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Tagungsbericht der International Conference on Dostoevsky 2000 in Japan, Chiba University, 22.-25. August 2000
Zentraler Themenbereich, auch der Sektionen "Doppelgänger", "Charisma" und "Zufällige Familie", war durchgehend der für das literarische und publizistische Werk Dostojewskijs typische Konflikt zwischen nationalem Bewusstsein und dem universellen Ideal des von diesem Werk beanspruchten Humanismus.
Inszenierungen von Fremdheit
(2001)
Tagungsbericht zum Internationalen Symposium vom 25.-27. Februar 2000 in Kyoto
Das internationale Symposium 'Inszenierungen von Fremdheit', das vom Deutschen Institut für Japanstudien, der Japanischen Gesellschaft für Deutschstudien und dem Goethe-Institut Kansai in Kyoto gemeinsam veranstaltet wurde, führte vom 25.-27. Februar 2000 in Kyoto sowohl Literatur- als auch Kulturwissenschaftler, Japanologen und Anthropologen aus Deutschland, Japan, Hawaii, Korea und der Schweiz zusammen. Den verschiedenen Vorträgen lagen aus den jeweiligen fachspezifischen Perspektiven nicht nur unterschiedliche Inszenierungsbegriffe zugrunde, sondern auch eine je eigene semantische Bestimmung des Begriffs "Fremdheit".
Waren die ersten Europäer Abenteurer? : Abenteurer als Helden der Literatur vom 16.-20. Jahrhundert
(2001)
Interdisziplinäre Euro-Konferenz der Universität GH Essen im Wissenschaftszentrum Bonn, 16.-19. Februar 2000 (Kongreßbericht)
Wenn der "Abenteurer" spätestens im 19. Jahrhundert zum Mythos aufgestiegen ist, so hat er es dennoch bis heute weder zu einem Artikel in einem der großen europäischen Konversationslexika gebracht - noch widmete ihm die historische Forschung (die ihn als eine Verfallserscheinung des Ancien régime beschrieb) je mehr als ein beiläufiges Interesse. Dabei ist der Abenteurer keineswegs allein ein Phänomen des 18. Jahrhunderts. Vielmehr kann man seine Gestalt vom 16. bis ins 20. Jahrhundert hinein verfolgen. Diese Kontinuität der abenteuerlichen Existenz seit dem 16. Jahrhundert bildete nun das Thema einer internationalen Forschungskonferenz, die die Universität GH Essen mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Europäischen Kommission veranstaltete.
Nur wenige Arbeitsgebiete der Komparatistik sind in vergleichbarem Maße durch die Forschungen einer Einzelperson geprägt wie die 'Stoff- und Motivforschung' durch die langjährigen Bemühungen Elisabeth Frenzels. Ihr Name steht in propädeutischen Seminaren des Komparatistikstudiums häufig synonym für die Auseinandersetzung mit den 'Inhalten der Literatur'. Neben mehreren Einführungen und Forschungsberichten dürften ihre beiden Handbücher 'Stoffe der Weltliteratur' und 'Motive der Weltliteratur' in den meisten komparatistischen Seminar- und Handbibliotheken zu finden sein.
Die Stadt als Kosmopolis : interkulturelle Stadterfahrungen in der zeitgenössischen Literatur
(2001)
Die hier dargestellten Texte stellen eine sehr heterogene Auswahl dar. 'L'Emploi du Temps', oft unter den Aspekten einer Ästhetik des Nouveau Roman untersucht, György Konráds Romane, zwischen Essayistik und Autobiographie in ihrer Thematik z.T. durchaus redundant, und Calvinos experimenteller Text haben auf den ersten Blick kaum interkulturelle Fragestellungen zum Thema, während Patrick Chamoiseaus 'Texaco' oft zitiertes Beispiel für eine interkulturelle Schreibweise geworden ist. Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch, daß das Thema der Interkulturalität und die Auseinandersetzung mit der Stadt als Kosmopolis, in der das Fremde nicht mehr vorrangig zum Thema gemacht wird (etwa als explizit formuliertes 'international theme'), keineswegs an Bedeutung verloren hat, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit dem Problem der Alterität gerade in Zeiten kultureller Gleichzeitigkeit und Gleichräumlichkeit in den ästhetischen und literarischen Gestaltungs- und Reflexionsprozeß unmittelbar einfließt.
