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Hintergrund: Frequenzkontrolle ist die Therapie der ersten Wahl bei Patienten mit permanentem Vorhofflimmern. Jedoch es ist unklar, welche spezifischen Zielgrößen für die Optimierung einer medikamentösen Therapie herangezogen werden können. Spiroergometrie und 6-Minuten-Gehtest, die zusätzliche Informationen zur Belastbarkeit liefern können, wurden diesbezüglich bislang nur unzureichend untersucht. Methoden: In einer prospektiven Studie wurde bei konsekutiven Patienten mit permanentem Vorhofflimmern und tachyarrhythmischer Überleitung ohne Medikation eine Spiroergometrie, ein 24-h Langzeit-EKG und der 6-Minuten-Gehtest durchgeführt. Danach wurden die Patienten im „cross-over“ Design randomisiert und mit Bisoprolol (5 mg/Tag) sowie Verapamil (3x80 mg/Tag) zur Frequenzregularisierung über jeweils 14 Tage behandelt. Im Anschluss wurden die o.g. Untersuchungen wiederholt. Die Lebensqualität wurde bei allen Patienten vor und unter medikamentöser Therapie mittels SF-36 Fragebogens und der Symptomen-Checkliste evaluiert. Nach 3 bis 6 Monaten durchgehender frequenzregularisierender Therapie wurden alle Untersuchungen erneut durchgeführt. Ergebnisse: 22 Patienten schlossen das Untersuchungsprotokoll ab (Alter 64±7 Jahre; 59% männlich; mittlere EF 57±9%). Während der Kontrollphase lag die Ruheherzfrequenz bei 101±19 /min und mittlere Herzfrequenz im 24-h Langzeit-EKG bei 98±22 /min. Unter der Belastung zeigte sich ein Anstieg auf maximal 162±33 /min. Ohne frequenzregularisierende Medikation betrug die Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest 458±106 m und die maximale Sauerstoff-Aufnahme unter Belastung 16,6±4,1 ml/min*kg. Unter beiden Medikamenten reduzierte sich die mittlere Herzfrequenz im 24-h Langzeit-EKG signifikant um 15,2% unter Bisoprolol und 16,3% unter Verapamil. Auch die maximale Herzfrequenz im Langzeit-EKG verringerte sich signifikant um 15,1% und 14,2% unter Bisoprolol und Verapamil entsprechend. Weder Spiroergometrie noch 6-Minuten-Gehtest konnte eine Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit unter der frequenzkontrollierenden Therapie zeigen. So veränderte sich zum Beispiel die maximal erreichte Leistung um 1,5% und -2,8% und Bisoprolol und Verapamil entsprechend. Auch die maximale Sauerstoff-Aufnahme lag mit 17,1±4,9 ml/min*kg (Bisoprolol) und 16,9±4,7 ml/min*kg (Verapamil) auf dem Niveau vor Frequenzkontrolle (p=ns). Keine der 8 Skalas des SF-36 Fragebogens konnte einen Einfluss der verwendeten Medikamente auf die Lebensqualität zeigen. Nach im Mittel 181 Tage durchgehender medikamentöser Therapie konnte eine anhaltende bradykardisierende Wirkung beobachtet werden. So war die mittlere Herzfrequenz im Langzeit-EKG um 20±12 /min niedriger als bei der Ausgangsuntersuchung. Auch nach 6 Monaten kam es zu keiner signifikanten Veränderung der körperlichen Belastbarkeit. Hier betrug die maximale Sauerstoff-Aufnahme 17,6±4,4 ml/min*kg und zurückgelegte Gehstrecke 451±112 m (p=ns). Die Untersuchung der Lebensqualität ergab lediglich eine signifikante Verbesserung der körperlichen Funktion (59±27 vs. 69±24, p < 0,05), summarischen körperlichen Gesundheit (40±11 vs. 45±12, p=0,05) und der Häufigkeit der mit Vorhofflimmern assoziierten Symptome (36±13 vs. 32±13, p < 0,05). Klinische Implikationen: 1. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zeigen, dass unter Therapie mit beiden Medikamenten (Bisoprolol 5 mg/die und Verapamil 3 x 80 mg/die) eine signifikante und vergleichbare Frequenzkontrolle erreicht werden kann. 2. Sowohl das Belastungs-EKG als auch das Langzeit-EKG können zur Überprüfung der erreichten Frequenzsenkung bei der Ersteinstellung der Patienten mit permanentem Vorhofflimmern mit gleichen Erfolgsaussichten angewendet werden. Das Belastungs-EKG hat den Vorteil einer gleichzeitigen Beurteilung der Leistungsfähigkeit und der Blutruckeinstellung, während das Langzeit-EKG bei Verdacht auf das Vorliegen nächtlicher Bradykardien vom Nutzen sein kann. Zur Verlaufskontrolle kann ein ambulant durchgeführtes Ruhe-EKG einen sinnvollen Ersatz von zeitaufwendigeren und teureren Methoden darstellen. 3. Der 6-Minuten Gehtest kann nicht zur Beurteilung der Herzfrequenzkontrolle bei Patienten mit Vorhofflimmern empfohlen werden. 4. Im Gegensatz zur Herzfrequenz kann die im Rahmen des 6-Minuten-Gehtests ermittelte Gehstrecke eine sinnvolle Information über funktionellen Status des kardio-pulmonalen Systems sowie körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten liefern und somit die individuelle Optimierung der Herzfrequenzeinstellung erleichtern. 5. Eine Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit bei Patienten mit permanentem Vorhofflimmern kann möglicherweise durch die pharmakologische Frequenzkontrolle nicht erreicht werden. 6. Unter der medikamentösen Frequenzkontrolle treten die Verbesserungen der Lebensqualität bei Patienten mit permanentem Vorhofflimmern erst verzögert auf.
