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Obwohl Fragment geblieben, steht der "Andreas" im Zentrum von Hofmannsthals Schaffen. Um die Bedeutung und den fragmentarischen Status des "Andreas" zu erklären, ist ein Blick auf seine Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte unerläßlich.
Hofmannsthal arbeitete an seinem Romanprojekt "Andreas" zwischen 1907 und 1927. Circa 500 Manuskriptseiten umfaßt der "Andreas" im Nachlaß Hofmannsthals. Davon entfallen annähernd 100 Seiten auf den relativ geschlossenen Hauptentwurf von 1912/13, - er wurde postum, im Jahre 1930, unter dem Titel "Andreas oder die Vereinigten" erstmals veröffentlicht - der Rest verteilt sich auf insgesamt knapp 400 Entwürfe, Skizzen, Notizen und Exzerpte.
Hofmannsthals Fragmente sollen hier nicht nach Grenzen und Gründen ihres Status abgesteckt werden. Die Beleuchtung einer "Ästhetik des Fragmentarischen" wirft ihr Licht wohl weniger auf die sogenannten Fragmente Hofmannsthals als auf den Teil seines oeuvres, den man als das vermeintliche Werk von den Fragmenten abzusetzen pflegt. Damit hängt zusammen, daß von einer Ästhetik des Fragmentarischen wohl nur in Verbindung mit einer Ethik des Fragmentarischen im Werk Hofmannsthals die Rede sein kann. Es geht daher auch um die Ortung einer fragmentarischen Identität bei Hofmannsthal. Die Gründe für eine solche, vielleicht paradox anmutende Umschreibung vom Ästhetischen zur Ethik, vom Fragment zum Werk scheinen gerade aufgrund auch editorischer Erfahrungen im Umgang mit Hofmannsthal gerechtfertigt: Es ist zunächst die zwar angesichts der großen Torsi wie "Andreas", "Silvia im 'Stern'", "Timon" oder "Kaiser Phokas" verständliche Frage nach den Gründen für den Abbruch der Arbeit, aber dann gerade ihre immer nur unbefriedigend - kann man sagen: unvollständig? - ausfallende Antwort, die zu einer resignativen Einstellung führt. Im Fall des "Andreas"-Romans, um hier das wertvollste aller Fragmente stellvertretend anzuführen, sind schon von den ersten Lesern die unterschiedlichsten Versuche unternommen worden, den Abbruch, die Brüchigkeit durch eine eindeutige Antwort zu glätten und damit den Fragmentcharakter zu nivellieren.
Über Hugo einiges. Seine fast unverständliche Neigung zu literar. Aneignungen: Bassompierre in der Zeit, s.Z. eine Schlachtenerzählung in der N. Fr. Pr. (Uhl sagte damals im Schachclub: Ich habe fast wörtlich dasselbe vor kurzem gelesen und weiss nicht mehr wo. Hugo fand es auch merkwürdig, gestand aber nichts zu). Dann s.Z. als ich ihm den Stoff zur Beatrice erzählte: "Das Stück werd ich auch schreiben" (drum machte ich mich so eilig dran). - Vor 10 Jahren schrieb Gustav eine Bauernstückparodie, Hugo steuerte 2 Gstanzln und 1 Satz bei, sprach dann immer von "unserm Stück", fragte einige Mal nach "unserm Honorar" und nahm, als ihm Gustav von dem erhaltnen Feuilletonhonorar zehn Gulden überschickte (ein Drittel) das Geld an. - [...] Es fuhr mir übrigens auch durch den Sinn, dass irgend ein andrer durch die eine Bassompierre Sache beinahe ruinirt gewesen wäre.