Elevational gradients in high mountain ranges are particularly suitable to study and understand patterns and drivers of plant community diversity and composition, yet there are only few studies that explicitly addressed this topic for the European Alps. Here we analysed an elevational gradient in grasslands of the Gran Paradiso National Park (NW Italy) from c. 1,700 to 3,100 m a.s.l. We recorded vascular plant species composition in 13 100-m² plots, each with two series of nested subplots from 0.0001 to 10 m², as well as a set of environmental parameters (topography, soil). Beta-diversity was assessed via the z-values of power-law species-area relationships, both across all plot sizes and from one plot size to the next bigger one. Diversity-environment relationships were assessed with multi-model inference based on Akaike information criterion (AIC), while scale dependence in z-values across plot sizes was analysed with an ANOVA. Life forms and three major functional traits (specific leaf area = SLA, canopy height, seed mass) were derived from trait databases to calculate fractions of life forms and community-weighted means for the metric traits. Species richness on 100 m² ranged from 17 to 65, with a mean of 43.5. The z-values were within a typical range known for European grasslands (mean: 0.227), with non-significant scale dependence. The importance of environmental factors for richness changed across grain sizes, with inclination (positive effect), mean soil depth and soil skeleton content (both: negative effect) being most influential at grain sizes of 0.0001–1 m². By contrast, soil pH was most important (with a unimodal relationship) for 10 and 100 m². After account-ing for the other environmental factors, elevation showed a moderate unimodal relationship only for the two largest grain sizes. By contrast, functional composition showed strong and mostly significant rela-tionships with elevation: hemicryptophytes and geophytes became rarer and chamaephytes more fre-quent, while community-weighted means of SLA, canopy height and seed mass decreased. Our findings highlight the scale dependence of biodiversity patterns, thus pointing to the need of multi-scale sampling to reach comprehensive understanding. Further, we could provide one of the first documentations of biodiversity and functional composition along an elevational gradient in the Alps, some in agreement with expectations, others not. This suggests that more extensive studies with a similar design in this and other regions of the Alps could be a valuable contribution to the understanding of how environmental factors drive components of biodiversity as well a functional community assembly.
Das Bankett viel befahrener Straßen, ein sehr stark gestörter und belasteter Standort, wird in Europa von lückigen, artenarmen Pflanzengesellschaften besiedelt. Diese Gesellschaften verfügen in der Regel nicht über Kenn- oder Trennarten, sondern sind durch Dominanzen einzelner Arten gekennzeichnet. Für die Tallagen der kontinentalen Innenalpen in Nordtirol (Österreich) werden auf der Grundlage von pflanzensoziologischen Aufnahmen zwei Gesellschaften der Bankette beschrieben: die bisher nicht bekannte Plantago strictissima-Gesellschaft und die Anagallis arvensis-Gesellschaft. Die Bestände setzen sich aus einjährigen ruderalen Arten, Arten der Trittrasen sowie mehrjährigen Wiesen- und Ruderalarten zusammen. Übergänge zu angrenzenden Einheiten werden aufgezeigt und Entstehung, Verbreitung und Dynamik der Gesellschaften werden erörtert. Die hier aufgenommenen Bestände der Anagallis arvensis-Gesellschaft werden mit anderen mitteleuropäischen Ausbildungen der Einheit verglichen. Schließlich werden methodische Aspekte der Klassifikation kenn- und trennartenloser Gesellschaften diskutiert.
