international ausgewiesene Vertreter der Geistes- und Kulturwissenschaften dreiteilige Vorlesungen auf dem Campus Westend halten. Der Auftakt hatte im Dezember 2012 bereits Maßstäbe gesetzt. Es sprach der Münchner Mediävist und aktuelle Präsident der DFG, Prof. Peter Strohschneider, zum Thema „Möglichkeitssinn – Geisteswissenschaften und Gesellschaft“. Nach dieser offensiv vorgetragenen Standortbestimmung der Geisteswissenschaften ging es jetzt, im Dezember 2013, um nichts Geringeres als die Bedeutung der Liebe für eine gerechte Gesellschaft. Prominente Rednerin war die politische Philosophin Prof. Martha C. Nussbaum, eine der wohl vielseitigsten und einflussreichsten Denkerinnen der Gegenwart.
Rezension von: Barbara Wolbring: Trümmerfeld der bürgerlichen Welt. Universität in den gesellschaftlichen Reformdiskursen der westlichen Besatzungszonen (1945 –1949). Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 87, Göttingen 2014, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN 978-3-5253-6014-9 488 Seiten, 69,99 Euro.
Die Akademie der Arbeit in der Universität a.M. : ein vergessenes Stück Universitätsgeschichte
(2014)
In den Umbruchjahren der Weimarer Republik entwickelte sich in der Goethe-Universität eine Institution, die oft in Vergessenheit gerät: "Die Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main" – so auch der offizielle Titel. Sie war und ist mehr als eine Fortbildungsstätte für Arbeitnehmer. Hier studieren jährlich 40 Arbeitnehmer, aus allen Branchen der Wirtschaft und Verwaltung ausgewählt, um sich auf verantwortliche Tätigkeiten in Unternehmen, Verbänden und öffentlichen Institutionen vorzubereiten.
Kurz nach Hitlers Machtübernahme standen auch in Frankfurt stramme Parteigänger bereit, um wichtige Posten zu übernehmen, alte Rechnungen zu begleichen und ihre jüdischen Kollegen aus den Ämtern zu drängen. Allerdings weist die Frankfurter Universität Besonderheiten auf, die ihr aus Historikerperspektive eine Ausnahmestellung sichern, denn auf ihrer Personalliste standen Namen wie von Verschuer, Mengele und Hirt. Trotz ihrer Bekanntheit ist bis heute vieles um diese Täter rätselhaft geblieben.
"Wie so oft, war es auch in Ihrem Falle leichter, Unrecht zu tun, als dieses Unrecht wieder gutzumachen." Mit dieser bitteren Bemerkung fasste im Oktober 1957 der Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, der Ökonom Prof. Dr. Hans Möller, in einem Entschuldigungsschreiben an Walter Braeuer ein Rehabilitierungsverfahren zusammen, das bereits mehr als zehn Jahre zuvor im Januar 1946 gestartet war.
Graben am Rand der Geschichte : Studierende des Historischen Seminars erinnern an "Verlorene Denker"
(2014)
128 Menschen – Akademiker und Intellektuelle – wurden zwischen 1933 und 1945 von der Universität Frankfurt entlassen. Das waren etwa 36 Prozent des Lehrkörpers. Als angehende Historiker in der Übung "Verlorene Denker – Die Vertreibung jüdischer Professoren an der Goethe-Universität" mit dieser Zahl konfrontiert wurden, waren sie bestürzt und verunsichert. Wie sollten sie mit den vielen Schicksalen umgehen?
Eine Liste mit den Namen von 1.794 Wissenschaftlern, die in Nazideutschland entlassen wurden, steht seit 30 Jahren im Regal des Frankfurter Neurologischen Instituts. Von dort geht die Initiative aus, ihren Urheber wiederzuentdecken: den zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Neuropathologen Philipp Schwartz.
