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This dissertation investigates developments in the performance of J. S. Bach’s music in the second half of the 20th century, as reflected in recordings of the Mass in B Minor, BWV 232. It places particular emphasis on issues relating to concepts of expression through performance. Between the 1950s and the 1980s, most Bach performers shared a partial consensus as to what constitutes expression in performance (e.g., intense sound; wide dynamic range; rubato). Arguments against the application of such techniques to Bach’s works were often linked with the view that his music is more “objective” than later repertoires; or, alternatively, that expressive elements in Bach’s music are self-sufficient, and should be not be intensified in performance. Historically-informed performance (HIP), from the late 1960s onwards, has been characterised by greater attention to the inflection of local details (i.e., individual figures and motifs). In terms of expressive intensity, this led to contradictory results. On the one hand, several HIP performances were characterised by a narrow overall dynamic range, light textures, fast tempi and few contrasts; these performances were often considered lightweight. On the other hand, HIP also promoted renewed interest in the practical application of Baroque theories of musical rhetoric, inspiring performances which projected varied intensity within movements. More recently, traditional means of expression have enjoyed renewed prominence. Ostensibly “romantic” features such as broad legati, long-range crescendi and diminuendi, and organic shaping of movements as wholes have been increasingly adopted by HIP musicians. In order to substantiate the narrative outlined above, the significance of the evidence preserved in sound recordings had to be checked against other sources of information. This dissertation is divided into two main parts. The first part focuses on specific “schools” of prominent Bach performers. Complete recordings of the Mass are examined in relation to the biographical and intellectual backgrounds of the main representatives of these schools, their verbally-expressed views on Bach’s music and on their own role as performers, and their style as documented in recordings of other works. The second part examines the performance history of specific movements within the Mass, comparing the interpretations preserved in sound recordings with relevant verbal analyses and commentaries. The dissertation as a whole therefore combines the resources of reception and performance studies. Beyond its specific historical conclusions concerning Bach performance in the post-war era, it also provides specific insights into Bach’s music, its meaning and its role in contemporary culture.
Die Frage nach den Formen und Bestimmungsfaktoren der Eingliederung der ausländischen Bevölkerung gewinnt mit der dauerhaften Niederlassung der ehemals als „Gastarbeiter“ zugewanderten Gruppen und ihrer Nachkommen zunehmend an Bedeutung. Häufig mangelt es aber an geeigneten Daten, um empirisch fundierte Antworten auf gesellschaftlich vieldiskutierte Fragen zu geben: Wie weit ist die Integration von Personen mit Migrationshintergrund (Migranten) im schulischen und beruflichen Bereich fortgeschritten, und wie lässt sich die Distanz zu den Deutschen gegebenenfalls erklären? Wie ist es um das Interesse und die Partizipation von Migranten im politischen und sozialen Bereich bestellt? Nehmen inter-ethnische Eheschließungen und Freundschaftsbeziehungen zu, und gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Nationalitätengruppen? Diese Fragen stellen sich besonders dringlich, wenn es um die „zweite“ oder „dritte Generation“ von Migranten geht, wird doch die Integration oder Segregation dieser Gruppe die Gesellschaft in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten entscheidend prägen. Aus diesen Gründen wurde im Juli 2000 der Auftrag zu einer breit angelegten Befragung italienisch-und türkischstämmiger Migranten im Alter von 18 bis 30 Jahre sowie einer deutschen Kontrollgruppe (je ca. 1.200 Befragte) an das Markt- und Meinungsforschungsinstitut BIK Aschpurwis und Behrens, Hamburg, vergeben. Die Erhebungsdaten wurden Ende März 2001 an das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) geliefert. Bei der Befragung wurden Items über die Lebensverhältnisse, das Verhalten und die Einstellungen erhoben. Im Mittelpunkt standen thematisch die schulische, berufliche, soziale, sprachliche und identifikative Integration; Art und Ausmaß der Kontakte zur ethnischen Community und ihren Einrichtungen; Einstellungen zum Leben in Deutschland und zur politischen Partizipation sowie familiale Lebensbedingungen und Einstellungen. Aufgrund der thematischen Breite des Surveys und der hohen Anzahl an Befragten lassen sich anhand der Daten fundierte Aussagen über die Eingliederungsmuster der untersuchten Gruppen machen. Nähere Informationen zum Fragebogen, zur Stichprobe und sozialstrukturellen Zusammensetzung der Befragten des Integrationssurveys finden Sie in: - Mammey, Ulrich; Sattig, Jörg, 2002: Zur Integration türkischer und italienischer junger Erwachsener in die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland - Der Integrationssurvey des BiB. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, Heft 105a, -Haug, Sonja, 2002: Familienstand, Schulbildung und Erwerbstätigkeit junger Erwachsener. Eine Analyse der ethnischen und geschlechtsspezifischen Ungleichheiten – Erste Ergebnisse des Integrationssurveys des BiB, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 27, 1: 115-144 Die Ergebnisse der Auswertung spezieller Fragestellungen wurden bisher in verschiedenen Ausgaben der Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, den BiB-Mitteilungen sowie im Band 105b der Materialien zur Bevölkerungswissenschaft veröffentlicht. Hinweise auf aktuelle Veröffentlichungen finden Sie unter http://www.bib-demographie.de.
