Refine
Year of publication
Document Type
- Article (13385)
- Part of Periodical (8535)
- Book (5967)
- Doctoral Thesis (3637)
- Part of a Book (2842)
- Review (2562)
- Contribution to a Periodical (2366)
- Working Paper (1016)
- Report (1014)
- Conference Proceeding (515)
Language
- German (43292) (remove)
Keywords
- Deutsch (787)
- Literatur (744)
- Rezension (434)
- Deutschland (388)
- Frankfurt <Main> / Universität (341)
- Rezeption (286)
- Geschichte (258)
- Film (224)
- Vorlesungsverzeichnis (224)
- Hofmannsthal, Hugo von (218)
Institute
- Präsidium (5145)
- Medizin (2375)
- Extern (1768)
- Gesellschaftswissenschaften (1384)
- Rechtswissenschaft (1036)
- Geschichtswissenschaften (916)
- Biochemie und Chemie (888)
- Neuere Philologien (830)
- Wirtschaftswissenschaften (787)
- Physik (696)
Die Untersuchungen wurden durchgeführt, um einen Überblick über das Arteninventar des Untersuchungsgebietes zu geben, um Muster in der Artenzusammensetzung der Spinnengemeinschaft zu finden, die auf Unterschiede in der Ausprägung der Gehölze als linearer Saum oder als flächiger Bestand zurückzuführen sind und um den Einfluß von Wasserstandsschwankungen auf die Spinnengemeinschaft zu charakterisieren.
Die vorgestellte Artenliste der Webspinnen repräsentiert die Ergebnisse einer in den Jahren 1993 und 1994 durchgeführten faunistischen Aufnahme im Mainzer Stadtgebiet. Diese Kartierung war Teil einer umfangreichen - geographische, botanische und allgemeine stadtökologische Aspekte berücksichtigenden - Stadtbiotopkartierung im Auftrag der Stadt Mainz.
In den Jahren 1992 und 1993 wurden von L. Nunnenmacher zur Erfassung potentieller Blattlausprädatoren kurzzeitige Bodenfallenfänge aufVersuchsflächen mit Kopfsalatanbau durchgeführt. Die dabei erfaßten Spinnen wurden 1997 determiniert (Belege in coil. Blick). Die Artenliste und die Fangsummen sind bereits bei NUNNENMACHER (1998) genannt. Die Daten sollen hiermit arachnologisch zuganglich gemacht werden.
Das taxonomische Wissen über Webspinnen ist in einzigartiger Weise aufbereitet. Der ersten Übersicht der Arten und Zitate von taxonomischer Bedeutung von 1758 (1757) bis 1940 bzw. ca. 1954 ("Lycosaeformia", Dionycha, "Cribellata") von ROEWER (1942, 1955) waren bisher drei Kataloge gefolgt, dank der souveränen Beherrschung und bibliographischen Bewältigung dieses Wissensgebietes durch P.M. Brignoli (L'Aquila, +1986) und N.I. Platnick (New York). BRIGNOLl (1983) fasste zunächst die Neubeschreibungen und Gattungs-Transfers für die Jahre 1940-1980 zusammen, mit einem Addendum für 1979-1982. PLATNICK (1989, 1993) hat diese Übersichten für die Perioden 1981-87 bzw. 1988-91 fortgesetzt, unter Berücksichtigung auch der erst nach Roewer erkannten und zunächst unerfasst gebliebenen Synonymien und Transfers bei den schon von Roewer aufgenommenen Arten. Nach nur vier Jahren liegt nun ein weiterer voluminöser Band von nahezu tausend Seiten für den Zeitraum 1992-95 vor!
Im Rahmen einer Diplomarbeit konnte Carorita paludosa DUFFEY, 1971, für Deutschland erstmals nachgewiesen werden. Zwei Weibchen dieser Art wurden bei Probenahmen mit Hilfe der Quadratmethode in der nassen, mit Moosen durchsetzten Streuschicht eines Caricetum gracilis (Schlankseggenried) unmittelbar hinter dem Deich des Dümmers gefangen.
The following essay discusses the possibilities of integrating linguistic and semantic aspects of teaching German as a Foreign Language in secondary schools in Santa Catarina using an interculturally orientated approach. Drawing on the insight that 'otherness' is a relational notion, so that the image we create of 'the other' depends essentially on the understanding of one's own culture and the histories, values and social reality inscribed in it, the article proposes a didactic approach that uses the teaching of morpho-syntactic structures to instigate intercultural reflections. Moreover, to be able to fully exploit the potential of divergent notions of 'self' and 'otherness' in the language classroom, teaching activities are proposed that allow learners to respond individually to the material presented. The article proposes and discusses various didactic activities that allow the teacher to use the course book in order to create and explore interculturally significant material.
Ein weiterer Fundort von Cicindela germanica L. 1758 (Coleoptera: Cicindelidae) aus Ostwestfalen
(1987)
Autoren älterer Arbeiten melden die Art des öfteren als zahlreich, sehr häufig oder auch massenhaft auftretend (WESTHOFF 1881 , VERHOEFF 1890, ROETTGEN 1911, HORION 1941 u.a.). Gleichzeitig wird aber auch betont, daß so häufiges Auftreten lokal beschränkt ist und die Art auch in weiten Gebieten fehlt. In jüngeren Arbeiten wird von einem Rückgang oder gar vom Aussterben in den ehemaligen Vorkommensgebieten berichtet (BARNER 1937, HORION 1941). Wegen der Seltenheit der Nachweise in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts und des allgemeinen Rückgangs der Art, soll hier ein jüngerer Nachweis bekannt gemacht werden: Am 7.6.1981 sah ich ein Exemplar im Naturschutzgebiet "Stockberg" bei Höxter-Ottbergen.
Uferbewohnende Laufkäfer (Coleoptera: Carabidae) im Weserbergland (Kreise Höxter und Holzminden)
(1987)
An naturnahen Standorten der Weser- und Nethe-Aue, sowie in Kieselabbaugebieten der Weserniederung (Kreise Höxter und Holzminden, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen) wurden im Rahmen von Voruntersuchungen Bodenfallen-Fänge und Handaufsammlungen an Laufkäfern (Coleoptera: Carabidae) durchgeführt. Die Fänge belegen landschafts- und Naturkundlich bedeutende Standorte, die eine spezifisch angepaßte Laufkäferfauna aufweisen und mit u.a. Bembidion punctulatum, B. fluviatile und Asaphidion carabiodes allgemein seltene und bedrohte Arten aufweisen. Wesernahe Hochflutrinnen und nicht rekultivierte Abschnitte in Kieselabbaugebieten werden als besonders schutzwürdig und im Hinblick auf bestehende bzw. geplante fischereiliche und bauliche Eingriffe als besonders schutzbedürftig herausgestellt. Die in der Nethe-Aue untersuchten Auengehölze genügen nach unseren vorläufigen Befunden mangels ausreichender Fläche nicht zur Ausbildung der für Auen spezifischen Zonationszönosen. In den durch wasserbaluliche und kulturtechnische Maßnahmen der vergangenen Jahrzehnte ökologisch stark verarmten Auengebieten an Weser und Nethe besteht ein beträchtlicher Regenerationsbedarf. Systematische Hilfsmaßnahmen sind zur Sicherung der hochgradig schutzbedürftigen Restbestände ursprünglicher Lebensgemeinschaften und zur weitergehenden Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes erforderlich und möglich.
Mitteilungen über die Pilzflora des Kreises Höxter besitzen wir schon aus dem vergangenen Jahrhundert. Der bekannte Botaniker K. BECKHAUS sammelte zwischen 1850 und 1885 in der Gegend von Höxter und Brakel nicht nur höhere Pflanzen, sondern auch zahlreiche Pilze. Seine Funde wurden bei LINDAU (1892) publiziert. Von FLECHTHEIM (1895) besitzen wir eine Arbeit: "Über Basidiomyceten und Ascomyceten des Kreises Höxter", in der rund 200 Pilzarten mit Fundorten aufgeführt sind. Viele der alten Angaben lassen sich allerdings heute kaum noch interpretieren. Die Nomenklatur änderte sich inzwischen erheblich. Auch ist die moderne Artenabgrenzung sehr viel enger gefaßt als seinerzeit. Umfangreiche Aufsammlungen von BECKHAUS liegen im Herbar des Westfälischen Museums für Naturkunde in Münster (MSTR). In jüngerer Zeit revidierte H. JAHN (1963) daraus die Porlings-Kollektionen. Ich selber überprüfte die Bauchpilz-Aufsammlungen (RUNGE 1981). KOPPE (1967) erwähnt in einer Arbeit über den Stockberg bei Ottbergen auch einige Pilzarten. Freiherr von FÜRSTENBERG (1971) berichtet über Trüffelfunde in den ehemaligen Kreisen Höxter und Warburg. Über den Rostroten Lärchenröhrling bei Höxter sowie über einige bemerkenswerte Pilze des Ziegenberges schreibt JAHN (1958 a, b). Einen Beitrag zur Pilzvegetation des Wandelnsberges bei Beverungen finden wir bei RUNGE (1959). Zahlreiche Einzelmitteilungen aus dem Raum Höxter - vor allem von K. PREYWISCH wurden in die Pilzflora Westfalens aufgenommen (RUNGE 1981, 1986). Reichhaltige Fundlisten waren das Ergebnis von zwei mehrtägigen Exkursionen, die 1982 im Raum Warburg und 1985 in der Umgegend von Höxter stattfanden. Einige der interessantesten Arten aus diesen Aufsammlungen seien im folgenden vorgestellt.
Unterhalb der B 64 und der Bahnlinie Ottbergen - Altenbeken entspringt am Fuß des Wingelsteins der Faule Bach. Seine Länge beträgt nur etwa 1,5 km und er mündet am Ortseingang von Bruchhausen in die Nethe. Bei dem Nethetal, an dessen Nordrand der Faule Bach verläuft, handelt es sich um eine uralte Kulturlandschaft, die schon in der Steinzeit besiedelt war, wie Artefaktfunde beweisen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Den größten Teil des Tales bilden die zahlreichen Viehweiden mit zum Teil noch nennenswerten Streuobstbeständen. Die Wege werden stellenweise noch von Kopfweiden gesäumt. Das ganze Tal ist periodischen Überschwemmungen ausgesetzt. In den tieferen Bereichen der Weiden bleibt das Wasser sehr lange stehen, was zur Sumpfbildung mit der entsprechenden Flora geführt hat. Besonders feuchte Bereiche blieben als Ödland sich selber überlassen oder wurden mit Erlen und Pappeln aufgeforstet. Der Bahndamm mit der angrenzenden B 64 bildet die nördliche Grenze des Tales. Durch seine südexponierte Lage bietet er auf seinen Halbtrockenrasen gerade den wärmebedürftigen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Das Vorkommen verschiedenartiger Biotopstrukturen auf relativ engem Raum bedingt einen hohen Artenreichtum in der Vogelwelt. Bisher gelang der Nachweis von 86 Arten, davon 55 als Brutvögel.
Diese Miszelle beabsichtigt, durch die Auslegung des Kapitel 62 von Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" den Begriff des 'Essayismus' zu erläutern. Sie erhebt nicht den Anspruch, die nahezu unabsehbare Forschungsliteratur zum Roman zu diskutieren, sondern beschränkt sich bewusst auf die von Musil angedeutete Konzeption.
