Refine
Year of publication
Document Type
- Article (31128)
- Part of Periodical (11550)
- Book (8266)
- Doctoral Thesis (5713)
- Part of a Book (3967)
- Working Paper (3385)
- Review (2939)
- Contribution to a Periodical (2368)
- Preprint (2084)
- Report (1560)
Language
- German (42718)
- English (29217)
- French (1060)
- Portuguese (840)
- Spanish (309)
- Croatian (302)
- Multiple languages (258)
- Italian (198)
- mis (174)
- Turkish (168)
Has Fulltext
- yes (75568) (remove)
Keywords
- Deutsch (1076)
- Literatur (868)
- taxonomy (760)
- Deutschland (553)
- Rezension (511)
- new species (449)
- Rezeption (354)
- Frankfurt <Main> / Universität (341)
- Übersetzung (326)
- Geschichte (300)
Institute
- Medizin (7691)
- Präsidium (5170)
- Physik (4464)
- Extern (2738)
- Wirtschaftswissenschaften (2686)
- Gesellschaftswissenschaften (2369)
- Biowissenschaften (2184)
- Biochemie und Chemie (1975)
- Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) (1686)
- Center for Financial Studies (CFS) (1628)
Der 1731 in Braunschweig geborene Johann Joachim Christoph Bode gehört zu den wenigen Nur-Übersetzern des 18. und 19. Jahrhunderts, zu deren Leben und Werk sich sowohl Zeitgenossen wie Literaturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts vergleichsweise umfangreich geäußert haben. Seine Übersetzungen englischer Romane (Sterne, Goldsmith) werden zu den "Klassikern" der Übersetzungsliteratur gezählt, einzelne Titel werden bis heute in renommierten Buchreihen nachgedruckt.
Die Bibliographie stützt sich auf Angaben in Rolf Harders Korpus-Biographie "Lilly Korpus, verheiratete Becher. Biographische Notizen" (Gransee: Edition Schwarzdruck 2017, S. 45–47) sowie auf die in zwei Bänden erschienene analytische Bibliographie "Internationale Literatur: Moskau 1931 - 1945", bearbeitet von Christa Streller und Volker Riedel (Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1985).
Charlotte Birnbaum, geb. 1900 in Schirgiswalde (Lausitz), übersetzte seit 1942 etwa 50 Bücher aus dem Italienischen. In der Mehrzahl handelte es sich um Prosatexte renommierter Gegenwartsautoren. Verlegt wurden die Übersetzungen in Verlagen, die auf Höhenkammliteratur ausgerichtet waren: Claassen, Piper, Suhrkamp oder Volk & Welt.
Maria Bamberg, 1915–2016
(2022)
Maria Bamberg lebte mehrere Jahrzehnte in Argentinien. In den 1930er Jahren absolvierte sie an der Universität Córdoba eine Ausbildung als Lehrerin sowie als Übersetzerin für Deutsch und Englisch, verdiente sich wohl auch "einige Brötchen mit medizinischen Übersetzungen, meist aus dem Englischen". 1963 kehrte sie mit ihrem Mann nach Deutschland zurück und widmete sich als "übersetzende Hausfrau" mit beachtlichem Erfolg der Vermittlung argentinischer, mexikanischer und venezolanischer Gegenwartsliteratur.
Die Bibliographie stützt sich auf die entsprechenden Nachweise in der sechsbändigen Ausgabe der "Gesammelten Werke" (1987 u. 1998/99) sowie der vierbändigen Ausgabe der "Briefe 1937-1965" von 2017. Ergänzend wurden Eberhard Haufes "Bobrowski-Chronik" (1994) sowie der Katalog der Deutschen Nationalbibliothek konsultiert.
Lilly Becher, 1901–1978
(2023)
Lilly Korpus lernte in der Weimarer Republik das Zeitungsmachen. Sie wurde Chefredakteurin der "Arbeiter-Illustrierte-Zeitung". 1933 musste sie ins Exil gehen, zunächst nach Paris, 1935 nach Moskau, wo sie an der Seite Johannes R. Bechers für die "Internationale Literatur" arbeitete. Sie veröffentlichte unter zahlreichen Pseudonymen Übersetzungen literarischer Texte aus dem Englischen, Französischen und Russischen. 1945 kehrte sie nach Berlin zurück und wurde erneut Chefredakteurin einer Illustrierten. Ihr übersetzerisches Tun beschränkte sich auf die Jahre in Moskau, sie war eine reine Exil-Übersetzerin.
Walter Fischer, 1901–1978
(2022)
Walter Fischer studierte Medizin und arbeitete in Österreich bis 1934 als Arzt. Schon als Student engagierte er sich in der Sozialdemokratischen Partei, schloss sich 1934 der KPÖ an. Im Moskauer Exil wurde er als Redakteur, Nachrichten-Übersetzer und Sprecher für die Österreich-Sendungen von Radio Moskau eingesetzt, nach dem Krieg beschäftigte er sich mit Lyrik-Übersetzungen.
Manfred Peter Hein, Jg. 1931
(2024)
Marie Holzman, 1922–1941
(2020)
Marie Holzman, geboren am 22. April 1922 in Jena, war die ältere Tochter des seit 1922/23 in Kaunas (Litauen) ansässigen Gründers und Inhabers der Verlagsbuchhandlung Pribačis Max Holzman (1889–1941) sowie der aus Jena stammenden Malerin und Kunsterzieherin Helene Czapski-Holzman (1891–1961). Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurde sie am 29. Oktober 1941 in Kaunas ermordet. Ihre Mutter hat zwei von ihrer Tochter aus dem Litauischen übersetzte Erzählungen bewahrt. Unlängst gelangten die beiden Manuskripte ans Exilarchiv der DNB in Frankfurt/M.
Fritz Heymann, 1897–1944
(2022)
Unter Experten in Sachen Übersetzungsgeschichte ist Johann Diederich Gries kein Unbekannter. Er zählt z. B. zu den zehn "bedeutende[n] Übersetzerpersönlichkeiten von der frühen Neuzeit bis heute", deren Leben und Werk in der Europäischen Übersetzungsgeschichte von Jörn Albrecht und Iris Plack dargestellt wird. Friedmar Apels von Gottsched und Bode bis Dedecius und Enzensberger reichende "Leseliste zur Geschichte des Übersetzens in Deutschland" umfasst 60 Übersetzer, von Gries werden dessen Calderón- und Tasso-Übersetzungen zur Lektüre empfohlen.
Dorothea Gotfurt, 1907–1995
(2024)
Dorothea Gotfurt kam 1935 als Exilantin nach England. Dort wurde sie zur Übersetzerin. Zwischen 1955 und 1970 veröffentlichte sie vor allem im Scherz-Verlag (Bern), aber auch bei Fischer (Frankfurt/M.), Rowohlt (Reinbek) oder Szolnay (Wien) über dreißig von ihr ins Deutsche gebrachte Romane aus der zeitgenössischen englischsprachigen Literatur.
Die Bibliographie nennt alle in der Deutschen Nationalbibliothek vorhandenen Bücher Grete Fischers. Die Titel wurden mit Ausnahme der drei 1945/46 in Glasgow erschienenen Bücher autoptisch überprüft. Als Verlagslektorin hat sie durch mehrere Jahrzehnte an deutschen und englischen Übersetzungen mitgewirkt, die sich bisher jedoch bibliographisch nicht nachweisen ließen.
In seiner 1986 veröffentlichten Autobiographie erwähnt Fischer, dass er aus dem Russischen Gedichte übersetzt habe. Nachweisen ließen sich die in "Sinn und Form" erschienenen Texte. Seine im "Wiener Tagebuch" und der "Volksstimme" veröffentlichten Nachdichtungen konnten bisher nicht ermittelt werden.
In der Bibliographie sind alle bisher ermittelten Publikationen von und über Curt SigmarGutkind verzeichnet. Belegexemplare der von ihm verfassten Aufsätze und Zeitungsbeiträge(Rezensionen, Theaterkritiken usw.) befinden sich in seinem im Mannheimer Stadtarchivaufbewahrten Nachlass. Alle Einträge wurden autoptisch geprüft.
Die autoptisch erstellte Bibliographie nennt alle in Buchform erschienenen Texte von und über Manfred Peter Hein. Unselbständig erschienene Beiträge sind in translationsorientierter Auswahl berücksichtigt. 442 zwischen 1956 und 1991 erschienene Veröffentlichungen von und über Hein finden sich in der zu seinem 60. Geburtstag erschienenen Personalbibliographie (Kelletat 1991), ein Verzeichnis der von ihm zwischen 1959 und 2004 veröffentlichten 99 Essays in dem Sammelband "Vom Umgang mit Wörtern" (Hein 2006: 160-169), zwischen 1960 und 2005 erschienene Sekundärliteratur (142 Titel) in dem Sammelband "unterwegs mit zehn Fingern" (Kelletat 2006: 155-167).
Was könnte Max Stirner, den Propheten des Individual-Anarchismus, mit der Urgestalt des kollektivistischen Anarchismus verbinden? Welche Gemeinsamkeit bestehen zwischen dem Stirner'schen "Mir geht nichts über Mich" und seiner Lobpreisung des "Egoismus" und Bakunins Kampf für die Befreiung der Menschheit? Steht nicht die Stirner'sche Kritik alles Religiösen diametral dem Bakunin'schen Setzen auf eine "neue Religion des Volkes" gegenüber? Ist Bakunin nicht gerade einer jener Freiheitsschwärmer, die Stirner immer wieder polemisch attackiert und - anders herum -, Stirner aus Bakunins Perspektive einer jener Bourgeois-Egoisten, die nur an sich selbst denken und die Idee der Freiheit nicht verstanden haben? Es liegt also mehr als nahe, beide Denker als miteinander unvereinbar zu erklären. Zeigen nicht alleine schon die endlosen Querelen zwischen individualistischen und sozialistischen (kollektivistischen, kommunistischen) Anarchisten, dass hier keinerlei Verbindung möglich ist? Und so, wie wenn von letzteren den ersteren bisweilen abgesprochen wurde, überhaupt Anarchisten zu sein - lässt sich das dann nicht umso mehr in Bezug auf Stirner selbst geltend machen?
Es wird im Folgenden nicht eine Geschichte der erwähnten Querelen innerhalb der anarchistischen Bewegung erzählt werden können, noch wird es im Kern darum gehen, Stirner als Anarchisten auszuweisen. Was dagegen gezeigt werden soll, ist, dass sich das Denken bzw. die Intention Stirners und Bakunins keineswegs derart unvereinbar gegenüber stehen wie oftmals angenommen.
Eurozentrismus heißt das Schlagwort, welches die Wissenschaft der Völkerrechtsgeschichte seit einigen Jahren – wieder einmal, muss man sagen, blickt man auf die ersten kritischen Stimmen in den 1960er-Jahren zurück – beschäftigt. Im Zentrum steht dabei die Kritik an der klassischen Historiographie des Völkerrechts und insbesondere der führenden Rolle, die dem sogenannten Westen bzw. Europa darin zugeschrieben wird. Nach der traditionellen Narration ist das moderne Völkerrecht das Ergebnis einer europäischen Fortschrittsgeschichte, die ihren Ausgangspunkt im europäischen Mittealter nahm und sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem universell gültigen internationalen Rechtssystem herausbildete. Nicht-europäische Staaten spielen in dieser linearen und eurozentrischen Entwicklungsgeschichte, wenn überhaupt, nur eine passive Rolle. Nicht als Akteure, sondern als Rezipienten werden sie im Laufe des 19. Jahrhunderts Teil dieser europäischen Meistererzählung. "[I]t was in fact Europe and not America, Asia, or Africa that dominated and, in so doing, unified the world, it is not our perspective but the historical record itself that can be called Eurocentric", heißt es 1984 bei Hedley Bull und Adam Watson. Trotz verschiedener kritischer Gegenerzählungen ist diese klassische Narration auch heute noch prägend für das Selbstverständnis der Wissenschaft der Völkerrechtsgeschichte. ...
Unsere Erwartung war anders als sonst – freudig, doch nicht frei von Erregung und leiser Furcht: Wird man im Kreml das gegebene Wort halten und nach einem Jahr die Rückkehr in die russische Heimat erlauben? Als Gast Heinrich Bölls kam Lew Kopelew im November 1980 nach Deutschland. In der Bonner Wohnung des Slawisten Wolfgang Kasack konnte ich mich ihm wenige Tage später vorstellen: Er war groß, von beeindruckender Physiognomie – nicht nur durch den Prophetenbart –, allerdings fast bleich und in der ersten halben Stunde still und in sich gekehrt.
Improved risk stratification in prevention by use of a panel of selected circulating microRNAs
(2017)
Risk stratification is crucial in prevention. Circulating microRNAs have been proposed as biomarkers in cardiovascular disease. Here a miR panel consisting of miRs related to different cardiovascular pathophysiologies, was evaluated to predict outcome in the context of prevention. MiR-34a, miR-223, miR-378, miR-499 and miR-133 were determined from peripheral blood by qPCR and combined to a risk panel. As derivation cohort, 178 individuals of the DETECT study, and as validation cohort, 129 individuals of the SHIP study were used in a case-control approach. Overall mortality and cardiovascular events were outcome measures. The Framingham Risk Score(FRS) and the SCORE system were applied as risk classification systems. The identified miR panel was significantly associated with mortality given by a hazard ratio(HR) of 3.0 (95% (CI): 1.09–8.43; p = 0.034) and of 2.9 (95% CI: 1.32–6.33; p = 0.008) after adjusting for the FRS in the derivation cohort. In a validation cohort the miR-panel had a HR of 1.31 (95% CI: 1.03–1.66; p = 0.03) and of 1.29 (95% CI: 1.02–1.64; p = 0.03) in a FRS/SCORE adjusted-model. A FRS/SCORE risk model was significantly improved to predict mortality by the miR panel with continuous net reclassification index of 0.42/0.49 (p = 0.014/0.005). The present miR panel of 5 circulating miRs is able to improve risk stratification in prevention with respect to mortality beyond the FRS or SCORE.