Ein zentrales Problem sieht Katrin Fischer in der Teleologie, deren Thematisierung auf der Ebene der erzählten Welt sie mit Goethes bekannter ablehnender Einstellung zur Teleologie kontrastiert. Sie bereitet so ihre Überlegungen im dritten Kapitel vor, in dem sie die Frage nach der Teleologie in Beziehung setzt zum zeitgenössischen Diskurs "Bestimmung des Menschen" und Goethes Problemformulierung im Wilhelm Meister nun als komplexe Stellungnahme deuten kann. Im Zentrum ihrer Überlegungen steht dabei die Überlegung, daß der Roman nicht nur ein Bildungskonzept formuliert, sondern bereits eine Auseinandersetzung mit Folgeproblemen dieses Konzepts darstellt. Sie ist besonders darum bemüht, die Thematisierung des Bildungsproblems auf der Figurenebene, auf der Erzählerebene und symbolisch formuliert auf der Ebene der Handlung deutlich zu unterscheiden und in eine gemeinsame Deutung zu integrieren. Die beiden Abschlußkapitel gehen auf zwei besondere Probleme ein: das Ende und das Bezugsproblem. Das Finale, das mit seiner Folge von Zufällen und plötzlichen Wendungen den bisherigen Gang der Dinge sehr schnell zu einem glücklichen Ende bringt, scheint das sonst so deutlich formulierte Bildungskonzept zu negieren. Katrin Fischer sieht hierin den Versuch, durch das Einbeziehen des Zufalls ein wesentliches Element des Bildungsprozesses zu gestalten. Alle Aspekte, die mit der Turmgesellschaft verknüpft sind - die Kritik am Schicksalsglauben, Bildungskonzepte und die Bedeutung von Bildung, Liebesglück, und auch die zufällige Handlungsfügung im Verhältnis zu rationalen Methoden der Lebensführung – lassen sich als Lösungen für das Bezugsproblem lesen, der Frage nach dem Gelingen des Lebens im Kontext der Frage nach der Bestimmung des Menschen sehen.
The Caruso of Colleen Bawn and Other Short Writings is a collection of short stories and poems from the Zimbabwean author John Eppel. The pieces range from poetry evocative of the sights, sounds and smells of the Zimbabwean bush and suburbia to bitingly satirical prose about present day Zimbabwe. Eppel has proved himself in both fields of writing, being awarded the M-Net Prize for fiction and the Ingrid Jonker Prize for poetry.
Siixu Umoru Fuutanken Xiisa
(2004)
L’histoire d’El Hajj Oumar Tal de Fouta selon la tradition orale Soninkée
Die Auswertung des IAB-Betriebspanels sowohl in den thematischen Kurzreports als auch dem vorliegenden Endbericht brachte eine Fülle fundierter Informationen und Einsichten in das wirtschaftliche Gefüge, die Beschäftigtenstruktur und Beschäftigungsentwicklung der rheinland-pfälzischen Betriebe sowie die betrieblichen Flexibilisierungsstrategien. Insgesamt zeichnen die Daten des IAB-Betriebspanels und die daraus ableitbaren Erkenntnisse ein differenziertes Bild und bilden eine gute Entscheidungsgrundlage sowohl für die verschiedenen regionalen arbeitsmarktpolitischen Akteure als auch die Unternehmen selbst. Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage kommt es nun darauf an, geeignete Maßnahmen und Initiativen zu entwickeln und zu implementieren, um gesellschaftlich unerwünschte Entwicklungen zu minimieren und bislang ungenutzte Potenziale sinnvoll zu nutzen. Diesbezüglich sind die verschiedenen Flexibilisierungsstrategien sowie die Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung zu nennen.
Der Anteil der rheinland-pfälzischen Betriebe, die Weiterbildung fördern, lag im ersten Halbjahr 2003 etwas niedriger, als der westdeutsche Durchschnitt.
Verglichen mit den Vorjahren, ist der Anteil jedoch stetig gestiegen. Die Weiterbildungsbeteiligung variiert stark in den verschiedenen Wirtschaftszweigen. In einzelnen Branchen ist sie deutlich unterdurchschnittlich (bspw. Bereich Handel und Reparatur sowie Baugewerbe), in anderen Sektoren hingegen bilden die Betriebe ihre Mitarbeiter/innen stark überdurchschnittlich weiter (Öffentlicher Sektor und Dienstleistungsbranche).
Es zeigt sich jedoch, dass die Weiterbildungsbeteiligung über die Jahre hinweg innerhalb der einzelnen Branchen zum Teil deutlich schwankt. Differenziert nach Betriebsgröße hat sich gezeigt, dass mit zunehmender Beschäftigtenzahl auch der Anteil der weiterbildenden Betriebe ansteigt. So lag die Weiterbildungsquote bei Großbetrieben bei nahezu 100%, bei Kleinstbetrieben mit bis zu 10 Beschäftigten hingegen nur bei 28%. Betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen konzentrieren sich vorwiegend auf bereits höher qualifizierte Beschäftigte. Damit werden die Unterschiede zwischen Geringer- und Höherqualifizierten, und damit auch die Fähigkeiten und Chancen auf dem Arbeitsmarkt, durch betriebliche Weiterbildung verstärkt. Frauen nahmen im ersten Halbjahr 2003 gemessen an der Frauenbeschäftigtenquote überdurchschnittlich häufig an Weiterbildungsmaßnahmen teil. Ein Vergleich der weiterbildenden mit den nicht-weiterbildenden Betriebe hat zudem verdeutlicht, dass zum Teil gravierende Unterschiede zwischen den Betrieben der beiden Gruppen bestehen. So geht mit der Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen zumeist eine positive Entwicklung der Beschäftigung sowie der Ertragslage einher. Außerdem suchen weiterbildende Betriebe wesentlich häufiger zusätzlich Arbeitskräfte und bilden überdurchschnittlich oft aus. In welchem Umfang diese Unterschiede jedoch direkt auf die Weiterbildungsaktivitäten der Unternehmen zurückzuführen sind, kann an dieser Stelle nicht abschließend geklärt werden. Vielmehr liegt auch die Schlussfolgerung nahe, dass Betriebe, die offene Stellen haben bzw. betriebliche Ausbildungen durchführen eher dazu neigen, auch Weiterbildungsmaßnahmen durchzuführen, da ihre Nachfrage an qualifizierten Beschäftigten nicht gedeckt ist.