Vergleich zweier Schmetterlingsbestände nahe Beverungen aus den Sommern 1962 sowie 1982 und 1984
(1985)
Die Idee, eine Schmetterlingsbeobachtungsstudie zu erstellen, kam uns aufgrund einer Arbeit aus dem Jahre 1962, die darauf ausgerichtet war, möglichst viele heimische Arten zu erfassen und deren Bestand zu klären (Wichard DOHMANN: Die Schmetterlingsarten auf 2 Probeflächen im Raume Beverungen. Jahresarbeit am König-Wilhelm-Gymnasium Höxter, unveröffentl. Manuskript). Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, wurde damals schon auf zwei Halbtrockenrasen untersucht, wie sie an den Muschelkalkhängen bei Beverungen vorkommen. Diese beiden Probeflächen unterschieden sich in Höhe, Hanglage und Vegetation. Dadurch war gewährleistet, daß möglichst viele Arten entdeckt werden konnten. In der Auswertung von 1962 wurden die Arten aufgezählt, das Datum, an dem die meisten Schmetterlinge dieser Art aufgetaucht waren, und die jeweilige Anzahl der Falter aufgeführt. Durch diese Arbeit inspiriert, beschlossen wir festzustellen, ob sich der Schmetterlingsbestand geändert hat. Um aber einen Vergleich ziehen zu können, mußten wir auf den gleichen Probeflächen arbeiten. Leider konnten sie nicht ganz eingehalten werden, weil zum Beispiel die angrenzenden Bäume so hoch gewachsen waren, daß sie das Gebiet zu sehr beschatteten. Ein weiteres Problem war, daß die Probefläche I (p1) in jedem Beobachtungsjahr gewechselt werden mußte. Einmal war sie bebaut, dann wieder zur Weidefläche gemacht worden.
Ende der 90er Jahre diskutiert die germanistische Literaturwissenschaft über eine "neue deutsche Popliteratur". Der Autor Christian Kracht wird als ein Begründer dieser literarischen Strömung gesehen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Krachts Romanen "Faserland" (1995) und "1979" (2001). Während "Faserland" oft als Prototyp der Popliteratur angesehen wird, scheint "1979" eher einen Ausstieg aus diesem noch schwer zu definierenden Genre anzudeuten. Beide Romane werden in diesem Beitrag interpretiert und hinsichtlich ihrer popliterarischen Elemente diskutiert.
Vogelkundler werden nicht nur von Vögeln, sondern wohl noch häufiger von ihren Mitmenschen mit außergewöhnlichen Geschichten konfrontiert. Dabei stößt der Betroffene mitunter auf interessante Dinge. So erzählte mir ein Kollege, daß sein Großvater, Herr Karl Gerhard in Holzminden, schon in den dreißiger Jahren Wanderfalken am Horst fotografiert hätte. Natürlich interessiert mich alles, was mit dem (auch früheren) Vorkommen von Vögeln in unserer Umgebung zusammenhängt. Also verfolgte ich diese Andeutung. Der Fotograf verstarb schon 1944. Von seinem Enkel erfuhr ich, daß er damals mit einer Plattenkamera die Tierwelt der Umgebung Holzmindens fotografierte. Das Modell des Fotoapparats war nicht mehr zu erfahren, die Kamera nicht mehr in Familienbesitz. Auch Wanderfalken hatte Herr Gerhard aufgenommen. Dazu war er in den Teutoburger Wald gefahren. Eine genauere Ortsangabe konnte ich nicht erhalten. Nach Angaben der Tochter muß das zwischen 1936 und 1942 gewesen sein. Glücklicherweise existieren noch viele Glasplatten dieser Fotos. Ich habe diese Bilder entwickeln lassen und finde, daß einige von ihnen recht gut sind, auch mit heutigen Fotomaßstäben gemessen. Bedenkt man Zeit und Ort, dann sind sie sicherlich ausgezeichnet. Da ich annehme, daß diese interessanten Lichtbilder nie veröffentlicht wurden, habe ich mir die Mühe gemacht, eine Auswahl zusammenzustellen, und einen Kommentar versucht.
Seit 1970 wurden in Nordrhein-Westfalen, wie in anderen Bundesländern auch, Naturwaldzellen eingerichtet. In ihnen sollen natürliche und naturnahe Waldgesellschaften sich ungestört entwickeln können. "In Naturwaldzellen wird der Waldbestand sich selbst überlassen. Bewirtschaftungsmaßnahmen sind nicht erlaubt; anfallendes Holz darf nicht entnommen werden. Die Forstbehörde kann Bekämpfungsmaßnahmen zulassen oder anordnen, wenn Forstschädlinge oder Naturereignisse angrenzende Wälder erheblich gefährden." (§49 LFoG NW 1980.) Angestrebt wird ein System von Reservaten, das alle wichtigen Waldtypen in genügend großen Beständen und möglichst mehrfach an verschiedenen Stellen umfaßt (vgl. z.B. TRAUTMANN 1971). Am 1.1.1976 waren in der Bundesrepublik 348 Naturwaldreservate mit rund 9780 ha Fläche ausgewiesen, in Nordrhein-Westfalen waren es 40 Naturwaldzellen mit 600 ha Fläche (TRAUTMANN 1976). Inzwischen hat sich diese Fläche in Nordrhein-Westfalen auf ca. 800 ha erhöht (UBER 1982). Drei Naturwaldzellen liegen im Bereich des Staatl. Forstamtes Bad Driburg im Kreis Höxter, und zwar auf dem Mühlenberg südwestlich von Beverungen. (Näheres, auch zur Geschichte der Flächen, bei UBER 1982.) Hierbei überschneidet sich die Naturwaldzelle Nr. 32 zum großen Teil mit dem 1939 eingerichteten Naturschutzgebiet "Mühlenberg". Und genau in dieser Tatsache liegt die Gefahr eines schwerwiegenden Naturschutzkonflikts!
Tote Tiere am Straßenrand, besonders Kröten, Igel und Hasen, gehören heute schon zum alltäglichen Bild. Zu den häufigsten Tieren, die dem Straßenverkehr zum Opfer fallen, zählen die Insekten. Wer ein Auto besitzt, weiß selbst, wie viele Tiere an der Windschutzscheibe und am Kühlergrill haften bleiben. Da ich selbst bei meinen Beobachtungen an Straßenrändern immer wieder tote Falter fand, kam mir Anfang Mai des Jahres 1983 die Idee, diese Falter aufzusammeln und die Funde auszuwerten.
Innerhalb des Naturschutzgebietes und unmittelbar angrenzend sind einige zum Teil sehr flachgründige Äcker vorhanden. Sie sind seit langem als Standort vieler seltener, für skelettreiche Kalkäcker charakteristische Unkräuter bekannt. Bereits KOPPE (1955) und RUNGE (1958) wiesen auf das Vorkommen bemerkenswerter Ackerunkräuter am Weldaer Berg hin. 1984 wurde am Weldaer Berg erstmals ein ca. 3 m breiter und 300 m langer Randstreifen eines unmittelbar an das Naturschutzgebiet angrenzenden Ackers nicht mit Herbiziden behandelt, entsprechend dem Projekt herbizidfreier Ackerrandstreifen in der Eifel (SCHUMACHER 1984). Im Frühjahr und Sommer 1984 wurde der Ackerrand mehrfach aufgesucht und eine Liste der vorkommenden Gefäßpflanzen angefertigt. Seltene und gefährdete Arten wurden - soweit möglich - ausgezählt.
Der von Kirill Mikhailov vorgelegte Katalog umfaßt alle verfügbaren Literaturdaten über die Spinnen aller Republiken (jetzige Staaten) der ehemaligen Sowjetunion (SU) vom 18. Jahrhundert bis zum Sommer 1996 (1900 Zitate!). Einleitend werden die verwendeten geografischen Regionen und die politischen Untergliederungen erläutert (kyrillische Kürzel). Es folgt ein arachno-historischer Überblick und summarische Auswertungen auf Basis der Spinnenfamilien, Staaten und geografischen Regionen. Insgesamt sind bisher aus dem Gebie tder SU 2694 Arten aus 49 Familien nachgewiesen. Die artenreichste Familie stellen die Linyphiidae dar (850 Arten = 32 %). Der artenreichste Staat ist erwartungsgemaß Russland (1874 Arten aus 37 Familien). Aus den anderen 14 Staaten sind zwischen 118 (Armenien) und 808 Arten (Ukraine) bekannt. Diese Differenzen sind wohl weniger durch die Landesflächen als durch Erfassungsdefizite begründet. Noch extremer stellen sich diese bei den Artensummen der geografischen Regionen dar. Nur die artenreichste 5011 hier genannt werden: die Russische Ebene mit 1001 Arten.
Als "Dorfpflanzen" kann man eine Reihe von Arten bezeichnen, die für die ursprünglich vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Dörfer mehr oder weniger charakteristisch sind. Die meisten dieser Arten sind in ihrem Vorkommen zwar nicht ausschließlich auf Dörfer beschränkt, doch sie waren zumindest früher in den meisten Ortschaften anzutreffen und hatten hier sicherlich immer einen gewissen Verbreitungsschwerpunkt. Auf Höfen, an Wegrändern, Hecken und Mauern, auf Schutthaufen, an Jaucheabflüssen und Dunghaufen, in Obstwiesen und Gärten, in den Fugen und auf den Kronen alter Mauern und an anderen Stellen fanden sie geeignete Standorte. Viele dieser einst so typischen Dorfpflanzen sind in den letzten Jahren zurückgegangen, manche sind selten geworden oder sogar ganz verschwunden. Die Ursachen sind vielfältig, liegen insbesondere in der zunehmenden Verstädterung und Sanierung der Dörfer, z. B. Überbauung und Versiegelung der Standorte, Beseitigung der alten Mauern, Ausbringen von Herbiziden usw. Einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Verschwinden der charakteristischen dörflichen Vegetation hat leider der Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" geleistet (vgl. z.B. BERGMEIER 1983, LIENENBECKER 1984. a+b). Lange Zeit wurde die Flora und Vegetation des besiedelten Raumes auch von den Botanikern vernachlässigt und wenig beachtet. Erst in den letzten Jahren wird ihr verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet. Angeregt durch eine 1982 begonnene Erfassung von Dorfpflanzen in Hessen (SCHNEDLER 1982) und in der Gemeinde Kalletal im Kreis Lippe (BERGMEIER 1983), stellte die Geobotanische Arbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins in Bielefeld im Frühjahr 1983 eine Liste mehr oder weniger charakteristischer Dorfpflanzen zusammen.
Ähnlich den Romanen "Die Leiden des jungen Werthers" und "Wilhelm Meisters Lehrjahre" von Goethe hat Novalis’ Fragmentroman "Heinrich von Ofterdingen" die Geschichte der deutschen Literatur geprägt. Dieser Roman ist vor allem bedeutsam in der deutschen Literaturgeschichte, weil Novalis eine 'blaue Blume' in den Roman eingefügt hat. Dieser Artikel untersucht die Bedeutung der blauen Blume in Novalis' "Heinrich von Ofterdingen" als Symbol für die Suche nach dem Glück in der deutschen Literatur. Dafür werden die folgenden Fragen behandelt: die Verbindung zwischen dem Menschen und der Natur, die Farbe blau nach Goethes Lehre, die blaue Blume als Motiv der Natur und Heinrichs Träume.
