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Evaluationssatzung für Lehre und Studium der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M.
(2014)
Erinnerungsorte
(2014)
English – no problem?
(2014)
Eine alte Bibel aus Amerika
(2014)
Die Naturwissenschaften waren von den teilweise gewalttätigen Auseinandersetzungen der Studentenproteste Ende der 1960er Jahre nicht an erster Stelle betroffen. Insbesondere das Pharmaziestudium mit seinem zeitintensiven, streng geregelten und durch Laborpraktika dominierten Arbeitsalltag bot wenig Raum für politische Agitationen. Andererseits waren die Studierenden auch nicht mit den Herausforderungen einer sich entwickelnden Massenuniversität konfrontiert. Nichtsdestoweniger mussten sich auch die Hochschullehrer der naturwissenschaftlichen Fakultät mit den zeitgenössischen Reformvorschlägen auseinandersetzen. Der pharmazeutische Chemiker Herbert Oelschläger, eine der prägenden Persönlichkeiten der Frankfurter Pharmazie, scheute diese Auseinandersetzungen nicht und wurde deshalb zu einer beliebten Zielscheibe des AStA.
Robert Anton hat das schönste Büro auf dem Campus Riedberg. Es liegt mitten in dem aus drei Halbtonnen bestehenden Gewächshaus, das rund 2.000 Arten subtropischer und tropischer Pflanzen beherbergt. Vor seinem Büro stehen ein paar Gummistiefel und ein paar halbhohe Wanderschuhe mit Profil. Die braucht man an diesem trockenen und warmen Sommertag zwar nicht, aber noch vor einem dreiviertel Jahr, als der Landschaftsarchitekt Anton begann, das von Brombeersträuchern überwucherte Freiland am südlichen Hang des Campus „aufzuräumen“, war gutes Schuhwerk vonnöten. Heute hat das Gewächshaus einen mit weißem Kies bestreuten Vorplatz, in dem die Kübelpflanzen in den frostfreien Monaten präsentiert werden. In südlicher Richtung schließen sich die Schattenhalle und Frühbeete an sowie Beete für die Anzucht. Vor dem neu gepflanzten Buchenwald, der das Gelände an der Südseite abschließt, hat Anton eine Glatthaferwiese anlegen lassen, und nach Osten hin folgen eine Streuobstwiese und der neue Arzneipflanzengarten, der am 1. Juni zum Auftakt der Week of Science eröffnet wurde.
Wie sieht die Universität der Zukunft aus? Welchen Aufgaben wird sie sich stellen müssen, welche Wege sind die richtigen, um diese Aufgaben zu erfüllen? Oder ist die Universität, wie wir sie kennen, gar in Gefahr? Diesen Fragen sind Enrico Schleiff, Vizepräsident der Goethe-Universität und Professor für Molekularbiologie, und Werner Plumpe, Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Goethe-Universität, beim Eröffnungsvortrag der Veranstaltungsreihe „Zwischen Humboldt und Humanressourcen“ auf den Grund gegangen.
Eine weltoffene, tolerante und liberale Intellektualität prägt die Frankfurter Universität – abgesehen von dem dunklen Kapitel während des Nationalsozialismus – seit ihrer Gründung 1914. Gegründet und gestiftet von wohlhabenden und engagierten Bürgern der Stadt, war sie von Beginn an etwas Besonderes in der deutschen Universitätslandschaft.
Die Akademie der Arbeit in der Universität a.M. : ein vergessenes Stück Universitätsgeschichte
(2014)
In den Umbruchjahren der Weimarer Republik entwickelte sich in der Goethe-Universität eine Institution, die oft in Vergessenheit gerät: "Die Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main" – so auch der offizielle Titel. Sie war und ist mehr als eine Fortbildungsstätte für Arbeitnehmer. Hier studieren jährlich 40 Arbeitnehmer, aus allen Branchen der Wirtschaft und Verwaltung ausgewählt, um sich auf verantwortliche Tätigkeiten in Unternehmen, Verbänden und öffentlichen Institutionen vorzubereiten.
