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Der bärtige, alte Rabbi schaut zutiefst besorgt. Nachdem er im Sternenhimmel gelesen hat, muss er sich in seinem Buch der gewonnenen Erkenntnis vergewissern. Der weise Rabbi Löw hat soeben in den Sternen gesehen, dass seiner Gemeinde ein schweres Unheil droht. Während das Gestirn in einem tiefdunklen Blau auf die amorphen Häuser der Gemeinde leuchtet, macht sich Rabbi Löw hastig auf den Weg, um die Ältesten der Gemeinde zum Rat zusammenzurufen.
Von den hart umkämpften Anfängen des Frauenstudiums bis heute hat sich viel verändert. Doch Familienplanung und Mobilität sind weiterhin kritische Punkte für weibliche Karrieren in der Forschung. Deswegen sind Wissenschaftlerinnen auch heute noch häufiger kinderlos als ihre männlichen Kollegen. Erst allmählich schärfen Genderprogramme das Bewusstsein für die nicht fachlichen Aspekte der Nachwuchsförderung beider Geschlechter. Und Mentoringprogramme helfen Frauen bei den letzten Schritten zur Professur wie Networking, Auftreten, Bewerben und Verhandeln.
Folgt der Krise des Finanzmarkts nun eine Krise der Wirtschaftswissenschaften? Die "Frankfurter Allgemeine" titelt im September auf ihrer Seite "Forschung und Lehre": "Offene Revolte in der Volkswirtschaftslehre" – damit scheint der Protest, zu dem die internationalen Studierendeninitiativen für Plurale Ökonomik im Mai aufgerufen hatten, in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein.
Maryam Jafri – "Staged Archive" : die Studiengalerie 1.357 kooperiert mit dem Deutschen Filmmuseum
(2014)
Lust auf Vorsprung
(2014)
Rezension zur Biographienreihe "Gründer, Gönner und Gelehrte"
Die Goethe-Universität hat ihren 100. Geburtstag zum Anlass genommen, sich herausragender Persönlichkeiten in ihrer Geschichte zu erinnern. In der im Frankfurter Societäts-Verlag erscheinenden Biografienreihe "Gründer, Gönner und Gelehrte" werden Persönlichkeiten der Gründerjahre der Universität vor und nach 1914 ebenso wie die Generation des Wiederaufbaus nach 1945, aber auch Vordenker und Akteure der bildungsbewegten 1960er und 1970er Jahre porträtiert. Die Reihe zeigt, wie eng die Geschichte der Universität mit der Frankfurts verwoben ist, und dokumentiert somit auch ein Stück Stadtgeschichte.
Unter den zahlreichen Traditionen, an die in Frankfurt am Main stolz erinnert wird, bleibt eine bislang eigentümlich unterbelichtet: die Geschichte der Hirnforschung. Gerald Kreft gibt einen Überblick über dieses faszinierende Kapitel der lokalen Wissenschaftsentwicklung und stellt zugleich das Museumsprojekt zur Geschichte der Hirnforschung in Frankfurt vor, das die Ludwig Edinger-Stiftung realisieren will. Hier wirkt jener Geist fort, der 1914 zur Eröffnung der Goethe-Universität führte. Der Hirnforscher Ludwig Edinger (1855-1918) war der einzige Wissenschaftler unter den elf Unterzeichnern des Stiftungsvertrags, der an der Universität forschte und lehrte.
Zu den exzellenten Frankfurter Neurowissenschaftlern des 20. Jahrhunderts zählt Kurt Goldstein. Er durchlief die harte Schule von Ludwig Edinger. Bekannt wurde er jedoch durch einen eigenständigen Ansatz, der mit dem Schlagwort ganzheitliche Neurologie charakterisiert werden kann. Er wandte sich gegen die Auffassung, »Funktionen« im Gehirn exakt lokalisieren zu können, ohne den lokalisatorischen Ansatz vollständig zu verwerfen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er den Kompensationsreaktionen des Gehirns und des »ganzen« Menschen. » […] he never forgot that he addressed an individual, not a brain«, brachte es sein Schüler Walther Riese auf den Punkt.