Die wahre Beschaffenheit der Dinge bleibt den Menschen oft verborgen. In Falle der hundert Dinge, die wir für die Jubiläumsausstellung des Universitätsarchivs Frankfurt ausgewählt und in "Hundert" für 100 Tage in der Eingangshalle des IG Farben-Hauses sichtbar gemacht haben, ist dieses Dictum Wielands wörtlich zu verstehen: Neben tausenden Blättern, zusammengeschnürt oder gereiht zwischen Aktendeckeln geschützt, um sie für mindestens 500 Jahre vor dem Verfall zu bewahren, liegen Archivboxen mit dreidimensionalen Gegenständen, die genauso einmalig sind wie jedes Stück Papier in unserem Magazin.
Als Howard Carter 1922 zum ersten Mal im Tal der Könige ins Grab von Tutenchamun blickte, sagte er: "Ich sehe wunderbare Dinge". Unbekannte Schatzkammern verbergen sich auch in den Depots, Büros, Archivräumen oder auf den Dachböden der Goethe-Universität und ihrer Kooperationspartner, wo die über 40 Sammlungen lagern. Millionen Objekte aus 4,6 Milliarden Jahren sind in über 100 Jahren Forschung und Lehre entstanden und gesammelt worden.
Der tut nix, der will nur rechnen : wie der Computer Einzug in die Geisteswissenschaften hält
(2014)
Immer mehr Texte, Töne und Bilder liegen in Bits und Bytes vor. Die Methoden der Digital Humanities werden stetig verfeinert und ermöglichen neue, bisher nicht bearbeitbare Fragestellungen. Auch in Frankfurt scheint die "empirische Wende" unaufhaltsam zu sein. Doch was hat es eigentlich mit dem neuen Forschungsgebiet auf sich, und inwiefern macht es uns schlauer oder gar klug?
Folgt der Krise des Finanzmarkts nun eine Krise der Wirtschaftswissenschaften? Die "Frankfurter Allgemeine" titelt im September auf ihrer Seite "Forschung und Lehre": "Offene Revolte in der Volkswirtschaftslehre" – damit scheint der Protest, zu dem die internationalen Studierendeninitiativen für Plurale Ökonomik im Mai aufgerufen hatten, in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein.
"Ökonomische Modelle und Geschichtswissenschaften gehören zusammen", konstatiert der französische Wissenschaftler Thomas Piketty, dessen Thesen weltweit diskutiert werden, und ergänzt in einem Interview in der "Süddeutschen Zeitung" provokant: "Forscher arbeiten mit hochentwickelten Modellen und anspruchsvoller Mathematik, um Kleinigkeiten zu erklären. Manchmal zeigen diese Modelle auch gar nichts." Der Frankfurter Ökonom Bertram Schefold nimmt die Entwicklung seines Fachs – insbesondere in Frankfurt – unter die Lupe.
Die Welt des Rechts lässt sich heute nicht mehr so leicht in nationale oder internationale Sphären ordnen. Wo Lawmaker als private Akteure in einer globalisierten Ökonomie die Normen häufig nachhaltiger bestimmen als staatliches Recht, da ändern sich auch die Anforderungen an die Rechtswissenschaft.
Mit dem Namen Gerhard Quinkert verbindet man in Frankfurt vor allem die Öffnung der Chemie für die Biologie. Das war damals ein außergewöhnlicher Schritt, der dank einer gezielten Berufungspolitik realisiert wurde. Der Organische Chemiker hat das "Frankfurter Modell" Ende der 1970er Jahre entwickelt.
Fernerkundung und GPS, Massenspektrometrie und Röntgenfluoreszenzanalyse: In der Archäologie gehören diese naturwissenschaftlichen Methoden inzwischen zum Standard-Repertoire. Was macht dies mit einem Fach, das sich selbst als eine der wichtigsten Kulturwissenschaften sieht? Lassen sich Fragen zum Leben unserer Vorfahren heute aus anderen Blickwinkeln beantworten?
