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Die Kleingewässeranlage Pölinxer Grund im südlichen Eggegebirge wurde 1984/85 angelegt. Mit ihrem Bau wollte man vor allen Dingen Amphibien Lebensraum schaffen. Die Stadt Warburg als Eigentümerin des Geländes erlaubte dem damaligen Bund für Vogelschutz, in den schlecht nutzbaren und vernäßten Wiesen ein solches Vorhaben durchzuführen. [Inwieweit durch die Anlage der Gewässer schützenswerte Vegetation vernichtet wurde, ist im vorliegenden Beitrag leider nicht überliefert.] Das Projekt erhielt auch Landeszuschüsse. Ab Frühjahr 1985 stellte sich eine artenreiche Vegetation ein. Eine Artenliste gibt LAUDAGE in seinem Bericht. Eine Pflanzaktion ermöglichte einen schönen Waldsaum entlang des Wegs im Osten des Tals. Das gesamte Gebiet wird regelmäßig gepflegt, wobei auch Erlenjungwuchs entfernt wird, denn es soll der Charakter eines Wiesentals erhalten bleiben. Disteln und Brennesseln bleiben in Maßen erhalten. An der Erfassung des Schmetterlingsbestands haben die beiden Autoren von 1991 bis 1996 und noch vereinzelt bis in das Frühjahr 1998 gearbeitet. Insgesamt kann man wohl sagen [nach Ansicht der Verfasser], daß die bisherige Art der Gestaltung und Pflege dieses Tals eine Bereicherung darstellt und vielen Arten einen Lebensraum sichert. Daß die Artenzahl mit 153 Arten nicht so hoch liegt wie etwa in den Trockenrasenbereichen, wo auch 360 Arten gezählt werden können, ist normal.
Im Kreis Höxter wurden im Jahr 1997 61 Mittelspechtreviere nachgewiesen werde. Bis auf wenige Ausnahmen handelte es sich um Brutreviere, da beide Partner beobachtet werden konnten. Die Zahl liegt weit über den in der Literatur publizierten Daten (PREYWISCH, 1961). Da vorher nie eine systematische Erfassung der Art im Kreis stattgefunden hatte, waren genauere Aussagen als die, daß der Mittelspecht selten ist, nicht möglich. Als unauffällige Art ist der Mittelspecht ohne Einsatz von Klangattrappen nur mit großem Aufwand und auch dann nicht zuverlässig nachweisbar. Das Verbreitungsbild spiegelt deutlich die Lage der älteren Eichenwälder wieder, wobei allerdings das Innere des Brakeler Berglandes ziemlich unbesetzt ist. Die Ursachen dafür können nur vermutet werden. Bei entsprechend optimalen Eichenwäldern mit höherem Totholzanteil werden auch höhere Lagen des Eggegebirges besiedelt. Die beiden höchstgelegenen Reviere befinden sich auf dem 372 m hohen Stuckenberg (E 21). Einige sehr gut geeignete Flächen in der Nordegge (E 2 und E 3) blieben möglicherweise wegen des hohen Konkurrenzdruckes durch den Buntspecht unbesiedelt.
Was das nachfolgende Verzeichnis betrifft, so bin ich mir recht wohl bewusst, dass dasselbe auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen kann. Die Reihe der Sammeljahre ist noch zu klein, und nur wenige Stunden - in der That horae subsicivae - kann ich ausser den Ferien der Beobachtung widmen. So beträgt denn die Zahl der bei Wellingholthausen aufgefundenen Arten erst 84 - einige bei Glandorf gesammelte Species eingerechnet.
Für die bei Feldmann (1981) und Preywisch (1983) angegebenen Nachweise ergibt sich folgendes Bild: In Bezug auf die potentiellen Biotope lässt sich zusammenfassend feststellen, dass in den 20 untersuchten Quadranten neun Gewässer vom Laubfrosch besiedelt sind. In 53 Gewässern ergaben sich im Untersuchungszeitraum jedoch keine aktuellen Hinweise.
