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Trifolium retusum L. [Syn. Trifolium parviflorum EHRH.] ist in Deutschland im Saaletal nördlich von Halle nachgewiesen worden. Angaben von Stolberg am Harz und bei Göttingen erscheinen unsicher. Die nächsten Vorkommen dieser Art befinden sich in der Tschechischen Republik, Österreich und Ungarn. Weitere Vorkommen finden sich in Frankreich, auf der Iberischen Halbinsel, in Nordafrika und Kleinasien (SCHULZ 1909, HEGI 1975). Die Fundorte in Mitteldeutschland können als nördlichste Ausstrahlung der wärmeliebenden Art aus dem südosteuropäischen Raum angesehen werden.
Dihydrocodein wird im wesentlichen zu Dihydrocodein-6-O-43-ß-glucuronid (DHC6G), Dihydromorphin (DHM), Dihydromorpbin-3-O-ß-D-glucuronid (DHM3G), Dihydromorphin-6-O-ß-D-glucuronid (DHM6G) und Nordihydrocodein (NDHC) biotransformiert. In Analogie zu Codein wird vermutet, dass die Metaboliten DHM und DHM6G pharmkologisch deutlich aktiver als die Muttersubstanz sind und somit zur Wirkung von DHC wesentlich beitragen können, auch wenn sie nur in geringen Mengen gebildet werden. Da die O-Demethylierung von Dihydrocodein zu Dihydromorphin durch das polymorphe Cytochrom P450-Enzym CYP2D6 katalysiert wird, sind in EM (schnelle Metabolisierer) und PM (langsame Metabolisierer, weisen kein funktionelles CYP2D6-Enzym auf) unterschiedliche Metabolitenprofile zu beobachten. In etwa 5-10% der Kaukasier, die PM für CYP2D6 sind, könnte sich somit ein Therapiemisserfolg nach Gabe von therapeutisch empfohlenen Standarddosen an DHC einstellen. Es war daher Ziel der vorliegenden Arbeit, die Bedeutung der Biotransformation für die Wirkung von Dihydrocodein beim Menschen zu untersuchen. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden Affinitätsprofile an Hirnmembranpräparationen und Affinitäts- und Aktivitätsprofile an humanen Neuroblastomzellen für DHC und seine Metaboliten erstellt. Des weiteren wurden pharmakokinetische und pharmakodynamische Parameter (und deren Zusammenhang) von Dihydrocodein und seinen Metaboliten beim gesunden Menschen unter Berücksichtigung des CYP2D6-Phänotyps mit Hilfe einer Pilot-Probandenstudie bestimmt. Zuletzt wurden die Ergebnisse der Affinitäts- und Aktivitätsversuche mit den Ergebnissen der Probandenstudie unter Berücksichtigung der verfügbaren Literaturdaten in Zusammenhang gebracht. Di in vitro-Untersuchungen zeigten, dass alls Prüfsubstanzen mit Ausnahme des unwirksamen DHM3G vorwiegend u-selektive Agonisten waren und dass das prinzipielle Verhältnis der Affinitäten bzw. Aktivitäten der einzelnen aktiven Prüfsubstanzen zueinander in allen Untersuchungen annähernd gleich war. Auf Grundlage dieser Daten konnte folgender Grundsatz formuliert werden; Die Affinitäten/Aktivitäten von DHM und DHM6G waren etwa um den Faktor 100 größer als die von DHC, während die anderen Metaboliten (mit Ausnahme des unwirksamen DHM3G) vergleichbare Affinitäten/Aktivitäten besaßen. Die im Rahmen der Probandenstudie ermittelten pharmakokinetischen Werte bestätigten verfügbare Literaturdaten, insbesondere dass CYP2D6 wesentlich für die Bildung von DHM war. So konnten weder DHM, DHM3G noch DHM6G in Plasma und Urin von PM detektiert werden. Die pharmakodynamischep Untersuchungen mittels Pupillometrie zeigten einen signifikanten Unterschied im ursprünglichen Pupillendurchmesser an den Zeitpunkten 1 bis 6 Stunden zwischen Placebo einerseits und EM bzw. PM andererseits. Damit konnte zunächst eine eigene in vivo-Wirkung von DHC beim Menschen nachgewiesen werden. Jedoch ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen EM und PM. Im zweiten pharmakodynamischen Modell (Schmerzmodell) konnten bezüglich der Parameter R-III-Reflexschwelle und VAS-EC30 keine Unterschiede sowohl zwischen EM und PM als auch zwischen Placebo und EM bzw. PM festgestellt werden, so dass 60 mg DHC keine analgetische Wirkung hatte oder das Modell für die Ermittlung der analgetischen Potenz von 60 mg DHC ungeeignet war. Einschränkend muss jedoch hier erwähnt werden, dass die Studie aufgrund der kleinen Fallzahl nur Pilotcharakter aufwies. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit in Zusammenhang mit den verfügbaren Literaturdaten lassen die Schlussfolgerung zu, dass die pharmakologisch wesentlich aktiveren Metaboliten DHM und DHM6G nicht oder nur geringfügig zur Wirkung von DHC nach oraler Einzelgabe von 60 mg DHC beitragen. Gründe hierfür könnten die geringe Bildung von DHM und seinen Metaboliten (ca. 9%) und/oder durch Verteilung und Ausscheidung bedingte niedrige Konzentrationen am Rezeptor in vivo sein. Somit scheint die Biotransformation keine Bedeutung für die Wirkung von DHC zu haben. Entsprechend sind keine Unterschiede in der Therapie von EM und PM mit niedrigen therapierelevanten DHC-Dosen zu erwarten.