„Erziehung und Bildung zwischen Erwartung und Realität“: So war die Aktionswoche des Fachbereichs Erziehungswissenschaften überschrieben. Studierende, administrativ Tätige, Mittelbau und Professoren diskutierten vom 10. bis 13. Juni über die Studien- und Arbeitsbedingungen ihres Faches. Im Fokus stand dabei die finanzielle und personelle Ausstattung des Fachbereiches, die Vertreter des Faches als kritisch betrachten: Forschung, Lehre und Studium könnten unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr den eigenen Qualitätsansprüchen genügen. Im Austausch mit Praktikern des Faches, aber auch mit Politik und Hochschulleitung wurden in der Woche konstruktive, aber auch kontroverse Gespräche geführt.
Eine Liste mit den Namen von 1.794 Wissenschaftlern, die in Nazideutschland entlassen wurden, steht seit 30 Jahren im Regal des Frankfurter Neurologischen Instituts. Von dort geht die Initiative aus, ihren Urheber wiederzuentdecken: den zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Neuropathologen Philipp Schwartz.
Der tut nix, der will nur rechnen : wie der Computer Einzug in die Geisteswissenschaften hält
(2014)
Immer mehr Texte, Töne und Bilder liegen in Bits und Bytes vor. Die Methoden der Digital Humanities werden stetig verfeinert und ermöglichen neue, bisher nicht bearbeitbare Fragestellungen. Auch in Frankfurt scheint die "empirische Wende" unaufhaltsam zu sein. Doch was hat es eigentlich mit dem neuen Forschungsgebiet auf sich, und inwiefern macht es uns schlauer oder gar klug?
Die Sprengung des AfE-Turms in Bockenheim stellte nicht nur eine stadtbildliche Veränderung dar. Für viele Menschen wurde damit auch ein Gebäude, das einen wichtigen Teil ihrer Biografie darstellt, gelöscht. Doch stellt die Sprengung nicht nur das Entfernen eines Symbols für einen bedeutungsvollen Lebensabschnitt vieler Menschen dar. Auch ein potenzieller Verlust vieler Geschichten geht damit einher.
Wer sind die eigentlich? Was genau tun sie? Und wie viele sind es überhaupt? Fragen über Fragen, die nie jemand gestellt hat, weil man manche Dinge für so selbstverständlich hält, dass man vergisst, sich darum zu kümmern. Aber genau wie der gesamte Wissenschaftsbetrieb hat sich eine seiner wichtigsten Komponenten so stark verändert, dass es schon nicht mehr reichte, die Fragen nur zu stellen. Es war Zeit für die Antworten, um endlich Aufklärung zu erlangen über die „große Unbekannte“ der deutschen Wissenschaft: die Promotion.
Kurz nach Hitlers Machtübernahme standen auch in Frankfurt stramme Parteigänger bereit, um wichtige Posten zu übernehmen, alte Rechnungen zu begleichen und ihre jüdischen Kollegen aus den Ämtern zu drängen. Allerdings weist die Frankfurter Universität Besonderheiten auf, die ihr aus Historikerperspektive eine Ausnahmestellung sichern, denn auf ihrer Personalliste standen Namen wie von Verschuer, Mengele und Hirt. Trotz ihrer Bekanntheit ist bis heute vieles um diese Täter rätselhaft geblieben.
Der "diskus" war in den 1970er Jahren mehr als eine Studentenzeitung. Die Blattmacher boten der linken Sponti-Szene in Frankfurt, aber auch Schriftstellern wie Erich Fried dort ein publizistisches Forum. Das Themenspektrum reichte von dem Häuserkampf im Westend bis zur Situation der linken Intellektuellen in der Bundesrepublik, nachdem sich das innenpolitische Klima infolge der RAF-Anschläge verschärft hatte.
Clément Pruche, Fameux Jury de Peinture : Prof. Klaus Herding über seine Schenkung an das Städel
(2014)
Blick in die Fleisch- und Veganertöpfe : eine Führung durch die Mensen auf dem Campus Westend
(2014)
Bildungswirklichkeit erklären : über 1.000 Teilnehmer auf Tagung zur Empirischen Bildungsforschung
(2014)
Die Frankfurter Poetikvorlesungen werden im Wintersemester 2014/15 einen etwas anderen Weg beschreiten: Unter dem Motto „Poetiken zwischen den Künsten – Dialoge mit der Literatur“ werden die Bezüge zwischen musikalischen, filmischen und literarischen Kompositionen ausgelotet. Für dieses Projekt konnten der Komponist Wolfgang Rihm und der Regisseur Dominik Graf gewonnen werden. Die Musikwissenschaftlerin Prof. Marion Saxer und der Filmwissenschaftler Prof. Vinzenz Hediger stellen im Folgenden die beiden neuen Poetikdozenten vor.