Dans cette note de son journal, datee du 12 decembre 1902, Arthur Schnitzler parle de Hofmannsthal comme d'un plagiaire ou d'un faussaire. Mais il ne dit pas quelle aurait ete la source de la "Schlachtenerzählung" (il s'agit de la "Reitergeschichte"). C'est le texte "Erlebnis des Marschalls von Bassompierre", publie dans "Die Zeit" de novembre et decembre 1900, qui avait expose Hofmannsthal a l'incrimination publique de plagiat. Le "Deutsches Volksblatt" (Journal viennois "national allemand", antisemite et antimoderne), sous la plume de Vergani, avait attaque Hofmannsthal, l'accusant d'avoir publie une contrefacon de Goethe.
Unique features of a global human ectoparasite identified through sequencing of the bed bug genome
(2016)
The bed bug, Cimex lectularius, has re-established itself as a ubiquitous human ectoparasite throughout much of the world during the past two decades. This global resurgence is likely linked to increased international travel and commerce in addition to widespread insecticide resistance. Analyses of the C. lectularius sequenced genome (650 Mb) and 14,220 predicted protein-coding genes provide a comprehensive representation of genes that are linked to traumatic insemination, a reduced chemosensory repertoire of genes related to obligate hematophagy, host–symbiont interactions, and several mechanisms of insecticide resistance. In addition, we document the presence of multiple putative lateral gene transfer events. Genome sequencing and annotation establish a solid foundation for future research on mechanisms of insecticide resistance, human–bed bug and symbiont–bed bug associations, and unique features of bed bug biology that contribute to the unprecedented success of C. lectularius as a human ectoparasite.
Am 17. Dezember 1893 erscheint in Neapel eine Sonderausgabe der neapolitanischen Zeitschrift "La tavola rotonda", die dem Werk und der Persönlichkeit Gabriele d'Annunzios gewidmet ist. Außer zwei Aufsätzen französischer Rezensenten, die die Beziehung des Autors zur Kultur ihres Landes erörtern, bringt der Band die ziemlich freie Übersetzung des ersten dem italienischen Dichter gewidmeten Aufsatzes Hofmannsthals, der wenige Monate zuvor in der "Frankfurter Zeitung" veröffentlicht worden war.
Das allein würde kaum Aufmerksamkeit erregen, wäre nicht D'Annunzio selbst der Verfasser dieser Übersetzung, wie die im Archiv des Vittoriale erhaltene handschriftliche Kopie des Textes beweist. Der Fund ist umso merkwürdiger, wenn man beachtet, daß die Deutschkenntnisse, über die D'Annunzio verfügte, auf ein reines Schuldeutsch beschränkt waren, und daß er in der Regel französische Übersetzungen den deutschen Originalen vorzog. Es ist deswegen anzunehmen, daß er einen unbekannten Übersetzer um Hilfe gebeten hat, und die Vermutung liegt nahe, daß er sich außerdem persönlich mit Hofmannsthal darüber verständigt hat.
Die Arbeitshypothese, daß die beiden Schriftsteller zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des deutschen Originaltextes wie auch zum Zeitpunkt der italienischen Fassung, miteinander in Kontakt standen, läßt sich gut begründen: Die erste Begegnung zwischen den Autoren wird allgemein auf das Jahr 1893 datiert, wie aus einem im Sommer 1893 geschriebenen Brief Hofmannsthals an Felix SaIten hervorgeht.
[…] denn bei den vielen Fehlern, mit denen mich
meine Vorfahren und das Schicksal ausgestattet
haben, habe ich vielleicht doch die Tugend der Treue
der Gefühle, einer unerschütterlichen Anhänglichkeit
an meine Freunde und eine Fähigkeit, nichts aus dem
Leben zu verlieren [...]
