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Völker-Gastfreundschaft
(2011)
Ich werde von zwei Sprichworten ausgehen: Ein georgisches Sprichwort sagt: "Stumari vtisaa" - "Der Gast ist von Gott". Ein russisches Sprichwort sagt dagegen: "Nezvannyj gost’ chuže tatarina" - "Ein ungeladener Gast ist schlimmer als ein Tatare". Ich will damit nicht sagen, dass Georgier bessere Gastgeber sind als Russen. Hinter der scheinbaren Differenz zwischen den beiden Konzepten von Gastfreundschaft steht eine Gemeinsamkeit - in beiden Fällen wird die Souveränität aufgegeben. Ein Georgier aber betont das Freiwillige der Übergabe dieser Souveränität: Er tritt das Hausrecht dem Gast ab, so wie er es dem Gott überlassen würde und lässt ihn für eine bestimmte Zeit über die Hausordnung walten. Das russische Sprichwort betont dagegen die feindliche Übernahme: Der ungeladene Gast stört die Ordnung des Hauses, so wie der Erzfeind, der Mongole.
Im geographischen Areal der ehemaligen Sowjetunion existiert ein fast dreihundertjähriges Wechselverhältnis zwischen dem Feld der Macht und dem Feld der Literatur (und Kunst). Das "Denkmal" fungiert als Medium dieses Wechselverhältnisses, als ein Relais, das das Oszillieren des Heroischen zwischen dem Politischen und dem Künstlerischen, vom Staatslenker zum Künstler und zurück ermöglicht. Im Folgenden verfolgt Zaal Andronikashvili die Entstehung und Rezeption des Kulturheros aus und im Denkmal in fünf Schritten. Im ersten Schritt geht er auf die Aporien des Denkmals als eines absolutistischen Repräsentationsmediums ein. Der absolutistische Monarch ist zwischen dem Anspruch auf die ewige Präsenz und der nekrotischen Semantik des Denkmals hin- und hergerissen: er ist einerseits lebendig und immer präsent, andererseits erhebt er diesen Anspruch in und durch die Maske verstorbener Heroen. Im zweiten Schritt geht er den Konsequenzen nach, die die Einführung monarchischer Repräsentationsformen im Medium der Vollplastik im orthodoxen religionskulturellen Kontext hat: Sie setzt ikonoklastische Ressentiments frei und aktualisiert idolatrische Gefühle. Das Denkmal wird semantisch mit den Qualitäten des ambivalenten - sowohl heil- als auch unheilspendenden - Heros aufgeladen. Im dritten Teil untersucht Andronikashvili die künstlerische Kritik an solchen absolutistischen Repräsentationsformen sowie Fragen der Repräsentierbarkeit eines Künstlers am Beispiel der Denkmal-Gedichte von Aleksandr Puškin. Diese ist zugleich ikonoklastisch und ikonodul. Als ikonoklastische Kritik prangert sie das Gemachte, Künstliche, Tote der Repräsentation an. Der Künstler eignet sich aber auch monarchische Repräsentationsformen an, selbst wenn er sie sakral (freilich nicht im religiösen Sinne, sondern als Freiheitskampf) umdeutet. Dadurch begründet der Künstler einerseits einen vom Monarchischen unabhängigen politisch-poetischen Raum, andererseits übernimmt er sowohl die heilspendende als auch die nekrotische Semantik des Heros. Im vierten Teil verfolgt Andronikashvili die Transformation der künstlerischen Rezeption des Denkmals als Metapher zum tatsächlichen Denkmal des Künstlers im Russland des 19. Jahrhunderts. Im letzten Schritt wird gezeigt, wie die ikonoklastische Rezeption der Avantgarde den Künstler von seinem (metaphorischen) Denkmalpostament stürzt und das Künstlerische im Zuge der Oktoberrevolution wieder dem Politischen unterordnet. Die dadurch entstandene Leerstelle des Künstlerischen wird wiederum von der politischen Führer-Repräsentation gefüllt, die nicht nur die Erbschaft monarchischer Repräsentation, sondern auch die der kulturheroischen Repräsentation antritt.
This article examines striking similarities between stereotypical characters in Caroline Lee Hentz's US-American plantation novel "The Planter's Northern Bride" (1854), and Charlotte Brontë's classic "Jane Eyre" (1847). Especially, a connection can be made between Hentz's Italian "Madwoman in the attic" Claudia, and Brontë's transatlantic Caribbean counterpart Bertha. An intersectional methodology performed through a close reading will show how both women are literally and metaphorically trapped within spaces and stereotypes. This article transfers imagology into a global setting while extending its scope beyond investigating national characteristics.
The semantics of adjectives related to nominals denoting societal roles, such as presidential (from president), have remained understudied. We examine the semantics of what we call role-denoting relational adjectives, providing a formal analysis using the notion of a frame, a unified representation for lexical knowledge, world knowledge, and context. The frames we propose are based on a constructivist philosophical understanding of social roles, leading us to posit a multi-tiered ontology of events and individuals. Using frames and our ontology, we provide a general semantics for role-denoting relational adjectives and roles
Discourses in the historical (or narrative) use of the simple present in English prohibit backshifting, though they allow forward sequencing. Unlike both reference time theories and discourse coherence theories of these temporal inferences, we propose that backshifting has a different source from narrative progression. In particular, we argue that backshifting arises through anaphora to a salient event in the preceding discourse.
