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This introductory analysis on the subject of werewolves in the Greek and Roman worlds in its legendary, mythical, scientific and medical dimension emphasizes an intrinsic combination of negative and positive aspects, human and non-human factors, and ancient and modern components, laying the groundwork for the study of the gendered duplicity of the werewolf's Self in the modern and contemporary literature of southern and northern Italy. In this presentation of the werewolf motif on the Italian literary panorama from the 19th to the 21st century through an overview of short stories and novels, we will examine the writers who have combined ancient rural legends with metropolitan reveries to underscore the complexity and obscure double life of the werewolf.
Bei der Schlussszene in 'Nathan der Weise', in der auf Lessings Regieanweisung hin "Unter stummer Wiederholung allseitiger Umarmungen" der Vorhang fällt, wird das Toleranzpostulat der Ringparabel als wirksam besiegelt, obwohl die Erwartung an eine konventionelle Auflösung im Liebesglück enttäuscht wird. Die allseitige Umarmung erscheint manchem_r irritierend oder gar befremdend. Es stellt sich leicht ein Unbehagen ein. Doch unterliegt dem so tolerant gelösten Religionsstreit ein ethnographisches Tableau, auf dessen Basis die Differenz durch Transkulturalität bewältigt wird. Lessing klärt die in der Aufklärung aufkommende ethnografische Konstruktion von Differenz auf, indem er die religiöse und kulturelle Grenzziehung durch die Erzählung zweier Vorgeschichten ihrer essentiellen Grundlage beraubt. Zwar enden diese beide tragisch, denn Nathans Familie wird von antisemitischen Kreuzzugshorden ermordet und die Eltern des Geschwisterpaares sterben im Kreuzzug, doch die Kinder der transkulturellen Familiengründung, Recha/Blanda und der Tempelherr, überleben. Recha, die als Pfand der Tugend von Hand zu Hand geht, wird nicht nur aus den Flammen, sondern auch aus dem Zwiespalt der Loyalitäten gerettet. In Recha wird Transkulturalität zur Gestalt. Nicht nur auf ihrem Körper sondern auch in ihrem Geist oszilliert die Kommunikation und wird die Blockade zwischen den Kulturen überwunden. Dabei bleibt sie jedoch als machtlose weibliche Figur das zirkulierende Objekt der Begierde. Der Tempelherr - wie Recha ein Waise - durchläuft einen Bildungsprozess, in dem er seine Position ständig neu finden muss und Fragen der Transkulturalität ausgehandelt werden. Das happy-end, in dem sich Recha und der Tempelherr als Geschwister und verwaiste Kinder einer Deutschritterin und eines Bruders des Sultans in den Armen Nathans, des Sultans und dessen Schwester wiederfinden, entspricht weder dem romantischem Muster noch der Erwartung eines tragischen Verlusts. Nein, 'Nathan der Weise' ist nicht als Trauerspiel, auch nicht als Lustspiel angelegt. Das dramatische Gedicht in fünf Aufzügen setzt dagegen zwei Erzählungen ins Verhältnis - die über Toleranz und die über Transkulturalität. Während Toleranz als Gebot in der Ringparabel ausgegeben wird, wird Transkulturalität in Lessings multikulturellem Jerusalem des 11. Jahrhunderts, wenn auch unter klaren Machtverhältnissen, gelebt. Glücklich ausgehen kann das Drama nur, weil Lessing so der Transkulturalität durch Blutsbande eine tragfähige Basis schafft. Meine These ist, dass Lessing einen solchen Schluss schreiben musste, wenn er das in der Ringparabel entwickelte Gebot der Toleranz als reale Chance verwirklicht sehen wollte. Aus postkolonialer Sicht stellt sich für die heutige Rezeption die Frage, wie notwendig das Konzept der Kreolisierung für die Entwicklung einer toleranten Gesellschaft ist.
Nolan brings a fairly recognizable style to all his movies, often described as "dark" or "gritty." The tone is relentlessly serious, and the narratives are infused with the ambiguity and pessimism of film noir. His protagonists are, without exception, tortured, obsessed men, struggling with the loss of loved ones or past mistakes. Not only do these men face an uncaring world with murky morality, their sense of self is also unstable. To go along with the faulty memories and self-deceptions of his characters, Nolan also has a knack for misleading his audience with convoluted narratives. As Fisher puts it, he specializes in puzzles that can't be solved. 'Inception', to my mind, makes an excellent showcase for all these themes. Therefore, through an examination of its use of space and architecture as metaphors for the mind, I aim to determine the concept of the malleable self that underlies all of Nolan's movies.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit dem im Westen noch weitgehend unbekannten Genre des chinesischen Kriminalromans "gongàn xiaoshuo", sowie dessen produktiver Rezeption durch den niederländischen Diplomaten und Schriftsteller Robert H. van Gulik (*09.08.1910, †24.09.1967). Als Verständnisgrundlage sollen dabei zunächst einige grundsätzliche Ausführungen und Erläuterungen zu besagtem Genre getätigt werden. Danach wird sich der Text van Guliks "Richter Di" zuwenden, jener Romanreihe, der der Sinologe seine bis heute anhaltende Bekanntheit, auch über wissenschaftliche Kreise hinaus, verdankt. Um den Rahmen dieser Aufsatzes nicht zu sprengen, soll sich jedoch vorwiegend auf die durch van Gulik angefertigte und veröffentlichte Übersetzung des ursprünglichen chinesischen Originals, 'Wǔ Zétian sì dà qí àn' ( 武則天四大奇案 , "Vier außerordentlich seltsame Fälle in der Regierungszeit der Kaiserin Wu") (auch: 'Dee Goong An' ( 狄公案, "Richter Dis Fälle")), sowie den dritten Roman der Reihe, 'Geisterspuk in Peng-lai', konzentriert werden, da in diesem der Beginn der Karriere Richter Dis beschrieben wird. Auf diese Weise kann sowohl die besondere Form des chinesischen Kriminalromans - die van Gulik in seinen übrigen "Richter Di"- Romanen übernimmt -, wie auch das tradierte China-Bild und die Anklänge konfuzianischer Philosophie in angemessenem Umfang bearbeitet werden. Die in den Romanen dargestellten Formen des Alltagslebens, die Regierungsstrukturen, die politischen Verschwörungen und die Angriffe von außen, sind historisch korrekt beschrieben und gewähren somit einen faszinierenden Einblick in die Welt des historischen Chinas.