Anhand der Ergebnisse des IAB-Betriebspanels lässt sich festhalten, dass zwar der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe seit 2000 relativ konstant geblieben, jedoch die tatsächliche Ausbildungsbeteiligung sukzessive gesunken ist. Auch die Zahl der Auszubildenden ist in diesem Zeitraum kontinuierlich zurückgegangen. So ist der Anteil der Auszubildenden an den Gesamtbeschäftigten im ersten Halbjahr von 5,4% in 2001 auf 4,8% in 2003 gesunken. Damit lag die Ausbildungsquote jedoch auch in diesem Jahr wieder über dem Durchschnitt in Westdeutschland (4,5%). Dieser Trend bestätigt sich auch bei Betrachtung des Abschlusses neuer Ausbildungsverträge für das Ausbildungsjahr 2003/2004, da bis zum 30.06.2003 laut der Ergebnisse des IAB-Betriebspanels für dieses Jahr weniger Verträge eingegangen wurden als für das vorherige. Dies bestätigt sich auch bei Heranziehen des Bundesbildungsberichtes, in dem von einem Rückgang an neuen Ausbildungsplätzen von über 11% im Vergleich zu 1998 gesprochen wird (vgl. Bundesbildungsbericht 2004). Der Rückgang an Auszubildenden verschärft sich noch, da zudem die Übernahmequote von Auszubildenden, die erfolgreich ihre Ausbildung beendet haben, deutlich gesunken ist. Betrachtet man die Betriebe mit ungenutztem Ausbildungspotenzial etwas genauer zeigt sich, dass vor allem Kleinst- und Kleinbetriebe häufig trotz Berechtigung nicht ausbilden. Differenziert nach Wirtschaftszweigen finden sich die meisten Potenziale im Baugewerbe sowie im Verarbeitenden Gewerbe.
Die schwierige Ausbildungssituation konnte bisher auch nicht durch die Aussetzung der Ausbildungs-Eignungs-Verordnung entzerrt werden. Nur wenige Betriebe gaben an, aufgrund dieser Erleichterung eine Ausbildungsberechtigung erworben zu haben. Allerdings planten immerhin 11% der Betriebe, die bislang nicht ausbildungsberechtigt waren, aufgrund dieser Änderung, eine Ausbildungsberechtigung zu erwerben. Welche konkreten Auswirkungen dies auf die Ausbildungsbeteiligung haben wird, bleibt allerdings abzuwarten. Es ist jedoch dringend geboten, zusätzlich Maßnahmen zur Aktivierung der ungenutzten Ausbildungspotenziale einzusetzen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt wesentlich höher ist, als dies bei einem einfachen Blick auf die Bestandsveränderung der Beschäftigten erscheint. Die Fluktuationsrate unterlag in den letzten Jahren erheblichen Schwankungen. Außerdem lag sie 2003 erstmalig seit 2000 über der Fluktuationsrate von Westdeutschland. Gemessen daran scheinen die rheinland-pfälzischen Betriebe die Instrumente der externen Flexibilisierung mittlerweile etwas häufiger zu nutzen als die westdeutschen. Hinsichtlich der Betriebsgrößenklassen zeichnen sich besonders die Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten sowie mit 50 bis 249 Mitarbeitern/innen durch eine hohe Beschäftigungsdynamik aus. Das Instrument der Leiharbeitskräfte wird, wenn überhaupt, eher von Betrieben des Produzierenden Gewerbes eingesetzt. Allerdings beschäftigen nur sehr wenig rheinland-pfälzische Unternehmen überhaupt Leiharbeitskräfte. Dieses Mittel wird entsprechend eher selten zum Ausgleich kurzfristiger Bedarfe eingesetzt. Ein Einflussfaktor auf die Arbeitsmarktdynamik ist die Zahl der offenen Stellen. Die überwiegende Mehrheit der offenen Stellen wendet sich an Höherqualifizierte. In Relation zur Zahl der Beschäftigten lag die Anzahl Stellen in Rheinland-Pfalz etwas niedriger als in Westdeutschland. Im Vergleich zu den Vorjahren ist sie sowohl in Rheinland-Pfalz Westdeutschland deutlich zurück gegangen Mit Blick auf die offenen Stellen wurden die Personalrekrutierungsstrategien thematisiert. Dabei wurde deutlich, dass die Mund-zu-Mund-Propaganda als wichtigstes Instrument der Personalgewinnung angesehen wird. Auch konventionellen Zeitungsanzeigen sowie Initiativbewerbungen wird eine hohe Bedeutung zugeschrieben. Alle anderen Strategien werden von betrieblicher Seite als wenig bedeutsam eingestuft.
