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Artemisia annua ist ein gutes Beispiel für eine invasive Art in Mitteleuropa, die sich nach einer längeren Lag-Phase plötzlich ausbreitet. Die Art stammt aus der temperaten Zone Asiens, wo sie ihre natürlichen Vorkommen an sandigen Fluß- und Seeufern sowie Wadis der Halbwüsten und Steppen besitzt. Synanthrope Vorkommen finden sich heute in Zentralrussland, Zentral- und Südeuropa sowie in Nordamerika. Wie auch bei anderen invasiven Arten ist auch hier die erfolgreiche Ausbreitung eng mit instabilen Habitaten verbunden. So nischt sich Artemisia annua in Ruderalgeseilschaften ± trockener Böden ein; ebenso werden sandige und kiesige Flußufer besiedelt. Eine Übersichtstabelle der bislang aus Mitteleuropa bekannten Aufnahmen wird präsentiert.
Die Narzissenwiesen werden im Untersuchungsgebiet regelmäßig ein- bis zweimal pro Jahr gemäht oder extensiv mit Rindern beweidet; auch ein bis zwei Schnitte und eine anschließende Weidenutzung sind möglich. Sie werden nicht oder nur sehr schwach vorwiegend mit Wirtschaftsdünger gedüngt. - Die Narzissenwiesen besiedeln im Untersuchungsgebiet mäßig feuchte bis halbtrocken-wechselfeucht veranlagte Standorte. Sie kommen auf Kalkbraunlehmen und Kalklehm-Rendsinen vor; ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt allerdings auf tiefgründigen Kalkbraunlehmen. Die Oberböden der Narzissenwiesen weisen einen sehr niedrigen Gehalt an lactat- und wasserlöslichem P auf. Der pH-Wert reicht vom Al-Pufferbereich bis in den Karbonat-Pufferbereich (pH CaCl2: 4.0-7.2). N und P sind die primär limitierenden Nährstoffe für das Pflanzenwachstum. Ein niedriger mineralischer N- und lactatlöslicher P-Gehalt im Oberboden, ein tonreicher Boden, ein schneereiches, subozeanisches, kühl-feuchtes Klima und eine regelmäßige extensive Bewirtschaftung sind Voraussetzungen für die Existenz von Narzissenwiesen.
Die Narzissenwiese ist eine an Hemikryptophyten und Geophyten reiche, montane Pflanzengesellschaft; der Therophytenanteil ist relativ gering. - Die Narcissus radiiflorus-Gesellschaft ist ein eigenständiger Vegetationstyp des Verbandes Polygono-Trisetion. Dafür sprechen die spezifischen Standortbedingungen, die besondere Phänologie und Struktur sowie die charakteristische Artenverbindung. Die Gesellschaft kann im Untersuchungsgebiet in zwei Untereinheiten gegliedert werden. Die Untergesellschaft von Trollius europaeus besiedelt überwiegend tiefgründige Kalkbraunlehme auf lokalklimatisch kühleren Standorten. Die Untergesellschaft von Thymus pulegioides besiedelt tiefgründige Kalkbraunlehme bis flachgründige Kalklehm-Rendsinen auf lokalklimatisch wärmebegünstigten Standorten. Die extensiv mit Rindern beweideten Narzissenwiesen unterscheiden sich von den regelmäßig gemähten floristisch kaum. Nährstoffreichere und intensiver genutzte Pflanzenbestände leiten je nach Höhenlage zu einer Alchemillo monticolae-Arrhenatheretum elatioris - Geranio sylvatici-Trisetetum flavescentis-Übergangsgesellschaft oder zum Geranio sylvatici-Trisetetum flavescentis über. In brachgefallenen Narzissenwiesen kann sich vor allem Molinia caerulea ausbreiten und ein artenärmeres, relativ stabiles Molinia caerulea-Stadium bilden. - Die Moosflora der Narzissenwiesen ergibt kein einheitliches Bild. Moose des schwach sauren und mäßig feuchten Waldbodens überwiegen.
Die Wurzeln von Narcissus radiiflorus sind mit vesikulär-arbuskulären Mykorrhizapilzen kolonisiert. Der Mykorrhizierungsgrad ist sehr hoch. Die Stern-Narzisse ist somit eine bevorzugte VAM-Wirtspflanze.
Die Narzissenwiesen zählen im Untersuchungsgebiet hinsichtlich Gefäßpflanzen zu den artenreichsten Pflanzengesellschaften; es sind wertvolle Rückzugsgebiete und Lebensräume für viele seltene und gefährdete Pflanzenarten.