Die Bobrowski-Bibliographie versucht, möglichst vollständig und aktuell sämtliche Publikationen von und über Johannes Bobrowski bzw. über sein Werk zu erfassen. Um die Bibliographie überschaubar zu halten, wurden allerdings Einzelveröffentlichungen von Gedichten, Prosatexten, Rezensionen, Vor- und Nachworten, Interviews und Selbstzeugnissen von Bobrowski in 'deutscher Sprache' nicht aufgenommen. Diese Texte sind in den Gesammelten Werken leicht zugänglich und der Ort ihrer jeweiligen Erstveröffentlichung kann den beiden Erläuterungsbänden von Eberhard Haufe und Holger Gehle (= Gesammelte Werke Bnd. V und VI) entnommen werden.
Die Bibliographie enthält über 1500 Einträge, die in vier Abteilungen verzeichnet sind:
A Das Werk Johannes Bobrowskis (17 Seiten)
B Literatur zu Leben und Werk Johannes Bobrowskis (77 Seiten)
C Resonanzen auf Johannes Bobrowski in Musik, bildender Kunst, Film, Literatur und Hörfunk (15 Seiten)
D Bobrowski-Medaille, Johannes-Bobrowski-Gesellschaft ( 1 Seite)
Die vorliegende Ergänzung baut auf der 'Johannes-Bobrowski-Bibliographie von 2002' auf. Sie folgt dieser in Herangehensweise und Gliederung. Neben einigen dort nicht aufgeführten älteren Titeln enthält sie vor allem solche wissenschaftlichen Arbeiten zu und über Johannes Bobrowski, die zwischen 2002 und 2016 publiziert worden sind. Nicht systematisch erfasst wurden Neuausgaben und Übersetzungen seines Werkes sowie Miszellen, Zeitungsartikel und künstlerische Resonanzen.
Die Bibliographie ist in vier Abteilungen untergliedert:
A Das Werk Johannes Bobrowskis
B Literatur zu Leben und Werk Johannes Bobrowskis
C Resonanzen auf Johannes Bobrowski in Musik, bildender Kunst, Film, Literatur und Hörfunk
D Bobrowski-Medaille, Johannes-Bobrowski-Gesellschaft
We study platform design in online markets in which buying involves a (non-monetary) cost for consumers caused by privacy and security concerns. Firms decide whether to require registration at their website before consumers learn relevant product information. We derive conditions under which a monopoly seller benefits from ex ante registration requirements and demonstrate that the profitability of registration requirements is increased when taking into account the prospect of future purchases or an informational value of consumer registration to the
rm. Moreover, we consider the effectiveness of discounts (store credit) as a means to influence the consumers-registration decision. Finally, we con
rm the profitability of ex ante registration requirements in the presence of price competition.
We study platform design in online markets in which buying involves a (nonmonetary) cost for consumers caused by privacy and security concerns. Firms decide whether to require registration at their website before consumers learn relevant product information. We derive conditions under which a monopoly seller benefits from ex ante registration requirements and demonstrate that the profitability of registration requirements is increased when taking into account the prospect of future purchases or an informational value of consumer registration to the firm. Moreover, we consider the effectiveness of discounts (store credit) as a means to influence the consumers’ registration decision. Finally, we confirm the profitability of ex ante registration requirements in the presence of price competition.
Mean age of stratospheric air can be derived from observations of sufficiently long lived trace gases with approximately linear trends in the troposphere. Mean age can serve as a tracer to investigate stratospheric transport and long term changes in the strength of the overturning Brewer-Dobson circulation of the stratosphere. For this purpose, a low-cost method is required in order to allow for regular observations up to altitudes of about 30 km. Despite the desired low costs, high precision and accuracy are required in order to allow determination of mean age. We present balloon borne AirCore observations from two mid latitude sites: Timmins in Ontario/Canada and Lindenberg in Germany. During the Timmins campaign five AirCores sampled air in parallel from a large stratospheric balloon and were analysed for CO2, CH4 and partly CO. We show that there is good agreement between the different AirCores (better than 0.1 %) especially when vertical gradients are small. The measurements from Lindenberg were performed using small low-cost balloons and yielded very comparable results. We have used the observations to extend our long term data set of mean age observations at Northern Hemi-sphere mid latitudes. The time series now covers more than 40 years and shows a small, statis-tically not significant positive trend of 0.15 ± 0.18 years/decade. This trend is slightly smaller than the previous estimate of 0.24 ± 0.22 years/decade which was based on observations up to the year 2006. These observations are still in contrast to strong negative trends of mean age as derived from some model calculations.