An der Chirurgischen Klinik des Bürgerhospitals wurden 58 Patienten, davon 38 Frauen und 19 Männer, in dem Zeitraum von 1/2001 bis 8/2003 aus unter-schiedlicher Indikation und angemessen dem präoperativen Befund an der Schilddrüse operiert. Die mitentnommenen Schilddrüsen-Isthmi wurden separiert und getrennt immunhistochemisch auf Calcitonin, Chromogranin A, CGRP (Calcitonin-Gene-Related-Peptid) und CEA (Carcino-Embryonales-Antigen) untersucht mit der Fragestellung der C-Zell-Freiheit des Isthmus im chirurgischen Krankengut und daraus möglicherweise resultierendem innovativen Operationsverfahren bei erhöhtem Serumcalcitonin. Dem Gesamtkollektiv wurden konsekutiv 35 Patienten mit einem unbekannten oder nicht erhöhten Serum-Calcitoninwert (Gruppe A), dann im Verlauf 23 Patienten selektiv systematisch mit einem präoperativ erhöhten Serum-Calcitoninwert (Gruppe B) zugefügt. Die immunhistochemische Untersuchung der Isthmi zeigte in keinem Fall eine Positivität für Calcitonin, der als spezifischer C-Zell-Marker gilt. 44,8% aller Isthmi waren positiv für Chromogranin A und 62% für CGRP, CEA-positiv waren nur 3 Isthmi. Signifikant häufiger positiv für Chromogranin A und CGRP waren Isthmi der Patienten mit C-Zell-Hyperplasie als Isthmi bei Patienten mit medullärem Schilddrüsenkarzinom der Seitenlappen. Die Ursache ist bis dato ungeklärt. Chromogranin A, CGRP und CEA gelten als unspezifische Marker, können aber auch in C-Zellen positiv sein. Bis heute ist kein Fall einer Calcitonin-negativen und gleichzeitig Chromogranin A-, CGRP- und CEA-positiven C-Zelle beschrieben worden, so dass wir anhand unserer Studie am chirurgischen Patientengut einen Nachweis eines C-Zell-freien Isthmus liefern, der jedoch endokrine Zellen beinhaltet, deren genaue Funktion in der Schilddrüse nicht bekannt sind. Der Median der präoperativen basalen Serum-Calcitoninwerte der Gruppe B lag bei patho-histologisch nachgewiesener C-Zell-Pathologie-Freiheit bei 19,5 pg/ml (10-36,4), stimuliert bei Median 85 pg/ml (53-206,4), bei Patienten mit einer C-Zell-Hyperplasie lag der basale Median bei 25,5 pg/ml (16-75), der stimulierte Median lag bei 134 pg/ml (57,8-208), bei Patienten mit medullärem Schilddrüsenkarzinom lag der basale Median bei 523,1pg/ml (71-11360), der stimulierte Median lag bei 994pg/ml (189-11400). In Anbetracht dessen haben unsere Ergebnisse eine klinische Relevanz im Hinblick auf mögliche Modifikationen der Operationsverfahren vor allem bei Knotenstrumen, die mit leicht erhöhtem Serum-Calcitonin einhergehen oder bei prophylaktischen Operationen bei genetisch positiven Patienten. Eine Verlaufskontrolle ist mit Bestimmung des Serum-Calcitonins möglich, ein Zweiteingriff (im Falle eines patho-histologisch nachgewiesenen medullären Mikrokarzinoms) jederzeit und mit geringem Komplikationsrisiko durchführbar.
Die Daten von 140 Patienten (105 Frauen und 35 Männer, Durchschnittsalter 55 Jahre) mit gesicherter rheumatoider Arthritis, die sich 155 typischen rheumachirurgischen Eingriffen an unterschiedlichen Gelenken unterziehen mussten und auf Medikamente der “modernen rheumatischen Basistherapie” (Methotrexat, Leflunomid, TNF-Alpha-Blocker und Kombinationen dieser) eingestellt waren, sind hinsichtlich der Entwicklung von postoperativen Wundinfektionen bzw. Wundheilungsstörungen untersucht worden. Die Patienten wurden in 5 Hauptgruppen unterteilt: Gruppe 1) Patienten mit Methotrexat; Gruppe 2) Leflunomid; Gruppe 3) Etanercept; Gruppe 4) Methotrexat + Leflunomid; Gruppe 5) Methotrexat + Etanercept; Besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine Assoziation bezüglich der Einnahmeart (Fortführung bzw. Aussetzung) der Medikation perioperativ und der Entstehung von Wundheilungsstörungen bzw. einer Schubentwicklung gelegt. Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob durch ein Absetzen bzw. einer Fortführung der Therapie mit Medikamenten der modernen rheumatischen Basistherapie perioperativ mit einer Schubententwicklung der rheumatoiden Arthritis, einer Verschlechterung der Wundheilungssituation oder mit einer erhöhten Rate oberflächlicher oder tiefer Infektionen zu rechen ist. Es wurde unterschieden zwischen Patienten die ihre Medikation perioperativ weitergenommen und Patienten die diese ausgesetzt haben [Gruppen 1 A)- 5 A) und Gruppen 1W) – 5 W)]. Die gesamten gesammelten Daten erhielten Informationen über Geschlecht, Alter, Medikation, Art und Anzahl der rheumaorthopädischen Operationen, Begleiterkrankung, sowie die Höhe des Rheumafaktors. In der Gesamtzahl der 140 untersuchten Fälle kam es zwölfmal (8,5 %) zu einer verzögerten bzw. zu einer gestörten Wundheilung, 128mal (91,4%) verlief die Wundheilung primär. In den Gruppen mit Aussetzen der Medikamente [Gruppen 1A) - 5A)] zeigten sich ingesamt fünf (7,1%) gestörte Wundheilungsverläufe gegenüber sieben (10%) innerhalb der Gruppen mit Fortführung der Medikation perioperativ [1W) – 5W)]. Die Medikamente der modernen rheumatischen Basistherapie scheinen sich demnach indifferent auf den Wundheilungsverlauf auszuwirken. Hinsichtlich Leflunomid lässt sich keine klare Aussage treffen. Die Fortführung von Leflunomid perioperativ zeigt einen Anteil von 30% Wundheilungsstörungen, gegenüber einer Rate von 10% innerhalb der Gruppe mit Aussetzung von Leflunomid. In Kombination mit Methotrexat scheint sich die Art der Einnahme jedoch nicht auf den Verlauf der Wundheilung auszuwirken [4 A) und 4W) je 20 % Whst.].
In dieser Arbeit werden Monozyten mit Hilfe der Ficoll-Trennung und Positivanreicherung durch das MACS-Magnetsystem gewonnen und durch die Zytokine GM-CSF und Interleukin 4 stimuliert. Nach zwei Tagen weisen die Zellen eine veränderte Morphologie auf, adhärieren zum Teil an Plastik und zeigen sowohl in der adhärenten als auch der nonadhärenten Fraktion charakteristische Merkmale dendritischer Zellen: In der Mikroskopie längliche, fädige Zytoplasmaausläufer sowie in der Durchflusszytometrie das Erscheinen der Oberflächenmarker CD1a und CD40. Die Zellen sind zu diesem Zeitpunkt zu ca. 90% unreife dendritische Zellen, wie die fehlende Ausprägung des Reifemarkers CD83 zeigt. Als unreife dendritische Zellen sind sie somit geeignet für die Antigenaufnahme; zur weiteren Ausreifung ist die Zugabe anderer Zytokine, z.B TNF α, notwendig. Als Mediengrundlage eignen sich sowohl RPMI+FCS als auch X-Vivo 15 und X-Vivo 20, wobei X-Vivo 15 und X-Vivo 20 aufgrund ihrer immunologischen Vorteile RPMI vorzuziehen sind. Ausblick Insgesamt sind schon vielversprechende Wege aufgezeigt worden, dendritische Zellen für die Immuntherapie zu gewinnen, und zwar sowohl aus CD34+ Stammzellen als auch aus CD14+ Monozyten. Wichtig wäre an dieser Stelle ein genauer Vergleich zwischen aus Monozyten und aus CD34+ Vorläuferzellen generierten Zellen in der Laborpraxis. Zum einen sollte hier untersucht werden, aus welcher Ausgangszelle sich größere Mengen an dendritischen Zellen generieren lassen. Die genaue Ermittlung der Zellzahl an jedem Kulturtag wäre hier von Bedeutung. Zum anderen sollte auch die Funktionalität der jeweiligen Zellen, etwa in der mixed-lymphocte-reaction, analysiert und miteinander verglichen werden, und zwar vor und nach zusätzlicher Gabe von TNF alpha. Die Mediengrundlagen X-Vivo 15 und X-Vivo 20 haben sich als gute Alternativen zu dem herkömmlich verwendeten RPMI 1640 gezeigt. An dieser Stelle wäre noch eine vergleichende Analyse der beiden Medien wichtig, und zwar im Hinblick auf die oben genannte Fragestellung der Zellzahl, Ausprägung der Oberflächenmarker und Funktionalität .