Heymel an Otto Vrieslander. Berlin, 22. Mai 1912
Members of the Sm protein family are important for the cellular RNA metabolism in all three domains of life. The family includes archaeal and eukaryotic Lsm proteins, eukaryotic Sm proteins and archaeal and bacterial Hfq proteins. While several studies concerning the bacterial and eukaryotic family members have been published, little is known about the archaeal Lsm proteins. Although structures for several archaeal Lsm proteins have been solved already more than ten years ago, we still do not know much about their biological function, however one can confidently propose that the archaeal Lsm proteins will also be involved in RNA metabolism. Therefore, we investigated this protein in the halophilic archaeon Haloferax volcanii. The Haloferax genome encodes a single Lsm protein, the lsm gene overlaps and is co-transcribed with the gene for the ribosomal L37.eR protein. Here, we show that the reading frame of the lsm gene contains a promoter which regulates expression of the overlapping rpl37R gene. This rpl37R specific promoter ensures high expression of the rpl37R gene in exponential growth phase. To investigate the biological function of the Lsm protein we generated a lsm deletion mutant that had the coding sequence for the Sm1 motif removed but still contained the internal promoter for the downstream rpl37R gene. The transcriptome of this deletion mutant was compared to the wild type transcriptome, revealing that several genes are down-regulated and many genes are up-regulated in the deletion strain. Northern blot analyses confirmed down-regulation of two genes. In addition, the deletion strain showed a gain of function in swarming, in congruence with the up-regulation of transcripts encoding proteins required for motility.
Dem kürzlich von Werner Volke an dieser Stelle veröffentlichten Briefwechsel zwischen Hugo von Hofmannsthal und Alfred Walther Heymel (Teil I) kann man einen ersten Hinweis auf die Beschäftigung mit einem Gegenstand entnehmen, der Hofmannsthal offensichtlich sehr am Herzen lag. Am 28. August 1905 läßt er den Freund wissen:
Ich lese den 23ten November in einem 'Künstler-Verein' den Leuten einiges von meinen Arbeiten. Tags vorher möchte ich im Saal eines Herrn Leuwer der sich mir durch Nennung Deines Namens empfahl, vor einem kleinen Kreis über ein Thema sprechen, das mich interessiert: nämlich über die Stellung der Dichter unter den Leuten in dieser unserer Zeit. (HJb 1, 51).
Einen Monat später, am 26. September 1905, bietet er das Thema, nun etwas abgewandelt, Oscar Bie für die "Neue Rundschau" an: "[ ... ] zeigen Sie, bitte, wenn Sie wollen, einen Aufsatz an: Der Dichter und diese Zeit. Zu dem Aufsatz dieses Titels hab' ich ein starkes Material liegen [ ... ]" (B II 216). Allerdings, stellt er fest: "Ob ich das aber fertig bringe? Es vor Dezember zu schreiben, ist absolut ausgeschlossen." (Ebd.) Die Niederschrift erwies sich als langwierig und mühevoll, der Vortrag - unter dem Titel "Der Dichter und diese Zeit" - wurde erst ein Jahr später gehalten, der Druck in der "Neuen Rundschau" erfolgte im März 1907.
In search for the elusive schizophrenia pathway, candidate genes for the disorder from a discovery sample were localized within the energy-delivering and ischemia protection pathway. To test the adult vascular-ischemic (AVIH) and the competing neurodevelopmental hypothesis (NDH), functional genomic analyses of practically all available schizophrenia-associated genes from candidate gene, genome-wide association and postmortem expression studies were performed. Our results indicate a significant overrepresentation of genes involved in vascular function (P<0.001), vasoregulation (that is, perivascular (P<0.001) and shear stress (P<0.01), cerebral ischemia (P<0.001), neurodevelopment (P<0.001) and postischemic repair (P<0.001) among schizophrenia-associated genes from genetic association studies. These findings support both the NDH and the AVIH. The genes from postmortem studies showed an upregulation of vascular-ischemic genes (P=0.020) combined with downregulated synaptic (P=0.005) genes, and ND/repair (P=0.003) genes. Evidence for the AVIH and the NDH is critically discussed. We conclude that schizophrenia is probably a mild adult vascular-ischemic and postischemic repair disorder. Adult postischemic repair involves ND genes for adult neurogenesis, synaptic plasticity, glutamate and increased long-term potentiation of excitatory neurotransmission (i-LTP). Schizophrenia might be caused by the cerebral analog of microvascular angina.