Possible effects of clothianidin seed-treated oilseed rape on honey bee colonies were investigated in a large-scale monitoring project in Northern Germany, where oilseed rape usually comprises 25–33 % of the arable land. For both reference and test sites, six study locations were selected and eight honey bee hives were placed at each location. At each site, three locations were directly adjacent to oilseed rape fields and three locations were situated 400 m away from the nearest oilseed rape field. Thus, 96 hives were exposed to fully flowering oilseed rape crops. Colony sizes and weights, the amount of honey harvested, and infection with parasites and diseases were monitored between April and September 2014. The percentage of oilseed rape pollen was determined in pollen and honey samples. After oilseed rape flowering, the hives were transferred to an extensive isolated area for post-exposure monitoring. Total numbers of adult bees and brood cells showed seasonal fluctuations, and there were no significant differences between the sites. The honey, which was extracted at the end of the exposure phase, contained 62.0–83.5 % oilseed rape pollen. Varroa destructor infestation was low during most of the course of the study but increased at the end of the study due to flumethrin resistance in the mite populations. In summary, honey bee colonies foraging in clothianidin seed-treated oilseed rape did not show any detrimental symptoms as compared to colonies foraging in clothianidin-free oilseed rape. Development of colony strength, brood success as well as honey yield and pathogen infection were not significantly affected by clothianidin seed-treatment during this study.
This study was part of a large-scale monitoring project to assess the possible effects of Elado® (10 g clothianidin & 2 g β-cyfluthrin/kg seed)-dressed oilseed rape seeds on different pollinators in Northern Germany. Firstly, residues of clothianidin and its active metabolites thiazolylnitroguanidine and thiazolylmethylurea were measured in nectar and pollen from Elado®-dressed (test site, T) and undressed (reference site, R) oilseed rape collected by honey bees confined within tunnel tents. Clothianidin and its metabolites could not be detected or quantified in samples from R fields. Clothianidin concentrations in samples from T fields were 1.3 ± 0.9 μg/kg and 1.7 ± 0.9 μg/kg in nectar and pollen, respectively. Secondly, pollen and nectar for residue analyses were sampled from free flying honey bees, bumble bees and mason bees, placed at six study locations each in the R and T sites at the start of oilseed rape flowering. Honey samples were analysed from all honey bee colonies at the end of oilseed rape flowering. Neither clothianidin nor its metabolites were detectable or quantifiable in R site samples. Clothianidin concentrations in samples from the T site were below the limit of quantification (LOQ, 1.0 µg/kg) in most pollen and nectar samples collected by bees and 1.4 ± 0.5 µg/kg in honey taken from honey bee colonies. In summary, the study provides reliable semi-field and field data of clothianidin residues in nectar and pollen collected by different bee species in oilseed rape fields under common agricultural conditions.
The most frequently used parameters to describe the barrier properties of endothelial cells (ECs) in vitro are (i) the macromolecular permeability, indicating the flux of a macromolecular tracer across the endothelium, and (ii) electrical impedance of ECs grown on gold-film electrodes reporting on the cell layer's tightness for ion flow. Due to the experimental differences between these approaches, inconsistent observations have been described. Here, we present the first direct comparison of these assays applied to one single cell type (human microvascular ECs) under the same experimental conditions. The impact of different pharmacological tools (histamine, forskolin, Y-27632, blebbistatin, TRAP) on endothelial barrier function was analyzed by Transwell(®) tracer assays and two commercial impedance devices (xCELLigence(®), ECIS(®)). The two impedance techniques provided very similar results for all compounds, whereas macromolecular permeability readings were found to be partly inconsistent with impedance. Possible reasons for these discrepancies are discussed. We conclude that the complementary combination of both approaches is highly recommended to overcome the restrictions of each assay. Since the nature of the growth support may contribute to the observed differences, structure-function relationships should be based on cells that are consistently grown on either permeable or impermeable growth supports in all experiments.
We study exchangeable coalescent trees and the evolving genealogical trees in models for neutral haploid populations.
We show that every exchangeable infinite coalescent tree can be obtained as the genealogical tree of iid samples from a random marked metric measure space when the marks are added to the metric distances. We apply this representation to generalize the tree-valued Fleming-Viot process to include the case with dust in which the genealogical trees have isolated leaves.
Using the Donnelly-Kurtz lookdown approach, we describe all individuals ever alive in the population model by a random complete and separable metric space, the lookdown space, which we endow with a family of sampling measures. This yields a pathwise construction of tree-valued Fleming-Viot processes. In the case of coming down from infinity, we also read off a process whose state space is endowed with the Gromov-Hausdorff-Prohorov topology. This process has additional jumps at the extinction times of parts of the population.
In the case with only binary reproduction events, we construct the lookdown space also from the Aldous continuum random tree by removing the root and the highest leaf, and by deforming the metric in a way that corresponds to the time change that relates the Fleming-Viot process with a Dawson-Watanabe process. The sampling measures on the lookdown space are then image measures of the normalized local time measures.
We also show invariance principles for Markov chains that describe the evolving genealogy in Cannings models. For such Markov chains with values in the space of distance matrix distributions, we show convergence to tree-valued Fleming-Viot processes under the conditions of Möhle and Sagitov for the convergence of the genealogy at a fixed time to a coalescent with simultaneous multiple mergers. For the convergence of Markov chains with values in the space of marked metric measure spaces, an additional assumption is needed in the case with dust.
We document that natural disasters significantly weaken the stability of banks with business activities in affected regions, as reflected in lower z-scores, higher probabilities of default, higher non-performing assets ratios, higher foreclosure ratios, lower returns on assets and lower bank equity ratios. The effects are economically relevant and suggest that insurance payments and public aid programs do not sufficiently protect bank borrowers against financial difficulties. We also find that the adverse effects on bank stability dissolve after some years if no further disasters occur in the meantime.
