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Das Phänomen Straßenmusik: Teil einer städtischen Identität? : eine Analyse am Fallbeispiel Dublin
(2019)
The objective of this work is to understand the significance of street music for the city of Dublin and to what extent street music is part of the collective identity of its inhabitants. The idea behind this topic is this: A modern city stands for concentrated diversity. Despite this enormous diversity of people, ideas and beliefs, there are certain factors that every identity in a city shares: in this case, it is the street music. The work first introduces the research „Das Dublin Projekt. Die Rolle der Straßenmusik in der Hauptstadtkultur" (The Dublin Project. The role of street music in the capital city culture) of 2018 and uses selected points of analysis to illustrate the observed high value of street music as well as the process of the research and an overview of the applied scientific methods. In the second part of this work, the actual research-thesis will be explained and various theories on „identity" will be illustrated. For this purpose, selected theories are used to interpret the own findings with regard to the research-thesis. The focus here is on urban and collective identity theories. Finally, the answers to the questions posed will be given as well as an outlook on possible, supplementary and further research. Medial support of this work comes from attached photos of the described scenes as well as from map sections showing the distances covered and the hotspots of the research.
kurz und kn@pp news : Nr. 45
(2019)
Der Beitrag liest Hebbels Judith (1840) vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse im postrevolutionären und postrestaurativen Europa, wobei das Interesse der imaginären Dimension der Politik gilt. Ausgehend von einer gespenstischen Hand im Theatertext und der jungfräulichen Titelfigur als Guillotine wiederholt das Drama die brutale Enthauptung, die Europa im ausgehenden 18. Jahrhundert erschütterte und eine kopflose Gemeinschaft hinterließ. Eine unheimliche Hand, die sich "aus der schwarzen Erde" ausstreckt, lässt den Theatertext zunächst nicht nur zwischen einer restaurativen und revolutionären Politik, sondern auch zwischen einer idealistisch-romantischen und realistischen Kunst oszillieren. Die dramatische Aufführungspraxis rechnet dabei zum einen mit der Romantik ab. Zum anderen lässt sich anhand von Modi des realistischen Darstellens auf der Theaterbühne beobachten, wie die restaurative Politik mit den Anfängen des realistischen Erzählens zusammenfällt.
Der Artikel schlägt vor, die Frage nach dem Berühren indirekt, d.h. ausgehend von einer Unhaltbarkeit der Unbetroffenheit aufzugreifen. In 'Schiffbruch mit Zuschauer' diskutiert Hans Blumenberg den Verlust der Zuschauerposition als einen rezeptionsgeschichtlichen Umschlagpunkt. Entscheidend hierfür sind die von Jacob Burckhardt beschriebenen Aporien der Geschichtsschreibung im "Revolutionszeitalter". Ein Blick auf Burckhardts Metaphernkonstellationen kann zeigen, dass die beschriebene "Krisis" die Logik der großen historischen Instanzen gerade unberührt lässt. Demgegenüber lässt sich mit Blumenbergs bereits 1979 angekündigter 'Theorie der Unbegrifflichkeit' eine Variante möglichen Distanzverlusts erschließen, die sich keinem hintergründigen Spiel historisch wirksamer Kräfte, sondern der immanenten – und darin keineswegs ahistorischen – Destruktion der Leistung des Begriffs verdankt. Unter dem Titel der Berührbarkeit wird die Wiederkehr des Sinnlichen zunächst als eine Krise methodischer Sicherungen reformulierbar.
Der Artikel arbeitet an Platons Gastmahl ein semantisches Netz rund um das Konzept des 'Berührens' heraus. Dabei bildet das Verb ἅπτομαι ein zentrales Relais, das zwischen dem vieldiskutierten 'philosophischen Gehalt' des Textes und der in ihrem performativen Beitrag meist unterschätzten Rahmenhandlung vermittelt. Im Nachvollzug der Konstellationen des Berührens zeigt sich, dass dem Berühren, als Berühren, nicht begrifflich beizukommen ist – es entzieht sich dem aneignenden Zugriff. Berühren ist eben nicht Begriff. Deshalb muss sich das Gastmahl der Berührung auf andere Weise nähern, nämlich berührend – wofür die narratologische Konstruktion des Textes von entscheidender Wichtigkeit ist. Er praktiziert Philo-Logie, d.h. nutzt die Macht der Worte, die genau daraus entsteht, dass sie in einer sehr präzisen Weise zwischen den Beteiligten aus einer konstitutiven Distanz heraus wirken.