Die Auswirkung unterschiedlicher Bewirtschaftungsintensität des Grünlandes auf Populationen der in Deutschland gefährdeten Pflanzenart Dianthus seguieri Vill. ssp. glaber Celak. (Busch-Nelke) wurde im Raum Oelsen (Osterzgebirge) untersucht, insbesondere für den Zeitraum 1960 bis 1990, eine Zeit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Gleichzeitig wurde die Populationsgröße als Einflussfaktor berücksichtigt. Erhebungen von morphologischen Merkmalen und Fitness-Parametern sowie der Populationsstruktur dienten als Grundlage für Vergleiche zwischen Populationen extensiv (Biotoppflege; einschürige Mahd) und intensiv (Beweidung mit Rindern; hohe Besatzdichte) genutzter sowie ungenutzter Bereiche (an Böschungen und an Hangseiten von Steinrücken). Es ergaben sich deutliche, von der Populationsgröße abhängige Differenzen zwischen Flächen unterschiedlicher Nutzungsgeschichte. Die höchste Vitalität zeigten die größeren Populationen (über 1000 blühende Sprosse) ehemals intensiv genutzter und ungenutzter Teilflächen, gefolgt von kleinen Populationen (unter 1000 blühende Sprosse) ungenutzter Bereiche. Die geringste Vitalität wurde in den Populationen ehemals extensiv genutzter Flächen beobachtet. Diese waren unabhängig von ihrer Größe etwa gleichrangig einzustufen. Populationen intensiv bewirtschafteter Flächen und ungenutzter Standorte wiesen größere Ähnlichkeiten hinsichtlich ihrer Wuchsparameter und Populationsstruktur auf, wogegen sich langjährig extensiv bewirtschaftete Flächen deutlich abgrenzten. Die ehemals intensivere Nutzung scheint sich nach der Nutzungsänderung in größeren Populationen von Dianthus seguieri nicht negativ auszuwirken. Die untersuchten Individuen früher intensiv genutzter Flächen zeigten eine höhere Fitness gegenüber solchen extensiver Nutzung. Die auf den seit langem geschützten Flächen durchgeführten Pflegemaßnahmen waren in den letzten Jahren möglicherweise nicht ausreichend an die Ansprüche von Dianthus seguieri angepasst.
Im Jahr 2007 wurde die letzte in Deutschland existierende Population der Finger-Küchenschelle, Pulsatilla patens (L.) Mill., im Naturschutzgebiet „Garchinger Heide“ und auf angrenzenden Renaturierungsflächen, auf denen die Art durch Ansaat neu etabliert worden ist, untersucht. Ziel der Untersuchung war, die Populationsgröße und Populationsstruktur der neu etablierten Teilpopulationen zu erfassen und diese mit der historisch alten Population im Naturschutzgebiet zu vergleichen. Die Populationsgröße wurde mit Hilfe einer GPS-gestützten Kartierung ermittelt. Zur Analyse der Populationsstruktur wurde auf ausgewählten Flächen die Individuendichte nach Entwicklungsstadien getrennt erfasst und die Deckung der umgebenden Vegetation aufgenommen. Außerdem wurden die Sameneigenschaften (Anzahl, Gewicht, Keimfähigkeit) untersucht. Die Keimfähigkeit der Samen wurde unter Laborbedingungen bei 12h Licht 25°C und 12h Dunkelheit 15°C getestet. Auf den Renaturierungsflächen konnten jeweils sehr erfolgreich große Populationen mit mehren tausend Pulsatilla-Individuen etabliert werden. Die Population auf der Fläche 520A, aber auch die Teilpopulation auf dem sogenannten Rollfeld im Naturschutzgebiet können wegen der hohen Anzahl junger Individuen als dynamisch bezeichnet werden. Die Teilpopulation der sogenannten Altheide im Naturschutzgebiet ist aufgrund ihrer ausgewogenen Populationsstruktur und der 2003 ermittelten Populationsgröße von ca. 10.000 Individuen als stabil einzustufen. Auf der Renaturierungsfläche 2526A wurden nur adulte Individuen gefunden, die zudem nicht blühten. Aufgrund dessen und wegen der geringen Größe dieser Population wird eine Nachsaat der Art auf dieser Fläche dringend empfohlen. Die Dichte der Pulsatilla-Individuen mit mehreren Blüten pro Pflanze war negativ mit der Deckung der umgebenden Vegetation korreliert. Die Individuen mit den meisten Blüten wurden auf der vegetationsarmen Renaturierungsfläche 520A gefunden. Dort wurden auch die meisten Samen pro Fruchtstand ermittelt, was auf die geringe ober- und unterirdische Konkurrenz durch andere Pflanzenarten zurückgeführt werden kann. Die Wiederansiedlung durch Ansaat von Pulsatilla patens auf ehemaligen Ackerstandorten sollte auf Flächen mit Oberbodenabtrag und Mähgutauftrag mit einer hohen Saatdichte erfolgen. Wenn durch schlechte Wetterbedingungen die Keimung und Etablierung von Pulsatilla patens fehlschlägt, sollte eine Nachsaat erfolgen.