Adonisröschen, Feldrittersporn, Frauenspiegel und viele andere seltene Ackerwildkrautarten sollen überleben! Sie sind vor allem durch den Einsatz von chemischen "Unkraut"-Bekämpfungsmitteln vom Aussterben bedroht. Auf Äckern in der Kalkeifel und in der Niederrheinischen Bucht ist kürzlich ein Versuch zur Erhaltung dieser bedrohten Wildkräuter erfolgreich abgeschlossen worden: Im Rahmen dieses Modellversuchs waren die Grundeigentümer oder Pächter solcher Äcker, die noch einige gefährdete Arten aufwiesen, dafür gewonnen worden, 2-3 m breite Ackerradstreifen von der Behandlung mit chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln (Herbiziden) zu verschonen. Für den Ertragsausfall wurden Entschädigungen angeboten. Schon im ersten Versuchsjahr blühten auf diesen Äckern wieder eine Reihe seltener Ackerwildkräuter. Die Landesanstalt für Ökologie, Landschaftsentwicklung und Forstplanung NW (LÖLF) prüft zur Zeit zusammen mit ehrenamtlichen Biologen, wo sich im Lande NRW weitere geeignete Ackerstandorte, vor allem Kalk- und magere Sandböden, befinden. Anschließend sollen die Grundeigentümer oder Pächter auch dieser Flächen zur Durchführung solcher Artenschutzmaßnahmen angeregt werden. Die Landwirtschaftskammern und Landwirtschaftsverbände haben dafür schon ihre Unterstützung angesagt.
Seit nunmehr vierzig Jahren werden Schneckenkanker (lschyropsalis hellwigi hellwigi) in Baden-Württemberg nachgewiesen. Während es sich bisher meist um Einzelnachweise handelte, konnten im nördlichen Schwarzwald und im südlichen Odenwald - ähnlich wie im Schönbuch bei Tübingen - mittels Bodenfallen zahlreiche Nachweise erbracht werden: Im Bannwald "Wilder See" und in einem in Expositon, Hohenlage und Bestandesstruktur ähnlichem Wirtschaftswald nahe der Hornisgrinde und auf einer Waldbrandfläche im Odenwald ist der Schneckenkanker lokal relativ häufig. Die Verbreitung laßt zunächst vermuten, daß die Art den meisten klimatischen Faktoren gegenüber eine größere Toleranz aufweist, als bisher angenommen. Hinsichtlich Vegetations- und Waldtyp, Temperatur und Lichtverhältnissen werden große Schwankungen ertragen. Doch darf aus den Eigenschaften der Fallenstandorte nicht ohne weiteres auf ökologische Bedingungen geschlossen werden. Temperatur- und Feuchteverhältnisse am Tag und in der Nacht unterscheiden sich an gegebenem Standort grundsätzlich. Für eine weitere ökologische Charakterisierung des primär nachtaktiven I. hellwigi sind zunächst die möglichen Tagverstecke an den neuen Fundorten zu beschreiben. Dort konnten Messungen pysikalischer Parameter durchgeführt werden. Wenn es sich dabei nachweislich um hoch H2O-gesattigte Standorte mit völliger Dunkelheit handelte, würde dies die Stenokie der Art ein weiteres Mal stotzen. Die Phanologie des Schneckenkankers für beide Gebiete im Nordschwarzwald und im südlichen Odenwald wird beschrieben. Das Aktivitätsmaximum im Odenwald liegt wie bei Untersuchungen in Nordwestdeutschland im August und damit ähnlich wie im Schönbuch (September). Die geringen phanologischen Verschiebungen lassen sich durch jahresbedingte Unterschiede der Witterung erklären. Zudem ist zu bedenken, daß den Funddaten jeweils Bodenfallen-Fangzeiträume zugrunde liegen, die sich über Monatsgrenzen erstrecken, so daß die notwendige Zuordnung der Daten zu einem Monatszeitraum mit einem Unsicherheitsfaktor verbunden ist. Die Befunde lassen vermuten, daß der neuerdings eingeführte Begriff "Naturnäheindikator" für den Schneckenkanker unangemessen ist. Die Art ist vermutlich nicht obligat an das Vorkommen von liegendem Totholz gebunden, solange andere Habitatelemente Verstecke ausgeglichener Klimate schaffen. Um die Verbreitungssituation für Deutschland zu klären, wird um Fundortmeldungen gebeten.
Wenn man als Botaniker vertraute Standorte nach längerer Zeit einmal wieder aufsucht, wird man immer wieder Überraschungen erleben. Es tauchen plötzlich Arten auf, die dort nie beobachtet worden sind. Auch in der Literatur findet man immer häufiger Hinweise auf das Neuauftauchen bestimmter Raritäten (z.B. Bocks-Riemenzunge auf der Paderborner Hochfläche, Gelber Enzian im Veliner Steinbruch, Sumpf-Porst im Emsdettener Venn, Großfruchtige Moosbeere im NSG Kipshagener Teiche etc. ). Der Beispiele gibt es viele in Flora und Fauna, Wenn man der Frage der Herkunft nachgeht, findet man fast immer die gleiche Antwort: Wohlmeinende Naturliebhaber oder Naturschützer haben die Art dort angepflanzt, eingebracht, ausgesät oder angesalbt. Besonders in den letzten Jahren hat die Ansalbung von Arten rapide zugenommen, so dass einige Anmerkungen aus botanischer und vegetationskundlicher Sicht notwendig erscheinen.
In 1995 a fire in a pine forest in the Odenwald (Baden-Württemberg) in South-West Germany burned for about one day. In the subsequent years after the fire the resettlement of the burned pine forest by harvestmen was observed. A neighbouring spruce thickening and a beech forest were chosen as reference points. As early as the third year after the fire the harvestmen communities of the bumed pine forest and the other forests resembled each other very strongly. However the communities of the bumed pine forest and spruce thickening were more similar than those of the burned pine forest and beech forest. The occurrence of hygrophilous species on the open burned pine forest is explained by waterthawing processes and lower evaporation.
Unter diesem Titel soll künftig in regelmäßigen Abständen über Arbeiten aus dem Lehrgebiet Tierökologie der Universität-Gesamthochschule Paderborn, Abteilung Höxter berichtet werden. Mit meiner Berufung zum 1. März 1983 wurde das Lehrgebiet Tierökologie im Studiengang Landespflege an der Abteilung Höxter eingerichtet. Dies ist insofern ein Novum, als es bislang an keinem anderen Landespflege-Studiengang in der Bundesrepublik Deutschland einen hauptamtlichen Vertreter für das Fach Zoologie gibt.
Zwischen Höxter und dem südlich davon gelegenem Godelheim liegt, eingeengt von einer Bundesbahnlinie und einer Bundesstraße, eine Kiesgrube. Ihr Besitzer, Herr Michael BIERKOCH, Höxter, stieß dort unter einer 1 m mächtigen Schicht "blauen Tons" immer wieder in etwa 8 m Tiefe auf "torfige Ablagerungen mit Farnresten, Holzstücken, ganze Haselnüssen und einmal auch auf eine kapitale Abwurfstange eines Rothirsches". Diese befindet sich heute in der Sammlung des Städtischen König-Wilhelm-Gymnasiums in Höxter. Aus dieser Schicht gelangte eine Probe vom 8.7.1984 über Herrn Prof. Dr. Helmut DUTHWEILER an das Institut für Vor- und Frühgeschichte der Christian- Albrechts-Universität Kiel, wo es Herr Dr. Fritz-Rudolf AVERDIECK analysierte. Hier sein Gutachten (in Klammern Ergänzungen der Redaktion.
Im Rahmen der Amphibienkartierung im Stadtgebiet von Höxter, die die ökologische Arbeitsgemeinschaft der Uni-GH Paderborn, Abt. Höxter, durchführt, wurde an der K 56 zwischen Amelunxen und Wehrden in Höhe des ehemaligen Forsthauses Laue ein Krötenzaun aufgebaut und während der Laichplatzwanderung der Erdkröten von Ende März bis Ende Mai 1984 regelmäßig überwacht. Die Ergebnisse der Aktion und einige Beobachtungen, die als Grundlage für zukünftige Hilfsmaßnahmen dienen sollen, werden im folgenden dargestellt.
In meiner Diplomarbeit habe ich den Versuch unternommen, in einem zusammenhängenden Landschaftsausschnitt mit Hilfe von Bodenfallen und an Hand von Umwelt-Parametern als verteilungsprägende Faktoren (z.B. Exposition, Hangneigung, Hauptbaumart, Alter der Baumschicht, Bodenfeuchte) die Verteilungsmuster von Spinnen der Bodenzone zu analysieren. Diese Umwelt-Parameter sind leicht meßbar und werden mit Verteilungsmustern ausgewählter Arten in Beziehung gesetzt. Hierbei wird angenommen, daß von den Umwelt-Parametern direkte (z. B. Bodenfeuchte) oder indirekte Wirkungen auf die Arten ausgehen. Unter indirekten Wirkungen wird dabei die Korrelation der Umwelt-Parameter mit Kausalfaktoren verstanden, welche nichtdirekt gemessen werden konnten (z.B. Mikroklima). Um Verteilungsmuster interpretieren zu können, werden die gefundenen Arten autökologisch charakterisiert. Abschließend werden die einzelnen Umwelt-Parameter als verteilungsprägende Faktoren diskutiert.
Die Gattung Cryptodrassus MILLER, 1943 mit der einzigen bisher beschriebenen Art C. pulchellus MILLER, 1943 galt bis vor kurzem als endemisch für südmährische und slowakische Xerothermstandorte (GAJDOS et al. 1984, BUCHAR 1997a, 1997b). OVTSHARENKO et al. (1994) haben die Eigenständigkeit der Gattung bestätigt und auf die nahen Beziehungen zu Synaphosus PLATNICK & SHADAB, 1980 hingewiesen.
Im Rahmen einer Diplomarbeit (MUSS 1997) wurde auf einer Streuobstwiese bei Duderstadt (Niedersachsen) zwischen dem 16.05. und 28.11.1996 mit Hilfe von Bodenfallen, Bodenphotoeklektoren und Stammeklektoren (vgl. MOHLENBERG 1989) die Spinnenfauna untersucht. Vier Weibchen von Hahnia microphthaima SNAZELL & DUFFEY 1980 wurden ausschließlich mit Bodenphotoeklektoren auf Versuchsflachen erfaßt, die mit Apfelbäumen bestockt waren und zwischen dem 13.07. und 15.07.1996 gemäht wurden (leg. M. MUSS, det. A. SUEHRIG, conf. K. THALER & J. WUNDERLlCH). Ein Weibchen wurde zwischen dem 13.09. und 28.09.1996, ein Weibchen zwischen dem 28.09. und 13.10.1996 und zwei Weibchen zwischen dem 27.10. und 09.11.1996 gefangen.
Bis in jüngste Vergangenheit gab es nur geringe Kenntnisse über die Verbreitung von Pirata knorri (BOSENBERG 1903, DAHL 1908, BRAUN 1957, CASEMIR 1976). Erst bei intensiveren Untersuchungen der Schotter- und Kiesbänke alpiner Wildbäche wurde die Art dort als weit verbreitet erkannt (Literatur s. SMIT 1997). Zum gleichen Ergebnis kommt auch SMIT (1995, 1997), die diesen Lebensraum an den Mittelgebirgsbächen im Rheinischen Schiefergebirge in Nordhessen untersuchte. Ihr Schluß, " ... daß Pirata knorri auf Schotterflächen der Mittelgebirge regelmäßig auftritt", gab den Anstoß zu vorliegender Kartierung in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Im Elbsandsteingebirge dagegen kennt MUSTER (1997) die Art nur von einer Stelle am Cunnersdorfer Bach. Trotz intensiver Nachsuche konnte er P. knorri an den anderen Gebirgsbächen der Sächsischen Schweiz nicht nachweisen.