Marie Theres Fögen ist nur einundsechzig Jahre alt geworden. Sie wurde Opfer eines plötzlich im April 2007 ausgebrochenen Leidens. Im Herbst des Jahres kam sie noch einmal ausgeruht aus Italien zurück, schien gut erholt und guter Dinge. Die Bewilligung eines von ihr maßgeblich bestimmten Antrags (Exzellenzcluster) gab ihr Auftrieb. Wir hofften damals noch auf Genesung. ...
Merkwürdig muten Hofmannsthals Worte den heutigen Leser an, der in Anbetracht der jüngsten Jahrhundertwende über die vorhergegangene liest:
Welch ein Erlebnis aber auch, dieses neunzehnte Jahrhundert, so wie der deutsche Geist es durchzumachen hatte, [...] bis endlich in diesem ganzen scheingeistigen Bereich die Luft unatembar wurde, bis endlich aus diesem Pandämonium von Ideen, die nach Lebenslenkung gierten - als ob es lebenslenkende Ideen geben könnte - , er sich losrang, unser suchender deutscher Geist, bewährt mit dieser einen Erleuchtung: daß ohne geglaubte Ganzheit zu leben unmöglich ist - daß im halben Glauben kein Leben ist, daß dem Leben entfliehen, wie die Romantik wähnte, unmöglich ist: daß das Leben lebbar nur wird durch gültige Bindungen.
Dem 19. Jahrhundert entkommen zu sein, ist in Hofmannsthals berühmt-berüchtigter Rede "Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation " gleichbedeutend mit einem Ausbruch aus erstickender Enge zu neuem Leben. Das endlich überwundene Säkulum war für ihn charakterisiert durch komplementäre Fehlentwicklungen. Der "scheingeistige Bereich" eines philiströs auftrumpfenden Bildungskanons auf der einen Seite und auf der anderen das "Pandämonium" eines abgehobenen Wissenschaftsidealismus hatten die Ansprüche der Lebenswirklichkeit zunehmend verdrängt - zum einen durch topische "Verengung des Raumes", zum anderen durch romantische "Vergeudung des Raumes".
Background: Use of blood oxygenation level-dependent cardiovascular magnetic resonance (BOLD-CMR) to assess perfusion in the lower limb has been hampered by poor reproducibility and a failure to reliably detect post-revascularization improvements in patients with critical limb ischemia (CLI).
Objectives: This study sought to develop BOLD-CMR as an objective, reliable clinical tool for measuring calf muscle perfusion in patients with CLI.
Methods: The calf was imaged at 3-T in young healthy control subjects (n = 12), age-matched control subjects (n = 10), and patients with CLI (n = 34). Signal intensity time curves were generated for each muscle group and curve parameters, including signal reduction during ischemia (SRi) and gradient during reactive hyperemia (Grad). BOLD-CMR was used to assess changes in perfusion following revascularization in 12 CLI patients. Muscle biopsies (n = 28), obtained at the level of BOLD-CMR measurement and from healthy proximal muscle of patients undergoing lower limb amputation (n = 3), were analyzed for capillary-fiber ratio.
Results: There was good interuser and interscan reproducibility for Grad and SRi (all p < 0.0001). The ischemic limb had lower Grad and SRi compared with the contralateral asymptomatic limb, age-matched control subjects, and young control subjects (p < 0.001 for all comparisons). Successful revascularization resulted in improvement in Grad (p < 0.0001) and SRi (p < 0.0005). There was a significant correlation between capillary-fiber ratio (p < 0.01) in muscle biopsies from amputated limbs and Grad measured pre-operatively at the corresponding level.
Conclusions: BOLD-CMR showed promise as a reliable tool for assessing perfusion in the lower limb musculature and merits further investigation in a clinical trial.
