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"Es ist für die meisten Europäer immer noch sehr schwer, Afrika ohne Schablonen und europäische Kulturvorstellungen zu betrachten", konstatierte die senegalesische Filmemacherin Safi Faye 1976 in einem Interview. Safi Faye war damals eine der wenigen Frauen überhaupt, die südlich der Sahara einen Langfilm in eigener Produktion hatte drehen können. Heute gibt es glücklicherweise einige erfolgreiche afrikanische Regisseurinnen. Doch Fayes Befund von der Voreingenommenheit des europäischen Blicks hat – auch fast dreißig Jahre später – nicht seine Gültigkeit verloren. Noch immer ist das Wissen um die komplexe politische, gesellschaftliche und kulturelle Realität Afrikas hierzulande gering. In den Medien und in der Vorstellung der meisten Menschen dominiert das Bild von einem Kontinent der Krisen und Katastrophen. ...
Bei der Vorführung eines Films wirkt die ablaufende Zeit auf den Zuschauer in zweierlei Weise. Zum einen als die Zeit, in der die Filmhandlung stattfindet und die als gelebte Zeit empfunden wird. Zum anderen, sehr viel indirekter, als Vehikel zur Darstellung von Raumtiefe durch Kamerafahrten und Objektbewegungen senkrecht zur Bildebene. An dieser Verknüpfung von Raum und Zeit setzt die hier vorgestellte Methode „Zeitkippen“ an. Beim Zeitkippen einer Filmszene wird eine der Raumdimensionen (hier die Horizontale der Bildebene) mit der Zeitachse vertauscht: Im ersten Schritt digitalisiert man die Szene. Dann fügt man die Bildpunkte (Pixel) aller Szenen bilder in ein dreidimensionales Datenfeld. Schließlich liest man entlang einer der beiden ehemaligen Bildfeldachsen eine neue Bildserie aus, die man als Bewegtbild-Szene vorführt. Dabei entstehen einerseits ästhetisch ansprechende und andererseits filmanalytisch auf schlussreiche optische Phänomene. Erste Beispiele zeigen, wie sich das Verfahren auf grundlegende Bewegungen im Raum sowie Kamerafahrten im Raum auswirkt.
Studienführer
(2006)
... Mit fast 35.000 Studierenden, darunter rund 7.000 AusländerInnen aus 129 Nationen, zählt die Johann Wolfgang Goethe-Universität zu den zehn größten Hochschulen Deutschlands. Unsere Universität bietet eine besonders rege Studienatmosphäre, die nicht nur durch die große Breite wissenschaftlicher Disziplinen, sondern auch durch das Ambiente einer der europäischen Metropolen geprägt ist. ...
Der traditionsreiche Kultur-, Kontakt- und Integrationsraum Schlesien stellt eine Region im Überlappungs- und Durchdringungsbereich von Kulturen, Religionen, Sprachen und Nationen dar, wo sich im historischen Verlauf eine spezielle Sensibilität für Probleme und Chancen kultureller und sprachlicher Pluralität sowie für die Geschichtlichkeit und Dynamik multikultureller Zusammenhänge entwickeln konnte. Daher verkörpert er ein besonders wertvolles Erinnerungsgut (vgl. zur Thematik Engel/Honsza 2001 und Lasatowicz 2004). Solche Regionen werden nun mit Blick auf ihre Ressourcen des multikulturellen Gedächtnisses im Zuge von gesamteuropäischen Prozessen – auch im Sinne einer neuen „mentalen Welt“ – zunehmend aufgewertet. Die kulturelle und sprachliche Situation, einschließlich der Sprach gebrauchsstrukturen, ist in