Roland Barthes' Entwurf kritischer Literaturwissenschaft, den ich im ersten Teil darstellen möchte, findet sich vor allem in den frühen Essays 'Sur Racine' (1963), in 'Critique et vérité' (1966), Barthes' Antwort auf den Streit um seine Racine-Interpretation, sowie in seinem ersten Buch 'Le degré zéro de l'écriture' (1953), dessen Einzelaspekte er in kleineren Arbeiten später präzisiert hat. Im zweiten Teil möchte ich den Fokus erweitern und Ähnlichkeiten mit Walter Benjamins Konzept aktualisierender Kritik herstellen, um schließlich im dritten Teil die Frage nach dem Standort, von dem aus Roland Barthes spricht, zu erörtern. Im Zentrum meiner Ausführungen stehen Barthes' Überlegungen zur Alternative von Literatur und Geschichte, zum Verhältnis von Kritik und Wahrheit, zum Autor, zum Leser und zur Macht der Bilder.
Das Protokoll der Jahresversammlung am 15.06.2007 in St. Wendel beinhaltet unter anderem die Themenpunkte Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, endgültige Tagesordnung, künftige Tagungsorte, Berichte des Vorstandes, Satzungsänderung zur Erweiterung des Vorstandes und Satzungsanpassung und Entlastung des Vorstandes.
Struktur und Artenzusammensetzung beweideter Auenwälder entlang der Kura in Aserbaidschan (Kaukasus)
(2008)
Am Mittellauf der Kura in Aserbaidschan wurde ein beweideter, aber wasserbaulich unbeeinflusster Auenwaldkomplex an der östlichen Verbreitungsgrenze von Populus nigra und Quercus robur untersucht. Den Analysen liegen 37 Vegetationsaufnahmen in Kombination mit Daten zur Bestandesstruktur zugrunde. Mittels Clusteranalyse wurden die folgenden fünf Waldgesellschaften ausgeschieden: Tamarix ramosissima-Populus nigra-Gesellschaft, Carex divulsa-Populus alba-Ges., Alliaria petiolata-Populus alba-Ges., Ranunculus bulbosus-Quercus robur-Ges. und Centaurea calcitrapa-Quercus robur-Ges. Die Einflüsse von abiotischen Standortbedingungen und unterschiedlichem Grad der Auflichtung der Baumschicht auf die Vegetation wurden mittels Ordination (DCA) aufgezeigt. Dabei wird ein Gradient von feuchten Standorten am Fluss hin zu trockenen Bereichen auf den Terrassen deutlich. Der zweite Gradient führt von Beständen mit dichtem Kronendach zu lichten Standorten und zeigt den Einfluss von Beweidung und Holzeinschlag. Vorkommen von Populus nigra sind auf kiesige Standorte mit starker Dynamik beschränkt, wohingegen Populus alba in weiten Bereichen der Aue auf feineren Sedimenten dominiert und in späteren Sukzessionsstadien von Quercus robur und Ulmus minor ersetzt wird. Quercus kann sich bei mäßiger Beweidung im Schutz dorniger Sträucher etablieren. Anspruchvolle Gehölzarten der Hartholzaue wie Acer campestre, Carpinus betulus und Fraxinus excelsior werden durch Beweidung unterdrückt, Wildobst (Crataegus rhipidophylla, Malus orientalis, Pyrus sp.,) hingegen gefördert.
Das Naturschutzgebiet „Kanzelstein bei Eibach“ ist ein Relikt der früher ausgedehnten Allmendeweiden des Dorfes Eibach (Stadt Dillenburg, Lahn-Dill-Bergland, Hessen). Die historische Nutzungsvielfalt, die sich bis in die frühindustrielle Zeit (um 1850) zurückverfolgen lässt, umfasste offene Bereiche, die vorrangig beweidet wurden, sowie Waldbereiche, in denen Bucheckern- und Eichelmast, die Schneitelung ausgewählter Baumarten sowie Niederwaldwirtschaft praktiziert wurden. Durch die über Jahrhunderte andauernde degradierende land- und forstwirtschaftliche Nutzung entwickelte sich ein kleinräumiges Mosaik aus Pioniergesellschaften (Airo caryophylleae-Festucetum ovinae), mageren Glatthaferwiesen (Arrhenatheretum hypochaeridetosum radicatae) und deren Versaumungsstadien, mesophilen Schlehengebüschen (Crataego-Prunetum spinosae), Hudewald- und Niederwaldformen des Hainsimsen-Waldmeister-Buchenwaldes (Galio odorati-Fagetum luzuletosum).