This paper applies the theory of structured finance to the regulation of asset backed securities. We find the current regulation in Europe (Article 405 of the CRR) and the US (Section D of Dodd-Frank Act) to be severely flawed with respect to its key intention: the imposition of a strict loss retention requirement. While nominal retention is always 5%, the true level of loss retention varies across available retention options between zero loss retention and full loss retention at the extreme ends. Based on a standard model of structured finance transactions, we propose a new risk retention metric RM measuring the level of an issuer’s skin-in-the-game. The new metric could help to achieve a better implementation of CRR/CRD-IV and DFA, by making disclosure of the RM-number compulsory for all ABS transactions. There are also implications for the operation of rating agencies. On a general level, the RM metric will be instrumental in achieving simplicity and transparency in securitizations (STS).
Die erste Phase des im Dezember 2016 in Kraft getretenen Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den FARC-Rebellen ist mit der Ankunft von ca. 6300 Kämpfern in den vereinbarten 26 Konzentrationszonen abgeschlossen. Dort wird nun der Prozess der Entwaffnung beginnen und die Vorbereitung auf die Eingliederung in das zivile Leben, ein Schritt, der der kolumbianischen Gesellschaft noch große Opfer abverlangen wird – sei es bezogen auf die Prozesse der justiziellen Aufarbeitung der Vergangenheit, sei es hinsichtlich der notwendigen Versöhnungsprozesse oder sei es bei der Suche nach neuen Formen des friedlichen Zusammenlebens. Sich in das zivile Leben einzufinden, dürfte insbesondere den ca. 7000 geschätzten Kindersoldaten Kolumbiens schwer fallen, die teilweise bereits im Alter von 12 Jahren von den illegalen bewaffneten Akteuren des Landes an Waffen ausgebildet wurden und ihre Kindheit bzw. Jugend in Guerilla-Verbänden verbracht haben. Die umfassende Betreuung der Kindersoldaten ist einer der zentralen Indikatoren für einen erfolgreichen Verlauf des Friedensprozesses in Kolumbien, wenn der Teufelskreis aus Gewalt, Vertreibung und Rekrutierung Minderjähriger durchbrochen werden soll. Sonst droht eine Verlängerung von Gewaltbiographien, die die Geschichte des Landes bereits in der Vergangenheit maßgeblich geprägt haben.
Am Donnerstag, dem 26.01.17, beschloss der Deutsche Bundestag, wie schon im letzten Jahr, eine Ausweitung des Bundeswehreinsatzes im Rahmen der UN-Mission MINUSMA in Mali. Die maximale Anzahl der in und um Gao im Norden Malis eingesetzten Soldatinnen und Soldaten wird von bisher 650 auf 1000 erhöht, da Deutschland zukünftig auch die Bereitstellung von Kampf- und Rettungshubschraubern für MINUSMA übernimmt. Damit wird der Einsatz in Mali zum Größten der Bundeswehr. Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos hat das Gefährdungspotenzial schon im vergangenen Jahr mit der ISAF-Mission in Afghanistan verglichen und in keinem anderen UN-Einsatz sind im letzten Jahr mehr Soldaten getötet worden.
Die Entsendung weiterer Soldatinnen und Soldaten vom Deutschen Bundestag in einen Einsatz, in dem sie erheblichen Gefahren für Leib und Leben ausgesetzt sind, erfordert eine umfangreiche Begründung durch die politisch Verantwortlichen und eine kritische Würdigung durch die Zivilgesellschaft.
Ist es zum Lachen oder zum Weinen? Diese Frage stellt sich immer wieder bei der Beobachtung der Worte und Taten des neuen US-Präsidenten – zum Beispiel anläßlich seines ersten Fernsehinterviews mit dem Journalisten David Muir (ABC America, 27.1.2017). Trump benahm sich wie ein rechthaberisches, selbstbezogenes, liebesbedürftiges Kind. Er beharrte auf seiner Version der Amtseinführung, nach der noch nie so viele Menschen wie diesmal an der Zeremonie teilgenommen hätten. Er sprach nicht nur davon, er verwies auch auf Fotos, die er an Wänden im Weißen Haus hat aufhängen lassen. Trump wiederholte außerdem seine Behauptung, dass es viele illegale Stimmen gegeben hätte, und alle für Hillary Clinton. Natürlich würde man auch den einen oder anderen finden, der illegal für ihn abgestimmt habe. Diese Person würde man dann, sagte Trump, als Gegenbeweis vor die Kameras zerren. Aber die Wahrheit sei, dass Millionen von illegalen Stimmen fast ausnahmslos für Clinton abgegeben worden seien...
Vom Wünschen
(2016)
Es freut mich, dass ich bei der Gelegenheit meiner Antrittsvorlesung über ein Thema sprechen kann, das es mir schon lange angetan hat: das Wünschen. Ich werde gleich in einem einleitenden Abschnitt skizzieren, wie ich den Umfang und Inhalt des Themas bestimme und welche Fragen sich für mich daran anschließen. Hauptsächlich möchte ich mich dann auf einen Aspekt konzentrieren, der meiner Professur hier am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin besonders entspricht. Das Fachgebiet lautet "Kulturforschung mit Schwerpunkt Wissensgeschichte", und deshalb möchte ich in dieser Antrittsvorlesung vor allem über den Zusammenhang von Wünschen und Wissen sprechen, und somit auch über die Spannungen zwischen beidem. Es soll um die Frage gehen, was man vom Wünschen wissen kann, um die Frage, wie Wünschen das Wissen initiiert oder antreibt, aber auch darum, wie es das Wissen behindern oder sogar verhindern kann.