Ein Flachlandvorkommen von Nemastoma triste im Spreewald/Brandenburg (Opiliones: Nemastomatidae)
(1998)
Nach MARTENS (1978: 98f.) ist Nemastoma triste (C. L. KOCH, 1835) als "postglazial reliktärer Endemit der O-Alpen und einiger Mittelgebirge" anzusehen, der "bodenfeuchte Waldgesellschaften, ... , ebenso die Ufervegetation von Bächen und Flüssen und angrenzende Hochstaudenfluren" besiedelt. In Deutschland tritt dieser einfarbig-schwarze Weberknecht vorwiegend in den Alpen auf. Außer zwei Nachweisen, die aus dem vergangenen Jahrhundert datieren (Regensburg - locus typicus, Happurg b. Nürnberg), gibt MARTENS als aktuelle Vorkommensgebiete außerhalb der Alpen nur Böhmerwald und BayerischerWald, Vogelsberg/Taufstein, Fichtelgebirge, Thüringer Wald und Erzgebirge an. N. triste gilt daher als Art montaner bis alpiner Bereiche, auch wenn aus Österreich einige wenige Vorkommen unterhalb 300 m Meereshöhe bekannt geworden sind (vgl. MARTENS 1978: 100).
Erstmals wurden die Beutetiere von Individuen der Spezies Dolomedes fimbriatus, die in Heidemooren leben, qualitativ und auch quantitativ erfaßt. Der Ansitz lauernder bzw. beutegreifender Spinnen korreliert danach jahresperiodisch mit dem Auftreten und dem Aufenthaltsort potentieller Beutetiere. Für alle Größen- und Altersklassen von Spinnen erweist sich das Nahrungsspektrum als breit gefächert, es umfaßt auch syntopische Spinnenarten. Insgesamt ist festzuhalten, daß anteilmäßig diejenigen Arten von Fluginsekten erbeutet werden, die zu den jeweiligen Jahreszeiten auch die höchsten Abundanzen im Gebiet aufweisen. Hieraus resultiert auch die auffallende Beutedimension für die 6-9mm große Dolomedes-Kategorie. Bemerkenswert ist zudem der hohe Beuteanteil von Individuen der eigenen Art im Frühjahr und Herbst. Kannibalismus scheint so den Fortbestand der Population in Zeiten der Nahrungsknappheit zu sichem.
„Gallias et Hispanias provincias, item Germaniam qua includit Oceanus a Gadibus ad ostium Albis fluminis pacavi.“ Mit diesen Worten beschreibt Augustus u.a. sein Wirken in Gallien und Germanien und postuliert den Abschluss erfolgreicher Operationen. Auch die Etablierung grundlegender Verwaltungsstrukturen entlang des Rheins, der civitates, fällt in augusteisch-tiberische Zeit. Dazu zählen u.a. die civitas der Treverer, der Ubier, der Vangionen und der Nemeter. Doch fehlen derartige Strukturen im Raum zwischen Vinxtbach und Nahe am Mittelrhein. Dieses Gebiet gehörte vormals zum Stammesgebiet der Treverer. Nach Caesars Sieg über die Treverer und der Neuorganisation innerhalb Galliens unter Augustus wurde dieser Raum ager publicus und somit Eigentum des römischen Staates. Aber auch in den nachfolgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wurden hier keine civitates eingerichtet. "So kennen wir z.B. im nordwestlichen Obergermanien links des Rheins, d.h. nördlich der civitas Vangionum […] und der Caeracaten […] und südlich der Ubier bzw. der colonia Claudia Ara Agrippinensium in der hohen Kaiserzeit keine einzige civitas." Das sieht auch Raepsaet-Charlier so: "[…] son existence [= civitas] ne paraît pas faire de donte mais sa dénomination et sa capitale au moins font difficulté […]."
Doch wie wurde dann in diesen Gebieten Verwaltungsarbeit betrieben und auf welche Strukturen gründete sich diese? In der Forschung wurde und wird bislang angenommen, dass die Verwaltung über die Pachtwirtschaft der Domänen und ihre Großgrundbesitzer erfolgte. Raepsaet-Charlier hält eine Verwaltung über kaiserliche Domänen ohne civitas-Strukturen für eine „hypthèse qui nous paraît peu satisfaisante notament car elle supposerait soit des vici ‚autonomes‘ soit sous l’autorité militaire.“
Doch wären für die Bedürfnisse der römischen Provinzialverwaltung – Erhebung von Steuern und Abgaben, Rekrutierung von Soldaten, etc. – m.E. Zentralorte von Nöten, die wiederum ein sie umgebendes Umland kontrollierten. Am Beispiel des territorium metallum von Mayen, einem Distrikt im ager publicus zwischen Vinxtbach und Nahe, der sich seit der frühen Kaiserzeit auf den Bergbau gründete und in dem seit spätrömischer Zeit auch die Keramikproduktion eine wichtige Rolle spielte, können administrative Strukturen aufgezeigt werden. Das territorium metallum von Mayen dient somit exemplarisch der Darstellung der administrativen Organisation im ager publicus zwischen Vinxtbach und Nahe.
Ungeachtet seines Realitätsgehaltes ist historisches Drama Fiktion. Literatur 'lügt', oder, anders gesagt, sie schafft ihre eigene Wirklichkeit und Wahrheit. Das Burgtheater als historische Institution und als Ort dramatischer Fiktion ist der Stoff von Jelineks historischem Drama. Hinter den im Stück auftretenden Kunstfiguren, die eine künstliche, vom Nationalsozialismus vergiftete Sprache sprechen, sind Mitglieder der Hörbiger Familie erkennbar. Dagegen, dass diese nicht wirklich getroffen werden, da sie in Kunstfiguren und ergo in Fiktion verwandelt sind, spricht, dass die Autorin die im Stück insbesondere gegen Käthe / Paula Wessely erhobenen Vorwürfe der Mitverantwortung an den Verbrechen des Naziregimes jenseits aller Fiktion zu meinen scheint: Die Figur der Käthe in "Burgtheater" hat viel mit Paula Wessely, wie sie Jelinek in ihrem Telefoninterview beschreibt, gemeinsam. Der Kunstcharakter des Stückes scheint ein Schutzmantel zu sein, unter dem die Autorin ungestraft sagen kann, wofür sie ansonsten vor Gericht gestellt werden könnte. Harald Weinrich hat erkannt, dass die Literatur, seit sie nicht mehr "lügen", sondern die wirkliche Wahrheit und die wahre Wirklichkeit sagen will, Gefahr läuft, in den Umkreis der wirklichen Lüge zu geraten. Indem sie, anstatt sich damit zu begnügen mit ihren Fiktionen auf die Nation moralisch einzuwirken, sich höchstpersönlich zu deren Gewissen aufschwingt, kommt Jelinek in "Burgtheater" dieser Gefahr zumindest sehr nahe.
Zur Erinnerung an deutsche Opfer: Geschichte, Zeugnis und Fiktion in Grass' Novelle Im Krebsgang
(2005)
Der Artikel untersucht anhand einer Novelle von G. Grass eine aktuelle Tendenz der deutschen Literatur über den Zweiten Weltkrieg, in der nicht mehr die Schuld, sondern das Leiden der deutschen Bevölkerung im Zentrum steht. Grass' Text zeigt eine spezifische Sorgfalt im Umgang mit den historischen Fakten und macht dem Leser die Differenz von faktualen und fiktionalen Elementen besonders transparent. Im fiktionalen Bereich imitiert der Autor die Gattung des Zeugenberichts, was wesentlich dazu beiträgt, seine Novelle zum Träger von kollektiver Erinnerung zu qualifizieren. In der fiktionalen Handlung ist außerdem eine politische Argumentation aufgehoben, mit der unterstrichen wird, warum auch der deutschen Opfer gedacht werden muss: um der Wahrheit und des emotionalen Gleichgewichts willen und um einen – wenngleich schmalen – Ausweg aus dem über Generationen fortgesetzten Teufelskreis der Gewalt zu finden. Grass' Novelle steht damit zugleich in einer Tradition von Vergegenwärtigung historischer Ereignisses im Dienste einer humanistisch-aufgeklärten kollektiven Erinnerung, das sich in Deutschland auf Schillers Dramen zurückverfolgen lässt.
No poema "Die Götter Griechenlands", Schiller elabora a diferença entre uma Grécia clássica idealizada, entendida como totalidade orgânica em harmonia consigo mesmo, e a Europa moderna do sec. XVIII com sua fragmentação e seu materialismo temível. Afirma-se que o autor está menos condenando o cristianismo do que enfatizando a função da arte. Na última estrofe, a beleza da arte é oferecida como último recurso de preservar sentido e humanidade. O status quase religioso que Schiller reserva para a arte é crucial para entender o pensar literário e cultural na Alemanha do sec. XIX.
Die "Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung" (1788), die erste von Schillers historischen Schriften, bildet den Ausgangspunkt für die Untersuchung der Frage, wie sich das wissenschaftliche Interesse an Schiller als Historiker in den vergangenen Jahren artikuliert hat. Dabei nähert sich die vorliegende Arbeit der aktuellen Forschung unter zwei Gesichtspunkten: Zunächst sollen die Beiträge zu Schillers historiographischer Methode vorgestellt werden. Dieser Themenkomplex ist eng mit der Frage der Verwendung historischer Quellen verbunden und hat mit Schillers Position zwischen Aufklärung und Historismus zu tun. In einem zweiten Abschnitt werden erzähltechnische und diskursanalytische Ansätze diskutiert, mit denen in jüngster Zeit Schillers historiographisches Werk untersucht wurde.
Wilhelm Tell vor Schiller
(2005)
In der Schweiz repräsentierte die Figur Tells zwei Traditionen, einerseits den Helden, der das Selbstbewusstsein der Eidgenossen zum Ausdruck bringt, andererseits die Verkörperung der Unterdrückten generell. Im Stück des Berners Samuel Henzi 'Grisler ou l’Helvétie délivrée' (1748) steht die Figur des Despoten Grisler im Zentrum, dem sich Tell widersetzt. Nachdem der Tyrann gestürzt ist, wird ein republikanisches Programm verkündet, das auf der Idee der Gleichheit vor dem Gesetz beruht. In der Tragödie 'Guillaume Tell' (1766) von Antoine-Marin Lemierre werden Tugend und Freiheitssinn mit dem topologischen Motiv der Berge in Verbindung gebracht. Tell erscheint hier nicht mehr als Einzelgänger, sondern als einer der Mit-Eidgenossen. Zur Zeit der Französischen Revolution wird Wilhelm Tell neben Brutus zu einer emblematischen Figur des Widerstandes des Volkes gegen die Tyrannei und das Stück von Lemierre kennt nun eine große Resonanz. Auch Schiller assoziierte in seinem 'Wilhelm Tell' (1804) die Idee der Schweizer Freiheit an die Vorstellung einer sublimen Natur, wie sie in den Reiseberichten verbreitet wurde. Sein Stück widersetzte sich jedoch der Vereinnahmung der Figur Tells durch die Jakobiner und beschwor eine Gemeinschaft, die auf Brüderlichkeit beruhte, die das alte Gesellschafts-Modell, das durch die Figur des Über-Vaters geprägt war, ablösen sollte.