This paper is about what Ninan (2014) (following Wollheim 1980) calls the Acquaintance Inference (AI): a firsthand experience requirement imposed by several subjective expressions such as Predicates of Personal Taste (PPTs) (delicious). In general, one is entitled to calling something delicious only upon having tried it. This requirement can be lifted, disappearing in scope of elements that we will call obviators. The paper investigates the patterns of AI obviation for PPTs and similar constructions (e.g., psych predicates and subjective attitudes). We show that the cross-constructional variation in when acquaintance requirements can be obviated presents challenges for previous accounts of the AI (Pearson 2013, Ninan 2014). In place of these, we argue for the existence of two kinds of acquaintance content: (i) that of bare PPTs; and (ii) that of psych predicates, subjective attitudes and overt experiencer PPTs.
For (i), we propose that the AI arises from an evidential restriction that is dependent on a parameter of interpretation which obviators update. For (ii), we argue that the AI is a classic presupposition. We model both (i) and (ii) using von Fintel and Gillies’s (2010) framework for directness and thus connect two strands of research: that on PPTs and that on epistemic modals. Both phenomena are sensitive to a broad direct-indirect distinction, and analyzing them along similar lines can help shed light on how natural language conceptualizes evidence in general.
This paper briefly presents the current situation of bilingualism in the Philippines, specifically that of Tagalog-English bilingualism. More importantly, it describes the process of adapting the Multilingual Assessment Instrument for Narratives (LITMUS-MAIN) to Tagalog, the basis of Filipino, which is the country’s national language. Finally, the results of a pilot study conducted on Tagalog-English bilingual children and adults (N=27) are presented. The results showed that Story Structure is similar across the two languages and that it develops significantly with age.
Seit Jahrzehnten steht eine Gestalt an oberster Stelle des Kanons historisch bedeutsamer Figuren in der Ukraine: der Dichter und Maler Taras Ševčenko (1814−1861). Im Land besteht Einigkeit über seine identitätsstiftende Funktion für die imaginierte Gemeinschaft Ukraine. Er wird über die Regionen hinweg als verbindende Gestalt wahrgenommen - besonders in Zeiten, in denen ein mögliches "Auseinanderbrechen" des Landes intensiv diskutiert beziehungsweise befürchtet wird. Ein Grund dafür ist, dass Ševčenko für die historisch unterschiedlich geprägten Regionen einen gleichermaßen festen Bezugspunkt darstellt: Er lebte im Russischen Reich und stammte aus einem Gebiet, das heute zur Zentralukraine gehört; gleichzeitig konnte und kann man sich in der Westukraine mit der Idee von Ševčenko als einem der wichtigsten Träger ukrainischer Identität identifizieren. In Ševčenko laufen zentrale gesellschaftliche und erinnerungskulturelle Diskussionen und Projektionen über Vergangenheit, den gegenwärtigen Zustand und mögliche zukünftige Entwicklungen des Landes zusammen, und die spannungsreichen Veränderungen und erinnerungskulturellen Widersprüche in der Geschichte der Ukraine drücken sich ganz besonders in der Auseinandersetzung mit Ševčenko aus. Ševčenko ist also auch nach der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1991 der Kulturheros schlechthin. Diese Umwertung der Ševčenko-Gestalt wird heute vor allem bei renommierten Wissenschaftlern und Ševčenko-Forschern, aber auch in Reden von Politikern deutlich. Demgegenüber bestehen in der Gegenwartskultur jedoch zahlreiche andere Entwürfe, die die Gleichsetzung Ševčenkos mit der Nation in Frage stellen. Dabei führen die Um- und Neudeutungen zu einer Pluralisierung des Ševčenko-Bildes; und auch wenn Gegenentwürfe als Bedrohung empfunden werden - gerade durch sie wird Ševčenkos Bedeutung aktualisiert und seine Gestalt auch für jüngere Generationen zugänglich und interessant gemacht. Der Kulturheros Ševčenko, der in der Sowjetzeit etabliert und in Folge hoch verehrt wurde, ist weiterhin äußerst populär und ein beliebtes Objekt kultureller, wissenschaftlicher und medialer Auseinandersetzungen in der Ukraine.
Ein besonders geeignetes Werk für die exemplarische Darstellung der stormschen Novellistik und Erzählkunst in seinen Ich-Erzählungen stellt die 78-seitige historische und gattungsgetreu geschlossene Novelle "Aquis Submersus" aus dem Jahre 1876 dar, die seiner "mittleren Schaffensperiode angehört, und damit zwischen seiner Früh- und Spätphase" (Kunze 1978: 283) angesiedelt ist. Sie weist eine prägnante Struktur und einen strengen Aufbau auf, der in insgesamt vier Teile mit zwei Hauptteilen untergliedert ist und eine Rahmenstruktur enthält. Dies zeigt sich auch darin, daß Storm die eigentliche Novellenhandlung in eine Rahmenerzählung einbettet, die eine weitere Rahmenkonstruktion umschliesst. Bevor jedoch auf die erzähltechnischen Besonderheiten eingegangen werden soll, ist es an dieser Stelle unumgänglich, zunächst einen kurzen Überblick über die Novelle folgen zu lassen, die die erzähltechnische Analyse unterstützen wird.