Aufgrund der seit ca. 1960 aufgegebenen Nutzung sind die Nutzungs- und Vegetationsvielfalt durch Wiederbewaldung akut gefährdet. Zur Erhaltung und Entwicklung der Biodiversität des Naturschutzgebietes wird eine Wiedereinführung von Nutzungen in Anlehnung an das traditionelle Nutzungssystem empfohlen. Um ein Landschaftsbild zu entwickeln, wie es für 1959 rekonstruiert werden konnte, ist in den offenen Bereichen die kontinuierliche Weidenutzung mit Schafen und Ziegen und im Wald die Freistellung und -haltung der Schneitel- und Mastbäume unerlässlich.
The intensification of agricultural practices has led to a severe decrease in grassland biodiversity. Although there is strong evidence that organic farming can reduce the negative impacts of land use, knowledge regarding the most beneficial management system for species richness on organic grasslands is still scarce. This study examines differences in the biodiversity of plants and butterflies on rotationally and continuously grazed pastures as well as on meadows cut twice per year on two large organic suckler cow farms in NE Germany. Vegetation and flower abundance, as factors likely to influence butterfly abundance and diversity, were compared and used to explain the differences. The data attained by vegetation assessments and monthly transect inspections from May to August were analyzed using descriptive statistics and nonparametric methods. The abiotic site conditions of the studied plots had more influence on plant species numbers than the management method. Dry and nutrient-poor areas (mainly poor types of Cynosurion) and undrained wet fens (Calthion) were important for phytodiversity, measured by the absolute number of species, indicator species for ecologically valuable grasslands and the Shannon Index. Meadows tended to have more indicator species than pastures, where small-scale special sites such as wet depressions were crucial for plant diversity. Butterfly diversity was very low, and 90% of the recorded butterflies were individuals of the generalist species Pieris napi. Butterfly abundance depended mainly on occurrence of specific habitat types and specific larval host plants. Supply of flowers was crucial only in certain time periods. Differences in butterfly abundance between the management systems could be explained by the site conditions of the studied grasslands. We conclude that meadows are more favorable to support ecologically valuable plant species; however, their extension is contradictory to the organic farming method of suckler cows maintained outside of stables. Rotationally grazed pastures could be a compromise that would enhance the temporal heterogeneity of flower abundance and vegetation structure. The plant diversity on pastures should be improved by less intensive grazing on special sites and plant species enrichment by means of hay transfer. For enhancing butterfly diversity we suggest to reduce land use intensity especially on poor soils. Considering the economic perspective of the farms, small parts of the agricultural area could be sufficient if connectivity to other suitable habitats is assured. Flower abundance and diversity of larval host plants could be promoted by high diversity of farming practices as well as pre-serving small uncut strips of meadows.
Orange lily Lilium bulbiferum subsp. bulbiferum occurs in the mountains of Western and Central Europe. Within almost the entire area of distribution, it is considered to be rare and endangered. The main purpose of the present study is to analyse the variability of environmental conditions of sites of the orange lily that are considered natural on its north-eastern border of occurrence. Using vegetation databases from Poland, the Czech Republic and Slovakia and our material collected during field work in the Western Carpathians and the Sudetes, we analysed the variability of species composition within communities with the occurrence of L. bulbiferum subsp. bulbiferum. The classification was performed using a modified TWINSPAN algorithm in the JUICE software. Ecological analysis was performed on the basis of Ellenberg indicator values with a Zelený-Schaffers modified permutation test. In general, the findings indicate that in the study area there are at least seven plant communities, within three separate classes, with the occurrence of the orange lily. All vegetation units distinguished here are semi-natural communities, which are maintained through extensive and traditional agricultural practices. Microclimatic conditions, which indicate a narrow ecological tolerance of the species to light availability and temperature, may have a crucial effect on the distribution of L. bulbiferum subsp. bulbiferum on the north-eastern border of its range in Europe. These factors significantly reduce the possibility of penetration of the species into forest or scrub communities. On the other hand, owing to far wider ranges of tolerance to moisture conditions and soil reaction than previously considered typical of the species, the orange lily can occur in different light-demanding communities, from acidic pastures up to calcareous thermophilous grasslands. An almost exclusive presence of L. bulbiferum subsp. bulbiferum in semi-natural habitats suggests that active management and protection are crucial to protect its full genetic variation on the European continent.