Engerlinge, die Larven der Scarabaeidae (Coleoptera), gehören weltweit zu den wichtigsten Bodenschädlingen und ihre Bedeutung scheint zuzunehmen. Wirksame, aber umweltschädigende und gesundheitsgefährdende Insektizide wurden verboten. In gewissen Regionen oder für bestimmte Indikationen waren nie welche bewilligt und im biologischen Anbau standen keine Bekämpfungsmittel zur Verfügung. Aus diesen Gründen wurde die Entwicklung von Mykoinsektiziden gegen Ende des letzten Jahrhunderts forciert. Heute stehen in der Schweiz zwei Produkte zur Verfügung: Ein Produkt basierend auf Beauveria brongniartii (Sacc.) Petch (Ascomycetes, Clavicipitaceae) zur Bekämpfung der Maikäfer (Melolontha melolontha L.)-Engerlinge und ein anderes basierend auf Metarhizium ansiopliae (Metschn.) Sorokin (Ascomycetes, Nectriaceae) zur Bekämpfung der Engerlinge des Juni- und des Gartenlaubkäfers [Amphimallon solostiale L., A. majale (Razoum.), Phyllopertha horticola L.]. Ersteres ist seit seiner Markteinführung 1991 zum Mittel der Wahl geworden, rund 2500 ha wurden bis heute damit behandelt (Keller, 2000a, 2004). Die Erfahrungen zeigen, dass besonderes Augenmerk auf die Qualität des Produktes und die Applikation sowie auf den Applikationszeitpunkt gelegt werden muss. Mit genetischen Markern stehen wirksame Hilfsmittel zum Studium der Ausbreitung, der Persistenz und der Nebenwirkungen zur Verfügung (Enkerli et al. 2001). Bei der Anwendung von M. anisopliae bestehen noch wenige Praxiserfahrungen. Das Produkt wurde bisher vorwiegend auf Golfplätzen eingesetzt. Über Langzeitwirkungen, die im Falle der Blastosporenanwendung von B. brongniartii gut dokumentiert sind (Keller, 2004), liegen erst wenige Daten vor. In den letzten Jahren wurden vermehrt Engerlingsschäden beobachtet, die durch zwei oder mehr Arten von Engerlingen verursacht werden. Wenn Maikäfer-Engerlinge beteiligt sind, stellt sich das Problem, dass zwei Pilzarten zur Bekämpfung eingesetzt werden müssen. Zur Zeit laufen Untersuchungen in solchen Schadgebieten, die Aufschluss geben werden über die wirksamste Art der Behandlung und über mögliche Interaktionen zwischen den Pilzen. In diesem Beitrag werden die neuesten Untersuchungsergebnisse vorgestellt.
Mehr als 800 Arten von Pilzen sind als Pathogene von Insekten und anderen Arthropoden beschrieben (Tab. 1). Ohne Zweifel stellen diese Arten erst einen Bruchteil der tatsächlich existierenden Arten dar. Das zunehmende Interesse an diesen Pilzen und die um genetische Methoden erweiterten Identifikationsmöglichkeiten lassen ein rasches Ansteigen der Artenzahlen erwarten. Im Gegensatz zu den meisten anderen insektenpathogenen Organismen infizieren sie ihre Wirte durch die Kutikula. Sie sind weltweit verbreitet und spielen eine wichtige Rolle als natürliche Regulierungsfaktoren.
Sprachwandel
(2004)
Este artigo é uma introdução à Análise do Discurso da Sociologia do Conhecimento (ADSC). Trata-se de uma abordagem da pesquisa discursiva dentro das ciências sociais que goza de antiga recepção no espaço de língua alemã e recentemente também em âmbito internacional. Essa abordagem combina a análise de regimes de saber/poder postulada por Foucault com o paradigma interpretativo da sociologia, em especial com a tradição pragmática do interacionismo simbólico e da sociologia do conhecimento social-construtivista. São apresentados importantes conceitos fundamentais, além de sugestões para a metodologia e a aplicação metódica de estudos discursivos correspondentes.
Glaresis franki Keller and Skelley new species and Glaresis thomasi Keller and Skelley new species (Coleoptera: Scarabaeoidea: Glaresidae) are described and illustrated. They represent the first record of the family for the West Indies. Both species are placed into the phoenicis species group. A key to the two West Indies species is presented.
We propose several nomenclatural changes for taxa in the subfamily Cladodinae and the lampyrid tribes Cratomorphini, Lamprocerini, Lampyrini, Photinini, and Pleotomini in the subfamily Lampyrinae (Coleoptera: Lampyridae). We present evidence for the correct year of description of Calotrachelum flavolineatum Pic, 1941, Diaphanes lateapicalis breveapicalis Pic, 1954, Photinus conradti Pic, 1940, and all species described by Charles Émile Blanchard. Spellings are corrected for Diaphanes lateapicalis breveapicalis Pic, 1954, Diaphanes latipennis dartevillei Pic, 1952, Diaphanes longecarinatus Pic, 1955, Diaphanes moultoni latemarginatus Pic, 1938, Lampyris olivieriana von Heyden, 1890, and Photinus reductemarginalis Pic, 1941. We propose Lucidota puertoestrellaensis Keller and Martin nomen novum to replace Lucidota boliviana Pic, 1927, and Photinus laticollis brasiliensis Keller and Martin nomen novum for Photinus laticollis latior Pic, 1941. Seventy taxa described as variations or aberrations in the tribes Cratomorphini, Lamprocerini, Lampyrini, Photinini, and Pleotomini in the subfamily Lampyrinae by McDermott (1966), are evaluated to subspecies with their availability determined based on ICZN (1999: Article 45.6). Photinus motschulskyi Zaragoza-Caballero, Zurita-Garcia, and Ramírez-Ponce, 2023 is synonymized under Photinus intercalatus Gemminger, 1870. Lastly, we correct the type species of the genus Lucidina Gorham, 1833, and address the dates of publication for fireflies described by Blanchard.
ZooBank registration. urn:lsid:zoobank.org:pub:DCD31B02-DF17-4115-A9A8-A6CBB02D8684
We propose several nomenclatural changes for taxa in the lampyrid subfamilies Ototretinae, Photurinae, and Psilocladinae (Coleoptera: Lampyridae). Evidence for the correct year of description of Drilaster albicornis lateobscura (Pic, 1921) is presented. Spellings are corrected for Drilaster debilis holzi (Pic, 1914), Drilaster impustulata fukienensis (Pic, 1955), Drilaster moutoni (Pic, 1911), Drilaster pendleburyi (Pic, 1943) and Pyrogaster lunifera (Eschscholtz, 1822). We also explain the validity of the name Photuris flavicollis Fall, 1927. Fifty-eight taxa described as variations or aberrations in the subfamilies Ototretinae, Photurinae, and Psilocladinae by Delkeskamp (1977), McDermott (1966), Wittmer (1944), and Pic (1924c), are evaluated, with their availability determined based on ICZN (1999: Article 45.6).
ZooBank registration. urn:lsid:zoobank.org:pub:65697128-997F-4A52-AC9E-6860B0BF997D
Nomenclatural changes are proposed and herein implemented for several beetles in the family Lampyridae (Coleoptera). Corrections of authorship are proposed for Psilocladus marginatus (Lewis), Psilocladus ruficollis (Kiesenwetter), and Dryptelytra fulvipennis E. Olivier. Dates of publication are corrected for Magnoculus marginatus (Guérin-Méneville), Psilocladus calvus Kirsch, Psilocladus peruvianus Kirsch, and Vesta vitellinothorax (Perty) a synonym of Vesta thoracica (G. A. Olivier). "Dodacles grandjeani E. Olivier" is found to be a nomen nudum, which actually refers to Dryptelytra grandjeani (E. Olivier).
Nomenclatural changes are proposed and herein implemented for several firefly taxa in the family Lampyridae (Coleoptera). Dates of publication are corrected for Lampyris brutia Costa, 1882, Diaphanes costulatus (Kolbe, 1897), Diaphanes fraternus (Kolbe, 1897), Diaphanes kilimanus (Kolbe, 1897), Diaphanes breviusculus (Kolbe, 1897) (a junior synonym of Diaphanes notaticollis E. Olivier), Diaphanes piligerus (Kolbe, 1897), Diaphanes planitianus (Kolbe, 1897), Diaphanes volkensi (Kolbe, 1897) (a junior synonym of Diaphanes rugicollis (Fairmaire)), Diaphanes signaticollis Pic, 1951, Diaphanes ugandanus (Kolbe, 1897), Pyrocoelia iwasakii (Matsumura, 1918), Pyrocoelia tappana (Matsumura, 1918), Lamprocera latreillei (Kirby, 1818), Tenaspis semifusca (Gorham, 1881), Lucernuta savignii (Kirby, 1818), Aspisoma candellarium Reiche, 1845, Aspisoma roseiventer (E. Olivier, 1888), Pyractomena Melsheimer, 1846, Pyractomena flavocincta LeConte, 1852 (a junior synonym of Pyractomena angulata (Say)), Pyractomena angustata LeConte, 1852, and Pyractomena lucifera Melsheimer, 1846.
The following nomenclatural changes for several firefly taxa (Coleoptera: Lampyridae) are proposed and herein implemented. Correction of authorship is proposed for Lampyroidea lucifer (Reiche and de Saulcy, 1857). Spelling corrections are proposed for Photinus coroicosus Pic, 1941 and Macrolampis flavithorax Pic, 1940. Dates of publication are corrected for Photinus curticornis Pic, 1940, Phausis riversi (LeConte, 1885), Ellychnia autumnalis Melsheimer, 1846, Ellychnia facula LeConte, 1854, Lamprigera nitidicollis (Fairmaire, 1891), Cladodes gloriosus E. Olivier, 1909, Photuris brunnipennis Jacquelin Du Val, 1857, Pyrogaster subnitidus Pic, 1928, Pyrogaster telephorinus (Perty, 1830), and Lampyroidea dispar (Fairmaire, 1857).
Several nomenclatural changes for taxa in the firefly subfamily Luciolinae (Coleoptera: Lampyridae) are proposed. Evidence is presented to correct the year of description for Luciola dregei Motschulsky 1853 to Motschulsky 1854 when the name was ratified. We correct the authorities and years of descriptions for type species designations for the genera Delopleurus Motschulsky, 1853, and Delopyrus Motschulsky, 1853 to Motschulsky 1854 for both. All remaining taxa described as variations in the subfamily Luciolinae by McDermott (1966), are evaluated to subspecies with their availability determined based on ICZN (1999) Article 45.6.
ZooBank registration. urn:lsid:zoobank.org:pub:618A5442-2644-4E9A-BE70-07C413810DB9
The firefly species described by Carl Linnaeus in 1758 and 1767 (Coleoptera: Lampyridae) were checked to determine the actual dates of publication. Nine out of twelve species were originally described in 1758 and not in 1767 as published in the majority of firefly literature. Lampyris hespera Linnaeus, 1767 as a junior synonym of Aspisoma lampyris (Linnaeus, 1758) is established.
ZooBank registration. urn:lsid:zoobank.org:pub:C04B88B3-DDBF-4878-B43E-71642AFC8AAA
In times of a growing world population and the associated demand for high crop yield, the understanding and improvement of plant reproduction is of central importance. One key step of plant reproduction is the development of the male gametophyte, which is better known as pollen. In addition, the development of pollen was shown to be very sensitive to abiotic stresses, such as heat, which can cause crop damage and yield loss. To obtain new insights in the development and heat stress response of pollen, a combined transcriptome and proteome analysis was performed for three pollen developmental stages of non- and heat-stressed tomato plants.
The analysis of the transcriptomes of non-stressed pollen developmental stages enabled the determination of mRNAs accumulated in certain developmental stages. The functional analysis of these mRNAs led to the identification of protein families and functional processes that are important at different times of pollen development. A subsequent comparison of the transcriptomes of non- and heat-stressed pollen revealed a core set of 49 mRNAs, which are upregulated in all three developmental stages. The encoded proteins include among other things different heat stress transcription factors and heat shock proteins, which are known key players of the plant heat stress response.
Furthermore, 793 potential miRNAs could be identified in the transcriptome of non- and heat-stressed pollen. Interestingly, 38 out of the 793 miRNAs have already been identified in plants. For more than half of these miRNAs potential target mRNAs were identified and the interactions between miRNAs and mRNAs linked to the development and heat stress response of pollen. In total, 207 developmentally relevant interactions could be determined, out of which 34 have an effect on transcriptional-networks. In addition, 24 of the interactions contribute the heat stress response of pollen, whereby this mainly affects post-meiotic pollen.
An initial correlation of the proteome and transcriptome of the developmental stages revealed that transcriptome analyses are not sufficient to draw exact conclusions about the state of the proteome. A closer look on the relationship of the transcriptome and proteome during pollen development revealed two translational modes that are active during the development of pollen. One mode leads to a direct translation of mRNAs, while the second mode leads a delayed translation at a later point in time. Regarding the delayed translation, it could be shown that this is likely due to a short-term storage of mRNAs in so-called EPPs. The comparison of the proteome and transcriptome response to heat stress revealed that the proteome reacts much stronger and that the reaction is mainly independent from the transcriptome. Finally, the comparison of the proteome of non- and heat-stressed pollen provided first indications for changes in the ribosome composition in response to heat stress, as 57 ribosomal proteins are differentially regulated in at least one developmental stage.
Fabrication of three-dimensional (3D) nanoarchitectures by focused electron beam induced deposition (FEBID) has matured to a level that highly complex and functional deposits are becoming available for nanomagnetics and plasmonics. However, the generation of suitable pattern files that control the electron beam’s movement, and thereby reliably map the desired target 3D structure from a purely geometrical description to a shape-conforming 3D deposit, is nontrivial. To address this issue we developed several writing strategies and associated algorithms implemented in C++. Our pattern file generator handles different proximity effects and corrects for height-dependent precursor coverage. Several examples of successful 3D nanoarchitectures using different precursors are presented that validate the effectiveness of the implementation.
By the fabrication of periodically arranged nanomagnetic systems it is possible to engineer novel physical properties by realizing artificial lattice geometries that are not accessible via natural crystallization or chemical synthesis. This has been accomplished with great success in two dimensions in the fields of artificial spin ice and magnetic logic devices, to name just two. Although first proposals have been made to advance into three dimensions (3D), established nanofabrication pathways based on electron beam lithography have not been adapted to obtain free-form 3D nanostructures. Here we demonstrate the direct-write fabrication of freestanding ferromagnetic 3D nano-architectures. By employing micro-Hall sensing, we have determined the magnetic stray field generated by our free-form structures in an externally applied magnetic field and we have performed micromagnetic and macro-spin simulations to deduce the spatial magnetization profiles in the structures and analyze their switching behavior. Furthermore we show that the magnetic 3D elements can be combined with other 3D elements of different chemical composition and intrinsic material properties.
Bei den meisten erwachsenen Säugetieren führt ein Herzinfarkt zu Fibrose und Verlust von funktionellem Herzgewebe. Einige Wirbeltiere, wie der Zebrabärbling, besitzen jedoch die bemerkenswerte Fähigkeit, nach einer Schädigung ihres Herzgewebes verlorenes Gewebe zu regenerieren und so schädliche Folgen zu verhindern. Die lokale Immunantwort auf eine Verletzung wird zunehmend als eine wichtige Determinante für das regenerative Potential eines Gewebes gesehen. Das Komplementsystem ist Teil des humoralen Immunsystems. Historisch ist es als eine Sammlung von Protein bekannt, den Komplementkomponenten, die in der Leber synthetisiert werden und im Blutkreislauf zirkulieren. Bei Exposition gegenüber einem Auslöser, wie z. B. einem Pathogen, wird eine Komplementkomponentproteinspaltungskaskade initiiert, die dazu führen kann, dass Immunzellen rekrutiert werden, und, dass die Phagozytose erleichtert, ggf. die Zielzelle lysiert wird. Studien legen nahe, dass das Komplementsystem an zellulären Prozessen beteiligt sei, die für Entwicklungs- und Krankheitsprozesse entscheidend sind, wie etwa Proliferation und Dedifferenzierung. Es gibt Hinweise, dass das Komplementsystem eine Rolle bei Krebserkrankungen und bei regenerativen Prozessen spielen könnte. In verschiedenen Arten wurde eine lokale verletzungsinduzierte Expression von komplementkomponentkodierenden Genen in regenerierendem Gewebe beobachtet.