Die Ausbreitung des Rankenden Lerchensporns (Ceratocapnos claviculata) ist Gegenstand anhaltender Diskussion. Eingestuft als euatlantische Art hat C. claviculata sein Areal inzwischen bis ins zentraleuropäische Florengebiet östl. 14° E hinaus erweitert, obwohl er als myrmekochore Art ein schlechter Kolonisator sein müsste. Die bisherigen Nachweise werden zusammengefasst und durch neue Datenerhebungen aktualisiert. Auf der Grundlage von Kartierungen in MTB-Viertelquadranten erweitern 66 Neufunde das Verbreitungsgebiet der Art inWestfalen. Im Riesenbecker Osning, einem neuen kollinen Wuchsgebiet von C. claviculata, werden Massenausbreitung der Art und ihr pflanzensoziologischer Anschluss dokumentiert. Biologische Merkmale des Rankenden Lerchensporns werden in Form eines Lebenszyklus-Diagrammes beschrieben. Wenngleich spezifische abiotische Faktoren für C. claviculata generalisiert werden können, bleibt die Frage der großräumigen Arealerweiterung ungeklärt. Die Lebensstrategie von C. claviculata („einjähriger Pendler“) lässt keine Anpassung an Fernausbreitung erkennen. Nach gegenwärtigen Befunden ist C. claviculata ein Epökophyt, für dessen Fernausbreitung eine „Hemerochorie-Hypothese“ formuliert wird. Gleichzeitig werden weitere Annahmen der Arealerweiterung wie die „MildeWinter“- und die „Stickstoff-Hypothese“ diskutiert.
Der Einsatz verschiedenster Substanzen, die die affektive, emotionale oder körperliche Befindlichkeit verändern, ist so alt wie die Menschheit selbst. Rauschmittel im weitesten Sinn werden seit alters her zur Linderung oder Heilung von Krankheiten, bei rituellen Zusammenkünften, zur Bewußtseinsveränderung oder -erweiterung oder einfach als Genußmittel eingesetzt. Als "grundlegende Funktionsbereiche des Drogengebrauchs" werden allgemein "religiöse, medizinische, hedonistische, soziale, kompensatorische, ökonomische und politische" genannt (Blätter, 1995, 279). Im Rahmen einer mehrjährigen Tätigkeit als Sozialpädagogin in einer Jugend- und Drogenberatungsstelle im "Drogenbrennpunkt" Frankfurt hatte ich Gelegenheit festzustellen, daß zumindest bei Heroinkonsumenten in Deutschland soziale und kompensatorische Aspekte gegenüber den anderen genannten Faktoren offensichtlich im Vordergrund stehen. Die häufig gehörte Einschätzung, es handele sich bei Drogenabhängigen um hedonistisch orientiertes "arbeitscheues Gesindel", das sich auf Kosten der Allgemeinheit einen "schönen Lenz mache", erweist sich spätestens dann als falsch, wenn man Gelegenheit erhält, Einblick in ihren hektischen und nicht selten auch mittelbar oder unmittelbar lebensbedrohlichen Alltag zu nehmen. ...