Kindheit im Kiez, in der Nachbarschaft von Drogen und Prostitution? Wer Frankfurt und sein berühmt-berüchtigtes Bahnhofsviertel kennt, wird zuerst einmal stutzen. Denn dieser mit 0,5 Quadratkilometern recht klein geratene Stadtteil im Schatten des ICE-Bahnhofs scheint nicht gerade kinderfreundlich zu sein: Neben zahlreichen Schnellrestaurants, Kneipen, Bars und Supermärkten sind es vor allem Drogenkonsum und Prostitution, die den Kiez prägen. Städtische Grünflächen oder Parks fehlen weitgehend.
Wie nehmen Sie die Goethe-Universität heute in Zeiten des stärkeren nationalen und internationalen Wettbewerbs der Hochschulen wahr?
Was war rückblickend die wichtigste Veränderung, die Sie während Ihrer Amtszeit initiieren konnten?
Wenn Sie Ihre Zeit als Präsident noch einmal Revue passieren lassen, welche Episode lässt Sie heute noch schmunzeln?
Sie hätten die Chance, 2015 nochmal als Präsident anzutreten, welche Impulse würden Sie dann setzen wollen?
Was wünschen Sie der Goethe-Universität für die nächsten 50 Jahre?
Die Welt des Rechts lässt sich heute nicht mehr so leicht in nationale oder internationale Sphären ordnen. Wo Lawmaker als private Akteure in einer globalisierten Ökonomie die Normen häufig nachhaltiger bestimmen als staatliches Recht, da ändern sich auch die Anforderungen an die Rechtswissenschaft.
"Wie so oft, war es auch in Ihrem Falle leichter, Unrecht zu tun, als dieses Unrecht wieder gutzumachen." Mit dieser bitteren Bemerkung fasste im Oktober 1957 der Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, der Ökonom Prof. Dr. Hans Möller, in einem Entschuldigungsschreiben an Walter Braeuer ein Rehabilitierungsverfahren zusammen, das bereits mehr als zehn Jahre zuvor im Januar 1946 gestartet war.
[Nachruf] Walter Sterzel
(2014)
Im Alter von 77 Jahren verstarb am 5.7.2014 der Mikrobiologe Prof. Friedrich Willi Pons. Nach einem Studium der Biologie und Chemie spezialisierte er sich auf Genetik in der Pionierzeit der Molekularen Biologie in einem sehr guten Umfeld mit den Kollegen B. Rajewsky, Th. Wieland, G. Pfleiderer, R. W. Kaplan, A. Kleinschmidt, H. Zahn. Seine Promotion zur Untersuchung der DNS einiger Serratia-Stämme und deren Phagen bei Prof. R. W. Kaplan fand 1965 sehr viel wissenschaftliche Beachtung.
Wie leider erst jetzt bekannt wurde, verstarb im März dieses Jahres Herr Kollege Teuber mit 95 Jahren. Geboren am Ende des 1. Weltkrieges in Berlin, studierte er dort ab 1937 gleichzeitig Chemie und Medizin. Nach Promotion und Habilitation an der Universität Heidelberg wechselte er 1953 an die Universität Frankfurt. Es folgte 1960 die Ernennung zum apl. Professor, 1970 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor. 1984 trat Kollege Teuber in den Ruhestand.
[Nachruf] Peter Kutter
(2014)
[Nachruf] Gerhard Eimer
(2014)
Bereits im November 2013 verstarb Prof. Dr. phil. Gundi Gompf, die sich große Verdienste um den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule erworben hatte. Gundi Gompf wurde 1976 auf eine Professur für „Didaktik der Englischen Sprache und Literatur“ an der Goethe-Universität berufen. Diese Tätigkeit nahm sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 2005 wahr.
Es ist 18:50 Uhr an einem Mittwochabend. Das PA-Gebäude auf dem Campus Westend ist hell erleuchtet. Während draußen die ersten Gäste stehen, ist im Innern ein junger Mann in Hemd und Sakko damit beschäftigt, einen roten Teppich von den letzten Flusen zu befreien. In wenigen Minuten werden die ersten Besucher der Ausstellung »36 Stifter für eine Idee« in den Saal treten, über den frisch gesaugten Teppich laufen und das Ergebnis von drei Jahren Arbeit begutachten.