Despite the high significance of the Western Siberian grain belt for crop production in Russia, its weed communities are largely unknown. In this region spring wheat is grown on fertile Chernozem soils with large field sizes but land-use intensity per area is low compared to Central Europe. By using a randomized sampling design we studied arable weed assemblages in the northern forest-steppe zone of Tyumen region on 99 within-field sampling plots of 100 m² size. Surprisingly, with average of 9.8 ± 3.8 species 100 m-2 species richness was low when compared with low-input farming in Central Europe and did not differ between areas of different land-use intensity. Against expectations species composition was not predominantly controlled by soil characteristics and climate, most likely due to short natural gradients. Instead, management factors such as fertilization and tillage intensity seemed to be important factors. Except for two species the Tyumen weed flora consisted mainly of species that are widespread throughout the temperate zone. We found only 10 species with an origin or core area in North Asia or Eastern Europe. The species pool was generally small and with 26% the proportion of non-native species (archaeophytes) was low, when compared to Central European weed communities. Given that weed communities with higher species richness are described from neighboring Bashkiria, we conclude that arable land-use intensity in Tyumen region is high enough to reduce community species richness within arable fields estimated by a randomized sampling design. Since measured soil nutrient values did not affect species richness, herbicide use is most likely the crucial management factor. Furthermore, species-richness was vitally restricted by the small species pool. The low proportion of thermophilous arable weed species that originate from the Mediterranean or Middle-Eastern area and contribute signif-icantly to the Central European weed diversity indicate that climatic dispersal limitations may be re-sponsible for the small number of weed species in the Tyumen flora. An additional constraint was the short history of arable farming in Western Siberia, where considerable arable land use was started only by the end of the 17th century.
Ernst Preising (1911-2007)
(2008)
Prof. Dr. Ernst Ehwald gehört zu den herausragenden deutschen Bodenkundlern des 20. Jahrhunderts. Er sah die Bodenkunde nicht in enger fachlicher Gebundenheit, sondern vielmehr in einem umfassenderen, nach wie vor gültigen Ansatz vom „Wesen des Bodens". Mit seinen Beiträgen zur Weiterentwicklung der Wissenschaft vom Boden als Ganzes bzw. zu Teilgebieten wie der Bodengenetik und der Bodensystematik oder der Geschichte der Bodenkunde hat er sich bleibende Verdienste erworben. Seine wissenschaftlichen Arbeiten zeichnen sich durch äußerste Klarheit in Problemstellung, Argumentation und Diktion aus, stets untersetzt durch sein umfassendes Wissen auch in Nachbardisziplinen und einem beeindruckenden Literaturhintergrund. Dazu hatte er als Wissensspeicher eine umfangreiche Literaturkartei nach einem selbst entwickelten Schlüssel mit handgeschriebenen Karteikarten angelegt, die auch zusätzliche Angaben und Notizen enthielten. Ehwald war ein anspruchsvoller akademischer Lehrer mit großer Ausstrahlungskraft. Er wirkte als Direktor des Eberswalder Instituts für Bodenkunde in der Schicklerstraße 3 sowohl im nationalen wie auch im internationalen Rahmen als ein stets akzeptierter Impulsgeber und Koordinator. Er prägte damit nicht nur die Boden- und Standortkunde der DDR entscheidend, sondern wirkte ebenso im gesamtdeutschen wie im internationalen Kreis der Bodenkundler. Er war Ehrenmitglied der Bodenkundlichen Gesellschaft der DDR und der sowjetischen Allunionsgesellschaft für Bodenkunde. Die Kontakte in westlicher Richtung einschließlich der privaten Beziehungen wurden indes von den Verantwortlichen der Landwirtschaftsakademie mit Misstrauen beobachtet und schließlich geahndet.