Die Meteor-Reise 60 besteht aus 5 Fahrtabschnitten im subtropischen Wirbel des Nordatlantiks von den Azoren bzw. Madeira bis zum tropischen Westatlantik. Fahrtabschnitt 1 konzentriert sich auf die Ökologie und Biogeochemie von sogenannten „Seamounts“ im östlichen Atlantik im Rahmen eines EU-Projektes; Fahrtabschnitt 2 umfasst, in Zusammenarbeit mit französischen Kollegen, detailierte seismische und geophysikalische Untersuchungen eines aktiven Segments des Mittelatlantischen Rückens; Fahrtabschnitt 3 ist eine multidisziplinäre (geologisch, biologisch und chemisch) Untersuchung über die Auswirkungen der hydrothermalen Zirkulation am Mittelatlantischen Rücken im Rahmen eines DFG-Schwerpunkt-programms; Fahrtabschnitt 4 ist einer physikalisch-ozeanographische Studie der langfristigen Variation der thermohalien Zirkulation in westlichen Becken des Atlantiks im Kontext des BMBF-CLIVAR programms gewidmet; und Fahrtabschnitt 5 schließlich, ist eine multidisziplinäre (chemisch/biologisch) Untersuchung über die CO2-Aufnahme und die biologische Pumpe in der Wassersäule des nordatlantischen Subtropenwirbels (DFG-Sonderforschungsbereich 460). Der erste Fahrtabschnitt der Reise M 60 dient der physikalischen, biogeochemischen und biologischen Probengewinnung im Rahmen des EU- Projektes OASIS (OceAnic Seamounts: an Integrated Study). OASIS ist ein interdisziplinäres Projekt mit 9 Partnern aus 5 europäischen Ländern und untersucht die funktionale Charakteristik von Seamount-Ökosystemen. Basierend auf 2 Fallstudien werden die Prozesse, die Seamount-Ökosysteme charakterisieren, und ihre Einflüsse auf den umgebenden Ozean beschrieben. Die wissenschaftlichen Ergebnisse, zusammengeführt in einem konzeptionellen Ökosystemmodell, werden Ausgangsbasis für die Entwicklung von generellen und ortspezifischen Managementplänen sein. Das primäre Ziel von OASIS, eine holistische Erfassung von Seamount-Ökosystemen, wird durch die Integration folgender Sachgebiete erreicht: a) Identifikation und Beschreibung der physikalischen Einflußkräfte auf Seamount-Ökosysteme b) Erfassung der Herkunft, Qualität und Dynamik partikulärer organischer Substanz in der Wassersäule und an der Sedimentoberfläche c) Beschreibung von Aspekten der Biodiversität und Ökologie von Seamount-Lebensgemeinschaften und Erfassung ihrer Dynamik und Produktionsmechanismen d) Modellierung der trophischen Ökologie von Seamount-Ökosystemen e) Anwendung der wissenschaftlichen Ergebnisse auf den Naturschutz. Ein weiteres Ziel der Fahrt ist die Erprobung eines neu entwickelten Drucklabors zur Untersuchung von Tiefseeorganismen unter in situ-Druckbdingenungen von bis zu 500 bar.
Mit enormem Aufwand und hervorragendem Ingenieurverstand wurden im 19. Jahrhundert so gut wie alle großen Flüsse ausgebaut, begradigt und durch Dämme gezähmt oder – wie man damals sagte – rektifiziert oder korrigiert. Dieses Werk wurde im 20. Jahrhundert weiter perfektioniert. Besondere Schwerpunkte bildeten Kanalisierungen und Dammbauten zur weiteren Optimierung von Flussschifffahrt und Energiegewinnung, zur Verbesserung des Hochwasserschutzes von Siedlungen und zur Schaffung von weitgehend hochwassergeschützten Agrarflächen in den Auen. Auch die Bereitstellung von Kühlwasser für immer zahlreichere und größere Kraftwerke nahm an Bedeutung zu. Die ernüchternde Bilanz dieser Entwicklung, die an allen größeren, aber auch an vielen kleineren Flüssen und an den Bächen stattfand, ist ein weitgehendes Verschwinden naturnaher Fließgewässer- und auentypischer Lebensräume und damit verbunden eine ganz erhebliche Gefährdung der spezifischen Tier und Pflanzenwelt unserer Bäche und Flüsse. Schutz und Entwicklung der verbliebenen naturnahen Fließgewässer und ihrer Ufervegetation sind daher aus Sicht des Naturschutzes elementare Aufgaben, um die Vielfalt an Arten und Biotopen der baden-württembergischen Bäche und Flüsse zu bewahren und zu fördern. Auch den Erholung suchenden Menschen kommt der Schutz naturnaher Fließgewässer zugute. Fließgewässer prägen viele Landschaften, die wir besonders anziehend finden, wie etwa die Täler von Jagst und Kocher oder das obere Donautal. Aus diesen Gründen sind seit dem 1. Januar 1992 naturnahe Abschnitte von Bächen und Flüssen sowie naturnahe Altarme jeweils einschließlich ihrer Ufervegetation besonders geschützte Biotope nach dem badenwürttembergischen Naturschutzgesetz (§ 24a NatSchG). Sie wurden als naturnahe Fließgewässerabschnitte kartiert, wenn sie unverbaut oder nur unwesentlich künstlich verändert waren und eine Länge von mindestens 20 m aufwiesen. Ein Auszug des Gesetzestextes sowie die dazugehörigen Definitionen der genannten Biotoptypen sind im Anhang abgedruckt.
Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, eine Kulturgeschichte des türkischen Theaters und Kabaretts in der Bundesrepublik vorzustellen, deren Protagonisten (Organisatoren, Schriftsteller, Schauspieler und Regisseure) nunmehr bereits in die dritte Generation gehen, ohne dass die Geschichte der ersten Generation, der Initiatoren und bis heute treibenden Kraft dieses Theaters, je kohärent aufgezeichnet worden wäre. Darüber hinaus steht ein Generationswechsel an: das wird deutlich, sobald man sich in die 'Szene' begibt, in der es, wie meine Ausführungen zeigen werden, derzeit rumort, kreativ und destruktiv zugleich: Junge Künstler mit neuen Ideen drängen nach und fühlen sich nicht selten behindert von den 'Alten', die immer noch die Schalthebel besetzen und sich nicht davon abbringen lassen wollen, ihre Projekte nach altbewährten Methoden fortzuführen.