Philologie der Hand
(2019)
Mit größter Selbstverständlichkeit spricht die Wissensgeschichte der Philologie von einer "Philologie des Ohrs" und einer "Philologie des Auges". Während sich die Ohrenphilologie in der Tradition des Phono(logo)zentrismus eingerichtet hat, beruft sich die Augenphilologie darauf, dass Literatur als Schrifttum zunächst optisch wahrgenommen werden müsse, bevor aus gesehenen Texten auch gelesene würden. Wie verkürzt beide Schulen argumentieren, zeigt sich nicht nur an Schriftsystemen, die den Tastsinn adressieren, oder an Sprachformen, die sich wesentlich auf die Handgeste stützen. Ein näherer Blick auf die Geschichte der Literatur enthüllt, dass die vermeintlich klare Aufteilung des philologischen Territoriums zwischen Akustik und Optik deutlich komplexer ist, denn die Dyade Auge-Ohr unterliegt permanenten Triangulierungen durch die Hand. Der Beitrag zeichnet diese Dreiecksbeziehungen mit ‚Blick‘ auf drei vernachlässigte Paradigmen der Moderne nach: Die Poetik der Geste, die Poetik des Werkzeugs und die Poetik der Berührung. Im Zentrum stehen dabei Konzepte des russischen Formalismus, der konstruktivistischen Produktionsliteratur, der symbolistischen Lautlehre und der futuristischen Haptologie.
Körper und ihre Sinneswahrnehmung gehören zu den Voraussetzungen von Literatur und, Philosophie; die Bestimmung ihrer Funktion zählt zugleich zu einer der schwierigsten und umstrittensten Aufgaben dieser Künste und Disziplinen. Der Komplex um das Berühren, zu dem Haptik, Taktilität und Gefühl, Motorik, Sensorik und Affektivität gleichermaßen gehören, ist in der Körper- und Sinnesgeschichte notorisch von Vernachlässigung bedroht, hat in den Kultur- und Medienwissenschaften aber zuletzt neue Aufmerksamkeit erfahren. Philologische Ansätze befinden sich derzeit noch am Rand dieser Debatten, obwohl ihre Begriffe und Verfahren sogar als besonders 'berührungsaffin' gelten können. Genaue philologische Lektüren bieten die Möglichkeit, das je singuläre Verhältnis von Affektion und Sinnlichkeit und die Bedeutung des Tastsinns im Zusammenspiel mit anderen Sinnen zu erfassen. Philologische Verfahren können das metaphorische Potenzial des Berührens ebenso ausloten wie sein Verhältnis zum 'Realen'. Die Beiträge dieses Bandes zur europäischen Literatur, aber auch zur Philosophie von der Antike bis ins späte 20. Jahrhundert untersuchen das Berühren als relationale Figur, in der poetische Gestaltung und Materialität, Bildlichkeit und Buchstäblichkeit, Begreifen und Ergreifen, Anschauung und Affizierung in Beziehung treten. Im Zentrum stehen Fragen nach dem Verhältnis von Gemeinschaft und Individualität, von Literatur und Philosophie sowie nach der Funktion von Ansteckungs- und Distanzierungsverfahren in diesen Zusammenhängen. Dabei geraten gerade auch Wahrnehmungsräume in den Blick, die zumeist unter dem Primat des Visuellen verhandelt wurden. In Re- und Gegenlektüren schlagen die Beiträge eine Ausweitung der Sinnesbezüge vor.