1777 veröffentlicht Lessing 'Über den Beweis des Geistes und der Kraft', eine seiner Streitschriften zur Bibel. Letztlich, argumentiert er hier, sei die Echtheit der Bibel gar nicht entscheidend, weil historische Tatsachen ohnehin nicht von allgemeinen Wahrheiten überzeugen könnten. Dieser Unterschied von zufälligen Geschichtswahrheiten und notwendigen Vernunftwahrheiten sei, so die berühmte Formulierung, der "garstige breite Graben" über den er nicht kommen könne, so oft und ernstlich er auch den Sprung versucht habe. So einen Graben mag einer vor sich sehen, wenn er vor einer Antrittsvorlesung steht, einem akademischen Schwellenritual, das wo keinen Sprung so doch einen entschiedenen Schritt erfordert. So einen Graben gibt es auch in der Sache: Man steht vor einem weiten Feld - in meinem Fall Kulturforschung mit Schwerpunkt Religion - dessen Grenzen sich im Ungefähren verlieren. Aber es ist nicht ganz leicht, auf dieses Feld zu kommen, es gibt Hindernisse, Schwellen, mögliche Missverständnisse - eben einen Graben. Es ist nicht mehr wie bei Lessing der Graben von Geschichte und Vernunft oder wie später bei Kierkegaard die Kluft zwischen Vernunft und Glauben. Eher schon ist es der historische Abstand, mit dem jede kulturgeschichtliche Untersuchung zu tun hat. In meinem Fall ist es auch noch ein anderer Graben, es ist der Abstand oder die Spannung von Kultur und Religion - von Forschung einmal zu schweigen -, und damit verbunden auch die Spannung von Religion und Moderne. Denn es ist nicht ganz leicht, Kultur und Religion in ein Verhältnis zu bringen, und es ist es besonders schwer in der Moderne.
Die hier veröffentlichten Vorträge wurden von Daniel Weidner und Stefan Willer am 9. Juni 2016 als Antrittsvorlesungen am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin gehalten. Daniel Weidner ist dort Professor für Kulturforschung mit dem Schwerpunkt Religion, Stefan Willer Professor für Kulturforschung mit dem Schwerpunkt Wissensgeschichte. Beide sind stellvertretende Direktoren des ZfL.
Jacob Taubes (1923-1987) und Carl Schmitt (1888-1985) zählen zu den umstrittenen, aber auch faszinierenden intellektuellen Figuren der Bundesrepublik: hier der jüdische Denker und Religionsphilosoph, ausgewiesener Kenner der apokalyptischen Strömungen in Judentum, Christentum, Gnosis samt ihren Folgen, die - nicht nur im christlichen Sinn - Filiationen innerhalb der Antike und ihres Nachlebens darstellen, dort der katholische Autor und Staatsrechtler, bekannt als Wortführer politischer Theologie, berüchtigt für seinen "aufhaltsamen Aufstieg zum 'Kronjuristen'" (Mehring) des Nationalsozialismus - ein Umstand, der sein Werk bis heute tief verschattet. Taubes und Schmitt haben polarisiert und tun es immer noch. Zu Lebzeiten provozierten sie durch ein Verhalten, das vielen als gemein, willkürlich, oft auch irritierend erschien, weil es übliche akademische Kabalen und Winkelzüge auf brüske Weise überschritt. Auch ergriffen sie rücksichtslos Partei, selbst bis zur fast völligen Isolierung: etwa wenn sich Schmitt 1933 als einziger aus der Kölner Juridischen Fakultät weigerte, für den Kollegen Hans Kelsen zu sprechen, als dieser von den Nationalsozialisten entlassen worden war (vgl. Rüthers), etwa wenn Taubes sich in erbitterte, persönliche Verletzungen bereitwillig in Kauf nehmende, akademische Kämpfe verstrickte, die er Ende der 1970er Jahre am notorischen Fachbereich 11 der Freien Universität Berlin [im Folgenden: FU] gegen nahezu alle führte. Doch verstanden es beide auch, geistig anzuziehen und intellektuell anzuregen, wenn sie Debatten begannen oder in sie eingriff en und Ideen aufnahmen, eben eine akademische Kardinaltugend aufs Beste beherrschten: das Verknüpfen von Wissen zwischen den Fächern, um persönliche oder sachliche Verbindungen für neue Fragen produktiv zu machen. Gerade durch die Missachtung gesetzter Grenzen ihrer jeweiligen Disziplin vermochten sie zu einer reicheren Erkenntnis vorzudringen. Darin sind sie Pioniere: Schmitt am Schnittpunkt von staatlichem Recht und christlicher Religion, Taubes in den Konstellationen jüdisch-christlicher Debatten jenseits aller konfessionell betriebenen Bemühungen um Dialog und Versöhnung. Weil ihr Einsatz als Denker - ungeachtet von Eskapaden und Eklats - ein geistig-existentieller war, wirken ihre Impulse weiter, in den letzten Jahren sogar zunehmend, davon zeugen die amerikanischen Übersetzungen, die viele ihrer Schriften und Texte erfahren haben, davon zeugt das Interesse, das sie gerade bei Jüngeren in Europa, Israel und den USA finden, die Philosophie, Jüdische Studien, Kultur-, Literatur-, Religionswissenschaft betreiben.