Es ist nichts unnatürlicher als der Frieden : Lebensform Krieg und Friedenskunst im 17. Jahtrhundert
(2001)
Die Friedensdichtungen, die zeitnah auf das historische Ereignis von 1648 reagierten, bleiben merkwürdig von Bedenken getragen. Diese Bedenken sind nicht juristischer oder politischer Art. Die literarischen Texte nehmen auf die Unsicherheiten und Probleme der vertraglichen Regelung keinen sonderlichen Bezug. Sie begrüßen die Regelung als Friedenswerk. Aber zum Ereignis überhaupt verhalten sie sich so, als sei noch gar nicht wirklich eingetreten, was sie doch gerade feiern, und als seien sie selbst vor allem deshalb wichtig, damit der Frieden auch vorstellbar werde, von dem sie Nachricht geben. Das Kriegsende ist die höchst glückliche Erfüllung eines langgehegten Wunsches, und trotzdem scheint hier ein historisches Geschehen seiner Wahrnehmbarkeit vorauszueilen.
Im Kompilationsschrifttum der Frühen Neuzeit bildet die Tragica- und Criminalliteratur eine eigene Masse. In zahllosen Historien wird ein Schreckenspanorama ausgebreitet. Vergehen mit bösen Folgen laufen auf große Verbrechen hinaus, Lug und Betrug, Liebesverirrung und Ehebruch auf Todschlag und Mord mit spätestens hier sinnverwirrten, besessenen und getriebenen Tätern. [...] Es kommt aber eine ebenso extreme, harsche Normierung hinzu. Zur Geschichte der Tat gehört unweigerlich die Hinrichtung des Täters. Die Mordnachrichten sind damit eigentlich Exekutionsberichte. Die Texte dienen auch dem Erweis 'guter Policey', die hier Zeichen setzt für die Konsolidierung der politischen und sozialen Systeme im Prozess der Frühen Neuzeit.
Ziel des Beitrags ist es, am Musterfall von Andreas Gryphius' 'Catharina von Georgien' (1657) - einem der bedeutendsten Texte der europäischen Barockliteratur - die politischen Implikationen zu beleuchten, die das Leiden der Märtyrerin im Trauerspiel des 17. Jahrhunderts begleiten. Den Leitfaden bildet dabei das Konzept der politischen Körperschaft, das Ernst H. Kantorowicz als Element der theologischen Herrscherlehre des Spätmittelalters beschrieben hat. Im Trauerspiel von Gryphius ist der Leib der Märtyrerin, so die These, keineswegs nur das Sinnbild einer am Modell der 'passio Christi' ausgerichteten Leidensgeschichte, sondern zugleich ein 'body politic' mit mystischer Bedeutung. Gryphius erzeugt diese Koinzidenz, indem er die Rollen der Königin, die als Interimsherrscherin amtiert und die des Opfers, das für den christlichen Glauben auf dem Scheiterhaufen stirbt, zusammenführt. Catharinas Leidensgeschichte erfüllt eine politische Mission, denn die blutige Zeugenschaft, die sie durch ihre 'passio' ablegt, dient dem Zweck der Sicherung eines übergeordneten Systems der Macht, das sie stellvertretend für ihren Sohn als Thronerben im Interregnum repräsentiert. Den Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen bildet daher die Frage nach dem politisch-theologischen Hintergrund des Martyriums, das Catharina von Georgien bei Gryphius durchleidet.
Die Frage ist, ob und in welcher Weise säkulare Texte auf religiöse Auslegungspraktiken und Deutungsmuster rekurrieren, und welche Verschiebungen dabei zwischen ihnen stattfinden. Die Autoren gehen dabei erstens davon aus, dass der Kommentar eine paradoxe Textpraxis ist, und zweitens davon, dass diese Paradoxie in der Moderne besonders dort manifest wird, wo sie sich mit denjenigen Paradoxien berührt oder überschneidet, die im Prozess der Säkularisierung entstehen.
The German word also, similar to English so, is traditionally considered to be a sentence adverb with a consecutive meaning, i.e. it indicates that the propositional content of the clause containing it is some kind of consequence of what has previously been said. As a sentence adverb, also has its place within the core of the German sentence, since this is the proper place for an adverb to occur in German. The sentence core offers two proper positions for adverbs: the so-called front field and the middle field. In spoken German, however, also often occurs in sentence-initial position, outside the sentence itself. In this paper, I will use excerpts of German conversations to discuss and illustrate the importance of the sentence positions and the discourse positions for the functions of also on the basis of some German conversations.
Emmanuel Alloa stellt mit Alois Riegl einen Pionier des kunsthistorischen Umgangs mit materiellen Objekten - Textilien, Schmuck- und Gebrauchsgegenstände aus aller Welt - vor. Diese bedürfen, so die These, eines eigenen, anderen Modus der Rezeption, als ihn die Kunstgeschichte für ihre klassischen Gegenstände, vor allem Gemälde und Skulptur, entwickelt hat: eines haptischen Sehens. Alloa rekonstruiert diese komplexe, weil eben nicht einen Sinn durch einen anderen ersetzende, Näherungsweise und diskutiert sie vor dem Hintergrund der altmeisterlichen niederländischen Malerei.