Einzelne Studien legen nahe, dass Funktionsverlust einzelner Komplementkomponenten regenerative Prozesse beeinträchtigt.
Offene Fragen bleiben jedoch: Ist die lokale Expression von mehreren komplementkomponentkodierenden Genen ein Merkmal von regenerierendem Gewebe, das sie von Geweben unterscheidet, welchem die Fähigkeit zur Regeneration fehlt? Und welche Rolle könnte das Komplementsystem und seine Komponenten während des regenerativen Prozesses spielen? Um diesen Fragen nachzugehen, wurde eine Expressionsanalyse von Zebrabärblingsgewebe nach Verletzung mittels RT-qPCR und in situ Hybridisierung durchgeführt: kardiale Kryoverletzung, Larvenrumpfamputation und Schwanzflossenamputation. Ich beobachtete, dass mehrere komplementkomponentkodierende Gene in diesen Geweben nach Verletzung induziert wurden. Die Interpretation veröffentlichter single cell RNAseq Datensätze legt nahe, dass diese komplementkomponentenkodierenden Gene von verschiedenen Zelltypen exprimiert werden, darunter Immunzellen, Epikardzellen und Fibroblasten. Um transkriptionelle Unterschiede zwischen regenerierendem und nicht regenerierendem Gewebe zu identifizieren, verwendete ich ein nicht regeneratives Zebrabärblingmodell, die il11ra- Mutante. Dieser Mutante fehlt die Fähigkeit, verschiedene Organe zu regenerieren, das ist der Fall beim Herzen, dem larvalen Rumpf, und der Schwanzflosse. Ich stellte fest, dass die Mehrheit der verletzungsinduzierten komplementkomponentkodierenden Gene il11ra nachgeschaltet war. Darüber hinaus zeigten Experimente unter Verwendung chemischer Inhibitoren, dass speziell die Expression der komplementkomponentkodierenden Gene c3a.1,
c4b und c7a im Larvenrumpfamputationsmodell durch den Il11-Stat3-Signalweg moduliert wird.
Zur Klärung der Frage, ob das Komplementsystem und/ oder seine Komponenten eine Rolle während der Regeneration spielen, wurden verschiede Funktionsverlustmodelle generiert und im larvalen Rumpfamputationsmodell auf mögliche Aberrationen getestet. Zum einen generierte ich Überexpressionslinien von endogenen Inhibitoren der Komplementproteinspaltungskaskade. Überexpression eines etablierten Komplementsysteminhibitors rca2.1/ tecrem führte zu einer im Vergleich zu Wildtyp- Geschwistern verringerten Regeneration des larvalen Rumpfs. Zum anderen generierte ich Funktionsverlustmutanten von individuellen Komplementkomponenten durch CRISPR/Cas9 vermittelter Mutagenese, und zwar für masp1, masp2, cfd, c1s, c4b, c5 und c9. Die larvale Rumpfregeneration war in diesen Mutanten unauffällig. Allerdings zeigten c4b Mutanten eine verringerte Kardiomyozytenproliferation und eine differenzielle Expression von einigen Markergenen, einschließlich einer erhöhten Expression von inflammatorischen Zytokinen.
Meine Studien führten zu neuen Einblicken in das Komplementsystem im Kontext der Regeneration. Ich fand heraus, dass mehrere komplementkomponentenkodierenden Gene in regenerierendem Zebrabärblinggewebe exprimiert werden, und zwar im Herzgewebe, im larvalen Rumpf und in der adulten Flosse. Darüber hinaus zeige ich, dass die verletzungsinduzierte Expression von komplementkodierenden Genen in regenerierendem Gewebe dem Regenerationsmasterregulator il11ra nachgeschaltet ist. Speziell c3a.1, c4b und c7a wurden durch il11/ stat3 reguliert...
In this work the preparation of organic donor-acceptor thin films was studied. A chamber for organic molecular beam deposition was designed and integrated into an existing deposition system for metallic thin films. Furthermore, the deposition system was extended by a load-lock with integrated bake-out function, a chamber for the deposition of metallic contacts via stencil mask technique and a sputtering chamber. For the sublimation of the organic compounds several effusion cells were designed. The evaporation characteristic and the temperature profile within the cells was studied. Additionally, a simulation program was developed, which calculates the evaporation characteristics of different cell types. The following processes were integrated: evaporation of particles, migration on the cell walls and collisions in the gas phase. It is also possible to consider a temperature gradient within the cell. All processes can be studied separately and their relative strength can be varied. To verify the simulation results several evaporation experiments with different cell types were employed. The thickness profile of the prepared thin films was measured position-dependently. The results are in good agreement with the simulation. Furthermore, the simulation program was extended to the field of electron beam induced deposition (EBID). The second part of this work deals with the preparation and characterization of organic thin films. The focus hereby lies on the charge transfer salt (BEDT-TTF)(TCNQ), which has three known structure variants. Thin films were prepared by different methods of co-evaporation and were studied with optical microscopy, X-ray diffraction and energy dispersive X-ray spectroscopy (EDX).The formation of the monoclinic phase of (BEDT-TTF)(TCNQ) could be shown. As a last part tunnel structures were prepared as first thin film devices and measured in a He4 cryostat.
Seit ca. 1973 werden die schriftlichen Staatsexamina in Deutschland in Anlehnung an das amerikanische Prüfungssystem mit Einfachauswahlfragen (auch als MC-Fragen bezeichnet) durchgeführt. Dieser Fragentypus hat sich auch für universitäre Prüfungen durchgesetzt, trotz ungeklärter Validität und Eignung dieses Fragentyps. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, den Einfluss von Formatunterschieden bei inhaltlich identischen Fragen auf das Prüfungsergebnis aufzuzeigen Hierzu wurden klassische MC-Fragen mit Freitextfragen sowie mit Mehrfachauswahlfragen verglichen. Es wurden fachspezifische Klausuren während der Übergangszeit von der 8. ÄAppO von 1989 auf die jetzt gültige 9. ÄAppO von 2002 so konstruiert, dass inhaltsidentische Fragen in einer Version als MC-Fragen, in der anderen Version in anderem Format gestellt wurden; jeweils eine Hälfte der teilnehmenden Studierenden diente als Kontrollgruppe für die Fragestellung in anderem Format. Ausgewertet wurden 11 Klausuren mit jeweils 15 MC-Fragen und 15 alternativen Fragen im Zeitraum SS 2004 bis WS 2004/2005 in den Fächern Augenheilkunde, Dermatologie, Orthopädie, Psychiatrie, Rechtsmedizin und Urologie, mit insgesamt 1219 teilnehmenden Studenten. MC-Fragen (55%) wurden im Mittel häufiger korrekt beantwortet als AW-Fragen (25%) und FT-Fragen (33%). Wenn bei Auswahlfragen Studierende mit vier von fünf zutreffenden Entscheidungen ebenfalls einbezogen werden, kommen etwa 52% der Studierenden auf „richtige“ Antworten. Insbesondere bei Freitextfragen gab es große fragenspezifische Unterschiede, in einigen Fällen wurden Freitextfragen häufiger zutreffend beantwortet als inhaltsidentische MC-Fragen. Diese Unterschiede legen nahe, dass aktives Wissen mit MC-Fragen nicht prüfbar ist. Teilwissen konnte mit Fragen in den klassischen MC-Formaten nicht ermittelt werden. Wie exemplarisch in dieser Arbeit gezeigt wird, werden bei Fragen im MCFormat für die Entscheidung richtig/falsch nicht alle Aussagen berücksichtigt. Ergebnisse aus MC-basierten Prüfungen ergeben einen deutlich höheren Anteil richtiger Antworten, als dem aktuellen Wissen entspricht; häufig scheint die Entscheidung zwischen zwei Alternativen geraten zu werden. Bei einer Umformulierung in Freitextfragen ergeben sich häufig größere fragenspezifische Differenzen, die suggerieren, dass mit MC-Fragen aktives Wissen nicht prüfbar ist. Die vorliegenden Untersuchungen begründen Zweifel an der Eignung von ausschließlich MC-basierten Prüfungen für die Prüfung höherer Wissensebenen, eine Validität MC-basierter Prüfungen für klinisches Alltags- und Basiswissen scheint nicht gegeben zu sein.
Sample-based longitudinal discrete choice experiments: preferences for electric vehicles over time
(2021)
Discrete choice experiments have emerged as the state-of-the-art method for measuring preferences, but they are mostly used in cross-sectional studies. In seeking to make them applicable for longitudinal studies, our study addresses two common challenges: working with different respondents and handling altering attributes. We propose a sample-based longitudinal discrete choice experiment in combination with a covariate-extended hierarchical Bayes logit estimator that allows one to test the statistical significance of changes. We showcase this method’s use in studies about preferences for electric vehicles over six years and empirically observe that preferences develop in an unpredictable, non-monotonous way. We also find that inspecting only the absolute differences in preferences between samples may result in misleading inferences. Moreover, surveying a new sample produced similar results as asking the same sample of respondents over time. Finally, we experimentally test how adding or removing an attribute affects preferences for the other attributes.
Device-to-device (D2D) communication is an innovative solution for improving wireless network performance to efficiently handle the ever-increasing mobile data traffic. Communication takes place directly between two devices that are in each other’s transmission range. So far, research has focused on the technical challenges of implementing this technology and assumes a user’s general willingness to participate as forwarder in this technology. However, this simplifying assumption is not realistic, as willingness to participate in D2D communication can vary depending on the user. In this work, we consider the scenario that a user can act as a forwarder for a receiver who is not directly or insufficiently reached by the base station and accordingly has no or poor Internet connection. We take a user-centric approach and investigate the willingness to provide an Internet connection as a forwarder. We are the first to investigate user preferences for D2D communication using a choice-based conjoint analysis. Our results, based on a representative sample of potential users (N=181), show that the social relationship between the potential forwarder and the receiver has the greatest impact on the potential forwarder’s decision to provide an Internet connection to the receiver, accepting sacrifices in terms of additional battery consumption and reduced own service performance. In a detailed segment analysis, we observe significant preference differences depending on smartphone usage behavior and user age. Taking the corresponding preferences into account when matching forwarders and receivers can further increase technology adoption.
Signatur des Originals: Mus. pr. Q 53/247 ; Einheitssachtitel: Variationen, Fl Orch, op. 14; Umfang: 4 St.; Druckpl.-Nr.: 4662
Bis zur Entfaltung der Wirkung eines Pharmakons laufen zahlreiche komplexe Vorgänge ab, die sich in drei wesentliche Phasen unterteilen lassen. Die pharmazeutische Phase umfasst mit der Applikation und dem Zerfall der Arzneiform sowie dem Auflösen des Wirkstoffes Vorgänge, die im wesentlichen von den galenischen Eigenschaften des Arzneistoffes abhängen. In der pharmakokinetischen Phase erfolgt mit der Resorption die Aufnahme des Wirkstoffes in den Organismus, dem sich die Verteilung in die unterschiedlichen Gewebe über die Blutbahn anschließt. Durch verschiedene Eliminationsprozesse wird der Wirkstoff zuletzt wieder aus dem Körper ausgeschieden. Mit dem Erreichen des Wirkortes beginnt die pharmakodynamische Phase, in der die pharmakologischen Effekte des Arzneistoffes zur erwünschten klinischen Wirkung führen. Der Nachweis des Pharmakons am Wirkort in klinisch-relevanten Konzentrationen ermöglicht somit Rückschlüsse auf die Wirksamkeit des Arzneistoffes, aber unter bestimmten Voraussetzungen auch auf dessen Wirkmechanismus. Während mittlerweile ein Großteil neuer Arzneistoffe mit Hilfe unterschiedlicher Mechanismen durch exaktes Drug Targeting an den Wirkort gesteuert werden, weisen andere Substanzen teilweise ungewollt eine gewebespezifische, dirigierende Komponente auf, die neben der eigentlichen Hauptwirkung weitere unterstützende oder auch unerwünschte Effekte auslösen. Von besonderem Interesse ist diese Gewebespezifität für pflanzliche Arzneistoffe, deren Wirkkomponenten bislang noch nicht eindeutig bestimmt werden konnten. Gemeinsam mit anderen pharmakologischen Befunden kann der analytische Nachweis eines wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffes am Wirkort in ausreichenden Konzentrationen ein weiterer deutlicher Hinweis auf dessen Wirkbeteiligung sein. Besonders vor dem Hintergrund einer rationalen, evidenz-basierten Pharmakotherapie, deren Anforderungen die pflanzlichen Arzneien mittlerweile ebenso wie die synthetischen Wirkstoffe erfüllen müssen, ist die Erforschung sowohl des Wirkprinzips als auch der Pharmakokinetik des Wirkstoffes von besonderer Bedeutung. Obwohl Johanniskrautextrakte bereits seit dem 17. Jahrhundert gegen die Melancholie und somit als Antidepressivum eingesetzt wurden, sind sowohl der exakte Pathomechanismus der Depression als auch die Wirkkomponente und der Wirkmechanismus der Extrakte aus Hyperici herba noch immer Gegenstand umfassender Forschung. Vor allem wegen der geringen Nebenwirkungsrate sind Johanniskrautpräparate gegenüber synthetischen Antidepressiva eine bevorzugte Alternative für die Therapie leichter bis mittelschwerer Depressionen. Ähnlich den Effekten der synthetischen Antidepressiva sind Johanniskrautextrakte in der Lage, durch eine Wiederaufnahmehemmung der Neurotransmitter Noradrenalin, Serotonin, Dopamin, sowie GABA und L-Glutamat deren Konzentration im synaptischen Spalt zu erhöhen, was zu einer nachfolgenden adaptiven Veränderung der jeweiligen Rezeptoren führt. In mehreren Studien konnten diese Effekte vornehmlich den Phloroglucinolderivaten Hyperforin und Adhyperforin zugeordnet werden. Unterstützt wurden diese in vitro und in vivo Befunde durch die Ergebnisse einer Vielzahl verhaltenspharmakologischer Untersuchungen, die einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Wirksamkeit in antidepressiven Modellen und dem Gehalt an Hyperforin in den Extrakten ergeben haben. Zahlreiche klinische Studien belegen darüber hinaus die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Johanniskrautextrakten. ...