derartigen multi-ethnischen Arealen im Spannungsfeld von mehreren Sprachen, Kulturen und Identitäten naturgemäß äußerst vielschichtig. Entsprechend dieser komplexen sprachkommunikativen Realität in Mehrsprachigkeits-Kulturen setzt ihre wissenschaftlich adäquate Erfassung, Beschreibung und Explizierung ein mehrperspektivisches multi-, inter- und transdisziplinäres Herangehen voraus. Denn die Bearbeitung der entsprechend weiten Fragestellungen erfordert einen relevanten Betrachtungsrahmen und eine angepasste Methodologie, die sowohl dem komplexen Gegenstand als auch den Erkenntnisinteressen der Praxis gerecht werden. Müssen doch die Linguisten mit der mannigfaltigen sprachkommunikativen Realität mindestens (a) systemorientiert, (b) soziologisch und (c) „technologisch“ umgehen und sie entsprechend reflektieren können. Da aber die Gesamtthematik – wie sie auch im Titel der Tagung zum Ausdruck kommt – einen etwas sperrigen Gegenstand bildet, konzentriert sich der vorliegende Beitrag lediglich auf einen besonders wichtigen Aspekt. Mithin lautet die erkenntnisleitende Forschungsfrage: Wie kann man inter- bzw. transkulturelle,4 bi- bzw. multilinguale Kommunikationsräume im Kontakt der Kulturen mit den für sie charakteristischen zweisprachigen Diskursmodi (die oft durch verschiedene Ausprägungen von Hybridität gekennzeichnet sind) in disziplinärer Hinsicht sinnvoll analysieren? Also in welchem generellen Verstehensrahmen bzw. unter welchem "Blickwinkel", im Kompetenzbereich welcher linguistischen Teildisziplin, mit welcher Methodologie lassen sich die im Blickpunkt stehenden sprachkommunikativen Konstellationen, bilingualen Sprechhandlungen und entsprechenden Kontakt-, Interaktions-, Überblendungs- und Konvergenzphänomene sachangemessen untersuchen und heuristisch interpretieren? Solche Fragen erlangen m.E. angesichts der aktuellen Fachentwicklung der Sprachwissenschaft zunehmend Relevanz. War doch im Rahmen der kartesischen Sicht noch eine Einheit von Rationalität und Wissenschaft gegeben, ist spätestens seit Thomas Kuhn (1996) klar geworden, dass man es heute mit einem Nach- und Nebeneinander verschiedener (z.T. sogar inkommensurabler) „Paradigmen“ (Kuhn 1996), „Denkstile“ (vgl. Fleck 2002), „disziplinärer Matrizes“ (Kuhn 1977, 392 f.) oder Wissenschaftskulturen als diskursive Terrains zu tun hat.
Ausgelöst durch die Folter im Gefängnis von Abu Graibh, die Folterandrohung durch den damaligen Polizeipräsidenten von Frankfurt/Main und die Neigung (nicht nur) bei Studierenden, Folter nicht immer und überall als Unrecht anzusehen, geht es darum, Schlussfolgerungen aus den sozialpsychologischen Experimenten von Milgram und Zimbardo für die Kriminalwissenschaft zu ziehen und zu zeigen, dass institutionelle Verhältnisse oft kriminogen sind, insbesondere auch deswegen, weil das Unrechtsbewusstsein und damit die Gewissensfunktion geschwächt und gestört wird. Nicht nur Folter, sondern auch viele andere Handlungen werden nicht mehr als Unrecht erkannt.
Das Buch entstand in einem Team, dessen Mitglieder durch einzelne Beiträge und Diskussion zu seiner Entstehung beitrugen: Sabina Bott, Jens Dallmeyer, Jasmin Koçak, Sevim Kurt, Anja Schiemann, Alexander Stein.