It has often been noticed that one syntactic argument position can be realized by elements which seem to realize different thematic roles. This is notably the case with the external argument position of verbs of change of state which licenses volitional agents, instruments or natural forces/causers, showing the generality and abstractness of the external argument relation. (1) a. John broke the window (Agent) b. The hammer broke the window (Instrument) c. The storm broke the window (Causer) In order to capture this generality, Van Valin & Wilkins (1996) and Ramchand (2003) among others have proposed that the thematic role of the external argument position is in fact underspecified. The relevant notion is that of an effector (in Van Valin & Wilkins) or of an abstract causer/initiator (in Ramchand). In this paper we argue against a total underspecification of the external argument relation. While we agree that (1b) does not instantiate an instrument theta role in subject position, we argue that a complete underspecification of the external theta-position is not feasible, but that two types of external theta roles have to be distinguished, Agents and Causers. Our arguments are based on languages where Agents and Causers show morpho-syntactic independence (section 2.1) and the behavior of instrument subjects in English, Dutch, German and Greek (section 2.2 and 3). We show that instrument subjects are either Agent or Causer like. In section (4) we give an analysis how arguments realizing these thematic notions are introduced into syntax.
In many languages, a passive-like meaning may be obtained through a noncanonical passive construction. The get passive (1b) in English, the se faire passive (2b) in French and the kriegen passive (3b) in German represent typical manifestations. This squib focuses on the behavior of the get-passive in English and discusses a number of restrictions associated with it as well as the status of get.
In this paper I investigate a change in the word order patterns of Greek nominalizations that took place from the Classical Greek (CG) period to the Modem Greek (MG) one. Specifically, in CG both the patterns in (A), with its two subtypes, and (B) were possible; the MG system, on the other hand, exhibits only the (B) pattern. The difference between the two systems is that agents can only be introduced in the form of prepositional phrase in MG nominals in a position following the head noun, while they could appear in a prenominal position bearing genitive case in CG. Moreover, the theme genitive, i.e. the objective genitive, could precede the head nominal in CG; this is no longer the case in MG, where the theme genitive follows the head noun obligatorily:
(A) i) Det-(Genagent)-Nprocess-Gentheme 1 ii) Det-Gentheme-Nprocess
(B)Det-Nprocess-Gentheme (Ppagent)
I argue that the unavailability of (A) in MG is linked to the nature and the properties associated with a nominal functional projection contained within process non~inals and to other related changes in the nominal system of Greek.
This paper is a preliminary comparative study of the relation between word order and information structure in three Null Subject Languages ((NSLs) Spanish, Italian and Greek). The aim is twofold: first I seek to examine the differences and the similarities among these languages in this domain of their syntax. Secon, I investigate the possible derivations of the various patterns and attempt to localize the differences among these languages in different underlying syntactic structures.
The goal of this paper is to evaluate two approaches to quantification in event semantics, namely the analysis of quantificational DPs in terms of generalized quantifiers and the analysis proposed in Schein (1993) according to which quantifiers over individuals contain an existential quantifier over sub-events in their scope. Both analyses capture the fact that the event quantifier always takes scope under quantifiers over individuals (the Event Type Principle in Landman (2000)), but the sub-events analysis has also been argued to be able to account for some further data, namely for adverbs qualifying ‘ensemble’ events and for mixed cumulative/ distributive readings. This paper shows that the sub-events analysis also provides a better account of the Event Type Principle if a broader range of data is considered, including cases with non-existential quantifiers over events: unlike the generalized quantifiers analysis, it can successfully account for the interpretation of indefinites in bare habituals and sentences that contain overt adverbs of quantification.
The reactivation of Rudi Fuchs' 1983 exhibition 'Summer Display' took place in 2009 as part of the collection series, 'Play van Abbe part 1: The Game and the Players', and was entitled 'Repetition: Summer Display 1983'. The reconstruction questioned the codes and systems used within (but also consciously and unconsciously outside) the museum and raised several questions, including: what story did the original composers want to tell, and how can this piece of history be understood today? Is the new presentation a separate exhibition entirely or a copy of the 'original' one? What is then the difference between the idea of copy, repetition, and reenactment? And what is the role of the museum's archive in the process of restaging? What can curatorial institutional archives tell us about the museum itself?
It is common knowledge in the field of Philippine linguistics that an ang-marked direct object in a non-actor focus clause must be definite or generic, while a ng-marked object in an actor focus clause typically receives a nonspecific interpretation. However, in contexts like wh-questions, the oblique object in an antipassive may be interpreted as specific, as noted by Schachter & Otanes (1972), Maclachlan & Nakamura (1997), Rackowski (2002), and others. […] In this paper, I propose to account for the specificity effects […] within the analysis of Tagalog syntax put forth by Aldridge (2004). I analyze Tagalog as an ergative language […]. Cross linguistically, antipassive oblique objects receive a nonspecific interpretation, while absolutives are definite or generic. I show in this paper how the Tagalog facts can be subsumed under a general account of ergativity.
The article examines the role of the "natural law of nations" in Vico's philosophy of culture. The focal point of this inquiry is the notion of 'barbarism' in the New Science. While Vico's influential conception of the 'barbarism of reflection' has attracted a lot of attention, the multiplicity of tropes of barbarism in the New Science has not been sufficiently recognized. The article argues that while Vico takes civil law, the Roman ius gentium, as a model for his conception of culture, the trope of the warring barbarian figures prominently in key moments of his philosophy of history (e. g. in transitional moments between two historical ages) when issues of modern international law (asylum, declaration of war, piracy) are at stake.