Bei Osnabrück glazial übertiefter tertiärer geologischer Graben. Im oberen Teil mit pleistozäner Sand- oder Kiesfüllung. Örtlichkeit für einen Stau- oder Grundwassersee? Niederschlags- und Verdunstungsverhältnisse. Oberirdischer Abfluß. Grundwasserspiegelpläne für maximale Grundwasserstände. Bedeutung des unterirdischen Abflusses. Geologisch-hydrologische Voraussetzungen ließen nur Grundwassersee, den heutigen Rubbenbruchsee, zu.
Der Sudenfelder Sattel des Osningsandsteins bei Hagen a.T.W. (Landkreis Osnabrück) : (Teil I)
(1980)
Zur besseren lJbersicht wird an der bewährten Gliederung WEGNERs in den kalkigen oberkreidezeitlichen, vom Münsterland aus betrachtet 1. Teutoburger Wald-Kamm und in den dicht hinter ihm parallel verlaufenden 2. Teutoburger Wald-Kamm, in den sandigen unterkreidezeitlichen Teutoburger Wald-Kamm des Osningsandsteins, festgehalten. Von dieser Gliederung unterscheidet sich der Abschnitt westlich von Bad Iburg bis nach Tecklenburg auffällig derart, daß sich auf einer Längserstreckung von 17 km beide Kämme bis auf 2,5 km voneinander entfernen, um einen Raum mit einem Faltenbau des Osningsandsteins freizugeben.
Wer von Lengerich kommend nach Überquerung des Ober-Kreide-Kalkrückens des Teutoburger Waldes auf dem Hof Herkendorf nach den Herkensteinen fragt, ist überrascht zu erfahren, daß diese an ganz anderer Stelle liegen (Abb. 1). Nur wenigen bekannt, stehen sie im heute zu Tecklenburg gehörenden Ledde-Oberberge und sind vom Hof Herkendorf 2,5 km entfernt.
Im Zusammenhang mit der Planung des Rubbenbruchsees in Osnabrück waren hydrogeologische Untersuchungen erforderlich, die in den Jahren 1959-1961 durchgeführt wurden. Der zunächst als Stauanlage vorgesehene See sollte in geologischer Hinsicht einen allseits möglichst dichten Untergrund zur Voraussetzung haben, während sich die hydrologischen Untersuchungen mit der Wasserbilanz des Sees in mehreren Größen auseinandersetzten.
Im Ibbenbürener Tal, das im Süden vom Teutoburger Wald und im Norden vom Schafberg begrenzt wird, wurden an hand von 91 Wasserproben die geohydrologischen Verhältnisse untersucht. Die dabei benutzte Chlorid-Methode ergab, daß an der Oberfläche geogenminerogenes Gruncwasserfehlt und die geogen-ombrogenen Wässer nur mit ca. 18% vorhanden sind. Über 80% der untersuchten Gewässer müssen als anthropogen eingestuft werden. Es wird eine Karte des Ibbenbürener Tales mit der flächenmäßigen Verteilung der einzelnen Wassertypen vorgelegt.
An Hand der im einzelnen dargelegten Anschauungen der pflanzlichen Gesellschaftslehre der Neobotanik wird das Vorhaben verfolgt, gleichartige Wege für die Beantwortung soziologischer Fragen bei fossilen Floren auf paläobotanischer Grundlage zu finden. Geologisch-historisch ergeben sich dabei zwei Probleme, welche dem Neobotaniker als Zeitgenossen seiner Objekte unbekannt sind und für ihn aus der heute vorliegenden Situation gar nicht entstehen können. Um paläobotanische Soziologie überhaupt betreiben zu können, sind für die Realität einer fossilen Pflanzengemeinschaft erst zwei Voraussetzungen zu gewinnen: die Synchronie, die regionale Gleichaltrigkeit der Gesteinsschicht, in oder auf der die fossile Flora bis heute konserviert wurde, der Individuums beg riff, der erst auf Grund der jetzigen Fundumstände geprägt werden kann. Unter Auswertung von Untertage-Vorkommen von fossilreichen Pflanzenschichten im gefalteten Westfal A und B des mittleren und nördlichen Ruhrgebietes wurde von zwei Mitarbeitern des Autors eine größere Anzahl von Synchronen ermittelt und unter Formung und Präzisierung des Individuumsbegriffes die Möglichkeit qeschaffen. die Paläosoziologie für einen Teil der oberkarbonischen Pflanzenwelt der euramerischen Floraprovinz zu erarbeiten.
Im Tecklenburger Land Nordwestfalens ist wie auch in anderen mitteleuropäischen Felslandschaften die Morphologie im großen und im kleinen durch ältere bruchtektonische und durch jüngere exogene, von der Verwitterung mit der Gravitation getragene Kräfte bestimmt. Sichtbare Zeichen für ihre Auswirkungen sind Lagestörungen im geschlossenen Gesteinskörper und an Felsen. Sie äußern sich in Texturen, bei denen zwischen Zeugen für bruchtektonische und für atektonische, felsmechanische Entstehung zu unterscheiden ist. Die bruchtektonischen Texturen treten als Längs- und Querklüfte und als Auf- und Oberschiebungen hervor, die im gewachsenen Gesteinskörper gebannt sind. Die felsmechanischen Texturen setzen über die heutige Erdoberfläche emporragende Felsen voraus, die in den Dörenther Klippen aus dem nach ihnen benannten Dörenther Sandstein der unterkretazischen Osning-Sandstein-Folge bestehen. Je nach dem Vorhandensein freier Flächen sind die Bewegung auslösenden felsmechanischen Texturen im oder gegen das Schichteinfallen und auch im Streichen angeordnet. Die Gravitation löste die Rißbildung aus und bestimmte den weiteren Verlauf und Zerfall nach Art der Hangzerreißung. Die felsmechanischen Bewegungen knüpfen teilweise an bruchtektonische Texturen an, die in reiner Form unter der Verwitterungszone im festen Gestein des Gravenhorster Sandsteins, ebenfalls der Osningsandstein-Folge zugehörig, erhalten sind. Abschließend wird die Entstehung der bruchtektonischen und der felsmechanischen Texturen in den geologischen Zeitablauf eingegliedert. Die Bruch-Tektonik fällt genetisch mit der Osning-Tektonik zusammen, die in der subherzynischen Faltungsphase am Ausgang der altalpidischen Faltungsära entstand. Die heute vorliegende Felsmechanik dürfte seit dem Abtauen des Saaleeises entstanden sein und bestimmt jetzt und weiter das morphologische Bild der Dörenther Klippen im Tecklenburger Land.
Die küstennahe Ausbildung des Osningsandsteins bei Bad Iburg im Liegenden der Osningüberschiebung
(1979)
Vor der Küste der Rheinischen Masse liegen im Gebiet des nordwestlichen Teutoburger Waldes bei Bad Iburg im Querschnitt linsenartige feinkörnige Sandsteinmassen mit einer Mächtigkeit bis zu 260 m. Sie gehören der Unterkreide an und bilden die Fazies des Osningsandsteins. Seitlich und landeinwärts werden sie von wattähnlichen, zum Teil gröberen, mit 15-20 m geringmächtigen und glaukonitführenden, z. T. tonigen Sandsteinen vertreten, in denen im Falle des Dörenberges Anzeichen für eine vom Festland kommende ehemalige Stromrinne völlig fehlen. Der Befund am Hohnsberg spricht dafür, daß er eine durch Tiefenerosion hervorgerufene Rinnenausfüllung, der Form nach Seegatten der friesischen Küste vergleichbar oder mehr noch dem ausgefüllten Bett eines dem Meere zufließenden Stromes, ist. Die bisherige Annahme, in den mächtigen Sandsteinvorkommen ehemalige Flußdelten zu sehen, kann nicht mehr gelten.
Ann Cotten gilt dem Feuilleton als das aktuelle "Wunderkind der deutschen Literatur" und als die "klügste und schwierigste Dichterin in deutscher Sprache". [...] Ann Cotten nervt. [...] Doch was hat es mit dem Nerven auf sich? Ist das, was hier als Pose an- und vermeintlich vorgeführt wird, nicht etwas ganz anderes? Bereits diese ersten Hinweise zeigen, dass Cottens Spiel mit den Stillagen zwischen Virtuosität und Kalauer aufgeht: Es entlarvt die Kritik - sowohl in ihrem positiven als auch in ihrem negativen Urteil als Mansplaining, das mit Formeln wie 'Wunderkind', 'talentierte Autorin', Dekonstruktion etc. genau das einhegt, was mit dieser Literatur in Frage steht. Das Nerven, so manieriert es auch daherkommen mag, stellt eine intensiv reflektierte poetologische Dimension von Cottens Literaturauffassung und ihres Schreibens dar - ja man könnte von einer Poetik des Nervens sprechen. [...] Wenn Cotten, wie zu sehen sein wird, die Kategorie des Existenziellen wieder einführt, die vom (Post)Strukturalismus in Abhebung unter anderen von Sartre verabschiedet wurde, dann liebäugelt sie auch mit Autoren, die von ganz anderer Warte aus nerven. Zu ihnen zählt auch der in der Poetikvorlesung mehrfach genannte Peter Handke. Peter Handke nervt Ann Cotten, aber sie liest ihn auch und kann etwas mit ihm anfangen - inwiefern, wird zu sehen sein. Mit Handke steht ein weiteres ehemaliges 'Wunderkind' des Literaturbetriebs zur Debatte, bei dem jedoch seit ein paar Jahrzehnten eine Abwendung von den avantgardistisch-sprachkritischen Anfängen und eine Hinwendung zu einer mystischen Weltanschauung kritisch diagnostiziert wird. Die Empörung bei der Vergabe des Literaturnobelpreises an Handke im Herbst 2019 betraf vor allem seine proserbische Haltung sowie sein 'Frauenbild' und steigerte sich auch bis zum 'Durchdrehen'. Ist man bei Cotten über die dekonstruktivistische Pose genervt, so enerviert man sich bei Handke poetologisch gesehen darüber, dass er deren Einsichten zumindest in seinen jüngeren Werken trotzig negiere. [...] Seit der Tetralogie rund um die "Langsame Heimkehr" (1979) zeichnet sich bei Handke ein neuer Weltzugang und damit verbunden eine epische Erzählweise ab, denen Peter Hamm, knapp vier Monate nach dem Massaker von Srebrenica, in seiner Laudatio bei der Verleihung des Schillerpreises an Handke Folgendes attestiert: "Peter Handke hat das Schwierigste und Höchste gewagt, was ein Schriftsteller nach Kafka überhaupt wagen konnte, nämlich erzählend wieder für Weltvertrauen zu werben und Weltvertrauen zu schaffen". Man kann darin freilich auch einen gefährlichen Eskapismus sehen - ob man Handke als schwierig erachtet, oder ihm attestiert, Schwieriges zu leisten, ist auch eine Frage der Perspektive. Oder aber man kann die Vermutung formulieren, dass solche Zuschreibungen den Blick auf die Sache, wie auch bei Cotten, eher verstellen, und so drängen sich verschiedene Fragen auf: Wieso arbeitet sich Cotten an einem Autor mit solchem Ruf ab? Weshalb liest sie ihn? Was hat sein Nerven mit ihrem Nerven zu tun? Und was ist das eigentlich, 'nerven'? Zeit also für eine Rekonstruktion von Cottens Handke-Lektüre.
Seit Erlass des Schuldverschreibungsgesetzes von 2009 (SchVG) zeichnet sich ab, dass die Emissionspraxis der deutschen Staatsanleihen im Hinblick auf kollektive Gläubigermechanismen („Collective Action Clauses“ – CACs), wie sie das SchVG erstmals rechtssicher ermöglicht, substantiellen Änderungen unterliegen wird. Während die Haltung inländischer öffentliche Emittenten noch bei Verabschiedung des SchVG reserviert war, hat sich die Situation seit Mai 2010 grundlegend geändert: Verschiedene Mitgliedstaaten der Eurozone sind mit Verbindlichkeiten in ihrer Währung in Schwierigkeiten geraten und mussten um internationale Hilfe nachsuchen. Vor dem Hintergrund der politischen Forderung nach einer Beteiligung der bestehenden Gläubigerschaft („private sector involvement“, „PSI“) musste schließlich Griechenland im Frühjahr 2012 eine Umschuldung (mithilfe entsprechender Klauseln) bemühen. Politische und rechtliche Festlegungen der Eurogruppe über die künftige Dokumentation der (verbrieften) Staatenschuld im Hinblick auf eine potentiell erforderlich werdende Umschuldung folgten. Bei den nationalen Umsetzungsarbeiten sind auch gewisse „Unzulänglichkeiten“ des durch das SchVG geschaffenen gesetzlichen Gestaltungsrahmens aufgegriffen worden.
Die nachfolgende Abhandlung zeichnet im Einzelnen die verschiedenen Entwicklungslinien nach, beginnend (i) mit dem SchVG und der darin zum Ausdruck gekommenen traditionellen Haltung der öffentlichen Hand zu CACs, leitet über (ii) zur GriechenlandUmschuldung („PSI“) und deren rechtlichen Besonderheiten und Ergebnisse unter dem (neuen) Blickwinkel einer Beteiligung privater Gläubiger, soll (iii) die von der Eurogruppe gezogenen Konsequenzen in Gestalt der Empfehlungen des Wirtschafts- und Finanzausschusses für „Umschuldungsklauseln“ der Mitgliedsstaaten der Eurozone im Hinblick auf Art. 12 Abs. 3 des ESM-Vertrags erläutern und schließlich (iv) einen Überblick über die gesetzgeberischen Schritte in Deutschland zur Umsetzung der Empfehlungen liefern.