Am 4. April 1999 verstarb unser langjähriges Mitglied Franz-Josef Laudage im Alter von 67 Jahren nach langer und geduldig ertragener Krankheit. Fast zwei Jahrzehnte hat er die Naturschutzarbeit im Kreis Höxter ganz wesentlich mitgeprägt. Obwohl seine Hauptaktivitäten mit und im NABU (vormals DBV) stattfanden, trat er mit der Übernahme des DBV-Kreisvorsitzes 1982 auch dem NEW bei, um ein deutliches Zeichen der Verbundenheit der beiden Institutionen zu demonstrieren. Als Interessensgebiete gab er Naturschutz und Ornithologie an, was im Rückblick auch wirkliche Bestätigung fand. Seine Vita ist geprägt von seiner Vielseitigkeit und Leistungsbereitschaft.
Der „Ornithologische Sammelbericht“ soll in Zukunft alljährlich erscheinen und alle erwähnenswert erscheinenden Vogelbeobachtungen des Kreisgebietes und direkt angrenzender Bereiche wiedergeben. Sofern dies nicht gesondert angegeben ist, liegen den Daten keine gezielten Untersuchungen zugrunde – sie sind somit absolut zufällig entstanden und erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Die Veröffentlichung dient zur Dokumentation der Nachweise, zur aktuellen Information und kann als Grundlage für Auswertungen verwendet werden. Bei den Nachträgen aus 1997 wurden bereits veröffentlichte Daten (Egge- Weser Band 10) ausgelassen. Von besonderem Interesse sind Daten von seltenen Brutvögeln, vor allem solche, die bei uns ein regional bedeutsames Vorkommen haben. Bei folgenden Arten sollte in Zukunft besonderes Augenmerk auf Brutvorkommen gerichtet werden: Schwarzstorch, Rohrweihe, Wiesenweihe, Baumfalke, Fischadler, Steinkauz, Uhu, Wendehals, Wachtelkönig, Schlagschwirl, Raubwürger, Braunkehlchen, Grauammer. Von Schwarzstorch und Uhu werden im Sammelbericht keine Brutplatzangaben veröffentlicht, es wird lediglich die Gesamtzahl bekannter Bruten angegeben.
Zum Geleit
(1997)
Mit der Herausgabe eines kreisbezogenen Florenatlas auf der Basis des feinen Viertelquandrantenrasters zeigt der Naturkundliche Verein Egge-Weser (NEW) e.V. einmal mehr, dass er schon immer der Zeit voraus war, denn in dieser Form existiert landesweit nichts Vergleichbares. Gewidmet ist dieses umfangreiche Werk unserem Ehrenvorsitzenden Kurt Preywisch, der am 23. Juni 1997 sein 80. Lebensjahr vollendet. Das Gebiet zwischen Egge und Weser ist für den aus Böhmen stammenden Naturwissenschaftler zu seiner wirklichen Heimat geworden. Seit mehr als vier Jahrzehnten geht das Erkennen von Naturphänomenen und Umweltproblemen, das Entwickeln von Bearbeitungskonzepten und das Rekrutieren von Mitstreitern im Kreis Höxter im Wesentlichen von ihm aus. In seltener Weise hat er es verstanden, Menschen an die Natur heranzuführen und sie für seine Sache zu gewinnen und zu begeistern.
Nachwort des Herausgebers
(1995)
Nach einer Pause von sechs Jahren können wir endlich wieder einen Band der Vereinszeitschrift Egge-Weser vorlegen, den Band 7. Die lange Pause liegt in der Arbeitsüberlastung des ehrenamtlich tätigen Vorstandes begründet. Nachdem Kurt PREYWISCH, von 1981 bis 1987 Vorsitzender des Naturkundlichen Vereins Egge-Weser, sich aus Altersgründen aus der Herausgeber- und Schriftleitertätigkeit zurückziehen musste, konnte lange Zeit niemand gefunden werden, der zeitlich in der Lage war, diese Tätigkeit auszuüben. Inzwischen ist es gelungen, in Rudolf SINGER nach seiner Pensionierung aus dem Schuldienst einen Schriftleiter zu gewinnen. Er hat mit großem Einsatz den vorliegenden Band zur Druckreife gebracht, wofür ihm auch an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Allen Mitgliedern und Beziehern danken wir für das geduldige Warten. Zwar wurde gelegentlich nachgefragt, wo die Veröffentlichungen bleiben, aber nur ein Mitglied ist aus diesem Grunde aus dem Verein ausgetreten. Das seit einigen Jahren mehrmals jährlich herausgegebene "NEW-Info" hat hier sicherlich auch ein wenig diese Lücke ausgefüllt. Es wird auch weiterhin neben der Zeitschrift erscheinen. Wir hoffen sehr, dass wir nun wieder jährlich einen Band der Zeitschrift Egge-Weser fertigstellen können. Das noch fehlende Heft 2 des Bandes 4 mit der Arbeit über die Pflanzengesellschaften des Kreises Höxter ist noch in Arbeit, der Erscheinungstermin allerdings noch nicht abzusehen.