Andrea Albrecht zeichnet in ihrem Beitrag, ausgehend von punktuellen Textbelegen, eine Skizze der unterschiedlichen diskursiven Verbindungen, die sich in der Rede vom "Held der Wissenschaft" abbilden können. In einem ersten Schritt wird zunächst das konnotative Umfeld nachgezeichnet, in dem sich die Rede vom "Held der Wissenschaft" situieren und etwa vom "Märtyrer der Wissenschaft" abgrenzen lässt (I). Die folgenden Abschnitte versammeln und analysieren Textbeispiele, in denen Heroismus und Wissenschaft auf unterschiedliche Weise verknüpft werden. Denn die Attribuierung eines wissenschaftlichen Akteurs als "Held" kann wörtlich genommen werden, sie kann aber auch metaphorisch sein oder auf die positive (oder auch negative, mitunter ironische) Auszeichnung von generellen oder auch speziellen Gemeinsamkeiten von Gelehrtentum und Heldentum hinauslaufen. Je nach argumentativer Absicht und Funktion kann man dabei symbiotisch verbindende (II), metaphorisch-analogisierende (III und IV), generalisierende und subsumierende Zuschreibungen (V) unterscheiden. Eine Grenzfigur stellen faktische Zuschreibungen dar, die aus einem zunächst metaphorischen Vergleich auf tatsächliche Übereinstimmungen des Verglichenen schließen (VI). Insgesamt aber sind es diese Koordinaten, die eine historische Perspektivierung des Themas mitbestimmen oder dieser vorausgehen müssten (VII).
Ambrosia artemisiifolia causes agricultural losses and severe health problems. Whether the species also has a negative influence on plant species richness and the composition of the vegetation is a matter of ongoing debate. The question whether common ragweed impacts biodiversity or not is of great importance as this impact may be an additional motive for the prevention of import and control. It would also have an influence as to which administrative sector is competent and responsible for these measures. In Germany, for example, where the species is not yet wide spread, the Federal Nature Protection Act provides a legal framework the management of invasive alien species. Only if ragweed would have proven negative effects on other species, communities, or habitats, could this be applied in the fight against the species.
Der ,Neue Mann' zwischen Familie und Beruf : Erkundungen bei Hans Fallada und Joseph Breitbach
(2014)
Falladas „Kleiner Mann“ gehört zu den Erfolgstiteln der späten Weimarer Republik und darf bis heute mit uneingeschränktem Publikumsinteresse rechnen. Empathisch, realitätsnah, detailreich, aber wenig politisch engagiert, rief die Darstellung der absinkenden Mittelschicht schon in der Weimarer Republik den Vorwurf der „linken Melancholie“ hervor, der neben Fallada auch Kästner traf. Noch 1970 diente diese Kategorie dem Literaturwissenschaftler Helmut Lethen als Kampf- und Abwehrbegriff gegen einen vorgeblich „weißen“ Sozialismus, dem er die Absicht sozialer Pazifizierung zuschrieb. Die Farbwahl deutet auf die Langlebigkeit des politisch-literarischen Topos hin, hatte doch Kurt Tucholsky schon 1926 die deutsche Sozialdemokratie in dem Gedicht „Feldfrüchte“ als „außen rot und innen weiß“ charakterisiert. Joseph Breitbach greift in seinen Erzählungen „Rot gegen Rot“ und „Das Radieschen“ von 1928/29 diese Metaphorik ebenso auf wie die mit ihr assoziierten widerstreitenden Positionen. „Rot gegen Rot“ lautet auch der Titel seines 1929 bei der Deutschen Verlagsanstalt erschienenen ersten Erzählbandes. Im Gegensatz zu den politischen Kampffronten sind diejenigen zwischen den Geschlechtern erst spät, dafür aber mit eindeutigem und nachhaltigem Interesse an der „Neuen Frau“ ins Blickfeld der Literaturwissenschaft geraten. Es scheint geradezu, als habe das Erlöschen der politischen Utopie, die sich zunächst in der Weimarer Republik, dann für zahlreiche, vor allem angloamerikanische, Forscher in der DDR verkörperte, die vorherigen Hoffnungen nun auf eine grundlegende Neudefinition des Geschlechterverhältnisses verlagert: Die „Neue Frau“ sollte im Privaten und Öffentlichen realisieren, was politisch eben nicht gelungen war. […] Parallel wäre zu wünschen, dass der Literarisierung des „Neuen Mannes“ die gleiche differenzierte Aufmerksamkeit zukäme - selbst wenn er massenmedial weit weniger präsent ist als seine Geschlechtsgenossinnen. Zeichen seiner Schwäche sind schon in den 20er Jahren unübersehbar. Der „Neue Mann“ ist zumeist – ob im wörtlichen oder übertragenen Sinne – der „Kleine Mann“.