Mit der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, die Dichotomie von Fiktion und Wirklichkeit aufzugeben zugunsten eines Modells, das dem kognitiven Charakter sprachlicher Bedeutungen Rechnung trägt und es so ermöglicht, der Funktion nichtfiktionaler Konzepte als Orientierungspunkte bei der Sinnkonstitution fiktionaler Erzähltexte gerecht zu werden. Dabei werden Ergebnisse der kognitiven Semantik für die Literaturwissenschaft fruchtbar gemacht, um ein neues theoretisches Fundament zur Differenzierung zwischen fiktionalen und nichtfiktionalen Teilen fiktionaler Erzählliteratur zu schaffen.
Conference Reader zur gemeinsam von Athansios Orphanides (Federal Reserve Board, Washington D.C.), John C. Williams (Federal Reserve Bank of San Francisco), Heinz Hermann (Deutsche Bundesbank), und Volker Wieland (Center for Financial Studies and Goethe University Frankfurt) organisierten Konferenz, die vom 30. - 31. August, 2003 in Eltville stattgefunden hat. Inhaltsverzeichnis: * Volker Wieland (Director Center for Financial Studies): Foreword * Hans Georg Fabritius (Member of the Executive Board of the Deutsche Bundesbank): Opening Remarks * Charles Goodhart (Norman Sosnow Professor of Banking and Finance at the London School of Economics and External Member of the Bank of England's Monetary Policy Commitee): After Dinner Speech * Paper Abstracts * List of Participants
Ce manuel traite, du point de vue des femmes, des enjeux liés à l’entrée des pays africains dans la société de l’information. Il présente, à l’intention des décideurs et acteurs publics, civils et privés, un plaidoyer sur la prise en compte du genre dans les politiques de TIC pour une société africaine de l’information juste, plurielle et inclusive.
Cannabis ist die am meisten verbreitete illegale Droge in der Bundesrepublik Deutschland, ebenso in den meisten Ländern Westeuropas und vielen weiteren Ländern weltweit. In den bundesdeutschen Medien kursieren zum Thema Cannabiskonsum "widersprüchliche und kaum nachvollziehbare Angaben" (Pressemitteilung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) vom 28.07.04). Die Fachstelle Prävention setzt sich mit dieser Informationskampagne zum Thema Cannabis für eine faktenorientierte und sachliche Diskussion ein. ...
Table de matières: Carola Lentz, Richard Kuba et Katja Werthmann: Remerciements ; Katja Werthmann Diébougou : recherche dans une petite ville du Burkina Faso ; Richard Kuba et Katja Werthmann: Diébougou : aperçu historique ; Marlis Gensler Lotissement et histoire à Diébougou : accès aux et contrôle sur les terres urbaines dans le contexte de pluralisme juridique dans une petite ville au Burkina Faso ; Julia Weinmann Les Dagara-Dioula de Diébougou : identité musulmane dans une petite ville ouest-africaine; Marc Hanke Anciens Combattants : images de soi et regards extérieurs; Sékou Amadou Maïga Élections municipales à Diébougou; Oscar Dabiré La recherche aux archives de la Préfecture de Diébougou; Liste des rapports soumis.
Enthält: Carola Lentz, Richard Kuba, Katja Werthmann: Danksagung ; Katja Werthmann Diébougou: Kleinstadtforschung in Burkina Faso ; Richard Kuba und Katja Werthmann: Eine kurze Geschichte von Diébougou ; Marlis Gensler Parzellierung und Geschichte in Diébougou: Zugang zu und Kontrolle von Bauland im rechtspluralistischen Kontext einer Kleinstadt in Burkina Faso ; Julia Weinmann Die Dagara-Dyula in Diébougou: Muslimische Identität in einer Kleinstadt in Burkina Faso ; Marc Hanke Anciens Combattants: Selbstdarstellung und Außenwahrnehmung ; Sékou Amadou Maïga Kommunalwahl in Diébougou ; Oscar Dabiré La recherche aux archives de la Préfecture de Diébougou; Liste der Abschlußberichte
Im Jahre 1947 erschienen im Lenneper Ad. Mann Verlag die „Sagen und Erzählungen aus dem alten Lennep“, gesammelt und herausgegeben von Carl vom Berg. Der Bergische Geschichtsverein „Abteilung Lennep-Lüttringhausen“, der sich in der Nachkriegszeit mit diesen Sagen als „Jahrbuch 1“ gerade neu zu konstituieren versuchte und hoffnungsfroh in die Zukunft blickte, schrieb ein Geleitwort, in dem der Zweck der Jahrbücher u.a. dahin bestimmt wurde, „die um das Wohl der Heimat verdienten Männer und Frauen zu würdigen“, was im Falle des Carl vom Berg keiner vertiefenden Begründung bedurfte, war der Heimatforscher doch, er starb dann im Jahre 1948, im Bewusstsein der Bevölkerung nachhaltig präsent. Er hatte übrigens einige der Sagen bereits 1894/95 in der Monatsschrift des Bergischen Geschichtsvereins veröffentlicht. Im Vorwort der Ausgabe von 1947 weist Carl vom Berg darauf hin, dass das Bergische Land an Sagen sehr reichhaltig sei, dass man sogar von einem bergischen „Sagenwald“ spreche. Manche Sagen gehen weit in die Vergangenheit zurück, oft sogar in die „Mythologie der deutschen