Das Naturschutzgebiet (NSG) "Hasenwinkel" im Landkreis Mansfelder Land steht aufgrund seines Florenreichtums seit vielen Jahren im Mittelpunkt botanischer Erhebungen. ln den Jahren 1998 und 1999 wurden im Rahmen einer Diplom-Arbeit und mit Genehmigung des Regierungspräsidiums Halle erstmals detaillierte Untersuchungen zu verschiedenen Tierarten-Gruppen direkt im NSG durchgeführt (Köberlein 1999). Mit der vorliegenden Arbeit sollen der Kenntnisstand zum Vorkommen der terrestrisch lebenden Säugetiere dargestellt und damit Wissenslücken zur Kleinsäugerverbreitung geschlossen werden. Im Hinblick auf Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sowie die Begleitfauna der FFH-Lebensräume erfolgt eine naturschutzfachliche Einschätzung.
Heinrich Theodor Rötscher kondensiert seine staatstheatertheoretischen Überlegungen in seinem in Rotteck und Welckers liberalem Staats-Lexikon 1843 erschienenen Artikel 'Theater und dramatische Poesie'; die Ausrichtung seines Ansatzes auf ein staatliches Gemeinwesen ist hier deutlich. Drama und Theater gehören mit zur Entwicklung eines modernen Staatswesens, sie bedingen seine Herausbildung im dialektischen Prozeß einer organisch operierenden Entwicklung. Dass in dieser Konzeption "der Staat die Idee der Freiheit ist", genügt Rötschers idealistischem Postulat genauso wie es der realen politischen Semantisierung nicht gerecht werden kann (und will). Die uneingeschränkt positive Besprechung der griechischen Demokratie fixiert das Theater als Medium der Darstellung eines "freien Staates". Die Übertragung der antiken demokratischen Verhältnisse auf das Deutschland des Vormärz kommt für Rötscher zunächst nicht in Frage; allein die Kritik am Absolutismus der Monarchie, am Prinzip der "absoluten Monarchie" und ihrem Pendant, dem Hoftheater, findet im Text ihren pejorativen Ausdruck.
Einführend wird die Entdeckungs- und Besiedelungsgeschichte der Mascarenen, zu denen Mauritius gehört, an Hand von Karten und Dokumenten zusammengefasst und die strategische Bedeutung der Inselgruppe als 'Stern und Schlüssel des Indischen Ozean' bis in die Gegenwart nachgewiesen. Es folgen Materialien über den Import von Kulis ('indentured labourers') aus Indien seit 1835 ff., als nach Abschaffung der Sklaverei die Zuckerrohr-Wirtschaft von Mauritius zusammenzubrechen drohte. Am Beispiel des 1771 von zwei hohen französischen Kolonialbeamten aus Indien gegründeten 'Bénarès Sugar Estate', eine der ersten Plantagen auf der Insel überhaupt, wird die Entwicklung der modernen Zuckerindustrie von Mauritius bis in die Gegenwart veranschaulicht und im nachfolgenden Kapitel kontrastiert mit den immer noch einfachen Verfahren zur Gewinnung von 'Gur' im Benares-Distrikt des heutigen Indien, wo der Verfasser von 1964 bis 1967 gelebt und seitdem immer wieder zu sozialanthropologischen Fragen gearbeitet hat. Auf Grund der dort zuerst einsetzenden und besonders nachhaltigen Ausbeutung durch die East India Company waren die verarmten Regionen um Benares während des 19. Jahrhunderts das Hauptrekrutierungsgebiet für 'indentured labourers' in die Zucker-Kolonien des British Empire. Daher ist der dortige Hindi-Dialekt 'Bojpuri' noch heute die häufigste der auf Mauritius gesprochenen indischen Sprachen. Die Studie schließt ab mit einem Überblick zur Ausbreitung der ab 1802 in Berlin entwickelten Produktionsverfahren von Rübenzucker sowie einer Reflektion über die besondere Bedeutung von Zucker als 'Baustein des Lebens an und für sich' im Rahmen buddhistischer Erkenntnistheorie von Leere.
Dies ist –virtuell & überhaupt- das erste Buch über den Schweizer Dichter & Filmemacher MATTHIAS ZSCHOKKE. Das Libell will eine Hinführung, Einführung & Verführung zu Zschokke sein. Nicht mehr - nicht weniger. Die umfangreiche Bibliographie weist Materialien für weitere Studien über Zschokke nach, mag eine Basis für den akademischen Diskurs bilden. Eine biographische Zeittafel rundet das Libell ab. "Nein, zur Herde der Augenblicks - Schriftsteller gehört dieser Matthias Zschokke nicht... Bereits im ersten Buch hat er unverwechselbar seinen Stil gefunden, und sein ureigener literarischer Ton macht Zschokke unter den Autoren seiner Generation zu einem Exponenten der neuen deutschsprachigen Belletristik in den achtziger und neunziger Jahren. Und auch im 21. Jahrhundert bleibt er hochaktuell."