Hoffmann unterschätzt und disqualifiziert hier - natürlich auch im Interesse der Aufwertung eigener künstlerisch-kritischer Produktion - die Beliebtheit des spät- und popularaufklärerischen Genres der Blindenheilung, das die handfest-praktische Gegenseite des hochambitionierten und spätestens seit Diderot auch philosophisch prominenten Phänomens darstellt. Als „hochbesetzte Technik des 17./18. Jahrhunderts“ oder gar als „Urszene der Aufklärung“ verbindet das Starstechen den Gewinn des Augenlichts mit dem potentiellen Verlust anderer, ersatzweise erworbener, oft aber auch stärker als normal ausdifferenzierter Fähigkeiten. So folgt zumindest auf die literarisierte Blindenheilung regelmäßig der Wunsch nach erneuter Blindheit m – oder der Abbruch der Narration, „als bedeute das Tageslicht das Ende der Fiktion“. Peter Utz belegte diesen Konnex bereits 1990 mit Beispielen von Jean Paul über Goethe bis zu Bonaventuras Nachtwachen, machte aber auch auf den Rat von dessen Erzählerinstanz aufmerksam, die mögliche Fortsetzung der Geschichte „als Material für trivialromantische Verwertung“ zu nutzen. Hoffmann hingegen entwertet – wahrscheinlich wider besseres Wissen – das philosophische wie narratologische Problempotential der Blindenheilung, indem er probehalber eine Reihe anderer Varianten durchspielt, vom Arterienverschluss (,Aneurisma') über den Wundbrand bis hin zur geglückten Amputation.
Explizite Notenzitate in der Schönen Literatur sind selten, weisen sie doch auf die grundsätzliche Fremdheit zwischen den beiden Medien hin. Diese wurde schon in der romantischen Musikliteratur ebenso oft beschworen wie zu widerlegen versucht. Musik sei die bessere Sprache, meinten zahlreiche romantische Autoren, niemals würde die verbale Sprache sie zu erreichen vermögen. Gleichwohl kämpften Wackenroder und Tieck, Heine und Grillparzer um jene poetische Sprache, die so viel mehr sein soll als die Prosa. So überrascht es nicht, wenn nur wenige Autoren sich der Herausforderung stellen, mit dem Notentext selbst auch die Grenzen ihres eigenen Mediums zu bezeichnen - und noch weniger nutzen sie das Notenzitat als Indiz ihrer poetologischen Grundüberzeugungen. Nicht zufällig sind Hans Henny Jahnn, Arthur Schnitzler und Ingeborg Bachmann die wichtigsten nach wie vor seltenen Zeugen einschlägiger medienkomparatistischer Betrachtungen.
Ein Film von Claude Simon? Im Gegensatz zu Alain Robbe-Grillet und Marguerite Duras kennt man Simon nicht als Filmregisseur. Seine Vorliebe scheint im Bereich der technischen Bildmedien eher der Photographie zu gelten als dem Film: Simon veröffentlichte zwei Bände mit eigenen Photographien (Album d’un amateur von 1988 und Photographies von 1992) und auch seine Romane machen insgesamt weniger den Film zum Thema als die Photographie: Nicht nur enthalten Simons Romane immer wieder lange Beschreibungen fiktiver (oder realer) Photographien und Postkarten (in L’Herbe, Histoire, La Bataille de Pharsale, L‘Acacia), auch modelliert er Bewußtsein und Gedächtnis seiner Protagonisten häufig als ein photographisches. Erinnerungen – das läßt sich vor allem an Le Vent (1957) zeigen – können jederzeit die Qualitäten einer photographischen Aufnahme annehmen, werden charakterisiert und beschrieben, als wären es sich nicht mentale Bilder, sondern tatsächliche Photographien. Die Mediatisierung der visuellen Wahrnehmung stellt für Simon dabei keine Entfremdung von einer nicht-medial unterstützten Wahrnehmung dar; vielmehr erlaubt sie es allererst, die subjektive und körperliche Gebundenheit einer je partikularen Perspektive zu denken.
Das Ziel dieser Forschungsarbeit war es, herauszufinden, welche Kriterien der Barrierefreiheit für digitale Bildungsmedien relevant sind und diese Kriterien in einer Matrix abzubilden. Zur Erreichung dieses Ziels wurden qualitative Interviews mit Lehrkräften und Expert*innen der digitalen Barrierefreiheit durchgeführt.
Die qualitativen Interviews haben gezeigt, dass eine individuelle Klassifizierung der Barrierefreiheits-Kriterien für digitale Bildungsmedien notwendig ist.
Bereits vorhandenen Konzepten fehlt es vor allem an Praxisnähe und konkreten Anweisungen. Zudem wurde deutlich, dass der Barrierefreiheit und Inklusion nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit in Deutschland zukommen.
This chapter is a journey of thought exploring decolonial critique as a situated practice while thinking through exilic consciousness and its constitutive conditions. I begin by reflecting on decolonialities to gesture toward varied forms of decolonial projects that need to be situated, given that each location generates different sets of questions/problems that demand different answers. In this way, I reconfigure the exilic condition, and the space of displacement in general, as a plurilingual space that unsettles various colonial forms of epistemic monolingualism predicated on the selfsufficiency of thought. To this end, I reflect on the potentiality of exilic consciousness to generate decolonial critique when thinking from/about the Global South. Finally, this chapter demonstrates the significance of acknowledging the diverse locations and trajectories of decolonial critique and the plurality of thought embedded within the exilic intellectual formation that can potentially undo colonial forms of knowledge-making and being in the world.