In dieser Studie haben wir den minimalinvasiven Ersatz bzw. Rekonstuktion der Mitralklappe unter Einsatz des HEARTPORTÒ Port AccessTM - Systems über eine rechtsanterolaterale Thorakotomie und femorale Kanülierung untersucht und 20 minimalinvasiv mit 20 konventionell operierten Patienten verglichen. Ein Nachteil dieser Studie ist, dass die beiden Gruppen mit jeweils 20 Patienten sehr klein sind, um eine zuverlässige statistische Aussage treffen zu können. Außerdem war zu Beginn der Studie die operative Erfahrung mit diesem neuen System noch sehr ausgeprägt, so dass einige technische Probleme auch eventuell einer Lernkurve zugeschrieben werden können. Die hier vorliegenden Daten zeigen, dass die neuere minimalinvasive Methode durchaus mit der etablierten konventionellen Operationstechnik vergleichbar ist. Die Qualität der ersetzten und rekontruierten Mitralklappen ist sehr gut und obwohl es sich hier um das initiale Patietenkollektiv eines neu eingeführten Operationsverfahrens handelt, findet sich nur eine minimal verlängerte Operationsdauer. Intubationsdauer und postoperativer Klinikaufenthalt sind zwar nicht signifikant, aber dennoch tendenziell kürzer als die des konventionellen Kollektivs. Der postoperative Blutverlust ist identisch. Obwohl die postoperativen Ergebnisse gut waren gilt doch hervorzuheben, dass es zu einigen intraoperativen prozedurbezogenen Problemen gekommen ist. Aus diesem Grunde der komplizierten Handhabung des Systems und aus Kostengründen ist in unserer Klinik auf ein ähnliches minimalinvasives Operationsverfahren, das durch Chitwood und Kollegen beschrieben wurde, umgestiegen worden. Bei der Betrachtung der laborchemischen Marker ergeben sich insbesondere für die Kreatinkinase (CK) und Myoglobin signifikant höhere Werte in der minimalinvasiven Patientengruppe. Diese deutliche Erhöhung der Marker der muskulären Schädigung CK und Myoglobin liegt ursächlich in der kanülierungsbedingten Extremitätenischämie und der rechtsanterolateralen Thorakotomie begründet. Für die kardialen Parameter Troponin T und Troponin I, sowie für die neuronalen Marker S-100b und NSE konnte keine Signifikanz ermittelt werden. Die durchgeführten neuropsychologischen Tests zeigten ebenfalls keinen signifikanten Unterschied auf. Insgesamt läßt sich aus den hier vorliegenden initialen Ergebnissen kaum ein Nachteil bei der Verwendung der minimalinvasiven Technik ermitteln. Hinzu kommt noch der offensichtliche Vorteil des kosmetisch besseren Ergebnisses. Allerdings beschränkt sich der Einsatz dieses Verfahrens auf ein sorgfältig ausgewähltes Patientengut, da aufgrund des Risikoprofils vieler Patienten der Einsatz dieser Methode als kontraindiziert gilt. Es handelt sich bei dieser Operationsmethode somit nicht um ein Verfahren, welches die herkömmliche konventionelle Operationsmethode ersetzen könnte. Inwieweit aus dem minimalisierten thorakalen Zugang eine Erhöhung der Thoraxstabilität resultiert und inwieweit sich diese positiv auf Rehabilitationsmaßnahmen auswirkt müssen Folgestudien ergeben.
Hintergrund—Derzeit können verschiedene Embolieprotektionssysteme bei der Carotis Stentimplantation angewandt werden. Diese Studie berichtet über Ergebnisse unter Verwendung des Flussumkehrsystems Parodi Anti-Embolie System. Patienten—Eine Carotis Stentimplantation wurde bei 56 Patienten durchgeführt (Durchschnittsalter 68 ± 9 Jahre). Der mittlere Stenosedurchmesser betrug 77% ± 10%. Während des Eingriffs wurde eine cerebrale Embolieprotektion mittels Ballonokklusion der Arteria carotis communis und externa mit dem Parodi Anti-Embolie System angewandt. Während der Stentimplantation, vor der Entlassung und 1, 6 und 12 Monate nach dem Eingriff wurde der neurologische Status der Patienten erhoben. Ergebnisse—Der Eingriff war bei allen Patienten technisch erfolgreich. Ein Patient entwickelte einen ischämischen Insult nach 6 Stunden. Es wurden keine Todesfälle oder Myokardinfarkte beobachtet. Während der Verlaufsbeobachtung (bis zu 40 Monate) starben 2 Patienten an einer sekundären Komplikation nach intrakranieller Blutung und ein weiterer Patient an Kammerflimmern. Bei keinem Patienten trat eine höhergradige Restenose auf. Schlussfolgerung—Die Akutergebnisse zeigen, dass die Flussumkehr bei der Carotis Stentimplantation eine sichere und effektive Methode der cerebralen Embolieprotektion darstellt. Die niedrige Komplikations- und Restenoserate entspricht den Ergebnissen in anderen Veröffentlichungen und zeigt, dass die Ballonokklusion keine Gefäßverletzungen verursacht.
Modulation des Chemokin-Profils beim Prostatakarzinom : neue Ansätze in Diagnostik und Therapie
(2006)
Zahlreiche Studien postulieren einen Einfluss löslicher Chemokine und ihrer Liganden auf die Malignität des Prostatakarzinoms. Es gibt Hinweise, dass die CXC-Untergruppe der Chemokin Familie eine besondere Rolle bei der Progression und Metastasierung des Prostatakarzinoms spielt. Da wenig über das Expressionsprofil der CXC Chemokine (CXCL) und ihrer korrespondierenden Rezeptoren (CXCR) beim Prostatakarzinom bekannt ist, wurde in dieser Arbeit die Erstellung eines Chemokin-Profils angestrebt. An 50 Gewebsproben wurde die Expression der CXCR und CXCL an Karzinomgewebe analysiert und jeweils mit dem Muster im tumorfreien Probenmaterial verglichen. Mittels reverse transcription polymerase chain reaction (RT-PCR) wurde dabei die Genaktivität der Chemokine CXCL1, CXCL2, CXCL4, CXCL5, CXCL8, CXCL9, CXCL10, CXCL12, CXCL13 sowie ihrer Rezeptoren CXCR1-CXCR6 ermittelt. Des Weiteren wurde durch konfokale Laserscanmikroskopie die Verteilung der CXC Rezeptoren an Prostatatumorzellen (LNCaP) evaluiert. Im Vergleich zum Normalgewebe zeigte sich eine veränderte Expression von sowohl CXCL als auch CXCR im Tumorareal. Als bemerkenswert ist die deutlich reduzierte Expression von CXCL13 und CXCR5 mRNA im Tumorgewebe einzuordnen. Hervorzuheben sind ferner Unterschiede im Verhältnis einzelner Chemokine zueinander. Obwohl signifikante Differenzen am Tumormaterial hinreichend belegt werden konnten, trifft dies nicht in gleichem Maße zu, wenn die ermittelten Daten in Relation zum histopathologischen Grading, der Tumorinvasivität und Gleason Score gesetzt wurden. Insgesamt lässt sich ableiten, dass die Progression des Prostatatumors mit Alterationen verschiedener CXC Chemokine einhergeht. Die Modulation eines komplexen Chemokin-Profils ist dabei für die Tumormalignität von größerer Relevanz, als die Veränderung eines einzelnen Chemokins. Die biologische Bedeutung der veränderten Expression ist bislang unklar. Da aber das lokale Wachstum und die lokale Metastasierung des Prostatakarzinoms möglicherweise direkt über Veränderungen des Chemokin-Profils beeinflusst werden, erlaubt die Analyse der CXCL/CXCR-Achse wichtige Schlüsse zur Prognose der Erkrankung. Auch sind innovative Therapiekonzepte denkbar, die in die Regulation der Chemokine eingreifen und so einem progredienten Krankheitsverlauf entgegensteuern.