Aus einem 815 cm langen Bohrprofil, das AVERDIECK (1.c.) aus den "Grundlosen" bei Höxter (Westfalen) geborgen hatte, wurden aus den oberen 7 m 20 Proben mit Hilfe der Radiokohlenstoff-Methode absolut datiert. Ein Teil der Ablagerungen ergab ein im Vergleich zu den darunterliegenden Schichten zu hohes Alter, was auf die Beimengung allochthonen Materials zurückzuführen ist. Die übrigen 14C-Daten dienen zur zeitlichen Einordnung des von AVERDIECK erstellten Pollendiagramms und zeigen, dass einige Grenzen von Pollenzonen im Wesertal mehrere Jahrhunderte früher liegen als in der Norddeutschen Tiefebene.
Seit dem 1. Bericht (Egge-Weser 2(4): 185-191. 1984) wurde die Lehre im Fach Vegetationskunde in dem dort umrissenen Rahmen weitergeführt. Im Fach Freilandpflanzenkunde verringerte sich die Lehrtätigkeit als Folge der Besetzung des Lehrgebietes "Freilandpflanzenkunde, Pflanzenverwendung" mit Prof. Dr. Volkmar SEYFANG am 15. 3. 1984 auf folgende Lehrveranstaltungen: "Gehölze der freien Landschaft" (1 Semester-Wochenstunde Vorlesung und 1 SWS Übung als Exkursionen im Wintersemester für das 1. Semester) und "Pflanzen- und Formenkunde" (insgesamt 3 SWS Vorlesung im Winter- und Sommersemester für das 1. und 2. Semester).
Wilhelm Simon
(1985)
Mit Wilhelm Simon ist ein erstes Kapitel unserer Vereinsgeschichte zu Ende gegangen. Wer war der Mann, der die "Vereinigung für wissenschaftliche Naturkunde und Naturschutz - Egge-Weser e.V." konzipierte und ihre Gründung in die Hand nahm? 1974, als die ersten Gespräche im engsten Kreis, dann auf breiterer Basis Gestalt gewannen, stand er im 78 Lebensjahr, in einem Alter, in dem sich andere längst zur Ruhe gesetzt haben. Sein Feuergeist, der ihm aus den Augen leuchtete, sein Tatendrang haben ihn bis zu seinem Tod begleitet. Immer wieder hatte er neue Ideen, ohne die alten aufzugeben. Aber all sein Denken und Tun kreiste in und um einen engen Raum, seine Heimat, um das geliebte Warburger Land. Selbst wenn er es verließ, auf den wenigen Reisen, zu den Museen in Münster, zu seinem Freund Josef Peitzmeier in Lintel bei Wiedenbrück, in den letzten Jahren zu den Nachkommen Westfälischer Bauern in Bayern, es ging ihm immer um das Thema Heimat mit ihren Menschen.
Textgemeinschaften : der "Gregorius" Hartmanns von Aue in mittelalterlichen Sammelhandschriften
(2013)
In der Handschriftenkultur des Mittelalters werden Texte in aller Regel in Sammelhandschriften tradiert und nicht – wie dies heutige Editionen meist suggerieren – separat. Die materiellen und medialen Qualitäten der allgegenwärtigen Sammelhandschriften können sich, so die grundlegende These der Dissertation, auf die Form und den Inhalt der jeweils niedergeschriebenen Texte auswirken. Aus diesem Grund können je spezifische Sammlungskontexte nicht nur das Bedeutungsspektrum einzelner Texte beeinflussen; auch Varianzen im Wortlaut eines Textes lassen sich mitunter durch die Interaktion mit mitüberlieferten Texten erklären.