Corneal topometric, aberrometric and biomechanical parameters in mucopolysaccharidosis patients
(2019)
Aims: To report corneal topometric and aberrometric values in mucopolysaccharidosis (MPS) and to investigate their correlation with biomechanical corneal parameters.
Methods: One randomly chosen eye of 20 MPS patients with no to moderate corneal clouding and one eye of 23 healthy controls with comparable age were prospectively included into this study. Corneal surface regularity was assessed by index of surface variance (ISV), -vertical asymmetry (IVA), -height asymmetry (IHA), -height decentration (IHD); keratoconus index (KI), central keratoconus index (CKI) and Zernike indices of anterior and posterior corneal surface using Scheimpflug imaging (Pentacam). Corneal resistance factor (CRF) and corneal hysteresis (CH) were assessed by Ocular Response Analyzer. Statistical analyses were performed using Mann-Whitney-Test and Spearman Correlation Coefficients.
Results: IVA, ISV, IHD, IHA, but not KI and CKI were significantly higher in MPS patients compared to age matched healthy controls. Spherical aberration and asphericity coefficients either at the anterior or at the posterior corneal surface differed significantly between both groups. The grade of the MPS-associated corneal opacity correlated significantly with ISV (rho = 0.52), IVA (rho = 0.54), IHA (rho = 0.57) and IHD (rho = 0.48). Density of the MPS-affected corneas correlated significantly with ISV (rho = 0.52), IVA (rho = 0.72), IHA (rho = 0.57), IHD (rho = 0.69), 3rd order horizontal trefoil aberration at the posterior (rho = 0.62) and anterior surface (rho = 0.48) as well as with CH (rho = 0.55) and CRF (rho = 0.57). Spherical aberration at the back surface correlated with CRF and CH in MPS and in healthy controls.
Conclusions: This is the first study analyzing shape of the corneal surface in MPS patients. Topometric indices of corneal asymmetry are significantly increased and correlate with MPS-related corneal opacity and density. Spherical aberration and asphericity coefficient at the front and at the back corneal surface differ significantly between MPS and healthy controls.
Primärtexte Hofmannsthals und Briefausgaben werden entsprechend dem für das HJb zugrundegelegten Siglenverzeichnis zitiert. Briefe und Notizen, die erstmals in der Kritischen Ausgabe abgedruckt wurden, bleiben hier unberücksichtigt. Jede bibliographische Angabe erhält eine Ordnungsnummer, ausgenommen davon sind in der Regel Rezensionen. Einzelkritiken zu aktuellen Inszenierungen sind nur in Ausnahmefällen aufgenommen.
Fundamentalkritik an der historistischen Annahme einer kohärenten, kontinuierlichen und sinnhaften Geschichte ist für die literarische Avantgarde um und nach 1900 ebenso charakteristisch wie für die Textwissenschaften des späten 20. Jahrhunderts. Doch hat sie weder hier noch dort zu einem völligen Verlust des Interesses an der 'Erforschung' und Darstellung geschichtlicher Konstellationen geführt. Wie kann dieses Paradox funktionieren bzw. welche Textstrategien sollen es entschärfen? Als zentrale Strategie zur 'Überwindung des Historismus' nehmen die hier behandelten Texte (Marie Eugenie delle Grazie: "Robespierre" 1894; Ricarda Ruch: "Der große Krieg in Deutschland" 1912-14; Alfred Döblin: "Wallenstein" 1920) einen Gattungswechsel vor: von der epistemologisch dem Historismus verwandten Form des realistischen Romans zum 'modernen Epos'. Sie bestätigen damit den geschichtstheoretischen Befund, daß Vorstellungen von bestimmten Geschichtsstrukturen und Textverfahren korrelieren, ja jene erst in diesen zur Geltung kommen. Dem Interpreten öffnet sich dadurch der Weg, das Ausmaß der Kritik am Historismus und der Ausbildung eines alternativen Geschichtsbegriffs in den Verfahren der Texte selbst zu analysieren.