Positive Effekte körperliche Aktivität als komplementäre Therapie in der Onkologie wurden in den letzten Jahren in zahlreichen Studien aufgezeigt. Hierbei zeigte sich ein Anstieg der körperlichen Fitness und Muskelmasse, eine Steigerung der Lebensqualität, eine Reduktion des Fatigue-Syndroms, aber auch eine verbesserte Therapieverträglichkeit sowie einer Rezidiv-Prophylaxe (Backman et al., 2014; Meyerhardt et al., 2006; Segal et al., 2001). Daraufhin wurden Empfehlungen für körperliche Aktivität im Rahmen der onkologischen Therapie ausgesprochen, welche 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche umfassen. Diese Empfehlungen basieren auf entitätsunspezifische Studienkollektive mit meist Tumorstadium I und II. Eine Vielzahl an Studien verdeutlichen, dass gerade Patienten in fortgeschrittenen Tumorstadien mit zahlreichen therapie- sowie tumorbedingten Nebenwirkungen zu kämpfen haben und dadurch ein stärkerer Abbau der körperlichen Fitness, der Muskulatur, aber auch der funktionellen Eigenschaften vorzufinden ist. Hierbei stellen Patienten mit fortgeschrittenen gastrointestinalen Tumoren (GIT) ein stark belastetes Kollektiv dar, da 80 Prozent dieser Patienten eine Tumorkachexie erleiden. Zusätzliche wurde in einer Querschnittsuntersuchung aufgezeigt, dass Patienten mit fortgeschrittenen GIT bereits vor Therapiestart einen deutlich verminderten körperlichen und funktionellen Status im Vergleich zu Mammakarzinom-Patientinnen und Gesunden aufweisen (Stuecher et al., 2016). In der vorliegenden randomisiert kontrollierten Untersuchung wurde erstmals ein heimbasiertes Training ohne Supervision zur Steigerung der körperlichen Aktivität bei Patienten mit fortgeschrittenen GIT durchgeführt und dieses mit einer leitliniengetreuen onkologischen Therapie ohne komplementäre Bewegungstherapie verglichen. Dabei wurden der körperliche und funktionelle Status sowie die Aktivitäten des täglichen Lebens verglichen.
Zweiundvierzig Patienten mit fortgeschrittenen GIT (UICC ≥ III, 67,1 ± 6,8 Jahre, 45,2 % weiblich) wurden vor ihrer geplanten first-line Chemotherapie (CT) in die zweiarmige randomisiert kontrollierte Studie eingeschlossen. Eine der Gruppen (I) erhielt, entsprechend der ACSM-Guidelines für onkologische Patienten, die Vorgabe ein wöchentliches Laufprogramm mit einem Umfang von 150 Minuten moderater Intensität pro Woche. Die zweite Gruppe diente als Kontrollgruppe (K) und erhielt am Ende der Studiendauer entsprechende Empfehlungen. Die Interventionsdurchführung wurde mittels Trainingstagebuch und Pedometer begleitet. Vor Beginn (T0), nach zwei CT-zyklen (T1) sowie nach zwölf Wochen (T2) wurde der funktionelle und körperliche Status sowie die Alltagsbewältigung der Patienten erfasst.
Bei einer Dropoutrate von 36 Prozent konnten 28 (K: 15; I; 13) Patienten die Studie komplett durchlaufen. Die mittlere Adhärenzrate lag bei 81,3 Prozent. Im Untersuchungszeitraum konnten die folgenden sign. Veränderungen (p< 0,05) der einzelnen Parameter gezeigt werden. Die posturale Stabilität (COPLänge) konnte sowohl ein Gruppeneffekt, als auch ein Zeiteffekt nachgewiesen werden. Die Interventionsgruppe verbesserte sich im Zeitraum T0-T1 (-71,47mm) sowie im Gesamtzeitraum T0-T2 (-74,13 mm), wohingegen die Kontrollgruppe sich im Gesamtzeitraum T0-T2 (+72,83) verschlechterte. Die Gruppen unterschieden sich daher sowohl in den Zeiträumen T0-T1 ((K)+38,61; (I)-71,47 mm) sowie T0-T2 ((K)+72,83; (I) -74,13mm). Bezüglich des körperlichen Status konnte sich die Interventionsgruppe von T1-T2 (+4,03 kg) sowie von T0-T2 (+4,04 kg) verbessern, sodass sich die Gruppen zwischen den Zeitpunkten T1-T2 ((K) -0,49; (I)+4,03 kg) und T0-T2 ((K) 0,19; 4,04 kg) unterschieden. Der iADL-Fragebogen erbrachte eine Verbesserung der Interventionsgruppe im Gesamtmesszeitraum T0-T2 (+0,12), daraus resultierte ein zusätzlicher Gruppenunterschied in diesem Zeitraum ((K) -0,89; (I) +0,12). Der Ernährungszustand zeigte auch einen unterschiedlichen Verlauf der beiden Gruppen. Zwischen T1-T2 ((K) -0,59; + 1,74) sowie T0-T2 ((K) -0,55; (I) +2,39) unterschieden sich die Gruppen.
Obgleich es für einige Patienten schwierig war die Laufintervention gemäß den Empfehlungen durchzuführen, weisen die Teilnehmer der Interventionsgruppe sowohl in den Parametern des körperlichen, als auch des funktionellen Status Verbesserungen auf. Demnach scheint ein durchschnittlicher Umfang von zwei Stunden moderater körperlicher Aktivität während einer Tumortherapie ausreichend zu sein. Es veranschaulicht, dass eine komplementäre Bewegungstherapie in der onkologischen Therapie bei Patienten mit fortgeschrittenen GIT sinnvoll ist und sowohl einen Benefit in der Körperzusammensetzung, als auch der funktionellen Eigenschaften mitsichbringt. Dies hat wiederum einen positiven Einfluss auf die Alltagsbewältigung. Da einige Barrieren das Laufprogramm der Patienten einschränkten oder gar zum Laufabbruch führten, sollte versucht werden diese zu mindern. Hierbei sind vor allem klima- und wetterbedingte Barrieren ein möglicher Ansatzpunkt, da Nebenwirkungen kaum vermeidbar sind. Dennoch sollten die Patienten auch nach nebenwirkungsbedingten Laufpausen motiviert werden das Programm weiterzuführen. Diese Studie gibt zudem erste Hinweise, dass durch eine komplementäre Bewegungstherapie mit moderater körperlicher Aktivität die Toxizität der CT bei Patienten mit fortgeschrittenen GIT vermindert werden kann. Da der klinische Benefit, welcher in einigen Studien anderer Tumorentitäten postuliert wurde, in dieser Untersuchung nicht objektiv erfasst wurde, wäre dies ein möglicher Ansatzpunkt für Folgestudien.