Die Populationsdurchseuchung mit Coxsackieviren im Raum Frankfurt am Main der Jahre 2000 bis 2002
(2006)
In dieser Arbeit wurde die Epidemiologie von Coxsackieviren durch retrospektive Auswertung der Antikörperantworten im Neutralisationstest untersucht. Dabei wurden die Durchseuchungen mit Coxsackieviren nach der Höhe der Titerstufen, nach der Abhängigkeit vom Geschlecht und vom Alter ausgewertet und Vergleiche zur wissenschaftlichen Literatur angestellt. Das Untersuchungsmaterial stammte von 689 Patienten aus dem Einzugsgebiet der Johann Wolfgang Goethe-Universitätsklinik. Vom untersuchten Patientenkollektiv wiesen zwischen ca. 8 und ca. 70 Prozent neutralisierende Antikörper gegen die Coxsackieviren der Serotypen A16, A9 und B1-B6 auf. Die höchste Anzahl an neutralisierenden Antikörpern waren gegen die Coxsackieviren des Serotyps B3 mit über 70 Prozent zu finden. Am niedrigsten war die Durchseuchung mit dem Coxsackievirus des Serotyps B6. Die Antikörpertiter wurden von 1:10 bis 1:1280 angegeben, wobei lediglich die Titerstufe 1:1280 als epidemiologisch auffällig gilt. Bei uns waren die niedrigen und mittleren Titerstufen häufiger vertreten als die hohen Titerstufen (1:1280). Von den im Neutralisationstest als positiv befundenen Seren wiesen gegen Coxsackievirus A9 nur 2,43% einen solchen erhöhten Antikörpertiter auf. Gegen Coxsackievirus B1 waren es 6,31%, gegen Coxsackievirus B2 4,83%, gegen B3 4,17%, gegen B4 4,66% und gegen B5 6,27%. Gegen Coxsackievirus A16 und B6 wurden keine signifikant erhöhten Antikörpertiter gefunden. 386 Seren stammten von männliche, 279 Seren von weiblichen Personen. Bei den restlichen Seren war keine Geschlechtsangabe dokumentiert worden. Prozentual gesehen, konnte man erkennen, dass Frauen häufiger neutralisierende Antikörper gegen die Coxsackieviren der Serotypen A16, B1, B4 und B5 besaßen, Männer dagegen gegen die Coxsackieviren der Serotypen A9, B2, B3 und B6. Bezogen auf alle acht untersuchten Coxsackieviren zeigten 53,05 % der Frauen neutralisierende Antikörper gegen Coxsackieviren auf und 51,78 % der Männer, statistisch gesehen ergab sich folglich kein signifikanter Unterschied. Bei Coxsackieviren der Gruppe A9, B1, B2, B3 und B5 waren mehr hohe Titerstufen beim männlichen Geschlecht zu finden, bei B4 beim weiblichen Geschlecht. Die Durchseuchungsraten waren über alle Altersgruppen konstant, folglich konnten keine mit dem Alter ansteigenden Durchseuchungsraten festgestellt werden. Die niedrigsten Antikörpertiter waren, außer bei Coxsackievirus-B5, in der Altersstufe der 1-4jährigen zu finden. Offenbar erfolgt die Durchseuchung mit Coxsackieviren folglich im Kleinkindesalter. Eine Bevorzugung einer bestimmten Altersgruppe war nicht zu erkennen, eine homogen niedrige Verteilung (~ 40%) im Gegensatz zu den anderen Serotypen konnte man bei den Coxsackieviren des Serotyps B1 ermitteln. Eine besonders hohe Verteilung fand sich dagegen bei Coxsackieviren der Gruppe B3 (~ 70%). Beim Vergleich mit der wissenschaftlichen Literatur konnten keine wesentlichen Veränderungen an der Populationsdurchseuchung mit Coxsackieviren festgestellt werden. Besonders im Raum Frankfurt blieben die Durchseuchungsraten fast identisch zu früheren Studien von vor 12-14 Jahren. Somit kann man eine Epidemie mit Coxsackieviren in den untersuchten Jahren ausschließen. Auch blieb die Durchseuchung mit Coxsackieviren unabhängig vom Geschlecht und vom Alter, wobei die niedrigeren Titerstufen durchweg häufiger vertreten waren.