Im heutigen Deutschland lebt eine große Gruppe von Einwanderern türkischer Herkunft und ihren Nachfahren. In der Literatur und Publizistik dominierten bis vor kurzem sehr kritische Narrative über sie, insbesondere über die Frauen und ihre Rolle in den Gemeinschaften, die diese Gruppen bildeten. Hatice Akyün, eine junge deutsche Journalistin und Autorin türkischer Herkunft, versucht in vielen Publikationen dieses Bild zu entzaubern. Dem Beispiel ihres eigenen Lebens folgend, beschreibt sie den Alltag einer türkischen Familie aus einer neuen Perspektive. Sie ist gut integriert und erfolgreich tätig in beiden Kulturen, der deutschen und der türkischen, und sie zeigt es zum Beispiel in ihrem Text Einmal Hans mit scharfer Soße mit einem starken Sinn für Humor. Im folgenden Artikel versucht die Verfasserin, den langen imaginären Weg von Hatice aus der Peripherie der deutschen Gesellschaft in ihre Mitte vorzustellen. Die Analyse zielt darauf ab, die Vorurteile über Minderheiten von Einwanderern mit der Realität zu konfrontieren, die aus einer neuen unüblichen Perspektive dargestellt wurde.
Else Lasker-Schüler, Tino und Jussuf, viele Namen, die sie sich selber gab, führen zu einer einzigartigen, starken Frau, die ihr Leben in Literatur umgesetzt hat. Zu einer Frau, die einer der führenden expressionistischen Persönlichkeiten wurde, ihr Leben literarisierend vermarktete und doch im wahrsten Sinne des Wortes nie mit sich und der Umwelt zufrieden werden konnte und auch werden wollte.
The main theme in the three scenes and one stage theatre play called "Lawyers" which was written by Rolf Hochhuth in 1980 is "death". The date in the play goes back to May 1978 when the body of the Italian Prime Minister Aldo Moro was found. In the play, the minister Heilmeyer is a lawyer like his daughter Tina and his prospective son-in-law Dieter. However, Heilmeyer worked as a judge at the times of Hitler's Germany. It is seen that lawyers from two different generations encounter topics like death, death sentence, suicide, right to kill and survive. Hochhuth not only questions his own society with a critical attitude and but also he keeps on becoming the conscience of the society with the chronological narrative and the play in which the ideas are associated. The play is analyzed in the light of the perspectives of social reality and readers.
Korean is a generalized classifier language where classifiers are required for numerals to combine with nominals. This paper presents a number construction where the classifier is absent and the numeral appears prenominally. This construction, which I call the classifier-less number construction (Cl-less NC), results in a definite or a partitive reading where the referent must be familiar: ‘the two women’ or ‘two of the women’. In order to account for this, I argue that Korean postnominal number constructions are ambiguous between a plain number construction and a partitive construction. After motivating and proposing an analysis for the partitive structure, I argue that Cl-less NC is derived from the partitive construction, explaining its distributional restriction and the interpretation.
This paper studies the acquisition process of Spanish verbal morphology in a monolingual child. The study focuses on the period of the first 50 verb lemmas. This covers the period from age 1;7 till 1;10.
The data shows that the verb acquisition process of this Spanish child follows three main stages:
1. A lexical stage in which verbs are only acquired as a lexical element.
2. A syntactic stage in which the verb, still contemplated as a non-split word, becomes the main element in the development of thematic and semantic relations.
3. A morphological stage in which verb suffixes begin to be analysed separately. At this stage, the relationship between form and meaning starts and the functional categories linked to the verb (tense, aspect, agreement, mood... ) begin to be acquired. Just at this moment, the first miniparadigms appear, which suggests that the acquisition process of verb morphology has started.
The first two stages are premorphological and cover in our child the period till 1;9. In the last stage, which begins at 1;10, the child enters the protomorphological stage.
A translation process is often seen as only a simple code exchange, but, in fact, it always requires an adaptation of terms, expressions, and structures, which is not exactly straightforward. This paper describes the process of translating and adapting the Multilingual Assessment Instrument for Narratives (LITMUS-MAIN) to Brazilian Portuguese. A brief description of the project, concerning both historic and linguistic aspects, was done in order to emphasize the cultural and linguistic challenges faced during the process.
The Atlas Group created a digital mixed-media archive of contemporary Lebanese history, made up of produced and found documents. These archives look immediately ambiguous: they don't collect historical documents; they actually contain visual artefacts created by the Lebanese artist Walid Raad. These digital mixed-media archives - partly accessible on the web but also physically exhibited and performed - are not intended to preserve the memory of the past, but they become indeed useful to actualize history by giving it back in the form of a historical fiction. What if archives should not deal with memory, but with amnesia? And what kind of historical temporality do they re-activate?
Konservativ, feministisch, schuldig? : Genderkonzepte in zwei Gedichten von Marie Luise Kaschnitz
(2024)
Marie Luise Kaschnitz' Haltung in Bezug auf Genderkonventionen und -rollen ist ambivalent. Das untersuche ich an zwei Gedichten. Das frühe Gedicht "Grabstele" (1936) zeigt ein stereotypisierendes Genderdenken, das sich auf Oberflächlichkeiten beschränkt. Kaschnitz hat das Gedicht später kritisiert und sich Gedanken über ihre eigene Haltung gemacht. Trotzdem lässt sich auch in "Grabstele" eine subversive Tendenz festmachen, die Sprechinstanz ist nämlich in Bezug auf Gender unterdeterminiert. Kaschnitz imaginierte sie zwar später als weiblich, im Text ist das aber nicht so festgelegt. Der Aufruf zu Subversion und Ungehorsam der Frauen ist im zweiten untersuchten Gedicht "Frauenfunk" (1972) stärker und expliziter. Das liegt unter anderem am historischen Kontext, dieses Gedicht wurde durch den Feminismus geprägt. Beiden Gedichten gemeinsam ist ein essentialistisches Genderkonzept mit bürgerlichen Genderrollen, das sich durch Kaschnitz' Werk zieht.