Por que o Mefistófeles no "Fausto" de Goethe, ao contrário de todas as expectativas, não apresenta uma natureza realmente má? Partindo desta pergunta, neste artigo discute-se a figura do diabo no imaginário europeu no sec. XVI e no "Doctor Faustus" de Christopher Marlowe. Em seguida são analisados alguns traços principais do diabo goethiano secularizado. O Mefistófeles de Goethe não é o demônio da mitologia cristã e tão pouco representa o grande vilão da peça. Seu autor deixa claro que a responsibilidade pelo mal produzido nas duas partes do "Fausto" é dos seus personagens humanos.
Paul Celan often reflects over the possibility of realising, recognising, and "knowing" an Other and Reality through poetry. In so doing, he locates his poetry within the cognitive realm. From this perspective the poem "Sprachgitter" as well as the metaphor of "Sprachgitter" – which determines Celan's understanding of language in the late 1950s – can be further interpreted. In this essay, the poem "Sprachgitter" is interpreted as a process of recognition, realised through two actions: concentration and opening. Other poetological texts and letters of Paul Celan will be analysed from this perspective.
Der Essay analysiert den Aufsatz über die Plastik von J. G. Herder im Hinblick auf das Verhältnis von Sehen und Fühlen, Außen und Innen, Oberfläche und Körper, Malerei und Skulptur in der ästhetischen Theorie der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Herders Intention ist die Begründung einer autonomen Bildhauerkunst aus der Physiologie des Tastsinnes, der jedoch nicht in Form des Berührens realisiert wird, sondern im visuellen Nachvollzug beim Betrachten der Statue. Charakteristikum der Plastik wäre demzufolge nicht nur die Kompaktheit des Körpers, sondern die damit in ein Spannungsverhältnis tretende Gegliedertheit, das Beiwerk. In dieser Spannung zwischen Haupt- und Beiwerk, Erga und Parerga bilden die Kleider von Statuen an sich einen toten, die Wirkung des "lebenden" Körpers störenden Zusatz. Die "nassen" Gewänder der griechischen Statuen allerdings seien als Parerga gerade so "transparent", dass sie wie eine zweite Haut erscheinen. Parerga dieser Art bilden jedoch keinen überflüssigen, störenden, sondern vielmehr notwendigen Bestandteil der plastischen Kunst, indem sie das organische Innere, das auf den Tod verweist, bedecken, ohne es völlig zu verleugnen.
In der modernen Hochschullehre haben sich eLearning-Elemente als ein Teil des Lehrrepertoires etabliert. Der Einsatz interaktiver webbasierter Selbstlernmodule (Web Based Trainings (WBT)) ist dabei eine Option. Hochschulen und Unternehmen versprechen sich dadurch neue Möglichkeiten des Lehrens und Lernens, um z. B. einen Ausgleich heterogener Vorerfahrungen sowie eine stärkere aktive Beteiligung der Lernenden zu bewirken. Damit die Erstellung und Strukturierung dieser Inhalte mit möglichst geringem Aufwand erfolgen kann, bieten Autorensysteme Unterstützung.
Zu den Grundfunktionen von Autorensystemen gehören unter anderem, das Einbinden gebräuchlicher Medienformate, die einfache Erstellung von Fragen sowie verschiedene Auswertungs- und Feedbackmöglichkeiten. Obwohl Autorensysteme schon vor vielen Jahren ihre erste praktische Anwendung fanden, gibt es nach wie vor Schwachstellen, die sich auf den gesamten Erstellungsprozess wie auch auf einzelne Funktionen beziehen. Im Detail wird bemängelt, dass die Werkzeuge zu komplex und unflexibel sind. Darüber hinaus fehlt häufig eine zufriedenstellende Verknüpfung der vielen Werkzeuge entlang der Prozesskette zu einer Gesamtlösung.
Des Weiteren wird die Konzentration auf die Produktionsphase kritisiert, wodurch andere wichtige Prozesse in den Hintergrund treten bzw. außer Acht gelassen werden.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit einem Automobilhersteller, für den die erste Version des Autorensystems LernBar weiterentwickelt wurde, spielte der Begriff „Lean Production“ inhaltlich in der Umsetzung der WBTs eine wesentliche Rolle. Die Lean Production, die über viele Jahre für die Automobilindustrie entwickelt, verbessert und angepasst wurde, liefert Optimierungsansätze für den Produktionsbereich. Ein wirtschaftlicher Nutzen des Lean-Ansatzes wird auch in anderen Bereichen gesehen wie z. B. in der Softwareentwicklung („Lean Software Development“) oder im Management („Lean Management“). Dabei bietet die Wertschöpfungsorientierung Lösungen für die widersprüchlichen Ziele mehr Leistungen zu geringeren Kosten, schneller und in höherer Qualität zugleich zu liefern. Aus der Grundidee der Lean Production entwickelte sich vorliegendes Dissertationsthema in Bezug darauf, inwiefern sich diese Prinzipien auf den WBT-Produktionsprozess übertragen lassen und die LernBar (das hierfür weiterentwickelnde Autorensystem) dabei Unterstützung bieten kann.
Zunächst wurde analysiert, welche Werkzeuge und Hilfestellungen benötigt werden, um unter dem Aspekt der Lean Production WBTs im universitären Umfeld erstellen zu können. In diesem Zusammenhang wurden Merkmale einer „Lean Media Production“ definiert sowie konzeptionell und technisch umgesetzt. Zur Verbesserung der Prozesse flossen Ergebnisse aus empirischer und praktischer Forschung ein. Im Vergleich zu anderen Entwicklungen bei denen häufig das Hauptziel eine umfangreiche Funktionalität ist, werden u.a. folgende übertragbare Ziele bei der Umsetzung verfolgt: Verschwendung vermeiden, eine starke Einbeziehung der Kunden, Werkzeuge die nahtlos ineinandergreifen, eine hohe Flexibilität und eine stetige Qualitätsverbesserung.
Zur Erreichung dieser Zielsetzungen wurden alle Prozesse kontinuierlich verbessert, sich auf das Wesentliche und die Wertschöpfung konzentriert sowie überflüssige Schritte eliminiert. Demnach ist unter dem Begriff „Lean Media Production“ ein skalierbarer, effizienter und effektiver Produktionsprozess zu verstehen, in dem alle Werkzeuge ineinandergreifen.
Die Realisierung der „Lean Media Production“ erfolgte anhand des Autorensystems LernBar, wobei die typischen Softwareentwicklungsphasen Entwurf, Implementierung und Evaluierung mehrfach durchlaufen wurden. Ausschlaggebend dabei war, dass der „Lean“-Aspekt berücksichtigt wurde und dies somit eine neue Vorgehensweise bei der Umsetzung eines Autorensystems darstellt. Im Verlauf der Entwicklungen ergaben sich, durch eine formative Evaluation, den Einsatz in Projekten und eine empirische Begleitforschung, neue Anforderungen an das System. Ein Vergleich der zwei Produktionssysteme, Automobil vs. WBT-Produktion, zeigt und bestätigt die Erwartung, dass nicht alle Prinzipien der Lean Production übertragbar sind.
Dennoch war diese Untersuchung notwendig, da sie Denkanstöße zur Entwicklung und Optimierung des Erstellungsprozesses eines WBTs gab. Auch die Ergebnisse der abschließenden Online-Befragung ergaben, dass die Ziele der Arbeit erreicht wurden, dass aber weiterer Optimierungsbedarf besteht. Die LernBar Release 3 bietet für alle Produktionsphasen Werkzeuge an, durch die eine effektive und effiziente Erstellung von WBTs von der Idee bis zur Distribution möglich ist.
Stand noch vor fünf Jahren zu Beginn dieser Arbeit das Endprodukt bei der LernBar Entwicklung im Vordergrund, verlagerte sich durch den Einfluss dieser Dissertation der Schwerpunkt auf den gesamten Produktionsprozess. Unter Berücksichtigung der in diesem Zusammenhang entwickelten Prinzipien einer „Lean Media Production“, nehmen bspw. die Wirtschaftlichkeit und die starke Kundenorientierung während des Produktionsprozesses einen wichtigen Stellenwert ein. Dieser Ansatz ist eine neue Vorgehensweise im Bereich der Entwicklung von Autorensystemen, der seine Anerkennung und Professionalität durch die Ergebnisse des selbstentwickelten Evaluationsbogens sowie dem stetig wachsenden Einsatz in Schulen, Hochschulen und Unternehmen belegen kann.
In weiteren Forschungsarbeiten ist zu untersuchen, welche Lean Production Prinzipien zu verwenden oder anzupassen sind, wenn z. B. in größeren Teams oder mobil produziert wird. Des Weiteren sollte überprüft werden, inwieweit die Lernenden mit dem Endprodukt zufrieden sind und in ihrem Lernprozess unterstützt werden. Durch diese Forschungsarbeit wurde ein Beitrag dazu geleistet, die Lehre und Ausbildung zu optimieren, indem die Autoren/Lehrende in der Erstellung ihrer digitalen Lerninhalte im gesamten Prozess von aufeinander abgestimmten Werkzeugen unterstützt werden.
Sprache ist der Grundstein in der Bildung und im Zusammenhalt soziokultureller Gruppen. Jedoch wird sie auch so von der Gruppe beeinflusst, dass sich verschiedene soziokulturelle Konventionen unbewusst in den sprachlichen Beiträgen von Mitgliedern solcher Gruppen widerspiegeln. Bei Interaktionen zwischen Sprechern verschiedener Kulturen können Unstimmigkeiten der Erwartungen in Bezug auf den Konversationsstil zu Missverständnissen führen, sowie zu Konflikten und sogar zur Bildung bzw. Verstärkung von Stereotypen. Ziel dieses Aufsatzes ist, einige Beispiele und Überlegungen bezüglich der Beziehung zwischen Konversationsstil und Interkulturalität in Anlehnung an den Ausdruck von Dissens zu präsentieren.
kurz und kn@pp news : Nr. 27
(2013)
The article describes and analyses the attitudes of ruling and opposing elites towards the cultural and architectural heritage as it is articulated in the novels of two prominent authors of the intellectual opposition in Western (Böll) and Eastern Germany (Loest). Böll emphasizes the necessity of destroying cultural patrimony in order to recover its memorial function in the west, whereas Loest pleads for the resistance: against the official policy of destruction in the east. Preservation of historical monuments in both cases is seen in function of the interests of the living generation, not as a value in itself.
In dieser Arbeit wurde eine Messmethode entwickelt, die es ermöglicht, mittels Infrarotspektroskopie quantitative Aussagen über bestimmte Inhaltsstoffe in Körperflüssigkeiten zu machen. Hierfür wurden sowohl selektierte Blutplasma- und Vollblutproben gemessen als auch selektierte Urinproben. Die richtige Selektion des Probensatzes ist von großer Wichtigkeit, um für jede Komponente eine große, unabhängige Varianz der Absorptionswerte zu erhalten. Hierfür wurden sowohl physiologische als auch pathologische Proben in den Datensatz integriert. Um Referenzwerte für diese ausgewählten Proben zu erhalten, wurden konventionelle klinische Methoden verwendet. Grundsätzlich ist die Genauigkeit dieser Methode durch die Genauigkeit der jeweiligen Referenzmethode, also den konventionellen klinischen Methoden, beschränkt. Mit der neu entwickelten Methode besteht nun die Möglichkeit, die wichtigsten Parameter im Blut und Urin schnell, einfach und reagenzienfrei quantitativ zu bestimmen. Zusätzlich zu den in dieser Arbeit angegebenen Inhaltsstoffen ist es möglich, für weitere Komponenten oberhalb eines bestimmten Schwellenwerts quantitative Angaben zu machen. Hierbei könnten z.B. für Albumin oder Glukose im Urin pathologische Proben identifiziert werden und somit Rückschlüsse auf bestimmte Krankheitsbilder ermöglicht werden. ...