Die durch das humane Zytomegalievirus (HCMV) ausgelöste Retinitis kann bei HIV-Infizierten und immunsuppremierten Patienten zu einer Einschränkung der Sehfähigkeit bis hin zu Erblindung geführt. Die HCMV-Retinitis schädigt die Retina, diese Schäden sind in der Regel nicht reversibel. Stets besteht auch die Gefahr des Ausbrechens der Infektion im kontralateralen Auge. Die Therapie kann zu schweren Nebenwirkungen führen, jedoch konnte durch die Entwicklung des oral anwendbaren Valganciclovir eine deutliche Vereinfachung der Behandlung erreicht werden. Mit der Untersuchung der HCMV-Replikation in retinalen Pigmentepithel (RPE)-Zellen steht ein Versuchsmodell zur Verfügung, in welchem sowohl die Vermehrung des Virus in einer für die HCMV-Retinitis bedeutsamen Zelllinie untersucht werden kann, als auch Erkenntnisse über das Verhalten des Virus in immunprivilegierten Geweben gewonnen werden können. Über Valproinsäure (VPA) ist bekannt, dass dieses Medikament zu einer gesteigerten Replikation des HI-Virus führt, auch wurde für supertherapeutische Konzentrationen ein Einfluss auf die Replikation von HCMV beschrieben. Valproinsäure erfährt neben ihrer ursprünglichen Indikation als Antiepileptikum zunehmend eine Erweiterung des Indikationsspektrums. Neben der Verwendung bei psychiatrischen Erkrankungen, insbesondere bipolaren Erkrankungen und der Schmerztherapie stellt die Anwendbarkeit von VPA und Derivaten des Medikaments in der Therapie maligner Tumore eine interessante Entdeckung dar. Obwohl gezeigt werden konnte, dass VPA neben einer Beeinflussung des Neurotransmitter-Stoffwechsels unter anderem zu einer Hemmung der Histondeacetylase (HDAC), zu Veränderungen an intrazellulären Signaltransduktionskaskaden, dem NO-Stoffwechsel und peroxysomal Proliferator-aktivierten Rezeptoren führt, ist eine genaue Zuordnung der Wirkmechanismen zu den Effekten des Medikaments noch nicht vollständig möglich. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Valproinsäure auch in therapeutischen Konzentrationen und in einer für die HCMV-Retinitis wichtigen Zelllinie zu einer Replikationssteigerung des HCMV führt. Die Replikationssteigerung zeigte sich sowohl im vermehrten Auftreten von frühen und späten Virusproteinen als auch in der vermehrten Abgabe von infektionsfähigen Viren an das Kulturmedium. In Zellkulturen ist die Vorbehandlung mit VPA vor der Infektion mit HCMV entscheidend für die Steigerung der Replikation, es lässt sich eine Konzentrations- und Zeitabhängigkeit der Replikationssteigerung für den untersuchten Bereich zeigen. Die in der vorliegenden Arbeit vorgestellten Ergebnisse lassen es unwahrscheinlich erscheinen, dass die Steigerung der HCMV-Replikation über eine Stimulation der an der intrazellulären Signaltransduktion beteiligten Enzyme PKC, ERK1/2 und p38 vermittelt wird. Ebenso weisen vorliegende Ergebnisse darauf hin, dass die durch VPA bedingte HCMVReplikationssteigerung nicht durch eine Veränderung der iNOS- und der PPAR-Aktivität bedingt ist. Es ist publiziert, dass VPA die HDAC inhibiert und dass die Replikation von HCMV, wie auch die anderer Viren, zum Teil über die Acetylierung von Histonen reguliert wird. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass auch in RPE-Zellen VPA zu einer Hemmung der HDAC führt, welche im untersuchten Rahmen zeit- und konzentrationsabhängig ist. In dieser Arbeit werden zudem eine Reihe von Parallelen zwischen dem HDAC-Inhibitor TSA und VPA aufgezeigt. Auch TSA führt in RPE-Zellen zu einer Stimulation der HCMV-Replikation. Unterschiede zwischen VPA und TSA zeigten sich im früheren Auftreten und kürzeren Anhalten der Stimulation der Virusreplikation nach TSA-Vorbehandlung. Diese Unterschiede könnten jedoch Ausdruck einer unterschiedlichen Pharmakokinetik der beiden Wirkstoffe sein. Die Ergebnisse vorliegender Arbeit lassen die Hemmung der HDAC und eine hieraus folgende Hyperacetylierung von Histonen durch VPA als wahrscheinlichste Ursache für die stimulierende Wirkung des Medikamentes auf die HCMV-Replikation erscheinen.
Background: PPARs exhibit anti-inflammatory capacities and are potential modulators of the inflammatory response. We hypothesized that their expression and/or function may be altered in cystic fibrosis (CF), a disorder characterized by an excessive host inflammatory response.
Methods: PPARα, β and γ mRNA levels were measured in peripheral blood cells of CF patients and healthy subjects via RT-PCR. PPARα protein expression and subcellular localization was determined via western blot and immunofluorescence, respectively. The activity of PPARα was analyzed by gel shift assay.
Results: In lymphocytes, the expression of PPARα mRNA, but not of PPARβ, was reduced (-37%; p < 0.002) in CF patients compared with healthy persons and was therefore further analyzed. A similar reduction of PPARα was observed at protein level (-26%; p < 0.05). The transcription factor was mainly expressed in the cytosol of lymphocytes, with low expression in the nucleus. Moreover, DNA binding activity of the transcription factor was 36% less in lymphocytes of patients (p < 0.01). For PPARα and PPARβ mRNA expression in monocytes and neutrophils, no significant differences were observed between CF patients and healthy persons. In all cells, PPARγ mRNA levels were below the detection limit.
Conclusion: Lymphocytes are important regulators of the inflammatory response by releasing cytokines and antibodies. The diminished lymphocytic expression and activity of PPARα may therefore contribute to the inflammatory processes that are observed in CF.
Charakterisierung prolylhydroxylase-vermittelter Effekte in der Physiologie von Glioblastomen
(2006)
Der Transkriptionsfaktor HIF übernimmt eine Schlüsselrolle in der Adaption an Hypoxie. In der Tumorgenese werden dem HIF-System in Abhängigkeit von HIF-Proteinmengen sowohl pro- als auch anti-tumorigene Effekte zugeschrieben. Die Regulation von HIF-Proteinmengen erfolgt maßgeblich über vier Mitglieder der Enzymfamilie der 2-Oxoglutarat-abhängigen Dioxygenasen, PHD1-4. Aufgabe dieser Arbeit war die Charakterisierung prolylhydroxylase-vermittelter Effekte in der Physiologie von Glioblastomen. Es konnte gezeigt werden, dass sich die vier PHD-Orthologe in ihrer zellulären Lokalisation in Glioblastomzellen unterscheiden. Während PHD1 nukleär sowie perinukleär und PHD2 eher homogen verteilt in Zytoplasma und Nukleus zu finden waren, zeigten PHD3 und PHD4 eine exklusiv perinukleäre Lokalisation. Kolokalisations-Studien der PHDs mit subzellulären Strukturen ergab vor allem ein hohes Maß an Kolokalisation der Orthologe PHD1, PHD3 und PHD4 mit den Mitochondrien. Weiterhin variierten die mRNA-Expressionshöhen der PHDs in verschiedenen Glioblastomzelllinien, wobei PHD1 und PHD2 die höchste Expression aufwiesen und PHD4 die niedrigste. Zudem induzierte Hypoxie die mRNA-Expression von PHD2 und PHD3, wobei die PHD3-Induktion bis zu zwei Log-Stufen umfasste. Auch auf Proteinebene bestätigte sich die Hypoxie-Induzierbarkeit von PHD2 und PHD3, während Proteinmengen der anderen beiden Orthologe davon nicht beeinflusst wurden. Überexpressions- sowie Knockdown-Studien identifizierten PHD2 als ein HIF-1alpha-Zielgen, während PHD3 durch HIF-1alpha und HIF-2alpha reguliert wurde. Trotz ihrer O2-Abhängigkeit behielten die PHDs, insbesondere PHD2 und PHD3, auch unter niedrigen pO2 ihre enzymatische Aktivität und reduzierten effektiv HIF-Proteinmengen sowie -Zielgenexpression. Des weiteren übernehmen die PHDs eine anti-apoptotische Rolle, da PHD-Inhibierung zu erhöhter, PHD-Überexpression dagegen zu reduzierter Apoptose-Induktion führte. Offenbar agieren die PHD-Orthologe in Glioblastomzellen als negatives Feedback-System, das über effektive und gleichzeitig variable Regulation von HIF-Leveln, bzw. -Aktivität das Gleichgewicht zwischen Zell-Überleben und Zelltod entscheidend beeinflusst.