"Ach!" würde Goethe vermutlich ausrufen, sähe er die Kleinteiligkeit der heutigen Forschung – und auch sein Faust verzweifelt am gestaltlosen "Wissensqualm". Goethe wehrt sich vehement gegen eine Zersplitterung der Wissenschaft in unzählige Einzelphänomene. Er schätzt die Universalisten, "die das Allgemeine im Auge haben und gern das Besondere an- und einfügen möchten".
Ohne Drittmittel für seine Forschung kommt kaum noch ein Wissenschaftler aus. Immer mehr kostbarer Zeit verbringen Forscher damit, endlose Anträge auszufüllen. Antragsprosa ist längst eine Wissenschaft für sich. Der Jurist Rainer Maria Kiesow hat seine Form des "exzellenten Anschreibens" gefunden – eine Glosse mit spitzer Feder geschrieben.
Die Erfolgsquote von rund 10 Prozent ist gering, der Arbeitseinsatz hoch. Doch weil die Europäische Union Fördersummen in Millionenhöhe ausschüttet, ermutigt die Universität ihre Wissenschaftler, Anträge zu stellen und unterstützt sie dabei. Der Wirtschaftsjournalist Dr. Michael Braun hat die Beteiligten nach den Schlüsseln zum Erfolg gefragt.
Die Nationalsozialisten zerstörten seine Kindheit, raubten ihm die Jugend: Josef Buchmann überlebte die Konzentrationslager. Er gab nie auf, wurde ein erfolgreicher Unternehmer. Nachwuchsforscher und die Wissenschaft zu unterstützen, das sieht er – der selbst nicht studieren konnte – als "sein Lebenswerk" an.
Von den hart umkämpften Anfängen des Frauenstudiums bis heute hat sich viel verändert. Doch Familienplanung und Mobilität sind weiterhin kritische Punkte für weibliche Karrieren in der Forschung. Deswegen sind Wissenschaftlerinnen auch heute noch häufiger kinderlos als ihre männlichen Kollegen. Erst allmählich schärfen Genderprogramme das Bewusstsein für die nicht fachlichen Aspekte der Nachwuchsförderung beider Geschlechter. Und Mentoringprogramme helfen Frauen bei den letzten Schritten zur Professur wie Networking, Auftreten, Bewerben und Verhandeln.
Jetzt, nach Beendigung vieler Jahre der Lehre und Forschung an der Goethe-Universität, kann ich diese Zeit mit einem Abstand überdenken. Der Freiraum für solch nicht zweckgerichtetes Verhalten ist während der praktischen Tätigkeit an der Universität äußerst gering und muss hart erkämpft werden, wie jedes Stück Freiheit. Rückblickend sehe ich, dass der Wunsch, über das Detailwissen hinaus ganzheitliche Zusammenhänge zu betrachten und über die eigene Fachgrenze hinauszugehen, meinen Weg geprägt hat.
Seit 50 Jahren ist Eckhard Henscheid schon Mitglied der "Neuen Frankfurter Schule" – Deutschlands "erfolgreichster Boygroup" (Oliver Maria Schmitt). Doch in welchem Verhältnis steht die "Neue" eigentlich zur "Alten" Frankfurter Schule von Horkheimer, Adorno & Co? Impliziert die Namensgebung (heimlichen) Respekt oder (ironische) Distanz? Hat die "Spaßgesellschaft" der Kritischen Theorie endgültig den Garaus gemacht?
Seit 2010 wetteifern Naturwissenschaftler bei den Science Slams des Physikalischen Vereins darum, wer seine Forschung am unterhaltsamsten erklären kann.
Im Jubiläumsjahr beteiligten sich erstmals auch die Geisteswissenschaftler an dem Format. Jeder Referent hat höchstens zehn Minuten für zündende Ideen, witzige Einlagen und überraschende Pointen. Zum Schluss entscheidet das Publikum, wer Slam-Champion ist.
Im November traten die drei besten Slammer der beiden Vorrunden vom Juli zum großen Finale gegeneinander an. 1.200 Besucher im Audimax des Campus Westend wählten den Informatiker Johannes Schildgen in einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen mit Kai Jäger zum Sieger.