Die Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern hat eine herausragende Bedeutung für die Erhaltung und Wiederherstellung von naturnahen Verhältnissen mit artenreichen und gewässertypischen Lebensgemeinschaften. Die Vielzahl der in diesem Zusammenhang zu beantwortenden Fragen kann nicht in einem einzigen Leitfaden behandelt werden, daher wird die Thematik in einer fünfteiligen Leitfadenreihe aufgearbeitet. Dabei werden alle Aspekte von der Aufstiegshilfe bis zum Abstieg, die Durchgängigkeit in Längsrichtung der Gewässer, die Vernetzung mit den Auen und Zuflüssen sowie zwischen Sohle und fließender Welle aufgegriffen. Der vorliegende Teil 3 der Leitfadenreihe stellt eine Arbeitshilfe dar zu Fragen der Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern bei Hochwasserrückhaltebecken und Talsperren. Er gilt sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen. Neben der Darstellung der Grundlagen wird die Bedeutung der Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern hervorgehoben und die gesetzlichen und fachlichen Regeln dargestellt. Es wird erläutert, warum die Durchgängigkeit wegen dieser Vorgaben grundsätzlich zu gewährleisten ist. Die Durchgängigkeit ist ein wichtiges Kriterium in der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der im Bundes- und Landesrecht umgesetzten Vorgaben, z. B. in der Bewässerbeurteilungsverordnung vom 30.8.2004. Die Wirkung der Bauwerke auf die Durchgängigkeit der Gewässer wird aufgezeigt und ein Anforderungskatalog abgeleitet. Neben den Fischen als Indikatororganismen für die Bewertung des ökologischen Zustandes von Wasserkörpern nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) werden auch die Anforderungen der Benthosorganismen sowie der Landtiere und der Tiere der Wasserwechselzone erläutert. Der Leitfaden enthält Abwägungskriterien, bei deren Berücksichtigung die Anforderungen an die Durchgängigkeit unter Umständen eingeschränkt werden können. Vorgaben und Lösungsmöglichkeiten für den Neubau von Hochwasserrückhaltebecken und Talsperren und für die Umgestaltung bestehender Anlagen werden dargestellt. Anhand von positiven Beispielen werden die bisherigen Erfahrungen bei der Abwägung und bei der baulichen Umsetzung aufgezeigt.
Der „Erziehungs- und Bildungsplan von Anfang an“ soll ein Orientierungsrahmen für die Erziehung der Kinder von 0-10 Jahren sein. Er richtet sich vor allem an das pädagogische Fachpersonal von Kindertagesstätten und Schule in Hessen. In drei Aufsätzen zu den Themenschwerpunkten biographische Lernprozesse, Spracherwerb und Weiterentwicklung von pädagogischen Einrichtungen wird aufgezeigt, dass der hessische Bildungsplan nur begrenzt und äußerst widerspruchsvoll einlöst, was er verspricht. In den zentralen Argumentationslinien und den zentralen Begriffen (Bildung, Kompetenz, Wissen etc.) sind viele Widersprüche und Unklarheiten zu finden, die ihn als Orientierung für die pädagogischen Institutionen schwer handhabbar machen. Die Autoren geben mit Ihrer kritischen Stellungsnahme Anregungen für die Diskussion des Bildungs- und Erziehungsplan an Schulen und Kindertageseinrichtungen.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der drei ersten Reisen des F.S. Maria S. Merian spannen sich von biogeochemischen Unter-suchungen der mittleren und nördlichen Ost-seebecken über Studien von Sedimentologie und Sedimenttransport in der westlichen Ostsee bis zu Untersuchungen der Tiefsee-biogeochemie im Golf von Cadiz. MSM01/1a-c: 16.02.-20.03.2006 Warnemünde – Stockholm – Helsinki-Warnemünde Die erste Reise untersucht auf drei Fahrtab-schnitten Auswirkungen der redox-bedingten Biogeochemie in Wechselwir-kung mit externen Stoffeinträgen in den zentralen und nördlichen Becken der Ostsee. Schwerpunkte sind die Funktion der nördli-chen Ostsee als Senke oder Transfergebiet für terrestrisch eingetragene Verbindungen, die Funktion mikrobieller Gemeinschaften im Eis und der Atmosphäre/Wasser–Austausch von Gasverbindungen. MSM01/2: 27.03. – 06.04.2006 Warnemünde - Warnemünde Die zweite Fahrt untersucht oberflächennahe Sedimente in Mecklenburger Bucht, Großem Belt, südlichem Kattegat, Arkonabeckens und nördlichem Bornholmbecken bezüglich ihrer Verteilung, Zusammensetzung und ihres Transportpotentials. MSM01/3: 27.03. – 06.04.2006 Kiel – Cadiz - Lissabon Die dritte Reise führt nach einem einwöchi-gen technischen Aufenthalt in Rostock und Kiel in den Golf von Cadiz mit Untersuchungen von biogeochemischen Stoffumsätzen, Fluid Flow und spezifischen Ökosystemen in der dortigen Schlammvulkanprovinz.