Diese Übersicht stellt die thermophilen winterkahlen Eichen- und Eichen-Mischwälder sowie die nemoralen Buchen- und Buchen-Tannen-Wälder des südlichen Balkans unter besonderer Berücksichtigung Griechenlands vor. Für den Beitrag wurden die Literatur und eigene unveröffentlichte Vegetationsdaten ausgewertet. In den Unterkapiteln werden die Struktur und Artenzusammensetzung der Bestände behandelt, ihre klimatischen und edaphischen Ansprüche, ihre Dynamik, Nutzung, Verbreitung sowie regionale und syntaxonomische Differenzierung. Außerdem wird auf die wirtschaftliche Bedeutung sowie auf die aktuelle Gefährdungs- und Schutzsituation eingegangen.
Die thermophilen sommergrünen Eichen- und Eichen-Mischwälder bestehen aus verschiedenen Eichen (Quercus frainetto, Q. dalechampii, Q. cerris, Q. pubescens, Q. trojana), Hainbuchen (Carpinus orientalis, C. betulus), Sorbus- (S. torminalis, S. domestica) und Ahorn-Arten (Acer monspessulanum, A. obtusatum, A. hyrcanum) sowie aus Manna-Esche (Fraxinus ornus), Hopfenbuche {Ostrya carpinifolia), Edelkastanie (Castanea sativa) und Silber-Linde (Tilia tomentosa). Natürliche Standortfaktoren, die die floristische Differenzierung der Eichenwälder mitbestimmen, sind die Gesteins- und Bodenverhältnisse, vor allem die Gründigkeit, sowie die mesoklimatische (Meereshöhe, Exposition) und makroklimatische (vegetationsgeografische) Situation. Der menschliche Einfluss, insbesondere Mittel- und Niederwaldwirtschaft, Schneitelung und Waldweide, ist ebenso bedeutsam für Struktur, Dynamik, Artenzusammensetzung, Artenvielfalt und Produktivität der Bestände.
Die Buchen- und Buchen-Tannen-Wälder sind weniger reich an Baumarten. Neben Fagus sylvatica subsp. sylvatica (vertreten durch die Mösische Buche) und subsp. orientalis bestimmt die Tanne (im Norden durch Abies alba, sonst hauptsächlich durch Abies borisii-regis vertreten) den Bestandsaufbau und die forstliche Bedeutung. Wesentliche Standortfaktoren für die Differenzierung der Buchen-Tannen-Wälder sind die geologischen und Bodenverhältnisse, das relief-, höhen- und expositionsbedingte Mesoklima und pflanzengeografische Affinitäten.
In der vorliegenden Studie werden Heuschreckengemeinschaften durch quantitative Erfassungen in feinstrukturell untersuchten Habitaten detailliert beschrieben. Wichtige Merkmale sind dabei Stetigkeit und Dominanz einzelner Heuschreckenarten bzw. Deckung, Höhe und Dichte der Vegetation in den Lebensräumen.
Für sechs Strukturtypen aus Silikatmagerrasen und Grünland trockener Standorte erfolgt die Abgrenzung von Heuschreckengemeinschaften nach dem Leitartenprinzip. Die „Gemeinschaft der Schiefergrusfluren“ (Typ 1) besiedelt sehr lückige Magerrasen und ist artenarm mit Myrmeleotettix maculatus als eudominanter Leitart. Weitere fünf Zönosen unterscheiden sich durch das Vorkommen der phytophilen Differentialarten Chorthippus parallelus und Omocestus viridulus von den Schiefergrusfluren: Die „Gemeinschaft der offenen, niedrigen Horstgrasrasen“ (Typ 2) wird charakterisiert durch die hochstete, eudominante Leitart Stenobothrus stigmaticus. Zwei Zönosen, in denen Stenobothrus lineatus als gemeinsame Leitart hochstet vorkommt, lassen sich für „dichte, niedrige Horstgrasrasen“ (Typ 3) abgrenzen. Auf extensiv beweideten Flächen (Typ 3.1) kommen Stenobothrus nigromaculatus, S. stigmaticus und Decticus verrucivorus als weitere Leitarten vor; diese Arten fehlen auf Brachen (Typ 3.2). Mit Chorthippus parallelus und C. biguttulus sind zwei eurytope Heuschrecken in „dichten, hohen Horstgrasbeständen“ (Typ 4) hochstet; Leitarten hat dieser Strukturtyp nicht. Metrioptera roeselii kennzeichnet als Differentialart „dichte Obergrasbestände“ (Typ 5).
Die Besiedlungsschwerpunkte einzelner Arten in verschiedenen Strukturtypen sind auf die Habitatpräferenzen der Heuschrecken zurückzuführen. Auch die Bewirtschaftung ist entscheidend. Sie beeinflusst die Raumstruktur und damit das Mikroklima und wirkt sich auf die Populationsdynamik der Heuschrecken aus. Mit steigender Nutzungsintensität kommt es zu einer starken Abnahme der Individuendichten.