„Ich habe ein Zitat von Goethe im Internet gefunden. Können Sie mir belegen, ob das auch tatsächlich von ihm ist?“ – Fragen wie diese gehören eigentlich nicht zum engeren Aufgabenbereich der Telefonhotline der Uni Frankfurt. Was nicht heißt, dass sie nicht gestellt werden. Doch der Großteil der Anrufer hat ein studienspezifisches Anliegen, das ihn zum Telefon greifen lässt. Und hierfür finden die Mitarbeiter der Hotline garantiert eine Lösung: Entweder können sie selbst mit einer Antwort dienen – oder sie wissen, an wen sie den Ratsuchenden weitervermitteln können.
Wissenschaft findet nicht nur im Labor statt. Sie ist eingebettet in ein soziales und wirtschaftliches Gefüge. Dieses kommt besonders dann zum Ausdruck, wenn Kontroversen über die Interpretation von Experimenten entstehen. Ein Beispiel dafür ist Prof. Dr. Rolf Marschaleks Theorie zur Entstehung bestimmter Leukämien. Der Frankfurter Forscher hält die über viele Jahre als richtig akzeptierte Theorie seiner bekannten amerikanischen Kollegin Janet Rowley für zu eng gefasst – und macht sich damit in der Fachwelt jenseits des Atlantiks nicht nur Freunde.
Seit 50 Jahren ist Eckhard Henscheid schon Mitglied der "Neuen Frankfurter Schule" – Deutschlands "erfolgreichster Boygroup" (Oliver Maria Schmitt). Doch in welchem Verhältnis steht die "Neue" eigentlich zur "Alten" Frankfurter Schule von Horkheimer, Adorno & Co? Impliziert die Namensgebung (heimlichen) Respekt oder (ironische) Distanz? Hat die "Spaßgesellschaft" der Kritischen Theorie endgültig den Garaus gemacht?
Das Jahr 1914 markiert im kollektiven Gedächtnis den Einstieg in die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts: Mit seinen 10 Millionen Todesopfern, mit den gewaltigen Materialschlachten und dem Einsatz neuer Waffen und Kampfstoffe sollte der 1. Weltkrieg alles bis dato Gekannte in den Schatten stellen. Bei Gründung der Goethe-Universität am 18. Oktober ist der Weltkrieg bereits ausgebrochen, der Kaiser muss seinen Besuch absagen: „Die notwendig gewordene Verteidigung des Vaterlandes gegen ruchlose Angriffe unserer Feinde hat Mir dringendere Pflichten auferlegt“, telegrafiert Wilhelm II. aus Charleville-Mézières.
Die ersten Jahre dieser jungen Hochschule und auch die Nachkriegszeit hat der Krieg in nicht unerheblichem Maße geprägt. Mit verschiedenen Ausstellungen und Vorlesungsreihen soll im Jubiläumsjahr auch des Kriegsbeginns gedacht werden.
"Muschel am Parkrand"
(2014)
Das Sofa Arthur Schopenhauers, Millionen Jahre alte Fossilien, japanische Mangas, physikalische Geräte, illustrierte Inkunabeln, hauchdünne Hirnschnitte, Kopien afrikanischer Felsbilder, Herbarbelege von James Cook, Klavierrollen mit Einspielungen von Camille Saint Saens ... Was sich liest wie das schillernde Inventar eines Universalmuseums zur Erd- und Menschheitsgeschichte der vergangenen 4,6 Milliarden Jahre ist das dingliche Reservoir der historischen und aktuellen Forschung und Lehre an der Goethe-Universität. Eine Ausstellung im Museum Giersch zeigt anlässlich der 100-Jahr-Feier ausgewählte Schätze aus 40 Sammlungen für ein breites Publikum.
Als Howard Carter 1922 zum ersten Mal im Tal der Könige ins Grab von Tutenchamun blickte, sagte er: "Ich sehe wunderbare Dinge". Unbekannte Schatzkammern verbergen sich auch in den Depots, Büros, Archivräumen oder auf den Dachböden der Goethe-Universität und ihrer Kooperationspartner, wo die über 40 Sammlungen lagern. Millionen Objekte aus 4,6 Milliarden Jahren sind in über 100 Jahren Forschung und Lehre entstanden und gesammelt worden.