Wölfe
(2006)
In internationalen Übereinkommen wie der Berner Konvention, der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Biodiversitäts-Konvention von Rio verpflichten sich die Staaten zu Maßnahmen zur Regenerierung bedrohter Arten und Lebensräume. Danach hat sich auch die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, die Rückkehr des Wolfes zu unterstützen. Leider stehen dieser Rückkehr nicht unerhebliche Hindernisse im Wege. Hier sind vor allem die zunehmende Zerstückelung des Lebensraumes durch Straßen, Eisenbahntrassen und andere Infrastruktureinrichtungen zu nennen. Verluste durch den Verkehr, genauso wie solche aufgrund direkter (illegaler) Verfolgung oder Verwechslung mit wildernden Hunden, schränken eine mögliche Populationsentwicklung nicht unwesentlich ein. Die Menschen müssen lernen, sich auf die Wiederkehr des Wolfes einzustellen, wieder mit dem Wolf zu leben. Im Bereich der Viehhaltung sind vor allem Konflikte mit Schafhaltern zu erwarten. Insbesondere Schafe, die nicht ausreichend gesichert sind, können gefährdet sein. Hier müssen Konzepte gefunden werden, in denen bei der Viehhaltung - in Abhängigkeit von der jeweils spezifischen Situation - neuere Schutzstrategien mit alten, traditionellen Schutzvorkehrungen (die zum Teil schon in Vergessenheit geraten sind) kombiniert werden, um das örtlich Geeignete zu realisieren. So können, wie sich in anderen Ländern gezeigt hat, durch Maßnahmen wie die Errichtung von Elektro- und/oder Lappenzäunen, die Unterbringung der Tiere in Nachteinständen, die Beaufsichtigung durch Hirten, ebenso wie durch den Einsatz von Herdenschutzhunden oder verschiedene Formen der Vergrämung, Verluste weitgehend vermieden werden. Derzeit werden für etwaige Viehverluste durch Wölfe in diversen europäischen Staaten (z.Z. noch nicht in der BRD) staatliche Entschädigungen geleistet, die eventuell durch private Mittel von NGO’s wie z.B. die GzSdW oder anderen Naturschutzorganisationen ergänzt werden könnten. Eine Wiederbesiedelung von Wölfen hat auch Einfluss auf das Jagdwesen. Deshalb wird es wichtig sein, gemeinsam mit der Jägerschaft, den Forstleuten und Wildbiologen das gesamte Mensch-Wald-Wildsystem als Ganzes langfristig zu beobachten, um daraus die richtigen Maßnahmen ableiten zu können.
In dieser Arbeit sollen zwei Themenkomplexe, jeder für sich außerordentlich interessant und vielschichtig, betrachtet und verknüpft werden. Das direkte Einbinden von lebenden Tieren in die Lehre des Lebendigen ist nicht nur sinnvoll, sondern wichtig und wird auch von den Rahmenplänen Biologie empfohlen. Mit dem Einsatz von Tieren im Unterricht wird sich an verschiedenen Stellen beschäftigt (z.B. OGILVIE & STINSON 1995). Der Klasse Reptilia kommt dabei aber vergleichsweise wenig Beachtung zu. Voraussetzung für die Haltung von Tieren in der Schule, die in der Öffentlichkeit steht und eine beachtliche Vorbildsfunktion inne hat, ist unter anderem, dass eine „artgerechte“ Unterbringung und Pflege möglich ist. Was unter der Bezeichnung einer „artgerechten Tierhaltung“ verstanden wird, ist alles andere als eindeutig. Deshalb soll die Thematik mit Bezug auf die Reptilienhaltung in der Schule beleuchtet werden.