Kunst, Religion und Wissenschaft kommen hier als drei Weisen in Betracht, sich zu dem, was als Gegenstand der eigenen Tätigkeit erscheinen kann, zu verhalten; als je spezifische Formen einer Praxis, deren jede ein ihr eigenes Feld von Erfahrung eröffnet. Die besondere Verfaßtheit oder die Form des Spätwerks Flauberts - von der letzten Fassung der "Tentation" (1872) ab, "Trois Contes" (1875-77) und vor allem "Bouvard et Pecuchet" (1872-1875; 1877-1880) - erlaubt nun, das Verhältnis dieser drei klassischen Erfahrungsbereiche am Ende des 19. Jahrhunderts in ihrer Vereinigung, Dissoziierung und Auflösung als Konstellation dreier Enden oder Vollendungen einzusehen.
Spätestens seit den Untersuchungen von Heinrich Henel besteht in der literaturwissenschaftlichen Forschung weitgehend Einigkeit darüber, dem lyrischen OEuvre C. F. Meyers einen festen Platz in der Vorgeschichte der literarischen Moderne zuzuweisen. Die Neigung zum Statischen, der Duktus distanziert-objektivierenden Sprechens und die tendenzielle Verselbständigung der Form lassen in den Augen der meisten Interpreten zumindest einen Teil dieser in ersten Fassungen seit 1860 entstandenen Gedichte als Vorwegnahme der symbolistischen Lyrik Georges, Hofmannsthals oder Rilkes erscheinen - Bernhard Böschenstein apostrophiert Meyer daher gar als "Hermes der Jahrhundertwende".
Dieser emphatische Modernitätsbefund bringt freilich Probleme mit sich. So wurde zum einen die Frage, wie die Symbolismus-Vorläuferschaft Meyers zu erklären, zu verstehen sei, bislang entweder gar nicht oder - in der älteren Forschung - nur höchst inadäquat beantwortet durch den anachronistischen Hinweis auf einen im 19. Jahrhundert angeblich stattfindenden Übergang von der Erlebnislyrik zum Symbolismus, der sich auch in Meyers Lyrik manifestiere.
"Stunde, Luft und Ort machen alles" - Hofmannsthals
Phänomenologie der natürlichen Gegebenheiten
(1999)
Am 4. Oktober 1891 notiert Arthur Schnitzler in sein Tagebuch:
"Vorm. Loris auf dem Spaziergang sagte: - Heute ist in der Luft etwas von der Stimmung des Ehemanns, der im 3. Jahre der Ehe erkennt, daß seine Frau doch nicht so ist, wie er sich einbildete. - Ich war frappirt."
Man mag die Selbststilisierung belächeln, mit der der 17-jährige Hofmannsthal gegenüber dem zwölf Jahre älteren Freund sein feines Sensorium für atmosphärische Verhältnisse unter Beweis stellt und so mit einer gehörigen Portion Anmaßung wie selbstverständlich davon ausgeht, daß dieser nicht über ein derart ausgeprägtes Wahmehmungs- und Differenzierungsvermögen verfügt. Dennoch ist es erhellend, die auf den ersten Blick seltsam überprägnante Beobachtung genauer zu betrachten. Hofmannsthal stellt an jenem Sonntagvormittag im Oktober fest, daß momentan eine bestimmte "Stimmung" in der Luft liegt, die Luft ist also Trägerin einer Gemütslage.
Im vorliegenden Aufsatz soll es um ein Motiv gehen, das sowohl in Hofmannsthals Selbstzeugnissen als auch in seinem Werk im engeren Sinn durchgehend begegnet: das Motiv, daß die Befindlichkeit eine Funktion der Umgebung ist, daß sie von außen kommt, ohne daß man sich dagegen wehren könnte. Und: daß es die natürliche Umgebung ist, die solche Macht über die Gefühle hat, nicht die soziale.