In der vorliegenden Studie wurden studienbegleitende und retrospektive Untersuchungen an 6903 HIV-infizierten Patienten bezüglich der Infektion und Erkrankung durch atypische Mykobakterien und insbesondere des Verlaufs der disserninierten Erkrankung durch Mykobakterium avium intracellulare (MAI) bei AIDS-Patienten und den Erfolg bzw. die Wirksamkeit der antimykobakteriellen und auch der antitetroviralen Therapie durchgeführt. Diese Studie wurde an der Universitätsklinik Frankfurt am Main in der Zeit von 1982 bis 2002 erstellt. Zusammenfassend lassen sich folgende Aussagen aufgrund dieser Untersuchung treffen: 1) Die Gesamtinzidenz der disserninierten MAI-Erkrankung bei HIV-infizierten Patienten war im Frankfurter Raum mit 10,1 % bzw. 4,3/100PYF trotz Verzichts auf eine medikamentöse antimykobakterielle Primärprophylaxe in dieser Region im weltweiten Vergleich eher niedrig. 2) Seit 1996 gab es bei HIV-infizierten Patienten kaum noch Neuerkrankungen mit MAL. Die Inzidenz ist deutlich rückläufig. 3) Diese Entwicklung korrelierte mit der seit dieser Zeit eingesetzten hochpotenten antiretroviralen Therapie mit Proteinaseinhibitoren und nicht nuldeosidalen Reverse-Transkriptase- Inhibitoren (HAART). 4) Unter der heute noch empfohlenen Standardtherapie mit Makroliden und Ethambutol stellte sich insgesamt nur bei 53,3 % der über 30 Tage therapierten Patienten eine Keimelimination ein. 5) Der Einfluß dieser verbesserten Therapie auf den Verlauf der disseminierten MAI-Erkrankung ist als weitaus größer anzusehen als der Einfluss der antimykobakteriellen Kombinationstherapie mit oder ohne Makrolide und geht mit einer deutlich verlängerten Überlebenszeit der Patienten einher. 6) Unter der Kombinationstherapie mit Makroliden erfolgte bei 10 % der Patienten in kurzer Zeit ein Therapieabbruch wegen gastrointestinaler Nebenwirkungen. 7) Aufgrund dieser Ergebnisse ist eine Primärprophylaxe der MAI-Erkrankung mit antimykobakterieller Therapie generell nur bei einer CD4-Zellzahl unter 50 mikro-l gerechtfertigt und eine Sekundärprophylaxe dieser Erkrankung mit antimykobakterieller Therapie wäre bei Ansprechen der hochpotenten antitetroviralen Therapie nicht zu empfehlen.
Based on the commonly used and well-established state-of-the-art DNA sequencing method, i. e. Sanger sequencing, the major target of future research is to develop a fast, cost-effective and gelelectrophoresis-free sequencing method. The aim of the new sequencing technologies is to detect DNA mutations faster and more accurate in order to develop individual therapies for patients (personalized medicine). For this purpose, a lot of novel sequencing techniques like pyrosequencing, mass-spectrometry-assisted sequencing, sequencing by hybridization etc. have been put into practice and already led to commercialized sequencers. The sequencing technology we were mostly interested in is the so-called sequencing-by-synthesis method (SBS). This PhD thesis covers the synthesis of modified nucleosides – the so-called reversible terminators – and their evaluation as reversible terminators. These 3′-modified and dye-labeled nucleotides are incorporated by the polymerase into the DNA-template, then the DNA-synthesis is stopped. After detection of the fluorescent signal, the reversible terminator has to be cleavable in a way (i. e. the polymerase-blocking modification) that the DNA-synthesis can continue. As a result of the polymerase-acceptance tests that have been carried out with the two triphosphates cyanoethoxymethyl(CEM)-dTTP and cyanoethyl(CE)-dTTP as substrates it became clear that the latter one was better incorporated than the first one. Based on this knowledge all four key compounds for the whole reversible terminators possessing the cyanoethyl (CE) group where synthesized within this PhD thesis. Additionally to the synthesis of the modified key compounds, the cleavability of the cyanoethyl function had to be evaluated which is an essential requirement of a reversible terminator for SBS. For addressing this issue, three different CE- and CEM modified monophosphates were created. For each of these three monophosphates an individual synthetic strategy has been developed within this PhD work, each of these strategies and subsequent phosphorylation led to the desired modification. These previously unknown model compounds mimicking the solubility of short oligonucleotides were employed the for qualitative cleavage experiments after their purification and spectroscopical characterization. With these three monophosphates suitable cleavage conditions for a quantitative removal of the CE and the CEM group were examined. In case of the CE function we selectively improved the cleavage conditions while varying the solvent, the reaction temperature as well as the amount of cleaving agent used, in order to make the conditions applicable for an SBS experiment. Due to the fact that the CE function was the most important modification for our SBS experiment, we could even optimize the cleavage efficiency by employing co-solvents like DMSO or DMF. An additional cleavage experiment was carried out by using a short CE-modified oligomer which led to further results that were comparable to the ones obtained from the cleavage experiments of the monomers. One big difference is the required amount of TBAF as cleaving agent for the quantitative removal of the CE-modification from the oligomer. In this case, 7500 equivalents of TBAF are needed for complete CE cleavage at 45 °C compared to the amount of 40 to 80 equivalents TBAF for the monomer (monophosphate). As a conclusion of this result we assume that the amount of cleaving agent and the solubility of the oligomer plays an important role in the CE cleavage efficiency. This assumption was already supported by Saneyoshi et al. who demonstrated for CE-modified RNA oligonucleotides that the CE-cleavage rate is strongly lowered with the increasing of the oligomer length. Thus we could demonstrate that the CE function is quantitatively removable from an oligomer without destroying it. With these results in hands we could prove that the CEM and the CE group are quantitatively cleavable and therefore applicable as blocking groups for reversible terminators. The conditions for the CE cleavage are used for the ArraySBS-“proof-of-principle” which is currently under investigation.
Dass der schlechte Leumund der Rhetorik um 1800 keineswegs zu deren flächendeckendem Verschwinden geführt hat, zeigt der Beitrag von Andreas Keller. Da die Rhetorik sich selbst traditionellerweise immer schon habe unsichtbar machen müssen, um wirken zu können, und da so gut wie jede sprachliche Äußerung rhetorisch verfasst sei, könne allerdings so oder so nur die Analyse des jeweiligen "Wahrnehmungsgrad[s] ihrer Auffälligkeit und Dominanz" verlässliche Auskunft über ihr Fortleben erteilen. Auch wenn insbesondere das auf Innerlichkeit verpflichtete Ideal der Bildung um 1800 vielfach in Konkurrenz oder Opposition zur Rhetorik geraten sei, habe es schnell Versuche vor allem im Rahmen der Pädagogik gegeben, eine "adressatenaktivierende Bildungsrhetorik" zu entwickeln. Zwar stelle die Systemphilosophie deren Hauptgegner dar, doch könne man die Rhetorik mit gutem Recht als "verborgene[ ] Leitdisziplin auch im 19. Jahrhundert" bezeichnen.
"Toughness has been rather out of fashion, as a masculine virtue", so William Gibson schon 2002. Die 'toughe Frau' scheint dagegen noch in aller Munde: zumindest im deutschsprachigen Raum gilt 'tough' als reflexartig einspringende Vokabel für die Kennzeichnung weiblicher Erfolgstypen: "kämpfende Amazone", "eiserne Lady" oder 'superwoman' bleiben als denkbare Synonyme ohne jede Chance. In hoffnungslos inflationärem Gebrauch schreiben die Titelzeilen der Lifestyle- und Frauenmagazine nahezu jeder in den Fokus gerückten Person das Epitheton zu, das zumindest in dieser Verwendung als unübersetzbar gelten muss, vielleicht aber auch gar keiner Übersetzung bedarf: handelt es sich doch - entgegen allem Anschein - um ein deutsches Wort, vermutlich so urdeutsch wie 'Handy'.
Seit Jacob Burckhardts Thesen zum Individualismus in der Renaissance gilt das 'Selbst' als eine eingehend diskutierte Größe, die ungeachtet ihrer diversen Erscheinungsformen nicht nur als das bündige Kennzeichen einer Schwellenzeit, sondern geradezu als ihr alleiniges Produkt angesehen wurde: die Epoche zwischen Spätmittelalter und Aufklärung steht schlichtweg für den 'Ursprung' der modernen Individualität. [...] Dem wohl prominentesten oratorischen Initiator, der explizit für eine 'reformatio mundi' steht, widerfuhr seitens der historiographischen Nachwelt bezeichnenderweise beides, eine ergebene Verklärung als Führergestalt sowie die Apotheose im prometheischen Schema: Martin Luther gilt bis heute nicht nur als 'Rebell' oder 'Revolutionär', sondern vor allem auch als 'Schöpfer der deutschen Schriftsprache'. Spätestens hier gilt es zu differenzieren. Gerade die Person des Wittenberger Gelehrten, Predigers und Seelsorgers gibt Anlass zur sorgsamen Klärung eines frühneuzeitlichen Selbst-Bewusstseins. Das Selbst-Verständnis des Augustinermönchs gründet zunächst ausschließlich in theologischen Traditionen und ist daher vor allem mit Komposita wie 'Selbsterforschung', 'Selbstgespräch' ('soliloquium') und 'Selbsterkenntnis' ('cognitio sui') in Verbindung zu bringen. Diese Kategorien aber sind primär und unlösbar an die Sündhaftigkeit jedes einzelnen Menschen gekoppelt [...] Und dennoch - in diesem der Moderne eher fremd anmutenden Katalog der genannten Komposita begegnet tatsächlich auch die 'SelbstÜbersetzung': als Praxis und Phänomen wie in Form erhellender Paraphrasierungen. Voraussetzung für die Praxis scheint zunächst ein Geschehen auf der machtpolitischen Ebene zu sein. Mit dem Rückgang der von Papst und Kaiser getragenen Universalherrschaft im westlichen Europa, mit dem Schwinden eines nachantiken Herrschaftsanspruchs ('translatio imperii') im Sinne des mittelalterlichen römischen Reichsgedankens ist gleichermaßen auch der rasch fortschreitende Rückgang des Lateinischen als flächendeckende Gelehrten- und Verwaltungssprache eingeleitet. Indem nun die einzelnen regionalen Teilherrschaften nach politischer Autonomie streben, erhält auch die polyphone Sprachkultur Europas einen neuen Stellenwert: weitgehend noch pränationale, also eher territoriale Interessenkollektive verlegen sich auf die Regelung ihrer Angelegenheiten im eigenen Idiom. Dieses kann damit aus dem Schattendasein eines als 'laienhaft' und 'illiterat' verachteten Ungenügens heraustreten und sich als vollgültiges Pendant der antiken Vorgaben erweisen. [...] Ein zweites Novum tritt zeitgleich hinzu. Zwecks parteigebundener Regelung der lokalen und bald auch der bi- oder multilateralen Angelegenheiten erhalten die antiken Vorgaben der Redekunst eine neue und sehr zentrale Funktion: das vor Ort im Sinne bestimmter Interessen auftretende Einzel- oder Kollektivsubjekt (Territorialgewalt) artikuliert sich sprachlich-persuasiv, vertritt einen lokalen Standpunkt ('opinio' / 'point de vue') und versucht seine Zuhörer durch Überzeugung zu einem politisch wirksamen Handeln zu bewegen. Hierfür dient der Autortext, ebenso aber auch seine zweckgerichtete Übersetzung. In dieser konkretisiert sich ein Subjekt nicht nur als Mittler zwischen Parteien, Ständen und Interessen, sondern auch zwischen Sprachen und Kulturen.
BMPs control postnatal dendrite growth and complexity in sympathetic neurons / von Afsaneh Majdazari
(2012)
The vertebrate nervous system is a complex network of billions of neurons connected by dendrites and axons, integrated to functional circuits and areas/organs in the central and peripheral nervous system. The cells of the nervous system origin from common progenitors, which take on different cell fates based on intrinsic and extrinsic factors. These factors determine general neuronal traits, but also the morphology and the type of connections made to other cells. Mechanisms underlying axonal and dendritic growth are well described in contrast to the initiation of neurite growth, which remains to be fully elucidated, especially concerning dendrite formation. Recently BMPs have been identified as candidate dendrite inducing factors in sympathetic, cortical and hippocampal neurons. Here we focus on the in vivo role of BMPs on dendrite growth in sympathetic neurons as their development and differentiation processes have been analyzed in detail.
Rezension zu Matías Martínez, Michael Scheffel (2019): Einführung in die Erzähltheorie, München: C.H. Beck Verlag. 234 S. ISBN: 978-3-406-74291-0 ; Matías Martínez, Michael Scheffel (2020): Anlatım Teorisine Giriş, Çev: Arif Ünal, İstanbul: Runik Kitap.272 S. ISBN: 978-605-06194-6-1
Zum Schutz von Umwelt und Bevölkerung vor unerwünschten Nebenwirkungen wird vielfach der Einsatz von Chemikalien auf ein notwendiges Minimum reduziert. Gerade in der Trinkwasseraufbereitung muss deren Wirkung sorgfältig und zuverlässig kontrolliert werden, da es bei einer Unterdosierung leicht zur Kontamination mit Mikroorganismen kommt. Ein Verfahren mag zum Nachweis solcher Mikroorganismen als geeignet erscheinen, wenn es intakte Keime anzeigt. Gerade in vorbehandelten Proben können jedoch nach einer unvollständigen Desinfektion geschädigte Zellen enthalten sein, die sich unter günstigen Bedingungen erholen (Resuscitation), d. h. ihre Vermehrungsfähigkeit wiedererlangen und dadurch Infektionen auslösen können. Also sollten dafür verwendete Medien auch solche Erreger erfassen, da ansonsten falsch negative Ergebnisse die Folge sind. Im mehrstufigen Nachweis von Escherichia coli nach den Deutschen Einheitsverfahren zur Wasser, Abwasser und Schlammuntersuchung (DEV) wird eine Lactose-Pepton-Lösung als Primärkulturmedium beschrieben, die schon für das Membranfilter-Verfahren als nicht optimal eingestuft wurde. Diese Problematik hatte sich in der vorliegenden Arbeit auch für die Flüssig- keitsanreicherung, das zweite Verfahren nach den DEV, gezeigt. Als Ursache für die verminderten Angehraten im DEV-Medium konnte das darin in einer Kon- zentration von 20 µg/l enthaltene Bromkresolpurpur identifiziert werden. Um das Wachstum bestimmter Mikroorganismen anhand ihrer spezifischen Stoffwechselleistungen anzuzeigen, werden geeignete Substrate in Kombination mit entsprechenden pH-Indikatoren verwendet, zu denen auch das Bromkresolpurpur zählt. Für ungeschädigte Keime hatte letzteres im Vergleich mit anderen, Selektionsmitteln enthaltenden Nährmedien besser abgeschnitten und wurde als weniger giftig" bezeichnet. Bei den in dieser Arbeit untersuchten chlorungsvorgeschädigten Zellen bewirkte es eine signifikante Wachstumshemmung. Im Zuge der weiteren Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass eine Verminderung der Bromkresolpurpur-Konzentration auf 10 µg/l nur noch bei einem Teil und auf 5 µg/l bei keinem der verwendeten Stämme mehr eine signifikante Veränderung der Angehrate bewirkte. Die Funktion als Farbindikator wurde dadurch nicht beeinträchtigt.