The radial artery as a conduit for coronary artery bypass grafting : review of current knowledge
(2006)
The effect of coronary artery bypass grafting (CABG) lasts as long as the grafts are patent. The internal mammary artery has been considered the "golden" graft due to the superb long-term patency, exceeding 90% at 10 years. The saphenous vein grafts, unfortunately, tend to occlude with a rate of 10-15% within a year after surgery, and eventually, at 10 years after the operation, as much as 60-70% of these vein grafts are either occluded or have angiographic evidence of atherosclerosis. The search for another "arterial conduit", the radial artery, has intensified through the last 15 years in hope to provide a better graft than the saphenous vein for CABG. This article reviews the current knowledge for the radial artery as a conduit in CABG. (Anadolu Kardiyol Derg 2006; 6: 153-62)
In einer retrospektiven Untersuchung von 388 Patienten untersuchten wir, ob eine Therapie mit Statinen (HMG-CoA-Reduktasehemmer) das mit erhöhten CRP-Serumspiegeln verbundene Risiko für kardiale Ereignisse nach koronarer Stentimplantation beeinflussen kann. Die Untersuchung zeigte, dass sich bei Patienten mit erhöhten CRP-Spiegeln ohne eine Statintherapie kardiale Ereignisse signifikant häufiger ereigneten (RR 2.37, 95% CI [1.3-4.2]). Dabei ist von Bedeutung, dass Patienten mit einem erhöhten CRP-Spiegel, die eine Statintherapie erhielten, etwa das gleiche relative Risiko für erneute Ereignisse hatten (RR 1.27[0.7-2.1]) wie Patienten in der Gruppe mit CRP–Spiegeln unter 0.6 mg/dl, die keine Statintherapie erhielten (RR1.1 [0.8-1.3]). Die Resultate dieser Arbeit demonstrieren, dass eine Statintherapie das erhöhte Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit erhöhtem CRP-Serumspiegel nach koronarer Stentimplantation signifikant vermindern kann. Erhöhte CRP-Spiegel scheinen somit unabhängig von Cholesterinspiegeln ein aussagekräftiger Parameter zu sein, um den Patienten eine Statintherapie zukommen zu lassen, die ein besonders hohes Risiko für koronare Ereignisse nach Stentimplantation haben.
Hintergrund: Bei der Psoriasis handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die bei 2 % der Bevölkerung auftritt. Da chronisch entzündliche Prozesse arteriosklerotische Veränderungen mitverantworten, interessierte uns in dieser Studie, wie ausgeprägt der koronare arterielle Gefäßkalk (CAC) bei Patienten mit Psoriasis im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ist. Methode: Zwischen den Jahren 2000 und 2004 wurden 32 Patienten mit einer langjährigen und schweren Form der Psoriasis identifiziert und einer gesunden Kontrollgruppe nach dem „matched Pair“ Prinzip unter Berücksichtigung des Patientenalters, Geschlecht und bekannter kardiovaskulärer Risikofaktoren gegenübergestellt. Zuvor hatten sich alle Psoriasis Patienten und Kontrollpatienten einer multidetector-row computed tomography (MDCT) unterzogen, um die Quantität des CAC festlegen zu können. Die Patienten dieser Studie hatten keine zurückliegende oder gegenwärtig bestehende kardiovaskuläre Erkrankung. Ergebnisse: Patienten mit Psoriasis und die Kontrollpatienten konnten erfolgreich hinsichtlich der Parameter Alter, Geschlecht, Nikotinabusus, Diabetes, Body Mass Index, Cholesterin und Triglyzeride gegenübergestellt werden, die familiäre Disposition hinsichtlich bekannter kardiovaskulärer Erkrankungen wurde nicht in diese Studie eingebracht, da ein Ungleichgewicht mit Mehrheit seitens der Kontrollpatienten auftrat. Prävalenz und Quantität des CAC waren bei den Psoriasis Patienten deutlich höher. (Prävalenz: 59,4% vs. 28.1%). Die Gegenüberstellung aller untersuchten kardiovaskulären Risikofaktoren zeigte, dass Psoriasis die stärkste Fraktion bildet. Der mittlere CAC bei den Psoriasis Patienten betrug 3.7 gegenüber 0 bei den Kontrollpatienten (p=0.019 Mann-Whitney Rank Sum test). Interpretation: Psoriasis erhöht das Risiko zur Entstehung einer KHK. Mögliche Ursache ist der systemische Charakter der chronisch entzündlichen Psoriasis. Zukünftige Studien müssen zeigen, ob eine konsequente antiinflammatorische Therapie der Psoriasis zu einer Senkung des kardiovaskulären Erkrankungsrisikos führt.
Zirkumferente freiliegende Wurzeloberflächen (faziale, orale und approximale Rezessionen), die als Folge von Parodontitis anzusehen sind, sind nicht vollständig oder vorhersagbar durch Verfahren der chirurgischen Wurzeldeckung zu behandeln und stellen immer noch ein ungelöstes Problem der klinischen Parodontologie dar. Für die Therapie fazialer Rezessionen existiert eine Vielzahl von Verfahren, für die erfolgreiche und vollständige Wurzeldeckungen belegt sind: z.B. koronal- und lateralverschobener Lappen, freie Gingivatransplantation, freies Bindegewebstransplantat (BGT), gesteuerte Geweberegeneration (GTR) mit nicht resorbierbaren und resorbierbaren Membranen. Desweiteren existiert eine große Anzahl an unterschiedlichen Variationen der einzelnen Techniken. Das BGT gilt als klinisch erfolgreichstes Verfahren zur Deckung freiliegender Wurzeloberflächen. Das BGT nach der Envelope-Technik, zeichnet sich durch eine adäquate frühe Heilung, eine gut vorhersagbare Wurzeldeckung und das Vermeiden von Inzisions- und Naht-Narben aus. Ziel dieser retrospektiven Studie war es die klinischen Langzeitergebnisse der Envelope-Technik bei BGT sowie Patienten-bezogene ästhetische Parameter zu untersuchen. Insgesamt wurden 39 Zähne, bei 20 Patienten (10 Frauen), in einem Alter von 22 bis 57 Jahren (37,8 ± 11,5), mit einem BGT therapiert. Dieses wurde aus dem Gaumen entnommen und nach der Envelope-Technik transplantiert. Die Operationen, sowie die Eingangsuntersuchungen wurden von zwei Behandlern durchgeführt, während die Nachuntersuchungen von einer dritten unabhängigen Person vorgenommen wurden. Präoperativ und zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung wurden folgende Parameter bestimmt: Sondierungstiefe, Rezessionstiefe, Breite der keratinisierten Gingiva und die Miller-Klasse. Faktoren, die einen Einfluss auf die Wurzeldeckung hatten, wurden mittels Multilevel-Regressionsanalysen identifiziert. Alle Patienten wurden , zu den Ergebnissen der BGT-Operation befragt. Die Nachuntersuchungen erfolgten 6 - 22 (11,4 ± 5,4) Jahre postoperativ. Die präoperative Rezessionstiefe lag bei 3,1 ± 1,3 mm (1– 6 mm). Von 39 Rezessionsdefekten lagen 32 im Oberkiefer. Die klinische Reevaluation der Langzeitergebnisse zeigte eine mittlere Wurzeldeckung von 89,7 ± 25,1%. Bei 32 von 39 Defekten (82%) wurde eine vollständige Wurzeldeckung erreicht. Die Rezessionstiefen verringerten sich statistisch signifikant um 2,7 ± 1,2 mm (p < 0,001) und lagen postoperativ bei 0,4±0,9 mm. Die durchschnittliche präoperative Breite der keratinisierten Gingiva lag bei 1,4 ± 1,5 mm (1 - 5 mm). Diese hatte sich statistisch signifikant um 4.7 ± 2.3 mm (p < 0,001) reduziert und lag dann postoperativ bei 6,1 ± 1,8 mm. Höhere präoperative Millerklassen wirkten sich negativ auf die Prognose zur relativen und vollständigen Wurzeldeckung aus (p < 0,005). Die präoperative Rezessionstiefe hat einen negativen Einfluss (p = 0,019), die Lokalisation an Eckzähnen hingegen einen positiven Einfluss (p = 0,064) auf die relative Wurzeldeckung in Prozent. Alle Patienten beurteilten die postoperative ästhetische Situation an dem jeweiligen Zahn als stark verbessert. Es lässt sich weiterhin - unter Limitation der vorliegenden Studie - schlussfolgern, dass die Verwendung von Bindegewebstransplantaten nach der Envelope-Technik zur chirurgischen Wurzeldeckung in einer langfristig stabilen Wurzeldeckung resultiert. Die Lokalisation an Eckzähnen ist mit einer guten Prognose für eine langfristig stabile Wurzeldeckung assoziert, wohingegen höhere Miller-Klassen und höhere präoperative Rezessionstiefen mit einer schlechteren Prognose verbunden sind. Insgesamt sind die Patienten mit der Operationstechnik und ihrem Ergebnis sehr zufrieden.