Causality assessment of suspected drug induced liver injury (DILI) and herb induced liver injury (HILI) is hampered by the lack of a standardized approach to be used by attending physicians and at various subsequent evaluating levels. The aim of this review was to analyze the suitability of the liver specific Council for International Organizations of Medical Sciences (CIOMS) scale as a standard tool for causality assessment in DILI and HILI cases. PubMed database was searched for the following terms: drug induced liver injury; herb induced liver injury; DILI causality assessment; and HILI causality assessment. The strength of the CIOMS lies in its potential as a standardized scale for DILI and HILI causality assessment. Other advantages include its liver specificity and its validation for hepatotoxicity with excellent sensitivity, specificity and predictive validity, based on cases with a positive reexposure test. This scale allows prospective collection of all relevant data required for a valid causality assessment. It does not require expert knowledge in hepatotoxicity and its results may subsequently be refined. Weaknesses of the CIOMS scale include the limited exclusion of alternative causes and qualitatively graded risk factors. In conclusion, CIOMS appears to be suitable as a standard scale for attending physicians, regulatory agencies, expert panels and other scientists to provide a standardized, reproducible causality assessment in suspected DILI and HILI cases, applicable primarily at all assessing levels involved.
A chiral analog of the bicyclic guanidine TBD : synthesis, structure and Brønsted base catalysis
(2016)
Starting from (S)-β-phenylalanine, easily accessible by lipase-catalyzed kinetic resolution, a chiral triamine was assembled by a reductive amination and finally cyclized to form the title compound 10. In the crystals of the guanidinium benzoate salt the six membered rings of 10 adopt conformations close to an envelope with the phenyl substituents in pseudo-axial positions. The unprotonated guanidine 10 catalyzes Diels–Alder reactions of anthrones and maleimides (25–30% ee). It also promotes as a strong Brønsted base the retro-aldol reaction of some cycloadducts with kinetic resolution of the enantiomers. In three cases, the retro-aldol products (48–83% ee) could be recrystallized to high enantiopurity (≥95% ee). The absolute configuration of several compounds is supported by anomalous X-ray diffraction and by chemical correlation.
Juvenile neuronal ceroid lipofuscinosis (JNCL or Batten disease) caused by mutations in the CLN3 gene is the most prevalent inherited neurodegenerative disease in childhood resulting in widespread central nervous system dysfunction and premature death. The consequences of CLN3 mutation on the progression of the disease, on neuronal transmission, and on central nervous network dysfunction are poorly understood. We used Cln3 knockout (Cln3Δex1-6) mice and found increased anxiety-related behavior and impaired aversive learning as well as markedly affected motor function including disordered coordination. Patch-clamp and loose-patch recordings revealed severely affected inhibitory and excitatory synaptic transmission in the amygdala, hippocampus, and cerebellar networks. Changes in presynaptic release properties may result from dysfunction of CLN3 protein. Furthermore, loss of calbindin, neuropeptide Y, parvalbumin, and GAD65-positive interneurons in central networks collectively support the hypothesis that degeneration of GABAergic interneurons may be the cause of supraspinal GABAergic disinhibition.
Data structures and advanced models of computation on big data : report from Dagstuhl seminar 14091
(2014)
This report documents the program and the outcomes of Dagstuhl Seminar 14091 "Data Structures and Advanced Models of Computation on Big Data". In today's computing environment vast amounts of data are processed, exchanged and analyzed. The manner in which information is stored profoundly influences the efficiency of these operations over the data. In spite of the maturity of the field many data structuring problems are still open, while new ones arise due to technological advances.
The seminar covered both recent advances in the "classical" data structuring topics as well as new models of computation adapted to modern architectures, scientific studies that reveal the need for such models, applications where large data sets play a central role, modern computing platforms for very large data, and new data structures for large data in modern architectures.
The extended abstracts included in this report contain both recent state of the art advances and lay the foundation for new directions within data structures research.
Mutations are the ultimate basis of evolution, yet their occurrence rate is known only for few species. We directly estimated the spontaneous mutation rate and the mutational spectrum in the nonbiting midge C. riparius with a new approach. Individuals from ten mutation accumulation lines over five generations were deep genome sequenced to count de novo mutations that were not present in a pool of F1 individuals, representing parental genotypes. We identified 51 new single site mutations of which 25 were insertions or deletions and 26 single nucleotide mutations. This shift in the mutational spectrum compared to other organisms was explained by the high A/T content of the species. We estimated a haploid mutation rate of 2.1 × 10−9 (95% confidence interval: 1.4 × 10−9 – 3.1 × 10-9) that is in the range of recent estimates for other insects and supports the drift barrier hypothesis. We show that accurate mutation rate estimation from a high number of observed mutations is feasible with moderate effort even for nonmodel species.