Ziel der Arbeit war es, die Flugzeitmassenspektrometrie als neue Analysemethode für die instrumentelle Analytik halogenierter Spurengase in der Luft zu etablieren. Die grundle-gende Motivation dafür ist, dass anthropogene Emissionen vieler Vertreter dieser Sub-stanzklasse einen negativen Einfluss auf die Umwelt zeigen: in der Atmosphäre agieren die Substanzen bzw. ihre Abbauprodukte als Katalysatoren für den stratosphärischen Ozonab-bau und verstärken den Strahlungsantrieb der Erde durch Absorption elektromagnetischer Strahlung im sogenannten atmosphärischen Fenster. Um diese Effekte und deren Auswir-kung quantifizieren zu können, ist es notwendig, Konzentrationen und Trends der Substan-zen in der Atmosphäre zu überwachen. Nur so können Gegenmaßnahmen wie Produktions-reglementierungen geplant und bewertet werden. In Kombination mit inverser Modellie-rung können zudem Rückschlüsse über tatsächlich emittierten Mengen gezogen werden. Dies stellt den Anspruch an die Analytik, sehr geringe Mengen dieser Gase sehr präzise quantifizieren zu können, um auch schwache Trends zu erkennen. Zudem muss die Analy-semethode die Möglichkeit zu bieten, mit der wachsenden Anzahl bekannter und zu über-wachender Substanzen Schritt zu halten. Besonders für letzteren Aspekt bietet die Flug-zeitmassenspektrometrie einen entscheidenden Vorteil gegenüber der „konventionellen“ Methode, der Quadrupolmassenspektrometrie: sie zeichnet das gesamten Massenspektrum auf ohne dadurch an Empfindlichkeit einzubüßen. Um das atmosphärische Mischungsver-hältnis von Substanzen im Bereich von pmol mol−1 bis fmol mol−1 bestimmen zu können, muss das Quadrupolmassenspektrometer im Single Ion Monitoring Modus betrieben wer-den – so wird zwar eine hohe Sensitivität erreicht, es wird aber auch nur die Intensität eines bestimmten Masse zu Ladungsverhältnisses (kurz: Masse) zu einem Zeitpunkt aufgezeich-net. Ein Flugzeitmassenspektrometer hingegen extrahiert Ionen mit einer Frequenz im Ki-loherzbereich und zeichnet für jede Extraktion das vollständige Flugzeitspektrum und da-mit Massenspektrum auf.
Aufgabe dieser Arbeit war es, ein Flugzeitmassenspektrometer mit vorgeschalteter Pro-benanreicherungseinheit sowie Gaschromatograph zur Trennung des Subtanzgemisches vor der Detektion aufzubauen und Werkzeuge zur Datenauswertung zu entwickeln. Um einen zukünftigen Feldeinsatz vorzubereiten, sollte der Aufbau möglichst kompakt, mobil und vollständig automatisiert sein. Anschließend sollte Empfindlichkeit, Präzision und dynami-scher Messbereich geprüft, optimiert und die Anwendbarkeit zur Analyse halogenierter Spurengase gezeigt werden. Die Ergebnisse aus der in der vorliegenden Arbeit präsentier-ten Geräteentwicklung finden sich in drei Publikationen wieder, welche in thematischer Reihenfolge die Probenanreicherung (Obersteiner et al., 2016b), den Vergleich von Quadrupol- und Flugzeitmassenspektrometrie (Hoker et al., 2015) sowie Eigenschaften und Anwendung des neuen Aufbaus (Obersteiner et al., 2016a) behandeln. Mit den genannten Aufsätzen ist die Arbeitsgruppe Engel weltweit die erste, welche hochpräzise Analytik ha-logenierter Spurengase routinemäßig mittels Flugzeitmassenspektrometrie durchführt. Der nächste Schritt ist der Übergang von der Laboranwendung zur Feldmessung, z.B. in Form von bodenbasierter in situ Analyse troposphärischer Luftmassen am Taunus Observatorium auf dem Kleinen Feldberg. Da es bisher keine Messstation für die hier beschriebene analy-tische Fragestellung in Deutschland gibt, könnte eine deutliche Verbesserung der Überwa-chung halogenierter Treibhausgase und ozonzerstörender Substanzen in Europa erzielt wer-den. Weiterhin wäre eine Flugzeugapplikation in Zukunft denkbar, welche neben der durch das Flugzeitmassenspektrometer abgedeckten Substanzbandbreite auch von dessen hoher möglicher Spektrenrate profitieren könnte. In Kombination mit Hochgeschwindigkeitsgas-chromatographie könnte eine bisher unerreichte Zeitauflösung der Beprobung der Atmo-sphäre mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie erzielt werden.
Der Einfluss des Klimas und Wetters auf den menschlichen Körper rückte seit dem frühen 19. Jahrhundert zunehmend in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen. Die unmerkliche Allianz mit einer um die Jahrhundertwende populär werdenden naturheilpraktischen Diagnostik ließ einen ganzen Schwung meteorobiologischer Schriften folgen, und diese proklamierten einhellig den gegenseitigen Austausch zweier Systeme: des menschlichen Körpers und des ihn umgebenden Luftraums. Dabei handelte es sich zunächst um einen Raum ohne greifbare Gegenständlichkeit. Es ist demnach kein Zufall, dass eine vergleichbare Korrelationsbildung nun auch in der kunsttheoretischen Diskussion um den Einsatz der bildnerischen Mittel, jener "malerischen Ausdehnung des Raumes", wie Kandinskij es nannte, aktuell wurde.