Kollektives und kulturelles Erinnern : Erinnerungskulturen leben von der Dynamik der Gegenwart
(2014)
Keine Gemeinschaft kommt ohne kollektive Erinnerungen aus, dazu gehören Gedenkfeiern und Denkmäler ebenso wie Mythen und Rituale oder die Identifikation mit großen Ereignissen oder Persönlichkeiten. Erinnern ist nicht nur identitätsstiftend, es bedeutet auch, sich vergangene Erlebnisse zu vergegenwärtigen – oder wie Marcel Proust es ausdrückt: "Erst im Gedächtnis formt sich die Wirklichkeit." Wenn die Erinnerungskultur ihre Dynamik aus der Aktualität verliert, ist sie tot.
Was haben Kinofilme mit der Herausbildung normativer Ordnungen zu tun? Eine ganze Menge – zumindest manche, darunter Western, Krimis und Kriegsfilme. In rund 90 Minuten sieht man, wie Vorstellungen von Recht und Unrecht tradiert, etabliert oder erschüttert werden. Auch deshalb schauen sich Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ bewegte Bilder ganz genau an. Die erfolgreiche „Kinoreihe“ des Clusters findet in diesem Sommersemester unter dem Titel „Gesetz und Gewalt im Kino“ ihre Fortsetzung. Die nächsten Termine sind am 27. Juni und 17. Juli (weitere Informationen auf Seite 27). In diesem Sommersemester gehören die wissenschaftlichen Filmbetrachtungen zum Jubiläumsprogramm „100 Jahre Goethe-Universität“. Kooperationspartner ist das Kulturamt der Stadt Frankfurt. Federführend von Seiten des Exzellenzclusters ist der Philosoph Prof. Martin Seel. Zu seinen Schwerpunkten zählen Ästhetik und Theorie der Künste. Am Cluster leitet Seel schon seit einigen Jahren Forschungsprojekte zum Film und seiner spezifischen Erzählstruktur, das aktuelle gemeinsam mit der Mannheimer Soziologin Prof. Angela Keppler.
Integration statt Separation
(2014)
Ohne Drittmittel für seine Forschung kommt kaum noch ein Wissenschaftler aus. Immer mehr kostbarer Zeit verbringen Forscher damit, endlose Anträge auszufüllen. Antragsprosa ist längst eine Wissenschaft für sich. Der Jurist Rainer Maria Kiesow hat seine Form des "exzellenten Anschreibens" gefunden – eine Glosse mit spitzer Feder geschrieben.
Im Höhenflug durch die Uni-Geschichte : hr-Film zum 100. Uni-Geburtstag wird im Oktober ausgestrahlt
(2014)
Die wahre Beschaffenheit der Dinge bleibt den Menschen oft verborgen. In Falle der hundert Dinge, die wir für die Jubiläumsausstellung des Universitätsarchivs Frankfurt ausgewählt und in "Hundert" für 100 Tage in der Eingangshalle des IG Farben-Hauses sichtbar gemacht haben, ist dieses Dictum Wielands wörtlich zu verstehen: Neben tausenden Blättern, zusammengeschnürt oder gereiht zwischen Aktendeckeln geschützt, um sie für mindestens 500 Jahre vor dem Verfall zu bewahren, liegen Archivboxen mit dreidimensionalen Gegenständen, die genauso einmalig sind wie jedes Stück Papier in unserem Magazin.
Geschichte hautnah können die Hörer der Radiosendung „Verlorene Denker“ am 19. Oktober erleben. Neun Studierende der Goethe-Uni werden hier selbst erzählen, was sie über das Leben von fünf Frankfurter Professoren herausfanden, nachdem diese durch den Nationalsozialismus ihre Stellung verloren hatten.
Der diesjährige Preis wurde an Ehrlichs 160stem Geburtstag von Professor Dr. Harald zur Hausen in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Er gehört zu den international renommiertesten Auszeichnungen, die in der Bundesrepublik auf dem Gebiet der Medizin vergeben werden. Den gleichnamigen Nachwuchspreis erhielt eine Forscherin aus Bonn.
Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft sucht erneut zur Förderung in ihrem MainCampus-Stipendiatenwerk junge Menschen, die am Hochschulstandort Frankfurt tätig sind, eine außergewöhnliche wissenschaftliche oder künstlerische Begabung besitzen und sich durch hohe Leistungsbereitschaft, Kreativität, Weltoffenheit und Gemeinsinn auszeichnen. Neben finanzieller Unterstützung locken ein umfangreiches Seminarangebot und die spätere Aufnahme in das Alumni-Netzwerk der Stiftung.
Graben am Rand der Geschichte : Studierende des Historischen Seminars erinnern an "Verlorene Denker"
(2014)
128 Menschen – Akademiker und Intellektuelle – wurden zwischen 1933 und 1945 von der Universität Frankfurt entlassen. Das waren etwa 36 Prozent des Lehrkörpers. Als angehende Historiker in der Übung "Verlorene Denker – Die Vertreibung jüdischer Professoren an der Goethe-Universität" mit dieser Zahl konfrontiert wurden, waren sie bestürzt und verunsichert. Wie sollten sie mit den vielen Schicksalen umgehen?
Inter- und Transdisziplinarität sind ein Versuch, das Spezialwissen verschiedener Disziplinen miteinander zu verbinden, um die komplexen Fragestellungen unserer Zeit beantworten zu können. Beate Meichsner hat im Gespräch mit Wissenschaftlern unterschiedlichster Disziplinen Chancen und Grenzen, Möglichkeiten und Stolpersteine interdisziplinärer und transdisziplinärer Forschung eruiert.
Dass man Afrikanistik oder Philosophie nicht studiert, um schnell reich zu werden, ist kein Geheimnis. Aber wie kann man die Liebe zum Fach – ohne Lehramt – tragfähig für ein Berufsleben machen? Diese Gretchenfrage müssen sich Geisteswissenschaftler nach wie vor stellen, denn gut die Hälfte arbeitet später fachfremd. Die Unterstützung von Seiten der Goethe-Universität wächst.
Die Erkenntnis, dass das Gehirn Hormone produziert, gehört heute zum Allgemeingut des biomedizinischen Wissens. Ausgangspunkt der modernen Neuroendokrinologie ist das weit gespannte biologische Konzept der Neurosekretion, das Ernst und Berta Scharrer in den 1930er Jahren aus einer Reihe von fundamentalen Einzelentdeckungen entwickelten. Das Fundament dieses Konzeptes legte das Paar am Neurologischen Institut (Edinger Institut) in Frankfurt am Main.
Fundstücke aus dem UniReport
(2014)
Forschung – Edition – Vermittlung : Musikwissenschaft im Zeichen des Gluck-Jubiläumsjahres 2014
(2014)
Faszinierender Vortrag krönt die Veranstaltung "100 Years of Mathematics at the Goethe University"
(2014)
Evaluationssatzung für Lehre und Studium der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M.
(2014)
Erinnerungsorte
(2014)
English – no problem?
(2014)
Eine alte Bibel aus Amerika
(2014)
Die Naturwissenschaften waren von den teilweise gewalttätigen Auseinandersetzungen der Studentenproteste Ende der 1960er Jahre nicht an erster Stelle betroffen. Insbesondere das Pharmaziestudium mit seinem zeitintensiven, streng geregelten und durch Laborpraktika dominierten Arbeitsalltag bot wenig Raum für politische Agitationen. Andererseits waren die Studierenden auch nicht mit den Herausforderungen einer sich entwickelnden Massenuniversität konfrontiert. Nichtsdestoweniger mussten sich auch die Hochschullehrer der naturwissenschaftlichen Fakultät mit den zeitgenössischen Reformvorschlägen auseinandersetzen. Der pharmazeutische Chemiker Herbert Oelschläger, eine der prägenden Persönlichkeiten der Frankfurter Pharmazie, scheute diese Auseinandersetzungen nicht und wurde deshalb zu einer beliebten Zielscheibe des AStA.