Für Hepatitis-Viren sind für Westeuropa im allgemeinen und Deutschland im besonderen niedrige bis sehr niedrige Belastungen dokumentiert. In der vorliegenden Arbeit wurde die Prävalenz der serologischen Marker der verschiedenen Erreger in Proben, die dem Institut für Medizinische Virologie der Universitätsklinik Frankfurt am Main vorgelegt wurden, untersucht. Aus den Jahren 1995 - 2002 wurden 220.468 Tests auf Hepatitis-Virus-Antikörper sowie HBs-Antigen und HGV-RNA in die Analysen einbezogen. Dabei ließ sich ein starker Rückgang der jährlichen Testzahlen vom Höchststand in 1996 mit 30.566 auf nur noch 20.435 in 2002 (-33%) belegen. Außerdem wurden die Präferenzen bei den einzelnen Erregern deutlich: 98% aller Untersuchungen entfielen auf die Hepatitis-Viren A-C und ganze 4.114 Tests auf die Viren D-G. Bei der Hepatitis-A-Infektion, die fast immer folgenlos ausheilt und eine lebenslange Immunität hinterlässt, spiegelten die Antikörper-Prävalenzen die kumulative Wahrscheinlichkeit für den Erregerkontakt mit einem altersabhängig hohen Gesamtdurchschnitt (48,02%) wider. Der Nachweis von viralem Antigen bzw. Genom zeigte die aktuelle Infektionslage (für HBV mit 3,9% und HGV mit 6,06%). Bei Erkrankungen, die zu einem komplizierten Verlauf neigen und/oder keine langfristige Immunität hinterlassen, standen unterschiedliche Antikörper-Prävalenzen für das jeweilige Risiko (im Mittel HBV 19,15%, HCV 11,51%, HDV 6,55%, HEV 3,98%). Diese Zahlen liegen über den in anderen Untersuchungen für die deutsche Gesamtbevölkerung angegebenen Werten. Das ist insofern nicht verwunderlich, als hier kein Normalkollektiv untersucht wurde, sondern belastete Probanden, bei denen bereits eine Infektion vermutet wurde oder die einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt waren. Die Auswertung der Daten für spezifische Risikogruppen belegte die höhere Belastung von HIV-Positiven und i.v. -Drogenabhängigen für fast alle Hepatitis-Viren, während sich für Empfänger von Organen, Blut- und Blutprodukten vielfach eine unterdurchschnittliche oder zumindest eine gegenüber früheren Untersuchungen gesunkene Belastung als Bestätigung für vorgeschriebene Screening-Methoden zeigte. Ein ähnliches Bild bot das medizinische Personal, das lediglich bei den akuten HBV-Erkrankungen über dem Durchschnitt lag. Die Aufnahme der Hepatitis-B-Impfung in den Impfkalender der STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) zeigte schon in den ersten acht Jahren einen beachtlichen Erfolg: bereits in dieser kurzen Zeit stieg die Anti-HBs-Prävalenz bei den Unter-10-Jährigen von anfangs 21,53% auf 82,50%. Dabei hatten in 1995 lediglich 40% die Antikörper durch eine Immunisierung, folglich 60% aufgrund einer Infektion entwickelt. Bis zum Jahr 2002 verschob sich dieses Verhältnis auf 96,49% vs. 3,51% zu Gunsten der Impfung.
A twentieth century-long coupled atmosphere-ocean regional climate simulation with COSMO-CLM (Consortium for Small-Scale Modeling, Climate Limited-area Model) and NEMO (Nucleus for European Modelling of the Ocean) is studied here to evaluate the added value of coupled marginal seas over continental regions. The interactive coupling of the marginal seas, namely the Mediterranean, the North and the Baltic Seas, to the atmosphere in the European region gives a comprehensive modelling system. It is expected to be able to describe the climatological features of this geographically complex area even more precisely than an atmosphere-only climate model. The investigated variables are precipitation and 2 m temperature. Sensitivity studies are used to assess the impact of SST (sea surface temperature) changes over land areas. The different SST values affect the continental precipitation more than the 2 m temperature. The simulated variables are compared to the CRU (Climatic Research Unit) observational data, and also to the HOAPS/GPCC (Hamburg Ocean Atmosphere Parameters and Fluxes from Satellite Data, Global Precipitation Climatology Centre) data. In the coupled simulation, added skill is found primarily during winter over the eastern part of Europe. Our analysis shows that, over this region, the coupled system is dryer than the uncoupled system, both in terms of precipitation and soil moisture, which means a decrease in the bias of the system. Thus, the coupling improves the simulation of precipitation over the eastern part of Europe, due to cooler SST values and in consequence, drier soil.
Understanding plant-plant interactions is essential in planning and implementing effective grassland management strategies. Positive and negative interactions generally co-occur in plant communities and the net effect of these interactions may depend on the disturbance regime, including grazing. Shrubs can act as biotic refuges by physically protecting neighbouring plants from herbivores. As a result, we would expect that in pastures the diversity and flowering success of plants is higher in the close vicinity of shrubs compared to the open vegetation. Nevertheless, we can also assume a competitive trade-off cost for plants that grow together with shrubs. In this study, we assessed the small-scale effects of dwarf shrubs (30–40 cm in diameter) on species density and flowering success. Specifically, we considered three types of microsites: (i) shrub interior, (ii) edge of shrub, and (iii) open pasture (more than 2 meters away from the shrub). We surveyed these three types of microsites using 10 × 10 cm sized plots both in grazed and ungrazed meadow steppe, in central Hungary. The highest species density was found at the edge of shrubs, both in grazed and ungrazed vegetation. Meanwhile, species density did not differ significantly between shrub interiors and the open pasture. However, in grazed vegetation, species flowering success was significantly higher in shrub interiors and edges than in the open pasture; no significant trend was observed for this measure in ungrazed vegetation. In contrast to previous studies, we did not detect a competitive effect of small-sized shrubs on plants in ungrazed vegetation. Our results indicate that small-sized shrubs protect other plants from herbivores and that the edge effect plays an important role for the maintenance of small-scale species diversity in pastures. Overall, our results underline the beneficial effect of biotic refuges in pastures and we suggest that retaining a sparse population of small-sized native shrubs is advantageous from a conservation point of view.
Within the context of eHealth interventions, a shared understanding of what constitutes engagement in and with eHealth technologies is missing. A clearer understanding of engagement could provide a valuable starting point for guidelines relating to the design and development of eHealth technologies. Given the cross-disciplinary use of the term “engagement,” investigating how engagement (and its components) is conceptualized in different domains could lead to determining common components that are deemed important for eHealth technological design. As such, the aim of this paper was 3-fold: (a) to investigate in which domains engagement features, (b) to determine what constitutes engagement in these different domains, and (c) to determine whether there are any common components that seem to be important. A comprehensive systematic scoping review of the existing literature was conducted in order to identify the domains in which engagement is used, to extract the associated definitions of engagement, and to identify the dimensionality or components thereof. A search of five bibliographic databases yielded 1,231 unique records. All titles, abstracts, and full texts were screened based on specific inclusion and exclusion criteria. This led to 69 articles being included for further analyses. The results showed that engagement is used in seven functional domains, categorized as follows: student (n = 18), customer (n = 12), health (n = 11), society (n = 10), work (n = 9), digital (n = 8), and transdisciplinary (n = 1) domains. It seems that some domains are more mature regarding their conceptualization and theorizing on engagement than others. Further, engagement was found to be predominantly conceptualized as a multidimensional construct with three common components (behavior, cognition, and affective) shared between domains. Although engagement is prolifically used in different disciplines, it is evident that little shared consensus as to its conceptualization within and between domains exists. Despite this, engagement is foremost seen as a state of being engaged in/with something, which is part of, but should not be confused with, the process of engagement. Behavior, cognition, and affect are important components of engagement and should be specified for each new context.
Zacharias Conrad von Uffenbach, Schöff und Rathsherr der Stadt Frankfurt am Main, geboren den 22. Februar 1683, hatte bekanntlich eine für die damalige Zeit sehr bedeutende Privatbibliothek zusammengebracht, und insbesondere weder Kosten noch Mühe gescheut, eine Sammlung von Handschriften anzulegen, deren Anzahl so sehr anwuchs, dass er im Jahre 1720 in Halle ein Verzeichniss derselben in einem starken Foliobande herauszugeben sich veranlasst sah. Noch bei Lebzeiten entschloss er sich, einen Theil seines grossen Bücher- und Manuscripten-Schatzes zu veräussern, und liess aus diesem Grunde einen aus vier starken Bänden bestehenden Katalog in 8° erscheinen. So behielt er nur den kleinsten Theil seiner Bücher und die werthvollsten Manuscripte bis zu seinem 1734 erfolgten Tode, „um, wie er sich selbst ausdrückt, sich seinen Verlust wegen der Übrigen erträglich zu machen." Unter den zurückbehaltenen Manuscripten befanden sich die unten näher verzeichneten, die die Geschichte der Stadt Frankfurt betreffen, welche durch Vermächtniss des Besitzers auf die hiesige Stadtbibliothek gelangten. Die bei seinem Tode noch vorhandenen Bücher und Manuscripte wurden dahier öffentlich verkauft und füllte der Katalog vier Bände in 8°. Es hat zwar schon Kirchner in der Einleitung zu seiner Geschichte der Stadt Frankfurt (1. Band. S. 32—36) ein Verzeichniss der von Uffenbach'schen Handschriften gegeben, allein eine Vergleichung mit dem untenstehenden wird zeigen, dass dasselbe sehr mangelhaft und unzureichend ist; daher wohl dem Forscher auf dem Gebiete vaterstädtischer Geschichte ein Dienst durch die Herausgabe des nachfolgenden vollständigeren Verzeichnisses dieser Handschriften geleistet sein möchte.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der übergeordneten Frage nach dem Einfluss der Multikollinearität bei der Spezifikation und Schätzung von latenten nichtlinearen Effekten in Strukturgleichungsmodellen. Da das Multikollinearitätsproblem in latenten nicht-linearen Strukturgleichungsmodellen bisher in der Literatur kaum Beachtung gefunden hat, wird als erstes die Frage beantwortet, welche Relevanz das Vorliegen von Multikollinearität in nichtlinearen Strukturgleichungsmodellen hat. Dabei wird aufgezeigt, dass Multikollinearität von Prädiktoren nicht nur bei linearen Strukturgleichungsmodellen ein Problem darstellt, sondern vor allem bei nicht-linearen Strukturgleichungsmodellen aufgrund des Vorhandenseins nicht-linearer Terme. Da nicht-lineare Terme untereinander in einem höheren Zusammenhang stehen können als lineare Terme eines Strukturmodells, kann es zu Scheineffekten und zu verzerrten Schätzungen der nichtlinearen Effekte kommen. Ein Teststärkeverlust tritt immer ein. Als zweites wird gezeigt, dass die am stärksten vertretene Ansatzklasse zur simultanen Schätzung von Interaktionseffekten und quadratischen Effekten, nämlich die Klasse der Produkt-Indikator-Ansätze, seit ihrer Erstpublikation durch Kenny und Judd (1984) Spezifikationsfehler aufweist, welche in ähnlicher Form auch in jüngeren Publikationen enthalten sind (z.B. bei Lee, Song & Poon, 2004). Spezifikationsfehler machen die ganze Ansatzklasse für Multikollinearität „anfällig“, so dass es theoretisch zu verzerrten Schätzungen oder Scheineffekten kommen muss. Es wird gezeigt, wie man die Spezifikationsfehler korrigieren kann, d.h. wie man die bestehenden Ansätze erweitern muss. Da die latente Prädiktorkorrelation Bestandteil der Spezifikationsfehler ist, stellt sich die Frage, wie groß die Verzerrungen sind, die sich bei der Anwendung der (unkorrigierten) Produkt-Indikator-Ansätze ergeben, wenn die Multikollinearität steigt. Um diese Frage zu beantworten, wird eine Simulationsstudie durchgeführt. Sie zeigt, dass der Zwei-Stufen-Ansatz von Ping (1996) verzerrte Schätzungen der nicht-linearen Effekte produziert. Dieser Ansatz ist ein Vertreter der Produkt-Indikator-Ansätze und enthält die besagten Spezifikationsfehler. In der Simulationsstudie wird außerdem gezeigt, dass die korrekte Erweiterung des Ansatzes von Jöreskog und Yang (1996) zu erwartungstreuen Schätzungen führt. Als drittes wird der Frage nachgegangen werden, welche theoretischen und empirischen Unterschiede zwischen den neuen verteilungsanalytischen Ansätzen LMS (Klein & Moosbrugger, 2000) und QML (Klein & Muthén, 2007), einerseits, und den klassischen Produkt-Indikator-Ansätzen, andererseits, zu erwarten sind. Dazu werden die theoretischen Eigenschaften der verteilungsanalytischen Verfahren, LMS und QML, untereinander und mit der Klasse der Produkt-Indikator-Ansätze verglichen. Ihre theoretischen Eigenschaften werden beim Vorliegen von Multikollinearität betrachtet. Illustriert werden die theoretischen Unterschiede anhand einer Simulationsstudie, die die Ansätze hinsichtlich ihrer Schätzeigenschaften bei steigender Multikollinearität miteinander vergleicht. In der Simulationsstudie werden die theoretisch herausgearbeiteten Vorteile der verteilungsanalytischen Verfahren, LMS und QML, bestätigt. In der Zusammenschau der theoretischen Überlegungen und der Ergebnisse aus den Simulationsstudien zeigt sich, dass Multikollinearität für alle Ansätze zur simultanen Schätzung multipler nicht-linearer Effekte eine Herausforderung ist. Die forschungspraktische und inhaltliche Relevanz des Multikollinearitätsproblems wird anhand eines Beispiels veranschaulicht. Für in jüngster Zeit diskutierte komplexere Modelle (z.B. moderierte Mediatormodelle) wird Multikollinearität ein Kernproblem sein, dem sich alle Ansätze werden stellen müssen oder für das neue Ansätze entwickelt werden müssen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der übergeordneten Frage nach dem Einfluss der Multikollinearität bei der Spezifikation und Schätzung von latenten nichtlinearen Effekten in Strukturgleichungsmodellen. Da das Multikollinearitätsproblem in latenten nicht-linearen Strukturgleichungsmodellen bisher in der Literatur kaum Beachtung gefunden hat, wird als erstes die Frage beantwortet, welche Relevanz das Vorliegen von Multikollinearität in nichtlinearen Strukturgleichungsmodellen hat. Dabei wird aufgezeigt, dass Multikollinearität von Prädiktoren nicht nur bei linearen Strukturgleichungsmodellen ein Problem darstellt, sondern vor allem bei nicht-linearen Strukturgleichungsmodellen aufgrund des Vorhandenseins nicht-linearer Terme. Da nicht-lineare Terme untereinander in einem höheren Zusammenhang stehen können als lineare Terme eines Strukturmodells, kann es zu Scheineffekten und zu verzerrten Schätzungen der nichtlinearen Effekte kommen. Ein Teststärkeverlust tritt immer ein. Als zweites wird gezeigt, dass die am stärksten vertretene Ansatzklasse zur simultanen Schätzung von Interaktionseffekten und quadratischen Effekten, nämlich die Klasse der Produkt-Indikator-Ansätze, seit ihrer Erstpublikation durch Kenny und Judd (1984) Spezifikationsfehler aufweist, welche in ähnlicher Form auch in jüngeren Publikationen enthalten sind (z.B. bei Lee, Song & Poon, 2004). Spezifikationsfehler machen die ganze Ansatzklasse für Multikollinearität „anfällig“, so dass es theoretisch zu verzerrten Schätzungen oder Scheineffekten kommen muss. Es wird gezeigt, wie man die Spezifikationsfehler korrigieren kann, d.h. wie man die bestehenden Ansätze erweitern muss. Da die latente Prädiktorkorrelation Bestandteil der Spezifikationsfehler ist, stellt sich die Frage, wie groß die Verzerrungen sind, die sich bei der Anwendung der (unkorrigierten) Produkt-Indikator-Ansätze ergeben, wenn die Multikollinearität steigt. Um diese Frage zu beantworten, wird eine Simulationsstudie durchgeführt. Sie zeigt, dass der Zwei-Stufen-Ansatz von Ping (1996) verzerrte Schätzungen der nicht-linearen Effekte produziert. Dieser Ansatz ist ein Vertreter der Produkt-Indikator-Ansätze und enthält die besagten Spezifikationsfehler. In der Simulationsstudie wird außerdem gezeigt, dass die korrekte Erweiterung des Ansatzes von Jöreskog und Yang (1996) zu erwartungstreuen Schätzungen führt. Als drittes wird der Frage nachgegangen werden, welche theoretischen und empirischen Unterschiede zwischen den neuen verteilungsanalytischen Ansätzen LMS (Klein & Moosbrugger, 2000) und QML (Klein & Muthén, 2007), einerseits, und den klassischen Produkt-Indikator-Ansätzen, andererseits, zu erwarten sind. Dazu werden die theoretischen Eigenschaften der verteilungsanalytischen Verfahren, LMS und QML, untereinander und mit der Klasse der Produkt-Indikator-Ansätze verglichen. Ihre theoretischen Eigenschaften werden beim Vorliegen von Multikollinearität betrachtet. Illustriert werden die theoretischen Unterschiede anhand einer Simulationsstudie, die die Ansätze hinsichtlich ihrer Schätzeigenschaften bei steigender Multikollinearität miteinander vergleicht. In der Simulationsstudie werden die theoretisch herausgearbeiteten Vorteile der verteilungsanalytischen Verfahren, LMS und QML, bestätigt. In der Zusammenschau der theoretischen Überlegungen und der Ergebnisse aus den Simulationsstudien zeigt sich, dass Multikollinearität für alle Ansätze zur simultanen Schätzung multipler nicht-linearer Effekte eine Herausforderung ist. Die forschungspraktische und inhaltliche Relevanz des Multikollinearitätsproblems wird anhand eines Beispiels veranschaulicht. Für in jüngster Zeit diskutierte komplexere Modelle (z.B. moderierte Mediatormodelle) wird Multikollinearität ein Kernproblem sein, dem sich alle Ansätze werden stellen müssen oder für das neue Ansätze entwickelt werden müssen.
