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Eros
(1921)
Paiderastia - ich wähle das griechische Wort, weil es ein gleichbedeutendes und gleichwertiges im Deutschen nicht gibt, denn on der "Päderastie" ist die Paiderastia etwa so weit verschieden, wie das Gymnasion vom Gymnasium - heißt Liebe zu Knaben, auf Knaben gerichteter Eros. Das ist also wiederum nicht dasselbe wie das, was man heute gleichgeschlechtige Liebe nennt. Es handelt sich nicht um beliebiges erotisches Verfallensein eines Menschen männlichen Geschlechts an einen andern, sondern eben um die erotische Bindung eines Mannes an Knaben oder Jünglinge, und, das wollen wie gleich hinzufügen: um eine erotische Bindung wiederum dieser Knaben und Jünglinge an einen Mann. ...
Suchen Sie auch den Schlüssel zum besseren Verständnis von Mythologie, Kunst und Literatur? Dann sollten Sie das Weltbild des Impurismus studieren. Es wird Ihnen die Augen öffnen für bislang hermetische Zusammenhänge, und Sie werden erkennen, was der Chorus mysticus (Faust II Ende) meint, wenn er sagt: "Alles Vergängliche Ist nur ein Gleichnis." Erde und Himmel, alles Materielle und alle Geistgebilde, der Kosmos und alle Lebewesen --- ein Gleichnis wofür? Wenn Sie die Antwort finden, werden Sie verstehen, warum die Wissenden unsere Kulturszene dominieren. Sie brauchen keine Forschungsnische zu suchen, wenn Sie das weite Feld des Impurismus mit Literatur- und Sprachwissenschaft beackern; denn "Poesie ist die Muttersprache des menschlichen Geschlechts" (Hamann: Aestetica in nuce).
Der selige Oberhofprediger Kt. zu Dresden sagt in seiner Moral: "es liegt in den unbeträchtlichen Erscheinungen des menschlichen Herzens, bald ein Keim des Guten, der leicht verloren geht, wenn man nicht darauf achtet, bald aber auch Saame des Böse, der schnell tiefe Wurzeln schlägt, und unvermuthet zu einer solchen Reife gelangt, daß man ihn oft, auch mit der äußersten Mühe, nicht wieder ausrotten kann." ...
Diese wenigen Bogen haben keinen andern Zweck, als theils die Eltern, welche mir ihre Söhnchen anvertrauen wollen, mit der Anstalt näher bekannt zu machen, theils diejenigen, welche mir ihre Kinder bereits anvertraut haben, in den Stand zu setzen, durch harmonisches Mitwirken die Bemühung des Lehrers zu befördern. ...