Vorwelt“, trotzdem beruhen sie in manchen Fällen auf wahren Begebenheiten. „Wenn die langen Winterabende kamen“, so schrieb seinerzeit Carl vom Berg, „dann pflegte man im Bergischen Lande, namentlich in den Dörfern und Höfen als einen beliebten Unterhaltungsstoff alte Sagen zu erzählen“. Großvater und Großmutter überlieferten dann der aufmerksam horchenden Jugend Erzählungen aus längst vergangenen Tagen. Dabei mussten schon damals die Erzählungen gar nicht alt sein, um als sagenhaft und altehrwürdig zu wirken. Und so gänzlich vergangen waren auch nicht alle Geschichten, die Carl vom Berg seinen Lesern damals bot. Genau genommen war es sogar so, dass mindestens eine erwähnte Person im Jahre 1947 noch lebte und selbst der Herausgeber der heutigen Ausgabe hat sie noch gekannt. Auch der Lenneper Baurat Albert Schmidt, dessen Name bei Carl vom Berg an mehreren Stellen auftaucht, war damals gerade erst fünfzehn Jahre verstorben. Er kannte viele Lenneper Geschichten, seine Lebenserinnerungen sind voll davon, und er war schon zu Lebzeiten selbst für manche Geschichte gut. Vielleicht sieht man gerade an derartigen Personen, wie schnell sie sich ins Legendäre verwandeln und gerade erst Geschehenes zur Sage mutiert. Auf diese Weise legitimiert, hat sich denn auch der heutige Herausgeber entschlossen, den Kreis der seinerzeit erzählten Geschehnisse durchaus zu erweitern, neben die Sagen und Legenden unserer „Vor“-zeit und die „historischen“ Erzählchen treten Geschichten aus dem Überlieferungsschatz Lenneper Familien, in der Hoffnung, dass damit nicht nur an die Erinnerung dieser Familien, sondern auch an die Erinnerung der Lenneper Bevölkerung gerührt wird. Manche Begebenheiten wurden im übrigen einer Artikelserie des „Lenneper Kreisblatts“ entlehnt, die insbesondere im Jahre 1922 erschien und bezeichnen derweise „Aus der Vergangenheit – Aus dem alten Lennep“ betitelt war. An ihr waren außer Albert Schmidt und dem die Serie anregenden Professor und Oberlehrer am Realgymnasium Georg Maria Herrmann als „Berichterstatter“ auch C. W. Vollmer, Rektor W. Philipp und ein gewisser H. L. (Lausberg oder Linden?) beteiligt. Weitere Erinnerungen an das alte Lennep, seine Geschichte und seine Originale stammen von Heinrich Neuhaus, Otto Seufzer sen., Paul Windgassen und zuletzt von „Fritz aus dem Wieschen“ , dem langjährigen Hauptschriftleiter des „Lenneper Kreisblatts“. So manches „Erzählchen“ entdeckte der Herausgeber in den Unterlagen des „Lemper Heimatsammlers“ Bernhard Koch. Dies alles schmälert nicht die Bedeutung der ursprünglichen Überlieferer, denen Carl vom Berg seinerzeit auch ausdrücklich dankte. Dazu gehört vor allem der bergische Heimatforscher und Schriftsteller Vinzenz von Zuccalmaglio, der unter verschiedenen Pseudonymen schrieb, und dem wir die Überlieferung einer großen Menge von Sagen und Bräuchen verdanken, dazu gehören auch die Zeitgenossen Carl vom Bergs, nämlich Herrmann Busatis, Julius Vollmer sen., Richard Thielmann und schließlich Paul Windgassen, dessen kurzgefasste „Geschichtliche Mitteilungen über die 700jährige Stadtgeschichte“ aus dem Jahre 1934 hier ebenfalls wiedergegeben werden. Wie so manche „Quelle“ sind diese Mitteilungen, ob wohl existent, vielfach zitiert und in Bibliographien verzeichnet, in Wirklichkeit gar nicht „erschienen“, sondern sie wurden mithilfe des aus Lennep stammenden Zeitungsverlegers Isenburg gedruckt und als Privatdrucke verteilt. Die genannte Ausgabe der „Sagen und Erzählungen aus dem alten Lennep“ enthielt seinerzeit trotz durchaus nützlicher Hinweise auf die Herkunft der erzählten Geschichten und so mancher sinnvollen und erläuternden Anmerkung zahlreiche Fehler. Die jetzige erweiterte Ausgabe hat hier zwar manches stillschweigend verbessert, sie will aber den Anspruch derartiger Genauigkeit von vorneherein gar nicht erwecken. Sie ist als Lese- oder Vorleseausgabe gedacht und lässt von daher die gelehrten Anmerkungen weg bzw. formuliert sie als zusätzliche Geschichten. Wenn auf diese Weise die Lenneper Sagen und Erzählungen wieder ein Publikum bekommen, dann ist die damit im Zusammenhang stehende Arbeit gut belohnt. Um die historische Genauigkeit und die stoffgeschichtliche Herkunft mag sich die Wissenschaft bemühen. Die diesem Buch beigegebenen Fotografien entstammen überwiegend dem Privatarchiv von Jürgen Schurig, Innsbruck. Die Bildautoren waren Mitglieder der Lenneper Familien Lüns, Dr. Fritz Schultz und Fritz Schurig, der in Lennep in den Jahren 1932-1963 ein Fotohaus betrieb. Die Abbildungen zeigen das Leben ungefähr zwischen 1910 bis 1920 (Lüns), während des Belagerungszustands 1919 (Schultz), der dreißiger Jahre und der ersten Jahre nach dem zweiten Weltkrieg (Schurig). Sie sind, abgesehen von einzelnen Bildern Fritz Schurigs, bislang unveröffentlicht.