Anhand der mittelalterlichen Bücher, die den „Gregorius“ Hartmanns von Aue enthalten, werden Sammelhandschriften als ein bedeutendes Medium der vormodernen Schriftkultur in den Fokus gerückt und die Effekte dieser Tradierungsform untersucht. Zudem werden verschiedene Lektüren vorgestellt, die sich dem „Gregorius“ und seinem Bedeutungspotenzial von den jeweiligen Manuskriptkontexten her nähern, diese in die Interpretation einbeziehen und neue Einsichten in einen der meistbeforschten Texte der deutschsprachigen Literatur ermöglichen.
Besprechungen
(1989)
Es hat sich eine Menge von Büchern und Zeitschriften angesammelt, die besprochen werden wollen und sollen. Hier bringen wir eine kleine Auswahl. Vor allem sind Karten und Schriften ausgesucht, die unter das Stichwort "Fremdenverkehr" fallen. Dass der Tourismus gerade bei uns vielen Brot gibt, ist heute ebenso geläufig wie dass seine Entartung der Natur Schaden bringt. Und damit auch dem Menschen. Keines der Werke, die wir besprechen, hebt den lehrhaften Zeigefinger und weist darauf hin, was ein "Auch"-Naturliebhaber anrichten kann. Auch wollen wir das nicht. Fast allen kann man vertrauen. Bei den Ausnahmen hilft Mahnen nicht. So sind wir aufgerufen, die guten Seiten des Wanderns in der Landschaft zu fördern. Dazu helfen die Wanderwege, wenn wir sie dorthin lenken, wo wir die Natur am besten kennen lernen und die Landschaft genießen können, und von dort fernhalten, wo sie Gefährdetes noch stärker gefährden. Wer raten oder warnen kann, soll es tun, bevor die Baumaschinen angeworfen werden. Die Behörden danken das heute! Wenn die "weiße Industrie" überborden sollte, darf die Gemeinschaft aller Beteiligten nicht zögern, das Wegenetz wieder einzuschränken.
Seit "Die Verbreitung der Wirbeltiere im Kreis Höxter" erschien (forthin als 1983 bezeichnet), hat STEINBORN, oft zusammen mit VIERHAUS, planmäßig die Fledermäuse weiter erforscht. Auch die Neufunde in "Die Säugetiere Westfalens", im Text als SW 1984, in den Karten als SW/WM bezeichnet, gehen auf ihn zurück. Dagegen ruhte die Arbeit bei den übrigen Kleinsäugern. So werden hier nur Zufallsbeobachtungen und Angaben neuer Gewährsleute wiedergegeben.
Die Schneegans ist zwar unberingt, aber ihr Verhalten deutet auf einen Gefangenschaftsflüchtling hin. So lässt sie sich selbst bei einer Annäherung auf 10 m nicht aufscheuchen und beginnt nach anfänglicher Unruhe wieder zu grasen. Und auch die enge Bindung an die Schwäne könnte gegen einen Wildvogel sprechen. Gleichermaßen befand sich nämlich eine Graugans (Anser anser), die Ende 1987 lange Zeit an der Würgassener Kiesgrube und dem dortigen Weserabschnitt zu sehen war und ebenfalls kaum Scheu vor dem Menschen zeigte, stets in Gesellschaft von einigen Höckerschwänen.
Vier im Jahre 1988 durchgeführte Kartierexkursionen dienten der floristischen Anschauung vor Ort, sowie der Bearbeitung von bisher nicht belegten Grundfeldern. Davon gibt es bislang noch ca. 100, was bedeutet, dass nur in gut der Hälfte der insgesamt 224 zu bearbeitenden Messtischblatt-Sechzehntel gezielt kartiert wird. Es erscheint deshalb unwahrscheinlich, dass Ende der Vegetationsperiode 1989 ein vorläufiges Abschlussergebnis vorliegen wird. War das Interesse an dieser Art Veranstaltung vor den Ferien mit 14 und 17 Teilnehmern erfreulich gross, so folgten im August lediglich noch 5 bzw. 6 Unentwegte dem Aufruf zum gemeinsamen Kartieren.