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Die Ron, der Hauptzufluss des Baldeggersees, wurde im Rahmen des gesamtschweizerischen Projekts „Netzwerk Fischrückgang Schweiz“ (Fischnetz) als Wasserlebensraum für Fische untersucht. Zwischen 1999 und 2002 wurden Studien zum Fischbestand, zur Fischgesundheit, zum Überleben von Fischeiern, zur Kieselalgenflora und zu den wirbellosen Kleintieren in der Ron durchgeführt. Die Untersuchungsstellen lagen direkt ober- und unterhalb der Abwasserreinigungsanlagen ARA Hochdorf und ARA Rain. Die vorliegende Arbeit fasst die Resultate, die in Form von einzelnen Untersuchungsberichten vorliegen, zusammen, um ein ganzheitliches Bild des ökologischen Zustands der Ron zu erhalten. Die Artengemeinschaft der Kieselalgenflora und der wirbellosen Kleintiere deutet auf eine massive Belastung mit organischen Schmutzstoffen insbesondere durch die ARA Hochdorf hin. Das gereinigte Abwasser aus der ARA Hochdorf wirkte sich auch auf die Fischgesundheit, das Überleben von Bachforelleneiern und die Zusammensetzung der Forellenbestände aus. Durch die Abwässer der ARA Hochdorf wurde die Zusammensetzung der Kieselalgenflora und der wirbellosen Kleintiere ebenfalls deutlich beeinträchtigt. Zum Zeitpunkt der Untersuchungen war die ARA Hochdorf durch industrielle Abwässer stark überlastet. Die Untersuchungen von chemischen Messgrössen in der Ron bestätigten die schlechte Wasserqualität und zeigten, dass Ammonium, Nitrit und gelöster organischer Kohlenstoff hohe Konzentrationen erreichten, insbesondere unterhalb der überlasteten ARA Hochdorf. Seit dem Jahr 2003 wurde durch den Bau von Abwasservorbehandlungsanlagen bei zwei Industriebetrieben die ARA Hochdorf entlastet. Weiter wurden aber auch Pflanzenschutzmittel sowie Veterinär- und Humanpharmazeutika direkt in der Ron nachgewiesen. Die Struktur und Morphologie der Ron ist durch wasserbauliche Eingriffe beeinträchtigt. Die Längs- und Seitenvernetzung ist unterbrochen. Mehrere künstliche Abstürze verhindern die Fischwanderung vom Baldeggersee in den Oberlauf der Ron. Das Abflussregime ist wegen dem geringen Wasserrückhalt im Einzugsgebiet vermindert. Um die Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu verbessern, werden folgende Massnahmen empfohlen: - Optimierung der Reinigungsleistung der ARA Hochdorf - Verhindern von Abwassereinleitungen in die Ron durch eine direkte Einleitung der ARA Hochdorf in den Baldeggersee mittels Tiefenwassereinleitung oder in einen grösseren Vorfluter mit besserer Verdünnung der Abwässer - Aufwerten der Struktur und Vernetzung der Ron durch Revitalisierungen und Verbessern der Aufstiegsmöglichkeiten für Fische, insbesondere für die stark gefährdete Seeforelle - Verbessern des Abflussregimes im ganzen Einzugsgebiet der Ron und Erhöhung des Wasserrückhaltes - Sinnvolle Nutzung und Bewirtschaftung der Ron für Sportfischer
Sprachwandel
(2004)
Viele Bibliotheken, Archive und Museen stehen vor der gewaltigen Herausforderung, das schriftliche Kulturgut, das sie aufbewahren und für die Öffentlichkeit bereithalten, sachgerecht zu erhalten. Schriftquellen sind Zeugnisse menschlichen Denkens und Handelns; schon aufgrund dieser Eigenschaft erwächst eine besondere Aufgabe hinsichtlich ihrer Erhaltung für künftige Generationen. Doch sind Handschriften, alte Drucke und Inkunabeln – die Druckerzeugnisse aus der Frühzeit des Buchdruckes vor 1500 – aufgrund ihres oft empfindlichen Charakters besonderen Belastungen ausgesetzt. Substanzschäden und Gebrauchsspuren haben schon heute ein dramatisches Ausmaß erreicht. Nach repräsentativen Untersuchungen sind etwa 20% – 40% der Sammlungsbestände bereits geschädigt oder akut gefährdet. Der Prozess des physischen Verfalls, der unter anderem durch Wasser, Schimmel- und Insektenbefall, unsachgemäße Aufbewahrung, fortschreitende Alterungsprozesse oder die altersbedingte chemische Veränderung der Papiersubstanz verursacht wird, schreitet langsam aber stetig voran. Für die Verantwortlichen heute führt dies zu einem Wettlauf mit der Zeit. Häufig wird diese Gefahr erst zu spät erkannt, so dass wichtige Bestandteile unseres kulturellen Gedächtnisses in Gefahr sind, unwiderbringbar verloren zu gehen. So besteht für Schriftquellen aller Art derzeit eine gesteigerte Gefährdungssituation; es droht der Verlust bedeutender kulturgeschichtlicher Werte. Vor einigen Jahren hat sich erfreulicherweise die Kulturstiftung der Länder dieser Problematik des Erhaltens von mobilem Kulturgut mit großem Interesse angenommen. Die sieben großen wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Hessen und die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt, die allesamt über bedeutende Bestände an Handschriften und kostbaren alten Drucken verfügen, haben sich daraufhin bereit erklärt, an einem gemeinsamen Projekt zur Sicherung ihrer Bestände mitzuwirken. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen- Thüringen hat die Initiative der Konferenz der Direktorinnen und Direktoren der wissenschaftlichen Bibliotheken Hessen (HDK) aufgegriffen, die sich der Problematik des vom Verfall bedrohten Bibliotheksgutes und der Bestandserhaltung angenommen hat. Die Initiatoren und Herausgeber dieser Broschüre wollen der Öffentlichkeit bewusst machen, welche Gefahr den bedeutenden Handschriften, Autographen und Altbeständen in unserem Lande droht, wenn ihre Substanz nicht mehr gesichert werden kann. Daher haben die Bibliotheksleiterinnen und -leiter ausgewählte Stücke mit erläuternden Texten versehen, um beispielhaft Problemstellungen und Lösungsansätze vorzustellen. Sie verbinden dies mit einer Einführung in die gegenwärtigen Aufgaben- und Sammlungsschwerpunkte der Bibliotheken und ihre Geschichte. So wird ein plastischer Eindruck von diesen Institutionen vermittelt, die mehr sind als Ausleihstationen und Datenvermittler. Die Bedeutung von gefährdetem Bibliotheksgut für unser Wissen über die Vergangenheit aufzuzeigen, ist eine der wesentlichen Aufgaben dieses Buches, mit dem beispielhaft einige der besonders bedrohten Bücher und Handschriften vorgestellt werden. Der kritische Zustand der beschriebenen Stücke mit ihrem Sanierungsbedarf soll daran erinnern, dass sich in den Bibliotheken Einzigartiges befindet, ohne dessen Existenz unser Wissen um die Geschichte unseres Landes und des menschlichen Denkens letztendlich verloren gehen würde. Es ist daher von außerordentlich großer Bedeutung, sich der ständigen Aufgabe des Erhaltes zu stellen. Es fehlen nicht nur in der heutigen Zeit aufgrund der immensen Restaurierungskosten und der stark angespannten wirtschaftlichen Situation der öffentlichen Haushalte ausreichende Mittel, um den gesamten Restaurierungsbedarf der hessischen Bibliotheken abdecken zu können. Den wissenschaftlichen Bibliotheken will diese Schrift deshalb ein Medium sein, das Problem der Bestandserhaltung von Handschriften und Rara konkret vorzustellen, und zur Übernahme von Restaurierungspatenschaften animieren. Insofern sind alle beteiligten Bibliotheken, und nicht nur diese, auf die Hilfe vieler einzelner Paten angewiesen, die einen wichtigen Beitrag zu dem existenziellen Anliegen der Initiatoren leisten können. Die Bibliothekare der beteiligten Institutionen wollen mit ihren fachkundigen Beiträgen möglichst viele Buchpaten ansprechen und über diese Publikation einen Zugang zu den Aufgaben ihrer Häuser vermitteln. Es bleibt zu wünschen, dass diese Broschüre ihren Beitrag leistet, dass Bibliotheken, Archive und Museen auch weiterhin ihren kulturhistorischen Auftrag erfüllen können und Orte der generationsübergreifenden Verständigung und Auseinandersetzung bleiben. Schon jetzt Dank an alle diejenigen, die Buchpaten werden wollen.
Thema dieser Arbeit ist die vergleichende Darstellung der Lokalsysteme des Bibliotheksverbundes von Hessen und Rheinhessen, HeBIS. Nach einem knappen Überblick über Arten von Verbundsystemen und einem Kapitel zu Geschichte und Struktur des HeBIS-Verbundes sowie zur Zusammenarbeit der Lokalsysteme werden die sechs Lokalsysteme im Detail einzeln vorgestellt. Die abschließende Abwägung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede kommt zu dem Ergebnis, dass die Lokalsysteme in vielerlei Hinsicht heterogen sind und sich insbesondere Struktur, Ausstattung und Aufgaben deutlich unterscheiden.
Netzliteratur ist ein relativ junges Phänomen, welches seine Wurzeln sowohl in den Experimenten der visuellen und konkreten Poesie als auch in den Anwendungen von Hypertext hat. Mit der zunehmenden Bedeutung und Nutzung von Computer- und Netzwerktechnologien ist diese neue Form von Literatur „erwachsen“ geworden: Gegenwärtig wird sie als eine der wichtigsten Einflüsse der gegenwärtigen Kunst angesehen. Netzliteratur verbindet nicht nur Sound, Video und Animationen mit interaktiven Elementen und erlaubt damit neue Formen künstlerischen Ausdrucks. Sie löst darüber hinaus die traditionellen Rollen des literarischen Systems auf: Der Tod des Autors bedeutet die Geburt des schreibenden Lesers. In dieser Studie soll das Konzept des „Kanons“, was in der traditionellen (empirischen) Literaturwissenschaft entwickelt wurde, auf Netzliteratur übertragen und nutzbar gemacht werden. Die Leitfrage ist dabei: Ist gegenwärtig bereits ein solcher Kanon existent und wie modelliert er sich heraus? Basierend auf dem Handlungsrollenmodell und einer Modifikation von Karl Erik Rosengrens mention analysis wurde ein Sample von deutschen Aufsätzen und Besprechungen zu Netzliteratur untersucht. Von zentralem wissenschaftlichen Interesse war dabei: Wie beziehen sich die Autoren auf Netzliteratur? Welche Projekte und Texte werden als bereits kanonisiert angesehen? Welche Internetdienste beeinflussen diesen Kanonisierungsprozess und wie? Diese Studie versteht sich schließlich vor allem auch als Test der Anwendbarkeit von Rosengrens Methode für die Untersuchung von Netzliteratur: Ist es zulässig, für diesen Zweck eine Methode zu benutzen, die ursprünglich zur empirischen Analyse des traditionellen literarischen Kanons entwickelt wurde? Damit soll ein Beitrag geleistet werden zur Diskussion um die Anwendbarkeit von traditionellen Methoden auf das neue Medium Internet.