Zukunft Luzerner Wald : ein Informationsblatt über die Waldentwicklungsplanung im Kanton Luzern
(2004)
Der Wald schützt vor Naturgefahren, bietet Erholung, speichert Kohlenstoff, liefert erneuerbaren Rohstoff, filtert Trinkwasser, schafft Arbeitsplätze. Für das Wohl der Gesellschaft werden diese Leistungen immer wichtiger. Die unterschiedlichen Ansprüche an den Wald führen aber auch zu mehr und mehr Interessenkonflikten. Sie zu lösen kann sehr schwierig sein, weil viele Leistungen des Waldes nicht abgegolten werden und Erzeugnisse des Waldes durch nicht erneuerbare Produkte konkurrenziert werden. Es liegt im Interesse der gesamten Bevölkerung, die Leistungen des Waldes langfristig zu sichern und sich für eine nachhaltige Waldentwicklung zu engagieren. Das Bundesgesetz über den Wald (Waldgesetz) verpflichtet die Kantone, die Entwicklung des Waldes zu planen. Es verlangt weiter, bei Planungen von überbetrieblicher Bedeutung die Bevölkerung mit einzubeziehen.
Criminology in Africa
(2004)
Criminology in Africa has been produced with contributions from leading African authors who have focussed on the various problems facing Africa today regarding crime and criminal justice, and they have, at the same time, put forward their ideas and suggestions for coming to terms with these massive problems.
Part One addresses Theological Foundations. The five essays in this section deal with the Bible, Theology and Ecumenism. The subjects of theological methods, contextual hermeneutics, and appropriate curriculum are given special attention. Of course even foundational issues cannot be discussed in a vacuum and so each of the essays addresses these foundational subjects in the light of African realities. Part Two deals with Contemporary Issues. It is particularly in this section that the traditional themes in African theology have been somewhat displaced by concerns which are today very pressing indeed. Three essays are devoted to the question of HIV/AIDS. This disease, which has devastated the African continent, demands a theological and practical response from those who claim to follow Jesus Christ. If the churches do not respond to this crisis with energy and determination we should not be surprised if the next generation wonders whether the Gospel has the power which we claim that it has. Two essays address the question of Islam and Muslim-Christian Relations in Africa. The resurgence of Islam in the world today is a concern of many. For those who believe in Jesus, this is a challenge which demands much wisdom and love. How should we respond to our Muslim neighbours? What are appropriate and thoughtful ways to share the love of Christ? Two further essays appear under the title of The Marginalized. This could, of course, be a much large section. Those who suffer from AIDS could be included in this number, and one might have expected to see at least one essay on the place of women. In this volume, however, the disabled and youth are highlighted. Both groups are clearly in need of the attention of the churches, and both groups are clearly misunderstood and neglected. The final section of Part Two contains essays, which focus attention on Theological Paedagogy. All of the other contributions to this volume make suggestions and arguments about curriculum, resources, and issues of concern for theological educators. The causal aim of this book is that these essays may help us to reflect in an intentional way on the implications of contemporary realities for the future of theological education.
Zum Geleit Die Bibliothek der ehemaligen Deutschen Kolonialgesellschaft und als Teil davon das „Koloniale Bildarchiv“ kamen kriegsbedingt in den Besitz und das Eigentum der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main. Über ein inzwischen über zehn Jahre andauerndes Projekt konnte die Mehrzahl der historischen Bilder gerettet und erhalten werden, mehr noch, die Bildeinheiten stehen inzwischen weltweit im Netz. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie privaten Stiftungen geförderte Projekt dient der Sicherung historisch-kultureller Information, so wie sie auf den überlieferten Fotografi en der Kolonialgeschichte festgehalten ist. Die physische Form der Bilder ist im Original vielgestaltig; neben den Fotoglasplatten verschiedener Größe fi nden sich unterschiedliche Formen von Negativen sowie Positivabzüge, darunter auch Filme aus leicht entzündlichem Nitromaterial. Die Bildeinheiten werden alle nach dem gleichen Schema durch Konversion auf moderne Medien verfügbar gemacht. Nach der Langzeitsicherheitsverfilmung auf Spezialfi lm durch eine ausgewiesene Dienstleistungsfi rma wird die Information digital abgenommen und auf eine CDROM übertragen, von dort gelangen die Bilder in einen Server, der auch die Erschließungselemente, hier verbale Deskriptoren (Schlagwörter) enthält. Inzwischen sind ca. 60 000 Bildeinheiten digitalisiert und nahezu vollständig über den Server im Internet verfügbar. Die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt a. M. führt das Projekt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (FH) in Dresden durch. Die Bibliothek wird dabei in fi nanzieller Hinsicht durch die Adolf-Messer-Stiftung sowie die Marga- und Kurt-Möllgaard Stiftung in Frankfurt a.M. zusätzlich und in beträchtlicher Höhe unterstützt. Das Material des bereits 1993 begonnenen Projekts wird z. Zt. durch eine Kooperation mit der Sam Cohen