Die Zahl der Supplementierungen von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten im sportlichen Bereich erfährt eine steigende Tendenz mit der Erwartungshaltung mit höheren Dosierungen sportrelevante Parameter wie Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit, Regenerationsverhalten sowie Immunfunktion positiv zu beeinflussen. Die Supplementation von ergogenen Substanzen ist bei Sportlern bereits Bestandteil der regulären Trainings- oder auch Wettkampfroutine. Die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln kann als Teil einer individuellen Strategie zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit angesehen werden.
Mit dem Ziel einer systematischen Bewertung der Evidenz zur Wirksamkeit immediater und chronischer Koffein- (Teilstudie 1) und B-Vitamin-Supplementierungen (Teilstudie 2) auf die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit bei Freizeitsportlern sollte der Nutzen und anhand der Studie der Wirksamkeit und Anwendbarkeit eines handelsüblichen Nahrungsergänzungsmittels überprüft werden.
Koffein ist die am häufigsten konsumierte legale ergogene Substanz bei Freizeit- und Wettkampfsportlern, die aufgrund der stimulierenden Wirkung und zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit supplementiert wird. Die Wirksamkeit von Koffein auf die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit war bereits Gegenstand zahlreicher Originalarbeiten und Reviews. Obschon für einige Testverfahren und Zielgruppen eine leistungssteigernde Wirkung nachgewiesen wurde, ist die Befundlage in anderen Bereichen inkonsistent.
Ziel der vorliegenden kritischen Übersicht (Teilstudie 1) ist es daher, die immediaten Effekte von Koffein-Supplementierungen auf die aerobe als auch auf die anaerobe Leis-tungsfähigkeit anhand methodisch hochwertiger Studien zusammenzufassen.
Die kritische Analyse über die Wirksamkeit einer Koffein-Supplementierung zeigt, dass durch Koffeinaufnahmen von 2,1-5,3 mg/kg Körpergewicht die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit gesteigert werden kann. Für die anaerobe Leistungsfähigkeit, beispielsweise kurze hochintensive Sprints, konnte keine Wirksamkeit einer Supplementierung nachgewiesen werden. Die Wirksamkeit chronischer Koffeinaufnahmen sei jedoch aufgrund fehlender Studien zu untersuchen. Die Wirkung auf die aerobe Leistungsfähigkeit kann insbesondere bei einer Koffeinaufnahme innerhalb eines Zeitraums von 45 bis 60 Minuten vor bzw. während der Belastung beobachtet werden. Die Effekte einer Koffein-Supplementierung auf die Leistung bei kurzzeitigen hochintensiven Belastungen konnten bis dato nicht geklärt. Eine abschließende Bewertung und Empfehlung chronischer Koffein-Supplementierungen ist aufgrund lediglich einer vorliegenden Studie nicht möglich.
Die B-Vitamine spielen eine notwendige Rolle im Energiestoffwechsel und sind Bestandteil zahlreicher enzymatischer Stoffwechselprozesse. Wenige Studien untersuchten die Wirksamkeit von B-Vitamin-Supplementierungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Zum aktuellen Zeitpunkt lag kein Review vor, das eine eindeutige Interpretation zur Effektivität einer B-Vitamin-Supplementierung auf die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit zulässt.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des zweiten Reviews die Zusammenfassung der Primärliteratur zur Bewertung der Effektivität immediater und chronischer B-Vitamin-Supplementierungen auf die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit.
Anhand der zweiten Übersichtsarbeit (Teilstudie 2) kann festgehalten werden, dass keine Steigerung der aeroben Leistungsfähigkeit nach einer chronischen B-Vitamin-Supplementierung zu erwarten ist. Hinsichtlich der Wirksamkeit von B-Vitamin Supplementierung auf die anaerobe Leistungsfähigkeit liegen keine qualitativ hochwertigen Studien vor.
Vor diesem Hintergrund wurden in der vorliegenden Interventionsstudie (Teilstudie 3) die Wirksamkeiten einer kombinierten Aufnahme von Koffein- und B-Vitaminen eines Nahrungsergänzungsmittels auf die Zielparameter der aeroben und anaeroben Kapazität untersucht.
Das Studienkollektiv setzte sich aus 60 Sportlerinnen und Sportlern im Durchschnittsalter von 25,8 ± 3,5 Jahren zusammen. Die Studiendauer bestand aus je einer 4-wöchigen Supplementierungsphase Verum oder Placeob sowie einer 4-wöchigen Wash-Out-Phase. Das zu überprüfende Nahrungsergänzungsmittelpräparat enthielt eine tägliche Koffeinmenge von 90mg Koffein und 2,1 mg Thiamin. Die Kontrollgruppe erhielt ein gleichschmeckendes Placebopräparat ohne Koffein und Thiamin.
Die Datenerhebung erfolgte für alle Studienteilnehmer auf dem Fahrradergometer. Die Testbatterie des ersten Untersuchungstages bestand aus der Erfassung der aeroben Kapazität mittels stufenförmigen Spiroergometertests sowie der Erfassung der anaeroben Kapazität anhand eines Wingate-Anaerobic-Tests. Die Dauerleistungsfähigkeit anhand einer Radrennsimulation war Bestandteil des zweiten Untersuchungstages.
Die Auswertung des Primärzielparameteres der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) sowie des Sekundärzielparameters der maximalen Leistung (Wmax) zeigte, dass die Studienteilnehmer nach einer chronischen Koffein- und B-Vitamin-Supplementierung keine Verbesserungen der aeroben Leistungsfähigkeit erfuhren.
Anhand der Ergebnisse zur Erfassung der anaeroben Kapazität mittels des Primärzielparameters Peak Power und des Sekundärzielparameters Mean Power konnten keine Wirksamkeit einer Supplementierung auf die anaerobe Leistungsfähigkeit gezeigt werden.
Für die Dauerleistungfähigkeit im Constant-Duration-Test konnte keine Verbesserung der mittleren Wattleistung erzielt werden.
Zukünftige Untersuchungen über die Wirksamkeit eines Nahrungsergänzungsmittels mit höheren Dosen an Koffein und B-Vitaminen anhand der evidenzbasierten Empfehlungen (vgl. Teilstudie 1 und 2) sowie die Erfassung des Ernährungsstatus des Sportlers scheinen von großem Interesse. In der Praxis sollte darauf geachtet werden, dass durch Assessments des Ernährungszustandes bei Freizeitsportlern rechtzeitig auf Mangelernährung und eine mögliche Supplementierung hingewiesen werden kann. Hierbei sollte auf eine dem Geschlecht, dem Alter, der Sportart angemessene Ernährung geachtet werden.
Weiterhin sollten Studien über aufgrund der geschlechterspezifischen Unterschiede auf-genommene Inhaltsstoffe und deren Konzentrationen durchgeführt werden.
Die Rolle von NO und cGMP in der Schmerzverarbeitung im Rückenmark ist in den letzten Jahren durch viele Berichte untermauert worden. Nicht vollständig bekannt sind hingegen die Mechanismen, derer sich cGMP bedient, um die Transmission von Schmerzen zu beeinflussen. In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb untersucht, welche cGMPabhängigen Phosphodiesterasen (PDEs) hierbei eine Rolle spielen könnten und wie sich diese Beteiligung funktionell äußert. Dazu wurden immunhistochemische Färbungen von Rückenmarkschnitten angefertigt und Western-Blot-Analysen von Rückenmarkgewebe durchgeführt. Beide Methoden lieferten Hinweise dafür, dass die PDEs 1A, 1B, 3A,3B, 5A und 11A keine Rolle in der Verarbeitung von Schmerzen spielen. Demgegenüber scheinen die PDE1C, 2A und 10A in schmerzrelevanten Gebieten des Rückenmarks lokalisiert zu sein. Die funktionelle Relevanz der PDE2A und PDE10A im Rahmen der Schmerzverarbeitung wurde mit Hilfe des PDE2A-Inhibitors BAY 60-7550 und des PDE-10A-Inhibitors Papaverin in nozizeptiven Tiermodellen untersucht. Dabei bewirkte, im Modell der Complete Freund’s Adjuvant (CFA)-induzierten mechanischen Hyperalgesie, die i.p. Applikation von BAY 60-7550 oder Papaverin eine Verstärkung der Hyperalgesie. Weiterhin war die Leckzeit in der 2. Phase des Formalin-Modells bei einer Inhibition von PDE10A signifikant verlängert. Insgesamt bestätigen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit frühere Berichte, dass cGMP an der Schmerzsensibilisierung im Hinterhorn des Rückenmarks beteiligt ist und deuten auf eine Rolle insbesondere von PDE2A und 10A im Rahmen der Schmerzsensibilisierung hin.
Jüngst (2004 bis 2006) wurden noch zu bestimmende Schizomiden in zwei Gewächshäusern in Deutschland gefunden. Da derartige Fälle sehr selten zu sein scheinen, möchten wir solche Meldungen zusammentragen und bitten hiermit um Literaturhinweise und Vermittlung/Zusendung von eventuell weiteren vorhandenen Exemplaren.
Das Herbarium des Pfarrers Adolf Becker, gesammelt zwischen 1833 und 1863, wurde nachbestimmt. Bei der Mehrzahl der etwa 200 mit Fundorten versehenen Belege handelt es sich um Kulturpflanzen, die vornehmlich in Parkanlagen von Bad Homburg v. d. Höhe und Okarben gesammelt wurden. Diese geben einen Eindruck von den erstaunlich reichhaltigen Bepflanzungen jener Zeit. 81 von uns als Wildpflanzen klassifizierte Arten wurden zumeist um Okarben gesammelt. Wegen ihres Rückganges oder aktuellen Fehlens sind die Belege von Apium graveolens, A. nodiflorum, Juncus gerardii, Nigella arvensis und Oenanthe fistulosa bemerkenswert.
Der chilenische Autor Carlos Cerda (1942-2001), der 12 Jahre seines Exils in Berlin – in dem Teil, der Hauptstadt der DDR war – verbracht hat (1973-1985), veröffentlicht nach seiner Rückkehr nach Chile "Morir en Berlin" (1993). Der Roman erzählt vom Schicksal einer kleinen Gruppe chilenischer Exilanten, für die Berlin der Ort eines vielfachen Verlustes – Verlust der Heimat, der politischen Überzeugung und im Fall der beiden Protagonisten Maria und Lorena, auch Verlust ihrer Ehegemeinschaft – wird. Nur von dem Altparteimitglied Don CarIos wird unter Verleugnung seiner eigenen subjektiven Ansprüche der real existierende Sozialismus noch verteidigt.
Das geteilte Berlin, so die These dieses Beitrags, ist nicht nur Schauplatz einer umfassenden Desillusion, sondern es wird zu einem mythischen Ort des Verlustes und des Übergangs vom Leben in den Tod. Dementsprechend werden von der Stadt nur die Bilder und Szenen wahrgenommen, die die im Text selbst zitierten Mythen, vor allem Wagners "Fliegender Holländer" und Euripides' "Medea" noch verstärken.