Predication and equation
(2001)
English is one language where equative sentences and non-equative sentences have a similar surface syntax (but see Heggie 1988 and Moro 1997 for a discussion of more subtle differences). In this paper we address the fact that many other languages appear to use radically different morphological means which seem to map to intuitive differences in the type of predication expressed. We take one such language, Scottish Gaelic, and show that the real difference is not between equative and non-equative sentences, but is rather dependent on whether the predicational head in the structure proposed above is eventive or not.
We show that the aparently odd syntax of “equatives” in this language derives from the fact that they are constructed via a non-eventive Pred head. Since Pred heads cannot combine with non-predicative categories, such as saturated DPs, “equatives” are built up indirectly from a simple predicational structure with a semantically bleached predicate. This approach not only allows us to maintain a strict one-to-one syntax/semantics mapping for predicational syntax, but also for the syntax of DPs. The argument we develop here, then, suggests that the interface between the syntactic and semantic components is maximally economical— one could say perfect.
Wissenschaft, so heißt es, sei ein Projekt, das auf Erkenntnis zielt. Damit verbunden ist die Vorstellung, daß wir heute mehr wissen als gestern und morgen mehr wissen werden als heute. Die Frage ist nur, ob sich das zu Erkennende auch in diese Gedankenfigur fügt. Wie müßten wir vorgehen, wenn jene weißen Flecken auf der Landkarte des Wissens, welche zu besetzen und zu füllen ein konsti-tutiver Bestandteil wissenschaftlichen Selbstverständnisses ist, eo ipso als Wirklichkeiten anzuerkennen sind, die unerkannte Möglichkeiten in sich bergen? Wie können wir diesen virtuellen Realitäten (im emphatischen Sinne der Prägung, nicht dem geläufigen, der auf einem technizistischen Mißverständnis beruht) gerecht werden, ohne sie durch den fixierenden Zugriff, das Aussagen und Ausmalen, Aufschreiben und Aufzeichnen ihrer Virtualität zu berauben? ...
The mediation of German cultural studies has become a firm component of the foreign language lessons, because without knowledge about the culture of the target language communication cannot succeed. However, the aim of the study of the German cultural study lessons should not be to provide a comprehensive picture for the purposes of the actual study of the culture and geography, but to choose from the contents with the help of which then an intercultural competence can be developed. The concept "German cultural studies" is extended by the component "intercultural", so that now we speak of „German cultural and intercultural studies“. This contribution would like to point out which developments the field „German cultural and intercultural studies“ has taken in Turkey and which role the study of intercultural aspects plays in the German lessons at school and in the teacher advanced training. Furthermore this contribution would like to introduce the teaching draughts which were sketched for the teaching field “German cultural and intercultural studies” in the German teacher training. Moreover, it should be discussed with which subjects and methodical possibilities the learning aim of an intercultural competence can be reached.
Was lässt sich also vorerst über eine mögliche Rilke-Rezeption bei Thomas Bernhard sagen? Am ehesten kann man das Verhältnis der beiden Autoren darstellen, indem man Rilkes "Auftritte" in Bernhards Werk mit dem Dasein der verstorbenen Christine Brahe in Urnekloster vergleicht. Wäre er leibhaftig dort, er würde sich selbst sicherlich nicht in einem Spiegel erkennen, zu unterschiedlich sind Formen und Inhalte. Auch fehlt das Rilke-Portrait jedenfalls in Bernhards selbst gewählter Ahnengalerie. Es gibt allerdings einzelne Momente in den Texten, bei denen man vermeint, Rilke durch eine an sich "stets verschlossene Türe" in Bernhards Werk hineinschreiten zu sehen, gemessenen Schrittes geht er an den Figuren vorbei und verschwindet fast durchsichtig, fast unbemerkt wieder. Nur ein Geist, in dieser Welt gestorben und nicht mehr verlässlich zuhaus, ein Nachhall von einem vergangenen Zustand, dadurch aber dennoch, zumindest zwischen den Buchstaben, Zeilen und Seiten, zwischen den Buchtiteln und Klappentexten, vorhanden.
This chapter argues against the view that Derrida's emphasis on change makes him complicit in the neoliberal requirement of flexibility that results both in precarity and in the dominance of English. To the contrary, the essay argues that Derrida's idea of 'différance' includes the view that openness both involves loss and is always partial (since incision involves excision), that the singular is precious, and that deconstruction is justice since it is alert to what is excluded even by efforts at inclusiveness. Examples of the preciousness and loss of the singular are circumcision (where incision is excision), hospitality (in which unconditional hospitality has material limitations and conditions), subjectivity (which is never based on full presence), language (which both is my own and comes from an other), and neighbourhoods (since they continue only by incorporating new people). Deconstruction, the essay concludes, need not be complicit in neoliberal dominance but, properly understood, makes us aware of the power dynamics by which the openness of plurilingualism can lead to the dominance of English.