Bibliothek im namibischen Swakopmund um ca. 15 000 Einheiten erweitert. Weitere Kontakte bestehen in Namibia zur dortigen Deutschen Botschaft, zur Nationalbibliothek, zum Nationalarchiv und der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Windhuk. Unter dem Titel „Deutsch-Südwestafrika. Fotos aus der Kolonialzeit 1884 – 1919“ erschien zur Buchmesse 2001 im Sutton Verlag ein 144 Seiten umfassender Bildband (ISBN 3-89702-346-6). Die Fotografien illustrieren die Lebensumstände der Kolonialherren und Kolonisierten in allen Facetten. Verkehr und Wirtschaft, Kirchen und Krankenhäuser, Bergbau und Großwildjagd vor imponierenden Kulissen ebenso wie das Überleben in der wasserlosen Wüste. Weitere Bildbände dieser Art, z.B. über die Kolonialzeit in Ostafrika sind geplant. Bestandteil des mit Swakopmund zur Zeit durchgeführten Teilprojektes ist auch die vollständige Digitalisierung des bekannten, drei Bände umfassenden „Koloniallexikons“, welches jetzt ebenfalls über das Internet konsultiert werden kann. Allen am Projekt beteiligten Personen und Institutionen ist aus Sicht der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main sehr zu danken, den Stiftungen für ihre anhaltende fi nanzielle Förderung und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH), insbesondere dort dem Fachbereich Vermessungswesen / Kartographie (Prof. Dr. Uwe U. Jäschke) für seine jahrelange tätige Kooperation. Die Arbeit wäre jedoch nicht möglich und so erfolgreich gewesen, wenn nicht Frau Dr. phil. Irmtraud-D. Wolcke-Renk, die langjährige Leiterin der Abteilung „Afrika, Asien, Judaica“ bei der Frankfurter Universitätsbibliothek, schon früh ihr Herz für das Gesamtunternehmen „Koloniales Bildarchiv“ entdeckt hätte. Ihrem dienstlichen und auch starkem privaten Einsatz ist es in besonderem Maße zuzuschreiben, dass die historischen Bilder heute der Wissenschaft zur Verfügung stehen. Daher gebührt ihr anlässlich ihres Ausscheidens aus dem aktiven Dienst im Juni des Jahres 2004 besonderer Dank. Ltd. BDir. Berndt Dugall Direktor der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main Vorwort Das „Digitalisierte koloniale Bildprojekt“ motiviert und fasziniert seine Bearbeiter auch noch im fünfzehnten Jahr. Dabei fi ng alles eigentlich ganz harmlos an. Die Frage im Afrikalesesaal der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main (STUB) nach Fotos, um eine Dissertation zu bebildern, führte mich in ein Fotolager des Frobenius-Institutes. Hier lagen, verpackt in unzähligen Kisten und Kästchen, Fotoglasplatten, Filmnegative, Dias und Papierabzüge. Der Zahn der Zeit hatte kräftigt an ihnen genagt und sie schienen zu rufen: „Rette mich!“ Nach einem Gespräch mit Frau Dr. Wolcke-Renk wurde der Plan gefaßt, diese Fotos zu sichern und zu archivieren. Wir hatten keine Vorstellung, welche Arbeit wir uns damit vorgenommen hatten. Eine Grobsichtung und Erfassung des Bestandes war schnell geschehen, ein Forschungsantrag gestellt und abgelehnt, zahlreiche Entwürfe und Gutachten geschrieben, bis endlich die Deutsche Forschungsgemeinschaft einen Antrag zur Sicherheitsverfilmung genehmigte. Damit waren die Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Projekt geschaffen. Sicherheitsverfilmung, Digitalisierung, Internetpräsentation, digitales Koloniallexikon, die Verfilmung des Fotobestandes der Sam Cohen Bibliothek in Swakopmund/Namibia und die Einbeziehung zahlreicher kleiner Sammlungen und Bestände in unser Projekt sind die Höhepunkte unserer fünfzehnjährigen Arbeit. Ohne die Unterstützung durch die Leitung der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, den Ltd. Bibliotheksdirektor Berndt Dugall und seinen Stellvertreter Dr. Wilhelm Schmidt, hätte das Projekt nicht so viele Verlängerungen erhalten. Der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH), insbesondere dem Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie, ist für die Bereitstellung der technischen Ausstattung und der Arbeitsmöglichkeiten zur Erstellung der Internetpräsentation und des digitalen Kolonial-Lexikons zudanken. Die Diplom-Ingenieure Kati Goldmann und Stefan Hempel sowie die Studentinnen Andrea Füssel, Denise Turza und Kathleen Thiele waren hier für die technische Umsetzung verantwortlich. Für den Mut und die Bereitschaft, das Fotomaterial aus Swakopmund nach Deutschland zu schicken, danken wir dem Team der Sam Cohen Bibliothek unter der Leitung des leider viel zu früh verstorbenen Michael Weber. Die Organisation des Transports lag in den Händen von Frau Angelica Flamm-Schneeweiß, die die Deutsche Botschaft in Windhuk und die Deutsch-Namibische Gesellschaft in Göttingen zur Unterstützung und Hilfeleistung motivieren konnte. In Frankfurt wurde die Sicherheitsverfilmung des gesamten Bestandes und der zahlreichen Spenden und Leihgaben organisiert und die formale und wissenschaftliche Erschließung durchgeführt. Zahlreiche wissenschaftliche Hilfskräfte waren hier tätig. Die EDV-Abteilung der STUB ist verantwortlich für den Internetzugang des Projektes. Herr Eberhard Pietzsch hat jederzeit ein offenes Ohr für unsere Wünsche gehabt. Wenn Frau Dr. Wolcke-Renk nun in den wohlverdienten Ruhestand tritt, können wir nur hoffen, daß es in bezug auf unser Projekt noch einige Jahre ein Unruhestand sein wird. Denn soviel auch in den letzten Jahren erarbeitet worden ist, es ist noch genügend Arbeit für weitere Jahre vorhanden. Dresden im Juni 2004 Prof. Dr. Uwe Ulrich Jäschke