Diese Mythisierung Berlins, so eine weitere These, geschieht allerdings nicht willkürlich, sondern sie wird von der Gesamtheit der Berlin-Diskurse des 20. Jahrhunderts provoziert.
Der Artikel versteht sich als Beitrag zu einer literarischen Archäologie der Großstadt. Autoren wie Hoffmann, Poe und Baudelaire haben seit dem Beginn der Moderne mit neuen Perspektivierungen auf die Modernisierungsschübe reagiert und diskursbegründende Modelle der Beobachtung europäischer Metropolen konstruiert. Sie finden ihre Verlängerungen und Verschiebungen in lateinamerikanischer (Borges, Cortázar, Marechal, Piglia) und europäischer (Aragon, Benjamin, Borchert, Brecht, Calvino, Döblin) Literatur. Diese Texte präsentieren jedoch auch unüberschaubare und unsichtbare Städte, die die Veränderungen der Stadtarchitekturen anzeigen.
Berlin als Ort der Moderne
(2003)
Am Beispiel Berlins zeigt der Verfasser in diesem Artikel, dass die Gesichtslosigkeit entscheidendes Charakteristikum der modernen und – um so mehr – der postmodernen Großstadt ist. Während die eigentlichen Funktionssysteme der Stadt zunehmend unsichtbar werden und die Stadt zugleich immer mehr an äußerer Unterscheidbarkeit einbüßt, wird ihre historische Identität als marktgängige Inszenierung simuliert. Dieser Prozess lässt sich an den verschiedenen Medien, in denen Berlin repräsentiert wird, verfolgen: Die Ausdruckslosigkeit und Indifferenz der modernen Stadt und ihrer Bewohner wird in Gedichten und Romanen, Gemälden und Filmen, Ausstellungen und Bauwerken teils von mythischen oder historistischen Bildern verdeckt, teils wird sie aber auch thematisiert und ästhetisch bewusst bemacht.
Die Gattung Maro ist nach PLATEN et al. (1995) in Deutschland mit vier Arten vertreten, die alle sehr selten und deshalb in der Roten Liste Deutschlands (PLATEN et al. 1996) aufgeführt sind. Die jetzt erstmals für Sachsen nachgewiesene Art M. sublestus FALCON ER, 1915 wird dort als stark gefährdet (2) aufgeführt. Der einzige bislang publizierte Nachweis der Art für Deutschland stammt aus Sachsen-Anhalt (MORITZ 1973). Für dieses Bundesland wird M. sublestus von SACHER (1993) ebenfalls als stark gefährdet eingestuft. In Artenlisten anderer Bundesländer, insbesondere in der für Sachsen (TOLKE & HIEBSCH 1995), wird die Art nicht erwähnt.
Coleosoma floridanum BANKS,1900, eine wahrscheinlich pantropische oder kosmopolitische Kugelspinne, wurde im Januar 1995 in einem Warmhaus für freifliegende exotische Schmetterlinge in Berlin-Britz („Schmetterlingslust“) vorgefunden (leg. BURGER). Die Art ist im Schrifttum gut charakterisiert, so von LEVI (1959, 1967) und von SAARISTO (1978).
Trogulus martensi CHEMINI, 1983 - bisher als Endemit des italienischen Alpenvorlandes eingestuft-wird von mehreren Fundorten aus der unmittelbaren Umgebung von Basel gemeldet (Erstnachweise Schweiz und Frankreich). Auf Differenzialmerkmale zu syntop lebenden T. closanicus (formaler Erstnachweis für Frankreich) und zu sympatrischen T. nepaeformis Populationen wird hingewiesen. Biometrische sowie autökologische und phänologische Befunde werden mitgeteilt. Die Art steht T. galasensis AVRAM , 1971 aus dem Karpatenraum nahe.
Boden- und baumstammbewohnende Linyphiidae des Hienheimer Forstes (Bayern) (Arachnida: Araneae)
(1998)
This paper presents some results of a forest ecology research project by the University of Munich's faculty of Forestry, involving the comparison of forests designed to reflect varying degrees of naturalness. Spiders on the ground and on trunks in four different forests in the Hienheimer Forst were caught with 24 ground photo eclectors, 8 arboreal eclectors and with 40 pitfall traps. Habitat requirements were measured and analysed with particular attention to forest soil. Abiotic parameters and the structure of the litter layer were recorded. The most frequent spiders were the Linyphiidae, Agelenidae and Amaurobidae. 63 species of the family Linyphiidae were caught. One half of the Linyphiidae-species could be found on trunks of oak and spruce (eclector fauna). In terms of the number of spider species and in the portion of rare and endangered species there were almost no differences between commercial forest areas and conservation areas. The differences are not as great as the original classification according to closeness to the natural state had led us to expect.
Habitatfragmentierung gilt heutzutage als eines der drängendsten Probleme im Naturschutz. Man kann sie unter zwei prinzipiell unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachten. Der erste betrifft das Verschwinden von Habitaten und Habitatverbindungen, also die Zerstörung geeigneter Habitate selbst, der zweite Isolationseffekte auf betroffene Arten, also deren Unvermögen, abgetrennte Habitate neu oder wieder zu kolonisieren.
Nachweis der Art Neobisium simile (Arachnida, Pseudoscorpiones) im Vorgebirge des Teutoburger Waldes
(1998)
Die Art Neobisium simile (L. KOCH, 1873) ist in Süd-, Südwest- und Westeuropa verbreitet (BElER 1963, HARVEY 1990: Korsika, Jugoslawien, Osterreich, Schweiz, Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland).Aus Dänemark sowie aus Polen und der Tschechischen Republik ist sie bisher nicht bekannt(HAMMEN 1969, RAFALSKI1969, HARVEY 1990, DUCHAC 1994). Nach den bisherigen Funden zu urteilen, scheint die nördliche und nordöstliche Arealgrenze dieser Art durch die Niederlande und Deutschland zu verlaufen. Daher ist jede Angabe zum Vorkommen der Art in dieser Region aus faunistischer und zoogeographischer Sicht sehr wertvoll. ln der vorliegenden Mitteilung ist ein Fund des Autors im nördlichen Vorgebirge des Teutoburger Waldes (BRD, Niedersachen) beschrieben.
Erstnachweis von Erigonoplus globipes (L. KOCH, 1872) (Araneae: linyphiidae) für Nordrhein-Westfalen
(1998)
Im Rahmen einer Untersuchung zur Arthropodenfauna schwermetallbelasteter Standorte wurden im Zeitraum vom 27.07.1996 - 21.06.1997 auf einer Abraumhalde bei Marsberg (Hochsauerlandkreis, östliches Westfalen) Bodenfallen eingesetzt. Ziel der Untersuchung war es, die Faunenelemente schwermetallbelasteter und unbelasteter Standorte miteinander zu vergleichen (KREUELS in Vorb.). Diese Arbeit mochte nun, als erstes Teilergebnis, von einer selten gefundenen Linyphiidae: Erigonoplusglobipes (L. KOCH, 1872) berichten.
In the nature reserve "Mittlere Oranienbaumer Heide" near Dessau (Sachsen-Anhalt) the following rare spider species were found: Atypus affinis EICHWALD, 1830; Lepthyphantes decolor(WESTRING, 1862); Drassyllus pumilus (C. L. KOCH, 1839); Haplodrassus soerenseni (STRAND, 1900); Micaria dives (LUCAS, 1846); Micaria silesiaca L. KOCH, 1875; Zelotes aeneus (SIMON, 1878); Zora parallela SIMON, 1878; Thomisus onustus WALCKENAER, 1806; Talavera aperta (MILLER, 1971).
Die Bedeutung der Artenvielfalt und ihre Gefährdung wird mittlerweile auch für die Agrarlandschaft anerkannt. Während für einen wirksamen Ackerwildkrautschutz unterschiedliche Konzepte zur Extensivierung der Landwirtschaft diskutiert und angeboten werden, werden auf der anderen Seite zur Verringerung der Produktionsüberschüsse verschiedene Flächenstillegungsprogramme durchgeführt. Von Flächenstillegungen sind wiederum nicht selten Grenzertragsäcker nährstoffarmer, saurer Sandböden und Kalkscherbenböden betroffen und somit die Standorte der dort vorkommenden, meist stark gefährdeten und von der Vernichtung bedrohten Ackerwildkrautgesellschaften. Vor diesem Hintergrund wurde in der Region Warburg im Rahmen einer Diplomarbeit eine möglichst vollständige floristische Bestandserfassung und Beschreibung der dort angetroffenen Ackerwildkrautgesellschaften durchgeführt. Um die Entwicklung der von regelmäßiger Bewirtschaftung abhängigen Ackerwildkräuter auf stillgelegten Ackerflächen zu verfolgen, wurden weiterhin die Vegetationsstadien auf ein- bis fünfjährigen Ackerbrachen untersucht. Der Untersuchungsraum ist außerdem dem Muschelkalkgebiet des Weserberglandes zuzurechnen und somit ein wichtiger Standort für die im mitteleuropäischen Raum sehr selten gewordenen Kalkacker-Gesellschaften. In Westfalen beschränkt sich das Vorkommen dieser Ackerwildkrautgesellschaften auf das Kalkgebiet der Eifel, den Bereich des Hellwegs, auf das Gebiet der Beckumer Berge sowie auf das untersuchte Muschelkalkgebiet des Weserberglandes und des Nordhessischen Berglandes (HÜPPE 1986, LIENENBECKER& RAABE 1988, MURL 1988). Bei den untersuchten Flächen handelt es sich um artenreiche Äcker, die in das „Warburger Ackerrandstreifenprogramm“ aufgenommen wurden bzw. ehemals daran beteiligt waren, um Intensivlandwirtschaftsflächen und um ein- bis mehrjährig stillgelegte Ackerbrachen. Zudem wird vor dem Hintergrund der besonderen klimatischen Verhältnisse der Region ein breites Spektrum geologischer Standortverhältnisse mit unterschiedlichen Bodenarten erfaßt.
Untersuchung zur Spinnenfauna (Arachnida: Araneae) des Naturschutzgebietes "Bültenmoor" bei Lüneburg
(1998)
Im Rahmen der Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans für das NSG "Bültenmoor" bei Lüneburg (53°18,7'N, 10°26,5'E) wurde zur Ermittlung und Bewertung der epigäischen Spinnenfauna der Beifang aus Bodenfallen, die der Untersuchung der Laufkäferfauna dienten, ausgewertet (HOMANN 1997). Dieser Teiluntersuchung entstammen die hier in einer Auswahl wiedergegebenen Daten.
Die qualifizierte sprachliche Betreuung internationaler Studierender während des Fachstudiums an deutschen Hochschulen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Fachverband Deutsch als Fremdsprache hat sich daher die Aufgabe gestellt, der studienbegleitenden Förderung der zentralen Kompetenzen, die für ein erfolgreiches Studium maßgeblich sind, verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen. Die in diesem Band dokumentierte Fachtagung ist ein Auftakt dazu. Im Zentrum stehen Berichte und Diskussionen über Theorie und Praxis von Konzepten und Lehr-/ Lernmaterialien zum akademischen Schreiben in der Fremdsprache Deutsch, welche derzeit fachspezifisch oder fächerübergreifend in Kursen oder individuellen Schreibberatungen für verschiedene Zielgruppen an Hochschulen (Erasmus-, Bachelor-, Masterstudierende oder Promovierende) eingesetzt werden.