Schon zu Beginn der Schizophrenieforschung ist man immer wieder auf Fälle gestoßen, die sich nicht oder nur schwer kategorisieren ließen. So erkannte bereits Kraepelin (1920) das Problem von Symptomkonstellationen, die sich nicht eindeutig in sein dichotomes Modell von „Dementia praecox“ und „manisch-depressivem Irresein“ (1896) einfügten. Es handelte sich um Patienten, die schizophrene Symptome und affektive Störungen im Wechsel oder aber auch gleichzeitig aufwiesen. In den folgenden Jahren gab es viele Bezeichnungen für derlei Phänomene. Es wurde von „Mischpsychosen“, einem „intermediären Bereich“ oder von „atypischen Psychoseformen“ gesprochen. Kurt Schneider (1980) bezeichnete sie als „Zwischenfälle“, Kasanin (1933) prägte den heute verwandten Begriff der „schizoaffektiven Psychosen“. Betrachtet man nun Langzeitverläufe über viele Jahre, so können in einigen Fällen Übergänge von der einen in die andere nosologische Entität beobachtet werden. Häufiger und besser belegt handelt es sich um Syndromwechsel von einer primär affektiven Störung hin zu einer schizophrenen Psychose. Wobei Marneros (1991) im Rahmen seiner großen Langzeitstudie, die den Verlauf affektiver, schizoaffektiver und schizophrener Psychosen miteinander vergleicht, deutlich darauf hinweist, dass sich keine typische Richtung eines Syndromwechsels oder Bevorzugung eines bestimmten Verlaufs belegen lässt. In unserer katamnestisch Studie beschäftigen wir uns ausführlich mit fünf Langzeitverläufen, die einen Übergang einer eindeutig diagnostizierten Schizophrenie mit mehreren Schüben und Exarcerbationen in eine bipolare Störung zeigen. Es handelt sich um eine explorative Arbeit, die bei allen Patienten eine mehr als 20-jährige Krankheitsgeschichte beleuchtet. Im Mittelpunkt stand die Untersuchung vieler sorgfältig geführter Krankenakten, die sowohl Aufzeichnungen der behandelnder Psychiater und Pflegekräfte enthielten, als auch Zusatzmaterialien wie Briefe, Postkarten und Bilder umfassten. Als wesentliches Mittel zum Herausstellen des Syndrom wechsels bzw. des Strukturwandels diente uns die genaue Betrachtung der erlaufspsychopathologie. Ergänzt wurden unsere Beobachtungen bezüglich der Krankheitsverläufe durch eigene Einschätzungen und Beurteilungen der Patienten, die in einem freien Interview in den Jahren 2002 und 2003 erhoben wurden. In allen fünf Fällen war ein eindeutiger Wandel der Symptomatik zu erkennen, welcher als solcher auch von den untersuchten Patienten empfunden und in den Interviews eindrücklich beschrieben wurde. Es zeigte sich bei allen fünf männlichen Patienten mit einem durchschnittlichen Ersterkrankungsalter von 22,6 Jahren, dass die erste Manie im Durchschnitt nach 10,4 Jahren und eine erste Depression im Durchschnitt nach folgenden 8,2 Jahren auftrat. Da nach dem Syndromwechsel Symptome aus dem schizophrenen Formenkreis bis heute fehlen, lässt sich in unseren Fällen die Bezeichnung als schizoaffektive Psychose nicht halten. Es handelt sich also um einen Syndromwechsel im Sinne eines Entitätenwechsels, der über Jahre hinweg stabil bleibt. Auch der Ausgang der Erkrankung unterstreicht unsere Beobachtung. Bei allen Patienten ist sowohl subjektiv als auch objektiv ein positiver Ausgang festzustellen. Dieses Phänomen deckt sich mit den Ergebnissen der vielfältig durchgeführten Studien zum besseren Ausgang von affektiven als von schizophrenen Erkrankungen. Konsequenterweise führte eine Phasenprophylaxe mit Lithium in allen Fällen zu einem Behandlungserfolg. In der Literatur fehlen bisher sorgfältig recherchierte und über viele Jahre belegte Krankheitsverläufe mit dem beschriebenen Strukturwandel der Erkrankung. Die Frage, womit ein solcher Übergang zusammenhängen könnte, kann derzeit nicht beantwortet werden. Diskutiert wird die Wirkung von Neuroleptika, hier vor allem deren depressiogene Potenz. Wenn man diese depressiogene Wirkung verantwortlich machen wollte, wäre nach dem Übergang in eine affektive Störung zunächst eine depressive Phase zu erwarten. Das Gegenteil ist bei unseren Patienten der Fall: alle unsere Patienten entwickelten nach einem durchschnittlichen Intervall von 10,4 Jahren zuerst eine Manie und dann im weiteren Verlauf eine Depression. Mit Hilfe eines psychodynamischen Erklärungsversuches könnte der Strukturwandel als ein Prozess verstanden werden, der dazu diente, der drohenden Ich-Destruktion und – Fragmentierung entgegenzuwirken und über Jahre zur Entwicklung eines höheren psychischen Strukturniveaus der Patienten geführt hat. Es bleibt in jedem Fall festzuhalten, dass weitere Studien auf dem Forschungsgebiet des Syndromwechsels wünschenswert wären, um dem Wesen des Wandels und auch der damit verbundenen klinisch relevanten therapeutischen Konsequenzen näherzukommen.