Als im Sommer 1912 die zweite Optical Convention in London ihre Türen öffnete, füllten die ausgestellten Instrumente gleich mehrere Räume im Imperial College und im Science Museum in South Kensington. Alle einschlägigen Firmen waren nach London gekommen, um ihre Mikroskope, Kameras, Teleskope, Theodoliten, Spektroskope oder Ophthalmoskope einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. Da bedurfte es schon einer raffinierten Inszenierung und einer gezielten Medienkampagne, um die Aufmerksamkeit des Publikums auch noch für das 'Optophon' zu mobilisieren, einen vergleichsweise unscheinbaren Holzkasten. Bereits am Vortag seiner öffentlichen Vorführung war deshalb mit entsprechend viel Fanfare in der Londoner 'Pall Mall Gazette' zu lesen: "To-morrow the Optical Convention is to let loose a new invention on the world. An ingenious Birmingham scientist has turned the element of selenium to account by making light audible, and we are to be dazzled and deafened both at once. Sunlight makes a roaring sound, and lightening, presumably, anticipates its concomitant thunder. All we require now is to increase the anticipative process, and then day light will awaken us every morning a couple of minutes before it arrives. What a point for the day light savers!"
The development of single-photon-counting detectors, such as the PILATUS, has been a major recent breakthrough in macromolecular crystallography, enabling noise-free detection and novel data-acquisition modes. The new EIGER detector features a pixel size of 75 × 75 µm, frame rates of up to 3000 Hz and a dead time as low as 3.8 µs. An EIGER 1M and EIGER 16M were tested on Swiss Light Source beamlines X10SA and X06SA for their application in macromolecular crystallography. The combination of fast frame rates and a very short dead time allows high-quality data acquisition in a shorter time. The ultrafine φ-slicing data-collection method is introduced and validated and its application in finding the optimal rotation angle, a suitable rotation speed and a sufficient X-ray dose are presented. An improvement of the data quality up to slicing at one tenth of the mosaicity has been observed, which is much finer than expected based on previous findings. The influence of key data-collection parameters on data quality is discussed.
Despite an increasing demand for Burgundy truffles (Tuber aestivum), gaps remain in our understanding of the fungus’ overall lifecycle and ecology. Here, we compile evidence from three independent surveys in Hungary and Switzerland. First, we measured the weight and maturity of 2,656 T. aestivum fruit bodies from a three-day harvest in August 2014 in a highly productive orchard in Hungary. All specimens ranging between 2 and 755 g were almost evenly distributed through five maturation classes. Then, we measured the weight and maturity of another 4,795 T. aestivum fruit bodies harvested on four occasions between June and October 2015 in the same truffière. Again, different maturation stages occurred at varying fruit body size and during the entire fruiting season. Finally, the predominantly unrelated weight and maturity of 81 T. aestivum fruit bodies from four fruiting seasons between 2010 and 2013 in Switzerland confirmed the Hungarian results. The spatiotemporal coexistence of 7,532 small-ripe and large-unripe T. aestivum, which accumulate to ~182 kg, differs from species-specific associations between the size and ripeness that have been reported for other mushrooms. Although size-independent truffle maturation stages may possibly relate to the perpetual belowground environment, the role of mycelial connectivity, soil property, microclimatology, as well as other abiotic factors and a combination thereof, is still unclear. Despite its massive sample size and proof of concept, this study, together with existing literature, suggests consideration of a wider ecological and biogeographical range, as well as the complex symbiotic fungus-host interaction, to further illuminate the hidden development of belowground truffle fruit bodies.
Pro-resolving lipid mediator Resolvin D1 serves as a marker of lung disease in cystic fibrosis
(2017)
Background: Cystic fibrosis (CF) is an autosomal recessive genetic disorder that affects multiple organs, including the lungs, pancreas, liver and intestine. Mutations in the cystic fibrosis transmembrane conductance regulator (CFTR) locus lead to defective proteins and reduced Cl- secretion and Na+ hyperabsorption in the affected organs. In addition, patients suffering from CF display chronic inflammation that contributes to the pathogenesis of CF. Recent work suggests that CF patients have a reduced capacity to biosynthesize specialized pro-resolving lipid mediators (SPMs), which contributes to the development and duration of the unwanted inflammation. Alterations in the metabolism of arachidonic acid (AA) and docosahexaenoic acid (DHA) to specialized pro-resolving mediators (SPMs), like lipoxins (LXs), maresins (MaRs), protectins (PDs) and resolvins (Rvs), may play a major role on clinical impact of airway inflammation in CF.
Methods: In this study, our aims were to detect and quantitate Resolvin D1 (RvD1) in sputum and plasma from patients with CF and compare levels of RvD1 with biomarkers of inflammation and lung function. We studied 27 CF patients aged 6 to 55 years (median 16 years) in a prospective approach.
Results: DHA can be found in the plasma of our CF patients in the milligram range and is decreased in comparison to a healthy control group. The DHA-derived pro-resolving mediator Resolvin D1 (RvD1) was also present in the plasma (286.4 ± 50 pg/ mL, mean ± SEM) and sputum (30.0 ± 2.6 pg/ mL, mean ± SEM) samples from our patients with CF and showed a positive correlation with sputum inflammatory markers. The plasma concentrations of RvD1 were ten times higher than sputum concentrations. Interestingly, sputum RvD1/ IL-8 levels showed a positive correlation with FEV1 (rs = 0.3962, p< 0.05).
Conclusions: SPMs, like RvD1, are well known to down-regulate inflammatory pathways. Our study shows that the bioactive lipid mediator RvD1, derived from DHA, was present in sputum and plasma of CF patients and may serve as a representative peripheral biomarker of the lung resolution program for CF patients.