Das Burkitt Lymphom ist ein aggressives B-Zelllymphom, das in tropischen Regionen Afrikas und in Neu Guinea endemisch auftritt und vor allem bei Kindern vorkommt. Die sporadische Form des Burkitt Lymphoms tritt weltweit in geringerer Häufigkeit auf und betrifft alle Altersschichten. In nahezu allen endemischen Fällen ist das Epstein-Barr Virus in den Tumorzellen nachweisbar, jedoch nur in ca. 20 % der sporadischen Fälle. Der Beitrag von EBV zur Entstehung EBV-positiver Burkitt Lymphome ist seit über 50 Jahren EBV-Forschung ungeklärt. Im Jahr 2004 wurden im Genom des Epstein-Barr Virus eine Reihe von microRNAs entdeckt, die potentiell für die Pathogenese des EBV-positiven Burkitt Lymphoms relevant sein könnten. Da die Expression der viralen microRNAs seither für das Burkitt Lymphom nur unvollständig beschrieben worden sind, wurden sie in dieser Arbeit systematisch analysiert und dadurch ein vollständiges Expressionsprofil erstellt. Es konnte dabei keine Unterscheidung zwischen endemischen und sporadischen Fällen erreicht werden, jedoch wurden hierbei erstmals Fälle identifiziert, die trotz nachgewiesener EBV-Assoziation keine viralen microRNAs enthielten. Neben den viralen microRNAs könnten im Burkitt Lymphom auch die zellulären microRNAs für die Tumorentstehung von Bedeutung sein. Deshalb wurde in dieser Arbeit auch die Expression der zellulären microRNAs aus Burkitt Lymphom-Biopsien charakterisiert. Durch hierarchisches „Clustering“ bildeten sich drei Gruppen, die hauptsächlich durch An- und Abwesenheit von zwei microRNAs (miR21 und miR92a) definiert wurden, denen onkogenes Potential zugeschrieben wird. Die Expressionsmuster der einzelnen Gruppen weisen auf zelluläre Mechanismen der Pathogenese des Burkitt Lymphoms hin.
Die genetische Charakteristik des Burkitt Lymphoms ist eine Chromosomentranslokation, welche das Protoonkogen c MYC unter die Kontrolle von regulatorischen Elementen der Immunglobulingene bringt. Durch die somit erhöhte Transkription von c-MYC entfaltet das Genprodukt sein onkogenes Potential. Mutationen im offenen Leserahmen können dieses Potential zusätzlich verstärken. Da c MYC ein pleiotroper Transkriptionsfaktor ist und somit auf eine ganze Reihe zellulärer Prozesse Einfluss hat, bewirkt die Translokation massive Veränderungen in der Zelle. Vorangegangene Untersuchungen der Arbeitsgruppe zeigten, dass die antivirale Interferonantwort durch hohe c MYC-Expression unterdrückt wird. Diese Beobachtung liefert eine mögliche Erklärung für die Immunevasion von Burkitt Lymphom-Zellen, trotz Anwesenheit des EBV-Genoms. In Zelllinien, die aus Burkitt Lymphom-Biopsien generiert wurden, konnte gezeigt werden, dass EBV eine Interferoninduktion auslöst, die durch c-MYC unterdrückt wird. In dieser Arbeit konnte auch gezeigt werden, dass Epstein-Barr-virale Nukleinsäureprodukte durch den zytosolischen Rezeptor RIG-I Interferon induzieren, dieser aber durch die hohe c-MYC-Expression transkriptionell gehemmt wird. Neben RIG-I wurden weitere Rezeptoren und Mediatoren der Interferoninduktionskaskade identifiziert, die ebenfalls transkriptionell von c-MYC unterdrückt werden. Diese Ergebnisse stützen die Hypothese, dass c-MYC durch Unterdrückung der angeborenen Immunität die Immunevasion von Burkitt Lymphom-Zellen ermöglicht.
Es wurde die Photodynamik freier kolloidaler CdSe Quantenpunkte sowie die Elektronentransfer(ET)-Dynamik im System bestehend aus CdSe Quantenpunkten und adsorbiertem Methylviologen mit Hilfe der Femtosekunden-Laserspektroskopie im sichtbaren Spektralbereich untersucht. Die freien CdSe Quantenpunkte wiesen eine multiphasische Rekombinationsdynamik der photoinduzierten Exzitonen auf, was durch das Vorhandensein von Quantenpunkten mit unterschiedlichem Passivierungsgrad innerhalb einer Quantenpunktprobe erklärt wurde. Sowohl die Rekombinationsdynamik des Exzitons als auch die Intraband-Relaxation von Elektron und Loch besaßen eine Abhängigkeit von der Partikelgröße. Die 1P-1S-Relaxationzeit des Elektrons betrug in Partikeln mit Durchmessern von 3 nm und 6,3 nm 0,12 ps bzw. 0,24 ps, woraus sich Energieverlustraten von 1,0 eV/ps und 3,8 eV/ps berechnen ließen. Die sehr schnelle Natur der 1P-1S-Relaxation und die gefundene Größenabhängigkeit stehen im Einklang mit dem vermuteten Auger-artigen Energietransfer vom hochangeregten Elektron auf das Loch. Durch diesen Prozess kann das theoretisch vorhergesagte „phonon bottleneck“ effizient umgangen werden. Zudem konnte eine größenabhängige Biexziton-Bindungsenergie zwischen 40 meV und 28 meV ermittelt werden. Die Untersuchung von Multiexzitonen in CdSe Quantenpunkten zeigte einen schnellen Zerfallskanal. Es handelt es sich um die Auger-Rekombination. Die Rekombination nach 1P-Anregung wurde in Form von sequenziellen Schritten N, N-1, N-2,..., 1 interpretiert. Für das System bestehend aus CdSe Quantenpunkten und adsorbiertem Methylviologen wurde war eine Zunahme der ET-Rate bei steigender Akzeptorkonzentration zu beobachten, die mit der Zunahme von Akzeptorzuständen erklärt werden kann. Ferner wurde eine maximale ET-Rate erreicht, die bei einer weiteren Erhöhung der Akzeptorkonzentration nicht überschritten wird. In weiteren Versuchsreihen konnte gezeigt werden, dass die Größe der Partikel einen Einfluss auf den ET-Prozess zwischen Quantenpunkt und Methylviologen hat. Eine kombinierte Studie, in der sowohl das Quantenpunkt/Methylviologen-Verhältnis als auch die Quantenpunktgröße variiert wurde, verdeutlichte, dass eine Verkleinerung der Partikel zu einem Anstieg der ET-Rate führt. Die Variation der Partikelgröße geht mit einer Veränderung der Triebkraft der ET-Reaktion im gekoppelten System einher. Der gefundene Zusammenhang zwischen der Triebkraft der Reaktion und der ET-Rate ist gut mit der Marcus-Theorie vereinbar. In einer Serie von Experimenten am Quantenpunkt/Methylviologen ET-System wurde die Anregpulsenergie variiert, um den Einfluss von Multiexzitonen auf den Elektronentransfer zu untersuchen. Es zeigte sich, dass nach Mehrfachanregung der Quantenpunkte die Separation von bis zu vier Elektron-Loch-Paaren möglich ist. Für den Elektronentransfer im untersuchten ET-System wurde eine ET-Zeit von ca. 200 fs ermittelt. Diese ist deutlich kürzer als die gefundenen Auger-Rekombinationszeiten, die sich zwischen 1,5 ps und 5 ps bewegen. In einer Studie an CdSe/CdS Kern/Schale Partikeln wurde der Einfluss einer passivierenden anorganischen Schale auf den ET-Prozess untersucht. Bei der gewählten Heterostruktur handelte es sich um Typ I Kern/Schale Partikel, in denen sowohl Elektron und Loch hauptsächlich im Kern eingeschlossen sind. Es wurde ein exponentieller Abfall der ET-Rate mit wachsender Schalendicke beobachtet, weshalb davon auszugehen ist, dass die CdS-Schale als elektronische Barriere wirkt, durch die das photoangeregte Elektron tunneln muss, um mit dem Akzeptor reagieren zu können. Schließlich wurde der Einfluss des Elektronentransfers im ET-System auf die Entstehung von Phononen untersucht. Sowohl in freien Quantenpunkten als auch im gekoppelten System konnte das LO sowie das LA Phonon beobachtet werden, wobei das LA Phonon im gekoppelten System stark unterdrückt ist. Im Falle der freien Quantenpunkte sind die beobachteten Oszillationen eine Folge der Frequenzmodulation der Absorption des angeregten Zustandes. Mit Hilfe des Huang-Rhys-Parameters ließ sich ermitteln, wie stark in freien Quantenpunkten das LO Phonon an das Exziton gekoppelt ist. Der berechnete Huang-Rhys-Parameter betrug 0,012. Im Falle des gekoppelten Systems weist die spektrale Signatur der kohärenten Oszillationen darauf hin, dass diese durch die Frequenzmodulation der linearen QP-Absorption verursacht werden. Im Falle des gekoppelten Systems sind die beobachteten Phononen nicht an das Exziton sondern an die ET-Reaktion gekoppelt, d. h. der ET selbst induziert Gitterschwingungen im Reaktionsprodukt. Der berechnete Huang-Rhys-Parameter, der die ET-Phonon-Kopplung beschreibt, berechnete sich ebenfalls zu 0,012, was verdeutlicht, dass die ET-Phonon-Kopplung ähnlich stark wie die Exziton-Phonon-Kopplung ist. Mit Hilfe der spektralen Abhängigkeit der Oszillationen in freien Quantenpunkten und im gekoppelten System ließ sich eine Biexziton-Bindungsenergie von 35 meV berechnen.
Professionelle Fehlerkompetenz von Lehrkräften – Wissen über Schülerfehler und deren Ursachen
(2011)
Die Ergebnisse nationaler und internationaler Vergleichsstudien rücken das Thema Bildungsqualität in den letzten Jahren vermehrt in den Blickpunkt öffentlicher und wissenschaftlicher Diskussion und führen zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit Bedingungen des Ge- bzw. Misslingens von Schülerlernen. Als bedeutsamer Einflussfaktor auf den Lernerfolg wird dabei die Lehrperson bzw. deren Kompetenz ausgemacht (vgl. bspw. Blömeke, Kaiser & Lehmann 2008; Lankes 2008; Schaper & Hochholdinger 2006; Zlatkin-Troitschanskaia, Beck, Sembill, Nickolaus & Mulder 2009). In der Folge dieser Diskussion werden deshalb nicht mehr nur Leistungs- und Kompetenzerwartungen als Standards für Lernende, sondern auch für Lehrende definiert (vgl. bspw. Terhart 2006). Die in diesem Zusammenhang aufgeworfenen Fragen sind allerdings nicht neu (vgl. z.B. Cochran-Smith 2001), stellt doch das Expertenparadigma bereits seit den 1980er Jahren eine der zentralen Leitlinien der empirischen Bildungsforschung dar. ...
Die Themenschwerpunkte Lehr-Lern-Forschung und Professionalisierung werden aus Sicht aktueller Forschungsprojekte sowohl empirisch als auch theoretisch analysiert. Im Vordergrund stehen die Wirksamkeit spezifischer Unterrichtsmethoden und Fördermaßnahmen sowie professionelle Kompetenzen des Bildungspersonals.