Die Lyme-Borreliose, eine durch Zecken übertragene Multisystem-Erkrankung, wird durch die Spirochäte B. burgdorferi s. l. hervorgerufen. Die in vitro-Empfindlichkeit von Borrelien gegenüber einer ganzen Reihe von Substanzen ist bislang nicht oder nur unzureichend bekannt. In der vorliegenden Arbeit wurde daher die in vitro-Empfindlichkeit von B. burgdorferi gegenüber einer Reihe von neu entwickelten Antibiotika im Vergleich zu bekannten Substanzen unter standardisierten Bedingungen untersucht. Im 1. Teil der Arbeit wurde ein neues kolorimetrisches Mikrodilutionstestverfahren in Kombination mit konventioneller Subkultivierung in Flüssigmedium zur Bestimmung der in vitro-Empfindlichkeit von 17 repräsentativ ausgewählten Borrelienstämmen gegenüber dem neu entwickelten Ketolid Cethromycin eingesetzt. Das Verfahren ist standardisiert, gut reproduzierbar und erlaubt es, mehrere Antibiotika bzw. Isolate gleichzeitig effizient zu testen. Die MHK90 für Cethromycin lag für die getesteten Isolate einheitlich bei  0,002 µg/ml. Die MBK90 lag bei 0,75 µg/ml. Im 2. Teil der Arbeit wurden auf der Basis von konventionellen Zellzählungen mittels Dunkelfeldmikroskopie zusätzlich Untersuchungen zur Aktivität von Cethromycin, Sitafloxacin und Gemifloxacin im Vergleich zu Ciprofloxacin und den bekanntermaßen gut gegen Borrelien wirksamen Substanzen Doxycyclin und Ceftriaxon für je ein repräsentatives Isolat der humanpathogenen Genospezies B. burgdorferi s. s., B. garinii und B. afzelii durchgeführt. Von den untersuchten neuen Substanzen zeigten Cethromycin (MHK [Mittelwert]: ≤ 0,002 µg/ml; MBK [Mittelwert]: 0,3 µg/ml) und Gemifloxacin (MHK [Mittelwert]: 0,06 µg/ml; MBK [Mittelwert]: 8 µg/ml) im Vergleich zu den in der Therapie der Lyme-Borreliose bewährten Substanzen Ceftriaxon (MHK [Mittelwert]: 0,016 µg/ml; MBK [Mittelwert]: 1,2 µg/ml) und Doxycyclin (MHK [Mittelwert]: 0,25 µg/ml; MBK: von 24 bis >32 µg/ml) die vielversprechendste Aktivität gegen B. burgdorferi. Diese Ergebnisse konnten in Hinblick auf die Aktivität der getesteten Antibiotika gegenüber Borrelien durch die zusätzlich über 120 h durchgeführten Time-Kill-Experimenten abgesichert werden. Im 3. Teil der Arbeit wurden dann unter Zuhilfenahme eines theoretischen Modells mittels Einbeziehung weiterer pharmakologischer und pharmakokinetischer Daten für alle getesteten Substanzen sogenannte Bakterizidie-Indizes (BIs) auf der Basis der erzielten in vitro-Resultate berechnet. BIs von > 2,8 stehen dabei für eine gute bis sehr gute antimikrobielle Aktivität. Für Cethromycin zeigte sich bei den untersuchten Isolaten ein rascher Anstieg der BIs schon nach einer sehr kurzen Inkubationszeit von 48 h. Dabei lagen die Werte für Cethromycin (BIs 5,0-7,59) nach 120 h sogar über denen von Doxycyclin (BIs 2,81-3,15). Ebenso lagen die errechneten BIs für Gemifloxacin nach 120 h (BIs 3,33-8,05) höher als für Doxycyclin. Ceftriaxon war allerdings die bei weitem am besten wirksame Substanz und zeigte auch die höchsten BIs von 14,96 bis 18,48. Unter Berücksichtigung aller verfügbaren Daten ergab sich aus der vorliegenden Arbeit zusammenfassend folgende Rangordnung für die in vitro-Aktivität der getesteten antibiotischen Substanzen: Ceftriaxon > Cethromycin > Gemifloxacin > Doxycyclin > Sitafloxacin > Ciprofloxacin. Für neu entwickelte Antibiotika stellen in vitro-Untersuchungen einen ersten Schritt für eine Charakterisierung ihrer antimikrobiellen Wirksamkeit gegen Infektionserreger dar. Die Einbeziehung weiterer pharmakologischer Daten in die Interpretation solcher experimentell gewonnenen Ergebnisse ist innovativ, vermittelt zusätzliche Informationen und erlaubt eine vergleichende modellhafte Abschätzung der Aktivität solcher Substanzen unter Berücksichtigung wichtiger pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Parameter. Zusammenfassend legen die in der vorliegenden Arbeit herausgearbeiteten Ergebnisse eine vielversprechende Aktivität von zwei neuen Substanzen (Cethromycin und Gemifloxacin) gegen B. burgdorferi nahe und lassen daher eine weitergehende klinische Prüfung dieser Antibiotika für eine mögliche therapeutische Anwendung bei Lyme-Borreliose sinnvoll erscheinen.
Micro-computed tomography for natural history specimens: a handbook of best practice protocols
(2019)
Micro-computed tomography (micro-CT or microtomography) is a non-destructive imaging technique using X-rays which allows the digitisation of an object in three dimensions. The ability of micro-CT imaging to visualise both internal and external features of an object, without destroying the specimen, makes the technique ideal for the digitisation of valuable natural history collections. This handbook serves as a comprehensive guide to laboratory micro-CT imaging of different types of natural history specimens, including zoological, botanical, palaeontological and geological samples. The basic principles of the micro-CT technology are presented, as well as protocols, tips and tricks and use cases for each type of natural history specimen. Finally, data management protocols and a comprehensive list of institutions with micro-CT facilities, micro-CT manufacturers and relative software are included.
Mistrust and social hierarchies as blind spots of ICT4D projects : lessons from Togo and Rwanda
(2019)
Information and communication technologies for development (ICT4D) are seen to have great potential for boosting democratization processes all over the world by giving people access to information and thereby empowering them to demand more accountability and transparency of authorities. Based on ethnographic research in Togo and Rwanda on an SMS-based citizen monitoring and evaluation system, this article argues that focusing on access to information is too narrow a view. We show that it is crucial to take into account the respective socio-political backgrounds, such as levels of mistrust or existing social hierarchies. In this context, mobile phone usage has rather varied and ambiguous meanings here. These dynamics can pose a challenge to the successful implementation of ICT4D projects aimed at political empowerment. By addressing these often overlooked issues, we offer explanations for the gap between ICT4D assumptions and people’s lifeworlds in Togo and Rwanda.
Das Treiben der Kunst-Avantgarden in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war ein übernationales gesamteuropäisches Phänomen - nicht nur im Sinne wechselseitiger transnationaler Einflüsse und Kooperationen, sondern auch in Strukturanalogien zwischen den Programmen und Produktionen in verschiedenen Ländern. Eine Verwandtschaft zwischen deutschsprachigem Dada und den russischsprachigen 'kubofuturistischen' Gruppen Gileja und 41° wurde, ausgehend vor allem von der in beiden literarischen Avantgarden gepflegten Lautpoesie, immer wieder beschworen, doch begnügte man sich dabei entweder mit ganz allgemeinen Feststellungen oder beschränkte sich auf eng begrenzte Teilaspekte. Ziel dieses Aufsatzes ist es, interkulturelle Kongruenzen und kulturspezifische Kontraste hinsichtlich der beiden poetischen Formen Laut- und visuelle Dichtung in den beiden Kulturräumen darzustellen und dabei zu zeigen, dass man es mit verschiedenen, doch verwandten Ausprägungen avantgardistischen Handelns zu tun hat.
An exhaustive review of available information revealed 1522 native vascular plant taxa with confirmed records in the Eden region. A further 136 taxa potentially occur in the region, but these remain to be confirmed. Families represented by large numbers of taxa in the indigenous flora include the Fabaceae, Poaceae, Asteraceae, Myrtaceae and Orchidaceae. Species frequencies were highly skewed with 74% of the flora represented in less than 1% of survey samples and only three taxa represented in more than 40% of samples. A large number of records (350 taxa) were evaluated and refuted, emphasizing the importance of critical validation when compiling biological inventory data from multiple sources. Errors are most likely to arise from nomenclatural synonymy and other duplications, misidentifications and erroneous locality information.
The confirmed vascular flora of the Eden region is relatively species-rich compared with other regions in tropical, temperate and semi-arid Australia, although these regions are less well-known botanically. However, the proportion of endemism (1%) is comparatively low, with 18 taxa unique to the region and a further 14 taxa with distributions extending just beyond the region. The Eden region includes 32 taxa listed as endangered or vulnerable in Australia and a further six taxa listed as endangered in New South Wales but not throughout Australia. Thirty-eight taxa were listed as rare in Australia and a further 39 were considered to be uncommon throughout their distribution. Four hundred and sixty-six taxa were considered to be uncommon within the Eden region. Two hundred and seventy-six taxa reached their distributional limits in the Eden region, about three quarters of these reaching their southern limits. Fifty taxa were represented in the region by disjunct populations.
Introduced taxa accounted for approximately 20% of the total regional vascular flora, although this proportion is likely to underestimate the introduced flora given the limitations of available data. The introduced flora is dominated by Poaceae, Asteraceae, Fabaceae and Caryophyllaceae. Very few introduced taxa were widespread in native vegetation. The most common introduced taxa were herbs with long-distance propagule dispersal mechanisms.
Terrestrial, freshwater and estuarine native vegetation of the Eden region was classified into 79 floristic assemblages and mapped at 1:100,000 scale. Assemblages were derived from multivariate analysis of 1604 quantitative vegetation samples. Mapping was carried out using a hybrid decision tree-expert system approach based on quantitative relationships between floristic assemblages and spatial variables (land cover pattern, substrate, climatic variables and terrain variables) and qualitative expert knowledge derived from field experience. The use of vegetation environment relationships and sampling of remnants allowed prediction of vegetation patterns prior to European clearing. The map was validated using three procedures: qualitative checking by experts; reliability mapping using sampling intensity; and accuracy quantification using independent sample data. The map units were described using comprehensive profiles of diagnostic species, structural features, habitat characteristics and sample distributions.
The 79 floristic assemblages include rainforests, mesic eucalypt forests, dry grassy eucalypt forests of the coastal rain shadow valleys, hinterland and tableland, dry shrubby eucalypt forests, grasslands, heathlands, scrubs and wetlands. Variation in climate and geological substrate influence vegetation patterns at regional scales, while variation in topography, local soil moisture and nutrient status and disturbance regimes influence vegetation patterns at local scales. Sixty-eight per cent of the region retained a cover of native vegetation in 1994. Processes threatening various portions of the remainder include further habitat loss from clearing, high-frequency disturbances and certain other disturbance regimes, overgrazing, habitat degradation due to nutrification, dumping and vandalism, and feral animal activity. Past depletion of habitat has been highly biased. Some grassy assemblages on fertile flat terrain are depleted by more than 90%, while some forests with shrubby understories in steep infertile terrain retain close to their original extent. The former assemblages are distributed principally as remnants on privately owned land, while the latter occur in remote areas of public land. Representation in conservation reserves is also biased against grassy assemblages in fertile flat terrain, as well as some other assemblages with restricted distributions. Opportunities for conservation of these assemblages are now very limited and rely on integrated planning, reservation and cooperative management with emphasis on private land.
Der Proust'sche Fragebogen dient traditionell dazu sich kennenzulernen, sei es in einem französischen Salon, wo er einst entstand, sei es auf der letzten Seite eines deutschen Magazins. Wir haben unseren eigenen Fragebogen für den ZfL BLOG entworfen. Hier antwortet jetzt Anja Keith, die seit dem Frühjahr 2020 am ZfL an der von Detlev Schöttker geleiteten "Kommentierten Auswahl-Edition des Briefwechsels zwischen Ernst und Gretha Jünger (1922–1960)" arbeitet.