n der Literatur wird oftmals angeführt, dass die Grunderwerbsteuer weder aus Sicht des Äquivalenzprinzips noch aus Sicht des Leistungsfähigkeitsprinzips zu rechtfertigen ist und daher in einem modernen Steuersystem nichts verloren hätte. Das vorliegende Papier weist darauf hin, dass die Grunderwerbsteuer Parallelen zur Grundsteuer aufweist und sich, zumindest aus ökonomischer Sicht, in eine Grundsteuer umbauen ließe. Dies könnte insbesondere dann interessant sein, wenn die derzeitige deutsche Grundsteuer in eine reine Flächensteuer umgebaut wird, die den Wert der Bebauung unbesteuert lässt. Ein Umbau der Grunderwerbsteuer, bei der der Kaufpreis dynamisiert wird und dann einer jährlichen Steuer unterworfen wird, hat einige Vorteile. Diese resultieren daraus, dass der negative Effekt auf die Zahl der Immobilientransaktionen (Lock-in-Effekt) abgemildert würde. Könnte die Dynamisierung treffsicher an die regionale Immobilienpreisentwicklung angepasst werden, entfällt der Lock-in-Effekt für Immobilien, die bereits einmal der dynamisierten Grunderwerbsteuer unterworfen waren, sogar komplett. Dies hat nicht nur positive Effekte auf das Funktionieren des Wohnungs- und Arbeitsmarktes, sondern kann auch dem Problem der Share Deals entgegen wirken.
Meinungsbeitrag vor dem Hintergrund der Veröffentlichungen The German White Paper 2016 and the Challenge of Crafting Security Strategies, Frankfurt und Berlin: Goethe Universität und Aspen Institute Germany (2019) und Das Weißbuch 2016 und die Herausforderungen von Strategiebildung (ZfAS Sonderheft 2019), Wiesbaden: Springer VS Verlag für Sozialwissenschaften (2019)
Dieses Dokument beschreibt Use Cases und daraus resultierende Anforderungen für Forschungsdatenrepositorien im Rahmen des HeFDI-Projektes. Es baut auf die von der Unterarbeitsgruppe Repositorien erarbeiteten Ergebnisse auf, die im Dokument Anforderungsspezifikation V3 der Unterarbeitsgruppe spezifiziert wurden. Das vorliegende Dokument ist ein aktives Dokument, das während der Laufzeit des HeFDI-Projektes geändert werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die postulierte operationale Komplementarität von Selbstkonstruktion und Selbstorganisation. Den Ausgangspunkt der Überlegungen hierzu bilden die sich mehrenden Hinweise seitens der Neuro- und Kognitionswissenschaften, die auf die Wichtigkeit sozialer und kultureller Realitäten für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Bewusstsein und speziell Selbstbewusstsein im Sinne von Metakognition deuten. Das zentrale Erkenntnisinteresse dieser Arbeit gilt dabei der Frage nach der Viabilität des Selbst. Theoriegrundlage ist damit das radikal-konstruktivistische Viabilitätskonzept, welches als instrumentale Perspektive die Gangbarkeit oder Funktionalität von Wirklichkeitskonstruktionen adressiert. Entscheidend ist damit nicht die Klärung des ontologischen Status des Selbst, nicht die Frage, was das Selbst ist, sondern wann oder wozu es ist. Selbstkonstruktion, so wird in dieser Arbeit grundlegend vorausgesetzt, vollzieht sich prinzipiell in Abhängigkeit der Konstruktion aller anderen Lebenszustände des Menschen. Verbunden damit ist die Grundannahme, dass Selbstkonstruktion aufgrund der operationalen Komplementarität zur Selbstorganisation nicht nur eine alleinige Angelegenheit des isolierten Individuums ist, sondern synchron in Mikro- und Makroebenen aller menschlichen Lebenszusammenhänge fließt. Entwicklungsgeschichtlich finden diese Zusammenhänge ihren Widerhall in Zwecksetzung und Antizipation und resultieren in der Erschließung neuer Existenzbereiche. „Selbstorganisation“ als kreative, selbstreferentielle Wahrnehmungstätigkeit äußert sich dabei in dem menschlichen Hinzufügen oder Verwerfen von Bedeutungszusammenhängen und der Konstruktion von Selektivität. Das „Verhältnis“ zwischen Selbstkonstruktion und Selbstorganisation definiert sich über koevolutionäre Entwicklungsprozesse und ist damit eine Dimension struktureller Kopplungen. Vor dem fachlichen Hintergrund der Kulturanthropologie versteht sich die vorliegende Arbeit als Beitrag zur holistischen Untersuchung von Veränderungsdynamiken menschlicher Selbstorganisation und den daran geknüpften Bedeutungskonstruktionen.