Chromaktiviert die Wirkung von Insulin. Bei Typ-1- undTyp-2-Diabetikern reflektierten verminderte Chromgehalte in Leukozyten eine verminderte Chromversorgung. Je schlechter die Diabeteseinstellung, umso niedriger ward er Chromstatus bei Typ-2-Diabetikern. Daher sollte bei diesen Patienten – besonders bei Typ-2-Diabetikern mit schlechter Einstellbarkeit – eine Chromsupplementation erwogen werden, wenn eine sichere Bestimmung der Chromversorgung nicht gewährleistet ist. Kupferionenbesitzen anti- und auch prooxidative Eigenschaften. Hohe Kupferplasmawerte korrelieren mit der Entstehung einer Arteriosklerose. Die Kupferkonzentrationen im Plasma waren bei beiden Diabetikergruppen erhöht, weitererhöhte Werte zeigten Typ-2-Diabetiker mit Hyperlipidämie oder diabetischen Folgeerkrankungen. Um das Risiko für Mikro- und Makroangiopathie oder Nephropathie zu vermindern, sollten Diabetiker eine hohe Kupferzufuhr vermeiden. Selen wirkt antioxidativ, immunstimulierend und antiatherogen. Der Selengehalt im Plasma reflektiert die Selenzufuhr. Die Selenplasmawerte waren bei beiden Diabetesgruppen geringfügig vermindert und auffällig vermindert bei Patienten mit Folgeerkrankungen. Eine selenreiche Ernährung oder Selengaben zur Prävention von Spätfolgen könnten bei Diabetikern daher sinnvoll sein. Patienten mit Nephropathie und eingeschränkter Zufuhr an tierischem, selen- und zinkreichem Protein profitieren möglicherweise von einer Selensupplementation. Zink ist an der Wundheilung, der Immunfunktion und der Aktivierung und Speicherung von Insulin beteiligt. Der Elementgehalt war beiTyp-1-Diabetikern in Leukozyten, dem bestem Indikator der Zinkversorgung, vermindert. Bei Patienten mit Nephropathie, Mikroangiopathie oder Neuropathie war das Zinkdefizit noch deutlicher ausgeprägt. Eine hochwertige, proteinreiche Ernährung könnte die Versorgungslage ver-bessern, auch eine Zinksupplementation wäre möglicherweise von Nutzen.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es festzustellen (im Rahmen einer Doppelblindstudie mit 32 Patienten), ob der Einsatz des neu entwickelten Kontrastmittels Gd-EOB-DTPA in der MRT-Diagnostik im Vergleich zum herkömmlichen Gd-BOPTA gleichwertige Ergebnisse hervorbringt in Bezug auf Detektion und Charakterisierung von fokalen Leberläsionen und in der Gefäß- und Leberparenchymdarstellung. Gd-EOB-DTPA zeigte eine sehr gute Verträglichkeit, die sich in der vorliegenden Studie als gleichwertig zu Gd-BOPTA erwies. Einen Vorteil gegenüber Gd-BOPTA bietet Gd-EOB-DTPA durch eine frühere leberspezifische Phase; auf diese Weise lassen sich dynamische Sequenzen und hepatospezifische Untersuchungen in einem einzigen Untersuchungsdurchgang vornehmen. Insgesamt kann Gd-EOB-DTPA als hochwertiges, Gd-BOPTA gleichgestelltes hepatospezifisches MRT-Kontrastmittel betrachtet werden und ist sicherlich für den breiten klinischen Einsatz gut geeignet.
Bei steigendem Patienten- (Bevölkerungs-)alter, weiterhin hoher Gonarthroseprävalenz und erweitertem klinisch wie operativem Behandlungsspektrum nimmt die Implantationsrate von Knieendoprothesen kontinuierlich zu. Aufgrund des Anspruchs einer möglichst achsgerechten Implantation, mit dem Ziel dadurch die Prothesenstandzeit weiter zu verlängern, erfreut sich die CT-freie navigierte Implantationsmethode bikondylärer Knieendoprothesen im klinischen Alltag zunehmender Beliebtheit. Bisher existieren zahlreiche Studien, die signifikant bessere postoperative radiologische Ergebnisse für navigationsgestützt implantierte Knieendoprothesen nachweisen konnten. Untersuchungen, die einen klinisch objektivierbaren Therapievorteil durch diese zeit- und kostenaufwändigere Implantationsmethode nachweisen, liegen jedoch noch nicht vor. Die vorliegende Arbeit vergleicht neuromuskuläre Veränderungen (präoperativ und postoperativ) bei Knieendoprothesenimplantation zwischen konventionell und navigiert implantierten Prothesen. Dabei sollten folgende Fragen beantwortet werden: 1. Gibt es neuromuskuläre Unterschiede auf Grund des implantationsverfahrens PFC-Sigma® konventionell versus navigiert implantiert ? 2. Hat die OP-Dauer (Blutsperrenzeit) Einfluß auf die postoperativ gemessenen neuromuskulären Parameter ? 3. Gibt es postoperative Unterschiede im Schmerzempfinden auf Grund des spezifischen Implantationsmodus ? Insgesamt wurden 36 Patienten, die aus klinischer und radiologischer Indikation heraus eine Knieendoprothese erhalten sollten, in die Studie eingeschlossen, und willkürlich den beiden Implantationsgruppen zugeordnet: PFC Sigma® konventionell und PFC Sigma® navigiert implantiert mit Hilfe des CT-freien VectorVision®-Systems der Firma BrainLab. Die Untersuchungen erfolgten sowohl präoperativ (an der gesunden sowie kranken Extremität) als auch 15 Tage postoperativ durch elektromyographische Ableitung der drei oberflächlichen Muskelanteile des M. quadriceps femoris (M. vastus medialis, M. vastus lateralis und M. rectus femoris) durch das Testgerät Ortex 3000. Als Parameter der Kraft wurde das maximale Drehmoment gemessen. Gleichzeitig erfolgte die Ableitung neuromuskulärer Parameter, der elektrischen Aktivität und medianen Frequenz der Quadrizepsmuskulatur unter dynamischen, isometrischen und statischen Belastungen. Zusätzlich wurden die klinischen Größen Schmerz, Funktion, Stabilität und Beweglichkeit, mittels HHS sowie AKS, erhoben. Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchungen sind: 1. Präoperativ zeigten sich in beiden Implantationsgruppen eine mehr oder weniger signifikante Reduktion des maximalen Drehmomentes sowie eine ebenfalls signifikant verminderte elektrische Aktivität der Streckmuskulatur der Gonarthroseerkrankten Extremität. Die postoperativen Untersuchungen zeigten eine signifikante Reduktion des maximalen Drehmomentes und der elektrischen Aktivität im prä- versus postoperativen Vergleich, unabhängig von der Implantationsmethode. 2. Das Implantationsverfahren hatte keinen Einfluß auf das unmittelbare postoperative Schmerzempfinden. 3. Die längere Blutsperrenzeit bei den navigiert implantierten Knieprothesen hatte keinen Einfluß auf die postoperativen neuromuskulären Parameter. 4. In der PFC-Sigma® -Gruppe navigiert implantiert zeigte sich beim statischen Belastungstest und beim dynamischen Extensionstest kein signifikanter Unterschied zwischen der zu operierenden Seite und der Gegenseite. Diese Beobachtung kann auf einen Wiederholungseffekt zurückgeführt werden, wodurch die Patienten bei der zweiten Untersuchung der kranken Seite bessere Werte erzielten. Um eine noch höhere Messgenauigkeit zu erzielen, wären mehrere Messungen über einen längeren Zeitraum zu überlegen.