The dynamic and reversible post-translational modification of proteins and protein complexes with the ubiquitin-related SUMO modifier regulates a wide variety of nuclear functions, such as transcription, replication and DNA repair. SUMO can be attached as a monomer to its targets, but can also form polymeric SUMO chains. While monoSUMOylation is generally involved in the assembly of protein complexes, multi- or polySUMOylation may have very different consequences. The evolutionary conserved paradigmatic signaling process initiated by multi- or polySUMOylation is the SUMO-targeted Ubiquitin ligase (StUbL) pathway, where the presence of multiple SUMO moieties primes ubiquitylation by the mammalian E3 ubiquitin ligases RNF4 or RNF111, or the yeast Slx5/8 heterodimer. The mammalian SUMO chain-specific isopeptidases SENP6 or SENP7, or yeast Ulp2, counterbalance chain formation thereby limiting StUbL activity. Many facets of SUMO chain signaling are still incompletely understood, mainly because only a limited number of polySUMOylated substrates have been identified. Here we summarize recent work that revealed a highly interconnected network of candidate polySUMO modified proteins functioning in DNA damage response and chromatin organization. Based on these datasets and published work on distinct polySUMO-regulated processes we discuss overarching concepts in SUMO chain function. We propose an evolutionary conserved role of polySUMOylation in orchestrating chromatin dynamics and genome stability networks by balancing chromatin-residency of protein complexes. This concept will be exemplified in processes, such as centromere/kinetochore organization, sister chromatid cohesion, DNA repair and replication.
SUMO : glue or solvent for phase-separated ribonucleoprotein complexes and molecular condensates?
(2021)
Spatial organization of cellular processes in membranous or membrane-less organelles (MLOs, alias molecular condensates) is a key concept for compartmentalizing biochemical pathways. Prime examples of MLOs are the nucleolus, PML nuclear bodies, nuclear splicing speckles or cytosolic stress granules. They all represent distinct sub- cellular structures typically enriched in intrinsically disordered proteins and/or RNA and are formed in a process driven by liquid-liquid phase separation. Several MLOs are critically involved in proteostasis and their formation, disassembly and composition are highly sensitive to proteotoxic insults. Changes in the dynamics of MLOs are a major driver of cell dysfunction and disease. There is growing evidence that post-translational modifications are critically involved in controlling the dynamics and composition of MLOs and recent evidence supports an important role of the ubiquitin-like SUMO system in regulating both the assembly and disassembly of these structures. Here we will review our current understanding of SUMO function in MLO dynamics under both normal and pathological conditions.
Throughout their life cells of eukaryotic organisms can be confronted with a variety of proteotoxic stresses and in order to survive, corresponding resistance mechanisms had to evolve. Proteotoxic stresses can cause misfolding of proteins and accumulation of toxic protein aggregates. Failure to remove aggregates of misfolded proteins compromises cellular function and can ultimately cause cell death and disease. To deal with this challenge, cells utilize a complex network of protein quality control pathways, including chaperones, the ubiquitin-proteasome system and the autophagy system.
Another mechanism to cope with proteotoxic stresses is the stalling of translation initiation in order to save valuable resources and prevent faulty translation. Upon stress, intrinsically disordered RNA-binding proteins such as TIA-1 or G3BP1/2 are recruited to stalled preinitiation complexes and a network of multivalent interactions between RNAs and proteins is formed. These mRNP networks can merge with each other and phase separate into membraneless liquid-like structures called stress granules (SGs). Once stress is released, SGs are quickly resolved and translation continues. Yet, chronic stress or mutations of SG-associated proteins can cause persistent SGs, which can sequester misfolded proteins and have been linked to neurodegenerative diseases such as amyotrophic lateral sclerosis or frontotemporal dementia.
In mammalian cells, three isoforms of the small ubiquitin-related modifier (SUMO), SUMO1, SUMO2 and SUMO3 are covalently attached to lysine residues of target proteins. SUMO conjugation is catalyzed via an enzymatic cascade of an heteromeric E1 activating enzyme, the E2 conjugating enzyme Ubc9 and in some cases one of a limited number of E3 SUMO ligases. SUMOylation is a dynamic modification and can be reversed by SUMO isopeptidases, the best characterized of which belong to the SENP family. Cellular stresses such as heat or oxidative stress strongly induce SUMOylation resulting in increased numbers of poly-SUMOylation (formation of SUMO2/3 chains) on nuclear proteins.
The SUMO-targeted ubiquitin ligase (STUbL) RNF4 harbors four SUMO interaction motifs in its N-terminal domain. This feature allows RNF4 to specifically bind poly-SUMOylated proteins and catalyze their proteolytic or non-proteolytic ubiquitylation.
A variety of substrate proteins have been shown to undergo SUMO-primed ubiquitylation by RNF4 in response to stress or DNA damage. RNF4-mediated ubiquitylation is often a signal for proteolytic degradation of these substrates.
In this work we aimed by identify novel RNF4 targets, in heat-stressed cells in order to gain a wider understanding of the nuclear proteotoxic stress response. Analysis by mass spectrometry revealed that a large fraction of RNF4-interacting proteins in heatstressed cells are nuclear RNA-binding proteins, many of which shuttle outside the nucleus and associate with SGs upon stress. We validated, that nuclear RNA-binding proteins, such as TDP-43 and hnRNP M are indeed heat-induced targets of SUMOprimed ubiquitylation by RNF4.
These initial results led us to further investigate the links between the SUMO/RNF4-mediated, nuclear protein quality control and the dynamics of cytosolic heat- or arsenite-induced SGs. SUMO2/3 and RNF4 are mainly nuclear proteins and we confirmed that they do not associate with SGs. Yet, we could demonstrate that depletion of SUMO2/3, the E3 SUMO ligase PML or RNF4 as well as chemical inhibition of SUMOylation strongly delayed SG clearance upon stress release, indicating that a functional STUbL pathway is essential for the timely clearance of SGs.
Next, we investigated how stress-induced poly-SUMOylation is regulated. Our data shows that SENP levels and activities are reduced in response to heat and arsenite stress, which allows the buildup of poly-SUMO chains on nuclear proteins. Limitation of poly-SUMOylation by overexpression of the SUMO chain-specific isopeptidases SENP6 and SENP7 induced SG formation. In contrast, poly-SUMO-priming by chemical depletion of SENP6 with the drug hinokiflavone drastically limited SG formation upon stress treatment. These results indicate a clear role of chain-specific SENPs in the regulation of stress-induced poly-SUMOylation and SG dynamics.
Last, we investigated whether the STUbL pathway could affect the phase separation of FUSP525 (an ALS-linked mutant of the SG-associated protein FUS) and observed that perturbations of the STUbL pathway lead to an increased phase separation of FUSP525L.
Thus, our work connects the SUMO/RNF4 protein quality control mechanism to the dynamics of SGs supporting the hypothesis that release of proteotoxic stress in the nucleus facilitates the clearance of cytosolic SGs. Thereby, we discovered a previously unknown link between the nuclear and cytosolic axis of proteotoxic stress response.
Cortical tracking of stimulus features (such as the envelope) is a crucial tractable neural mechanism, allowing us to investigate how we process continuous music. We here tested whether cortical and behavioural tracking of beat, typically related to rhythm processing, are modulated by pitch predictability. In two experiments (n=20, n=52), participants’ ability to tap along to the beat of musical sequences was measured for tonal (high pitch predictability) and atonal (low pitch predictability) music. In Experiment 1, we additionally measured participants’ EEG and analysed cortical tracking of the acoustic envelope and of pitch surprisal (using IDyOM). In both experiments, finger-tapping performance was better in the tonal than the atonal condition, indicating a positive effect of pitch predictability on behavioural rhythm processing. Neural data revealed that the acoustic envelope was tracked stronger while listening to atonal than tonal music, potentially reflecting listeners’ violated pitch expectations. Our findings show that cortical envelope tracking, beyond reflecting musical rhythm processing, is modulated by pitch predictability (as well as musical expertise and enjoyment). Stronger cortical surprisal tracking was linked to overall worse envelope tracking, and worse finger-tapping performance for atonal music. Specifically, the low pitch predictability in atonal music seems to draw attentional resources resulting in a reduced ability to follow the rhythm behaviourally. Overall, cortical envelope and surprisal tracking were differentially related to behaviour in tonal and atonal music, likely reflecting differential processing under conditions of high and low predictability. Taken together, our results show diverse effects of pitch predictability on musical rhythm processing.
This book starts from the premise that the advent of mobile telephony in Mali coincided with economic liberalization, internationalization of trades and new balances in social spaces such as the Bamako market and the Center and Northern regions of Mali already under stress and / or major reconfigurations. These have resulted in increasing the mobility made ??both inside and outside the country (migrants and displaced persons, etc.); the appearance of new figures of businessmen, entrepreneurs, traders and changing trade routes. However, these mobilities produce original territories circulations and various exchanges that can not be understand in the exclusive setting of the local society. Perceived as pens or territorial ghettos, they are also anchors in cities. Centralities invisible and often confused with other businesses, these territories are also internalized operators forming networks between cities and the countryside. The investigated sites are representative of different scales: links, networks and territories across the Sahel and Sahara, and lastly of the territory enclosed within national boundaries, and finally across small parts of that territory, Douentza and the edges of the Sahara, the region of Kidal. In all cases it came to study in parallel, the social structure, the nature of territories or networks and actors that produce them, their links with urban areas, institutions, groups of actors embedded in these territories and movements registered by the use and ownership of the phone.
This article tries to outline possible research topics in the field of comparative 20th century legal history between Europe and Latin-America. It seeks to examine changes both in Labour and Property law as core areas where social conceptions began to influence »liberal« private law. Focussing on an example from Mexican law in the aftermath of the revolution which took place in the first decades of the 20th century, it is argued that new conceptions in both fields were discussed using similar conceptual patterns in Europe and LatinAmerica. In the reaction of the jurists from both continents to the challenges of the new century lies a possibility for fruitful comparison. Conducting research in such a framework can also produce comparative results on the interplay between constitutional law and private law – especially when the focus lies on Germany and Mexico, where new constitutions at the beginning of the new century did evoke reactions in the discourses about private law. With regard to methodology it has to be observed that such research has to go far beyond the traditional pattern of »reception« of legal concepts from Europe in Latin-America, and to highlight more complex ways of transition of legal forms between the two continents.
Raymond Saleilles (1855–1912) gilt als einer der größten Juristen seiner Epoche und Wegbereiter der französischen Rechtswissenschaft in ein neues Jahrhundert. Auch außerhalb Frankreichs hat sein vielschichtiges Werk in letzter Zeit historische Aufmerksamkeit erfahren, unter anderem mit Schwerpunkt auf der Rechtsvergleichung (Alfons Aragoneses) oder Saleilles’ Beurteilung der deutschen Rechtswissenschaft (Birte Gast). Der Florentiner Rechtshistoriker Marco Sabbioneti hat nun eine umfassende Monographie über Privatrechtsdogmatik und politisch-religiöse Grundeinstellungen des französischen Juristen vorgelegt, dessen Werk oft schlagwortartig mit – aus deutscher Sicht – kulturhistorischen Epocheneinteilungen wie "Belle Epoque" oder "Modernismo" in Verbindung gebracht wird. ...
In Germany, the termination of employment contracts is a central and often intensely debated legal issue today. This is not surprising since employment termination entails substantial risks for the person affected and threatens the very foundation of his or her economic existence. This is why both politics and legal dogmatics place the individual engaged in dependent work at the centre of concern as a subject requiring protection. In Germany, labour law ("Arbeitsrecht") emerged as an independent field of law focusing on the persona of the dependent worker ("Arbeitnehmer") and its typified normative ascriptions. This process took place in the course of the 20th century, as the concept of the principal requirement that employees be protected against unforeseen or unjustified dismissal became increasingly established, giving rise to very intricate regulations. Social security is a guiding motif of this legislation which regards contract termination primarily as a risk. It is often not considered that this constellation is a very new one. Defined conceptions of the interests of the parties to labour contracts also existed before 1900, but social security was then not a central criterion. At that time, many people perceived the termination of their employment as an opportunity rather than primarily as a risk. Employers, on the other hand, aimed to keep people in their service for as long as possible. In the late 19th century, the enforcement of labour performance by legal means and normative instruments, which no longer plays any role today, was still an important issue. This provides occasion to investigate the freedom of working people from the perspective of the history of law, whereby this article focuses on the history of the German-speaking territories. ...
Die Geschichte klingt bekannt: Ein Rechtssystem etabliert im 19. Jahrhundert eine liberale institutionelle Ordnung. Eine Verfassung garantiert mehr oder weniger verbindlich individuelle Rechte, flankiert von einer prinzipiell nach Vertragsfreiheit und Eigentumsfreiheit gestalteten Privatrechtskodifikation. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gerät das liberale Gleichgewicht jedoch ins Wanken. Arbeitende Menschen artikulieren ihre Interessen schärfer als zuvor, es entsteht revolutionärer Sprengstoff, die "soziale Frage" ist allgegenwärtig und das Privatrecht der alten Ordnung scheint keine Antworten darauf zu haben. Es beginnt ein Ringen zwischen neuen, zunehmend radikalen politischen Bekenntnissen, die den Gegensatz der Klassen entweder zugunsten einer Klasse – wenn nötig gewaltsam – entscheiden oder ihn beseitigen wollen, durch Harmonisierung widerstreitender Interessen. Die neuen politischen Richtungen beeinflussen entscheidend das Privatrecht. Das Arbeitsrecht, als neu entstehende Disziplin, gerät in das Spannungsfeld der politischen Glaubenskämpfe des neuen Jahrhunderts und gewinnt gerade durch sie an Relevanz. ...
In der Präambel des europäischen Verfassungsvertrags von 2004 war das neu zu ordnende politische Gemeinwesen als ein "nach schmerzlichen Erfahrungen nunmehr geeintes Europa" beschrieben worden, das sich gerade wegen dieser Erfahrungen auf einen Weg des Fortschritts und der Zivilisation begeben habe. Dem normativen Text hatte man also einen offiziellen Hinweis auf Europas Geschichte vorangestellt. Die Union sollte nicht mehr in erster Linie als nüchterner ökonomischer Zweckverband präsentiert werden, sondern als notwendiges Ergebnis historischer Erfahrung, als universellen Werten zustrebende, rechtsstaatlich verfasste Schicksalsgemeinschaft von Menschen, die sich ihrer gemeinsamen Wurzeln und Ziele bewusst sind. Auch wenn das ehrgeizige Projekt einer europäischen Verfassung inzwischen gescheitert, die Union wieder auf dem Boden der konferenzdiplomatischen Tatsachen gelandet und zur üblichen, zähen Verhandlungsroutine zurückgekehrt ist, bleibt die Rolle der Vergangenheit im europäischen Einigungsprozess ein kompliziertes wie faszinierendes Thema. ...