Niemand kennt sich, insofern er nur er selbst und nicht auch zugleich ein anderer ist: Mit diesem Gedanken, den Friedrich Schlegel in seinem Aufsatz "Über Lessing" (1797) formulierte und der von Hofmannsthal ins "Buch der Freunde" übernommen wurde, ist eine Grundformel angedeutet, die Selbsterkenntnis und Vielseitigkeit, Identität und Differenz aufeinander bezieht. Selbsterkenntnis nicht als Monolog oder System, sondern aus dem Gespräch der Stimmen, aus dem Widerspiel von Fragment und Kritik zu entwickeln, ist ein Anliegen, das die frühromantische Kunsttheorie mit Hofmannsthal verknüpft, der eben sein "Buch der Freunde" mit der Überlegung einleitet, daß der Mensch "die Welt [braucht], um gewahr zu werden, was in ihm liegt". Zugleich hat Hofmannsthal damit die Formel des Bildungsromans getroffen, an dessen Traditionen sein Roman "Andreas" anknüpft, ohne sich ihnen integrieren zu können oder zu wollen. Andreas tritt unter dem biblischen Motto, wonach es nicht gut sei, wenn der Mensch allein ist, die Reise zu sich selbst an, die auf den Umweg über die Dissoziation und die Distanz führt. Anders als der Held des klassischen Bildungsromans erfährt Andreas jedoch die eigene Identität nicht mehr als Resultat eines Prozesses der Differenzierungen, der am Ende in die Aufhebung aller Spaltungen mündet, sondern ihm bleibt das Auseinandergetretene, Gespaltene als Ingrediens seiner Identität eingeschrieben, die nicht vollkommen, sondern fragmentarisch ist. Von hier aus tritt die Frage nach dem Fragmentcharakter dieses Romans, gar nach den Gründen des Abbruchs, hinter die Einsicht von der fragmentarischen, die Differenz nicht löschen könnenden Identität von Andreas' Selbst zurück. Die Kenntnis der gesamten Textgenese des Andreas-Romans läßt überdies deutlich werden, wie sehr sich das poetologische Programm dieses Werkes der Reziprozität von Selbständigkeit und Vergleichung, von Originalität und Tradition, von Individualität und literarischem Vorbild verdankt, denn die Orientierung an den Romanen von Moritz, Goethe, Novalis und Stifter bietet einen Generalbaß, auf dem sich die durchaus eigengewichtige Melodie von Andreas' Reise erhebt.
Mechanisms regulating protein degradation ensure the correct and timely expression of transcription factors such as hypoxia inducible factor (HIF). Under normal O2 tension, HIFα subunits are targeted for proteasomal degradation, mainly through vHL-dependent ubiquitylation. Deubiquitylases are responsible for reversing this process. Although the mechanism and regulation of HIFα by ubiquitin-dependent proteasomal degradation has been the object of many studies, little is known about the role of deubiquitylases. Here, we show that expression of HIF2α (encoded by EPAS1) is regulated by the deubiquitylase Cezanne (also known as OTUD7B) in an E2F1-dependent manner. Knockdown of Cezanne downregulates HIF2α mRNA, protein and activity independently of hypoxia and proteasomal degradation. Mechanistically, expression of the HIF2α gene is controlled directly by E2F1, and Cezanne regulates the stability of E2F1. Exogenous E2F1 can rescue HIF2α transcript and protein expression when Cezanne is depleted. Taken together, these data reveal a novel mechanism for the regulation of the expression of HIF2α, demonstrating that the HIF2α promoter is regulated by E2F1 directly and that Cezanne regulates HIF2α expression through control of E2F1 levels. Our results thus suggest that HIF2α is controlled transcriptionally in a cell-cycle-dependent manner and in response to oncogenic signalling.